Tag: Dialekte

  • Hörerpostsendung 14.12.2014

    Hörerpostsendung 14.12.2014

    Heute möchte ich eine Hörerfrage etwas ausführlicher beantworten. Und zum Schluss gibt es erneut ein leckeres Backrezept aus Rumänien, das nicht nur zu Weihnachten geeignet ist.



    Reinhold Meyer (aus Liesborn, NRW) schrieb uns unlängst einen Postbrief mit allerlei Beilagen:



    Hallo RRI,



    Hallo Sorin Georgescu,



    Einmal mehr schicke ich Ihnen zwei Empfangsberichte mit einigen Informationen zur Laientheaterschauspielergruppe des Adolph-Kolping-Gesellenvereins aus meinem Heimatort nach Bukarest. Es ist ein zum 50-jährigen Jubiläum entstandenes Heft, welches mit vielen Bildern und Berichten aus früheren Stücken der Schauspielgruppe gefüllt ist.








    Mein Vater war ebenfalls seit 1960 dabei, hat 35 Jahre mitgespielt und führte auch Regie. Leider ist er inzwischen verstorben. Ich habe noch einige Bilder, auf denen er auf der Bühne zu sehen ist, zusätzlich beigelegt. Eine Aufnahme von mir legte ich auch noch dazu. Die Aufführungen finden in unserer regionalen plattdeutschen Sprache statt. In vielen Regionen Deutschlands finden solche Aufführungen in den jeweiligen Mundarten statt. Die Volksstückaufführungen werden immer gut besucht. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
    Helmut Mayer in der Rolle des Briefträgers in einer Laienaufführung (Foto: Reinhold Meyer)




    Daher möchte ich wissen: Gibt es in Rumänien auch Theateraufführungen solcher Volksstücke in verschiedenen Dialekten des Landes?




    Vielen Dank für die Infos und für Ihre Fragen, lieber Herr Meyer. Der Zufall will es, dass ich ein Faible für Dialekte und für Sprachwissenschaft schlechthin habe. Zur Beantwortung Ihrer Frage muss ich etwas weiter ausholen. In Rumänien sind die Dialekte zum einen nicht so stark ausgeprägt, dass hei‎ßt, die regionalen Unterschiede führen selten zu Kommunikationsschwierigkeiten. Zum anderen gibt es in Rumänien gefühlt auch das Phänomen des sogenannten Dialektsterbens — durch Schule und Medien sprechen immer mehr Menschen Standardsprache, auch wenn sie lokale Wörter oder Ausdrücke in ihre Sprechweise hin und wieder noch einflie‎ßen lassen. Andererseits ist nach dem Einheitsbrei zu Zeiten des Kommunismus natürlich auch der Lokalpatriotismus wieder ein Thema, der Rivalitäten und gegenseitiges Belächeln — auch aufgrund des sprachlichen Einschlags –, aber auch das Herauskehren der eigenen Sprachidentität durchaus beinhalten kann. Im Jahr 2008 habe ich für das Gemeinschaftsprogramm Euranet einen gebauten Beitrag über rumänische Dialekte produziert, der sich genau mit diesen Themen befasste.






    Hören Sie zunächst ein Fragment aus meinem damaligen Beitrag, um mehr über rumänische Dialekte zu erfahren.




    Das war ein Beitrag aus dem Jahr 2008 über Dialekte in Rumänien. Dem ist noch hinzuzufügen, dass in Rumänien die Mundartliteratur nicht in höheren Kreisen gepflegt wurde. Volksdichtung wird oder wurde natürlich in der jeweiligen Mundart vorgetragen, sie war aber eher ein Forschungsgegenstand für Folkloristen und Dialektologen als ein überregional identitätsstiftendes Element. Schriftsteller haben sich meistens der Standardsprache bedient, wenn auch Meistererzähler wie Ion Creangă oder Mihail Sadoveanu moldauische Wörter in Hülle und Fülle verwendeten, die in Schulbüchern in Fu‎ßnoten erläutert werden, damit sie auch Sprecher aus anderen Landesteilen verstehen. Das hat vielleicht auch etwas mit der späten — manche sagen: verspäteten — Entstehung der rumänischen Nation zu tun. Erst 1918 entstand ein rumänischer Staat, der die mehrheitlich von Rumänen bewohnten Gebiete vereinte. Da war man wohl zunächst bemüht, die regionalen Unterschiede nicht besonders hervorzuheben.



