Tag: das Nationale Statistikamt

  • Einwohnerzahl Rumäniens sinkt drastisch

    Einwohnerzahl Rumäniens sinkt drastisch

    Ersmals warnte das Nationale Statistikamt Dezember 2015 vor der langsamen Entvölkerung Rumäniens, als es seinen jährlichen Demografiebericht veröffentlichte. Der Bericht enthält statistische Angaben über die Zahl und die Struktur der Bevölkerung sowie die natürliche und von der Migration bedingten Bevölkerungsentwicklung und stellt heraus, dass die Einwohnerzahl Rumäniens jeden Monat um ein paar Tausend sinkt. Die Modernisierung bringe zudem eine negative demographische Entwicklung mit sich, mit der Westeuropa bereits in den letzten Jahrzehnten konfrontiert wurde. Die durchschnittliche Zahl der Kinder pro Familie sinkt, Frauen bekommen ihr erstes Kind immer später, ein eindeutig negativer Trend sei ebenfalls bei der Zahl der Eheschließungen festzustellen, während die Scheidungsrate deutlich wächst, stellt des Weiteren der Bericht des Nationales Statistikamtes fest.



    Am Dienstag teilte der Vorsitzende des Instituts für demographische Forschung Vasile Gheţău mit, dass 2015 die Geburtenrate in Rumänien einen negativen Rekordwert erreicht habe, der seit 50 Jahren nicht mehr vorgekommen sei. Seit Jahren sinke die Geburtenrate viel racher als die Sterberate, bekräftigte ferner Gheţău. Beschleunigt sei in den letzten 25 Jahren die langsame Entvölkerung Rumäniens von der Grenzöffnung, die nach der Wende erfolgte und dazu führte, dass derzeit Millionen Rumänen im Ausland leben. In letzter Zeit liege die Zahl derer, die das Land verlassen zum ersten Mal nicht mehr höher als derer, die zurückkehren. Damit sei jedoch die Senkung der Einwohnerzahl nicht zu verhindern, denn meistens ziehen Menschen zwischen 25 und 34 Jahren nach Ausland. Diese Lage lasse sich auch auf die Geburtenrate negativ auswirken.



    Nach der Wende ist die Zahl der Einwohner Rumäniens von 23,2 Millionen auf 19,8 Millionen gesunken. Eine entgegengesetzte Tendenz ließ sich 1966 auszeichnen, als das Verbot der Abtreibungen während des kommunistischen Regimes zu einer Steigerung um 26% der Einwohnerzahl führte. Die brutale Einmischung des Ceauşescu-Regimes ins Familienleben der Rumänen wird von Experten des Nationalen Instituts für demographische Forschung stark kritisiert. Solche Maßnahmen seien alleine in totalitären Systemen zu erkennen. Es gebe dennoch auch westeuropäische Länder wie Frankreich, die in den letzten 25 Jahren eine Steigerung der Geburtenrate um 13% verzeichneten.



    Ein Anstieg der Geburtenrate wäre nun in Rumänien möglich, nur wenn jede Frau mehr als 2 Kinder bekommen würde. Diese Tendenz müsste mindestend 50 Jahre andauern, fügt Vasile Gheţău hinzu. Eine positive Entwicklung der Geburtenrate sei aber von Maßnahmen bedingt, wie die finanzielle Unterstützung der Familien, die mehr als 2 Kinder bekommen sowie die Reduzierung der Kindersterblichkeit und die Steigerung der Lebenserwartung. Die Bukarester Regierung müsse um 10% mehr Finanzmittel von Jahr zu Jahr freigeben, damit diese Maßnahme umgesezt wird. Ein neues Gesetz sieht vor, dass ab 1. Juli der Höchstbetrag des Elterngeldes, der bislang auf 760 Euro begrenzt war, abgeschafft werden soll. Demnächst soll das maximale Elterngeld 85% der Einkommen der Mutter darstellen. Experten des Nationalen Instituts für demographische Forschungen sind jedoch der Ansicht, dass neben der Wiederankurbelung der Geburtenrate auch ein Programm des Gesundheitsministeriums vonnöten sei, das zu einer signifikanten Reduzierung der Sterblichkeit führen soll.

  • Umweltministerium bekommt mehr Geld vom Staatshaushalt zugewiesen

    Umweltministerium bekommt mehr Geld vom Staatshaushalt zugewiesen

    Die erste Haushaltsanpassung des Jahres bringt gute Nachrichten. Keine Kürzung wurde im öffentlichen Budget beschlossen. Sebst wenn die Finanzmittel für das Umweltministerium plangemäss um 25 Millionen Lei, umgerechnet rund 5,5 Millionen Euro gestrichen werden sollten, wird das besagte Ministerium 50 Millionen Lei für die Bekämpfung der Überschwemmungen erhalten. Die Exekutive könnte diesen Betrag nach ersten Schätzungen in den Hochwassergebieten sogar erhöhen.



    Mehr Geld soll auch das Gesundheitsministerium zugewiesen bekommen, ein Bereich der unter einen strukturellen Unterfinanzierung leidet und dessen Reform nur langsam vorangeht. Das Gesundheitswesen soll knapp 500 Millionen Lei für Ausgaben zugewiesen bekommen, die Nationalprogramme und Notdienstsysteme betreffen. Rund 170 Millionen Lei gehen zudem an die Krankenkasse. Zusätzliche Finanzmittel erhalten auch das Bildungsministerium, das Verteidigungsministerium, sowie die Wirtschaft, – Transport, – und Arbeitsministerien.



    Vor dem Hintergrund der November Präsidentschaftswahlen beschloss ausserdem die Regierung, die Finanzmitttel für die Ständige Wahlbehörde zu erhöhen. Die mitterechtsorientierte Opposition bekräftigt allerdings, die von der regierenden Koalition um die sozial-demokratische Partei beschlossene Haushaltsanpassung habe keine solide Wirtschaftsstrategie als Grundlage und sei lediglich durch einen strategischen Wahlkampf zu erklären. Das Kabinett von Victor Ponta erklärt hingegen, die Haushaltsanpassung beruhe auf einem Wirtschaftswachstum um 2,8 im Vergleich zu 2,2%, wie bei der ursprünglichen Haushaltsplanung, höhere Einnahmen die in den Staatshaushalt flie‎ßen sollen und ein Wachstum des geschätzten Bruttoinlandsproduktes von 660 Milliarden Lei auf über 662 Milliarden.



    Bis zur nächsten Haushaltsanpassung, die höchswahrscheinlich Ende September beschlossen werden soll, sind die Zentral-und Lokalbehörden bemüht, die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Die Arbeitslosenquote lag im Berichtsmonat Juni bei 7,1%, d.h. die Zahl der Arbeitslosen nahm sowohl im Vergleich zum Vormonat, als auch zu demselben Zeitraum des Vorjahres leicht ab. Dem Nationalen Statistikamt zufolge, das die Arbeitslosenquote auf Basis der Erwerbspersonen berechnet, die eine Arbeitsstelle suchen und bereit sind, innerhalb von zwei Wochen, ihre Tätigkeit zu beginnen, liege derzeit die Zahl der Arbeitslosen in Rumänien bei 700.000. 8% davon seien Hochschulabsolventen. Geschlechtsdifferenziert, sei die Arbeitslosigkeit in Rumänien höher bei Männern als bei Frauen: 7,7 bzw 6,4%. 74,3% der Arbeitslosen seien über 25-Jährige, so das Nationale Statistikamt.