Tag: Cezar Paul Badescu

  • „Ana, mon amour“ seit dieser Woche in rumänischen Kinos zu sehen

    „Ana, mon amour“ seit dieser Woche in rumänischen Kinos zu sehen

    Ana, mon amour“ hat auf der 67. Berlinale den Silbernen Bären für Schnitt erhalten. Der rumänische Spielfilm erkundet die heilende und zugleich zerstörerische Dynamik einer Liebesbeziehung. Drehbuchautoren sind — neben dem Regisseur Călin Peter Netzer — Iulia Lumânare und Cezar Paul-Bădescu, der Spielfilm basiert auf dem Roman des letzteren, Luminiţa, mon amour“.



    Als er den Roman für den Film adaptiert und die Darsteller gesucht habe, habe sich der Regisseur allerdings vor die grö‎ßte Herausforderung gestellt gefühlt, sagt Netzer. Wir haben den Drehbuchautor Cezar Paul-Bădescu gefragt, worin die grö‎ßten Unterschiede zwischen seinem Roman und dem Spielfilm bestehen:



    Als ich den Roman geschrieben habe, wollte ich die Welt um uns herum richtig wahrnehmen und eine Kritik an dieser Welt zum Ausdruck bringen. Was mich besonders interessierte, war, wie die Gesellschaft mit nervösen Erkrankungen umgeht. In unserer heutigen Welt halten sie viele für befremdlich. Psychisch Kranke werden heute stigmatisiert. Darüber hinaus war für mich von gro‎ßem Interesse, zu erfahren, welche Lösungen die heutige Gesellschaft für solche Probleme und im Allgemeinen für persönliche Probleme anbietet. Die Lösungen ziehen wirklich ins Lächerliche. Die zwei Hauptgestalten versuchen, ihr Problem zu überwinden, und ziehen dafür die Lösungen heran, die ihnen die Gesellschaft zur Verfügung stellt. All diese Rezepte zum Glücklichsein, zum Gesundsein, zum Erfolghaben erweisen sich hingegen als sinnlos und vergeblich. Im Drehbuch legte jedoch Călin Peter Netzer den Fokus weniger auf die Au‎ßenwelt, auf den Kontakt mit der Gesellschaft, und mehr auf die innere Welt, auf die persönliche, psychische und vor allem psychoanalytische Seite.“




    Vor der Uraufführung in Rumänien haben die Hauptdarsteller Mircea Postelnicu und Diana Cavallioti verraten, dass sie sich an einen Psychotherapeuten gewendet haben, um besser in die Rolle zu schlüpfen. Das Drehbuch habe sehr stark auf die Hauptdarstellerin Diana Cavallioti gewirkt:



    Meine Reaktion auf die ersten 10-15 Seiten des Drehbuchs: Ich legte es einfach beiseite. Ich sagte mir, das wäre zu viel für eine einzige Figur. Dann habe ich es ausgelesen. Am Anfang hatte es mich wirklich erschrocken, ich wollte nicht mehr daran denken, ob ich es schaffe oder nicht. Ich habe die Herausforderung angenommen, denn ich wollte es ausprobieren, und daher war das kein Thema für mich mehr, ob ich es schaffe oder nicht.“




    Für den Hauptdarsteller Mircea Postelnicu, der im Film die Rolle von Toma bekleidet, war Ana mon amour“ ein langer Weg, an dessen Ende eine Entdeckung stand“:



    Die Rolle hat mich zur Selbstbeobachtung gebracht und mir dabei geholfen, mich mit meinen Gefühlen und Gedanken abzufinden. Der Film hat mir dabei geholfen, meine eigenen Grenzen abzubauen und meine Ängste loszulassen. Nicht zuletzt bin ich mir dank dieses Films bewusst geworden, wo diese Ängste herkommen.“




    Ana mon amour“ ist der vierte Spielfilm von Călin Peter Netzer. Seine Produktion Maria“ wurde im Jahr 2003 auf dem Filmfestival in Locarno geehrt, Die Goldmedaille“ erhielt 2009 beim Internationalen Filmfestival in Thessaloniki den Silver Alexander“-Preis und der Kassenschlager Die Stellung des Kindes“ (deutscher Titel: Mutter und Sohn“) gewann 2013 den Goldenen Bären auf der Berlinale. Ana, mon amour“ ist ein Projekt der Produktionsfirmen Parada Film, Augenschein Filmproduktion und Sophie Dulac Productions.

