Tag: Damm

  • Nach heftigem Unwetter droht Hochwasser

    Nach heftigem Unwetter droht Hochwasser

    Aufgrund des steigenden Pegelstands des südlichen Flusses Olt und seiner Nebenflüsse hat der Wetterdienst eine Warnung der Stufe Gelb für Hochwasser ausgerufen, die bis Mittwoch Abend aufrechterhalten wird. In den letzten zehn Tagen war das ganze Land von heftigem Unwetter betroffen: nach starken Schneefällen, Schneeregen-und Graupelschauern droht jetzt vorwiegend im Süden des Landes, beim raschen Tauen und Plusgrad, Hochwasser. Vor allem der Pegelstand der Donau sei besorgniserregend, so der Hochwassermeldedienst. Bis Ende der Woche gilt eine Warnung der Stufe Orange entlang der Donau. Der Hydrologe Adrian Purdel vom Hochwassermeldedienst erläutert: Die Warnung der Stufe Orange gilt für die Landkreise Mehedinţi, Dolj, Olt, Teleorman und Giurgiu, sowie für den Donauabschnitt Hârşova – Brăila, das Donaudelta und die Landkreise Constanţa, Brăila und Tulcea.



    Am Donauabschnitt Baziaş, an der Grenze zu Serbien, hat der Donaupegel den Höchststand erreicht, folglich rechnet der Hochwassermeldedienst in den kommenden Tagen mit einem leicht sinkenden Pegel. Für die anderen Donauabschnitte gilt bis Ende der Woche die Warnung der Stufe Gelb.” In den letzten zwei Wochen hat die Donau am Hafen Giurgiu, 60 km entfernt von der Hauptstadt Bukarest sowie im Landkreis Olt – in den Ortschaften Corabia, Calafat, Bechet und Galaţi den Meldepegel überschritten, derzeit liegt der Pegelstand fast doppelt so hoch. Das warme Wetter bringt die Gefahr von flutartigen Überschwemmungen mit sich. Im südostrumänischen Giurgiu hat die Donau den Meldepegel um knapp 70 cm überschritten, infolgedessen sind derzeit rund 3.000 Hektar überschwemmt. In der Ortschaft Corabia, Landkreis Olt, wurden Tausende Hektar Ackerland vom Hochwasser zerstört, die Uferpromenade und der Wald am oberen Flussbett wurden ebenfalls überschwemmt.



    Auch in der Stadt Galaţi überschritt die Donau den Meldepegel, für das Stadtviertel am Ufer des Flusses besteht jedoch kein Überschwemmungsgefahr. Unter diesen Umständen müssen die Schiffe eine bestimmte Geschwindigkeit nicht überschreiten. Laut dem Hochwassermeldedienst soll sich die Situation bis Ende der Woche entspannen.Die Donau hat ihren Höchststand im ostrumänischen Galaţi Juli 2010 erreicht. Damals lag der Wasserpegel bei 677 cm, um 13 höher als den im Jahr 2006 erreichten Höchststand. Das Stadtviertel am Ufer der Donau wurde damals mit einem 4 km langen, anderthalb Meter hohen und aus Sandsäcken gebauten Damm vor Hochwasser geschützt. Die Behörden waren bereit, 8.000 Menschen zu evakuieren. Das Wasser erreichte nur die Promenade und die Werft, die Überschwemmung verursache jedoch Schäden von zehn Millionen Euro.






  • Hochwasser-Katastrophe: Einsatz der Behörden kritisiert

    Hochwasser-Katastrophe: Einsatz der Behörden kritisiert

    Erneut wüten in Rumänien die Überschwemmungen. Das Hochwasser, verursacht durch die heftigen Regenfälle der letzten Tage, hat erheblichen Schaden angerichtet. Vor allem der Osten des Landes ist betroffen. Entlang mehrerer Flüsse aus der Region galten Hochwasser-Warnungen der Stufen Rot, Orange und Gelb. Die Flut zerstörte Hunderte von Häusern, Höfen und Kellern, Züge verspäteten sich um mehrere Dutzend Minuten.



    Im südostrumänischen Galatz ist die Lage am schlimssten. Dort wurden fast 1700 Personen präventiv evakuiert und die rote Warnstufe ausgerufen. Zudem wurden die Militärs zur Hilfe gerufen. Die Behörden in Bukarest haben beschlossen, mit starken Motorpumpen ausgestattete Einsatzteams in das Gebiet zu entsenden. Dennoch stieß das Vorgehen der Veranwortlichen in diesem Fall auf Kritik.



