Tag: Donald Trump

  • „ReArm Europe“: EU stockt Verteidigungsausgaben auf

    „ReArm Europe“: EU stockt Verteidigungsausgaben auf

     

     

    Unter den Schlagworten „ReArm Europe“ hat die Europäische Kommission vor kurzem einen Fünf-Punkte-Plan zur Aufrüstung Europas vorgeschlagen, der in den nächsten vier Jahren 800 Mrd. EUR an Mitteln lockermachen könnte. Gleichzeitig sollen die Mitgliedsländer mehr Spielraum erhalten, um die üblicherweise strengen Schulden- und Defizitregeln der EU für Verteidigungsausgaben einzuhalten, sowie die Möglichkeit, verfügbare Mittel für regionale Entwicklung und militärische Investitionen umzuwidmen. Die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen dazu in ihrer Stellungnahme:

    Wir leben in äußerst bedeutungsvollen und gefährlichen Zeiten. Ich brauche nicht zu beschreiben, wie ernst die Bedrohungen sind, denen wir ausgesetzt sind. Oder die verheerenden Folgen, die wir zu tragen haben werden, sollten diese Bedrohungen eintreten. Denn die Frage ist nicht mehr, ob die Sicherheit Europas wirklich bedroht ist, oder ob Europa mehr Verantwortung für seine eigene Sicherheit übernehmen sollte. Die Antworten auf diese Fragen kennen wir nämlich schon lange. Die eigentliche Frage, die sich uns stellt, ist, ob Europa bereit ist, so entschlossen zu handeln, wie es die Situation erfordert. Und ob Europa bereit und in der Lage ist, mit der nötigen Geschwindigkeit und dem nötigen Ehrgeiz zu handeln.“

     

    Bei verschiedenen Treffen in den letzten Wochen sei die Antwort aus den europäischen Hauptstädten ebenso laut wie deutlich gewesen, so Ursula von der Leyen: „Wir befinden uns in einer Ära der Aufrüstung, und Europa ist bereit, seine Verteidigungsausgaben massiv zu erhöhen. Dies ist sowohl eine Antwort auf die kurzfristige Dringlichkeit, zu handeln und die Ukraine zu unterstützen, als auch eine Antwort auf die langfristige Notwendigkeit, dass Europa viel mehr Verantwortung für seine eigene Sicherheit übernimmt.“ Ideen, die auch auf dem Sondergipfel in Brüssel mit Nachdruck vertreten wurden.

     

    Doch was hat die Europäer so sehr beunruhigt? Der Universitätsprofessor für Geschichte und ehemalige Außenminister Adrian Cioroianu, glaubt, dass es die Abwendung Amerikas von Europa war, die sich allerdings schon vor Trumps Einzug ins Weiße Haus abgezeichnet habe:

    Natürlich haben schon lange vor Donald Trump amerikanische Präsidenten über eine stärkere Beteiligung Europas am gemeinsamen Bündnis gesprochen, von George Bush Jr. über Präsident Obama bis Joe Biden. Nur wurde uns das nahegelegt, als noch Frieden herrschte. Oder wir sahen es als eine Zeit des Friedens an. Ich meine, die Welt zuckte nicht zusammen, als 2008 die Olympischen Spiele im Sommer stattfanden und Russland in Georgien einmarschierte, um die abtrünnigen Provinzen zu unterstützen – der Westen schien damals nicht besonders beunruhigt. Selbst 2014, als Russland die Krim annektierte, waren wir nicht sonderlich besorgt. Auch 2022 waren wir wegen der Ukraine zwar etwas nervös, aber nicht in diesem Maße alarmiert wie heute.“

     

    Die heutige Nervosität in Europa, fügt Cioroianu hinzu, rühre von diesen fast zwei Monaten her, seit denen die Europäer nicht nur festgestellt haben, dass es niemanden gibt, der Donald Trump Paroli bieten kann, sondern auch, dass die Leute, mit denen er sich in seiner Regierung umgeben hat, ihn zu seinen Handlungen sogar ermutigen. Und das I-Tüpfelchen, das der ganzen Geschichte die Krone aufgesetzt habe, sei die Ähnlichkeit der Auslegungen zu bestimmten Themen, die uns heute aus Washington und Moskau gleichermaßen erreichen. So etwas habe es noch nie gegeben, nicht einmal in der ersten Amtszeit von Donald Trump, geschweige denn bei anderen amerikanischen Präsidenten, meint weiter Professor Adrian Cioroianu.

    Europa war bislang eine Wirtschaftsmacht, eine demografische Macht, eine intellektuelle Macht, hatte jedoch kaum die Kraft, um mit einer Militärmacht gleichgesetzt zu werden. Europa hat in den letzten 70–80 Jahren nicht darüber nachgedacht, der Bereich Verteidigung wurde nicht prioritär behandelt. Nach den 1990er Jahren ging es eher um die Aufnahme Mittel- und Osteuropas in die EU, obwohl schon damals Diskussionen über eine gemeinsame Sicherheitspolitik begonnen hatten. Doch die Integration Mittel- und Osteuropas ließ die Sicherheit in den Hintergrund treten.“

     

    Der Plan der Kommissionspräsidentin enthält fünf Finanzierungsinstrumente: Das erste ist die Erhöhung der nationalen Verteidigungshaushalte um 1,5 %, wodurch in den nächsten vier Jahren rund 650 Mrd. EUR aufgebracht werden müssen, die nicht in die Berechnung der nationalen Haushaltsdefizite einfließen würden. Ein zweites Instrument sind Darlehen für gemeinsame europäische Verteidigungsprojekte im Wert von 150 Mrd. EUR. Dabei geht es um erhöhte Ausgaben für und gemeinsame Investitionen in gesamteuropäische Fähigkeiten wie Luftverteidigung, Artilleriesysteme, Raketen, Drohnen, aber auch in Cyberspace oder militärische Mobilität. Dieses Instrument wird den Mitgliedstaaten helfen, eine Nachfrage für die Industrie zu schaffen, und mit dieser Ausrüstung werde die EU auch die Hilfe für die Ukraine massiv aufstocken, sagt Ursula von der Leyen.

     

    Das dritte Instrument betrifft die Möglichkeit für die Mitgliedstaaten, Kohäsionsfonds für Verteidigungsprojekte zu nutzen, während die beiden letzten Aktionsbereiche auf privates Kapital in Verbindung mit Darlehen der Europäischen Investitionsbank abzielen: „Dies ist die Stunde Europas, und wir müssen sie nutzen“, betonte die Leiterin der EU-Kommission.

  • Sicherheitsszenarien der NATO: Kommt es zu einer eigenständigen Europa-Säule?

    Sicherheitsszenarien der NATO: Kommt es zu einer eigenständigen Europa-Säule?