    Dennoch gibt es volkstümliche Aufführungen in Mundart. Das sind die sogenannten Weihnachts-, Krippen- oder Hirtenspiele, die in Rumänien von Region zu Region unterschiedlich bezeichnet werden. In Siebenbürgen und in der Marmarosch hei‎ßt dieser Brauch Viflaim, in der Kleinen Walachei hei‎ßt er Vicleim. Beide Wörter sind eine volkstümliche Bezeichnung der Stadt Bethlehem, die aus dem Griechischen über das Altslawische ins Rumänische gelangte. In der Moldau nennt man einen ähnlichen Brauch Irozi, abgeleitet von der biblischen Gestalt des Herodes. Diese traditionellen Volksspiele vereinten vorchristliche Elemente mit der christlichen Darstellung der Geburt Jesu Christi. Die verkörperten Figuren sind Josef, Maria, Herodes, der Verkünder, der Gastwirt, der Engel, zwei Hirten, die Drei Heiligen Könige, zwei römische Legionäre, der Tod, der Teufel, ein alter Mann und der Wachtmann. Die religiösen Motive mischten sich mit moralisierenden Geschichten über Hochmut, Verlogenheit, Heuchelei oder mit Sozialkritik in Form von Darstellung der Ausbeutung der Armen durch die Reichen bzw. der Kaltschnäuzigkeit der letzteren. Heute flie‎ßen auch immer mehr Stegreifsprüche über das Dorfleben ein, dabei werden Spottverse über Ehe und Ehebruch, über Trunkenheit, Flei‎ß und Faulheit, Erfolg und Misserfolg, Armut und Wohlergehen zum Besten gegeben. In der Marmarosch ist die Tradition noch lebendig. Das Weihnachtsspiel Viflaim wird im Freien aufgeführt und vom ganzen Dorf mitverfolgt, Sprechen und Singen wechseln einander ab.



    Weihnachsstpiel “Viflaim” in Oberwischau (rum. Vișeu de Sus, Marmarosch) aus dem Jahr 2012 in voller Länge auf Youtube:







    Den Brauch gibt es auch bei anderen Volksgruppen in Rumänien, z.B. bei den Ukrainern. Und die Siebenbürger Sachsen waren spätestens seit der Reformation nicht nur mehrsprachig, sondern auch diglossisch, d.h. sie sprachen sowohl ihre zur ripuarischen Dialektgruppe gehörende Mundart als auch Hochdeutsch.



    Passend zur Jahreszeit hat Irina Adamescu ein leckeres Rezept für Sie parat, doch zuvor darf ich die Posteingangsliste verlesen.



    Die E-Mail-Liste geht diesmal nur bis einschlie‎ßlich vergangenen Mittwoch — ich gönne mir nämlich seit Donnerstag ein verlängertes Wochenende in Hermannstadt. Wenn Sie diese Aufzeichnung in Erstausstrahlung am Sonntag hören, dürfte ich gerade auf der Rückreise sein. Die siebenbürgische Stadt habe ich seit Jahren nicht mehr besucht, sie soll in der Zeit, als der inzwischen zum Staatspräsidenten gewählte Klaus Johannis Bürgermeister war, richtig aufgeblüht haben. In dem Sinne wird die Stadt neuerdings im Volksmund spa‎ßhalber Johannisburg genannt.



    Also: E-Mails erhielten wir bis vergangenen Mittwochnachmittag von Josef Robl (Österreich), Dmitrij Kutusow (Russland), Helmut Matt, Fritz Andorf, Jörg Hoffmann, Martina Pohl (Deutschland).



    Ich sage an dieser Stelle danke fürs Zuhören und tschüss — und weiter erfahren Sie von Irina Adamescu das Rezept eines Apfelkuchens vom Blech.