  • „Ana mon Amour“: Neuer Film von Călin Peter Netzer bei der Berlinale 2017

    „Ana mon Amour“: Neuer Film von Călin Peter Netzer bei der Berlinale 2017

    2013 wurde der rumänische Regisseur Călin Peter Netzer für sein Familiendrama Mutter & Sohn“ mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet. In seinem neuen Werk untersucht er die Dynamik der wichtigsten Beziehungen im Laufe eines Menschenlebens. Ana, mon amour“ ist die Analyse einer Liebesgeschichte, ein untypischer Einblick in die kritischsten und zärtlichsten Momente in der Entwicklung eines Liebespaares. Das Drehbuch dazu schrieben Călin Peter Netzer, Cezar Paul Bădescu und Iulia Lumânare, als Grundlage diente Cezar Paul Bădescus Roman Luminiţa, mon amour“. Es sei allerdings Netzers Film, der lediglich von meinem Roman ausgegangen ist“, betont Bădescu. Wir fragten den Schriftsteller nach seinem ersten Eindruck nach der Vorführung des Films.



    Es ist seltsam, denn obwohl ich wusste, was in dem Film passiert, war ich nach der ersten Vorführung völlig von der Rolle. Es ist ja auch ein Film, der sich in den Zuschauer hineinarbeitet. Der Zuschauer wird eingeladen, sich zu erforschen, das eigene Sein zu erkunden und sehr, sehr tief zu graben. Der Film erzählt eine völlig andere Geschichte als der Roman. Der Regisseur Călin Peter Netzer hat einen anderen Ansatz gewählt, er hat versucht, etwas anderes zu verfolgen als ich im Roman. In der Tat ist die Ausgangsbasis dieselbe. Kurz zusammengefasst, handelt es sich um eine Liebesgeschichte mit einer Zutat, die daraus einen Sonderfall macht: eine Nervenkrankheit. Und diese Erkrankung, auch wenn sie eine leichte Form annimmt, wirkt sich auf die Beziehung zwischen den beiden aus. Das ist nicht eine Verfilmung des Romans, das Drehbuch und der Film haben lediglich meinen Roman als Ausgangspunkt. Als wir das Drehbuch schrieben, hat Călin Peter Netzer einige Szenen aus meinem Buch ausgewählt und die haben wir dann in ein Drehbuch verwandelt. Schlie‎ßlich haben wir daraus Geschichten gewoben, die sich aber nicht im Buch wiederfinden und vor allen Dingen Călins Geschichten sind.“




    Diana Cavallioti ist dem breiten Publikum für ihre Rolle im zweiten Teil des Spielfilms Erinnerungen aus dem goldenen Zeitalter“ und den Auftritten in den TV-Serien Einen Schritt nach vorne“ und Eine verrückte Woche“ bekannt. Zum ersten Mal arbeitete sie mit Călin Peter Netzer zusammen. Im Interview mit Radio Rumänien berichtete sie über ihre Erfahrung.



    Es war eine erschütternde Erfahrung. Ja, die Dreharbeiten haben lange gedauert, auch die Proben waren relativ lang, etwa drei Monate, und sie waren so intensiv, dass es am Ende bei mir Spuren hinterlassen hat. Ein halbes Jahr war ich mit »Ana, mon amour« beschäftigt, von morgens bis abends, sieben Tage die Woche. Eine solche Rolle zu konstruieren, bedeutet, dich in recht schwierige Situationen zu versetzen. Und vor allem die Art und Weise, in der ich mit dem Regisseur des Films, Călin Peter Netzer, gearbeitet und all die Dinge, die ich im Vorfeld für den Film gemacht habe, etwa, dass ich zur Psychotherapie gegangen bin. Das waren Dinge, die einen völlig aus der letzten, winzig kleinen Komfortzone rei‎ßen. Und ich glaube, dass es diesem Film gelungen ist, unseren ganzen Komfort zu erschüttern. Und das ist auch gut so.“




    Neben den Hauptdarstellern Diana Cavallioti und Mircea Postelnicu spielen in Ana, mon amour“ auch Adrian Titieni, Vlad Ivanov, Carmen Tănase, Vasile Muraru, Tania Popa und Igor Caras Romanov mit. Für Mircea Postelnicu war es aber die erste Hauptrolle in einem Spielfilm, wie er selbst berichtet.



