Tag: Dana Marineci

  • Berlinale 2018: Rumänien erneut mit Streifen und Schauspielerinnen vertreten

    Berlinale 2018: Rumänien erneut mit Streifen und Schauspielerinnen vertreten

    Rumänien ist auch dieses Jahr auf der Berlinale vertreten. Der Debütfilm der Regisseurin Adina Pintilie Nu mă atinge-mă“/Touch me not“ tritt in der zentralen Sektion der Filmfestspiele — Wettbewerb“ — an. Insgesamt kämpfen 24 Spielfilme in dieser Sektion um den Goldenen Bären. Auch die Regisseurin Ioana Uricaru gab ihr Spielfilmdebüt mit einem Streifen, der um den gro‎ßen Preis der Sektion Panorama neben 40 ausländischen Produktionen kämpft: Lemonade“/Luna de miere“.



    Die Dokumentation des Regisseurs Corneliu Porumboiu Fotbal infinit“/Infinite Football“ feiert bei den Filmfestspielen in Berlin in der Sektion Forum“ ihre Weltpremiere. Die Darstellerinnen Cosmina Stratan und Dana Marineci wurden für die Sektion Generation 14plus“ ausgewählt. In den zwei Wettbewerben Generation Kplus“ und Generation 14plus“ werden Entdeckungen des internationalen Gegenwartskinos auf Augenhöhe junger Menschen präsentiert und mit den Gläsernen Bären und den Preisen der internationalen Jury ausgezeichnet. In der Sektion Generation 14plus“ wird Cobain“, der Spielfilm der Regisseurin Nanouk Leopold, gezeigt. Wie Cosmina Stratan eine Rolle in der niederländisch-belgisch-deutschen Produktion erhielt, erläutert sie in den folgenden Minuten:



    Das ist eine lustige Geschichte, ich nahm am Casting zusammen mit meiner Kollegin und Freundin Dana Marineci teil, dabei haben wir unterschiedliche Monologe vorgetragen, dies nach dem Prinzip des sogenannten Self-Tape, d.h., wir haben uns gegenseitig aufgezeichnet und die Videos den Organisatoren online zur Verfügung gestellt. Dana half mir und ich half ihr, ohne zu wissen, dass wir uns um eine Rolle in demselben Film bewerben, zum Glück für unterschiedliche Rollen. Auch zum Glück haben wir beide die jeweiligen Rollen gekriegt. Bei den Dreharbeiten habe ich mich sehr wohl gefühlt, ich habe mit einem guten Team gearbeitet und die Arbeit verlief sehr entspannt. Mit der Regisseurin Nanouk Leopold hatte ich auch eine gute Zusammenarbeit. Ich hatte mir vorher einige ihrer Filme angeschaut, mir hat besonders der Streifen »It’s all so quiet« gefallen, der vor zwei Jahren produziert wurde. Um eine Rolle in »Cobain« verkörpern zu können, musste ich viel Dokumentationsarbeit leisten, aber es hat sich bestimmt gelohnt, denn diese Zusammenarbeit hat für mich neue Perspektiven eröffnet.“




    Die Theater- und Filmschauspielerin Cosmina Stratan wurde auf dem Filmfestival in Cannes 2012 für ihre Rolle in der Produktion von Cristian Mungiu După dealuri“ (Hinter den Hügeln“) mit dem Preis für die beste Darstellerin in einer Hauptrolle geehrt. 2014 vertrat sie Rumänien auf der 65. Berlinale in der Sektion Shooting Stars“, zwei Jahre später trat sie auf der Berlinale in der Sektion Panorama“ mit dem Streifen Shelley“ an. Der Weg führte sie mehrmals nach Berlin, die Filmfestpiele in der deutschen Hauptstadt hinterlie‎ßen ihr prägende Eindrücke, sagt die Darstellerin:



    Auf der Berlinale gibt es mehrere Sektionen, und das ist, was ich bei diesen Filmfestspielen besonders mag. Deswegen kann man dabei auch Zuschauer sein, nicht nur Darsteller. Jedes Mal, wenn ich daran teilnehme, versuche ich, mir möglichst viele Filme anzuschauen. Dasselbe werde ich auch dieses Jahr machen. Als ich mich am Sonderprogramm »Shooting Stars« vor ein paar Jahren beteiligte, habe ich viele Kontakte in der Branche geknüpft: mit anderen europäischen Darstellern, mit Casting-Agenten und Besetzungschefs, und wir haben uns auf zukünftige Projekte geeinigt. Dem Programm »Shooting Stars« verdanke ich allerdings meine jetzigen Projekte, es war ein bedeutender Schritt für mich als junge Darstellerin, die au‎ßerhalb der Landesgrenzen bekannt werden möchte.“




    Cosmina Stratan hat unter anderen in den Streifen White horse“ in der Regie von Carl Erik Rinsch, Anathema“ der Regisseurin Andreea Cristina Borţun, Lilith“ von Armine Vosganian, Dublu“ (Doppelt”) der Regisseurin Catrinel Dănăiaţă, Les territoires du silence“ von Christophe Perton, Rămâi cu mine“ (Bleib bei mir“) in der Regie von Tică Popescu gespielt.