     

     

    Einem berühmten Bonmot zufolge wurde die NATO einige Jahre nach der Zerschlagung des Nationalsozialismus gegründet, um die Deutschen niederzuhalten, die Sowjets aus (West-)Europa herauszuhalten und die Amerikaner hereinzulassen. Ein Dreivierteljahrhundert später ist dieses geflügelte Wort nicht mehr gültig. Deutschland ist ein demokratischer Staat, das postsowjetische Russland ist zu seiner aggressiven Expansionspolitik zurückgekehrt und die USA scheinen unter der neuen republikanischen Regierung von Präsident Donald Trump immer weniger daran interessiert zu sein, die Sicherheit Europas zu garantieren. Trump wirft den Europäern zudem vor, nicht genug in ihre eigene Verteidigung zu investieren.

    Diese Entwicklungen sorgen vor allem an der Ostflanke des Nordatlantischen Bündnisses für Unruhe, nämlich in den osteuropäischen Ländern, die entweder direkt an Russland oder an die von Moskaus Truppen angegriffene Ukraine grenzen. Dies ist der Fall in Rumänien, das eine fast 650 Kilometer lange Grenze mit der Ukraine teilt. In einer bewusst beruhigenden Botschaft an seine Landsleute wies Rumäniens interimistischer Staatschef Ilie Bolojan darauf hin, dass die NATO militärische Szenarien für jede Sicherheitssituation bereithält, die die Mitgliedsländer betreffen könnte, einschließlich der Länder an der Ostflanke. „Es gibt, sagen wir mal, diese strategischen Pläne, die von der NATO ausgearbeitet wurden, aber auch von den rumänischen Streitkräften“, sagte Bolojan wörtlich. Er erinnerte daran, dass Frankreich die designierte Rahmennation für die Verteidigung Rumäniens ist und hier Truppen unterhält. „Das Problem, das sich stellt, ist entweder eine Erhöhung des Beitrags der europäischen Länder mit dem derzeitigen Sicherheitsarrangement, was bedeuten würde, dass sich nicht viel ändert, oder, in einer zweiten Hypothese, die Übernahme zusätzlicher Verantwortung durch die europäischen Länder insgesamt, nicht nur durch die der Europäischen Union“ – so der Interimspräsident weiter. Er räumte jedoch ein, dass zur Gewährleistung seiner Sicherheit Europa ohne die USA nicht auskommen würde.

    Die Äußerungen von Präsident Ilie Bolojan kommen, nachdem NATO-Quellen verlautbarten, dass die Vereinigten Staaten einen Teil ihrer in Europa stationierten Truppen bereits in diesem Jahr abziehen könnten. Den gleichen Quellen zufolge würde dieser Schritt nicht darauf abzielen, das Bündnis selbst in Frage zu stellen, sondern die Europäer zu drängen, einen größeren Teil der Abschreckungs- und Verteidigungsbemühungen zu übernehmen. Washington hat derzeit etwa 160 000 Soldaten außerhalb der USA stationiert, die meisten von ihnen, etwa 35 000, auf deutschem Boden. Medienberichten zufolge bereiten große Fraktionen im Europäischen Parlament – auch wegen der von der Trump-Administration geschaffenen Unsicherheiten – ein Dokument vor, in dem sie die Schaffung eines europäischen Pfeilers innerhalb der NATO fordern, der im Bedarfsfall eigenständig handeln würde. Ein solches Unterfangen könnte auch Großbritannien, die Türkei, Norwegen und Island einschließen, also Länder, die zwar nicht in der EU, aber NATO-Mitglieder sind.

  • Diskussionen über die Ukraine

    Diskussionen über die Ukraine

    Aus Sicht des rumänischen Interimspräsidenten Ilie Bolojan ist die Sicherheit des von russischen Truppen überfallenen Nachbarlandes Ukraine sowohl für Rumänien als auch für den gesamten europäischen Kontinent von entscheidender Bedeutung. In einer Videoansprache auf einem in Kiew organisierten Gipfeltreffen sagte er, dass die Unterstützung für die Ukraine in den folgenden Phasen des Friedens- und Wiederaufbauprozesses fortgesetzt werden müsse. Rumänien ist bereit, sich mit allen europäischen, amerikanischen und verbündeten Partnern abzustimmen, um dazu beizutragen, dass der Weg zu einem gerechten und dauerhaften Frieden so schnell wie möglich gefunden wird – so Interimspräsident Bolojan.

     

    Rumänien bekräftigt, dass jede Diskussion über die Beilegung des Krieges in der Ukraine nicht ohne die Ukraine stattfinden kann – teilte das Außenministerium in Bukarest ebenfalls am Montag mit, als sich der Beginn der Invasion zum dritten Mal jährte. Außerdem, so die Quelle weiter, könne es keinen gerechten und dauerhaften Frieden geben, wenn nicht alle Schuldigen für die in und gegen die Ukraine begangenen Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden. Das Ministerium betont, dass für Rumänien ein sicherer, widerstandsfähiger, stabiler, demokratischer und wohlhabender ukrainischer Staat ein grundlegendes außenpolitisches Ziel bleibt. Außerdem – so die rumänische Diplomatie – kann keine Diskussion über die Sicherheit in Europa ohne die direkte Beteiligung der europäischen Staaten stattfinden.

     

    Die letztgenannte Aussage scheint zunehmend auf Zustimmung zu stoßen. Die Beteiligung der Europäer an den Friedensgesprächen mit der Ukraine wird letztendlich notwendig sein – erklärte sogar der Anführer der Invasion, der russische Präsident Wladimir Putin, der jedoch andeutete, dass der Krieg andauern wird. Der neue Weltstar im Weißen Haus, Donald Trump, ist ebenfalls der Meinung, dass die Europäer eine Rolle im Friedensprozess in der Ukraine spielen sollten, indem sie die Sicherheit des Landes garantieren. Trump erklärte auch, dass Putin europäische Friedenstruppen akzeptieren würde, eine Lösung, die Moskau zuvor wiederholt abgelehnt hatte. Der amerikanische Präsident empfing seinen französischen Amtskollegen Emmanuel Macron in Washington, der erklärte, dass ein Waffenstillstand in einigen Wochen erreicht werden könnte.

     

    In der Zwischenzeit reisten der Präsident des Europäischen Rates, António Costa, und die Präsidentin der Gemeinschaftsexekutive, Ursula von der Leyen, nach Kiew, um ihre Unterstützung für die Ukraine zu bekräftigen. Die Botschaft der Union lautet, dass sie ihre Unterstützung fortsetzen wird, auch indem sie den Druck durch neue Sanktionen gegen den russischen Aggressor erhöht. Obwohl nicht alle EU-Mitgliedstaaten zugestimmt haben, steht auch ein neues Militärhilfepaket im Wert von 20 Milliarden Euro auf der Tagesordnung Brüssels, das nach Ansicht der EU eher die Position Kiews in den Verhandlungen stärken soll, als zum Frieden beizutragen.