    Ich konnte aus dieser Erfahrung nur Positives mitnehmen, vor allem das von Călin angeschnittene Thema und seine Herangehensweise waren entscheidend. Auch für mich waren es glückliche Begegnungen, mit Călin, mit Iulia, mit Diana, und auch mit dem Thema an sich. Für mich hat der Film sehr viel bedeutet und ich habe gemerkt, dass er einige Ventile geöffnet hat, die bei mir seit Langem geschlossen waren, hier meine ich den psychoanalytischen Teil der Geschichte. Würde ich die Geschichte zusammenfassen, würde ich sagen, dass es um eine etwas ungesunde und gar kranke Beziehung geht, denn sie basiert vor allem auf Projektionen, Gedanken, die sowohl von Ana als auch von Toma genährt werden, und damit eine völlig ungesunde Grundlage für ihre Beziehung schaffen. Es handelt sich um eine Art Erkundungsreise der beiden Hauptfiguren, die auf der Suche nach einem Gleichgewicht und der Rückbesinnung auf die Grundlage der Beziehung und die Wahrheit dahinter sind. Und diese Geschichte wird allmählich zu deiner eigenen Erkundungsreise, einer Suche in dir selbst. Es geht um eine Suche und eine Reise, auf die die beiden Charaktere geschickt werden, und über Wege, die jeder finden muss, um zu Antworten und einem Gleichgewicht zu finden.“




    Ana, mon amour“ ist Călin Peter Netzers vierter Spielfilm. Davor führte er bei drei anderen erfolgreichen Filmen Regie: Maria“ (2003), beim namhaften Filmfestival in Locarno ausgezeichnet, Die Ehrenmedaille“ (2009), ein Film, der den Silver Alexander in Thessaloniki gewann und eben Mutter & Sohn“, der den Rekord als grö‎ßter Box-Office-Erfolg der letzten 15 Jahre brach. Ana, mon amour“ ist eine Produktion von Parada Film in Zusammenarbeit mit der Augenschein Filmproduktion (Deutschland) und Sophie Dulac Productions (Frankreich).

  • “Ana, mon amour”, în competiţia oficială a Festivalului de Film de la Berlin

    “Ana, mon amour”, în competiţia oficială a Festivalului de Film de la Berlin

    Filmul Ana, mon amour, în regia lui Călin Peter
    Netzer, a fost selectat în competiţia oficială a celei de-a 67-a ediţii a
    Festivalului Internaţional de Film de la Berlin (9-19 februarie) şi va putea fi
    vizionat în cinematografele din România din 3 martie, la scurt timp după
    premiera internaţională. După ce a câştigat Ursul de Aur cu
    pelicula Poziţia copilului, regizorul Călin Peter Netzer revine pe
    marile ecrane cu un nou film ce explorează dinamica celor mai importante
    relaţii din viaţa unui om. Ana, mon amour este analiza unei poveşti
    de dragoste, o incursiune atipică ce surprinde cele mai tensionate şi delicate
    momente din evoluţia unui cuplu. Scenariul este semnat de Călin Peter Netzer,
    Cezar Paul Bădescu şi Iulia Lumânare şi a fost inspirat de romanul
    Luminiţa, mon amour scris de Cezar Paul Bădescu.




    Este filmul
    lui Netzer, care doar a pornit de la romanul meu, a subliniat însă Cezar
    Paul-Bădescu.L-am întrebat
    care a fost percepţia lui după prima vizionare. Este ciudat, pentru că
    deşi ştiam ce se întâmplă în film, am fost răvăşit după prima vizionare. De
    altfel, este un film care lucrează
    în spectator. Îl invită să se investigheze, să coboare în sine, şi să coboare
    foarte, foarte adânc. Filmul spune o cu totul altă poveste faţă de roman.
    Regizorul Călin Peter Netzer a ales o altă abordare, a ales să urmărească
    altceva faţă de ceea ce am urmărit eu în roman. Este adevărat, baza este
    aceeaşi. Pe scurt, o relaţie amoroasă în care există un ingredient care o face
    specială, şi anume, o boală nervoasă. Şi această boală, chiar dacă este una
    destul de uşoară, influenţează relaţia dintre cei doi. Nu este vorba de o
    ecranizare a romanului, scenariul şi filmul doar pornesc de la romanul meu.
    Când am scris scenariul Călin Peter Netzer a ales câteva scene din cartea mea
    pe care apoi le-am transformat în scenariu şi apoi, împreună, am dezvoltat
    nişte poveşti, poveşti care nu se regăsesc în carte şi care sunt mai ales
    poveştile lui Călin.




    Cunoscută publicului pentru rolurile sale din
    Amintiri din epoca de Aur – 2 şi din serialele de televiziune
    Cu un pas înainte şi O săptămână nebună, actriţa Diana
    Cavallioti se află la prima sa colaborare cu regizorul Călin Peter Netzer: A fost o experienţă care m-a zdruncinat. Da, filmările au durat
    mult, repetiţiile au durat şi ele destul, cam trei luni de zile, şi au fost
    atât de intense, încât le-am simţit din plin. Jumătate de an mi l-am ocupat cu
    Ana,mon amour, de dimineaţă până seara, şapte zile din şapte. Să construieşti
    un asemenea rol înseamnă să te pui în nişte situaţii destul de dificile. Şi mai
    ales felul în care am lucrat cu regizorul filmului, Călin Peter Netzer, şi toate
    lucrurile pe care le-am făcut pentru acest film, să merg la psihanaliză, de
    pildă. Au fost lucruri care te scot din ultima fărâmă de confort pe care o mai
    aveai. Cred, până la urmă, că filmul acesta a reuşit -şi bine a făcut- să ne zdruncine tot
    confortul.




    Alături de Diana Cavallioti si Mircea Postelnicu, îi
    regăsim în Ana, mon amour pe Adrian Titieni, Vlad Ivanov, Carmen Tănase,
    Vasile Muraru, Tania Popa şi Igor Caras Romanov. Odată
    cu prestaţia sa din filmul Ana, mon amour actorul Mircea Postelnicu
    face primul său rol principal într-un lungmetraj: Am
    avut doar de câştigat din această experienţă şi în special din subiectul pe
    care l-a abordat Călin şi felul în care l-a abordat. Şi pentru mine a fost o
    întâlnire fericită, atât întâlnirea cu Călin, cu Iulia, cu Diana, cât şi cu
    acest subiect în sine. Pentru mine a însemnat foarte mult şi mi-am dat seama că
    mi-a deschis nişte supape pe care le aveam închise de multă vreme, mă refer la
    tot ce ţine de partea psihanalitică a filmului. Dacă ar fi să rezum povestea,
    este vorba de o relaţie un pic nesănătoasă şi bolnăvicioasă pentru că este bazată
    foarte mult pe nişte proiecţii, gânduri, pe care atât Ana cât şi Toma le
    alimentează, construind pe o fundaţie total nesănătoasă legătura dintre ei. E
    vorba de un fel de căutare pe care o au ambele personaje în regăsirea unui
    echilibru şi întoarcerea la baza acestei relaţi şi la adevărul din spatele ei.
    Şi cumva acestă poveste ajunge să fie şi o căutare a ta., o căutare în tine.
    Este vorba de o căutare şi un drum pe care pornesc cele două personajele şi
    despre cum ajunge fiecare la răspunsuri şi la un echilibru.




    Ana, mon amour
    este al patrulea lungmetraj al lui Călin Peter Netzer. El a semnat regia
    filmelor: Maria (2003), premiat la prestigiosul Festival de la
    Locarno, Medalia de onoare (2009), care a câştigat Premiul Silver
    Alexander la Salonic şi Poziţia copilului (2013), care în perioada
    lansării sale cinematografice a deţinut recordul pentru cel mai mare succes de
    box office al ultimilor 15 ani. Ana, mon amour este o producţie
    Parada Film în co-producţie cu Augenschein Filmproduktion (DE) şi Sophie Dulac
    Productions (FR).

  • FILIT: Schriftsteller Mircea Cărtărescu war Ehrengast des renommierten Festivals

    FILIT: Schriftsteller Mircea Cărtărescu war Ehrengast des renommierten Festivals

    Literatur gleicht der Lanze des Achilles, die das Übel zufügte und heilte“, sagte Mircea Cărtărescu in seinem Dialog mit dem Schriftsteller und Journalisten Cezar-Paul Bădescu im Rahmen des Internationalen Festivals für Literatur und literarische Übersetzung FILIT in Iaşi. Die Literatur hilft einem, sich selbst zu begegnen, und eine Begegnung mit sich selbst ist das Unheimlichste, was einem passieren kann.“ Am Anfang des Treffens auf der Bühne des Nationaltheaters in Iaşi forderte Cezar-Paul Bădescu den Autor der Bände Nostalgia“, Levante”, und der Trilogie Orbitor“ (Blendwerk“) mit den Bänden Die Wissenden“, Der Körper“ und Die Flügel“ auf, über die Zeit zu sprechen, als er den Literaturzirkel der Bukarester Universität leitete und zusammen mit seinen Studenten mehrere kollektive Prosa- und Gedichtbände veröffentlichte, darunter Familienbild“. Warum hat er es getan? Mircea Cărtărescu antwortet:



    Dafür hat es zwei Gründe gegeben. Der erste und einfachste Grund war, dass meine Generation etwas geschenkt bekommen hat, und wenn man etwas geschenkt bekommt, sollte man auch etwas weiterschenken. Die Geschenke erhielten wir von den Literaturkritikern Nicolae Manolescu, Ovid Crohmălniceanu, Eugen Simion, Mircea Martin, Ion Pop, und von unzähligen anderen wunderbaren Menschen, die unsere Existenz geprägt haben. Ohne diese Menschen wären wir nicht das geworden, was wir heute sind. Deshalb scheint es mir vollkommen natürlich, dass wir die Erkenntnisse, die theoretischen und moralischen Geschenke, die wir von ihnen bekommen haben, weiterschenken sollten. Und der zweite Grund, warum ich im Literaturzirkel der Bukarester Uni mitgemacht habe, war, dass ich mich als einer von euch fühlte. Ich fühlte, ich gehöre zu euch, und die sechs, sieben Jahre, als ich diesen Literaturzirkel leitete, waren die schönsten Jahre meines Lebens. Es war mir eine Freude und ein gro‎ßes Vergnügen, dass ihr mich in eurem Literaturzirkel aufgenommen habt. Ihr habt mich als einen von euch akzeptiert, auch wenn ich 15 Jahre älter war. Ich habe es genossen, an unseren Büchern mitzumachen. Ich bezeichne sie als ‚unsere Bücher‘, weil es sich um Anthologien handelte, für die ich manchmal die Einleitung schrieb.“




    Literatur war für mich einfach alles, aber ich kann nicht sagen, dass ich ausschlie‎ßlich aus Literatur gemacht bin“, antwortete Mircea Cartarescu auf die Frage, was Literatur für ihn bedeute. Und er fügte noch hinzu:



    Es wäre als ob man mich fragen würde, was für mich die Luft bedeutet, die mich am Leben hält. In einem Brief schrieb Franz Kafka an seine ewige Verlobte Felice Bauer, er sei nichts Anderes als Literatur. Sehr oft dachte ich, was das bedeuten könnte. Was soll es bedeuten, wenn ein Mensch komplett in Literatur übergeht, wenn er sich in Literatur verwandelt. Was für physische oder chemische Prozesse wären notwendig, damit ein menschlicher Körper, ein menschliches Gehirn zu Literatur wird. Das geschah mit Kafka gegen Ende seines Lebens. Kurz vor seinem Tod war Kafka nicht mehr ein Mensch unter seinen Mitmenschen, sondern eine Figur in seinen Büchern. Er war Literatur geworden. Sicher, die meisten von uns kommen nicht so weit. Um so weit zu kommen, bedeutet, kolossale Opfer zu bringen, es bedeutet, das eigene Leben zu zerstören, um es auf eine ganz andere Weise wieder zu gewinnen. Einmal sagte der Dichter Nichita Stănescu: ‚Wir möchten alle wie Eminescu schreiben, aber wer möchte schon sein Leben führen?‘ Das ist eine sehr gute Frage — wer möchte schon das Leben derer führen, die nichts Anderes als Literatur sind? Wenn man sich entscheidet, Literatur zu werden, wird man irgendwie zum Märtyrer.“




    Über das Internationale Festival für Literatur und literarische Übersetzung FILIT in Iaşi sagte Mircea Cărtărescu: Das ist ein Festival von höchstem Niveau. Das Festival FILIT ist nicht nur für das rumänische Kulturleben relevant, es ist auch eines der grö‎ßten, wenn nicht das grö‎ßte Literaturfestival in Osteuropa, und es ist in der Tat ein gro‎ßer Erfolg.“