Tag: Corviner Burg

  • Sehenswürdigkeiten und Freizeitgestaltung im Landkreis Hunedoara

    Sehenswürdigkeiten und Freizeitgestaltung im Landkreis Hunedoara

    Die Burg Hunedoara (auch als Schloss Hunyadi und Corviner Burg bekannt) gehört zu den bedeutendsten Profanbauten Siebenbürgens und ist eines der wichtigsten gotischen Baudenkmäler in Südosteuropa. Über den Bucura-See wird erzählt, er sei der grö‎ßte Gletschersee in Rumänien. Der Bucura-See liegt in einer Höhe von über 2000 m im Retezat-Gebirge, im gleichnamigen Nationalpark — dem Paradies der Gletscherseen. Das sind lediglich zwei touristische Attraktionen, die Sie keineswegs verpassen sollten, falls sie sich im westlich gelegenen Landkreis Hunedoara aufhalten sollten. Im Angebot steht auf jeden Fall viel mehr. Im Kreis Hunedoara gibt es zahlreiche kulturelle Sehenswürdigkeiten, aber auch viele andere Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung wie z.B. schöne Wanderwege. Die Freizeitgestaltungsmöglichkeiten in Hunedoara sowie weitere touristische Informationen können ab dieses Jahr auch im Internet, auf der Internetseite hunedoaraturism.com abgerufen werden. Dazu der Leiter der Auskunftsstelle für Touristen in Hunedoara, Radu Barb:



    Der Landkreis Hunedoara hat ein gro‎ßes touristisches Potenzial. Daher war es unerlässlich, eine gute Datenbank zu besitzen. Denn wir wollen qualitativ hohe touristische Dienstleistungen anbieten. Den Touristen müssen gute, zuverlässige Informationen bereitgestellt werden. Unsere Internetseite bietet Informationen über die Region und über unsere Dienstleistungen sowie über traditionelle Produkte, die in der Region gekauft werden können. Diesbezüglich unterzeichneten wir ein Protokoll mit dem örtlichen Verein traditioneller Hersteller. Denn Tourismus geht Hand in Hand mit Konsum. Hier werden z.B. die schon international bekannten Würstchen »virşli« hergestellt. Wir wollen unsere traditionellen Erzeugnisse fördern. Und es gibt viele davon — den Schnaps (ţuica) von Hunedoara, Honig, Wurstware und Vieles mehr.“




    Das Kulturangebot vor Ort ist vielfältig und gro‎ßzügig. Radu Barb bringt mehr Einzelheiten über die Sehenswürdigkeiten in Hunedoara sowie über die Kulturveranstaltungen vor Ort:



    Derzeit ist Dac Fest (dt. Fest der Daker) — ein Festival, das uns sehr am Herzen liegt — im vollen Gange. In Hunedoara befinden sich zwei dakische Hauptstädte: Sarmizegetusa Regia und Sarmizegetusa Ulpia Traiana. Beim Fest der Daker gibt es dakisches Essen, aber auch zahlreiche Wettbewerbe und Unterhaltungsmöglichkeiten. Veranstalter ist der Kreisrat. Dieses Jahr haben wir Künstler aus ganz Rumänien eingeladen, am Fest teilzunehmen. Im Angebot stehen auch Reenactments — historische Ereignisse aus der Zeit der Römer und Daker werden nachgespielt. Sehr gut kommt auch der Moment an, in dem alle Teilnehmer mit Fackeln vorbeiziehen. Sehenswert ist auch die Burg Hunedoara, eine bedeutende Profanbaut in unserem Land. Sie zieht alljährlich eine gro‎ße Zahl von Touristen an. Da kann man locker einen dreistündigen Besuch einplanen. Weitere Attraktionen sind die Burg Deva, das Pantheon des Rumänischen Volkes in Ţebea oder die Gemeinde Avram Iancu. Im Sommer lohnt es sich, sich im Kurort Geoagiu aufzuhalten. Wie Sie feststellen können, haben wir ein breites Angebot dieses Jahr. Und wir entwickeln uns weiter.“




    Einen Besuch wert ist mit Sicherheit auch der Dinosaurier-Geopark im Hatzeger Land. Zögern Sie also nicht mehr lange! Je früher Sie buchen, desto besser die Angebote.

