Tag: Cyberattacke

  • Landesverteidigungsrat: Rumänien Ziel von Cyberattacken vor dem Hintergrund der Wahlen

    Landesverteidigungsrat: Rumänien Ziel von Cyberattacken vor dem Hintergrund der Wahlen

    Der Oberste Rat für Nationale Verteidigung (CSAT) hat am Donnerstag die Schlussfolgerungen seiner Sitzung in Bukarest mitgeteilt. Cyberangriffe hätten die Fairness des ersten Urnengangs der Präsidentschaftswahlen vom Sonntag gefährdet. Die möglichen Risiken für die nationale Sicherheit seien durch staatliche und nichtstaatliche Attacken auf IT-Infrastrukturen im Zusammenhang mit den Wahlen entstanden. Rumänien sei im aktuellen Sicherheitsumfeld zum Ziel für feindliche Akteure, vor allem aus Russland, geworden. Diese Akteure versuchten, die öffentliche Meinung und den sozialen Zusammenhalt zu beeinflussen.

    Kurz nach der Veröffentlichung der Schlussfolgerungen seitens des Verteidigungsrates, bestätigte der Spezielle Telekommunikationsdienst STS die Existenz der Angriffe. Der STS gab an, dass die Anzahl und die Komplexität der Angriffe mit dem Näherrücken der Wahlen zugenommen hätten. Dennoch habe man die Attacken abwehren können. Die seitens der Ständigen Wahlbehörde bereitgestellten elektronischen Dienste  hätten keine Schwachstellen aufgewiesen.

    Indes kam der CSAT zu einer weiteren Schlussfolgerung den Sieger der ersten Wahlrunde betreffend. Die chinesische Social-Media-Plattform TikTok habe Călin Georgescu begünstigt. Dieser gilt als pro-russisch, EU- und NATO-feindlich. Georgescu habe laut der Analyse der Rates von einer massiven Werbung auf der Plattform profitiert. TikTok hatte ihn nicht dazu verpflichtet, seine Wahlvideos mit dem von der Wahlbehörde zugewiesenen Identifizierungscode zu kennzeichnen. Dies ist nach rumänischem Wahlrecht vorgeschrieben. Dadurch wurde Georgescus Sichtbarkeit deutlich erhöht, während die anderen Kandidaten durch TikToks Algorithmen stark eingeschränkt wurden. TikTok wies diese Vorwürfe in einer Mitteilung jedoch zurück.

    Das chinesische Unternehmen behauptete, dass bisher keine Beweise für eine „verdeckte oder ausländische Einflussnahme“ auf die rumänischen Präsidentschaftswahlen gefunden worden seien. Der Oberste Rat für Nationale Verteidigung forderte jedoch die zuständigen Behörden zur Aufklärung seiner Schlussfolgerungen auf. Die Wahlorganisatoren und die Strafverfolgungsbehörden sollten schnellstmöglich die notwendigen Schritte unternehmen.

  • Cyberkrieg: Killnet versus Anonymous

    Cyberkrieg: Killnet versus Anonymous





    In der Nacht von Sonntag auf Montag wurde die Webseite des grö‎ßten Flughafens Rumäniens, Otopeni bei Bukarest, durch Hackerangriffe vorübergehend lahmgelegt. Und das war nicht die erste Attacke — am Freitag und Samstag war Rumänien von einer ganzen Welle von Cyberangriffen heimgesucht worden. Die Webseiten der Regierung, der Nationalen Behörde für Cybersicherheit, des Verteidigungsministeriums, der Grenzpolizei, der Nationalen Eisenbahngesellschaft und einiger Handelsbanken wurden tausendfach mit böswilligen Cyberattacken überzogen. Zu dem Angriff bekannte sich das pro-russische Hackernetzwerk Killnet“ — als Reaktion auf Rumäniens Unterstützungsma‎ßnahmen für die Ukraine, wie es hie‎ß.



    Zur Zielscheibe wurden auch öffentliche Institutionen in anderen EU- und Nato-Staaten, aber auch in der Moldaurepublik und in der Ukraine. Experten zufolge handelte es sich dabei um sogenannte DDoS-Angriffe, d.h. böswillige Versuche, Netzwerke oder Online-Dienste mit HTTP-Anfragen so zu überfluten, dass diese für die Nutzer nicht mehr erreichbar sind. Zwar konnte die Abteilung für Cyberabwehr des rumänischen Nachrichtendienstes die Attacken vorerst abwenden, doch ist die Gefahr noch nicht gebannt. Der rumänische Geheimdienst warnt weiterhin vor möglichen Ransomware-Angriffen gro‎ßen Ausma‎ßes, die auf Webseiten und E-Mail-Adressen von Institutionen in Rumänien abzielen. Auch gewöhnliche Internet-Nutzer sind gut beraten, verdächtige Links oder Anhänge nicht anzuklicken, insbesondere wenn sie von unbekannten Quellen gesendet wurden. Die gleichen Vorsichtsma‎ßnahmen werden auch für Text-, WhatsApp-, Signal- oder Telegram-Nachrichten empfohlen.



    Indessen mischte auch die rumänische Hackergemeinschaft in diesem Cyberkrieg mit. Die Gruppe Anonymous Romania“ kündigte an, als Gegenschlag das vereinheitlichte Portal für öffentliche Ausschreibungen in Russland attackiert und für zwei Tage lahmgelegt zu haben. Wir haben diesen Gegenangriff gestartet, um zu zeigen, dass Rumänien nicht hilflos dasteht. Weitere Reaktionen sind vorerst nicht geplant, um nicht noch mehr Angriffe anzuziehen“ — mit diesen Worten werden die rumänischen Hacker von einem privaten Nachrichtensender zitiert. Anonymous Romania“ behauptet ferner, bereits wenige Tage nach der Invasion der Ukraine gegen den Aggressor Russland aktiv geworden zu sein. Im Visier seien russische Portale für Ausschreibungen, Versteigerungen, Immobilien- und Grundstückstransaktionen gewesen, um dem Aggressor-Staat finanziellen Schaden zuzufügen, so die Stellungnahme der rumänischen Hacker.

  • Nachrichten 28.06.2017

    Nachrichten 28.06.2017

    Der Nationalvorstand der Sozialdemokratischen Partei PSD hat die Zusammensetzung der neuen Regierung bestätigt. Zuvor hatte der designierte Regierungschef Mihai Tudose die Liste mit den Ministern seines Kabinetts eingereicht. Der Juniorpartner der Sozialdemokraten, die Allianz ALDE, wollte dieselben Geschäftsbereiche und Minister für sich behalten: das Au‎ßen-, Umwelt- und Energieministerium, sowie das Ministerium für die Beziehung zum Parlament. Auch auf der vom Sozialdemokraten Tudose vorgeschlagenen Liste finden sich viele Namen aus der Regierung von Ex-Ministerpräsident Sorin Grindeanu wieder. Vergangene Woche hatte die Parlamentsmehrheit über ein Misstrauensvotum die eigene Koalitionsregierung gestürzt. PSD-Chef Liviu Dragnea erklärte, das Parlament könnte bereits am Donnerstag der neuen Regierung das Vertrauen aussprechen.



    Präsident Klaus Iohannis hat das Rahmengesetz über die Vergütung von Staatsbediensteten verabschiedet. Er sei mit einer nachhaltigen Gehaltserhöhung einverstanden, erklärte der Staatschef. Das sollte zur Verbesserung der Lebensstandards in Rumänien beitragen, so dass Ungleichheiten und Lohngefälle beseitigt werden. Nach Ansicht des rumänischen Präsidenten sei die Regierungskoalition aus Sozialdemokraten und ALDE verpflichtet sich zu vergewissern, dass das Vergütungsgesetz keine Ungleichgewichte in der Wirtschaft erzeugt und keine negativen Auswirkungen auf den Staatshaushalt hat. Demnach müsse die Umsetzung des Gesetzes auf das Defizitziel von höchstens 3% des BIP abgestimmt werden. Zu diesem Ziel habe sich Rumänien im Zuge des Stabilitäts- und Wachstumspakts verpflichtet, so Iohannis noch. Problematische Aspekte des neuen Gesetzes müssten anschlie‎ßend von Regierung und Parlament behoben werden, sagte der Präsident zum Schluss.



    Rumänien ist bereit, Bulgarien an seiner Erfahrung im Kampf gegen die Korruption teilhaben zu lassen, erklärte Präsident Iohannis nach dem Treffen mit seinem bulgarischen Kollegen Rumen Radev in Bukarest am Mittwoch. Er habe sich mit dem Staatschef aus dem Nachbarland über seinen Besuch in Washington, das gemeinsame Interesse für eine starke transatlantische Beziehung, aber auch die Sicherheitsherausforderungen am Schwarzen Meer unterhalten, so Iohannis. Die Präsidenten Rumäniens und Bulgariens erörterten au‎ßerdem die Schengen-Frage. Wenn sich Europas Bürger eine sichere Au‎ßengrenze wünschten, könne dies nicht ohne die Aufnahme Rumäniens und Bulgariens in den Schengener Raum gewährleistet werden, sagte der bulgarische Präsident Radev. Dabei müssten die beiden Länder auch Zugang zum Schengener IT-System erhalten. Weitere Themen der Gespräche waren die Wirtschaftsbeziehungen, die Zusammenarbeit in der NATO und auf regionaler Ebene. Die beiden Staatschefs untersuchten ferner konkrete Möglichkeiten zur Abstimmung der eigenen Forderungen und Ziele in der EU. Die europäische Komponente der bilateralen Beziehungen gilt als umso wichtiger da Bulgarien und Rumänien im ersten Halbjahr von 2018 bzw. im ersten Halbjahr 2019 die turnusmä‎ßige EU-Ratspräsidentschaft übernehmen. Am Donnerstag wollten Iohannis und Radev an der Eröffnung des rumänisch-bulgarischen Forums teilnehmen. Der bulgarische Amtsträger wird sich in Bukarest auch mit Vertretern der bulgarischen Gemeinschaft treffen.



