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  • Feiertagsblues: Saisonale Depressionen sind weit verbreitet

    Feiertagsblues: Saisonale Depressionen sind weit verbreitet





    5 % der Weltbevölkerung leiden an Depressionen, und die Dunkelzahl ist wahrscheinlich viel höher, denn nicht bei allen Erkrankten wird eine Depression offiziell diagnostiziert, schrieb dieses Jahr das amerikanische Wirtschaftsmagazin Forbes, das auch weitere äu‎ßerst interessante Daten über diese stille und äu‎ßerst gefährliche psychische Erkrankung lieferte. Laut Forbes stellt sich heraus, dass Depressionen die Menschen unverhältnismä‎ßig stark betreffen — so sind auf dem nordamerikanischen Kontinent beispielsweise Frauen sowie schwarze und lateinamerikanische Bevölkerungsgruppen anfälliger für Depressionen als andere.



    Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leiden weltweit 280 Millionen Menschen an Depressionen. Es hat sich herausgestellt, dass Depression vererbt werden kann. Eine Studie der Stanford University ergab, dass Menschen, die enge Verwandte mit Depressionen haben, zwei- bis dreimal häufiger an Depressionen erkranken. Erwachsene Frauen haben ein höheres Risiko, eine depressive Episode zu erleiden. Sie tragen die Hauptlast in vielen Bereichen der Familie, z.B. bei der Kindererziehung, der Pflege älterer Familienmitglieder und der täglichen Hausarbeit. Hinzu kommt der Druck, das Familienleben mit der Karriere auszubalancieren. All das sind Dinge, die es Frauen erschweren, sich angemessen um sich selbst zu kümmern. Noch beunruhigender ist, dass das Alter, in dem die ersten depressiven Episoden auftreten, auf etwa 12 Jahre gesunken ist, so der Bericht der WHO.



    An Feiertagen können selbst emotional starke Menschen aufgrund des sozialen Drucks einen psychischen Zusammenbruch erleiden. Wir haben mit der Psychotherapeutin Adina China-Birta über saisonale Depressionen gesprochen, die auch als Feiertagsblues bezeichnet werden. Sie erläutert im Folgenden, wie man die Symptome erkennt und ihnen entgegenwirken kann:



    Die Feiertagsdepression, der so genannte »Holiday Blues«, ist ein weit verbreitetes Phänomen, mit dem sich jeder irgendwann einmal konfrontieren kann. Es ist ein Zustand des emotionalen Unbehagens oder der Traurigkeit, der während der Feiertage wie Weihnachten, Neujahr, den Winterferien oder sogar unmittelbar danach eintreten kann. Zu den Symptomen zählen Traurigkeit, Angst, Stress oder soziale Abkapselung. Der Feiertagsblues kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, z.B. durch Stress im Zusammenhang mit den Urlaubsvorbereitungen, sozialen Druck, Einsamkeit oder traurige Erinnerungen in Zusammenhang mit Urlaub und Feiertagen.



    Was können wir tun, um einer saisonal bedingten Depression vorzubeugen? Wir könnten damit beginnen, realistische Erwartungen zu haben. Es ist wirklich hilfreich, wenn wir versuchen würden, uns nicht von der Vorstellung leiten zu lassen, dass die Feiertage perfekt sein müssen oder dass wir uns die ganze Zeit über glücklich fühlen müssen. Weihnachtsfilme stellen eine verschönerte Realität dar, die man im Alltag kaum erleben kann. Was wir au‎ßerdem tun können, ist, sorgfältig zu planen. Wenn wir wissen, dass ein bestimmter Aspekt der Feiertage uns belastet, wie z.B. das Einkaufen oder das Besorgen von Geschenken, sollten wir sorgfältig planen und einige Grenzen setzen. Man könnte etwa ein Budget und einen Einkaufszeitraum festlegen und innerhalb des selbst auferlegten Rahmens bleiben. Möglich ist auch ein Mitwirken bei Freiwilligenarbeit. Dies kann uns ein Gefühl der Zufriedenheit vermitteln und uns helfen, einen tieferen Sinn in den Feiertagen zu finden. Eine weitere Möglichkeit, unsere Stimmung zu heben, besteht darin, Sport zu treiben, sich zu bewegen und für das Wohlgefühl selbst zu sorgen. Regelmä‎ßige körperliche Betätigung kann unsere Stimmung durch die Freisetzung von Endorphinen verbessern. Wir müssen darauf achten, dass wir uns um uns selbst kümmern, uns ausreichend ausruhen und ausgewogen ernähren.“




    Doch warum fallen manche Menschen gerade in einer Zeit, die eigentlich der Freude und Entspannung dienen sollte, in ein schwarzes Loch? Und wie kann man eine klassische“ depressive Episode vom Feiertagsblues unterscheiden? Die Psychotherapeutin Adina China-Birta mit weiteren Einzelheiten:



    Feiertagsblues und Depression sind zwei unterschiedliche Begriffe. Die eigentliche Depression, auch als schwere Depression bezeichnet, ist eine ernstere psychische Erkrankung, die durch signifikante Symptome wie lang anhaltende Traurigkeit, Verlust des Interesses an normalen Aktivitäten, Gewichtsschwankungen und Schlafstörungen, übermä‎ßige Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und sogar Selbstmordgedanken gekennzeichnet ist. Sie ist kaum von saisonalen Faktoren oder bestimmten Ereignissen abhängig und kann zu jeder Jahreszeit auftreten. Wenn Sie diese Symptome bei sich selbst oder bei einem nahestehenden Menschen über die Feiertage feststellen, ist es wichtig, diese Anzeichen ernst zu nehmen und Hilfe zu suchen. Fachkundiger Rat von einem Psychologen oder Psychiater kann entscheidend sein, um angemessene Unterstützung und Behandlung zu erhalten. Es ist also durchaus möglich, dass jemand, der gewöhnlich nicht depressiv ist, während der Feiertage Symptome einer Depression entwickelt. Die Feiertage können zusätzlichen Stress, sozialen Druck, traurige Erinnerungen und Einsamkeit mit sich bringen, was bei manchen Menschen die Symptome einer Depression auslösen oder verschlimmern kann. Es ist wichtig zu erkennen, dass eine saisonal bedingte Depression jeden treffen kann, auch Menschen, die nicht an einer schweren Depression leiden. Nicht minder wichtig ist es, zwischen einem vorübergehenden Zustand des Unbehagens im Zusammenhang mit den Feiertagen und einer schweren Depression zu unterscheiden. Im letzten Fall braucht man unbedingt eine professionelle Beratung und Behandlung.“




    Zum Schluss unseres Features hören wir noch einmal die Psychotherapeutin Adina China-Birta mit einigen praktischen Ratschlägen, wie man den ersten Symptomen des Feiertagsblues’ entgegenwirken kann:



    Wenn Sie unter saisonalen Depressionen leiden, können Ihnen die folgenden Tipps helfen: Beginnen Sie damit, Ihre emotionalen Bedürfnisse zu respektieren. Hören Sie auf Ihren Körper und Ihren Geist. Wenn Sie das Bedürfnis nach Ruhe oder Zeit für sich selbst verspüren, gönnen Sie sich diese Momente, ohne sich dafür schuldig zu fühlen. Es ist wichtig, dass Sie Ihre Gefühle erkennen und akzeptieren. Es ist in Ordnung, wenn Sie sich nicht immer glücklich fühlen. Das Verstehen und Akzeptieren Ihrer Gefühle kann der erste Schritt zur Heilung sein. Als Nächstes sollten Sie Aktivitäten im Freien planen. Selbst an kalten Tagen, oder besonders an kalten Tagen, kann ein Aufenthalt im Freien fantastische Auswirkungen auf die Stimmung haben. Versuchen Sie, so viel natürliches Licht wie möglich zu genie‎ßen. Achten Sie auf eine regelmä‎ßige Routine, einschlie‎ßlich ausreichender Zeit zum Schlafen, gesunder Ernährung und Bewegung. Essen Sie nährstoffreiche Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Vollkornprodukte. Regelmä‎ßige körperliche Betätigung kann zur Ausschüttung von Endorphinen beitragen, die die Stimmung verbessern.



    Auch die Kommunikation ist äu‎ßerst wichtig. Sprechen Sie mit Freunden oder der Familie über Ihre Gefühle. Manchmal kann das Mitteilen Ihrer Gedanken Trost und Unterstützung bringen. Treffen Sie sich physisch oder online mit Menschen, mit denen Sie gerne kommunizieren. Erstellen Sie eine Liste von Aktivitäten, die Ihnen Freude bereiten, und versuchen Sie, diese in Ihren Tagesablauf einzubauen. Ob Sie nun gerne lesen, Musik hören, kochen oder tanzen — nehmen Sie sich Zeit für Aktivitäten, die Ihnen Spa‎ß machen. Wenn Sie von negativen Gedanken überwältigt werden, können Sie positives Denken oder Achtsamkeitstechniken anwenden, um sie zu bewältigen und zu überwinden. Wenn Ihre Symptome anhalten oder sich sogar verschlimmern, sollten Sie unbedingt einen Psychologen oder Psychiater aufsuchen, der Sie bei der Bewältigung saisonaler Depressionen unterstützen kann.“

  • Fêtes de fin d’année : bonheur ou dépression ?

    Fêtes de fin d’année : bonheur ou dépression ?

    5% de la population mondiale est en dépression, et il est fort probable que ce chiffre soit très en dessous de la réalité, toutes les personnes concernées n’étant pas officiellement diagnostiquées, note cette année la revue de business américaine Forbes dans un dossier sur cette maladie mentale silencieuse et extrêmement dangereuse. Selon l’Organisation Mondiale de la Santé, dans le monde, 280 millions de personnes sont dépressives. Or selon Forbes, il semble que la dépression ne touche pas tout le monde dans les mêmes proportions, par exemple les femmes et les communautés racisées, notamment noires et latino-américaines aux Etats-Unis, sont plus sujettes à la dépression que d’autres catégories de populations. Les femmes adultes en général sont plus susceptibles de faire face à une dépression que les hommes. Ce sont en effet elles qui portent la famille et font face aux difficultés, elles élèvent les enfants, prennent soin des personnes âgées, accomplissent les tâches quotidiennes, et en même temps doivent mener leur carrière professionnelle. Tout ceci ne leur permet pas de prendre soin d’elles-mêmes. Il semblerait également que la dépression puisse être héréditaire. Il ressort en effet d’une étude réalisée par l’Université Stanford que les personnes ayant des proches touchés par la dépression présentent un risque deux à trois fois plus élevé de développer eux-mêmes une dépression. Et il est très inquiétant de constater que l’âge des premiers épisodes dépressifs est tombé à douze ans.

    Forbes note aussi que les fêtes de fin d’année constituent un moment particulier pour notre vie mentale, au cours duquel même les plus solides d’entre nous peuvent connaître un effondrement mental provoqué par la pression sociale.

