Tag: Coronavirus-Opfer

  • Die Woche 25.05.-29.05.2020 im Überblick

    Die Woche 25.05.-29.05.2020 im Überblick

    Coronavirus in Rumänien



    Die Zahl der Coronavirus-Opfer steigt in Rumänien auf 1.240, während die Zahl der bestätigten Infektionen bei 19.000 liegt. Etwa 12.800 Menschen sind genesen. Die meisten Infektionen wurden im Kreis Suceava, im Nordosten des Landes und in Bukarest gemeldet. Präsident Klaus Iohannis hat eine weitere Lockerung der Restriktionen angekündigt: Bars und Cafés im Freien sollen wieder geöffnet und der Zugang zu den Stränden ab dem 1. Juni erlaubt werden. Ab diesem Datum werden auch Freiluftveranstaltungen und Sportwettbewerbe erlaubt sein, der internationale Straßen- und Schienenverkehr wird wieder aufgenommen und alle Beschränkungen für Reisen außerhalb der Stadt werden aufgehoben.



    Minister und einfache Anträge



    Es war schon zum vierten Mal, dass ein Minister der Regierung von Ludovic Orban zum Ziel einer Rüge der Opposition wird. Die PSD wirft diesmal dem liberalen Innenminister Marcel Vela vor, in der Krise praktisch ständig Rückzieher gemacht zu haben. Durch die Militärverordnungen, die er während des Notstands erließ, wurden mehrere Beschränkungen veranlasst, die später rückgängig gemacht wurden – jeder zurückgenommene Paragraph sei eine offizielle Anerkennung der Unfähigkeit und des Mangels an konsequentem Vorgehen im Krisenmanagement während der Coronavirus-Pandemie. Marcel Vela soll zudem den Gesetzentwurf für den Warnzustand zu spät eingereicht haben, weshalb es drei Tage einen rechtsfreien Raum zwischen dem ausgelaufenen Notstand und dem noch nicht in Kraft getretenen Warnzustand gegeben habe. Die Behörden unter Leitung des Innenministers haben nach Ansicht der Opposition das Risiko der Pandemie bagatellisiert und die Beschaffung von Schutzausrüstung für Mediziner und von Testgeräten vernachlässigt. Die Gruppe für strategische Kommunikation habe die Wahrheit über die Krise gezielt verfälscht. “Die Grundrechte der rumänischen Bürger wurden von schlecht gemachten Vorschriften, von unrechtmäßigen Bußgeldern und den autoritären Exzessen des Innenministers Vela zu stark beeinträchtigt, heißt es im Text des Antrags. In der Abgeordnetenkammer ein Antrag gegen den Finanzminister Florin Cîţu und im Senat einen Antrag gegen den Landwirtschaftsminister Adrian Oros eingereicht. Beide Anträge wurden angenommen.


    Die Abgeordnetenkammer in Bukarest hat am Mittwoch für den einfachen Antrag gegen die Bildungsministerin Monica Anisie abgestimmt. Es waren 172 Ja-Stimmen, 90 Gegenstimmen und 47 Enthaltungen. Der Antrag wurde von der PSD und PRO Romania (in der Opposition) eingeleitet. Die Unterzeichner behaupten, dass es im rumänischen Bildungssystem nie ein derartiges Chaos gegeben habe, der durch Inkompetenz oder Gleichgültigkeit hervorgerufen worden sei. Sie forderten den Rücktritt der liberalen Ministerin und behaupteten, sie habe weder eine Vision noch eine Strategie. Als Antwort behauptete Monica Anisie, dass die rumänische Schule unter dem Niveau der heutigen Herausforderungen liege, denen sich die gegenwärtigen Generationen von Schülern gegenübersehen, weil sie konservativen Formeln und einem System, das die Fähigkeiten der Schüler nicht betont, treu geblieben sei. Sie beschuldigte die sozialdemokratischen Minister, dass sie sich auf den online-Unterricht gar nicht konzentriert haben. Die Billigung eines einfachen Antrags bedeutet nicht den Rücktritt des betreffenden Ministers.



    Partenerschaften



    15 Spezialisten des rumänischen Verteidigungsministeriums reisen am Montag in die Vereinigten Staaten, um die Behörden des Staates Alabama bei der Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie zu unterstützen. Die fünf Ärzte, fünf Krankenschwestern und fünf Militärs, die auf die Abwehr chemischer, biologischer, radiologischer und Atomwaffen spezialisiert sind, werden ihre amerikanischen Kollegen in medizinischen Einheiten in Alabama unterstützen und auch Erfahrungen austauschen. Die NATO-Bündnispartner, Rumänien und die USA sind auch durch eine strategische Partnerschaft miteinander verbunden. Zwischen dem 17. und 24. April reiste ein rumänisches Team, bestehend aus 11 Ärzten und 6 Krankenschwestern, nach Italien, um dem dortigen medizinischen Personal bei der Bekämpfung des Coronavirus zu helfen. Weiteres medizinisches Personal wurde in die benachbarte Republik Moldau entsendet.



