Tag: Ciprian Galusca

  • Desertifikation: Greenpeace startet Petition für die Wiederaufforstung Südrumäniens

    Desertifikation: Greenpeace startet Petition für die Wiederaufforstung Südrumäniens

    Hunderte von Hektar verwandeln sich hier jährlich in Sanddünen und in den nächsten 50 Jahren könnte das fruchtbare Ackerland hier im schlimmsten Fall komplett veröden. Knappe Niederschläge und das hei‎ße Wetter der vergangenen Jahre gehören zu den Ursachen dieses Prozesses. Um ihn zu verhindern, braucht man nach Ansicht von Experten mehr Wald.



    Laut Vertretern von Greenpeace Rumänien, die eine Petition für die Wiederaufforstung der südlichen Regionen Rumäniens gestartet haben, brauchen wir grüne Waldbarrieren, um uns vor Dürre, Überschwemmungen, Stürmen und Verschmutzung zu schützen. Greenpeace hat davor gewarnt, dass sich in den nächsten 30 Jahren über 40% des rumänischen Territoriums in ein Trockengebiet verwandeln werden, wovon über 11 Millionen Rumänen betroffen sein werden, für die Dürre zur neuen Normalität werden wird. Ciprian Găluşcă, Wald- und Wildtieraktivist erläutert:



    In den südlichen Ebenen haben wir wenige Ökosysteme, wir haben hier eigentlich keine Wälder oder andere Arten von Vegetation, abgesehen von Nutzpflanzen. So wenige, wie sie sind, werden diese schwachen Ökosysteme bald unter dem Mangel an Niederschlägen und dem hei‎ßen Wetter leiden. Diese Mischung aus hei‎ßem Wetter und spärlichen Niederschlägen hat eine verheerende Wirkung und führt zu Dürre, Trockenheit, ungeeigneten Lebensbedingungen und wird schlie‎ßlich auch die menschlichen Gemeinschaften in der Region in Mitleidenschaft ziehen.“



    Wetterexperten gaben im letzten Sommer nicht weniger als 132 rote Warnungen für hei‎ßes Wetter aus, die höchste Zahl in der Geschichte. Und wir haben tatsächlich wenig Zeit, um eine Reaktion vorzubereiten. Es reicht nicht aus, die Wälder, die wir noch in den Bergen haben, und die in den letzten Jahren immer wieder von illegalem Holzeinschlag heimgesucht wurden, zu schützen. Was wir brauchen, ist ein nationales Netzwerk von Wäldern, um die Städte, die am meisten gefährdeten Gemeinden und das Ackerland zu schützen, sagen die Greenpeace-Aktivisten. Ciprian Găluşcă erläutert weiter:



    60% der Niederschläge, die wir in einem bestimmten Gebiet haben, kommen aus den gro‎ßen Luftströmen, dem Wasser, das aus den Ozeanen und Meeren verdunstet, kurz gesagt — dem Weltklima. Aber 40% der Niederschläge verdanken wir der Vegetation in einem bestimmten Gebiet oder deren Fehlen. Die Dinge sind hier ganz klar und einfach; ohne Wälder können wir kein Wasser im Boden halten, also sind Wälder extrem wichtig bei unserem Versuch, die richtige Feuchtigkeit zu schaffen und zu halten, die die Vegetation zum Überleben braucht. Aus diesem Grund glauben wir, dass Wälder in den flachen Gebieten Rumäniens von entscheidender Bedeutung sind, um die Wüstenbildung zu verhindern. Die Idee von Waldbarrieren in diesen Trockengebieten ist jedoch keine Greenpeace-Idee. Dieses Projekt ist älter; es wurde zum ersten Mal zwischen den beiden Weltkriegen in Rumänien vorgestellt und umgesetzt, nachdem die Behörden herausgefunden hatten, dass der Süden des Landes Wind und Sonne ausgesetzt ist und dass die Ernten und Gemeinden hier Schutz brauchten. Leider verfolgten die nachfolgenden kommunistischen Behörden eine andere Landwirtschaftspolitik und fällten die Bäume, eine Situation, die sich bis in die 1990er Jahre fortsetzte, so dass wir schlie‎ßlich in den südlichen Regionen Rumäniens keine Waldbarrieren mehr hatten.“