    Apfelkuchen vom Blech



    Füllung:



    1 kg Apfel

    1,5 Becher Zucker (nach Geschmack)

    ½ Päckchen Butter

    1 Becher saure Sahne

    1 Ei

    2 Esslöffel Semmelbrösel

    geriebene Schale ½ Orange

    Saft ½ Orange

    1 Fläschchen Rumaroma

    1 Teelöffel gemahlener Zimt


    Die Äpfel schälen, Kerngehäuse entfernen, grob reiben. Die geriebenen Äpfel mit den restlichen Zutaten ca. 15 — 20 dunsten. Leicht abkühlen lassen.





    Teig:



    150 ml Öl

    150 ml Wasser

    350-400 g Mehl

    1 Päckchen Backpulver

    1 Prise Salz




    Alle Zutaten zu einem Teig verkneten (der Teig sollte nicht zu fest werden).

    Den Backofen auf 170 Grad Celsius vorheizen, ein Backblech einfetten.



    Den Teig in zwei Teile teilen und ausrollen.



    Das erste Teigblatt auf das Backblech legen. Semmelbrösel drauf streuen, anschliessend mit der Füllung bestreichen und das zweite Teigblatt darauflegen.


    Den Kuchen 30 — 40 Minuten backen, auskühlen lassen, schneiden, mit Puderzucker und etwas Zimt bestreuen.


    (Bild: http://retete-haplea.ro/placinta-cu-mere-cu-foi-de-casa/#jp-carousel-7721)



    Alternativ Kürbisfüllung:



    1,5 kg Kürbis

    5 Esslöffel Zucker

    3 Esslöffel gehackte Nüsse

    1 Teelöffel Zimt



    Den Kürbis schälen, grob reiben, mit Zucker, Zimt und Nüssen vermengen, auf kleinem Feuer dünsten und etwas abkühlen lassen.




    Gesamten Audiobeitrag hören:




  • Hörerpostsendung 19.01.2014

    Hörerpostsendung 19.01.2014

    Liebe Freunde, herzlich willkommen zur ersten Hörerpostsendung von RRI im Jahr 2014. Ich hoffe, Sie sind gut ins Jahr 2014 rübergerutscht und möchte mich für die vielen Grü‎ße zu Weihnachten und Neujahr bedanken, die wir über alle möglichen Wege erhalten haben.



    Eine Aufgabe habe ich vor Neujahr versäumt und zwar, die QSL-Karte Nummer 12 des vergangenen Jahrs vorzustellen. Auf unserer Webseite ist sie samt dazugehörenden Erläuterungen schon abgebildet, nur sollen auch Hörer ohne Internetzugang erfahren, was es mit der letzten QSL auf sich hat. Doch zuvor möchte ich Ihre Neugierde stillen, ob wir auch in diesem Jahr eine QSL-Serie anbieten. Entsprechende Anfragen erhielten wir schon von mehreren Stammhörern, darunter von Peter Vaegler, Fritz Andorf und Horst Cersovsky. Der zuletzt Genannte schrieb:



    Ich hoffe, wie seit langem der Fall, wird es auch in diesem Jahr eine neue QSL-Kartenserie geben. RRI verwöhnt seine Kurzwellenhörer mit monatlich wechselnden Motiven und so bin ich schon gespannt auf die Karten für 2014.



    Beim Besuch Ihrer deutschen Homepage kam mir der Gedanke, dass nach den historischen Radiogeräten aus dem Jahr 2009 sicher auch Motive der Fotostrecke “Radio – Geschichte in Bildern” für eine QSL-Serie gut geeignet wären. Bezogen auf die letzten 10 Jahre fällt auf, dass RRI allein für das Jahr 2009 keine Restbestände an QSL-Karten mehr anbietet. Rundfunkbezogene Motive sind offenbar bei vielen Kurzwellenhörern besonders beliebt.