  • Corviner Burg in Eisenmarkt: Meisterwerk der gotischen Profanarchitektur

    Corviner Burg in Eisenmarkt: Meisterwerk der gotischen Profanarchitektur

    Für heute steht eine Reise zurück in die Geschichte an. Wir wollen nämlich einen von Trip Advisor empfohlenen Ort besuchen — die Burg Hunedoara, bekannt unter anderem auch als Schloss der Corviner. Die Burg erhielt dieses Jahr eine zusätzliche Auszeichnung — ihre hohe Bedeutung wurde durch ein Exzellenzzertifikat bescheinigt. Das Schloss der Corviner liegt im Südwesten Siebenbürgens, in der Mitte des Landkreises Hunedoara. Das Schloss der Corviner ist die erste Burg, die in Hunedoara errichtet wurde. Die damals regierende ungarische Familie wollte damit eine wirksame militärische und wirtschaftliche Kontrolle über das Gebiet zwischen Deva und Haţeg ausüben. Sorin Tincu, Leiter des Museums für Archäologie, Geschichte und Ethnografie in Hunedoara, führte einige Vorteile der Burg auf:



    Die Burg Hunedoara ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Es ist eines der schönsten Schlösser in Südosteuropa und vermutlich das bedeutendste Meisterwerk der gotischen Profanarchitektur in Rumänien. Die typisch gotische Architektur ist an vielen Bauelementen zu erkennen wie z.B. an den Rahmungen, an den Portalen oder an den Fresken. Die Fresken in der Loggia Matia, unter anderem auch Matthiasflügel genannt, sind eine Besonderheit in Rumänien. Es sind einige der wenigen profanen Fresken aus dem 15. Jahrhundert, die erhalten geblieben sind.“




    Die Felsenburg wurde auf den Resten einer Wehranlage aus dem 14. Jahrhundert errichtet. Sie befindet sich auf einem Kalkfelsen, am Fu‎ße des Baches Zlaşti, inmitten eines Industriekomplexes im südwestlichen Teil der Stadt Hunedoara (dt. Eisenmarkt). Es ist ein imposantes Bauwerk, das mehrere rechteckige und Rundtürme sowie einen Schlossturm umfasst. Die Burg wurde im Laufe der Zeit mehrmals umgebaut und restauriert. Heute ist in dem Bauwerk ein Museum eingerichtet.



    Der Zugang zur Burg erfolgt über eine Holzbrücke, die von vier gemauerten hohen Pfeilern getragen wird. Sorin Tincu, Leiter des Museums für Archäologie, Geschichte und Ethnografie in Hunedoara, begleitete uns auf einen kurzen Rundgang durch das Schloss der Corviner:



    Im Schloss lernen die Besucher die blutige Seite des Lebens im Mittelalter kennen. In unmittelbarer Nähe zum Schlosseingang befinden sich das Gefängnis und die Folterkammer. Die Museumsbesucher können hier nachgestellte Werkzeuge und Möbelstücke erkennen, die bei der Folter im 15. Jahrhundert benutzt wurden. Die Wegweiser führen unsere Schritte weiter zur Loggia Matia, also in den Matthiasflügel, einem bedeutenden siebenbürgischen Renaissance-Bauwerk. Über den Matthiasflügel gelangt man in die Garnisonsküche, den Raum, wo die Soldaten das Essen zubereiteten. Im ersten Stock ist die Schlosskapelle, ein wunderschönes gotisches Bauwerk örtlicher Handwerker. Hier können die Familienwappen der Hunyadis und der Corviner erkannt werden. Weiter geht es zu den Fresken in der Loggia Matia. Die Fresken erzählen die Geschichte des Corviner-Geschlechts. Abgebildet sind sowohl der ungarische König Sigismund von Luxemburg wie auch Elisabeta Mărgineanu, die Mutter des für Ungarn tätigen Staatsmanns und Heeresführers Johann Hunyadi (rum. Iancu de Hunedoara). Abgebildet ist auch Johann Hunyadi, allerdings als kleiner hellhaariger Junge, der mit seinem Finger auf den letzten Freskenteil hinweist, wo Matthias Corvinus bei einer Jagdpartie abgebildet ist. Von hier aus geht es weiter zu den königlichen Gemächern und zu den Prinzessinnengemächern.“




    Wir haben die Einladung hinausgeschickt, Ihnen bleibt also nichts anderes übrig, als die Burg sobald wie möglich zu besuchen und somit mehr über die Legenden um das Schloss der Corviner herum zu erfahren. Wir wünschen viel Spa‎ß dabei!