    Der Klimawandel ist bereits mit voller Wucht da, und in Ermangelung von Wäldern trocknen die südlichen Ebenen Rumäniens aus. Allein im letzten Jahrzehnt hat Rumänien 330 Millionen Euro an Entschädigungen an die von der Dürre betroffenen Bauern gezahlt, was weder für den Staat noch für ihr Wohlergehen eine Lösung ist, wie Ciprian Găluşcă betonte. Letztes Jahr trockneten die Brunnen in den Dörfern gleich zu Beginn des Sommers aus, und Ende August begann man, die trockenen Seen zu zählen. Nur 6% der rumänischen Ebenen profitieren von schattigen Gebieten, während die gro‎ßen Städte des Landes von den folgenden Hitzewellen und der Umweltverschmutzung stark betroffen sind. Es sei höchste Zeit, dass wir die natürliche Barriere, die die Wälder bieten, wieder aufbauen, eine Lösung, die durch Ignoranz, Gier und Misswirtschaft verloren gegangen ist, meint der Umweltaktivist.



    Mit der erwähnten Petition will Greenpeace Druck auf die Politiker ausüben, damit sie die richtigen Ma‎ßnahmen für die Wiederaufforstung des nationalen Netzes dieser grünen Barrieren ergreifen. Die Organisation hat die Menschen dazu aufgerufen, die Petition zu unterschreiben, um dieses Vorhaben zu unterstützen, damit eine Arbeitsgruppe gebildet werden kann, die bis Ende des Jahres die notwendigen Gesetze erlassen kann. An Geldern mangelt es in diesem Bereich nicht, denn die Europäische Union verfügt über eine Reihe von ehrgeizigen Umweltprogrammen.

  • Kampagne zum Schutz der Wälder

    Kampagne zum Schutz der Wälder

    Nach den durchgeführten Untersuchungen geben Umweltschützer ein neues Alarmsignal über die Ausbeutung von Wäldern aus Naturschutzgebieten in Nationalparks aus. Darüber hinaus wird die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder durch die Behörden nicht kontrolliert. Seit mehr als zehn Jahren führt Greenpeace Rumänien eine nationale Kampagne zum Schutz und zur nachhaltigen Bewirtschaftung von Wäldern durch. Im Herbst 2018 veröffentlichte Greenpeace den Bericht über illegales Baumfällen in den rumänischen Wäldern im Jahr 2017. Es wurden auf nationaler Ebene 12.487 Situationen von illegalem Baumfällen festgestellt, das hei‎ßt durchschnittlich 34 pro Tag, um etwa 32% mehr als im Vorjahr. Auch im vergangenen Jahr gelang es Greenpeace-Vertretern gemeinsam mit anderen Umwelt-NGO und Branchenfachleuten, einen Legislativvorschlag zu blockieren, der es gestattete, die wertvollsten Wälder Rumäniens zu roden. Es handelt sich um unberührte und quasi-unberührte Wälder, sagte uns Ciprian Găluşcă, Koordinator der Waldschutzkampagne von Greenpeace Rumänien:



    2018 war kein gutes Jahr für die Wälder in Rumänien. Wir haben Gespräche mit dem Umweltministerium geführt, um die Einrichtung SUMAL, das hei‎ßt den Waldinspektor, den Waldradar und die allgemeine Transparenz der Waldnutzung zu verbessern. In Februar 2018 sind wir gegen eine Gesetzesinitiative vorgegangen, die es erlaubt hätte, in Wälder einzugreifen, sogar in Wälder, die unter strengem Naturschutz standen. Dieses Gesetz hätte es den Bürgermeistern ermöglicht, selbst die wertvollsten Wälder, die wir in Rumänien haben, zu roden, vollkommen zu zerstören. Wir haben das Gesetzesprojekt angefochten und zusammen mit allen Kollegen dagegen gekämpft. Glücklicherweise ist dieses Gesetz nach anderthalb Monaten langen Auseinandersetzungen nicht verabschiedet worden. Stattdessen wurde das Gesetz zur Einrichtung der Agentur für geschützte Gebiete erlassen. Rumänien verfügt über eine Million Hektar Waldschutzgebiet, das bis vor einem Jahr vom Nationalen Forstamt Romsilva, von privaten Agenten und von NGOs verwaltet wurde, und zwar jeweils zu einem Drittel. In bestimmten Schutzgebieten haben wir jedoch Probleme mit der Ausbeutung des Waldes. In den Schutzgebieten wird genauso wie in einem normalen Wald abgeholzt, man berücksichtigt nicht die Tatsache, dass es sich um geschützte Gebiete handelt: Übermä‎ßige Interventionen finden in den Pufferzonen statt, wo nur Konservierungsarbeiten durchgeführt werden dürfen, und auf keinen Fall primäre Abholzungen oder Ähnliches. Daher machen wir uns auf allerlei Amtsmissbrauch seitens dieser Agentur gefasst.“