  • Nachrichten 22.01.2025

    Nachrichten 22.01.2025

    Die Gewerkschafter der Bukarester U-Bahn haben am Mittwoch ihre Protestaktion vor der Regierung fortgesetzt. Sie fordern die Einhaltung des Tarifvertrags für die Beschäftigten. Am Dienstag hatten sie vor dem Finanzministerium für höhere Gehälter und eine angemessene Finanzierung des Unternehmens protestiert. Die U-Bahn-Beschäftigten haben außerdem einen japanischen Streik und einen übereifrigen Streik wegen der Ende letzten Jahres von der neuen Regierung verabschiedeten Verordnung angekündigt, die die Einstellung und Beförderung von Mitarbeitern sowie die Gewährung von Rechten nicht mehr zulässt, die in dem Anfang Dezember 2024 eingetragenen Tarifvertrag ausgehandelt wurden.

     

    Die Beschäftigten des rumänischen Senats und ihre Gewerkschaftsvertreter kritisieren die heutige Ankündigung des Präsidenten des Oberhauses, Ilie Bolojan, einen Personalabbau von rund einem Fünftel vorzunehmen. Die Nationale Föderation der Verwaltungsgewerkschaften prangert die ihrer Meinung nach missbräuchliche und undurchsichtige Art und Weise an, in der Umstrukturierungsmaßnahmen beschlossen und mitgeteilt werden, während die Vorsitzenden der Gewerkschaft der Parlamentsbeamten, der Gewerkschaft der Vertragsbediensteten und der Gewerkschaft der Senatsfahrer behaupten, dass es der Umstrukturierung der Institution „an Transparenz und Fairness mangelt“. Sie begrüßen jede Entscheidung zur Rationalisierung der Arbeit, verstehen aber nicht die Eile, mit der Bolojan seine Autorität als Senatspräsident demonstriert. Der PNL-Vorsitzende sprach am Mittwoch nicht nur von einer Verringerung der Zahl der Senatsbeamten, sondern auch von einer Umstrukturierung der Abgeordnetenkammer und einer Reduzierung der Zahl der Staatssekretäre.

     

    Der ehemalige Star- Handballer Cornel Oțelea, der mit der rumänischen Nationalmannschaft drei Weltmeistertitel gewann, ist am Mittwoch im Alter von 84 Jahren gestorben, teilt der Verein Steaua Bukarest mit. Oțelea trug zu den Erfolgen der Nationalmannschaft bei den Endspielen 1961 in Dortmund, 1964 in Prag und 1970 in Paris bei. Außerdem gewann er mit Steaua den Europapokal der Landesmeister, sowohl als Sportler (1968) als auch als Trainer (1977). Er trug 92 Mal das Trikot der rumänischen Nationalmannschaft und schoss 147 Tore.

     

    Laut einer am Dienstag veröffentlichten INSCOP-Umfrage lehnen 90 % der Rumänen einen Austritt aus der NATO ab – ein Rekordwert für die Unterstützung der Nordatlantikorganisation. Laut der Umfrage, die auf Ende letzten Jahres erhobenen Daten basiert, ist die Verbundenheit der Rumänen mit dem Westen in Bezug auf politische und militärische Bündnisse in den letzten drei Jahren um 10% gestiegen. Die Umfrage zeigt auch, dass die Mitgliedschaft Rumäniens in der Europäischen Union von fast drei Vierteln der Befragten als Vorteil in Bezug auf die Auswirkungen auf das wirtschaftliche und soziale Leben, die Familie und das persönliche Leben angesehen wird. Vor drei Jahren waren nur 55 % der Rumänen dieser Meinung.

     

    Rumänien wird über eine Karte verfügen, die das Erdbebenrisiko jedes Ortes anzeigt. Behörden in erdbebengefährdeten Gebieten werden Zugang zu einem Regierungsprogramm zur Verstärkung öffentlicher Gebäude haben – kündigt Entwicklungsminister Cseke Attila an. Er sagte, dass das Programm vollständig aus dem Staatshaushalt finanziert wird und dass der Schwerpunkt auf der Stärkung von Gesundheitseinrichtungen liegt. Jüngste Statistiken zeigen, dass allein in Bukarest mehr als 2.500 Gebäude bei einem Erdbeben ähnlicher Stärke wie dem von 1977, das eine Stärke von mehr als 7 Grad hatte, einsturzgefährdet sind.

     

    US-Präsident Donald Trump hat neue Sanktionen gegen Russland als „möglich“ bezeichnet, wenn Moskau nicht über ein Ende des Krieges gegen die Ukraine verhandelt, berichtet AFP. Er sagte auch, die USA würden eine Fortsetzung der Militärhilfe für Kiew in Betracht ziehen, die sich seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Februar 2022 auf zig Milliarden Dollar belaufen hat. Zuvor hatte Trump erklärt, dass Russland auf eine Katastrophe zusteuere, wenn es sich weigere, mit der Ukraine zu verhandeln und einen Waffenstillstand oder ein Friedensabkommen zu schließen. Was den ukrainischen Präsidenten anbelangt, so schätzt Trump, dass Zelensky ein Abkommen anstrebt.

  • Nachrichten 20.01.2025

    Nachrichten 20.01.2025

    Das für Montag angesetzte Treffen der Führer der Regierungskoalition aus PSD, PNL und UDMR zur Auswertung interner Umfragen über die Wahlabsichten der Rumänen bei den Präsidentschaftswahlen im Mai wurde verschoben, so politische Quellen. Die Führer der drei Parteien sollten sich auf einen gemeinsamen Präsidentschaftskandidaten einigen, nachdem mehrere Politiker getestet worden waren, darunter der ehemalige PNL-Vorsitzende Crin Antonescu und die Führer der Sozialdemokraten und der Liberalen. Es wird erwartet, dass sich die PSD und die PNL in dieser Woche auf einen gemeinsamen Präsidentschaftskandidaten einigen, da die Sozialdemokraten die Kandidatur von Crin Antonescu bisher nicht bestätigt haben. Der PSD-Vorsitzende Marcel Ciolacu hat für Dienstag eine Sitzung der Parteiführung einberufen, um die gemeinsame Kandidatur mit den Liberalen zu diskutieren.

     

    Ab Montag bis zum 20. März können sich Rumänen mit Wohnsitz oder Aufenthalt im Ausland, die an den Präsidentschaftswahlen im Mai per Briefwahl teilnehmen möchten, online unter www.votstrăinătate.ro registrieren. Die Ständige Wahlbehörde kündigt außerdem an, dass diejenigen, die sich in einem Wahllokal in der Diaspora als Wähler registrieren lassen möchten, bis zum 4. März Zeit haben. Die Regierung hat vor kurzem beschlossen, dass die Stimmabgabe außerhalb des Landes von Freitag bis Sonntag, 4. Mai, stattfinden wird, wobei die Wahllokale am letzten Tag um 21.00 Uhr Ortszeit schließen. Die Präsidentschaftswahlen wurden Ende letzten Jahres vom Verfassungsgericht wegen Beeinträchtigung des Wahlverfahrens für ungültig erklärt.