  • Corviner Burg in Hunedoara (Eisenmarkt)

    Corviner Burg in Hunedoara (Eisenmarkt)

    Heute reisen wir in den Westen Rumäniens, wo sich eines der bekanntesten mittelalterlichen Schlösser der Region befindet. Das Schloss der Corviner ist nicht nur im Inland von Bedeutung, sondern auch europaweit, denn es ist das besterhaltene gotische Baudenkmal in Südosteuropa. Um es besuchen zu können, müssen Sie nach Hunedoara reisen. Hunedoara ist eine nicht allzu gro‎ße Stadt, sie hat aber eine beeindruckende Geschichte. Sie wurde im Jahr 1256 urkundlich erwähnt und befindet sich im gleichnamigen Landkreis im Südwesten Siebenbürgens.



    Jeder Tourist darf sich auf ein imposantes Denkmal gefasst machen, mit einem geräumigen Hof, riesigen Empfangssälen und dem Rittersaal. Hier kann man eine Ausstellung von Militärtechnik bewundern. Dann gibt es noch den Saal der Hofdamen, den Landtagssaal, aber auch weitere Ausstellungen von mittelalterlichen Gegenständen. Wir haben von Ioan Bodochi, dem Kurator des Schlossmuseums, erfahren, dass man von der Schönheit des Schlosses der Corviner sofort überwältigt wird:



    Wir sind in den Au‎ßenhof angelangt. Der Tourist wird mit Sicherheit von der Arkadengalerie beeindruckt sein. Es handelt sich um eine Galerie mit kleinen Balkonen und spätgotischen Dekorationen über den Fenstern, mit Wappenschildern der Adelsfamilien, die das Schloss verwaltet haben. Nachdem man das Schloss betritt, kann man eine neugotische Galerie bewundern, die in der zweiten Hälfte des 19. Jh. errichtet wurde. Hier kann man auch die einzige Laienfreske im Renaissancestil in Siebenbürgen sehen.“




    Im Mai 2015 soll hier die erste Auflage der Europäischen Messe der Burgen veranstaltet werden. Sieben Paläste, Schlösser und Burgen aus Spanien, Ungarn und Rumänien kündigten ihre Teilnahme an. Das Schloss der Corviner in Hunedoara befindet sich in berühmten Ranglisten der Traumschlösser und ist auch ein Reiseziel der Liebhaber von Opern im Mondlicht. Hier wird das grö‎ßte Freilichtopernfestival Rumäniens, Opera Nights, veranstaltet. Sie können bereits Tickets für dieses beliebte und einzigartige Ereignis buchen, die nächste und damit 5. Auflage findet im Zeitraum 14.-20. Juli 2015 statt.



    In Hunedoara gibt es einen lokalen Ritterorden, der sich vornimmt, die mittelalterliche Tradition wiederzubeleben. David Otto ist der Vizevorsitzende des Verbandes der Ritterorden Huneodara.



    Der Verband wurde 2006 gegründet und stellt das Mittelalter des 14. und 15. Jh. wieder her, besonders die Zeit der Herrschaft von Ioan von Hunedoara (Johann Hunyadi). Wir kommen den Touristen, die das Schloss besuchen, entgegen und führen mindestens einmal im Monat Kämpfe vor und veranstalten Themenschauspiele.“




    Das Schloss der Corviner in Hunedoara wurde neulich bei der Messe Swiss International Holiday Exhibition“ in Lugano sowie bei der Tourismusmesse in London vorgestellt. Dabei konnten die Besucher einen beeindruckenden 3D-Miniaturnachbau des historischen Denkmals bewundern. Die Besucher haben eine App getestet, die jedem Smartphone-Benutzer eine virtuelle Tour des Schlosses mit Kommentaren in fünf Sprachen bietet. Wenn sie einen realen Besuch vorziehen, müssen Sie wissen, dass das Schloss täglich von 9 bis 17 Uhr offen hat. Der Eintrittspreis beträgt 25 Lei (5,5 Euro). Das Aufenthaltsangebot in der Nähe des Schlosses ist sehr vielfältig und bietet Preise für alle Taschen.

  • QSL 8 / 2014: Corviner Burg in Hunedoara (Eisenmarkt)

    QSL 8 / 2014: Corviner Burg in Hunedoara (Eisenmarkt)

    Burg Hunedoara (auch als Schloss Hunyadi und Corviner Burg bekannt) gehört zu den bedeutendsten Profanbauten Siebenbürgens und ist eines der wichtigsten gotischen Baudenkmäler in Südosteuropa. Die denkmalgeschützte Burg trägt noch weitere Namen (Burg der Corviner, Burg Corvinus, Schloss Corvinesti, Burg Corvin, Burg Eisenmarkt, Schwarze Burg, Burg Vajdahunyad, Burg Hunyadi), die sich auf ihren Standort oder ihre Eigentümer beziehen.



