Tag: Debütpreis

  • Kulturjournalistin Ema Stere erhält Debütpreis des Verlags Polirom

    Kulturjournalistin Ema Stere erhält Debütpreis des Verlags Polirom

    Aus insgesamt 94 Manuskripten hat der Verlag Polirom in Iaşi den Gewinner des 4. Debütwettbewerbs ausgewählt. Der Preis ging an Marcels Kinder“ von Ema Stere. Ich würde mich freuen, wenn dieses Buch, von dem ich keine hohen Erwartungen hatte, mit der gleichen Freude gelesen wird, die ich beim Schreiben empfand“, sagte Ema Stere, Journalistin bei Radio România Cultural, dem Kultursender des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.



    Wer ist Ema Stere ist und wie hat dieses literarische Abenteuer begonnen, dem es nicht an Spannung, Rätseln und überraschenden Wendungen mangelt? Ema Stere fasst die Handlung ihres Romans kurz:



    Einige junge Leute fahren aufs Land, irgendwo in ein imaginäres Dorf. Die Entwicklungen, die sie im Beziehungsgeflecht untereinander durchlaufen, sind derart, wie sie in den meisten menschlichen Gemeinschaften vorkommen. Hinzu kommt noch die Tatsache, dass ich auch Spa‎ß haben wollte, weil ich letztendlich das Buch zu meiner persönlichen Unterhaltung geschrieben habe. Es gibt viele Romanfiguren, ich hoffe, sie können voneinander unterschieden werden. Es gibt auch eine Erzählerin, sie kennt aber nicht alle Einzelheiten, sie schöpft ihre Beobachtungen meistens aus dem kollektiven Gedächtnis, sie kennt folglich nur ein Stück Realität, die viel übertrieben ist, genau wie sie diese Realität übermittelt bekommt. Die Erzählerin ist die Art von Mensch, die andere um sich versammelt und sagt, dass sie mehr tut, als sie in Wirklichkeit tut. ‚Ich habe Leben in die Bude gebracht‘, sagt sie… Die Erzählperspektive ist eigentlich ihre eigene Perspektive.“




    Neun Jahre lang mit einigen Unterbrechungen — so lange hat Ema Stere gebraucht, um Marcels Kinder“ gro‎ßzuziehen und den Roman zu Ende zu bringen. Die Autorin hat mit viel Enthusiasmus recherchiert und mit der Hand geschrieben. Ihr Mann entdeckte zuerst einige Seiten und las sie heimlich, Ema fand das heraus und zeigte ihm das ganze Manuskript. Seine Freude beim Lesen der Seiten hat sie überzeugt, das Manuskript auch einigen Freunden zu zeigen, ferner schickte sie es zum Debütwettbewerb des Verlags Polirom. Wie es weiter ging, erzählt Ema Stere:



    Wie auch immer, ich hatte nichts erwartet, höchstens so etwas wie: ‚Es tut uns leid… Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg.‘ Als dann die E-Mail vom Verlag einging, in der mir der Chefredakteur Adrian Botez bekannt gab, dass ich gewonnen hatte, und mich bat, ihm meinen richtigen Namen zu verraten, fing ich an, vor Freude herumzuschreien. Ich war sehr glücklich. Ich hoffe, dass das Buch bald herauskommt. Ich habe keine anderen Erwartungen daran. Ich erwarte nichts, weder vom Weihnachtsmann noch für meinen Geburtstag, aber dieses persönliche Erlebnis hat mir gezeigt, dass schönere Sachen passieren, wenn man sie nicht erwartet.“

  • Debütfilm von Marius Olteanu erhält Auszeichnung in Goa

    Debütfilm von Marius Olteanu erhält Auszeichnung in Goa

    Der Debütfilm des Regisseurs Marius Olteanu, Monștri“ (Ungeheuer“), hat auf dem 50. Internationalen Filmfestival in Goa, Indien, den Debütpreis erhalten. Die Filmfestspiele gelten als die langlebigsten in der Branche in Asien. Der Preis trägt eine gro‎ße Bedeutung für uns, weil bei diesem Festival die Karten für jede Vorführung ausverkauft waren. Seine Botschaft ist eine Botschaft der Toleranz und authentischen Akzeptierung der anderen, ohne Heuchelei. Ich hoffe, wir werden den Film in Indien vertreiben“, sagte der Regisseur Marius Olteanu.