    Nous nous sommes entretenus avec la psychothérapeute Adina China-Birta qui nous a appris comment identifier la dépression saisonnière et comment en contrecarrer les symptômes : La dépression des fêtes, dit le « holiday blues », est un problème courant auquel n’importe qui peut être confronté à un moment ou à un autre et qui se manifeste par un inconfort émotionnel ou un état de tristesse qui apparaît au moment des fêtes, par exemple à Noël, à la saint Sylvestre ou juste après. Les symptômes peuvent être un état de tristesse, d’anxiété, de stress ou d’isolement social. Cette dépression peut être causée par différents facteurs comme le stress lié à la préparation des fêtes, la pression sociale, la solitude ou des souvenirs tristes liés à cette période. Que peut-on faire pour prévenir cette dépression des fêtes ? On pourrait commencer par se fixer des attentes réalistes. Ce serait très bien d’essayer de ne pas se laisser envahir par l’idée que les fêtes doivent être parfaites ou que nous devons être heureux de manière constante. Les films de Noël donnent à voir une réalité difficilement transposable dans notre vie quotidienne. On peut aussi planifier ce qu’on a à faire. Si on sait que tel ou tel aspect des fêtes nous affecte tout particulièrement, comme par exemple les courses de Noël, on peut les planifier attentivement et se poser des limites, c’est-à-dire définir un budget et une période dédiée aux achats et rester dans les limites qu’on s’était fixées. On peut aussi faire du bénévolat. Ça peut apporter un sentiment de satisfaction et nous aider à trouver un sens plus profond aux fêtes. Une autre chose qui peut aider à se remonter le moral c’est de faire du sport, et de prendre soin de soi. Une activité physique régulière peut améliorer l’état d’esprit par la libération d’endorphine. Il faut prendre soin de soi, se reposer et se nourrir correctement.

    Mais pourquoi certains d’entre nous sombrent pendant cette période qui devrait être justement marquée par la joie et la détente ? Et comment distinguer un épisode de dépression classique d’une dépression saisonnière ? Adina China-Birta nous aide à y voir plus clair : La dépression des fêtes et la dépression proprement dite sont deux concepts distincts. La dépression proprement dite, également appelée dépression majeure, est une affection mentale plus grave, caractérisée par la persistance de symptômes significatifs, comme un état de tristesse de longue durée, la perte d’intérêt pour les activités habituelles, des variations de poids, des troubles du sommeil, une fatigue excessive, des difficultés à se concentrer et même des pensées suicidaires. Elle est très peu influencée par le facteur saisonnier ou par des évènements spécifiques, elle peut toucher un individu à n’importe quel moment de l’année. Si vous observez ces symptômes chez vous-même ou chez un proche pendant les fêtes, il est important de les prendre au sérieux et de chercher de l’aide. La consultation d’un professionnel de la santé mentale comme un psychologue ou un psychiatre peut être cruciale pour recevoir du soutien et un traitement adapté. Ainsi, oui, il est tout à fait possible qu’une personne qui ne souffre pas de dépression soit néanmoins confrontée à des symptômes dépressifs pendant la période des fêtes. Cette période peut véhiculer un stress supplémentaire, une pression sociale, des pensées tristes, de la solitude, ce qui peut déclencher ou aggraver des symptômes dépressifs chez certaines personnes. Il faut être conscient du fait que la dépression des fêtes peut toucher n’importe qui, même des personnes qui ne souffrent pas de dépression majeure. Il est essentiel de distinguer un état temporaire d’inconfort, associé à la période des fêtes et une dépression majeure qui nécessite souvent l’intervention d’un professionnel pour être prise en charge et traitée.

    Voyons ce que nous pouvons mettre en place pour améliorer notre état d’esprit et peut-être même, sait-on jamais, apprendre à nous réjouir des fêtes de fin d’année.

    Adina China-Birta: Voici quelques conseils pour vous si vous souffrez de dépression saisonnière. Commencez par respecter vos besoins émotionnels. Ecoutez votre corps et votre esprit. Si vous ressentez un besoin de repos ou de temps pour vous, offrez-vous ces moments sans vous sentir coupable. Il est important de reconnaître et d’accepter vos sentiments. Ce n’est pas anormal de ne pas se sentir heureux en permanence. Comprendre et accepter ses émotions peuvent être le premier pas vers la guérison. Ensuite, prévoyez des activités en plein air. Même quand il fait froid, ou plutôt surtout s’il fait froid, le temps passé dehors peut entraîner des bénéfices fantastiques pour l’état d’esprit. Essayez de profiter au maximum de la lumière naturelle. Maintenez une routine régulière qui laisse la place au sommeil, à une alimentation saine et à de l’exercice physique. Consommez des aliments riches en nutriments comme des fruits, des légumes, des protéines maigres et des céréales complètes. Une activité physique régulière libère des endorphines, ce qui contribue au bien-être mental. Il est également primordial de communiquer. Parlez à vos amis et à votre famille de ce que vous ressentez. Parfois, partager ses pensées peut amener réconfort et soutien. Socialisez avec des personnes que vous appréciez, même si c’est en ligne. Dressez une liste d’activités qui vous font plaisir et essayer de les intégrer à votre vie quotidienne. Qu’il s’agisse de lire, d’écouter de la musique, de cuisiner ou de danser, accordez du temps aux activités qui vous plaisent. Enfin, quand des pensées négatives vous envahissent, vous pouvez recourir aux techniques de pensée positive ou de pleine conscience pour vous aider à les gérer et à les dépasser. Si les symptômes persistent ou s’aggravent, il faut consulter un professionnel de la santé mentale, un psychologue ou un psychiatre, qui vous aidera à gérer cette dépression saisonnière.

  • Coping with depression at the time of the winter holidays

    Coping with depression at the time of the winter holidays


    Five percent of the globe population suffers from depression. Most likely, the percentage is much higher, since not everyone is officially diagnosed with depression. It is the conclusion put forward by the US Forbes magazine in 2023. Also, Forbes have come up with other very interesting data about this extremely silent mental condition, which is at once very dangerous. Also according to Forbes, it appears that depression affects human beings disproportionately…for instance, women, but also African-American and Latino communities are more prone to depression than other categories.



    The World Health Organization has revealed that, around the world, 280 people live with depression. Depression seems to be a hereditary mental condition. A research study of the Stanford University has pointed to the fact that the risk is two or three times higher for people to develop depression, whose close relatives suffer from depression as well. Adult women are more prone to a depressive episode. In many respects, they bear the brunt of the family, such as child raising, taking care of the elderly, the day-to-day chores, career. All that prevents women from taking care of themselves. Even more worrying is that fact that the first episodes of depression can even occur as early as the age of 12.



    During the winter holidays even the strongest people can have a mental breakdown, because of the social pressure they may be subject to. We sat down and spoke with psychotherapist Adina China-Birta about the seasonal depression. Here she is, teaching us how to identify and stave off its symptoms:



    Adina China-Birta:



    “The holiday depression or the so-called “holiday blues” is in no way uncommon, it is a problem anyone can be faced with, in a certain moment of their lives and which can take the shape of a state of emotional discomfort or sadness, likely to occur at the time of the holidays, such as Christmas, the New Years Eve, the winter holidays or post-holidays. Among the symptoms, we can have sadness, anxiety, stress or social isolation. The holiday depression can be caused by various factors, such as the stress that usually goes with the holiday preparations, social pressure, loneliness or the sad memories associated with this period of time. So what can we do to prevent the onset of the holiday depression? It would be really fine if we did not allow us to fall into the grip of the idea whereby the holidays must be perfect or we must be happy, constantly. The Christmas films depict a kind of reality that we may find truly hard to live in everyday life. Also, what we can to is to plan carefully as well. If we know a certain part of the holidays affects us, going shopping, for instance, we can plan that carefully and set some boundaries for ourselves, meaning we can plan a budget and a timeframe for the shopping and stay within the boundaries we have set for ourselves. That can bring in a feeling of satisfaction and can also help us find a deeper meaning in the holidays. There is also something else that can be a boost for us, we can also practice sports, physical exercise and take better care of ourselves. Doing physical activity on a regular basis can act as a boost for the morale that can trigger the release of the endorphins. We need to make sure that we can take care of ourselves, that we rest properly and have the required nutrition. “



    However, why do some of us fall in depression, at the time of the holidays, which should be a time for relaxation and joy? How can we tell an episode of classical depression from the seasonal depression?



    Psychotherapist Adina China-Birta once again:



    “The holiday depression and the depression proper are two distinct concepts. The proper depression, also known as the major depression, is a more serious mental condition, characterized by the persistence of a string of significant symptoms, such as prolonged sadness, losing interest in doing usual activities, fluctuations in weight and in sleeping habits, excessive exhaustion, difficulties in focusing and even suicidal feelings. It is very little influenced by seasonal factors or specific events and affects the individual irrespective of the season. If you notice such symptoms in yourself or in someone whom you hold most dear, it is important that you take such signals seriously at the time of the holidays, and seek help. Seeing a professional in mental health, such as a psychiatrist or a psychologist can be crucial in somebodys bid to receive the required support and treatment. So, yes, it is possible for someone who does not suffer from depression to be faced with depression symptoms at the time of the holidays. The holidays can bring an extra amount of stress with them, social pressure, sad memories, loneliness, which can trigger or make depression symptoms worse, in the case of certain individuals. It is important for us to be able to admit that the holiday depression can affect anybody, that including those who usually do not suffer from a major depression. Also, it is essential for us to tell a temporary state of discomfort that usually goes with the time of the holidays from the major depression, which more often than not requires intervention for its management and treatment. “



    Let us see what we can do to improve our state of mind and, maybe, who knows, event to learn how to enjoy the time of the holidays.



    Adina China-Birta:



    “If you suffer from seasonal depression, here are several pieces of advice that can help you. Start by respecting your emotional needs. Listen to your body and your mind. If you feel the need to rest or to have time for yourself, offer yourself such moments without feeling guilty about that. It is important to recognize and accept your feelings. It is okay not to feel happy all the time. Being able to understand and accept your emotions is the first step you can take for your own healing. Then you can plan outdoor activities. Even on cold days or mostly on cold days, the time you spend outside can provide fantastic benefits for your state of mind. Try to enjoy natural light as much as you can. Maintain a regular routine, which should include sleep, healthy food and physical exercise. Eat food which is rich in nutrients, such as fruit, vegetables, low protein food and whole-grain cereals. Regular physical activity can help you release the endorphins, improving your state of mind. It is very important for you to communicate. Talk to your friends and members of the family about what you feel. Sometimes, sharing your thoughts can bring comfort and support. Socialize, physically or online, with the people you like to communicate with. Write down the activities that bring you joy and try to integrate them into your daily routine. Whether we speak bout reading, listening to music, cooking or dancing, dedicate time for the activities you like. Whenever negative thoughts become overwhelming, you can use positive thinking or mindfulness techniques that can help you manage and overcome such thoughts. If your symptoms persist or if they get worse, it is important that you see a mental health consultant, a psychologist or a psychiatrist, they can support you in the management of the seasonal depression”.




  • Das “Italien-Syndrom”: eine neue Berufskrankheit?

    Das “Italien-Syndrom”: eine neue Berufskrankheit?

    Anfang der 2000er Jahre, als sich die Auswanderungswelle aus Rumänien in andere EU-Mitgliedstaaten verstärkte, waren es oft unterprivilegierte Frauen, die das Land verlie‎ßen und im Ausland als Haushaltshilfen anheuerten. Im Laufe der Jahre hat ihre Zahl zugenommen, und immer mehr von ihnen leiden unter psychischen Störungen, die als “Italien-Syndrom” bekannt sind – denn die meisten dieser Frauen, die nicht nur aus Rumänien kommen, arbeiten hier. Italien ist die Heimat der grö‎ßten rumänischen Gemeinschaft in der EU, also kommen sehr viele Patientinnen aus Rumänien. Bei ihrer Heimkehr werden viele von ihnen im psychiatrischen Institut Socola in Iaşi behandelt, wo Petronela Nechita, Allgemeinärztin und Psychiaterin, arbeitet.



    “Ich habe als Praktikantin bei Socola im Januar 2008 begonnen. Schon damals hörte ich von Patientinnen, die mit psychiatrischen Störungen wie Depressionen oder psychotischen Störungen aus dem Ausland zurückkamen. Italien hat bekanntlich eine alternde Bevölkerung. Das Land hat viele rumänische Arbeitskräfte aufgenommen, die sich vor allem um ältere Menschen kümmern. Das sind die berühmten “Badante”, die in der Altenpflege arbeiten. Aber die Rolle geht über Pflege hinaus. Sie verabreichen auch Medikamente und leisten einen Teil der medizinischen Versorgung, für die sie nicht ausgebildet sind. Für sie ist das extrem stressig. Manche ältere Menschen brauchen eine Rundumbetreuung, vor allem wenn sie neuropsychologische Probleme haben. Man bräuchte drei Personen, um das 24 Stunden am Stück zu leisten, denn wir alle brauchen ja acht Stunden Schlaf, acht Stunden Arbeit und acht Stunden aktive Erholung. Viele der Frauen, die ins Ausland gehen, arbeiten aber weit mehr als acht Stunden am Tag. Sie haben kaum Zeit, sich während der Woche eine Pause zu gönnen, und in manchen Fällen haben sie nicht einmal einen freien Tag. Bevor sie ins Ausland gehen, sollten sie sich vergewissern, dass sie einen Arbeitsvertrag haben, der ihnen Ruhetage garantiert, oder zumindest einen Vertrag mit klar festgelegten Pausen- und Arbeitszeiten”, empfiehlt die Psychiaterin.


    Auch in Italien ist die Zahl der Arbeitsstunden durch einen gesetzlichen Vertrag natürlich begrenzt – wenn es einen gibt. Aber viele dieser Frauen haben keinen Vertrag und kommen so in schwierige Situationen – und auch wenn es einen Vertrag gibt, ist es nicht immer einfach, hat die Aktivistin Silvia Dumitrache, Präsidentin des Verbandes der rumänischen Frauen in Italien, festgestellt.



    “In der Regel haben diese Pflegerinnen Arbeitsverträge über 40 Stunden pro Woche. Die Realität sieht aber ganz anders aus. Es kommt häufig vor, dass diese Frauen an ihrem Arbeitsplatz untergebracht sind, in der Wohnung der Betreuten. Diese Wohnung verlassen sie kaum. Das ist inakzeptabel. Sie sind ihrem Arbeitgeber ausgeliefert, den sie nicht einmal kennen. Ich habe das Gleiche auch in anderen Ländern gesehen – es ist nicht mehr klar, wer den Vertrag anbietet und wer dafür sorgt, dass er ordnungsgemä‎ß umgesetzt wird. Die Unklarheit ist wahrscheinlich beabsichtigt. Diese Arbeitnehmer haben kein soziales Leben, und viele von ihnen können nachts nicht schlafen, weil die von ihnen betreuten Menschen auch nachts ständig versorgt werden müssen. Die Familie des Patienten kommt dann mit weiteren Forderungen, die im Vertrag nicht genannt wurden. Diese Familien sind nicht bereit zu akzeptieren, dass die Pflegerinnen auch Rechte, nicht nur Pflichten haben”, klagt Silvia Dumitrache.



    Bei aller Müdigkeit, der Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit und des Mangels an Privatsphäre ist es aber die Abwesenheit ihrer eigenen Familie, die diese Frauen am meisten belastet. Dr. Petronela Nechita erklärt, wie diese Störungen entstehen:



    “Es ist die Sehnsucht nach Partnern, Kindern, Eltern, Brüdern und Schwestern, die sie am meisten trifft. Viele sind gegangen, weil sie in finanziellen Schwierigkeiten waren. Sie gehen ins Ausland, um dort auf der Suche nach einem Lohn zu arbeiten, der es ihnen ermöglicht, für ihre Kinder zu sorgen. Deshalb schicken sie das Geld, das sie verdienen, nach Hause, um die Kinder zu unterstützen. Viele planen, nur für ein paar Monate wegzugehen, bleiben dann aber doch mehrere Jahre im Ausland. Gerade diese Trennung hat negative Folgen. Viele dieser Frauen lassen sich am Ende scheiden, da die Entfernung ihre Beziehung beschädigt. Die Kinder neigen zudem dazu, sich vom Elternteil zu distanzieren, der im Ausland lebt. Und wenn diese Frauen schlie‎ßlich nach mehreren Jahren zurückkehren, finden sie nicht mehr den einstigen emotionalen Komfort vor. Sie leiden unter einer Flut von Vorwürfen ihrer Kinder, die ihre Anwesenheit mehr brauchten als finanzielle Sicherheit”, so die Ärztin aus Iaşi.



    Nach vielen Jahren der Aufklärung glaubt Aktivistin Silvia Dumitrache, dass die rumänischen Behörden sowie die Behörden anderer Mitgliedstaaten sich der Situation der Opfer des “Italien-Syndroms” durchaus bewusst sind. Die vollständige Umsetzung der Vorschriften und das verstärkte Vorgehen gegen illegale Zustände stehen aber noch aus. Die Kampagnen von Aktivistinnen wie Silvia Dumitrache gehen inzwischen in eine neue Richtung.



    “Wir versuchen auch, das Bewusstsein der Arbeitnehmerinnen für ihre Gefährdung zu schärfen. Denn man kann eine solche Belastung ein, zwei oder drei Monate lang aushalten, vielleicht sogar ein Jahr lang, und dann in eine Depression fallen, aus der man nicht mehr herauskommt. Natürlich hat jeder die freie Wahl. Und nicht alle Fälle sind hoffnungslos.

    Es kommt vor, dass manche Frauen sehr gut mit ihrer neuen Situation im Ausland umgehen können. Doch es ist auf jeden Fall illegal, denn jeder, der Arbeitnehmer unter diesen Bedingungen bei sich aufnimmt, verstö‎ßt bereits gegen italienisches Recht”.



    Natürlich sind nicht alle Hausangestellten in Italien aus Rumänien. Aber die Situation der rumänischen Haushaltshilfen ist ernster, da Rumänien eines der ärmsten Länder der EU ist. Ihre Entscheidung, das Land zu verlassen, kann also zwar eine persönliche Entscheidung sein, die jedoch ma‎ßgeblich durch externe Faktoren beeinflusst wird. Viele der Patientinnen von Psychiaterin Petronela Nechita entscheiden sich aufgrund ihrer Notlage, wieder in den Pflegedienst einzutreten, nachdem sie in Behandlung waren. “Viele Patientinnen gehen dann wieder in Ausland zurück, weil sie in Rumänien keine Arbeit finden – viele behaupten, dass sie bei ihren Verwandten und Kindern bleiben werden, aber am Ende gehen sie zurück ins Ausland, oft zu den gleichen Arbeitsbedingungen, um Geld zu verdienen und ihre Familien zu unterstützen, hat die Psychiaterin festgestellt.


    Gerade deshalb kämpfen Vereine wie der von Silvia Dumitrache für einen besseren Schutz transnationaler Familien auf europäischer Ebene


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  • The Youth Project: Internet-Plattform hilft Jugendlichen mit emotionalen Problemen

    The Youth Project: Internet-Plattform hilft Jugendlichen mit emotionalen Problemen

    Leben. Liebe. Phantasie. Zeit. Orientierung. Verantwortung gegenüber der Jugend“ — so lautet eine Spendenkampagne, gefördert durch das Programm YOU. You are a voice“ (Du kannst deine Stimme laut werden lassen“) ist eine Internet-Plattform, die den Jugendlichen im Alter bis zu 18 Jahren entgegenkommt. Sie umfasst Artikel über die emotionale Gesundheit der Jugendlichen, über die Schule in der Welt sowie über das Selbstvertrauen. Die Plattform will die Jugendlichen unterstützen, ihnen in schwierigen Lebensphasen beistehen, indem sie ihnen versichert, dass sie wichtige Mitglieder der Gemeinschaft sind. Sie will sie ermuntern in einer Zeit, in der die soziale Distanzierung eine immer wichtigere Rolle spielt und die Jugendlichen sich immer einsamer fühlen. Mehr Einzelheiten zum Projekt lieferte uns Florentina Baloş, Networking-Leiterin und Projektinitiatorin:



    Das Projekt richtet sich an die Teenager in Rumänien. Im Mittelpunkt steht die Depression bei Jugendlichen, ein Problem, das nur wenig thematisiert wird. Au‎ßerdem wird gro‎ßer Wert auf die Berufsberatung gelegt. Wir haben eine Hotline zur Verfügung gestellt, die es bisher nicht gab. Sie ist seit September offen. Unser Team bring leidenschaftliche Profis zusammen — Psychologen, die den Jugendlichen jederzeit mit Rat und Tat zur Seite stehen. Künstler und Unternehmer sind auch unserer Mannschaft beigetreten. Sie veranstalten Workshops zu Themen wie Management der Emotionen, Zeit-Management und bieten Berufsberatung an. Die Priorisierung der Aufgaben ist sehr wichtig während der Schulzeit — die Jugendlichen sollten das lernen.“




    Wir fragten unsere Gesprächspartnerin, was die Jugendlichen am nötigsten hätten, was diese am meisten vermissen würden. Was hätten die Call-Center-Mitarbeiter diesbezüglich beobachtet. Was sie am dringendsten vermissten, sei die Sozialisierung — hie‎ß es. Deshalb seien so viele Jugendliche offen für jedwede Kommunikation, sei sie auch telefonisch oder online. Florentina Baloş sagte uns, wie das Projekt ablaufen soll:



    Wir arbeiten mit Profis zusammen. Bis Ende November wollen wir einen Plan aufstellen. Dann soll alles auf den Punkt gebracht sein. Derzeit fokussieren wir uns auf Ma‎ßnahmen zur Bekämpfung der Depression. Etwa 1200 Jugendliche meldeten sich schon beim Call Center oder schrieben uns über WhatsApp an. Sie wurden im Nachhinein von unseren Mitarbeitern kontaktiert und hatten die Möglichkeit, über ihre Probleme zu sprechen.“




    Florentina Baloş zählte die Schwierigkeiten auf, mit denen die Jugendlichen konfrontiert werden, die die Hotline in Anspruch nehmen:



    Kommunikationsschwierigkeiten innerhalb der Familie, Alkoholmissbrauch — entweder sie selbst trinken übermä‎ßig oder ihre Eltern tun es –, Drogenkonsum, Bullying. All das führt zu Schwermütigkeit. Sie werden oft stigmatisiert. Beim ersten Blick mögen die Auswirkungen vermutlich unsichtbar bleiben, doch in Wirklichkeit sind sie erschütternd. Manche Jugendliche wissen einfach nicht mehr, wohin, sie fühlen sich verloren. Manche erzählen Lebensgeschichten, die sich unglaublich anhören.“




    Wer die Webseite der Plattform anklickt, wird aufgefordert, 2 Euro für die Zukunft zu spenden. Die Spenden der Nutzer helfen, das Call Center in Betrieb zu halten. Au‎ßerdem können hier spannende Geschichten gelesen werden. Den Jugendlichen wird das Selbstvertrauen gestärkt, sie lernen, sich mit anderen nicht mehr zu vergleichen und sich nicht mehr minderwertig zu fühlen. Es wird ihnen geholfen, ihren Weg zu finden. Die Webseite erzählt ganz vielfältige Geschichten, die einem das Gefühl der Einsamkeit vertreiben. Man versteht, dass es auch andere Jugendliche gibt, die in der gleichen Situation sind. Florentina Baloş ermunterte uns, die Webseite zu besuchen.



    Sie können sowohl die Webseite you.com.ro als auch die Facebook-Seite You.TheYouthProject besuchen. Beim Anklicken der Webseite oder der Facebook-Seite öffnet sich automatisch auch ein WhatsApp-Fenster. Die Jugendlichen können sich über diesen Weg direkt an uns wenden. Und, wie gesagt, es besteht auch eine Hotline, die sie anrufen können. Die Mitarbeiter im Call Center arbeiten nicht rund um die Uhr, wir streben das jedoch für die Zukunft an. Derzeit ist das Call Center von 10 bis 18 Uhr offen, samstags von 9.30 bis 15.00 Uhr.“




    Ebenfalls auf der genannten Webseite können die Besucher Informationen über Schulen in der ganzen Welt sowie über Kriterien für ein Auslandsstudium erfahren. Florentina Baloş ermuntert die Jugendlichen, die Plattform zu besuchen und ein offenes Ohr und Herz für diese Art von Kommunikation zu haben. Denn es lohnt sich!

  • Psychosomatische Folgen der Pandemie: Schlafstörungen, Angstzustände, Depressionen

    Psychosomatische Folgen der Pandemie: Schlafstörungen, Angstzustände, Depressionen

    Während eines langen Lockdowns könnte man glauben, dass man lange und gut schlafen könne. Dem ist aber nicht so. Für die meisten von uns sind während der Pandemie eine ganze Reihe von Problemen wieder aufgetaucht, von denen wir nichts wussten und die zu atavistischem Verhalten führten. Die Psychologin Daniela Ionescu erklärt:



    Die grö‎ßte Angst des Menschen ist die Angst vor dem Unbekannten, und die Pandemie hat viele Unbekannte. Die Informationen sind knapp, oft widersprüchlich und bedrohlich, das Gefühl der Selbstsicherheit ist ernsthaft beeinträchtigt, Angst und Schuldgefühle treten auf, ebenso wie die Kampf- oder Fluchtverhaltensmuster. Ein Niesen löst automatisch die Frage aus: Was wäre, wenn…? Und dies im Kopf des Niesenden, aber auch in den Köpfen derer, die sich zufällig in seiner Nähe befinden. Unser Gehirn kann Unsicherheit nicht ertragen. Wenn ihm Informationen fehlen, liefert es sich diese selbst, ja es verzerrt sogar die objektive Realität, damit ein kohärentes Szenario entsteht, auf dessen Grundlage es handeln kann, um die Kontrolle wiederzuerlangen. Darum werden wir unter Umständen, die wir im Leben antreffen und unser Gehirn als gefährlich einstuft, manchmal mit unangemessenen, übertriebenen, anormalen Reaktionen konfrontiert.“




    Betrachten wir dies vor dem Hintergrund des Lockdowns, den wir im vergangenen Frühling hatten. Das hei‎ßt, dass Isolation und die durch soziale Distanzierung auferlegten Ma‎ßnahmen enorme Auswirkungen auf die Menschen hatten, wobei eine schlechte Schlafqualität das erste Symptom dafür ist, dass etwas schiefläuft. Der Soziologe Gelu Duminică dazu:



    Schlafentzug tritt nach Ansicht von Spezialisten in einer Vielzahl von Zusammenhängen auf. Unter Druck und in Krisenzeiten reagiert der menschliche Körper auf unterschiedliche Weise. Es ist gut möglich, dass im Kontext einer Krise die Anspannung, die Sie in Ihrem Körper spüren, dazu führt, dass Sie nicht mehr schlafen können. Wenn Ihr Gehirn und Ihr Körper nicht genügend Ruhe finden, löst das auch eine gewisse Überspannung in Ihrem Körper aus. Es ist ein Teufelskreis: Die Anspannung ist die Ursache des Schlafmangels, während der Schlafmangel die Anspannung verursacht. Diese Coronavirus-Krise hat zu Anspannungen geführt. Besonders während der ersten Periode. Die Anspannung wurde auch durch all die Botschaften verstärkt, denen wir ausgesetzt waren, dass der Tod näher ist, als man denkt, dass einem selbst und den Nächsten und Liebsten etwas zusto‎ßen könnte, sowie durch den Lockdown. Und das, weil wir nicht an den Lockdown gewohnt waren und es unser Leben auf den Kopf gestellt hat. Und dann hängt das Verhalten der Menschen, sagen die Soziologen, stark vom Kontext und den Umständen ab. Das, was wir erlebten, war etwas, woran wir nicht gewohnt waren. Und da war logischerweise die Spannung gro‎ß, was unter anderem zu Schlafentzug führte.“




    Der Lockdown hat uns keinen gro‎ßen Dienst erwiesen, denn auf diesen hat das soziale Tier, das der Mensch nun einmal ist, mit Depressionen und Angst reagiert, die das Immunsystem schwächen. Die Psychologin Daniela Ionescu dazu:



    Wir sind genetisch programmiert, in Gemeinschaften zu leben. Wir bauen unser psychologisches Gleichgewicht auf und entwickeln uns durch Interaktion, so dass eine soziale Distanzierung nicht infrage kommt. Je stärker Sie mit den anderen vernetzt sind, physisch, sozial und psychologisch, desto besser ist Ihre physische und psychische Verfassung. Isolation kann zu chronischer Müdigkeit führen. Es können Panikattacken, Gefühle wie Traurigkeit und Hilflosigkeit, Alkoholmissbrauch und Drogenkonsum, ja auch Selbstmordgedanken auftreten. Auch die körperliche Distanzierung ist nicht gut für das psychische Gleichgewicht. Wir brauchen die Nähe, wir brauchen die körperliche Berührung. Für uns sind das Quellen des Vertrauens und der Sicherheit. Es ist die erste Sprache, die wir lernen, sobald wir auf diese Welt kommen. Sie ist die direkteste und vollständigste, die durch keine andere Art der mündlichen oder schriftlichen Kommunikation ersetzt werden kann. Die Berührung übermittelt ein viel breiteres Spektrum an Gefühlen und Emotionen als beispielsweise unsere Mimik oder Gestik. Jede Art von Distanzierung verursacht ein gro‎ßes Ma‎ß an Aggressivität, führt zu Verletzungen und Selbstverletzung. Sie löst abnorme Verhaltensweisen aus, sie verursacht Depressionen, die unter anderem ein geschwächtes Immunsystem zur Folge haben. Die Distanzierung könnte uns andererseits helfen, das Ma‎ß menschlicher Beziehungen besser zu verstehen, die Gegenwart der anderen in grö‎ßerem Masse zu schätzen, die Berührungen, die Umarmungen, sie könnte uns helfen, Empathie, Mitgefühl, Selbstlosigkeit, Selbstbewusstsein und das Bewusstsein für die Welt um uns herum zu entwickeln.“




    In der soziologischen Studie gaben 53% der Befragten an, dass ihnen das Ausgehen in ein Restaurant, eine Bar oder einen Biergarten während des Lockdowns am meisten fehlten. 48% von ihnen gaben an, dass ihnen Konzerte und Kinobesuche fehlten. Zum Vergleich: Nur 15% der Befragten gaben an, dass sie ihre Hobbys am meisten vermissten. Die Psychologin Daniela Ionescu erneut mit Erläuterungen:



    Der Mensch ist ein soziales Tier. Eines seiner Grundbedürfnisse ist das Gefühl der Zugehörigkeit, und um dies zu erreichen, muss man Beziehungen eingehen. Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen werden durch interaktionsbasierte Erfahrungen aufgebaut. Ebenso tragen Mitgefühl, Einfühlungsvermögen, Selbstlosigkeit, Sozialisierung zu unserer kognitiven und affektiven Entwicklung bei, aber auch zur Schaffung der Mechanismen, mit denen wir uns an die Welt und das Leben anpassen, sie helfen uns, mit Stress und Angst umzugehen. Soziale Isolation kann zu Krankheiten führen, aber auch dazu, dass wir den Sinn für die Realität verlieren. Manchmal führt sie sogar zum Tod. Auf der anderen Seite können hinter dem übertriebenen Bedürfnis nach Sozialisierung psychologische Probleme stehen, die der Einzelne nur eindämmen kann, wenn er sich auf die Interaktion mit den anderen konzentriert. Sozialisieren in der Gegenwart und mittels des Essens, wie man es in einem Restaurant kennt, basiert auf der weit zurück liegenden Erinnerung, Zuneigung, Trost, Schutz erhalten zu haben, und zwar, als man gestillt wurde. Essen ist eine Sprache, durch die wir unsere Absichten, unsere Emotionen mitteilen und mit anderen in eine Beziehung treten. Essen in Gesellschaft von anderen ist eine Art von Energieaustausch, ein Akt des Zusammenseins, der Intimität. So wie uns die Nahrung physisch nährt, nähren Beziehungen unsere Gefühle, und wenn wir beide Arten von Nahrung haben, sind wir voll und ganz zufrieden.“

  • Psychologie und Psychiatrie in Rumänien: Fachkonferenz legt Altlasten offen

    Psychologie und Psychiatrie in Rumänien: Fachkonferenz legt Altlasten offen

    Gesundheit ist ein Zustand vollständigen physischen, geistigen und sozialen Wohlbefindens“, definiert die Weltgesundheitsorganisation. Körperliche Gesundheit und psychisches Wohlbefinden gehören also zusammen: Wer sich psychisch nicht wohlfühlt, ist weder richtig gesund noch leistungsfähig. Psychische Gesundheit ist eine unverzichtbare Grundlage, um im modernen Arbeitsleben zu bestehen und sich beruflich wie persönlich entwickeln zu können.



    Global Shapers Bucharest Hub ist eine Gruppe enthusiastischer junger Menschen, die unter der Leitung des Weltwirtschaftsforums gemeinsam an Lösungen für lokale, regionale und globale Herausforderungen unserer Gesellschaft arbeiten. In Partnerschaft mit der Capital Medical Studentsʼ Society initiierten die Global Shapers eine Reihe von Gesprächen über das kontroverse Thema der psychischen Gesundheit. Ein erstes solches Treffen fand Anfang Februar an der Carol Davila“-Universität für Medizin und Pharmazie in Bukarest statt. Diana Loreta Păun, Präsidialberaterin im Ministerium für öffentliche Gesundheit, spricht über die Hauptprobleme der Psychiatrie in Rumänien:



    Wir haben Probleme im Bereich der Ressourcen. In der Tat sind das die grö‎ßten Probleme des Gesundheitssystems in Rumänien. Ich beziehe mich in erster Linie auf die Humanressourcen, auf die jungen Menschen, die nach Abschluss ihres Studiums das Land verlassen. Es besteht ein gro‎ßes Defizit im Bereich der finanziellen Ressourcen und der Infrastruktur. Auch der Ansatz gegenüber den psychiatrischen Patienten ist begrenzt. Im Allgemeinen entscheiden wir nach der Diagnose über die medikamentöse Behandlung, aber ein richtiger Ansatz umfasst auch den Bereich der Sozialhilfe, der sozialen Reintegration, der Verhaltenstherapie und der Sozialpsychiatrie, Elemente, die in Rumänien leider nicht gut entwickelt sind.“




    In einer jahrzehntelangen Geschichte des Totalitarismus hat die rumänische Psychiatrie Probleme der Herangehensweise und der Vision entwickelt, die noch immer das Leben einer beträchtlichen Anzahl von Patienten beeinflussen. Viele dieser Patienten bleiben aus den gleichen Gründen leider unerkannt. Weitere Details von Diana Loreta Păun:



    Wir leiden immer noch unter Schwächen und Problemen, die uns die Jahre des Kommunismus auferlegt haben. Ich glaube, dass die Diskriminierung und die Stigmatisierung von Patienten mit psychischen Erkrankungen aus dieser Zeit stammt. Au‎ßerdem leben wir in einer Gesellschaft, in der wir zunehmend unter Stress stehen. Das bedeutet Anpassung, und wir passen uns oft nicht an. Wir entwickeln psychiatrische Störungen, wir entwickeln Depressionen, die zum Selbstmord führen können. All diese Dinge müssen berücksichtigt werden, um den besten Ansatz zu finden. Im täglichen Leben sind die Folgen der mangelnden Selbsterkennung bestimmter psychischen Störungen offensichtlich. Die Patienten gehen nicht zum Facharzt, sie vermeiden es, mit einem Psychologen oder mit einem Psychiater zu reden. Deshalb werden sie nicht diagnostiziert und erhalten keine Behandlung.“




    Es gab jedoch bessere Zeiten für die rumänische Psychiatrie. Waren rumänische Fachärzte vor dem Zweiten Weltkrieg nahe daran, sich den westlichen Tendenzen anzuschlie‎ßen, so blieben Ende der 1970er Jahre die Psychologie und die Psychiatrie in einem vom kommunistischen Regime aufgezwungenen Schatten. Darüber spricht der Psychologe Julien-Ferencz Kiss, Autor der Studie Geschichte der Psychoanalyse in Rumänien“:



    Bis Anfang der 1940er Jahre gab es in Rumänien eine sehr starke Tradition der psychologischen Studien. Der Beweis dafür ist, dass in Bukarest der internationale Kongress der Psychologie organisiert werden sollte, aber er fand wegen des Krieges nicht mehr statt. Es war aber das erste Mal, dass ein Land au‎ßerhalb des Westblocks vorschlug, den Kongress zu organisieren. Selbstverständlich sprechen wir über Psychologie im Allgemeinen, nicht über Psychoanalyse. Die Psychoanalyse hat in Rumänien keine Wurzeln geschlagen. Und was nach 1948 geschah, führte sogar zum Ablehnen, zur Leugnung der Psychologie. Es gab eine Zeit, in der man in Rumänien Psychologie nicht mehr studieren konnte. Im Jahr 1977 wurden die psychologischen Fakultäten abgeschafft, und der Beruf des Psychologen wurde aus dem Berufsverzeichnis gestrichen.“




    Leyla Safta-Zecheria, Soziologin an der West-Universität in Timişoara (Temeswar), hat das Problem der Einrichtungen mit psychologischem Profil aus verschiedenen Epochen Rumäniens untersucht. Leider scheinen sich die prekäre Situation und die negative Wahrnehmung des psychiatrischen Medizinsystems bis jetzt nicht wesentlich verbessert zu haben:



    Trotz der fortschrittlichen Idee, die von Prof. Dr. Alexandru Obregia und von Prof. Dr. Constantin Ion Parhon nach dem Ersten Weltkrieg eingerichteten Infrastruktureinheiten für Psychiatrie zu modernisieren, gab es doch keine Verbesserung in diesem Bereich. Prof. Dr. Constantin Ion Parhon notierte in den 1920er Jahren, dass in Socola (einer psychiatrischen Einrichtung in der Nähe von Iaşi, im Nordosten Rumäniens) die hygienischen Bedingungen jämmerlich waren und dass es Probleme mit der Ernährung der Patienten gab, die nur ein Minimum an Nahrung erhielten. Das waren alte Probleme, die im Laufe der Geschichte immer wieder auftauchten und nie richtig gelöst wurden. Jedes politische System, auch das kommunistische, hat sich vorgenommen, die Situation zu verbessern. Das kommunistische Regime hat zum Beispiel das System der Psychiatrieanstalten ausgedehnt. In den 1940er und 1950er Jahren wurden gro‎ße Psychiatrieanstalten eingerichtet, wo sehr viele Patienten versorgt wurden. Es folgte dann die Erweiterung der allgemeinen Krankenhäuser durch psychiatrische Abteilungen und in den 1970er Jahren gab es zum ersten Mal Gemeinschaftsdienste mit Labors für psychische Gesundheit. In den 1990er Jahren gab es mehrere Berichte, die zeigten, dass es Einrichtungen gab, wo psychiatrische Patienten ihrer Freiheit und der grundlegenden Lebensbedingungen beraubt wurden. Ähnliche Situationen gibt es heute noch.“




    Die aktuellen Weltstatistiken zur psychischen Gesundheit sind alarmierend. Medizinische Systeme aus aller Welt stehen vor einer beispiellosen Herausforderung, und Rumänien muss eine medizinische Tradition wiederherstellen, die im Laufe der Geschichte viel zu oft schwierige Zeiten erlebt hatte. Ştefan Bandol ist der Präsident der Vereinigung ARIPI (FLÜGEL“) für Patienten mit psychiatrischen Problemen und erklärt die Bedeutung dieses Bereichs:



    Es ist ein gro‎ßes Problem, mit dem sich alle Menschen überall auf der Welt konfrontieren. Es geht um Diskriminierung und Stigmatisierung. Statistiken der Weltgesundheitsorganisation zeigen, dass in den 1990er Jahren 25% der Weltbevölkerung mindestens einmal im Leben eine psychologische oder psychiatrische Beratung benötigten. In den 2000er Jahren stieg dieser Prozentsatz auf 33%, und nach 2010 besagen die neuesten Statistiken, dass in Zukunft 50% der Bevölkerung des Planeten mindestens einmal im Leben psychiatrische Fachberatung benötigen werden. Wenn man bedenkt, dass jeder von uns ein Familienmitglied, einen Freund oder einen Kollegen mit psychologischen oder psychiatrischen Problemen hat, so ist praktisch die gesamte Bevölkerung des Planeten direkt oder indirekt von diesem Phänomen betroffen.“




    Das Symposium Romania’s Troubled History with Mental Health“ (Rumäniens problematische Geschichte mit der psychischen Gesundheit“), das am 6. Februar stattgefunden hat, war Teil des Projekts Shaping Conversations: Mental Health“ (Gespräche gestalten: psychische Gesundheit“). Mit diesem Projekt stellt der Global Shapers Bucharest Hub wichtige Themen im Bereich der psychischen Gesundheit in den Vordergrund. Weitere Veranstaltungen gibt es am 5. März — The Reality of Mental Health“ (Die Realität der psychischen Gesundheit“) — und am 9. April — Digital Revolution Meets Mental Health“ (Digitale Revolution und psychische Gesundheit“).

  • Bibliotherapie: Wenn gute Bücher weiterhelfen

    Bibliotherapie: Wenn gute Bücher weiterhelfen

    Auch wenn die Zahl der Menschen, die gerne lesen, konstant zurückgeht, gibt es immer noch einige, die sich für Bibliotherapie interessieren. Zumindest ist dieser der Eindruck, der erweckt wird, wenn man das neuerdings auf dem rumänischen Buchmarkt erschienene Angebot untersucht. Es handele sich allerdings nicht um eine neue Idee, sagte uns unsere Gesprächspartnerin, die Buchverlegerin und Bibliotherapeutin Alexandra Rusu:



    Das Konzept der Bibliotherapie haben nicht wir erfunden. Es ist eine ältere Praxis, die schon 1920 in Amerika ausgeübt wurde. Sie entwickelte sich als Abzweigung der Psychotherapie. Sie wurde sogar in Krankenhäusern als Behandlung eingesetzt und führte zu guten Resultaten bei Depressionen. Es gibt sogar Studien, die zeigen, dass die Bibliotherapie — also die Empfehlung von Büchern je nach psychologischem Profil — positive Ergebnisse ergibt. Sie wurde auch bei den Soldaten, die aus Vietnam zurückgekehrt waren und unter posttraumatischem Stress litten, eingesetzt. Anscheinend lasen diese sehr viel Jane Austin. Das waren die Anfänge der Bibliotherapie. Später wurde die Bibliotherapie aus der Praxis des Psychotherapeuten in die Verlage und Buchhandlungen verlegt. Die Buchhändler begannen, Bibliotherapie auszuüben im dem Sinne, dass sie personalisierte Buchempfehlungen machten. Ich meine, wir alle werden zu Bibliotherapeuten, wenn wir einem Bekannten ein Buch empfehlen, weil wir ihn/sie gut kennen und einen bestimmten Zweck verfolgen.“




    Zwar mag das Konzept alt sein, das Projekt sei allerdings neu, sagte uns unsere Gesprächspartnerin, die die genannte Initiative startete:



    Alles begann mit ein paar Eins-zu-eins-Begegnungen, genau wie bei einer Therapiesitzung und dennoch ohne jegliche Verbindung mit der Psychotherapie. Es handelt sich tatsächlich um Gespräche zur persönlichen Entwicklung. Aber ich bin kein Psychotherapeut. Ich bin Psychologin und Buchverlegerin. Ich empfehle Bücher, je nachdem wie ich meine Kunden aus psychologischer Sicht betrachte, wie ich ihre Persönlichkeit einschätze. Ich führe ein freies, hemmungsloses Gespräch mit meinem Gegenüber und je nachdem, was ich von ihm erfahre, empfehle ich das Buch, das ich für angemessen halte. Ich muss noch betonen, dass bis jetzt nur Frauen zur Bibliotherapie gekommen sind.“




    Wir wollten von Alexandra Rusu erfahren, ob sich viele Menschen für Bibliotherapie interessieren und aus welchen Gründen.



    Die Gründe, aus denen die Leute auf Bibliotherapie zurückgreifen, sind sehr vielfältig. Meistens geht es um Frauen, die auf Schwierigkeiten im Leben stie‎ßen und nicht wissen, wie es weiter gehen soll. Viele machen die sogenannte Midlife Crisis durch. Manche sind vor kurzem Mütter geworden, andere brachten jüngst ihr zweites Kind zur Welt. Und sie erleben eine Zeit, die einen Bruch zur bisherigen Lebensweise oder eine zu ihrem bisherigen Leben entgegengesetzte Fortsetzung voraussetzt. Und sie suchen nach Antworten, einschlie‎ßlich in Büchern. Manchmal empfehlen ihnen ihre Freunde Bücher zum Lesen. Doch sie spüren den Drang, mehr zu gewissen Themen zu lesen, Themen, für die sie sich extra interessieren. Ich bin bereit, mit ihnen über das Thema zu sprechen, um herauszufinden, was sie eigentlich beschäftigt. Die meisten wissen ganz genau, was sie bedrückt. Es gibt auch eine kleinere Gruppe von Menschen, die sich in ihrem beruflichen Bereich spezialisieren und zu dem Thema mehr lesen wollen. Da kennen sie sich besser als ich aus, weil sie ja letztendlich die Fachleute sind. Sie brauchen die Bücher, um ihre Perspektive zu erweitern.“




    Alexandra Rusu meinte, sie glaube nicht zu 100% an Leseempfehlungen, die gezielt für eine bestimmte Altersgruppe oder ab einem bestimmten Alter gemacht werden.



    Ich unterhielt mich vor kurzem zu diesem Thema mit einigen Freunden. Es ging um Literatur für Kinder und Jugendliche und um die Empfehlungen, die die Verlage und die Buchhandlungen diesbezüglich machen. Wenn ich an meine Jugend zurückdenke, muss ich feststellen, dass die meisten Bücher, die ich als Jugendliche gelesen habe, eigentlich Bücher für Erwachsene waren. Heutzutage würden sie sehr weit von diesem Regal liegen. Also konnte ich mich nicht davon abhalten, zu denken, dass diese Etiketten etwas künstlich sind. Zwar können sie nützlich sein, wenn sich jemand beeilt und schnell ein Buch aussuchen möchte. Oder wenn man etwas will, dass genau einem Rezept entspricht. Sucht man aber einen tieferen Sinn, so sind die Etiketten kaum hilfreich. Nicht einmal bei Kindern helfen sie wirklich weiter. Viele Kinderbücher wurden von Erwachsenen für andere Erwachsene geschrieben, haben also einen doppelten Lektüreschlüssel. Ihr Humor richtet sich vielmehr an die Erwachsene, ist von Kindern schwierig zu verstehen. Im Gegenzug, manche Bücher für Erwachsene, wie zum Beispiel die Dada-Poesie, wird sehr geschätzt von Kindern. Diese Kategorien können einfach ausgetauscht werden. Wir müssen halt unseren Geschmack finden.“




    Was sie den Lesern allgemein zu dieser Jahreszeit zum Lesen empfehlen würde — das fragten wir Alexandra Rusu zum Schluss unseres Gesprächs. Ihre Antwort: Das geheime Leben der Bäume“ von Peter Wohlleben. Warum sollten wir dieses Buch lesen?



    Für die Menschen, die in Rumänien leben und etwas älter als 35 Jahre alt sind, so wie ich, ist es ein sehr spannendes Buch. Es geht um das geheime Leben der Bäume und erzählt über die Bedeutung der Wälder. Vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen diesbezüglich in Rumänien, würde ich meinen, dass es ein sehr aktuelles Thema ist. Denn die Wälder sind Gemeinschaften, über die wir nur wenig wissen. Die Bäume kommunizieren untereinander über verschiedene Wege. Es wird viel erzählt über die Bäume, die mehr von der Sonne profitieren und über diejenigen, die vielmehr im Schatten wachsen. Wir erfahren, wie sie manchmal ihre Zweige und Blätter aufgeben, damit auch die anderen, die nicht so viel Sonne hatten, sich an den Sonnenstrahlen erfreuen können. Ich empfehle dieses Buch, wir können so viel daraus lernen. Da geht es nicht lediglich um Biologie, sondern um Gemeinschaft, gegenseitige Unterstützung und Zusammenleben.“




    Und das war eine erste Sitzung Bibliotherapie — unter der Form einer Allegorie des Überlebens.

  • Theater als Hilfsmittel in der Therapie gegen Depression

    Theater als Hilfsmittel in der Therapie gegen Depression

    Es handelt sich um eine schon lange bekannte Krankheit, die heutzutage immer mehr verbreitet ist. Schuld daran sind die immer komplexeren Herausforderungen der modernen Gesellschaft. Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leidet jeder sechste Mensch auf unserem Planeten an Depression. In Rumänien betrug die Zahl der an Depression erkrankten Personen im Jahr 2015 eine Million. Neuere Statistiken gibt es nicht. Lange Zeit sprach man in Rumänien gar nicht über diese Krankheit. Die Psychologin Flori-Ana Buzilă dazu:




    Ich habe gemerkt, dass heute aus sozialer Sicht die Rolle des Psychologen besser verstanden wird. Die Menschen denken öfters an Psychiater und meinen, man muss verrückt sein, um an einen Psychologen zu appellieren. Es kann passieren, dass in unserm Gehirn ein Ungleichgewicht entsteht, das uns aus dem normalen Zustand herausbringt. Unsere Chance ist eine Therapie. Einige Heilmittel können helfen. Die Krankheit kann also geheilt werden. Wenn wir aber keine Ma‎ßnahmen treffen, leidet darunter die Qualität unseres Lebens.“




    Die Depression kann leicht mit der Traurigkeit verwechselt werden. Deshalb muss man unbedingt einen Arzt aufsuchen. Es gibt Fälle, in denen sich die Betroffenen gar nicht bewusst sind, dass sie an Depression leiden. Sie spüren über einen längeren Zeitraum — mehr als zwei Wochen — Müdigkeit, Energie- und Konzentrationsmangel, Schlaf- und Essstörungen. Flori-Ana Buzilă dazu:



    Diese Symptome können sich über zwei Monate erstrecken. In diesem Moment übernehmen wir die Verantwortung. Wir selbst müssen zum Arzt gehen und uns untersuchen lassen oder betroffenen Nahestehenden eindringlich dazu raten. Ein weiteres Symptom ist die Schwierigkeit, Entscheidungen zu treffen, was den Betroffenen früher einfach fiel. Das Gefühl der eigenen Wertlosigkeit, die Selbstherabsetzung, das Schuldgefühl kommen hinzu. Das kann bis zu selbstzerstörerischen oder suizidalen Gedanken führen. Einige denken sogar, wenn ich Selbstmord begehe, dann werde ich alle Probleme los. Hier müssen Fachkräfte eingreifen. In diesem Moment kann man sich nicht mehr selbst helfen.“




    Das Theater kann eine Hilfe sein. Alexa Băcanu, die als Quelle ihres Theaterstücks das Experiment Schrödingers Katze“ des Physikers Erwin Schrödinger hatte, schrieb einen Text, der denselben Titel trägt. Regisseur war Alexandru Berceanu. Eine Katze ist mit einem Fläschchen Gift in einer Schachtel eingeschlossen. In der Quantenmechanik hei‎ßt es, wenn das Giftfläschchen zerbricht, könnte die Katze gleichzeitig am Leben und tot sein. Wenn wir aber in die Schachtel schauen, dann sehen wir die Katze, die entweder tot oder am Leben geblieben ist. Alexa Băcanu über die Paradoxe des Textes:



    Ich habe Schrödingers Anekdote als Metapher gebraucht: Wenn man an Depression leidet, ist man sowohl tot als auch am Leben. Wir haben versucht, etwas zu tun, um die Menschen darauf aufmerksam zu machen. Unser Team hat auch Therapie gemacht, damit wir alle Einzelheiten kennen.“




    Leider vernachlässige man in Rumänien die psychische Gesundheit mehr als in anderen Ländern, so Alexa Băcanu. Deshalb kann ein Theaterstück ein Warnzeichen sein. Schrödingers Katze“ ist eine Einladung zur Empathie. Alexa Băcanu dazu:



    Manchmal minimalisieren die gesunden Personen das Leiden der anderen, weil man es nicht sieht. Die Depression und die Angstanfälle sind keine offensichtlichen Krankheiten. Es gibt auch physische Symptome, aber nicht immer. Das Theaterstück lädt also zur Empathie ein. Ich hoffe, dass wir das geschafft haben. Die Personen, die leiden, müssen verstehen, dass sie nicht alleine sind. Das Leben geht weiter. Die Lage kann sich verbessern, man muss nur um Hilfe bitten.“




    Die Theaterstück kam gut an. Alexa Băcanu über die Reaktionen der Zuschauer:



    Ich habe mich sehr gefreut, als ich gesehen habe, dass man auch gelacht hat. Wir wollten nicht, dass unsere Zuschauer depressiv werden. Wir wollten mehr Humor. Mehrere Personen haben mir gesagt, dass sie sich im Text wiedergefunden haben. Die Menschen glauben, dass nur sie diese Erfahrungen erleben, und wollen nicht darüber reden und schämen sich, Hilfe zu verlangen. Deshalb haben sich die Zuschauer auch erleichtert gefühlt.“




    Natürlich kann das Theater Therapie und Arzneimittel nicht ersetzen. Es kann aber helfen. Die Psychologin Flori-Ana Buzilă dazu:



    Das Theater hilft, uns bewusst zu werden, dass wir erkennen müssen, dass wir ein Problem haben. Wenn ich ein Theaterstück sehe, in dem die Figuren Sachen sagen und so handeln, dass mir alles bekannt scheint, dann identifiziere ich mich mit ihnen. Und wenn ich wei‎ß, dass diese Gestalten an Depression leiden, so kann ich verstehen, dass es mir genauso geht. Das Theater kann also helfen, aber nicht behandeln. Die Betroffenen müssen die Verantwortung aufbringen und die richtige Behandlung finden.“

  • Théâtre et thérapie antidépressive

    Théâtre et thérapie antidépressive

    Période par excellence joyeuse et sans soucis pour beaucoup d’entre nous, la période des fêtes revêt pour d’autres des connotations sombres, qui font ressortir les idées noires et les pousse à la dépression. Maladie psychique aussi ancienne que l’humanité, il semblerait que la dépression soit de plus en plus répandue à présent, peut-être à cause des provocations tellement variées et consubstantielles à la société moderne. Selon l’OMS, la dépression constitue la principale cause de handicap au niveau mondial, touchant une personne sur six. En 2015, reprenant les dernières statistiques disponibles, la Roumanie enregistre un million de cas de dépression.