    Die meisten Forscher sind der Ansicht, dass die erste Festung in Hunedoara (dt. Eisenmarkt, ung. Vajdahunyad) im südwestlichen Siebenbürgen bereits im 14. Jahrhundert entstand. Die Umfriedung war ellipsenförmig, die Mauern aus Dolomit und Kalkstein bis zu zwei Meter breit, die Nordseite hatte vermutlich einen Bergfried.



    Nach 1440 lie‎ß der für Ungarn tätige Staatsmann und Heeresführer Johann Hunyadi (rum. Iancu de Hunedoara) die bereits bestehende Wehranlage zur Stammburg der Hunyadis umbauen. Die Umfriedung wird verdoppelt und mit Schie‎ßscharten versehen, mehrere Rundtürme und rechteckige Türme flankierten die Wehranlage. Die Rundtürme waren ein Novum in der damaligen militärischen Architektur Siebenbürgens, das Erdgeschoss bestand aus vollem Mauerwerk, die beiden Obergeschosse dienten als Wohnraum und Verteidigungsanlage. In einem der Rundtürme, dem Capistrano-Turm, ist ein restaurierter gotischer Kamin erhalten, der einzige dieser Art im gesamten Bauwerk. Erwähnenswert ist auch der bemalte Streitkolben-Turm mit einem einzigen Obergeschoss: Das Au‎ßenfresko enthält geometrische Motive als dekorative Ergänzung der Schie‎ßscharten.



    Die rechteckigen Türme im Nordwesten und Südosten der Burg, der Alte und Neue Torturm, hatten breite, befahrbare Eingänge und waren für die Verteidigung sowohl mit Pfeil und Bogen als auch mit Feuerwaffen ausgerüstet. Die Eingänge selbst sind als bewegliche Pfeilerbrücken konzipiert. Interessant ist auch der mit einer Legende behaftete Brunnen zwischen der alten und der neuen Umfriedungsmauer. Der Erzählung nach wurde der 28 Meter tiefe Brunnen im Hof der Burg von drei türkischen Gefangenen gegraben, denen ihre Freiheit versprochen wurde, wenn sie so lange graben, bis sie das Wasser erreicht hätten. Als diese nach 15 Jahren Arbeit ihre Aufgabe erfüllt hatten, wollten ihre Auftraggeber ihr Versprechen nicht halten. Nach der Legende zeuge eine Aufschrift der Gefangenen an einer Burgwand in Brunnennähe von der gro‎ßen Niedergeschlagenheit der Türken. Sie lautet: Ihr habt vielleicht Wasser, aber kaum Gefühle.“



    Generell gilt die Errichtung der Corviner Burg als im Jahr 1446 abgeschlossen, dem Jahr, in dem Johann Hunyadi zum Reichsverweser von Ungarn wurde und fortan mehr Zivilbauten in Auftrag gab. Aus dieser Zeit stammt dennoch die Kapelle an der Ostseite des Schlosses. Das rechteckige Kirchenschiff folgt einem Vorschiff, über den sich auf hexagonalen Pfeilern stützend die Empore erhebt. Der Sakralbau entspricht somit den lokalen Zügen der Gotik.



    Das eigentliche Schloss steht an der Westseite der Wehranlage und umfasst den Rittersaal, den Saal des siebenbürgischen Landtags und die Wendeltreppe. Beide Säle haben einen rechteckigen Grundriss und sind zweigeteilt durch fünf oktogonale Marmorpfeiler mit Kreuzrippen und verzierten Kragsteinen. Gewölbe und Schlussstein sind im spätgotischen Stil.



    Zu den militärischen Anbauten sind die Galerie und der Turm namens Nebojsa“ zu zählen. Der Name entstand vermutlich unter dem Einfluss serbischer Söldner, auf Serbisch bedeutet не бој се (ne boj se) fürchtet euch nicht“. Der Turm hat fünf Obergeschosse, die allesamt mit Schie‎ßscharten versehen sind. Vom Turm zum Schloss führt eine 33 Meter lange Galerie, die sich auf massiven Pfeilern aus Kalksandstein stützt.



