Tag: Dorftourismus

  • Dorftourismus in Rumänien: Dachverein feiert 25. Jubiläum

    Dorftourismus in Rumänien: Dachverein feiert 25. Jubiläum

    Wir laden Sie heute ein, wieder einmal den Geschmack des Lebens inmitten der Natur zu probieren. Wir wollen nämlich heute den sich natürlich entwickelnden Lebensrhythmus auf dem Lande beobachten und, warum nicht, sogar miterleben. Damit meinen wir das traditionelle Dorfleben — mit Hoftieren, die im eigenen Betrieb gezüchtet werden, mit hausgemachten Produkten und einem selbst gepflegten Gemüsegarten. Anlass zu diesem Beitrag ist das 25. Jubiläum des Landesvereins für Ökologischen und Kulturellen Dorftourismus in Rumänien (kurz ANTREC).



    Der Verein wurde 1994 gegründet. ANTREC ist eine gemeinnützige Organisation, die den Dorftourismus in Rumänien fördert. Er hat 3.500 Mitglieder, unter anderem Pensionen, Gast- und Bauernhöfe. Insgesamt bieten diese 20.000 Unterkunftsplätze in 1.000 Ortschaften in 32 Landkreisen des Landes. ANTREC war schon seit seinem Gründungsjahr Mitglied im Europäischen Verband zur Entwicklung des ländlichen Tourismus. Der Verein ist federführend im Hinblick auf die Entwicklung und Förderung des Tourismus im ländlichen Raum. Seine Bemühungen in Bezug auf die Erhaltung des ökologischen Natur- und Umweltschutzes, sowie auf die Bewahrung der traditionellen rumänischen Kultur werden sowohl im In- wie auch im Ausland hochgeschätzt.



    Marilena Stoian ist ANTREC-Vorsitzende und Mitbegründerin des Vereins. Sie erzählte uns, wie sich der Verein in 25 Jahren von Null aus zu einem zu europäischen Standards funktionierenden Netzwerk entwickelte:



    In mehr als 1000 Ortschaften gibt es touristische Pensionen und Bauernhöfe. Die Dorfeinwohner, die die Möglichkeit hatten, Touristen in ihren Häusern unterzubringen, hie‎ßen Gäste willkommen. Mit der Zeit wurden die Unterkunftsbedingungen immer besser. Auch das Gastronomie-Angebot wurde vielfältiger. Es wurde auch neu gebaut, meistens unter Berücksichtigung des traditionellen Baustils. Somit wuchs das Unterkunftsangebot im ländlichen Raum. Die Leute bauten Gasthöfe mit 5–6 Zimmern, manche sogar geräumiger, mit 10–15 Zimmern. Auch die Speisekarte ist derzeit sehr verlockend. Und es wurde ein Freizeitprogramm entwickelt, zur Unterhaltung der Gäste. Radtouren, Wanderungen, Boots- und Kajakfahrten, Besuche verschiedener Handwerker-Werkstätte, Teilnahme am Dorfleben, Ausflüge zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten, Kirchen, örtliche Festivals — das alles steht nun im Angebot.“




    Rumänien ist der richtige Ort, um herkömmliche Sitten und Bräuche näher kennenzulernen. Die Touristen haben die Möglichkeit, den Hirten bei ihrer alltäglichen Tätigkeit — einschlie‎ßlich beim Melken der Schafe und bei der Erzeugung der Milchprodukte — zuzuschauen oder am Lagerfeuer verschiedene traditionelle Bräuche zu erleben. Zusammengefasst, das Dorfleben allgemein zu genie‎ßen, mit dem charakteristischen Gebell der Hunde, das Gackern der Gänse und den nach Hause kehrenden Kühen. Unter der Schirmherrschaft von ANTREC wurden zahlreiche Festivals veranstaltet. Mehr Einzelheiten dazu bringt Marilena Stoian:



    Das Festival der Wirtshäuser in Neamţ, das Forellen-Festival in der Ortschaft Ciocăneşti, in der Bukowina, das Käse- und Pastramifest in Bran, das Kuchen- und Pastetenfestival in Oituz und viele mehr. Manche Dörfer sind durch die von ihnen organisierten Festivals zu begehrten Reisezielen geworden.“




    ANTREC organisiert im Laufe des ganzen Jahres landesweit verschiedene spannende Veranstaltungen, die das rumänische traditionelle Dorfleben in den Vordergrund bringen. Wir empfehlen sie Ihnen herzlichst.