    Und weil das Ministerium für Gewässer und Forstwirtschaft die digitalen Werkzeuge wie den Waldradar oder den Waldinspektor nicht weiterentwickelt und nicht verbessert hat, haben die Greenpeace-Spezialisten ein neues Instrument für die Bürger geschaffen, damit jeder sich aktiv am Kampf zum Schutz der Wälder beteiligen kann. Greenpeace Rumänien hat die App Forest Guardians für Mobiltelefone zu Verfügung gestellt. Mit dieser App kann man illegale Abholzungen identifizieren und den Behörden melden. Bisher haben über 11.000 Bürger die App heruntergeladen und rund 30.000 Hektar Wald überwacht.

  • Illegal Logging in Romania

    Illegal Logging in Romania


    In Romania, forested areas have
    dropped significantly in surface, reaching 28.95%, around 7 million hectares,
    below the EU average of 43%. Of this surface, about 415,000 ha belong to small
    scale owners, with under 100 ha, with a great degree of exposure to illegal
    logging for lack of supervision. Old-growth forests, lacking human
    intervention, account for less than 3% of the total surface, compared to 12% in
    1974. Many of these beech forests are part of the UNESCO world heritage. According
    to the latest Greenpeace report on illegal logging in Romania in 2017, the
    authorities have identified 12,487 cases nationally, around 34 per day, 32%
    more than in the previous year. Ciprian Galusca is the coordinator of the
    forest and biodiversity campaign with Greenpeace Romania:


    The counties with the most illegal logging are Mures, Brasov, and Olt,
    worsening compared to 2016. We have 8,000 violations on the books, 62% more
    than last year. On the whole, nationally, we have 200,000 cubic meters of wood
    getting cut illegally. Official data shows that between 2008 and 2014 8 million
    cubic meters got cut illegally, and of these the authorities have uncovered
    logging worth 200,000 cubic meters, meaning less than 2%. This means that,
    looking at the figures related to the phenomenon the authorities are not very
    effective at stopping it.


    The counties of Cluj, Maramures and
    Sibiu account for 54% of the volume of illegally cut wood in 2017 at the
    national level. Over 20,000 cases were investigated last year, up 15% from
    2016. In terms of prosecution, almost 5,500 cases were solved by prosecutors,
    up 26%, and only 605 were brought to court. 1,465 vehicles used for the
    transportation of illegally cut wood were confiscated, up 27.83% compared to
    the previous year, as indicated by Greenpeace Romania. Here is Ciprian Galusca
    once again:


    When we go to the forest to see what happens, we notice that illegal loggers
    are very well equipped. They are economic agents with high performance
    equipment, cutting trees with a high degree of efficiency. If we look at the
    vehicles confiscated by the authorities in 2017, however, we notice that there
    are a high number of horse drawn carts. It is impossible to tell clearly how
    much illegal wood is getting cut in Romania.


    In the last few years, the
    authorities in the country have implemented a number of systems and protocols
    meant to combat illegal logging, increasing transparency. However, the practice
    cannot be stopped, even though the environmental organizations are doing their
    best, according to Ciprian Galusca:


    Environmental organizations do their job, they draw attention to this
    issue, and offer solutions for the citizens to get involved. This is what
    Greenpeace does. Soon we will be launching a smartphone application for people
    to get involved in protecting forests in Romania, especially old-growth
    forests. The app will allow citizens to report suspected illegal cuttings right
    in the field, including a questionnaire by which they can identify whether or
    not a cutting is illegal. They can send the filled in questionnaire along with
    photos and GPS location. We will be analyzing the data, and possibly send in forest
    rangers to investigate. At the same time, the app will use recent satellite
    imagery, as recent as 2018, and will allow users to check the legality of wood
    transports.


    So far, civil society has played an
    important role in identifying illegal logging, according to the Greenpeace
    Report. According to an Ipsos poll conducted in 28 countries, Romanians are
    very worried about the deterioration of the environment. Seven out of ten
    Romanians say that deforestation is the main environmental problem at local
    level, with waste management in second place in terms of environmental issues
    in Romania. 34% of respondents share that opinion, with 32% saying that air
    pollution was the worst problem.

    (Translated by C. Cotoiu)