    Vielen Dank für Ihr Interesse, liebe Freunde. Ihre Idee finde ich gut, lieber Herr Cersvosky, und ich werde Ihren Vorschlag weiterleiten. Allerdings könnte dies erst 2015 Wirklichkeit werden, denn für dieses Jahr stehen die Motive schon fest: Es sind Schlösser aus verschiedenen Regionen Rumäniens. Gesehen habe ich sie noch nicht, mit dem Druck dauert es sicherlich noch eine Weile.



    [Vorstellung der QSL 12/2013]



    Über die deutsche Sendung von Radio Reschitz habe ich auf der Webseite www.funkforum.net folgende Präsentation gefunden:



    Ein reichhaltiges Programm versucht, eine gro‎ße Zahl von Zuhörern zu erreichen. Die Programminhalte umfassen Lokalnachrichten über Politik, Gesellschaft und Wirtschaft aus der Region, Hinweise sowie Berichterstattungen zu verschiedenen kulturellen Veranstaltungen, zu kirchlichen und religiösen Aktivitäten, wichtige Informationen über und für Reschitza und Umgebung, Jugendprogramme sowie Musik für Jung und Alt.



    Die neuesten Ideen und innovativen Konzepte zur Gestaltung der deutschsprachigen Sendung für das Banater Bergland hatte Gerhard Chwoika, der diese Sendung erstellt und ihr das gewisse “Etwas” gibt. Ihm hilft seine Schwester, Sonja Chwoika.



    Die Gestaltung der Sendung in deutscher Sprache erfolgt seit ihrer Gründung in Zusammenarbeit mit dem Demokratischen Forum der Banater Berglanddeutschen und dem Kultur- und Erwachsenenbildungsverein “Deutsche Vortragsreihe Reschitza”.




    Die Stadt Reşiţa (dt. Reschitza od. Reschitz, ung. Resiczabánya, serb. Rešica), heute mit rund 85.000 Einwohnern, ist aber auch eine Vorstellung wert. Abgesehen von den Informationen, die man auf der deutschsprachigen Wikipedia findet, habe ich eine interessante Webseite entdeckt. Wer sich für die Geschichte der Region rund um die frühere Eisenhüttenstadt Reschitz und seiner zeitweilig überwiegend deutschsprachigen Einwohner interessiert, ist gut beraten, die Webseite www.reschitz.de zu besuchen. Dort gibt es einen historischen Überblick über die Entstehung der Stadt, über die Abstammung seiner Bewohner verschiedenster Nationalitäten und über die eindeutig österreichisch (genauer gesagt: steirisch) geprägte Mundart der Reschitzara“. Eine Bildergalerie, ein Kochbuch und ein kleines Liederbuch mit phonetisch transkribierten Liedtexten ergänzen das Angebot der Webseite, die von gebürtigen Reschitzaern betreut wird, die nun in Deutschland leben.



    Hier ein paar Fragmente aus dem Artikel über die Herkunft der Banater Berglanddeutschen, die mit den Banater Schwaben nicht zu verwechseln sind. Die Zeilen sind gezeichnet von Corina Schneider:



    Die Ansiedlung vorwiegend deutscher Bevölkerung im Banat begann im frühen 18. Jahrhundert (1716-1718) mit dem Sieg des habsburgischen Reiches über die Türken, unter deren Besetzung sich das Banat zu jener Zeit befand. Bis nach dem ersten Weltkrieg behielt das Banat im Wesentlichen die Züge einer österreichischen bzw. österreich-ungarischen Provinz.



    Mit der Absicht, die politische und wirtschaftliche Macht in dieser Region zu stärken, wurden Siedler aus den Erbprovinzen des habsburgischen Reiches mit wirtschaftlichen Vorteilen zur Besiedlung der vom Krieg verwüsteten Gebiete und zum Aufbau der Wirtschaft ins Banat gelockt. Dem Berg- und Hüttenwesen im Banater Bergland wurde gleich nach dem Sieg über die Türken eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt. […]