  • 18. Gala der Nachwuchsschausspieler HOP

    18. Gala der Nachwuchsschausspieler HOP

    Die Darstellerin Maia Morgenstern, der Schauspieler Tudor Chirilă, der Filmregisseur Radu Jude, die Bühnenbildnerin Iuliana Vîlsan und die Musikerin Luiza Zan haben sich von der Energie und der Aufregung einiger Nachwuchsschauspieler verzaubern lassen und schließlich die Entscheidung getroffen, wer die begehrten Preise für die beste Schauspielerin, den besten Schauspieler und wer den Großen Preis verdient. Alles geschah im Ferienort Costineşti, zwischen dem 8. und dem 11. September bei der 18. Gala der rumänischen Nachwuchsschauspieler HOP. Die Veranstaltung wurde, wie jedes Jahr, vom rumänischen Theaterverband UNITER unter Koordinierung des Regisseurs Radu Afrim organisiert.



    Die Bühnenbildnerin Iuliana Vîlsan beteiligte sich dieses Jahr zum ersten Mal an der Preisgala als Jurymitglied. Dazu Iuliana Vîlsan: Ich stelle bei der Bewertung hohe Anspüche und bin äußerst streng. Als erstes habe ich mich erschrocken aber ich ließ mich anschließend von der Energie der Gruppe verzaubern. Im Alter von 20 oder 30 Jahren fühlt man alles sehr intensiv und ist immer bereit, etwas Neues zu lernen und zu versuchen. So habe ich auch alles locker genommen und bei der Bewertung viel emphatischer gewirkt. Bei der Bewertung einzelner Darstellerinnen und Darsteller habe ich mehr Gewicht auf die authetische Empfindung gelegt und die Schauspieler gut bewertet, die ihre Aufregung überwunden und eine gewisse Botschaft klar nach Aussen getragen haben. Die Dada-Aufführung der Gewinnerin Dana Marineci, die mit dem Großen Preis ausgezeichnet wurde, hat ein hohes Niveau durchgesetzt. Ich gratuliere der Gewinnerin dafür, dass sie das Thema sehr aussagekräftig zum Ausdruck gebracht hat.



    Die Gewinnerin des Preises, der den Namen des berühmten Schaspielers Ştefan Iordache trägt und den Großen Preis der Gala darstellt, Dana Marineci, hat die Universität der Theater-und Filmkunst vor drei Jahren abgeschlossen. Selbst wenn es heutzutage einem Nachwuchsschauspieler sehr schwer einfällt, seinen eigenen Platz zu finden, mit Regisseuren und Theaterintendanten in Kontakt zu kommen, hat die junge Darstellerin viel Selbstvertrauen gezeigt, viele Proben gegeben und sich an zahlreichen Wettbewerben beteiligt. Über die Dada-Aufführung die die Jury der Preisgala HOP so stark begeisterte, sagte Dana Marineci: Es war schwer, weil meine Aufführung eine Struktur haben sollte. Selbst wenn der Dadaismus die konventionelle Kunst ablehnt, darf man jedoch dabei nicht vergessen, dass man zu jenem Zeitpunkt auf einer Bühne steht und man soll sich infolgedessen ins Verhältnis zum Publikum setzen.

    Man darf ja nicht vergessen, dass sie da sind, um dich als Schauspieler zu sehen. Zwei Wochen vor meiner Aufführung hatte ich viel über Dadaismus gelesen und in youtube dadaistische Aufführungen gesucht. Ich habe mir besonders gerne die Performance des deutschen Künstlers Kurt Schwitters angesehen. Es handelte sich um Ursonate oder Sonate in Urlauten. Dann habe ich den Text gefunden, der 15 Seiten Töne enthält. Ich habe ihn auswendig gelernt, aber später habe ich verstanden, dass es nicht genug war. Ich habe mir folglich die Frage gestellt: Was ist primordial? Primordial ist die Liebe. Daher habe ich in meiner Aufführung eine Liebesgeschichte gebaut.



    Der Regisseur Radu Afrim hat bekanntlich zahlreiche Nachwuchsschauspielerinnen-und Shauspieler am Anfang ihrer Karriere unterstützt. 2015 war er zum dritten Mal hintereinander Intendant der Gala. Im Mittelpunkt der 2015 Preisgala stand als künstlerisches Konzept der Schauspieler und nicht der Text, erläuterte der Regisseur. Radu Afrim dazu: In den ersten zwei Jahren haben wir festgestellt, dass die Texte unser Publikum sehr stark beeindrucken. Sollte der Text sehr aussagekräftig, beeindruckend oder komisch sein, dann rückt der Schauspieler in den Hintergrund. Bekanntlich hängt aber vom Schauspieler ab, ob die Aufführung als Endprodukt gut oder schlecht ist, aber wer einen ausgezeichneten Text hatte, hatte automatisch also Chancen auf einen Preis.



    Daher habe ich dieses Jahr die Schauspieler vor die Herausforderung gestellt, fast unmögliche also dadaitische Texte aufzuführen. Ich wollte also sehen, wer aus diesem Kampf mit dem Text als Sieger hervorgeht. Es gab sehr gute Ergebnisse. Bei der dreiminütigen vorgegebenen Probe sollten die Bewerber den Text eines Schlagers vortragen. Es gab meistens alberne oder lächerliche Schlager, aber sie durften sie nicht parodieren. Jurymitglied Iuliana Vîlsan war von der jungen Schauspielergeneration stark beeindruckt: Sie sind besonders verletzbar, empfindlich, sie haben einen emotionalen Hintegrund, der sondiert werden soll, die junge Generation kann so viel Energie auf die Bühne bringen.