Tag: Demonstration

  • Massenkundgebungen gehen in Chişinău weiter

    Massenkundgebungen gehen in Chişinău weiter

    Die Proteste im Zentrum der moldauischen Hauptstadt Chişinău tendieren sich in eine Marathonkundgebung zu verwandeln und in andere Städte der Republik Moldau auszuweiten. Während die Regierung und die Protestierenden unflexibel bleiben, obwohl sie dieselben europäischen Werte teilen, scheint die prorussische Opposition der gro‎ße Gewinner dieser Auseinandersetzung zu sein.



    Gerichtet gegen eine Regierung, die sich für pro-europäisch erklärt hat, veranstaltet von der Zivilgesellschaft und angetrieben gerade durch die westlichen Werte, schreiben die Kundgebungen in Chişinău bereits ihre zweite Woche. Keiner kann voraussagen, wann diese ein Ende finden werden. Gerade die angesprochenen westlichen Werte soll die Regierung laut den Protestteilnehmern verraten haben. Am Sonntag sind die Anführer der zehntausenden Protestierenden, die sich auf dem Platz befinden, mit zwei der Ziele ihrer Protestaktionen zusammen gekommen, Ministerpräsident Valeriu Streleţ und Parlamentsvorsitzender Andrian Candu.



    Laut den Radio-Rumänien-Korrespondenten, behielten die Parteien ihre Standpunkte, mit denen sie in die Gespräche eingestiegen sind. Der Premierminister erklärte, dass seine Regierung seit der Amtsübernahme vor sechs Wochen, Ma‎ßnahmen getroffen hat, die die brennenden Probleme lösen sollen, mit denen die Republik Moldau konfrontiert wird. Au‎ßer im Falle eines Misstrauensvotums des Palraments, werde die Regierung nicht zurücktreten, denn das würde die politische und wirtschaftliche Krise nur verschärfen — schlussfolgerte Streleţ. Zuvor hatte er behauptet, dass die Existenz des Staates selbst gefährdet sei und dass die Probleme, weswegen die Menschen auf die Stra‎ße gegangen sind — Korruption, Armut, Unzuverlässigkeit der Politiker — Konsequenzen einiger Verfahren sind, die sich Jahre hintereinander angesammelt haben.



    Auch Präsident Nicolae Timofti wies einen Rücktritt zurück. Sein Abgang, so der Staatschef, würde zu einer neuen politischen Krise führen. Au‎ßerdem würde sich die Instabilität vor dem Hintergrund des Machtvakuums verstärken. Schuld an der entstandenen Situation tragen die schwachen Staatsinstitutionen“ — so Timofti noch. Er warf der Zentralbank, der Generalstaatsanwaltschaft und dem Antikorruptionszentrum Ineffektivität vor, nachdem eine Milliarde Dollar, rund 15% des BIP, unter mysteriösen Umständen aus dem Bankensystem der Republik verschwunden ist. Candu warnte, dass die vorgezogenen Wahlen, die die Protestteilnehmer fordern, blo‎ß ein grö‎ßeres Chaos verursachen würden. Er kündigte an, dass zu den Prioritäten des Parlaments für die Herbstperiode die Justizreform zählt und versprach, dass ein Staatsanwalt aus dem benachbarten Rumänien, der auch in der Antikorruptionsbehörde tätig war, nach Chişinău kommen wird, um das Nationale Antikorruptionszentrum und die Generalstaatsanwaltschaft zu unterstützen.



    Die Anführer der Proteste bleiben aber unfelxibel. Wenn die Regierung uns hier in der Landeshauptstadt nicht hört, dann werden wir dafür sorgen, dass die Protestwelle die ganze Republik einschlie‎ßt. Die führenden Politiker werden spüren, wie der Boden unter ihren Fü‎ßen brennt“ — drohte einer von ihnen, Valentin Dolganiuc, ehemaliger Abgeordneter im Parlament von Chişinău, der 1991 die Unabhängigkeit von Moskau verkündet hat. Genauso wie er, sind viele der Protestveranstalter öffentliche Persönlichkeiten mit einem makellosen Ruf.



    Allerdings bedeutet das nicht, dass es kein Risiko zur Umleitung der Protestbewergung besteht. Der Experte im Ex-Sowjetraum und ehemaliger Präsidentschaftsberater in Bukarest, Vorsitzender des Zentrums zur Konfliktvorbeugung, Iulian Chifu, verweist auf den Beitritt der Sozialisten und Populisten aus der Opposition zu den Protesten. Diese werden aus Moskau ferngesteuert und sind die ersten, die daran interessiert sind, die Legitimität einer pro-europäischen Regierung in Frage zu stellen.