    Zufällig nahm Präsident Klaus Iohannis unlängst an einer Debatte zum Katastrophenschutz in Bukarest teil. In diesem Rahmen sagte er, man bedürfe klarerer Verfahren, Regeln und Einsatzmethoden in derartigen Situationen. Hätte man den Damm flussaufwärts gebaut, könnte die Situation heute anders aussehen. Hätte man den Menschen vom Hausbau im Flußbett abgeraten und hätte man die Kanäle aufgeschwemmt, erklärte Präsident Iohannis.



    Oftmals weiß man nicht welche Behörde eingreifen muss, es sind auf einmal mehrere Teams im Einsatz, die keiner koordiniert, es entsteht Chaos und Unordnung und anstelle eines geordneten Einsatzes, der in kürzester Zeit das Problem behebt, werden ineffiziente Eingriffe vorgenommen. Wir haben die Erfahrung sehr gelungener Einsätze des Inspektorats für Notsituationen und auch der Polizei und sämtlicher Behörden. Ebenso gibt es aber leider die Erfahrung relativ misslungener Eingriffe. Wenn wir aber auf Führungsebene ganz klare Verfahren skizzieren können, die einfach zu befolgen sind, dann wird es in Zukunft mit Sicherheit mehr gelungene als gescheiterte Eingriffe geben.



    Klimaexperten machen derweil darauf aufmerksam, dass diese Überschwemmungen die Folge des durch die globale Erwärmung verursachten Klimawandels seien. In solchen Situationen müssten Zentral- und Lokalverwaltung über konkrete Verfahren und Einsatzpläne zur Anpassung an die neuen Wetterbedingungen verfügen, sagte Klimaexpertin Roxana Bojariu im Interview mit Radio Rumänien.



    Man muss die Stadtentwicklung planen, die Art und Weise, in der die Lokalressourcen verwaltet werden, so dass bei extremen Wettererscheinungen, die Gefahr menschlicher Verluste und Sachschäden reduziert wird. Neben der Reinigung des Flußbettes hätte man die Einrichtung einer natürlichen Schutzmauer aus Bäumen erwägen können, die das von den Hängen herunterströmende Wasser wenigstens teilweise aufgehalten hätte. Klar, die Wetterbedingungen sind vorgegeben. Man kann sie nicht aufhalten. Es wären ohnehin große Niederschlagsmengen gewesen, jedoch hätte man einen Teil davon wenigstens reduzieren können.



    Roxana Bojariu sprach ferner die Weiterbildung der Bevölkerung an. Jeder einzelne Bürger müsse in Zukunft wissen, wie er sich bei Naturkatastrophen zu verhalten habe.

  • Landkreis Argeş – wo sich Natur und Kultur begegnen

    Landkreis Argeş – wo sich Natur und Kultur begegnen

    Unsere heutige Reise führt uns in den Süden Rumäniens, einer wunderschönen Gegend hierzulande. Die Gro‎ßzügigkeit der Natur und die nachweisbaren Spuren der Vergangenheit — Überbleibsel aus der Geschichte — schaffen ein malerisches Milieu, das die Entwicklung des Tourismus in der Gegend ankurbelte. Kurz und bündig, heute laden wir Sie ein, einen Besuch im Kreis Argeş zu unternehmen.



    Die Berglandschaft erstreckt sich über mehr als die Hälfte der Kreisoberfläche und bietet zahlreiche touristische Attraktionen: spektakuläre Klammen, Wasserfälle, Höhlen, Seen, markierte Wanderwege und viele Möglichkeiten zum Klettern oder Schifahren. Bergtourismus wird hauptsächlich in zwei Regionen betrieben — in der Umgebung von Câmpulung sowie bei Curtea de Argeş.



    Marian Letcanu ist Mitglied des gemeinschaftlichen Verbandes ADI Molivişu. Wir begegneten ihm auf der Herbst-Tourismusmesse in Bukarest. Seine Empfehlung war, den Norden des Kreises Argeş zu entdecken:



    Wir laden Sie herzlichst in unsere Region ein. Die Gegend ist sehr schön, die Landschaften malerisch. Geschichte und Gegenwart lassen sich hier harmonisch kombinieren. Sie können die Burg Poenari besuchen. Die Burg wurde im Auftrag des rumänischen Fürsten Vlad Ţepeş erbaut. Sehenswert ist auch der Damm Vidraru, der eine spektakuläre Aussicht bietet. Wer die Reise durch den Tal des Flusses Argeş fortsetzt, kommt im Tal namens Valea cu Pesti an. Auch die Almhütte Capra sowie der Bergsee Bâlea und die dazu gehörende Berghütte hei‎ßen Touristen willkommen. Derzeit wird 7 Km vom Damm Vidraru ein Skiort gebaut und die modernste Schipiste in Rumänien eingerichtet. 2016 soll sie von begeisterten Schifahrern in Anspruch genommen werden.“