     

    Die Weltbank hat ihre Prognose für die Entwicklung der rumänischen Wirtschaft in diesem Jahr nach unten korrigiert, insbesondere aufgrund der kürzlich angekündigten Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung. In ihrem jüngsten Bericht zu den globalen Wirtschaftsaussichten senkt die Weltbank das Wirtschaftswachstum Rumäniens für dieses Jahr auf 2,1 %, verglichen mit den im Juni 2024 prognostizierten 3,8 %. Auch für 2026 wird das Wachstum des rumänischen BIP auf 2,6 % geschätzt, verglichen mit den 3,8 %, die im Juni prognostiziert wurden. Andererseits sollen die Investitionen, insbesondere in Polen und Rumänien, durch strukturelle Reformen und verspätete EU-Mittel ansteigen.

     

    Der rumänische und der ungarische Außenminister Emil Hurezeanu und Péter Szijjártó trafen sich am Montag in Bukarest, anlässlich der Teilnahme des ungarischen Außenministers an einer internationalen Energiekonferenz. Die beiden vereinbarten, die wirtschaftliche Zusammenarbeit durch die Umsetzung gemeinsamer Projekte in Bereichen wie Infrastruktur, Verkehr und Energie auszubauen. Der rumänische Außenminister betonte die Notwendigkeit, die rumänisch-ungarische strategische Partnerschaft, ein grundlegendes Element der bilateralen Zusammenarbeit, mit mehr Inhalt zu füllen, und unterstrich die Besorgnis über die durch die Aggression der Russischen Föderation in der Ukraine entstandenen Sicherheitsherausforderungen und deren vielfältige Auswirkungen, wobei er die konsequente Haltung Rumäniens bekräftigte. Emil Hurezeanu stellte auch die Unterstützung Rumäniens für die Republik Moldau (ehemalige Sowjetunion, mehrheitlich rumänischsprachig) vor, unter anderem im Energiebereich.

     

    Die nächste Freilassung von im Oktober 2023 von palästinensischen Hamas-Terroristen entführten israelischen Geiseln, die in den Gazastreifen verschleppt wurden, wird nächsten Samstag stattfinden. Dabei sollen vier Personen freigelassen werden, wie der Radio-Rumänien-Korrespondent in Israel berichtet. Am Sonntag wurden drei israelische Geiseln, mehr als 15 Monate nach ihrer Entführung bei einem Terrorangriff, der den Gaza-Krieg auslöste, freigelassen. Eine von ihnen besitzt auch die rumänische Staatsbürgerschaft, eine andere hat rumänische Wurzeln. Die Behörden in Bukarest begrüßten die Freilassung der ersten Geiselgruppe als Ergebnis des Gaza-Abkommens.

     

    Der gewählte Präsident der Vereinigten Staaten, Donald Trump, tritt am Montag offiziell seine zweite Amtszeit im Weißen Haus an, nach der Vereidigungszeremonie, die im Kapitol in Washington stattfindet. Trump erklärte, dass er in den ersten Stunden seiner Präsidentschaft fast 100 sogenannte „Executive Orders“ unterzeichnen werde – Direktiven, die die Regierungsarbeit betreffen. Zu den Maßnahmen, die er ergreifen möchte, gehören laut einer Rede am Sonntag vor seinen Anhängern in Washington die Abschiebung illegaler Einwanderer, der Bau eines Raketenabwehrschilds zum Schutz der USA und die Freigabe von Akten über die Ermordung des ehemaligen Präsidenten John F. Kennedy, seines Bruders Robert Kennedy und des Bürgerrechtsführers Martin Luther King. Alle drei Attentate haben seit mehr als fünf Jahrzehnten Verschwörungstheorien hervorgebracht. Zu den angekündigten Maßnahmen von Donald Trump gehören auch die Lockerung von Umweltschutzvorschriften und die Intensivierung der Ölförderung.

     

    Die wichtigsten politischen, wirtschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Führungspersönlichkeiten treffen sich vom 20. bis 24. Januar zur Ausgabe 2025 des Weltwirtschaftsforums in Davos, dessen Agenda Themen wie die Ukraine, Gaza, den Klimawandel, den zunehmenden Populismus und künstliche Intelligenz umfassen wird. In der Schweizer Alpenstadt werden fast 3.000 Führungspersönlichkeiten erwartet, darunter 60 Staats- und Regierungschefs aus mehr als 130 Ländern. Zu den teilnehmenden Weltführern zählen der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz, die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen und der chinesische Vizepremier Ding Xuexiang. Donald Trump wird sich wenige Tage nach seiner Amtseinführung als US-Präsident online an die Versammlung wenden.

  • 05.01.2025

    05.01.2025

    Der ehemalige Liberalenchef, Crin Antonescu, hat seine Vereinbarung mit den Parteien der Regierungskoalition zur Unterstützung seiner Kandidatur bei den Präsidentschaftswahlen ausgesetzt. Am Samstagabend erklärte er in einer Fernsehsendung, dass er diese Entscheidung einseitig getroffen habe. Er ziehe seine Kandidatur nicht zurück, habe jedoch festgestellt, dass „die vier politischen Anführer, die diese Vereinbarung unterzeichnet haben, nicht ausreichend befugt waren, dieses Versprechen abzugeben“. Das Verfassungsgericht hatte die Präsidentschaftswahl Ende 2024 wegen Vorwürfen russischer Einmischung annulliert; die Wahlen müssen nun wiederholt werden.

    Die rumänische Regierung plant, den Staatshaushalt bis Ende des Monats abzuschließen, damit das Parlament ihn wahrscheinlich in einer außerordentlichen Sitzung beraten und verabschieden kann. Ziel ist ein Haushaltsdefizit von maximal 7 % des BIP, wie mit der EU-Kommission vereinbart, ohne weitere Steuermaßnahmen. Notwendig sind jedoch erhebliche Kürzungen im öffentlichen Sektor und Reformen im Rahmen des nationalen Wiederaufbauplans. Geplant sind, die Gehälter im öffentlichen Dienst, die Renten und das Kindergeld einzufrieren sowie die Parteienfinanzierung um 25 % im Vergleich zum Vorjahr zu kürzen. Neben einem Einstellungsstopp im öffentlichen Dienst sollen einige öffentliche Institutionen zusammengelegt werden.