  • Nachrichten 27.05.2015

    Nachrichten 27.05.2015

    Etwa 1000 Mitglieder
    der nationalen Dachgewerkschaft aus der öffentlichen Verwaltung haben am Mittwoch in Bukarest vor dem Sitz der rumänischen Regierung
    demonstriert. Sie fordern Gehaltserhöhungen für die Angestellten der
    Kommunalverwaltung und die einheitliche Regelung der Ausgabe von
    Restaurant-Schecks beginnend mit 2015. Der Gewerkschaftsverband warnte, man
    könnte beginnend mit Juni einen Generalstreik in der Kommunalverwaltung
    ausrufen, falls die Regierung den Forderungen der Gewerkschaftsmitglieder nicht
    nachkommt. Bereits im Februar hatten die Kommunalbeamten einen Warnstreik
    veranstaltet, im April fand dann ein eintägiger Generalstreik statt.




    Nach den
    starken Regenfällen und Überschwemmungen in der Nacht zum Mittwoch sind 18
    Ortschaften in 7 Landeskreisen im Norden, Nordwesten und in der Mitte Rumäniens
    vom Hochwasser schwer betroffen. Eine Person kam ums Leben. Zahlreiche Häuser
    wurden überschwemmt, mehrere Dutzend Menschen mussten evakuiert werden und
    mehrere Schulen in drei Landeskreisen wurden geschlossen. Große Flächen Ackerland
    und mehrere Land- und Kommunalstraßen stehen unter Wasser, einige Brücken
    wurden zerstört. Für die Betroffenen hört sich auch der Wetterbericht nicht gerade
    gut an: In den meisten Regionen werden Bewölkungen und Regenfälle erwartet, wobei
    die Wassermengen jedoch gering bleiben.




    Die
    Europäische Kommission hat am Mittwoch den Mitgliedsstaaten der EU verlangt, in
    den nächsten zwei Jahren von Griechenland und Italien 40.000 Asylbewerber aus
    Syrien und Eritreea anzunehmen. Außerdem sollen die Länder 20.000 Flüchtlinge aufnehmen. Auf Rumänien entfallen nach dem
    Verteilungsschlüssel der Kommission 1.023 Asylsuchende
    von Italien und 682 von Griechenland
    sowie 657 sonstige schutzbedürftige Flüchtlinge aus Drittstaaten. Es gehe
    darum, im Kontext der Zunahme der Flüchtlingströme im Mittelmeerraum ein
    Minimum an Solidarität innerhalb der Union gewährleisten, so
    Migrationskommissar Dimitris Avramopoulos. Deutschland und Frankreich müssten nach
    Berechnung der Europäischen Kommission
    die meisten Asylbewerber und Flüchtlinge aufnehmen, Zypern und Slowenien
    die wenigsten. Die Maßnahme muss allerdings noch von den Mitgliedsländer
    bewilligt werden, die eher zurückhaltend reagieren.




    12
    Militärschiffe aus Rumänien, ein US-amerikanischer Zerstörer, ein bulgarisches
    Baggerschiff und etwa 1500 Soldaten beteiligen sich an der multinationalen
    militärischen Übung Romanian Trident Poseidon 2015 in den internationalen
    Gewässern des Schwarzen Meeres. Im Hafen Constanta fand auch eine Übung zur
    Evakuierung von Soldaten aus einer Konfliktzone statt. Die multinationalen
    Übungen, die Rumänien gemeinsam mit anderen NATO-Ländern durchführt, zielen
    auf eine Verbesserung des Zusammenspiels der alliierten Kräften ab und auf eine
    stärkere Kooperation in Krisensituationen in einer von Gefahrenzone.




    Rumäniens
    Tennisikone Simona Halep, Nummer drei der WTA Weltrangliste, hat am Mittwoch
    klar gegen die Kroatin Mirjana
    Lucic-Baroni in zwei Sätzen 5-7 und 1-6 verloren und ist bereits in der
    zweiten Phase aus dem Turnier von Paris ausgeschieden. Letztes Jahr hatte Halep
    in Paris noch das Halbfinale erreicht. Eine
    weitere Rumänin, Alexandra Dulgheru, scheiterte an Alizé Cornet aus
    Frankreich mit 2-6 und 5-7. Bessere Leistungen kriegten dafür die rumänischen Sportlerinnen und Sportler im Doppelwettbewerb hin – das
    rumänisch-holländische Herrendoppel aus Horia Tecău/Jean-Julien Rojer und
    das rumänisch-indische Team aus Florin Mergea/Rohan Bopanna sind in der zweiten
    Phase des Grand Slam Turniers von Roland Garros angekommen. Auch das Damendoppel von Irina Begu aus
    Rumänien und Lara Arruabarrena aus
    Spanien kam weiter.