    Eine zweite Bauphase wird mit dem Tod Johann Hunyadis und den darauffolgenden Kämpfen um den ungarischen Thron eingeleitet. Nach 1458 wird ein neuer Flügel an der Nordseite angelegt, der aus Bogenhallen besteht; die Innenmalerei mit weltlichem Sujet gilt als einzigartig. Den letzten Schliff erhält die Burg um das Jahr 1480, Experten sind der Meinung, dass das Schloss den ähnlichen Bauten seiner Zeit aus Westeuropa in nichts nachstand.



    Im 16. Jahrhundert werden hauptsächlich weitere Zivilbauten im Bereich des Alten Turms errichtet. Im 17. Jahrhundert lässt der siebenbürgische Fürst Gabriel Bethlen Änderungen am Bauwerk durchführen, die dem Zeitgeist entsprachen. An der Ostseite entsteht ein neues, zweistöckiges Gebäude mit Wohnräumen namens Gro‎ßer Palast. Der Landtagssaal wird völlig umgebaut, die gotische Ornamentik wird entfernt und die innenräumliche Gestaltung verändert. Auch die Kapelle muss dem Stil der Epoche und dem Geschmack des neuen Besitzers folgen: Die gotischen Gewölbe werden entfernt und die Spitzbogenfenster werden durch rechteckige ersetzt. Es entstehen ferner weitere militärische Anbauten wie der Wei‎ße Turm und die Artillerie-Terrasse. Ebenfalls im 17. Jahrhundert wird der au‎ßerhalb der Burg liegende Husarenhof eingerichtet, der die Wohnräume des Verwalters und der Kanzleibediensteten, die Hütten der Jagdhunde, die Speisekammern und das Futterlagerhaus beherbergte.



    Das 19. Jahrhundert bringt die wichtigsten Restaurierungs- und Erneuerungsarbeiten mit sich. Die Fassade des Gro‎ßen Palastes und die aufgestockten Dächer mit glasierten Ziegelsteinen stammen aus dieser Zeit und sind in dieser Form bis heute enthalten. Die Artillerie-Terrasse wird mit einer Mauer mit Zinnen und einem Wachturm versehen, um die Attraktivität des Bauwerks zu erhöhen. Eine grö‎ßere Instandsetzung erfolgte im Jahre 1817. In diesem Jahr unternahm Kaiser Franz I. mit seiner vierten Ehefrau Karoline Auguste von Bayern eine Reise nach Siebenbürgen. Nach einem dreitägigen Hoflager in der Burg stellte der Kaiser für die dringendsten Renovierungen einen Betrag von drei‎ßigtausend Gulden zu Verfügung. Grö‎ßere Renovierungsarbeiten an der Ruine wurden erst im Jahr 1868 unter dem Architekten Ferencz Schulcz aufgenommen. Dieser begann unter anderem mit der Wiederherstellung der gotischen Architektur im Rittersaal und der Restaurierung alter Skulpturen. Nach seinem Tod setzte Imre Steindl, der Erbauer des Parlamentsgebäudes in Budapest, die Arbeiten bis 1874 unter anderer Gewichtung fort. Steindl war aber offensichtlich nicht an einer Wiederherstellung, sondern an einer Erneuerung der Burg interessiert. Die Burg hat aus heutiger Sicht stark unter den inadäquaten Restaurierungsarbeiten des 19. Jahrhunderts gelitten.



    Zur heutigen Nutzung: Das Schlossmuseum wurde im Jahr 1974 eröffnet. Zu Beginn beherbergte das Museum mittelalterliche Stücke. Die Sammlungen erweitere man später um Archäologie, Völkerkunde, dekorative Kunst und alte Bücher. Das Museum beschäftigt sich seit 1990 auch mit antiker Geschichte und bringt eine eigene Schriftenreihe heraus, die bislang 10 Bände umfasst.



    Eine Besichtigung der Burg einschlie‎ßlich Museumsbesuch oder eine Anmietung für kommerzielle Filme ist nach vorheriger Absprache möglich. Die Burg ist ganzjährig öffentlich zugänglich. Spezielle Führungen für Einzelpersonen und Gruppen werden angeboten. Regelmä‎ßig werden auf dem Burggelände mittelalterliche Veranstaltungen bzw. Feste durchgeführt.



    Die Burg wird oft als Filmkulisse vermietet. Eine Vielzahl von rumänischen und internationalen Film-Produktionen (künstlerische Filme, Dokumentarfilme oder Werbespots) wurde bereits dort gedreht.




    Quellen:



    www.castelulcorvinilor.ro



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