    Der österreichische Kanzler Karl Nehammer hat angekündigt, in den kommenden Tagen zurückzutreten, nachdem die Gespräche zwischen der ÖVP und den Sozialdemokraten zur Bildung einer Regierung gescheitert sind. Am Freitag hatte sich die Partei NEOS aus den Koalitionsverhandlungen zurückgezogen. Nehammer erklärte, dass die Kräfte sich in zentralen Fragen nicht einigen konnten. Er kündigte seinen Rücktritt sowohl als Kanzler als auch als Parteivorsitzender an. Die rechtsextreme FPÖ, die die Parlamentswahlen im September gewonnen hatte, wurde von Nehammer und anderen Parteien von Koalitionsgesprächen ausgeschlossen.

    Rumänien wird in den nächsten vier Jahren an einer Studie der OECD teilnehmen, die die Kompetenzen von Erwachsenen im Alter von 16 bis 65 Jahren untersucht. Ziel ist es, grundlegende Fähigkeiten im Alltag und Beruf zu bewerten und internationale Vergleiche zu ermöglichen. Die Ergebnisse sollen helfen, Bildungspolitik anzupassen, Ungleichheiten zu reduzieren und soziale Inklusion zu fördern.

    In Constanța, im Südosten Rumäniens, laufen die Vorbereitungen für das christliche Fest der Taufe des Herrn am 6. Januar. Geplant sind umfangreiche Zeremonien, darunter das traditionelle Werfen von Kreuzen ins Meer, die dann von Schwimmern zurückgeholt werden. Freiwillige füllen bereits 200.000 PET-Flaschen mit Weihwasser, das am Festtag verteilt wird. Am Sonntag fand die Heilige Liturgie in der Kathedrale Petrus und Paulus-Kathedrale sowie eine Prozession zum Hafen Tomis statt, die wie jedes Jahr Tausende von Einheimischen und Touristen anzieht.

    Der rumänischstämmige Schauspieler Sebastian Stan wurde für den Film The Apprentice bei den Golden Globes 2025 in zwei Kategorien nominiert. Stan, bekannt aus der Rolle des Bucky Barnes in Marvel-Produktionen, verkörpert in seinem neuen Film Donald Trump. Zu den weiteren Nominierten zählen Timothée Chalamet, Selena Gomez, Ariana Grande und Angelina Jolie. Die Globes, die als Vorbote der Oscars gelten, zeichnen die Film- und Fernsehindustrie aus.

  • Nachrichten 06.11.2024

    Nachrichten 06.11.2024

    Der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis und Premierminister Marcel Ciolacu haben heute Donald Trump zu seinem Sieg bei den US-Präsidentschaftswahlen gratuliert. “Rumänien ist ein starker und engagierter strategischer Verbündeter der USA. Durch unsere gemeinsamen Anstrengungen werden wir Frieden und Wohlstand in unsere Länder und darüber hinaus bringen und unsere gemeinsamen Interessen verteidigen”, schrieb der rumänische Präsident in einem sozialen Netzwerk. Der Republikaner Donald Trump sprach in einer Rede in West Palm Beach, Florida, von einem “noch nie dagewesenen Mandat”, nachdem Fox News als bisher einziger US-Nachrichtensender die Wahl für Trump ausgerufen hatte. Obwohl die Auszählung der Stimmen technisch gesehen noch nicht abgeschlossen ist, dankte Donald Trump den Amerikanern für ihre Entscheidung, ihn zu wählen. “Wir haben Geschichte geschrieben”, sagte er und versprach, dem Land zu helfen, “sich zu heilen”. Donald Trumps Vizepräsidentschaftskandidat JD Vance sagte seinerseits, dass “wir das größte politische Comeback in der Geschichte der USA erlebt haben”. Seine Gegnerin, die Demokratin Kamala Harris, hat sich noch nicht an ihre Anhänger gewandt.

     

    Die Republikaner scheinen die Kontrolle über den bisher von den Demokraten gehaltenen US-Senat erlangt zu haben, mit einer Mehrheit von mindestens 51 von 100 Sitzen, so die Hochrechnungen. Der US-Senat hat 100 Sitze (2 für jeden US-Bundesstaat), und 34 Mitglieder werden nach der Abstimmung, die gleichzeitig mit der Präsidentschaftswahl am 5. November stattfindet, ersetzt. Im Repräsentantenhaus scheint keine der beiden Parteien einen entscheidenden Vorteil zu haben, da die Auszählung der Stimmen in den 50 Bundesstaaten heute fortgesetzt wird. Die Kontrolle über die beiden Kammern des US-Kongresses ist von großer Bedeutung, da der Handlungsspielraum des Präsidenten weitgehend von den Gesetzen abhängt, die er im Senat und im Repräsentantenhaus durchsetzen kann. Beide stimmen über Bundesgesetze ab, aber der Senat hat auch wichtige ausschließliche Befugnisse, insbesondere bei der Ernennung oder Absetzung von wichtigen Regierungsmitgliedern oder bei der Bestätigung von Bundesrichtern.

     

    Die Sozialdemokratin Roxana Mînzatu, Rumäniens Kandidatin für das Amt der Vizepräsidentin der neuen Europäischen Kommission, wurde von den Fachausschüssen des rumänischen Parlaments positiv beurteilt. Nächste Woche wird sie auch in den Ausschüssen des Europäischen Parlaments angehört werden. Neben dem Amt der Vizepräsidentin wird die rumänische Kommissarin auch als Kommissarin für Menschen, Kompetenzen und Vorsorge fungieren.

     

    Premierminister Marcel Ciolacu hat sich am Dienstag in Bukarest mit einer Delegation japanischer Investoren getroffen. Sie bekundeten ihr Interesse an einer stärkeren finanziellen Unterstützung Rumäniens in den Bereichen Verkehrsinfrastruktur, Energie, Digitalisierung und Hochtechnologieprojekte. Zuvor hatten das Energieministerium und das japanische Unternehmen Itochu Corporation auf einem bilateralen Energieforum, das ebenfalls in der rumänischen Hauptstadt stattfand, eine Absichtserklärung über ein Wasserkraftwerksprojekt im Kreis Cluj (Nordwestrumänien) unterzeichnet.

     

    Der EU-Kommissar für Landwirtschaft, Janusz Wojciechowski, hält sich zu einem offiziellen Besuch in Bukarest auf, wo er heute an der nationalen Konferenz des rumänischen Bauernverbandes teilnimmt. Laut einer Pressemitteilung der Europäischen Kommission ist der Kommissar ein besonderer Gast beim interaktiven EU-Rumänien-Dialog über die Zukunft der Landwirtschaft, wo er über die Perspektiven der europäischen Landwirtschaft vor dem Hintergrund der aktuellen ökologischen und geopolitischen Herausforderungen und der EU-Erweiterung spricht. Gleichzeitig wird der europäische Beamte in einer Plenarsitzung zum Thema “Visionen und Maßnahmen für eine nachhaltige Transformation der Landwirtschaft” sprechen. Unter anderem wird Janusz Wojciechowski den rumänischen Landwirten für ihren wichtigen Beitrag zur Ernährungssicherheit in Europa und darüber hinaus danken.

     

    Eine weitere Person auf der Liste der nach den jüngsten Überschwemmungen in Spanien vermissten rumänischen Staatsangehörigen ist tot aufgefunden worden. Das rumänische Außenministerium teilte mit, dass nach den von den spanischen Behörden übermittelten Informationen bis zum jetzigen Zeitpunkt zwei rumänische Staatsangehörige tot sind und sieben Personen noch vermisst werden. Die rumänische Botschaft in Madrid und das Konsulat in Castellón de la Plana überprüfen die öffentlichen Informationen über den Tod einiger rumänischer Staatsbürger, doch liegen bisher keine offiziellen Bestätigungen vor. Unterdessen hat die spanische Regierung für die betroffenen Gebiete den Katastrophenzustand ausgerufen und zugesagt, die dringenden Ausgaben der betroffenen Gemeinden zu 100 % zu übernehmen. Ein erster Notfallplan im Wert von über 10 Mrd. EUR wurde angenommen.

  • Nachrichten 28.06.2024

    Nachrichten 28.06.2024

    Der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis, der an der Tagung des Europäischen Rates in Brüssel teilnahm, betonte bei den Gesprächen über die strategische Agenda der EU für den Zeitraum 2024-2029, dass das Dokument die gemeinsame Verpflichtung widerspiegeln müsse, die Bemühungen um eine stärkere, widerstandsfähigere und einflussreichere EU fortzusetzen. Das rumänische Staatsoberhaupt betonte, dass die neue Agenda die Weiterentwicklung der Erweiterungspolitik, die Einheit der Union in Bezug auf die Unterstützung der Ukraine und die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen der EU und der NATO hervorheben müsse. Ebenfalls in Brüssel entschieden die europäischen Staats- und Regierungschefs über die Besetzung der Spitzenpositionen in den EU-Institutionen.  Ursula von der Leyen wurde für die Präsidentschaft der Kommission nominiert, die estnische Ministerpräsidentin Kaja Kallas für das Amt der Hohen Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, während der ehemalige portugiesische Ministerpräsident Antonio Costa den Vorsitz des Europäischen Rates übernehmen wird.

     

    Das Wahlkampfteam des Republikaners Donald Trump behauptet, er habe die erste im Fernsehen übertragene Wahldebatte mit seinem Konkurrenten, dem demokratischen Präsidenten Joe Biden, am Donnerstagabend gewonnen. Biden ist jedoch der Ansicht, dass er sich “gut geschlagen” hat, während die Reaktionen auf seinen Auftritt selbst im demokratischen Lager geteilt sind. Die amerikanischen und internationalen Medien stellen fest, dass die Debatte zwischen den beiden Kandidaten für die US-Präsidentschaft von persönlichen Angriffen, Zögern von Biden und Lügen von Trump geprägt war. Abtreibungsrechte, Migration, die Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen, der Anschlag auf das Kapitol im Januar 2021 und die Wirtschaft des Landes waren die wichtigsten Themen.

     

    In Rumänien können Strafen für Sklaverei und Menschenhandel nach dem neuen, von Präsident Klaus Iohannis erlassenen Gesetz nicht mehr als Gefängnisstrafen auf Bewährung verhängt werden. Das Dokument, das diese Woche in Kraft tritt, sieht auch härtere Strafen für solche Verbrechen vor, die bis zu 15 Jahren Gefängnis reichen können. Darüber hinaus wird die Herstellung, Lagerung, Zurschaustellung, Förderung und Verbreitung von pornografischem Material mit Minderjährigen mit 3 bis 10 Jahren Gefängnis bestraft.

     

    In Bukarest findet ab Samstag die 31. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) statt. Das Thema des Gipfels ist die parlamentarische Perspektive zur Rolle der OSZE im gegenwärtigen Sicherheitsklima. Die Teilnehmer – Parlamentarier aus über 50 Mitgliedstaaten der Organisation – werden die Bukarester Erklärung verabschieden, ein Dokument, das die Entschließungen der allgemeinen Ausschüsse und die von Mitgliedern der Versammlung initiierten zusätzlichen Entschließungen enthält. Darunter wird auch eine Resolution zur Verschlechterung der Menschenrechtslage in der russischsprachigen abtrünnigen Region Transnistrien in der Republik Moldau sein. Russland und Weißrussland wurden von der Sitzung in Bukarest ausgeschlossen.

     

    Das israelische Kriegskabinett hat fünf Siedleraußenposten im israelisch besetzten Westjordanland legalisiert, ein Schritt, der die Lage in der Region weiter belasten und die Beziehungen Israels zu den Vereinigten Staaten erschweren dürfte. Israel ist der Ansicht, dass die meisten jüdischen Siedlungen im Westjordanland legal sind und nur einige wenige, die ohne Genehmigung errichtet wurden, illegal sind. Die internationale Gemeinschaft betrachtet jedoch alle Siedlungen als illegal. Unterdessen verschlechtert sich die humanitäre Lage im Gazastreifen von Tag zu Tag. Andererseits haben Frankreich, Deutschland, Kanada und die Vereinigten Staaten ihre Bürger aufgefordert, den Libanon zu verlassen, da sie eine Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten befürchten.

     

    Die erste Runde der vorgezogenen Wahlen zur Ernennung der Abgeordneten in der Nationalversammlung, dem Unterhaus des französischen Parlaments, wird am Sonntag stattfinden. Die fast 49 Millionen Wahlberechtigten haben die Wahl zwischen einer nationalistisch-populistischen Rechten, die in der Wählergunst ganz oben steht, einer Linken, die um ihre Geschlossenheit ringt, und einer Pro-Macron-Mehrheit, die nicht bereit ist, die Regierung aufzugeben. Die zweite Runde ist für den 7. Juli angesetzt. Wir erinnern daran, dass Präsident Emmanuel Macron die Nationalversammlung am 9. Juni aufgelöst hat, nachdem seine Partei bei den Europawahlen gescheitert war.

  • Nachrichten 31.05.2024

    Nachrichten 31.05.2024

     

    Der US-Präsident Joe Biden hat der Ukraine grünes Licht gegeben, unter bestimmten Bedingungen Ziele auf russischem Territorium mit von Washington gelieferten Waffen zu treffen – so ein amerikanischer Beamter, der von internationalen Medien zitiert wurde. „Der Präsident hat sein Team beauftragt, dafür zu sorgen, dass die Ukraine in der Region Charkiw (Nordosten, Schauplatz einer russischen Bodenoffensive) mit US-Waffen einen Gegenangriff durchführen kann, um Vergeltung zu üben, wenn die russischen Streitkräfte sie angreifen oder einen Angriff vorbereiten“, so die genannte Quelle, die anonym bleiben möchte. Die USA sind jedoch weiterhin gegen ukrainische Angriffe tief in russisches Gebiet. „Unsere Position zum Verbot des Einsatzes der Kurzstreckenrakette ATACMS oder von Tiefflugangriffen innerhalb Russlands hat sich nicht geändert“, sagte der Beamte.

     

    Der Republikaner Donald Trump wurde von den Geschworenen in allen 34 Anklagepunkten im Fall der Zahlungen für den Pornostar Stormy Daniels für schuldig befunden und ist damit der erste ehemalige Präsident in der Geschichte der USA, der strafrechtlich verurteilt wird. Das Urteil, das von internationalen Medien als historisch und mit unvorhersehbaren politischen Folgen bezeichnet wird, wird am 11. Juli von Richter Juan Merchan verkündet. Das Urteil wird den siebzigjährigen Milliardär nicht davon abhalten, bei den Präsidentschaftswahlen am 5. November gegen den Demokraten Joe Biden anzutreten, selbst wenn er eine Gefängnisstrafe zu erwarten hat. Trump wurde angeklagt, in den letzten Tagen des Präsidentschaftswahlkampfs 2016 gelogen zu haben, um eine Zahlung von 130.000 Dollar zu vertuschen, mit der die Schauspielerin Stormy Daniels über eine sexuelle Begegnung zum Schweigen gebracht werden sollte, die sie angeblich zehn Jahre zuvor mit ihm hatte. Obwohl der Fall von einigen Rechtsexperten als der unwichtigste der vier gegen Trump anhängigen Strafverfahren angesehen wird, ist er der einzige, bei dem noch vor der Präsidentschaftswahl ein Urteil feststeht.

     

    Die rumänische Außenminister Luminiţa Odobescu nimmt heute am informellen Treffen der NATO-Außenminister in Prag sowie am Transatlantischen Verteidigungsforum in Sanov teil. Nach Angaben des Außenministeriums in Bukarest zielen die Gespräche darauf ab, die Prioritäten der Verbündeten im Hinblick auf den NATO-Gipfel in Washington herauszuarbeiten. Die wichtigsten Themen auf der Tagesordnung sind die alliierte Unterstützung für die von russischen Truppen besetzte Ukraine und die Stärkung der Unterstützung für Partnerstaaten. Odobescu wies auf die Folgen des von Russland in der Ukraine begonnenen Krieges für die europäische und euro-atlantische Sicherheit hin und betonte die Notwendigkeit einer entschlossenen Reaktion der NATO, wobei der Schwerpunkt auf einer einheitlichen und kohärenten Konsolidierung der Abschreckungs- und Verteidigungsposition an der Ostflanke liegt. Ministerin Odobescu hob die Notwendigkeit hervor, die Ukraine weiterhin substanziell zu unterstützen, und plädierte für ein solides Unterstützungspaket in dieser Hinsicht auf dem bevorstehenden Gipfel der Alliierten. Sie wies auch auf die Notwendigkeit einer angemessenen Unterstützung durch das Bündnis für andere verwundbare Partner hin, die vom anhaltenden Krieg betroffen sind, insbesondere für die Republik Moldau.

     

    Deutschland wird der Republik Moldau 14 gepanzerte Transportwagen des Typs Piranha und Flugabwehrgeräte zur Verfügung stellen, kündigte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius in Chisinau an. Der deutsche Verteidigungsminister verwies auch auf die komplizierte Situation, in der sich die Republik Moldau infolge des brutalen Angriffskrieges der Russischen Föderation in der Ukraine befindet, und auf die Unterstützung, die Moldau für seinen Beitritt zur Europäischen Union und für die Stärkung seiner Verteidigungsfähigkeiten gegen destabilisierende Aktionen Russlands erhalten wird. Der moldauische Verteidigungsminister Anatolie Nosatyi betonte seinerseits, dass die am Freitag erhaltene hochmoderne Ausrüstung die Fähigkeit zur Bewältigung medizinischer Notfallsituationen und zur Erstversorgung von Militärangehörigen im Einsatz erheblich verbessern wird. Anatolie Nosatyi betonte, dass die moldauische Armee dank der von Deutschland geleisteten Unterstützung nun besser ausgerüstet sei, was angesichts der derzeitigen instabilen regionalen Sicherheitslage sehr wichtig sei. Der Republik Moldau wurde im Juni 2022 der Status eines EU-Beitrittskandidaten zuerkannt, aber Russland übt in der kleinen Republik mit 2,5 Millionen Einwohnern, von denen die meisten rumänischsprachig sind, weiterhin einen starken Einfluss aus. Russische Truppen sind seit den 1990er Jahren in der abtrünnigen Region Transnistrien stationiert.

     

    In Bukarest findet bis Sonntag, dem 2. Juni, die 17. Ausgabe der internationalen Buchmesse Bookfest statt. 200 Aussteller und 150 Verlage aus Rumänien und der benachbarten Republik Moldau, die in diesem Jahr Ehrengastland ist, nehmen daran teil. Bei den vorherigen internationalen Ausgaben waren unter anderen Spanien, Ungarn, Frankreich, die deutschsprachigen Länder, Polen, Israel, Schweden eingeladen. Die Buchmesse Bookfest hat lokale Ausgaben in vier großen rumänischen Städten und eine weitere internationale Ausgabe in Chisinau.

     

    Die rumänische Tennisspielerin Irina Begu ist am Donnerstagabend in die dritte Runde des Roland-Garros-Turniers, dem zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres gezogen, nachdem sie die Tschechin Linda Noskova mit 6:4, 6:1 besiegte. Im nächsten Spiel triftt sich auf Varvara Gracheva (Frankreich) oder Bernarda Pera (USA). Die Rumänin Ana Bogdan setzte sich in zwei Sätzen gegen Anastasia Pavliucenkova, Platz 20 WTA, mit 6:4, 6:4 durch. Die Rumänin hat sich damit zum zweiten Mal in ihrer Karriere für die 3. Runde des Turniers in Paris qualifiziert. Die Fachpresse stellt fest, dass Bogdan in der WTA-Rangliste schnell aufsteigt. Offiziell auf Platz 64, wird sie am Montag mindestens auf Platz 49 stehen, eine Verbesserung um 15 Plätze dank der beiden bisherigen Runden in Roland Garros.

  • Ukraine im dritten Kriegsjahr: Kann das Land diesen Krieg noch gewinnen?

    Ukraine im dritten Kriegsjahr: Kann das Land diesen Krieg noch gewinnen?

     

    Am 24. Februar ging der Aggressionskrieg Russlands gegen die Ukraine ins dritte Jahr. Die menschlichen Opfer, aber auch die materiellen Schäden sind immens. Präsident Selenskyj eröffnete vor wenigen Tagen die Zahl der getöteten ukrainischen Soldaten – auf 31 000 bezifferte er die Verluste der ukrainischen Streitkräfte, Militärexperten schätzen die Zahl allerdings als weit untertrieben. Auch die geostrategischen Verschiebungen sind gravierend.