    Die Niederlassung deutscher Kolonisten in Reschitz beginnt 1769 mit dem Anfang der Bauarbeiten für die ersten Hochöfen. Dort, im Bersau (Bîrzava)-Tal, in der Nähe der Hochöfen und Eisenwerkstätten, bildete sich der Kern der Siedlung, die später als Deutsch-Reschitz, Eisenwerk-Reschitz und rumänisch Reşiţa Montană bekannt war. 1771, bei Fertigstellung der ersten zwei Hochöfen, bestand diese Siedlung aus 300 Leuten: einige Kohlearbeiterfamilien aus Oltenien, verschiedene Handwerker und Arbeiter, die aus Bokschan (Bocşa), Dognatschka (Dognecea) und Wei‎ßkirchen (Bela Crkva) kamen und ein paar deutsche Siedlerfamilien aus der Steiermark. Nachdem 1776 noch 71 Familien von Bergleuten, Schlossern, Schmieden usw. aus der Steiermark, aus Kärnten und aus Tirol einwanderten, stieg die Bevölkerung von ‘Eisenwerk’-Reschitz auf 700 Einwohner, davon 400 Deutsche. 1858 waren es dann 4650 Einwohner — davon 2734 Deutsche und nur 808 Rumänen. Die letzte grö‎ßere Siedlergruppe soll 1857 in Reschitz eingetroffen sein und bestand aus 72 Familien aus Böhmen, aus der Steiermark, aus Freiburg und aus Schlesien. Es ist nicht schwer zu erraten, dass Deutsch die Hauptsprache der Arbeitswelt war, wenngleich jede ethnische Gruppe eigene Elemente eingeführt hat.



    Bis zum Ende des zweiten Weltkrieges sah es so aus, dass in Reschitz hauptsächlich “Reschitzarerisch”-Deutsch gesprochen wurde und daneben Rumänisch und Ungarisch. Viele unserer Gro‎ßeltern sind ja noch in der Zeit geboren, als das Banat der österreichungarischen Krone gehörte und lernten nur Deutsch und Ungarisch in der Schule. So kam es, dass fast jeder “Reschitzarer” der älteren Generation, unabhängig seiner Nationalität “Reschitzarerisch”-Deutsch, Ungarisch und Rumänisch sprach. Oft alle drei so gut, dass man gar nicht mit Sicherheit sagen konnte, welcher Nationalität der Sprecher angehört. […]



    Die Tatsache, dass im alten Reschitz jeder richtige “Reschitzarer” die Sprache der anderen Nationalitäten fast so gut wie seine eigene sprach, hatte natürlich einen gewaltigen Einfluss auf die Entwicklung des Reschitzarer Deutsch. Durch den technischen Fortschritt kamen dann immer mehr neue Begriffe hinzu, die fast unverändert ins “Reschitzarerische” übernommen worden sind und nur durch Melodie oder Aussprache angeglichen wurden.



    Durch die Verschleppung der deutschen Bevölkerung in russische Arbeitslager und in den Bărăgan sowie durch ein starkes Zuwandern rumänischer Bevölkerung — hauptsächlich aus der Moldau und Oltenien — in den Nachkriegsjahren wurde auch in Reschitz immer mehr Rumänisch gesprochen. Dazu kam, dass in der Nachkriegszeit die kommunistische Regierung, aus deren Reihen die Minderheiten immer stärker weggedrängt wurden, eine stark deutschfeindliche Gesinnung hatte, was zur Folge hatte, dass auch im Banater Bergland die rumänische Sprache, nicht nur im Schul- und Verwaltungswesen, alle anderen immer stärker verdrängte. […]



    In den 70er Jahren begann die Auswanderung der Rumäniendeutschen nach Deutschland. Im Jahre 1990, nach der Öffnung der rumänischen Grenzen, erreichte die Aussiedlungswelle ihren Höhepunkt und man hörte kaum noch “Reschitzarerisch” auf den Stra‎ßen meiner Heimatstadt.“




    Soweit einige Fragmente aus dem Artikel von Corina Schneider auf der Webseite www.reschitz.de. Die Autorin spricht ferner von einer kleinen Sammlung reschitzarer-deutscher Wörter und Redewendungen, die sie zusammengestellt habe, auf der Webseite wird sie allerdings nicht oder nicht mehr angeboten. Die Sprache wird aber wie folgt beschrieben:



    So mancher Österreicher, der diese Sammlung in die Finger kriegt, wird ihm sehr vertraute Ausdrücke erkennen oder ältere Wendungen, die sich vielleicht im Reschitzarerischen besser als im Ursprungsland aufbewahrt haben, wiederentdecken. Auch so mancher Bayer, Böhme oder Schlesier könnte hier ihm bekannte oder schon längst vergessene Wörter finden. Und es gibt da auch noch einige ungarische oder slowakische Begriffe — 1:1 übernommen. Ein paar Verdeutschungen rumänischer Wörter waren natürlich auch unvermeidlich. Und bestimmt hat unsere Sprache so manche Einflüsse aus deutschen Regionen (und nicht nur), die uns gar nicht in den Sinn kommen, so dass wir noch Neues über unsere Muttersprache hiermit in Erfahrung bringen können. Jeder Leser wird auf jeden Fall leicht herausfinden, dass Reschitzarerisch eine sehr weiche, flie‎ßende und melodische Sprache ist […], die sich aus mehreren Sprachen und Dialekten entwickelt hat, wobei die österreichischen Elemente — ganz besonders jene aus der Steiermark — vorwiegen […].“




    Zeit für die Posteingangsliste, die nach der Pause über die Festtage ziemlich lang geworden ist.



    Postbriefe erhielten wir von: Wolfgang Waldl (A), Renate und Günter Traunfellner (A), Renate und Hermann Heine-Pietschmann, Martina Pohl, Holger Wolf, Detlef Jurk, Fritz Andorf, Martin Brosche, Gerolf Tschirner, Christoph Paustian, Michael Lindner, Günter Gärtner, Werner Hoffmann, Gerhard Klusemann, Hans Gosdschan, Albert Pfeffer, Ulrich Wicke, Bernd Riga, Stefan Druschke, Thomas Jeske, Detlef Glade, Ralf Urbanczyk, PeterThränert (alle aus Deutschland).



    Faxe erhielten wir von Heinz-Günter Hessenbruch und Günter Spiegelberg (beide aus Deutschland).



    E-Mails erhielten wir in der Zeit kurz vor Weihnachten bis vergangenen Freitagmittag von Christian Mayer (A), Gerald Kallinger (A), Paul Gager (A), Josef Robl (A), Georg Pleschberger (A), Gérard Koopal (NL), Klaus Karusseit (SE), Ernst Altherr (CH), Rana Dewan Rafiqul Islam (Bangladesch), Mukesh Kumar (Indien) sowie von folgenden Hörern aus Deutschland:



    Gerhard Brüning, Manfred Lietzmann, Hans-Georg Hessenbruch, Iris Cox und Michael Dulisch, Volker Willschrey, Hans Kaas, Hans-Joachim Pellin, Stephan Lipsius, Sabine Post, Peter Vaegler, Hans Gosdschan, Petra Kugler, Bernd, Andrea und Willi Seiser, Andreas Mücklich, Dietmar Wolf, Herbert Jörger, Andreas Fessler, Eduard Alex, Andreas Pawelczyk, Rainer Selle, Heiner Finkhaus, Hans Kopyciok, Harald Gabler, Andy Schmid, Sieghart Brodka, Rolf Endris, Jürgen Werner, Horst Cersovsky, Hans-Joachim Brustmann, Udo Becker, Martina Pohl, Klaus Pfahl, Fritz Andorf, Udo Scherbaum, Ralf Urbanczyk, Werner Simmet, Thomas Drescher, Yigal Benger, Hendrik Leuker, Detlef Meyer, Ralf Ladusch, Burkhard Müller, Michael Lindner, Marcel Goerke, Lutz Winkler.



    Ihnen allen nochmals herzlichen Dank für die netten postalischen oder elektronischen Grü‎ße und Neujahrswünsche. Einen besonderen Dank an Ralf Urbanczyk für den schönen Wandkalender für unsere Redaktion.



    Audiobeitrag hören: