Tag: désinformation

  • Europäische Friedensfazilität: Republik Moldau erhält 60 Mio. Euro für Verteidigung

    Europäische Friedensfazilität: Republik Moldau erhält 60 Mio. Euro für Verteidigung

     

     

    Vor drei Jahren hatten die Ukraine, die Republik Moldau und Georgien beinahe zeitgleich einen Antrag auf Beitritt zur Europäischen Union gestellt. Die Regierung der Republik Moldau, die dem EU-Block bis 2030 beitreten möchte, strebt engere Beziehungen zur EU an, insbesondere in den Bereichen Sicherheit und Verteidigung. Antonio Costa erklärte, dass die Republik Moldau im Rahmen der Europäischen Friedensfazilität der zweitgrößte Begünstigte ist und bisher fast 37 Millionen Euro erhalten hat.

     

    António Costa lobte die Bemühungen der Regierung in Chișinău, den europäischen Weg gegen „diejenigen zu stärken, die versuchen, den Weg zu Fortschritt, Wohlstand und Stabilität durch Energieerpressung, Fake News und hybride Angriffe zu untergraben“. Er fügte hinzu, dass der Einsatz von Energielieferungen als Waffe inakzeptabel sei und dass die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten die Republik Moldau weiterhin bei der Erreichung der vollständigen Unabhängigkeit von russischer Energie und russischen Lieferanten unterstützen würden. „Was in der Ukraine passiert, hat mit der gesamten Sicherheit der Europäischen Union zu tun, es hat nicht nur mit unseren Partnern im Osten oder nur mit Moldawien zu tun“, sagte der Brüsseler Beamte.

     

    In Chișinău traf der Präsident des Europäischen Rates, António Costa, mit der moldauischen Präsidentin Maia Sandu zusammen. Diese betonte ihrerseits die Bedeutung der europäischen Unterstützung für die Sicherheit der Region im aktuellen internationalen Kontext, der von hybriden Bedrohungen, Cyberangriffen und Desinformationskampagnen geprägt ist. Sandu bekräftigte das Engagement der Republik Moldau für die Stärkung der nationalen Sicherheit und die Integration des Landes in die Europäische Union.

     

    Im Mai letzten Jahres hatte die Republik Moldau eine Sicherheits- und Verteidigungspartnerschaft mit der EU abgeschlossen und war damit das erste Land außerhalb der Union, das ein solches Abkommen mit Brüssel vereinbarte. Die pro-europäische Regierung der Republik Moldau hat den Einmarsch Russlands in die Ukraine im Jahr 2022 verurteilt, und die Beziehungen zwischen Chișinău und Moskau haben sich seitdem erheblich verschlechtert. Die moldauischen Behörden gaben bekannt, dass russische Drohnen den Luftraum des Landes verletzt haben. Auch seien Drohnentrümmer auf dem Staatsgebiet der Republik Moldau entdeckt worden.

  • Desinformation im Internet: Social Media sind Brutstätten für Fake News

    Desinformation im Internet: Social Media sind Brutstätten für Fake News

     

     

    Ein von der UNESCO entwickelter Plan zur Bekämpfung der grassierenden Online-Desinformation und -Hassrede basiert auf sieben Grundprinzipien und zielt darauf ab, die Integrität demokratischer Prozesse und der globalen Informationslandschaft zu schützen. Der Plan ist das Ergebnis eines beispiellosen Konsultationsprozesses, in den innerhalb von 18 Monaten mehr als 10 000 Beiträge aus 134 Ländern eingeflossen sind. „Falsche Informationen und Hassreden im Internet, die durch soziale Medienplattformen beschleunigt und verstärkt werden, stellen große Risiken für den sozialen Zusammenhalt, den Frieden und die Stabilität dar, sagte Audrey Azoulay, Generaldirektorin der UNESCO.

    Die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur hat das Meinungsforschungsinstitut Ipsos mit einer eine Umfrage über den Medienkonsum in 16 Ländern beauftragt, in denen in diesem Jahr Wahlen stattfinden, darunter auch in den Vereinigten Staaten. Die Ergebnisse zeigen, dass 56 % der Internetnutzer sich in erster Linie auf soziale Medien verlassen, wenn es um Nachrichten geht, ein Prozentsatz, der weit über den Konsum von Fernsehsendungen und der Nutzung traditionellen Medien liegt. Diese Verlagerung hin zu den sozialen Medien als vorherrschende Nachrichtenquelle gibt Anlass zur Besorgnis, weil die Glaubwürdigkeit der vermittelten Informationen im Vergleich zu den traditionellen Medien geringer ist. Mehr als 85 % der Befragten äußerten sich sehr besorgt über die Folgen von Falschinformationen im Internet, und 87 % von ihnen glauben, dass diese der politischen Landschaft in ihrem Land bereits geschadet haben.

    In allen 16 Ländern, die Gegenstand der Studie waren, wurden Social-Media-Plattformen als die wichtigsten Brutstätten für Falschinformationen identifiziert, wobei 68 % der Befragten sie als die Hauptverantwortlichen für Desinformation bezeichneten. Vor dem Hintergrund der aktuellen geopolitischen und sicherheitspolitischen Krise in Verbindung mit den diesjährigen Wahlen verbreiten sich Fake News schneller als überprüfte Nachrichten, so dass die Menschen mehr mit Falschinformationen als mit glaubwürdigen Quellen konfrontiert sind, sagt Antonio Momoc, Dozent an der Fakultät für Journalismus und Kommunikationswissenschaften der Universität Bukarest. In seiner Forschungsarbeit setzt er sich mit der Art und Weise auseinander, wie die Kommunikation online stattfindet und wie sich die Medien an die neuen Herausforderungen anpassen. Soziale Netzwerke seien die größte Gefahr für die Verbreitung von Fake News, sagt Antonio Momoc:

    Es gibt viele Studien zu verschiedenen sozialen Netzwerken – Twitter, Facebook, Instagram, TikTok –, die zeigen, dass Fake News sich schneller und weiter verbreiten als überprüfte Nachrichten. Das ist eine mathematische, statistisch belegte Tatsache. Wahrscheinlich lesen viel mehr Menschen Fake News als verifizierte Nachrichten, viel mehr Menschen stoßen auf Verschwörungstheorien. Auf TikTok findet man jede Sekunde eine Verschwörungstheorie, man findet jede Sekunde eine Story, die alles Mögliche zu erklären vorgaukelt oder über Geschichte, Traditionen und aktuelle Ereignisse fabuliert. Ganz zu schweigen von Deepfake und ähnlichen Phänomenen. Die Algorithmen liefern die Informationen, die unsere Aufmerksamkeit erregen, die uns länger auf der Plattform halten und somit Einnahmen generieren. Die Algorithmen tun also das, wofür sie programmiert wurden, und an diesem Punkt machen die Suchmaschinen, die künstliche Intelligenz im Grunde genommen Geld für Google, für Facebook & Co. Was dort alles verdreht, verbreitet und verstärkt wird, sind in erster Linie unsere Gefühle der Frustration und des Hasses, unsere Wut – und die Tatsache, dass wir uns irgendwie mit Kommentaren und Reaktionen in den sozialen Medien revanchieren können.“

     

    Diese Überflutung mit Informationen, Theorien und Fake News halte die Nutzer der Social Media in ihrer Blase gefangen, verstärke Ansichten und vorgefertigte Meinungen oder Vorurteile und bringe letztendlich Menschen dazu, sich gegen ein ganzes System zu stemmen. Es sei auch klar, dass der traditionelle Journalismus von den digitalen Plattformen beeinflusst werde, doch müssten die Qualitätspresse, die Radio- und Fernsehsender sich schnell an die neuen Trends anpassen und im digitalen Umfeld mit korrekten und qualitativ hochwertigen Informationen präsent sein, erklärt weiter der Medienwissenschaftler Antonio Momoc:

    Wir haben eine Studie über den Internet- und Fernsehkonsum vor und nach der Pandemie durchgeführt. Der Fernsehkonsum nahm vor, während und nach der Pandemie stetig zu. Wir waren davon ausgegangen, dass auch der Internetkonsum zunehmen würde, aber das war nicht der Fall – in Wirklichkeit gab es keinen Raum mehr für ein weiteres Wachstum. Sicherlich waren die Menschen während der Pandemie viel im Internet unterwegs, man saß ja zu Hause fest und hat etwa Online-Käufe betätigt. Doch was den Informationskonsum angeht, so haben die Menschen immer noch vorrangig die Nachrichten im Radio und Fernsehen oder in den Printmedien verfolgt, die ebenfalls online verfügbar waren. So gesehen sind Fernsehen und Radio immer noch vertrauenswürdige Medien. Sie sind Medien, bei denen die Menschen sehr genau wissen, dass professionelle Journalisten und Medienmacher dort arbeiten. Folglich sind Mediennutzer immer noch auf traditionelle Medien angewiesen, wenn sie qualitativ hochwertige Nachrichten erhalten möchten. Sicherlich gibt es immer mehr professionelle Journalisten auch auf alternativen Plattformen, aber Radio und Fernsehen konvergieren mit ihrer Präsenz auch im Internet. So ziehen sie auch das Online-Publikum an und kommunizieren auch mit ihm. Das Internet ist nur ein weiteres Medium, in dem sich Qualitätsjournalismus manifestieren kann.“

