Tag: Dacia

  • Nachrichten 25.02.2025

    Nachrichten 25.02.2025

    Rumäniens Interimspräsident Ilie Bolojan wird am Mittwoch Konsultationen mit allen im Parlament vertretenen Parteien führen, um Rumäniens Position für das außerordentliche Treffen des Europäischen Rates am 6. März vorzubereiten. Die Hauptthemen der Gespräche betreffen die Unterstützung der Ukraine und die gemeinsame Verteidigungsstrategie der Europäischen Union, nachdem die US-Regierung angekündigt hat, ihre militärische Präsenz in Europa zu reduzieren. Jede der sieben Parlamentsparteien sowie die Fraktion der nationalen Minderheiten haben jeweils eine Stunde für die Beratungen.

     

    Ein Misstrauensantrag gegen die Koalitionsregierung aus PSD, PNL und UDMR wird heute im Parlament eingereicht. Die ständigen Ausschüsse legen nun den Zeitplan für Debatte und Abstimmung fest. Der Antrag wurde von 154 Abgeordneten der Oppositionsparteien SOS România, AUR und POT unterzeichnet. Die ebenfalls oppositionelle USR erklärte hingegen, sie werde die Initiative nicht unterstützen, da nicht genügend Stimmen für eine erfolgreiche Absetzung der Regierung vorhanden seien. Zudem sei ein solches Vorgehen erst nach der Präsidentschaftswahl im Mai sinnvoll.

     

    Die Verkäufe von Dacia, der rumänischen Automarke, sind im Januar in Europa um 5,2 % im Jahresvergleich zurückgegangen. Der Marktanteil des Herstellers sank von 5,1 % auf 4,9 %, wie die Europäische Vereinigung der Automobilhersteller (ACEA) heute mitteilte. Die Daten umfassen die Europäische Union, Großbritannien sowie Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz. Während Renault (+5,4 %) und Volkswagen (+16,6 %) Zuwächse verzeichneten, musste Ford ein Minus von 12,2 % hinnehmen. Die Europäische Kommission führt derzeit Gespräche mit Automobilherstellern, Zulieferern und Gewerkschaften über Schutzmaßnahmen für die europäische Autoindustrie. Die Branche, die 13,2 Millionen Menschen beschäftigt und 10,3 % der industriellen Arbeitsplätze in der EU stellt, steht unter Druck. Europäische Hersteller haben in den letzten Wochen Werksschließungen und Entlassungen angekündigt – als Reaktion auf die Konkurrenz aus China und drohende zusätzliche Zölle in den USA.

     

    Nach zehn Monaten mit der höchsten durchschnittlichen Jahresinflation in der EU wurde Rumänien im Januar 2025 von Ungarn überholt, das nun mit 5,7 % an der Spitze liegt. Rumänien folgt mit 5,3 %, während Kroatien mit 5,0 % auf Platz drei rangiert, so das Europäische Statistikamt Eurostat. Die niedrigste Inflation verzeichneten Dänemark (1,4 %) sowie Irland, Italien und Finnland (jeweils 1,7 %). Im Vergleich zum Dezember 2024 ist die Inflationsrate in acht EU-Staaten gesunken, darunter Rumänien (von 5,5 % auf 5,3 %), blieb in vier Ländern stabil und stieg in 15 Ländern an. Die rumänische Nationalbank hat ihre Inflationsprognose für Ende 2025 von 3,5 % auf 3,8 % nach oben korrigiert. Gouverneur Mugur Isărescu erwartet für Ende 2026 einen Rückgang auf 3,1 %.

     

    Der UN-Sicherheitsrat hat eine Resolution verabschiedet, die zur Beendigung des Konflikts in der Ukraine aufruft. Das Dokument enthält keine direkte Kritik an der russischen Aggression und wurde auch von den USA unterstützt, nachdem der ursprüngliche Wortlaut deutlich abgeschwächt wurde. Europäische Vertreter betonten, dass kein Frieden bestehen könne, der eine Aggression belohne. Internationale Medien sehen darin einen weiteren Beleg für die tiefen Risse in der transatlantischen Allianz.