    Kiew räumt ein, dass die Lage für seine Streitkräfte äußerst schwierig ist – die Verluste steigen angesichts des Mangels an Munition, Waffen und Truppen, und die vom US-Präsidenten Joe Biden geforderte, aber von den Republikanern blockierte US-Finanzhilfe verzögert sich und könnte möglicherweise ganz ausbleiben. Dies gilt umso mehr, als die Aussicht auf eine Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus mit jedem Sieg im internen republikanischen Wettstreit um die Präsidentschaftsnominierung immer wahrscheinlicher wird.

    Doch wie sieht die Lage an der ukrainischen Front tatsächlich aus? Eine Antwort darauf versucht Universitätsprofessor Ștefan Popescu, promovierter Völkerrechtsexperte an der Sorbonne, im Gespräch mit Radio Rumänien.

    Der Krieg in der Ukraine ist zu einem Zermürbungskrieg geworden, einem Stellungskrieg, der Menschen, Material und Munition verschlingt. Die Zahl der zivilen und militärischen Opfer auf beiden Seiten geht in die Hunderttausende, die Zahl der zerstörten Panzerfahrzeuge in die Tausende, die Zahl der abgefeuerten Granaten in die Millionen – es ist ein Krieg, wie ihn Europa seit dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr erlebt hat. Die Ukraine wird von einer mehr als 1 000 km langen Frontlinie durchzogen, und zusammen mit der Krim besetzt die russische Armee fast 20 % des ukrainischen Territoriums. Doch was braucht die Ukraine, um einen Zermürbungskrieg zu gewinnen? Sie braucht mehr Kämpfer, Hunderttausende von Kämpfern, Ausrüstung, Munition.

    Und gerade hier hat Russland einen strategischen Vorteil: Es hat vier- bis fünfmal so viele Einwohner wie die Ukraine, Waffenfabriken, die weit von der Frontlinie entfernt sind, und leider profitiert Russland auch von der militärischen Unterstützung seiner Verbündeten – China, Iran und Nordkorea. In diesem Jahr kämpft die Ukraine meiner Meinung nach größtenteils um ihre Existenz, oder, um es weniger drastisch zu formulieren – die Ukraine befindet sich auf jeden Fall in einer entscheidenden Phase dieses Kriegs, in der die Europäer zwar bereit sind zu helfen, aber noch nicht über die Kapazitäten der Amerikaner verfügen. Und die USA befinden sich momentan im Kreuzfeuer zwischen den Demokraten und der republikanischen Mehrheit im Repräsentantenhaus.“

     

    Nach zwei Jahren der militärischen Konfrontation und in der derzeit schwierigen Lage leistet die Ukraine immer noch Widerstand. „Die Ukraine wird siegen“, sagt Wolodymyr Selenskyj der Staatschef in Kiew, mit derselben Inbrunst wie 2022. Er zählt auf die entschlossene Unterstützung der EU und der NATO sowie auf die Entschlossenheit der Ukrainer, sich in dieser unfairen Konfrontation nicht unterkriegen zu lassen. „Wir unterstützen die Ukraine mehr denn je – finanziell, wirtschaftlich, militärisch und moralisch. Bis das Land endlich frei sein wird“, sagte die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, in Kiew, wo sie die „außergewöhnliche Widerstandsfähigkeit des ukrainischen Volkes“ lobte. Zum Abschluss eines G7-Gipfels, der am 24. Februar per Videokonferenz stattfand, verpflichteten sich die Staats- und Regierungschefs der sieben stärksten Industrienationen, die Ukraine so lange wie nötig zu unterstützen. Außerdem wolle man nach Möglichkeiten suchen, Russland für die durch die Invasion verursachten Schäden zur Rechenschaft zu ziehen, hieß es in der Abschlusserklärung nach der Konferenz.

    Doch wie lange wird die Bevölkerung Russlands diesen von Wladimir Putin angezettelten Krieg noch hinnehmen? Denn auch ohne an der Front zu stehen, bekommt die russische Bevölkerung bereits die Folgen der EU-Sanktionen zu spüren – unlängst wurde das 13. Sanktionspaket geschnürt. Darüber hinaus hat der Konflikt auch in den Reihen der russischen Streitkräfte viele Opfer gefordert. Hören wir erneut die Meinung von Professor Ștefan Popescu, Experte für Völkerrecht:

    Die Russen sind ein Volk, das es gewohnt ist, im Laufe der Geschichte sehr große Erschütterungen zu verkraften. Das haben wir im Ersten Weltkrieg und in all den darauf folgenden Unruhen gesehen, dem Bürgerkrieg, der den gesamten Raum des russischen Kaiserreichs durchzog, und ebenso im Zweiten Weltkrieg. Zweitens sind die Russen ein Volk, das sehr auf Vaterfiguren angewiesen und diesen hörig ist, wenn ich das so sagen darf. Gleichzeitig ist zu erwähnen, dass Wladimir Putin sein Kanonenfutter nicht in den städtischen Gebieten, ich würde sagen, in den Schaufenstern der Russischen Föderation, insbesondere in Moskau oder St. Petersburg, rekrutiert hat, sondern in den Randgebieten, im tiefen Russland, wo auch eine reale Kriegswirtschaft entstanden ist, die zu einem Anstieg des Lebensstandards geführt hat. Putin hat den Familien der Soldaten viel Geld gegeben – für die ländlichen Gebiete, aus denen die Rekruten stammen, ist es eine großzügige Bezahlung.

    So gesehen kann Russland diesen Krieg mindestens in diesem Jahr ungehindert fortführen. Die Frage, wie lange dieser Krieg noch dauern wird, können wir vor den US-Präsidentschaftswahlen und einem möglichen Wechsel im Weißen Haus nicht beantworten. Auch die russische Rüstungsindustrie wird meiner Meinung nach von vielen Analysten unterschätzt. Russland produziert weiterhin Waffen und schafft es, die westlichen Sanktionen etwa über China oder über die Türkei zu umgehen. Und Russland hat auch von der zweideutigen Haltung einiger Länder wie Indien, der Türkei, den Ländern des Kaukasus und Zentralasiens profitiert. Diese Länder haben die Verbreitung russischer Produkte und den Handel mit dem Westen indirekt ermöglicht.“

    Was kann Europa aus diesem Konflikt lernen? Dass es mehr für seine Verteidigung tun müsse, meint der Völkerrechtler Ștefan Popescu: Europa sollte seine Verteidigungsindustrien auf Vordermann bringen und seine militärischen Einrichtungen besser finanzieren, damit es in der Lage sei, seine Interessen zu verteidigen, falls der Verbündete aus Übersee leiser tritt. Der Krieg in der Ukraine sei noch lange nicht beigelegt, und es stünde viel auf dem Spiel – nämlich die Glaubwürdigkeit der westlichen Welt, so Professor Ștefan Popescu.