  • EU-Kommission möchte Desinformation beim Wahlkampf vorbeugen

    EU-Kommission möchte Desinformation beim Wahlkampf vorbeugen

    Die Europäische Kommission hat eine Kampagne gestartet, um die Bürger über die Risiken der Desinformation und der Manipulation von Informationen durch Akteure außerhalb des Gemeinschaftsraums zu informieren. Das Vorgehen Brüssels erfolgt, nachdem die Kommission Anfang Mai eine Untersuchung gegen die sozialen Netzwerke Facebook und Instagram eingeleitet hat, denen sie vorwirft, ihren Verpflichtungen bei der Bekämpfung von Desinformation nicht nachgekommen zu sein. In diesem Zusammenhang hat die EU-Exekutive einen Audio-Video-Clip über Desinformation veröffentlicht, der vor den Wahlen zum Europäischen Parlament auf den Medienkanälen aller Mitgliedstaaten ausgestrahlt werden soll. Der 30-sekündige Clip rät den Wählern, eine kritische Haltung gegenüber den in den Online-Medien verbreiteten Inhalten einzunehmen, zu analysieren und nicht alles zu glauben, was sie lesen.

    Sie müssen sich darüber im Klaren sein, dass Video- oder Audiomaterial gekürzte oder manipulierte Aufnahmen enthalten kann, insbesondere in dieser Zeit, die durch die beschleunigte Entwicklung von Programmen der künstlichen Intelligenz gekennzeichnet ist. Ein weiterer Tipp ist, Informationen zu überprüfen und sich auf verlässliche Quellen zu verlassen, wie z. B. etablierte Medien, und nicht auf Websites, Blogs oder soziale Medien, auf denen Meinungen und Gerüchte anstelle von verifizierten Informationen erscheinen. Nicht zuletzt sollten die europäischen Bürgerinnen und Bürger es vermeiden, ungeprüfte Informationen weiterzugeben, um nicht selbst zur Verbreitung von Desinformationen beizutragen. Der informative Clip, der in Übersetzung und auf rumänischen Medienkanälen bis Ende des Monats angezeigt wird, steht im Zusammenhang mit dem Wahlkampf für die Kommunal- und Europawahlen, der am 10. Mai gestartet wurde, Wahlen, die für die Rumänen zum ersten Mal gleichzeitig am 9. Mai stattfinden werden.

    30 Tage lang sind diskriminierende Botschaften oder Slogans, die zu Hass und Intoleranz aufstacheln, sowie die Verwendung jeglicher Mittel, Formen oder Handlungen der Diffamierung und religiöser oder ethnischer Feindseligkeit verboten. Das Zentrale Wahlbüro empfiehlt den Wahlkämpfern nachdrücklich, die allgemeinen Regeln für die Durchführung des Wahlkampfes einzuhalten, eine ausgewogene, ehrliche und konstruktive Rede zu halten und die Verzerrung oder Manipulation von Informationen zu vermeiden, um die Verbreitung von Falschnachrichten oder andere Ausrutscher zu verhindern, die den reibungslosen Ablauf des Wahlprozesses tatsächlich behindern könnten. Der Präsident der Ständigen Wahlbehörde, Toni Greblă, teilte mit, dass für die Wahlen zum Europäischen Parlament fast 21 Millionen Stimmzettel gedruckt wurden und dass zum ersten Mal mehr als 900 Wahllokale im Ausland eingerichtet werden, wo rumänische Bürger ihre Organisation beantragt haben. Er wies auch darauf hin, dass den Rumänen der „Kodex für bewährte Praktiken in Bezug auf Desinformation“ und der „Leitfaden zur Vorbeugung und Bekämpfung von Wählerfehlinformationen“ zur Verfügung stehen, Dokumente, die auf den Websites des Zentralen Wahlbüros und der Ständigen Wahlbehörde zu finden sind.