  • Rumänische Automobilindustrie: Experten erwarten Rekordjahr in der Produktion

    Rumänische Automobilindustrie: Experten erwarten Rekordjahr in der Produktion

     

     

    2024 hat der rumänischen Automobilindustrie den bisher besten Start der letzten fünf Jahre beschert, und Experten schätzen, dass es auch dieses Jahr steil nach oben für die rumänischen Autobauer gehen wird. Adrian Sandu, Generalsekretär des Verbandes der Automobilhersteller, sagte unlängst, dass auf mehr als 60 Märkten in der ganzen Welt eine Nachfrage nach Fahrzeugen aus rumänischer Produktion bestehe. Schon im vergangenen Jahr sei mit 513 000 gefertigten Fahrzeugen ein neuer Rekord für die rumänische Autoindustrie aufgestellt worden. Nach Schätzungen des Verbandes wird die lokale Autoproduktion dank der neuen Modelle von Dacia und Ford, die in den Werken Mioveni und Craiova (im Süden des Landes) hergestellt werden, auf 550 000 Einheiten ansteigen. Darüber hinaus haben die Ford-Werke in Craiova bereits das Modell Puma mit dem neuen Facelift vorgestellt und die Produktion der neuen Modelle Tourneo Courier und Transit aufgenommen.

    Im Jahr 2019, das als Vergleichsbasis für die Zeit vor der Pandemie immer wieder herangezogen wird, waren in den Werken in Südrumänien insgesamt weniger als eine halbe Million Autos vom Band gelaufen. Doch demnächst sollen auch mehr Reifen in Rumänien hergestellt werden, nachdem der französische Reifenhersteller Michelin angekündigt hat, dass er einen Teil der derzeit in Polen abgewickelten Produktion bis Ende des Jahres schrittweise in sein Werk im nordrumänischen Zalău verlagern wird. Die Entscheidung wurde im Anschluss an die Umgestaltung des polnischen Werks getroffen, nachdem ein Teil der derzeitigen Produktionslinie durch moderne Technologie ersetzt wurde.

    Die sich verbessernde Straßeninfrastruktur greift der Automobilindustrie zusätzlich unter die Arme: In diesem Jahr wird die südliche Hälfte Rumäniens, also die Landesteile Oltenia (Kleine Walachei), Muntenia (Große Walachei) und Dobrogea (Dobrudscha), voraussichtlich über Hochgeschwindigkeitsstraßen verfügen. Die schnelle Verbindung zwischen Craiova, Bukarest und Constanța sei ein Vorteil für die Automobilindustrie, aber auch für künftige Unternehmen, die Produktionsstätten in Rumänien eröffnen wollen, sagt Adrian Sandu, Generalsekretär des Verbandes der Automobilhersteller:

    Im europäischen und globalen Wettbewerb ist es für Rumänien äußerst wichtig, so viele Wettbewerbskriterien wie möglich zu erfüllen. Eines dieser Kriterien betrifft die Verkehrsinfrastruktur, sowohl auf der Straße als auch auf der Schiene. Die Modernisierung der Infrastruktur zur Erhöhung der Geschwindigkeit des Schienenverkehrs ist ein Muss. Das Gleiche gilt für die Straßenverkehrsinfrastruktur, und die schnellen Verbindungen zwischen den Regionen des Landes werden zu deren wirtschaftlicher Entwicklung führen. Insbesondere auf dem Verkehrskorridor von Ungarn bis zum Hafen von Constanța wird eine schnelle Straßenverkehrsverbindung benötigt. Für die Automobilindustrie sind die Verkehrsverbindungen von Pitești bis zum Zoll in Nădlac oder von Craiova zum Hafen von Constanța äußerst wichtig. Der Hafen von Constanța ist nämlich ein wichtiges Exporttor für in Rumänien hergestellte Fahrzeuge, und eine moderne Verkehrsinfrastruktur würde die Transportzeiten erheblich verkürzen.“

     

    Neben der unzureichend entwickelten Verkehrsinfrastruktur verliert die rumänische Wirtschaft nach Angaben der Spediteure derzeit jedes Jahr etwa 2,5 Milliarden Euro auch wegen Wartezeiten und Zollkontrollen an den Grenzübergängen – eine Folge des nur partiellen Beitritts Rumäniens zum Schengen-Raum, nämlich vorerst immer noch ohne die Landgrenzen.