    Bukarest und Budapest-Erklärungsstillstand



    Rumänien wünscht sich einen positiven Ansatz für die guten Nachbarschaftsbeziehungen zu Ungarn und möchte zu einer echten strategischen Partnerschaft mit Budapest zurückkehren. Dies erklärte am Dienstag in Bukarest der rumänische Außenminister Bogdan Aurescu nach einem Treffen mit seinem ungarischen Amtskollegen Peter Szijjarto. Ferner sagte Aurescu, dass es notwendig sei, das Klima des Vertrauens und des gegenseitigen Respekts in den rumänisch-ungarischen Beziehungen wiederherzustellen, und forderte gleichzeitig Zurückhaltung und Urteilsvermögen im gegenwärtigen Kontext, der durch die schädlichen Auswirkungen der COVID-19-Krise gekennzeichnet ist. In letzter Zeit gab es angespannte Momente in den bilateralen Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Bogdan Aurescu präzisierte, dass die Ziele Rumäniens darin bestehen, die bilateralen Beziehungen zu stärken, für beide Seiten vorteilhafte Projekte zu identifizieren, die sektorale Zusammenarbeit in Bereichen wie Infrastruktur und Energie zu vertiefen und den Dialog über den Schutz der Rechte von Angehörigen nationaler Minderheiten in den beiden Ländern fortzusetzen. Seinerseits lud Peter Szijjarto seinen rumänischen Amtskollegen zu einem offiziellen Besuch nach Budapest ein, um den in Bukarest eingeleiteten konstruktiven Dialog fortzusetzen. Er sagte, Ungarn sei daran interessiert, die bilateralen Beziehungen, aber auch den Raum Mitteleuropas zu stärken. In Bezug auf die Wirtschaftsbeziehungen sagte Szijjarto, Rumänien sei der neunte sehr wichtige Partner für Ungarn mit einem Handelswert von über 9 Milliarden Euro. Angegangen wurden ebenfalls historische Themen. Der ungarische Außenminister fügte hinzu, dass diese die bilateralen Beziehungen nicht beeinflussen sollten.



    Neue Verteidigungsstrategie



    Der Oberste Verteidigungsrat nahm den Entwurf der Nationalen Verteidigungsstrategie für den Zeitraum 2020-2024 an. Die strategische Partnerschaft mit den Vereinigten Staaten von Amerika, die Mitgliedschaft in der Organisation des Nordatlantikvertrags und der Europäischen Union werden als Säulen der Außen- und Sicherheitspolitik bekräftigt. Präsident Klaus Iohannis sagte, dass die rumänische Armee im Jahr 2021 mit 1.940 Soldaten und Zivilisten an Missionen und Operationen im Ausland teilnehmen wird, 436 weniger als in diesem Jahr Das Innenministerium wird mit 841 Soldaten und Polizisten teilnehmen, 181 weniger als im Jahr 2020. Der Präsident gab bekannt, dass während des CSAT-Treffens das Programm zur Umgestaltung, Entwicklung und Ausstattung der rumänischen Armee bis 2026 genehmigt wurde. Ohne eine starke Armee hat ein Staat keine internationale und strategische Glaubwürdigkeit, sagte das Staatsoberhaupt.

  • Nachrichten 29.05.2020

    Nachrichten 29.05.2020

    Die Zahl der Coronavirus-Opfer steigt in Rumänien auf 1.240, während die Zahl der bestätigten Infektionen bei 19.000 liegt. Etwa 12.800 Menschen sind genesen. Die meisten Infektionen wurden im Kreis Suceava, im Nordosten des Landes und in Bukarest gemeldet. Präsident Klaus Iohannis hat eine weitere Lockerung der Restriktionen angekündigt: Bars und Cafés im Freien sollen wieder geöffnet und der Zugang zu den Stränden ab dem 1. Juni erlaubt werden. Ab diesem Datum werden auch Freiluftveranstaltungen und Sportwettbewerbe erlaubt sein, der internationale Straßen- und Schienenverkehr wird wieder aufgenommen und alle Beschränkungen für Reisen außerhalb der Stadt werden aufgehoben.



    Weltweit sind 5,9 Millionen Fälle von Coronavirus Infektionen aufgetreten. Fast 2,9 Millionen Menschen sind genesen und mehr als 360.000 sind gestorben. In Brasilien, das als das neue Epizentrum der Pandemie gilt, liegt die Zahl der Todesopfer bei über 26.700. In Südkorea schließen Hunderte von Schulen nur wenige Tage nach ihrer Wiedereröffnung nach einem erneuten Ausbruch des Virus wieder. In der Zwischenzeit lockern immer mehr europäische Staaten die Beschränkungen. Die französische Regierung hat die Wiedereröffnung von Bars, Cafés und Restaurants ab dem 2. Juni angekündigt. Italien plant, seinen Bürgern ab kommenden Mittwoch freie Bewegungsfreiheit innerhalb des Landes zu gewähren und seine Grenzen sogar für die Schengen-Staaten und Großbritannien ohne 14-tägige Quarantäne bei der Ankunft zu öffnen.



    Rumänische Schüler in den letzten Stufen der Sekundar- und Oberschule werden am 2. Juni für zehn Tage in die Schule zurückkehren, um sich auf ihre bevorstehenden nationalen Prüfungen vorzubereiten. Bildungsministerin Monica Anisie sagte jedoch, dass der Besuch der Schule freiwillig sei. Die Behörden haben beschlossen, mit dem festgelegten Zeitplan für die Prüfungen fortzufahren, d.h. am 15. Juni für die Prüfungen der Sekundarschule und der Oberschule, die eine Woche später, am 22. Juni, beginnen. Alle Schulen in Rumänien wurden am 11. März wegen der Coronavirus-Pandemie geschlossen, wobei der Unterricht online durchgeführt wird, und werden erst im Herbst wieder geöffnet.



    Die rumänische Regierung hat eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um die nach dem 1. Juni an ihren Arbeitsplatz zurückkehrenden Arbeitnehmer sowie die Arbeitgeber zu unterstützen. Der Staat soll die Lohnkosten für die nächsten drei Monate übernehmen, wobei sich die Arbeitgeber verpflichten, die entsprechenden Arbeitsplätze für weitere sechs Monate zu erhalten. Die Bereiche, die nach dem 1. Juni noch betroffen sein werden, werden ebenfalls festgelegt, wobei der Kurzarbeitsplan weiterhin vom Staat unterstützt werden soll. Wegen der durch das neuartige Coronavirus ausgelösten Gesundheitskrise wurden rund 430.000 Arbeitsverträge gekündigt und etwa 596.000 ausgesetzt.



    Nächste Woche werden einfache Misstrauensanträge gegen die liberale Arbeitsministerin Violeta Alexandru und den Minister für regionale Entwicklung Ion Stefan eingereicht, kündigte die Sozialdemokratische Partei an, die größte Oppositionspartei in Rumänien. Dieser Schritt erfolgt nach vier ähnlichen Anträgen, die das Parlament kürzlich gegen die Finanz-, Landwirtschafts-, Innen- und Bildungsminister verabschiedet hat, die während der Coronavirus-Krise für ihren Umgang mit ihren jeweiligen Bereichen kritisiert wurden. Die Sozialdemokraten drohen sogar damit, einen Misstrauensantrag gegen die liberale Minderheitsregierung einzureichen, falls diese ein Rentengesetz ändert, das eine 40%ige Erhöhung der Renten ab diesem Herbst vorsieht.



    Der französische Autohersteller Renault hat einen umfangreichen Sparplan vorgestellt, in dessen Rahmen weltweit rund 15.000 Arbeitsplätze abgebaut werden sollen, davon 4.600 in Frankreich. Der Konzern sagt auch, dass er Pläne zum Ausbau der Produktionskapazitäten in Rumänien und Marokko einfrieren wird. Die Nachrichtenagentur France Presse zitiert Experten mit den Worten, dass Renault bereits vor der Coronavirus-Krise mit einer Schwächung seiner Marke in Europa und Schwierigkeiten bei der Allianz mit den japanischen Unternehmen Nissan und Mitsubishi zu kämpfen hatte. Experten zufolge ist es Renault jedoch gelungen, seinen Marktanteil in Europa zwischen 2009 und 2019 um mehr als 1 % auf 10,5 % zu steigern, wobei dieser Erfolg ausschließlich auf die rumänische Marke Dacia zurückzuführen ist, die ihren Absatz verdoppeln konnte. Dacia wurde 1999 von Renault übernommen und 2004 mit dem Auto Logan wieder eingeführt, das sich in den folgenden Jahren zu einem bedeutenden Akteur auf dem europäischen Automobilmarkt entwickelte.