    Der Bergkamm des Fogarascher Gebirges lockt die meisten Touristen im Norden des Landkreises an. Im Süden dagegen lässt das historische Vermächtnis die Aufmerksamkeit auf sich lenken. Hier befindet sich die Stadt Curtea de Argeş, die auf beiden Ufern des Flusses Argeş angelegt ist. Curtea de Argeş war in der Vergangenheit die Hauptstadt des Fürstentums Walachei. Emblematisch für die Stadt ist die Kathedrale Curtea de Argeş. 1517 lie‎ß Fürst Neagoe Basarab das Kloster errichten. Sehenswert sind allerdings auch die zahlreichen Architektur- und Kunstdenkmäler vor Ort.



    Die Stadt liegt in einer Senke zwischen Hügeln, südlich des Fogarascher Gebirges. Gemä‎ß einer Überlieferung wurde sie um das Jahr 1290 vom Fürsten Negru Vodă gegründet. Die Stadt war ursprünglich unter dem Namen Argeş bekannt. Erst 1510, während der Herrschaft von Vlad cel Tânăr (zu dt. Vlad dem Jüngeren), wird die Ortschaft mit der derzeitigen Bezeichnung zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Vladislav I. (Vlaicu) (1364 — 1377) gründete in Curtea de Argeş die erste Münzprägeanstalt des Fürstentuns. Während seiner Herrschaft wurde auch die erste örtliche Schule geöffnet, zu der die Söhne der Stadtbewohner Zugang hatten. Die grö‎ßte Attraktion in Curtea de Argeş ist dennoch die Kathedrale, unter anderem auch als Kloster von Baumeister Manole bekannt. Die Legende besagt, Manole habe seine Gattin (Ana) im Mauerwerk des Klosters eingebaut. Anscheinend ohne Grund ging alles, was die Baumeister tagsüber bauten, während der Nacht in Trümmer. Es musste ein Opfer erbracht werden, damit das Kloster steht.



    Die Legende überliefert auch eine Erklärung zum Brunnen im Klosterhof: Als der Fürst zum ersten Mal das errichtete Kloster sah, fragte er die Baumeister, ob sie ein schöneres Kloster bauen könnten. Als die Meister die Frage bejahten, beschloss der Fürst, so etwas nicht zuzulassen. Demnach verfügte er, dass das Baugerüst um das Kloster entfernt wird, bevor die Baumeister die Gelegenheit hatten, herunterzukommen. Die Maurer blieben ratlos auf dem Klosterdach. Weil sie keine andere Lösung fanden, bauten sie sich Flügel aus Dachschindeln. Damit ausgerüstet sprangen sie vom Dachkloster herab und hofften, unversehrt auf den Boden zu landen. Alle kamen dabei ums Leben. An dem Ort, wo Manole gegen den Boden stie‎ß, entsprang eine Quelle — so die Legende. Seither ist die Quelle als Brunnen von Manole bekannt.



    Die Kathedrale ist sehr schön, sie wurde aus Stein errichtet und steht auf den Grundmauern eines ehemaligen Klosters. Der Bau ist repräsentativ für die Kunst im 15. Jahrhundert. Sie wurde in einem Zeitraum von rund 5 Jahren, zwischen 1507 — 1512 erbaut. Das ist eine besondere Leistung für die damalige Zeit. Die originalen Wandmalereien blieben nicht erhalten. Das Kloster wurde unter dem König Karl der I. vom französischen Architekt Lecomte du Nouy restauriert. Die Ikonostase (Bilderwand) ist ebenfalls neu und besonders wertvoll. Er ist aus vergoldeter Bronze, verziert mit Marmorteilen von Carara und Onyx sowie anderen Edel- und Halbedelsteinen.



    Die Kathedrale ist auch die Grabstätte der rumänischen Königsfamilie. Folgende Mitglieder der Familie wurden hier beerdigt: Karl der I., König von Rumänien, Ferdinand der I., König von Rumänien, sowie ihre Gemahlinnen, Königin Elisabeth zu Wied und Königin Marie von Edinburgh. Die Ortschaft Curtea de Argeş stellt zugleich das Tor zur Transfogarascher Hochstra‎ße dar.