    Die Schweizer Regierung will im Herbst über das weitere Vorgehen bei den Verhandlungen über ihre Beziehungen zur Europäischen Union (EU) entscheiden. In wichtigen Punkten seien noch Fragen offen, teilte die Regierung am Mittwoch nach dem turnusmä‎ßigen Treffen der Minister mit. Dazu zählen etwa die Personenfreizügigkeit und das Verfahren zur Streitbeilegung. Die Regierung knüpfte künftige Unterstützungszahlungen an die EU an Verhandlungsfortschritte. “Die Frage dieses autonomen Kohäsionsbeitrags wird jedoch zu gegebener Zeit anlässlich der Betrachtung aller europäischen Dossiers überprüft”, hie‎ß es. Noch im April hatten EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und die Schweizer Bundespräsidentin Doris Leuthard einen Rahmenvertrag über ihre Beziehungen bis Jahresende in Aussicht gestellt. Damit will die EU die rund 120 einzelnen Verträge, die das Verhältnis derzeit regeln, ersetzen.



    Nach dem erneuten Gro‎ßangriff auf Computersysteme haben Unternehmen weltweit auch am Mittwoch mit den Folgen gekämpft. Der Angriff hatte am Dienstag begonnen und zunächst vor allem Einrichtungen aus der Ukraine und Russland getroffen. Zu den Opfern gehörte auch der grö‎ßte russische Ölkonzern Rosneft sowie der internationale Flughafen der Ukraine. Ursache ist offenbar die Software “Petya”. Sie setzt Computer au‎ßer Gefecht, indem sie deren Festplatten verschlüsselt und erst nach Zahlung eines Lösegeld die Entschlüsselung anbietet. Fachleute zogen Parallelen zum Angriff mit dem Schadprogramm “WannaCry”, das Mitte Mai rund um den Globus Rechner lahmgelegt hatte.



  • Nachrichten 15.05.2017

    Nachrichten 15.05.2017

    Bukarest: Rund 22.000 Mitarbeiter des Rumänischen Finanzministeriums haben am Montag in Bukarest einen Spontan-Protest gegen den Gesetzentwurf zur einheitlichen Entlohnung organisiert. Die Demonstranten behaupten, dass sie das besagte Vorhaben benachteilige. Die Gewekschaftsleiter haben diesbezüglich mit Vertretern des Finanzministerims diskutiert, die Gespräche blieben vorerst ergebnislos, daraufhin sollen die Verhandlungen am Mittwoch wiederaufgenommen werden. Die Demonstranten fordern, dass die Gehaltstabelle entsprechend der Komplexität und der bedeutenden Rolle ihrer Tätigkeit im Ressortministerium und in den untergeordneten Einheiten korrigiert wird. Die Mitarbeiter des Finanzministeriums warnen mit einem Streik auf unbegrenzter Zeit, sollten die Behörden ihren Forderungen nicht nachkommen, was zur Blockierung der Steuereinnahmen führen könnte. An dem Protest beteiligten sich ebenfalls Angestellte des Zollsystems.



    Bukarest: Die rumänische Nationalbank hat die Inflationsprogonse für 2017 von 1,7% auf 1,6% korrigiert. Für das kommende Jahr revidierte die Nationalbank die Inflationsprognose von 3,4% auf 3,1%, wie am Montag Notenbankchef Mugur Isărescu erklärte. Seit 2013 strebt die Rumänische Nationalbank eine jährliche Inflationsrate von 2,5%, plus oder minus 1 Prozentsatz an. Die Inflationsrate wurde entsprechend dem Zielwert der Europäischen Zentralbank festgelegt, die Rumänische Nationalbank verfehlte in den letzten Jahren merhmals das Inflationsziel. Im Vorjahr lag die Inflation laut dem Nationalen Statistikamt INS dennoch bei 0,5%, das sei auf die Reduzierung der MWS von 24% auf 20% seit dem 1. Januar 2016 zurückzuführen.



    Bukarest: Der Rumänische Nachrichtendienst SRI organisiert zum ersten Mal ab Montag bis Mittwoch eine nationale Übung zur Cyber-Sicherheit, an der sich mehr als 60 öffentliche und private Institutionen beteiligen. Die Übung setzt sich zum Ziel, einen wiksamen Frühwarnungs- und Abwehrmechanismus auf Cyberangriffe zu entwickeln. Wie der Rumänische Nachrichtendienst erklärte, sei die Übung vor dem Angriff am vergangenen Wochenende geplant worden. Die globale Cyberattacke WannaCry hat seit Freitag in 200.000 Behörden, Unternehmen und bei Einzelpersonen aus 150 Ländern erhebliche Schäden angerichtet.



    Paris: Der neue Präsident Frankreichs Emmanuel Macron hat am Montag den konservativen Édouard Philippe zum Regierungschef ernannt. Der 46-jährige ist seit 2010 Bürgermeister von Le Havre. Die Vorstellung der vorläufigen Regierungsmannschaft wird für Dienstagnachmittag erwartet. Dadurch, dass der ernannte Premierminister nicht der Partei des Präsideten angehört, legt Macron den Grundstein für ein breites Regierungsbündnis, schreiben internationale Nachrichtenagenturen.