    Si, pendant des années, les Roumains se sont montrés plutôt réticents pour en parler ouvertement et en chercher un traitement, il semblerait que la situation change actuellement, selon la psychologue Flori-Ana Buzilă : « Il existe encore une certaine réticence, mais en même temps j’ai pu constater, y compris parmi mes patients, qu’elle commence à être mieux acceptée d’un point de vue social, avec aussi la figure professionnelle qui s’y rattache, celle du psychologue. Le psychiatre doit encore faire face à une réticence plus importante, car beaucoup considèrent que seuls les fous vont le voir. Mais il faut comprendre que cela arrive, qu’il s’agit d’un déséquilibre au niveau du cerveau, et qui affecte son fonctionnement normal. Dès lors, suivre un traitement adéquat est notre chance de guérison. Sinon, on peut traîner inutilement une maladie parfaitement guérissable, et qui ne fera qu’empirer, affectant notre qualité de vie ».

    Les symptômes de la dépression peuvent être facilement confondus avec des sautes d’humeur, de la tristesse, c’est pourquoi aller consulter est indispensable pour avoir un diagnostic exact. Et puis aussi, souvent, ceux atteints de dépression ne sont pas conscients de ce qui leur arrive. Ils ressentent surtout une période prolongée, de plus de deux semaines, de fatigue chronique, de manque d’énergie et de concentration, un bouleversement des heures de sommeil et de l’appétit.

    Flori-Ana Buzilă précise : « Ces symptômes peuvent durer jusqu’à deux mois. Lorsque l’on arrive à ce point, il faut se ressaisir, c’est dans notre intérêt, demander de l’aide, pour comprendre s’il s’agit d’une dépression. Ou alors intervenir lorsque l’on constate un état altéré de fonctionnement chez un proche. Les autres symptômes sont la difficulté de se concentrer, le fait de s’auto discréditer, le sentiment de culpabilité ou encore constater des difficultés à prendre des décisions, à faire des choix qui nous paraissaient autrefois faciles à faire. Tout peut aller jusqu’aux idées noires, penser à la mort, au suicide, que l’on voie alors comme seule issue possible. Là, une intervention d’urgence est nécessaire ; penser pouvoir guérir tout seul est irréfléchi ».

    Pour aider les dépressifs à mieux comprendre ce qui leur arrive mais, surtout, pour aider les bien portants à comprendre ceux qui en sont atteints, le théâtre constitue un outil intéressant. Inspiré de l’expérience Le chat de Schrödinger, réalisée par le physicien Erwin Schrödinger pour mettre en évidence les paradoxes de la mécanique quantique, Alexa Băcanu a composé un texte dramatique portant le même titre, mis en scène par Alexandru Berceanu et joué sur les planches de Unteatru. Un chat est enfermé dans une boîte avec à ses côté un flacon fermé, contenant du poison. Si l’on détecte des radiations à l’intérieur de la boîte, le flacon sera brisé, libérant le poison qui va tuer le chat, alors que la mécanique quantique prétend que le chat est à la fois vivant et mort, au même moment. Toutefois, lorsque l’on regarde dans la boîte, le chat est soit vivant, soit mort.

    Alexa Băcanu parle des paradoxes de son texte : « J’ai utilisé cette anecdote de Schrödinger pour étayer ma thèse. Un dépressif est à la fois mort et vivant. J’ai essayé de mettre le haro sur cette question. D’ailleurs, les artistes impliqués dans le projet ont bien dû approfondir ces sujets ».

    En Roumanie, la santé mentale n’est pas une priorité des politiques publiques, estime Alexa Băcanu. Cela ressort de manière évidente lors des focus groupes que l’on a utilisés dans la phase exploratoire. Alors, une pièce de théâtre peut mettre sous les feux des projecteurs non seulement une question tout aussi répandue que négligée, mais aussi la souffrance qui touche vos proches, qui vous touche parfois vous-même, et cela sans même vous en rendre compte. « Le chat de Schrödinger » invite par-dessus tout à l’empathie.

    Alexa Băcanu explique : « Les bien portants ont tendance à minimiser la souffrance des autres, tant qu’elle n’est pas visible. La dépression, l’anxiété peuvent avoir des symptômes qui passent inaperçus. Parfois, ces maladies s’accompagnent de souffrances physiques manifestes, parfois ce n’est pas le cas. Mais j’espère que cet appel à l’empathie de ce spectacle va fonctionner. Et pour ceux qui sont touchés, il est important qu’ils comprennent qu’ils ne sont pas seuls, que la dépression n’est pas la fin du monde, même si elle y ressemble à s’y méprendre. La vérité, c’est que la situation peut s’améliorer, à condition de demander de l’aide. »

    L’invitation semble porter. Alexa Băcanu parle des réactions des spectateurs : « J’ai été contente de constater que l’on pouvait rire à ce spectacle. On n’a pas voulu jeter les spectateurs dans la déprime, même si l’on aborde la dépression. J’ai voulu que le spectacle ait de l’humour. Et plusieurs spectateurs auxquels j’en ai parlé par la suite m’ont dit s’être retrouvés dans ce qu’ils ont vu et entendu. Les gens pensent qu’ils traversent une expérience unique lorsqu’ils sont affectés par la dépression, c’est pour quoi il leur est d’autant plus difficile d’en parler pour demander de l’aide. Mais ils ont compris que beaucoup d’entre nous passent par cette case de la dépression, mais aussi qu’il existe des traitements, des solutions ».

    Le théâtre ne vaut pas thérapie. Mais il aide à mieux saisir la maladie, à mieux se comprendre soi-même, nous assure la psychologue Flori-Ana Buzilă : « Pour parler de la valeur de l’acte dramatique en lien avec la dépression, il s’agit surtout de mieux comprendre cette maladie. Lorsque j’assiste à une pièce de théâtre, que les personnages me parlent des choses qui me sont familières, qu’ils agissent de même, j’arrive à m’y identifier. Et puis, une fois que je comprends qu’ils souffrent de dépression, je comprends que je traverse la même chose, éventuellement depuis un bon bout de temps déjà. C’est la raison pour laquelle le théâtre constitue un outil important pour comprendre la maladie, pour m’aider à devenir responsable et à me prendre en charge ». (Trad. Ionut Jugureanu)

  • Theater and Anti-Depression Therapy

    Theater and Anti-Depression Therapy

    While for many
    of us winter celebrations are times of joy, for many others, they are a reason
    to fall deeper into depression. A psychological disease that people have
    suffered from since times immemorial, depression seems to have gained significant
    ground in the modern times, probably because of the many challenges we are
    faced with these days. The situation is rather serious, because, according to
    the WHO, depression is the leading cause of disability worldwide, affecting one
    in every six people. In Romania, one million cases of depression were reported
    in 2015 alone. As there are no other, more recent, statistics, we can only
    imagine its incidence. Still, although for many years Romanians were reluctant
    to talk openly about depression and to seek treatment, the situation seems to
    have changed lately, according to psychologist Flori-Ana Buzila:


    There
    is still reluctance in relation to this matter, but, at the same time, I have
    noticed that the psychologist has started to be more accepted as a social
    figure. People seem to be more open
    towards psychiatrists, but even in such cases there is a lack of understanding,
    because many believe that only crazy individuals should resort to a psychiatrist.
    But it may happen that our brain gets into a state of unbalance that upsets our
    normal functioning, and proper medication may be the only way to come back to
    normal. Otherwise, we may just carry on our shoulders a disease that is
    perfectly curable, but which will get worse unless treated, affecting the
    quality of our life too.


    Depression is characterized
    by symptoms that are common to other diseases as well, such as sadness,
    therefore a physician’s diagnosis is of utmost importance. Still, it often happens
    that the very people who are affected by depression are not aware of what is
    happening to them. They just feel tired and unable to focus for a long period
    of time, and may also experience sleep disorders and loss of appetite. Here is
    Flori-Ana Buzila again:


    These
    symptoms may not disappear for more than two months. When reaching this point,
    we need to be responsible and ask for an assessment, for our own benefit, to
    see if depression is the cause, or to intervene and help a person dear to us
    who may experience such problems. Other symptoms include lack of
    concentration and inability to make
    decisions that were easy to make before. Feelings of worthlessness,
    self-disparagement and guilt (I feel guilty for everything) may expand to contemplation
    of death and suicide, as a solution to escape this painful state. And this is
    where specialized intervention is needed, because it is quite clear that the
    person experiencing such feelings cannot help themselves.


    In order to help
    those affected by depression understand what is happening to them, and
    especially for the healthy ones to empathize with those who suffer, theatre can be of help. Inspired from the
    experiment known as ‘Schrodinger’s Cat’, conducted by the physicist Erwin
    Schrodinger to demonstrate the paradoxes of quantum mechanics, Alexa Bacanu
    wrote a play, with the same title, staged at Unteatru by Alexandru Berceanu. A
    cat is put into a box, together with a closed poison vial. If there is
    radiation in the box, the vial gets
    broken and releases the poison that will kill the cat. According to quantum
    mechanics, if the box is sealed, until it is opened, the cat is both dead and
    alive. Here is Alexa Bacanu about the paradox of her own text:


    I have
    used Schrodinger’s anecdote as a metaphor: when you’re affected by depression
    or anxiety you are both alive and dead. We’ve tried to do something to bring this
    topic into the spotlight. It has also been sort of therapeutic for the artists
    involved in the project to get to understand these problems better.