    Der Spielfilm feierte seine Premiere auf dem Internationalen Filmfestival in Berlin in der Sektion Forum“ und erhielt den Publikumspreis vom Tagesspiegel“. Im März 2019 wurde die rumänische Produktion beim Internationalen Filmfestival in Sofia mit dem Gro‎ßen Preis ausgezeichnet, in Rumänien feierte der Streifen seine Uraufführung auf dem Internationalen Filmfestival TIFF in Cluj, wo er mit dem Preis für das beste rumänische Debüt ausgezeichnet wurde.



    Der Film erzählt einen Tag aus dem Leben eines Paares: Dana (verkörpert von Judith State) und Arthur (Cristian Popa) stehen vor der grö‎ßten Entscheidung ihres Lebens. Sie sucht eine Bestätigung in der Partnerschaft, er sucht einfach Gesellschaft. Sie teilen das Bett, aber seit einiger Zeit gehen sie nicht mehr denselben Weg. Welche sind die Überlebenschancen einer Beziehung, die nur noch dank Kompromissen überlebt und vom sozialen Druck geprägt wird? Keine Verantwortung zu übernehmen und die mangelnde Kommunikation können eine Ehe zerstören, aber die Liebe gebiert keine Ungeheuer. Der Filmemacher Marius Olteanu:



    »Ungeheuer« ist kein Film, der Urteile fällt oder Stempel aufsetzt. »Ungeheuer« ist hingegen ein Film, der Fragen aufwirft und die Menschen zum Nachdenken anregt. Der Film wirft die Frage auf, inwiefern wir bereit sind, für die anderen Kompromisse einzugehen, ihnen gegenüber Toleranz zu zeigen, inwieweit verstehen wir die anderen, was passiert mit der Liebe nach längerer Zeit des Zusammenlebens, wie überlebt die Liebe, falls sie überlebt, und wenn nicht, womit ersetzen wir sie, wie wird ein Paar von Au‎ßen betrachtet? Die Hauptfiguren in diesem Film werden von den anderen geliebt, ihren Familien, Freunden, solange sie zusammen bleiben, wenn sie sich aber trennen, werden sie von den anderen und von der Gesellschaft in Misskredit gebracht, denn die Gesellschaft verurteilt bekanntlich gerne, und diese Etiketten, die wir aufgesetzt bekommen, sind wie Urteile für uns. Somit setzt man einen gewissen Abstand gegenüber den anderen und man verliert die Chance, Menschen wirklich zu kennen.“




    Der rumänische Spielfilm wurde weltweit preisgekrönt. Im Monat August erhielt er auf dem 33. Filmfestival Filmski Festival Herceg Novi die Trophäe Golden Mimosa“ für das beste Drehbuch, im Oktober wurde er in Mexiko beim Black Canvas Contemporary Film Festival gezeigt, wo er mit dem Sonderpreis der Jury ausgezeichnet wurde. Dieses Jahr erhielt Ungeheuer“ auch den Gro‎ßen Preis des Festivals Slobodna Zona in Belgrad, Serbien. Ungeheuer“ wurde von Parada Film und Wearebasca in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Filmverband und dem öffentlich-rechtlichen TV-Sender produziert.



    Mit der Filmvorführung in Bukarest machten der Filmvertreiber Transilvania Film und der Regisseur Marius Olteanu auf die geringe Zahl der Kinos aufmerksam, in denen rumänische Produktionen gezeigt werden. Die Kinos, die vor einer Weile auch rumänische Produktionen zeigten, hatten ein Plakat im Eingangsbereich mit der Aufschrift: Hier hätten Sie den Film »Ungeheuer« sehen können.“ Mit dieser Bewusstmachungskampagne bringen der Filmhändler und der Regisseur die dramatische Situation der rumänischen Kinos in die Aufmerksamkeit, die ignoriert und unterfinanziert sind, sagte der Regisseur.



    In den anderen Rollen sind die Darsteller Şerban Pavlu, Dorina Lazăr und Alex Potocean zu sehen. Der Regisseur und Drehbuchautor Marius Olteanu hat 2004 die Theater- und Filmuniversität I.L Caragiale“ in Bukarest und 2008 die National Film and Television School in Gro‎ßbritannien absolviert.