Tag: Cosmin Perţa

  • Litero-mania.com: Die Online-Kulturplattform für Literaten und Literaturliebhaber

    Litero-mania.com: Die Online-Kulturplattform für Literaten und Literaturliebhaber

    Auf der Online-Literaturplattform Literomania wird über Bücher aller Zeiten und von allen Orten geschrieben, aus Leidenschaft für alles, was Literatur bedeutet. Wir glauben immer noch an die Kraft der Literatur, aus menschlicher, sozialer und sogar politischer Perspektive Menschen zu bilden, uns allen den schönsten Freiheits- und Aktionsraum anzubieten und nicht zuletzt den schönsten Raum zu schaffen, wo wir alle träumen können.“ Mit diesen Worten präsentiert sich die Literaturplattform Literomania, wo sich die bekanntesten Schriftsteller, Kritiker und Literaturübersetzer aus dem rumänischen Kulturraum versammeln.



    Adina Diniţoiu ist Literaturkritikerin, Kulturjournalistin und übersetzt französische Literatur ins Rumänische. Zusammen mit dem Schriftsteller Raul Popescu koordiniert die Redakteurin der Kulturzeitschrift Observator Cultural“ die Plattform. Wir haben sie gefragt, wie die Initiative entstanden ist:



    Ursprünglich gehörte uns die Idee, Raul Popescu, der die Plattform graphisch gestaltet, und mir. Die Plattform hätte aber ohne den Beitrag einiger ausgezeichneter Autoren nicht existiert, die sich bereit zeigten, für uns zu schreiben, ohne dafür bezahlt zu werden. Ich spreche von Ruxandra Cesereanu, Veronica D. Niculescu, Radu Niciporuc, Valeriu Gherghel. Besonders interessant sind auch die Beiträge von Dorica Boltaşu Nicolae, die über eine eigenartige Zone berichtet, die an der Grenze zwischen dem Kanon der Literatur und der Schule liegt. Als Lehrerin für rumänische Sprache und Literatur konfrontiert sie sich dauernd mit allem, was zum Schulplan und den spezifischen Problemen der Schüler gehört. Ihr Beitrag ist uns sehr wichtig, weil wir auch Literaturbegeisterte der neuesten Generation anlocken möchten. Zu den Autorinnen und Autoren, die ihre Arbeit auf unserer Literaturplattform präsentieren, gehören auch die Kulturjournalistin Monica Salvan und der Schriftsteller Cosmin Perţa. Sie haben sich unserem Projekt aus Leidenschaft für Literatur und voll enthusiastisch angeschlossen, was heute nicht so oft vorkommt, da wir uns keiner finanziellen Unterstützung erfreuen.“




    Literomania lädt Literaturbegeisterte in jedem Alter zu einem Schreibwettbewerb ein. Der Wettbewerb wird der jungen literarischen Gattung Flash Fiction gewidmet und richtet sich an Prosaautoren. Der Preis besteht aus einem Geldbetrag und der Gewinnertext wird auf der Plattform veröffentlicht. Die Koordinatorin der Plattform Adina Diniţoiu, kommt erneut zu Wort mit Einzelheiten über ihre Initiative:



    Literomania ist ein Projekt, das am Anfang keine feste Struktur hatte. Wir wollten auch den Markt erkunden, wir wollten sehen, ob es überhaupt Interesse dafür besteht, ob Literomania als Plattform funktionieren könnte. Wir haben versucht, diese Plattform höchst professionell zu gestalten. Zum einen wollten wir die Messlatte hoch legen, zum anderen ein breites Publikum anlocken und ihm den Zugang zu qualitativ anspruchsvollen Texten schaffen. Ein besonderes Interesse zeigen wir auch für die jüngeren Liebhaber der Literatur, daher richten wir uns nicht nur an Fiktion, sondern auch an professionelle Rezensionen. Als wir die Plattform gegründet haben, haben wir uns auch der Unterstützung des Autors Mircea Cărtărescu erfreut, er hat an unser Projekt von Anfang an geglaubt und einen Text für uns geschrieben. Eine andere Zusammenarbeit, auf die wir besonders stolz sind, ist jene mit dem berühmten Theaterkritiker George Banu, der in Paris lebt; seine Texte in französischer Sprache sind auch auf unserer Plattform zu finden. Wir veröffentlichen allerdings literarische Texte auch auf Englisch und Deutsch und versuchen somit, international zu werden und ein Zeichen für Weltoffenheit zu setzen.“

  • Rumänien bei der Frankfurter Buchmesse 2014

    Rumänien bei der Frankfurter Buchmesse 2014

    Die Frankfurter Buchmesse ist zu Ende. Rumäniens Stand hat diesmal ein anderes Konzept vorgestellt und wurde von den Besuchern und den Vertretern der Buchindustrie sehr geschätzt. Das Konzept wurde von einem Architektenbüro in Partnerschaft mit dem Bukarester Dorfmuseum entwickelt. Das Kulturministerium, das in diesem Jahr für die Beteiligung Rumäniens zuständig war, bevorzugte die junge Literatur. Rumänien wurde bei der Frankfurter Buchmesse von 29 Verlagen vertreten sowie von Schriftstellern, deren Bücher ins Deutsche übersetzt wurden, darunter Liliana Corobca und Cosmin Perţa. Es fanden auch Lesungen aus den Bänden Stammbaum“ und Familienlokal“ statt, eine Auswahl aus den Gedichten von Cristian Popescu (1959 – 1995) sind. Sie wurden von Ernest Wichner für den Berliner Hochroth-Verlag übersetzt. Kulturmanagerin Anca Fronescu moderierte die Lesungen:



    Präsentiert wurden auch die schönsten rumänischen Bücher, was eine Premiere für Rumänien war. Die Bücher waren auf wunderbaren Regalen ausgestellt. Der rumänische Bücherstand sah ganz gut aus, war sehr modern und lockte die Besucher heran. Es ist wichtig, dass die Besucher bei einer derartigen Buchmesse den Stand attraktiv finden.“




    Das Kulturministerium hat in diesem Jahr die Schriftstellerin Liliana Corobca und den Schriftsteller Cosmin Perţa eingeladen. Cosmin Perţa wurde 2011 bei der Gala der jungen Schriftsteller mit dem Preis Der junge Prosaschriftsteller des Jahres“ (Tânărul prozator al anului“) ausgezeichnet. Er hat sein Buch Teofil şi câinele de lemn“, (Teofil und der Holzhund“), das im Herg-Benet-Verlag veröffentlicht wurde, vorgestellt:



    Es war wunderbar. Es war meine erste Erfahrung mit der Frankfurter Buchmesse, der bedeutendsten Buchmesse in Europa. All die Verlage, Schriftsteller, Literaturagenten lassen den Eindruck entstehen, dass die Literatur das Bedeutendste auf dieser Welt ist. Mein Buch wurde in Frankfurt gut aufgenommen und erfreute sich eines zahlreicheren Publikums. Der interessanteste Teil war die Debatte nach der Buchvorstellung, als das Publikum mir verschiedene Fragen gestellt hat. Es reagierte ganz anders als das rumänische Publikum. Das Gespräch mit den deutschen Lesern setzte sich mehr mit dem Totalitarismus auseinander. Viele Fragen beschäftigten sich mit den sozialen und politischen Aspekten sowie mit dem Aktuellen aus Rumänien. Die Menschen waren sehr neugierig und wollten erfahren, ob in Rumänien noch etwas vom Totalitarismus oder ob etwas aus dem alten Regime in der Mentalität der Rumänen hängen geblieben ist.“




    Bei der Frankfurter Buchmesse wurden die Namen der Gewinner des EU-Literaturpreises 2014 bekanntgegeben. Der EU-Literaturpreis wurde zum ersten Mal im Jahre 2009 verliehen, als Beweis der Anerkennung der besten jungen europäischen Schriftsteller. Die Sprache spielte dabei keine Rolle. Pierre J. Mejlak aus Malta, ein mit dem EU-Literaturpreis ausgezeichneter Schriftsteller, beschrieb seine Gefühle:



    Ich fühle mich sehr geehrt. Als Schriftsteller verbringe ich viel Zeit, indem ich allein in meinem Zimmer arbeite, so dass ich glücklich bin, wenn meine Bücher geschätzt werden. Es ist nicht mein erstes Buch, aber es ist meine erste europäische Auszeichnung. Das Buch ist eine Kurzprosasammlung, zehn Erzählungen, die die Macht der Erinnerung als Thema haben. Sie sprechen von der Art, in der ich die Nostalgie aus mehreren Sichtpunkten betrachte. Es gibt Gestalten, die meine Erinnerungen verlassen, andere, die zurückkommen wollen, Gestalten, die die künftigen Erinnerungen zu manipulieren versuchen und jene sammeln, die sie am Lebensende haben wollen. Die Macht der Erinnerungen ist meine Leidenschaft.“




    Die Leser hatten die Möglichkeit, bei der diesjährigen Buchmesse in Frankfurt die Schriftstellerin Marica Bodrožić, die mit dem EU-Literaturpreis 2013 ausgezeichnet wurde, zu treffen. Sie ist eine der interessantesten Schriftstellerinnen in Deutschland, obwohl Deutsch nicht ihre Muttersprache ist:



    Es war eine sehr angenehme Überraschung, ich wusste überhaupt nicht, dass es diesen Preis gibt. Ich habe erfahren, wie viele neue Leser man durch eine Übersetzung entdecken kann. Das bedeutet sehr viel, es bedeutet, mit anderen Kulturen und Sprachen in Kontakt zu treten. Jede neue Übersetzung bedeutet eigentlich ein Neuschreiben, eine Neuverfassung des Textes. Das Buch entwickelt sich zu etwas anderem. Ich glaube nicht an Schriftsteller, die eine Karriere aufbauen wollen, mich interessiert das Schreiben, ich schreibe, weil ich das brauche. Ich interessiere mich für diesen Prozess, durch den die Leser zum Buch, zu einem Dialog mit dem Schriftsteller kommen. Das Buch kann durch diesen Prozess etwas Neues über die Welt sagen. Vielleicht scheint das ein bisschen naiv, aber ich interessiere mich sehr für den Dialog, der von einem Buch ausgeht.




    Polirom, Casa Radio, Curtea Veche, Humanitas, RAO, Trei, Max Blecher, Monitorul Oficial, Nemira, Niculescu sind nur einige rumänische Verlage, die bei der Frankfurter Buchmesse anwesend waren.