    In Romania,
    mental health problems are overlooked more than in other countries, says Alexa
    Bacanu. This reality has also been highlighted during the meetings of the focus
    groups used in the documentation stage. A theatre play can bring into the
    spotlight not only a topic that has been neglected, but also the sufferance
    that people around you or even yourself may experience, without being able to understand
    it very well. That is why, Schrodinger’s cat is an invitation to empathy.
    Alexa Bacanu explains:


    Sometimes, healthy people have the tendency to minimize other people’s suffering,
    if it’s not obvious. Depression and anxiety are not obvious. They can have
    physical symptoms, but not necessarily in every case. The play is, indeed, an
    appeal to empathy. We hope it works. Also, it is important for the people fighting
    depression to understand that they are not alone and that it’s not the end of
    the world, although it may seem like it. Truth is, the situation can be
    improved provided that people experiencing it ask for help.


    The idea that
    theatre can be of help has proven to be correct, as Alexa Bacanu told us:


    I was
    happy to see the play stirs laughter among the audience. We did not want to
    make spectators feel depressive, even though we talk about depression. We
    wanted the performance to be funny too. A number of people in the audience told
    me at the end of the play that they had lived some of the experiences
    presented. People think they are the only ones to experience certain things and
    they are ashamed to discuss them or to ask for help. So it’s been a relief for
    many spectators to see that other people are going through the same thing and
    to understand that this condition can be cured.


    Of course,
    theatre cannot replace treatment, but it can help us understand ourselves
    better, psychologist Flori-Ana Buzila says:

    Speaking strictly about theatre, its contribution to depression-related
    problems consist in raising awareness about it. If I see a play in which the
    characters behave or say things that are very familiar to me, if I know that
    certain characters suffer from depression or have symptoms of depression, then
    I understand I’ve been going through the same thing for quite some time. For
    this reason, theatre as an instrument of raising awareness about this problem
    has its role, but it does not treat the disease. So I must act responsibly and
    find the best treatment for myself.



  • A la une de la presse roumaine 13.12.2017

    A la une de la presse roumaine 13.12.2017

    Des sujets des plus divers, mais tout aussi inquiétants, font débat à la une de la presse roumaine de ce mercredi : un crime dans le métro bucarestois, une modification de loi et un air dépressif qui souffle sur la Roumanie en cette période de fête.


  • Die „gelebte Bibliothek“ – Selbsthilfegruppe für Menschen mit psychosozialen Störungen

    Die „gelebte Bibliothek“ – Selbsthilfegruppe für Menschen mit psychosozialen Störungen

    Am Anfang gab es acht beseelte Bücher“, die die Leser der gelebten Bibliothek“ ausleihen und von der ersten bis zur letzten Seite“ lesen konnten. Die gelebte Bibliothek“ ist ein Projekt der Gruppe Decid pentru mine!“ (dt. Ich entscheide für mich selbst!“), der ersten Gruppe für bürgerliche Initiative in Rumänien, die von Menschen mit psychosozialen Behinderungen gegründet wurde.



    Die Bücher der gelebten Bibliothek“ kann man aufschlagen, um ihre Geschichten wie in einer richtigen Bibliothek zu lesen. Der Unterschied ist dabei, dass in der gelebten Bibliothek“ die Hauptperson des Buches auf jede Frage des Lesers“ direkt antworten kann.



    Cătălin ist 37 Jahre alt. Die erste psychotische Episode erlebte er vor drei Jahren. Der ehemalige Introvertierte begann auf einmal zu schreien und wurde mit paranoider Schizophrenie diagnostiziert. Bis zu jenem Zeitpunkt hatte er die Fakultät für Öffentliche Verwaltung der Nationalen Hochschule für Politik- und Verwaltungswissenschaft besucht und war mehrmals angestellt worden. Das Motto seines Buches in der gelebten Bibliothek“ ist: Es steht in unserer Kraft, das zu erreichen, was wir uns vornehmen“. Cătălin:



    Seit meiner Kindheit habe ich alles erreicht, was ich mir vorgenommen hatte, auch wenn ich dafür viel opfern musste. Ich war schon immer introvertiert und ich hatte viel Zeit zur Verfügung. Wenn man über lange Zeit allein ist, beginnt man gewisse Gesten bis ins Unendliche zu wiederholen, zum Beispiel seine Finger zusammenzuflechten, wie Kinder es manchmal tun. Ich aber kann meine Hände extrem verbiegen, und ich kann auch meine Fü‎ße benutzen, um Gegenstände anzufassen. Als ich meine psychotische Episode hatte, wurde ich ans Bett gefesselt, aber es nutzte nicht, ich entfesselte mich sofort, wie Harry Houdini.“




    Nach seiner psychotischen Episode konnte er nur noch als Wachmann arbeiten, und da ging bei ihm ein Licht auf:



    So ist unser Leben, wir arbeiten, arbeiten hart, und sagen immer wieder, dass es uns gut geht. Wir trinken eine Tasse Kaffee, wir nehmen eine hei‎ße Dusche, und dann geht’s uns wieder gut. Jeder hat seine Tricks, seine Geheimnisse. Mein Geheimnis ist die hei‎ße Dusche. Nachher bin ich wieder entspannt. Am besten ist es, entspannt zu sein.“




    Filip ist 41 Jahre alt und hat einen Hochschulabschluss — er studierte Rechtswissenschaften an der Bukarester Universität. Zurzeit ist er Mitarbeiter der Organisation Active Watch, arbeitete auch als Journalist und seine Hobbys sind Literatur, Geschichte und Bergwanderungen. Er wurde aber mit bipolarer affektiver Störung diagnostiziert und musste seine Pläne ändern. Filip:



    Was ich mit 19 oder 20 Jahren plante, kann ich leider nicht mehr erreichen, das ist mir schon klar. Ich bin aber viel ausgewogener als vorher, ich komme mit der Welt besser zurecht. Ich könnte doch mindestens die Hälfte, oder sogar mehr von dem erreichen, was ich wollte — es hängt von den Umständen ab und auch von meinem eigenen Willen. Ich war an der Grenze zwischen zwei Welten. Ich befinde mich noch an dieser Grenze, und es fällt mir schwer, über diese Grenzlinie zu gehen, höchstens mit kleinen Jobs als Kurier, und das empfinde ich als frustrierend.“




    Da er sich aber entschlossen hat, ein beseeltes“ Buch in der gelebten Bibliothek“ zu sein und uns davon zu überzeugen, Vorurteile gegenüber Menschen mit psychosozialen Problemen abzubilden, macht uns Filip auch einige Vorschläge:



    Im Westen stellen die Arbeitgeber auch Personen mit Behinderungen ein und genie‎ßen dabei gewisse Steuererleichterungen. Solche Ma‎ßnahmen gibt es auch in Rumänien, aber die hiesigen Arbeitgeber sind daran nicht besonders interessiert. Ich hätte den Vorschlag, dass man eine Sendung im Zentrum »Trepte« (dt. »Stufen«) des psychiatrischen Krankenhauses Obregia in Bukarest macht. Dort befinden sich mehrere »beseelte Bücher«, so dass man einen Meinungs- und Mentalitätenaustausch haben kann. Dort findet man viele Gesprächspartner, die Zahl variiert ständig, die Leute kommen und gehen, manche finden Arbeitsstellen und gehen für eine gewisse Zeit weg. Wenn sie in der Gesellschaft Schwierigkeiten bekommen, kommen sie wieder ins Krankenhaus.“




    Andreea ist 28 Jahre alt. Vor vier Jahren, als sie dabei war, ihr Magisterstudium im Bereich Kunstgeschichte abzuschlie‎ßen, fiel sie in eine schwere Depression. Sie hat beschlossen, ein beseeltes Buch“ zu werden, weil sie zum besseren Verstehen der Menschen mit psychosozialen Problemen beitragen möchte. Andreea:



    Plötzlich hat mein Gehirn es abgelehnt, mit mir zusammenzuarbeiten. Ich habe mich völlig zurückgezogen, ich habe mich isoliert, ich wollte warten, bis diese Episode, die ich nicht meistern konnte, von selbst verschwindet. Ich kam in eine Klinik. Nach längerer Zeit normalisierte sich die Situation und ich versuchte, mein normales Leben dort wiederaufzunehmen, wo ich es unterbrochen hatte. Es war aber irgendwie trügerisch, ich beteiligte mich an gro‎ßen Projekten, die leider scheiterten, und das Scheitern lie‎ß mich wieder in die Dunkelheit fallen, die ich bereits kannte. Ich war nicht mehr so erschrocken wie beim ersten Mal und ich fand wieder aus der Depression heraus. Jetzt versuche ich, in meinen Aktivitäten das Beste zu geben. Neben dem Active-Watch-Projekt, an dem ich teilnehme, arbeite ich mit meiner Schwester in ihrer Keramik-Werkstatt.“




    Carmen ist 24 Jahre alt. Sie ist Absolventin der Fakultät für Kommunikation und Public Relations in Bukarest. Zurzeit arbeitet sie in einer Nichtregierungsorganisation im Bereich Künstlermanagement. Vor einem Jahr wurde sie mit unipolarer Depression diagnostiziert. Die ersten Anzeichen ihrer Krankheit waren, dass sie nicht mehr fähig war, die einfachsten, normalsten Gesten zu machen. Carmen:



    Vom Bett aufstehen, meine Hausschuhe anziehen, einige Schritte machen — das war für mich viel zu schwer, deshalb blieb ich lieber im Bett liegen. Nach einer gewissen Zeit konnte ich über mein Problem sprechen, ich konnte meinen Eltern davon erzählen, ich sagte auch meinen Arbeitskollegen, dass ich ein Problem habe. Die meisten waren sehr offen, sie haben mich verstanden und akzeptiert, aber es gab auch Leute, die mich fragten, ob ich wirklich so etwas brauche, ob ich mir nicht zu viele Sorgen machen würde.“




    Carmen ist ein beseeltes Buch“ und das ist ihre Botschaft:



    Ich bin nicht die erste, die jetzt über Depression spricht, darüber wurden viele andere Bücher geschrieben. Das sind echte Kunstwerke, wunderbare Bücher zu diesem Thema. Ich habe aber beschlossen, mich zu öffnen, ein Tabu zu brechen. Das machen wir alle, wir brechen Tabus. Eine gro‎ße Hilfe war für mich das Buch »The Noonday Demon: An Atlas of Depression« (dt. »Saturns Schatten. Die dunklen Welten der Depression«) von Andrew Solomon. Dieses Buch hat mich wieder zum Leben erweckt.“




    Unsere heutige Lektüre ist zu Ende, aber in der gelebten Bibliothek“ gibt es noch viele beseelte Bücher“, die wir aufschlagen sollten.