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  • Cinepolitica: Bulgarischer Streifen gewinnt Preis des Festivals für politischen Film

    Cinepolitica: Bulgarischer Streifen gewinnt Preis des Festivals für politischen Film

    Der Spielfilm Gloria/ Glory“, eine bulgarische Produktion der Regisseure Kristina Grozeva und Petar Valchanov, ist der Gewinner des Internationalen Festivals des politischen Films Cinepolitica. Der Streifen befasst sich mit der korrupten Gesellschaft des osteuropäischen Landes, einer postkommunistischen Gesellschaft, in der die soziale Ungleichheit herrscht. Der bulgarische Spielfilm hatte bereits bei den internationalen Filmfestspielen Locarno und TIFF viel Erfolg geerntet. Auch in Bukarest eroberte die Produktion sowohl das Publikum als auch die Jury. In der Begründung der letzteren wurde die hervorragende Art und Weise hervorgehoben, in der der Streifen meisterhaft Drama und Komödie, fiktionale und dokumentarische Elementen verbindet und ein aktuelles und genaues Bild einer balkanischen Gesellschaft vermittelt.



    Zwischen dem 18. und dem 22. April wurden in den Kinos des französischen und des ungarischen Kulturinstituts 16 Spielfilme und Dokumentationen gezeigt, darunter die jüngste Produktion des deutschen Regisseurs Fatih Akin, In The Fade“. Der Intendant des Festivals Marius Copel sagte, die diesjährige Auflage der Festspiele sei mit voller Begeisterung vom Publikum aufgenommen worden:



    In den letzten Jahren ist das Festival gro‎ß geworden und dasselbe kann ich auch über unsere Zuschauer sagen. Zu unserem Publikum gehören junge Menschen, die das Festival von der ersten Auflage verfolgt haben und jetzt als wichtige Akteure des sozialen und politischen Lebens Rumäniens gelten. Was wir uns vom Publikum erhofften, war, dass die Zuschauer offen bleiben und sich diese Filme anschauen, um etwas herauszufinden, etwas Neues zu entdecken, und nicht um Antworten zu kriegen. Das ist, was wir uns eigentlich vorgenommen haben: dass sich die Zuschauer viele Fragen stellen, dass wir sie auf ihre Umgebung und ihre Mitmenschen sensibilisieren. Wir wollen zwar niemanden erziehen, sondern unseren Zuschauern helfen, sich selber eine Meinung zu bilden. Dass viele von unseren ersten Zuschauern mittlerweile Akteure der sozialen und politischen Öffentlichkeit geworden sind, würde ich eher als Zufall bezeichnen. Wir selber, die Organisatoren der Festspiele, beziehen keine Stellung im politischen Leben Rumäniens, das haben wir nie getan, wir sind nicht einmal aktiv in der Öffentlichkeit. Uns interessiert der künstlerische Teil dieses Phänomens. Deswegen stellen wir unseren Zuschauern Filme zur Verfügung und versuchen nicht, Meinungen zu bilden. Dieses Festival ist in erster Linie ein Filmfestival.




    Filme zu politischen Themen werden überall auf der Welt produziert, nicht alle befassen sich mit grenzüberschreitenden Themen, sagt unser Gesprächspartner. Wie die Auswahl der Filme in diesem Fall erfolgt, erläutert in den folgenden Minuten Marius Copel:



    Wenn wir eine interessante Produktion finden, beginnen die Verhandlungen mit den Filmproduzenten. Idealerweise zeigen wir die Produktionen ausschlie‎ßlich in Rumänien. Falls die Verhandlungen zu einem guten Ergebnis kommen, spielen die Kosten keine Rolle mehr, und wir sind bereit, alle Ressourcen zu nutzen, um unseren Zuschauern die besten Produktionen zu zeigen, die für unser Festival passend sind. Wie versuchen, Filme zu zeigen, die sich mit überregionalen Themen befassen, die auch auf die rumänische Realität übertragen werden können.




    Auf dem diesjährigen Festival wurde auch der vielfach preisgekrönte Spielfilm Einen Schritt hinter den Seraphim“ des Regisseurs Daniel Sandu im Sonderprogramm des Festivals gezeigt. Der Spielfilm, der vom Leben in einem orthodoxen Priesterseminar handelt, hatte bei seiner Premiere für Aufruhr gesorgt. Nicht wenige Priester hatten gegen den Spielfilm Stellung bezogen, der ihrer Ansicht nach die Kirche verleumden würde. Marius Copel erläutert:



    Wir haben uns für diese rumänische Produktion entschieden, weil sie gravierende Probleme in der rumänischen Gesellschaft zum Ausdruck bringt. Der Streifen analysiert scharfsinnig und diskret diese Probleme und regt zum Nachdenken an.“

  • Nachrichten 18.04.2016

    Nachrichten 18.04.2016

    Bukarest: Der neue Arbeitsminister Dragoş Nicolae Pîslaru hat am Montag im Beisein des Präsidenten Klaus Iohannis den Eid abgelegt. Staatschef Iohannis hatte seine Amtseinführung auf Antrag von Premierminister Dacian Cioloş bestätigt. Der 40 jährige Pîslaru war Wirtschaftsberater im Stab des Premierministers, hat Ökonomie in Bukarest und später an der London School of Economics studiert. Seine Vorgängerin, Ana Costea, war wegen ihrer unterschiedlichen Auffassung über die Lohnpolitik im öffentlichen Dienst zurückgetreten, nachdem die Gewerkschaften das Projekt der Regierung ablehnten. Premierminister Cioloş sagte, dass die Regierung mit den Sozialpartnern neue Ansätze verhandele. Costea war die erste Ministerin, die seit der Amtsübernahme im letzten Herbst kündigt.



    Bukarest: Rund 90% der Rumänen hätten sich laut einer in Bukarest veröffentlichten Umfrage für die Aufnahme von Flüchtlingen in ihrer Ortschaft geäußert. Der Prozentsatz liege somit deutlich höher gegenüber September 2015, als 67% der Befragten die Frage positiv beantwortet hatten. 80% der Befragten sind dennoch damit nicht einverstanden, dass Flüchtlinge sich in Rumänien niederlassen, während sich 10% hingegen dafür ausgesprochen hätten. Die Umfrage wurde im Zeitraum 21. – 28. März im Auftrag der Tageszeitung “Adevărul durchgeführt. Die Felhlerspanne liegt bei 3%.



    Luxemburg: Der rumänische Außenminister Lazăr Comănescu hat sich am Montag am EU-Außenrat beteiligt. Im Mittelpunkt der Gespräche stand die EU-Flüchtlingspolitik. Themenschwerpunkte bildeten zudem die EU-Regionalstrategie für Syrien und Irak sowie die Bedrohung durch die Terrormilitz IS, die Ostpartnerschaft und die Krise in Libyen. Der rumänische Verteidigungsminister Mihnea Motoc beteiligte sich ebenfalls in Luxemburg an den Gesprächen der Europäischen Verteidigungsagentur, wobei unter anderen über den aktellen Stand der EU-Globalstrategie und die Perspektiven des EU-Einsatzes in Afghanistan beraten wurde.



    Bukarest: Die beiden Israelis, die nach Angaben von Ermittlern mehrere Bekannte der obersten Antikorruptionsanklägerin Laura Codruta Kövesi ausspionieren wollten, bleiben länger in Untersuchungshaft al anfangs vorgesehen. Das Landgericht Bukarest hat am Montag einem entsprechenden Antrag der Staatsanwälte stattgegeben. Ron Weiner und David Geclowicz waren am 3. April unter dem Verdacht festgenommen worden, in Email-Konten von Kövesis Bekannten einzudringen versucht zu haben. Auch sollen die beiden mehrere Personen im Umkreis der DNA-Chefermittlerin telefonisch bedroht haben.



    Bukarest: Der Internationale Währungsfonds IWF hat seine Erwartung für das Wachstum der rumänischen Wirtschaft im laufenden Jahr von 3,9% auf 4,2% nach oben korrigiert. Laut dem jüngst veröffentlichten IWF-Länderbericht, soll das Wachstum mit 5 Prozent nur in Irland stärker ausfallen als Rumänien. Dabei warnt aber der IWF, dass das Wachstum in 2017 auf 3,6% abkühlen werde. Auch in diesem Fall wird aber Rumänien im Jahr 2017 ein europaweit hohes Wirtschaftswachstum haben.



    Bukarest: Der Film Yitzhak Rabin, der letzte Tag in der Regie von Amos Gitai hat in Bukarest den Großen Preis des Rumänischen Kulturinstituts auf dem Festival Cinepolitica für Film und Politik gewonnen. Laut Begründung der Jury werfe die Produktion Licht auf eine der dramatischsten und umstrittensten Episoden zeitgenössischer Geschichte und stelle erneut die Kunst von Amos Gitai unter Beweis. Als bester politischer Film wurde Durak gekürt – Yuriy Bikovs emotionale Geschichte handelt über die Auseinandersetzung des Einzelnen mit dem korrupten und zynischen System.


  • Nachrichten 26.04.2015

    Nachrichten 26.04.2015

    KATHMANDU: Einen Tag nach dem schweren Erdbeben ist Nepal von einem Nachbeben der Stärke 6,7 erschüttert worden. In Nepal, Nordindien und Tibet wurden bislang mehr als 2000 Tote gezählt. Es wird befürchtet, dass sich die Opferzahl noch erhöht, sobald sich die Rettungskräfte durch die Trümmer gegraben haben und Informationen aus entlegeneren Landesteilen eingetroffen sind. Bislang seien laut Angaben aus dem rumänischen Au‎ßenministerium 19 rumänische Staatsbürger identifiziert worden, die sich zurzeit in Nepal befinden. Keiner der Touristen und Bergsteiger sei verletzt worden. Laut Angaben des rumänischen Bergsteiger-Verbandes hätten sich die rumänischen Bergsteiger auf dem Berghang befunden, als die Lawine ausgelöst wurde. Da die nepalesischen Behörden den Notstand ausgerufen haben, rät das Au‎ßenministerium in Bukarest von Reisen in das Land und benachbarte Regionen ab.



    BUKAREST: EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat Rumänien und Bulgarien zum 10. Jahrestag seit der Unterzeichnung des EU-Beitrittsvertrags gratuliert. Herzlichen Glückwunsch” lautete seine Mitteilung in einem sozialen Netzwerk, die in rumänischer und bulgarischer Sprache veröffentlicht wurde. Er habe den Weg beider Staaten in die Gemeinschaft von Anfang an mitbegleitet, fügte Juncker hinzu. Rumäniens Präsident Klaus Iohannis hatte sich zuvor in einer Mitteilung über den historischen Zeitpunkt geäu‎ßert. Mit der Unterzeichnung des Beitrittsvertrags sei vor zehn Jahren die Tatsache anerkannt worden, dass Rumänien für den Beitritt zu einer Wertegemeinschaft bereit war. Wie bei dem NATO-Beitritt hätten sich Rumäniens Politiker jenseits persönlicher oder konjunktureller Interessen für das Erreichen eines höheren Ziels zusammengeschlossen. Auch der sozialdemokratische Ministerpräsident Victor Ponta und die Ko-Vorsitzende der oppositionellen PNL, Alina Gorghiu, übermittelten Botschaften zu dem Ereignis.



    BUKAREST: Rumänische und italienische Staatsbürger sollen in Zukunft für die jeweils im anderen Land erzielten Einkommen nicht mehr doppelt besteuert werden. Die Finanzminister beider Staaten unterzeichneten am Rande des Europäischen Ecofin-Rates in Riga ein einschlägiges Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung. Die Regelung werde ab Januar 2016 in Kraft treten, hei‎ßt es in einer Mitteilung des Finanzministeriums in Bukarest. Rumänien hat bislang ähnliche Doppelbesteuerungs-Abkommen mit gut 80 Staaten weltweit. Das erste Abkommen dieser Art wurde mit Deutschland abgeschlossen und gilt seit Januar 1972.



    BUKAREST: In der rumänischen Hauptstadt ist am Sonntag das Internationale Polit-Film-Festival Cinepolitica eröffnet worden. Zu den Höhepunkten der Veranstaltung gehören unter anderem eine Photo-Ausstellung, investigative Dokumentarfilme von Bankwatch und Vice, Debatte zur Lage in der Ukraine, zum Finanzwesen und zur Umwelt, sowie Diskussionsrunden über die Manipulation und Propaganda im Kino. Am ersten Tag der vierten Ausgabe von Cinepolitica stand der Thriller Elser” über das gescheiterte Hitler-Attentat von 1939 auf dem Programm. Regie führte dabei der deutsche Filmemacher Oliver Hirschbiegel. Am letzten Festivaltag, dem 30. April, wird Bankwatch Romania Fallstudien über den Kampf gegen die negativen Umweltauswirkungen europäischer Investitionsprojekte in Entwicklungsländern präsentieren.