  • Piatra Neamţ

    Piatra Neamţ

    Die heutige Reise führt uns in den Nordosten Rumäniens. In der Region Moldau gibt es eine Stadt, die sich durch besondere Schönheit und althergebrachte Traditionen auszeichnet. Piatra Neamţ zählt zu den schönsten und ältesten Städten in der historischen Provinz Moldau. Die Stadt liegt im Tal des Flusses Bistriţa und wird von bewaldeten Gipfeln umgeben. Zum ersten Mal wurde die Stadt im Jahr 1388 urkundlich erwähnt. Eine besondere positive Entwicklung verzeichnete Piatra Neamţ, nachdem der moldauische Fürst Stefan der Gro‎ße den Fürstenhof, das heutige historische Zentrum der Stadt, errichten lie‎ß.



    Einen Besuch wert in Piatra Neamţ sind zumindest zwei der Museen der Stadt. Das erste ist einzigartig in ganz Europa und in einem Gebäude beherbergt, das 1928-1930 errichtet wurde. Im Museum für neolithische Kunst Cucuteni werden knapp 300 Artefakte aus dem kulturellen Schatz des Landes ausgestellt. Die zweite Sehenswürdigkeit wurde im Jahr 1980 gegründet. Das Ethnographie-Museum widerspiegelt durch seine Ausstellungsstücke die Handwerke, Volkssitten und Nationaltrachten der Region.



    Der Leiter der Presseabteilung der Stadtverwaltung Piatra Neamţ, Gabriel Muraru, ist der Ansicht, dass die Stadt jeder Touristenkategorie etwas anzubieten habe:



    In Piatra Neamţ gibt es die erste Skipiste, die in der Region eröffnet wurde. Sie wurde vor sechs, sieben Jahren eingerichtet. Nicht nur in puncto Wintersport hat der Landkreis Neamţ, genau wie die Region Bukowina, etwas anzubieten, sondern allgemein wird hier für jeden Geschmack und jede Alterskategorie etwas Passendes angeboten. Der Dorftourismus hat hier einen bedeutenden Aufschwung verzeichnet. Die Hoteliers erwarten jetzt zahlreiche Touristen, die ihre Winterferien in der Region schon früh gebucht haben. In der Region Piatra Neamţ gibt es viele Volkskunstschulen, die ein reiches Kunstprogramm anbieten. Besonders beliebt sind die Veranstaltungen zu Töpferei und Maskenbasteln.“




    Uweit von Piatra Neamţ gibt es einen berühmten Reitpark, wo die Touristen ein umfangreiches Angebot rund um den Reitsport wie Pferdepension und Reitschule finden können. Für jede Altersgruppe und jedes Leistungsniveau stehen unterschiedliche Lehrpferde zur Verfügung. Die jüngsten Pferdebegeisterten freuen sich immer, bei uns Ponys zu reiten. Das Feld, wo sich die Reitschule befindet, gilt als das beste landesweit, die Schule beherbergt oftmals nationale und internationale Reitwettbewerbe. Wer Piatra Neamţ besucht, wird bestimmt die Seilbahn bemerken. Ihre Strecke führt entlang der ganzen Stadt auf der Höhe des Berges Cozia, also auf 657 Metern. Die Seilbahn fährt jeden Tag während der Woche beginnend mit dem frühen Morgen bis 21 Uhr und bis Mitternacht an Wochenendtagen. Eine Fahrkarte kostet 16 Lei (umgerechnet rund 4 Euro) hin und zurück, für Gruppen von mehr als 20 Personen und Kinder gibt es Preisermä‎ßigungen.



    Viele Touristen, die in Piatra Neamţ eintreffen, setzen ihren Aufenthalt auch im Badekurort Durău fort, der am Fu‎ße der Ceahlău-Berge in 800 Metern Höhe und 47 Km entfernt von Piatra Neamţ liegt. Der Badekurort hat jede Jahreszeit viel anzubieten, sei es an Wellnessurlaub und Erholung oder Sport, Wanderungen und Freizeit. Im Ferienort Durău gibt es zahlreiche Hotels, Hütten und Pensionen. Genau wie in Piatra Neamţ entsprechen auch in Durău die Unterkunftspreise jedem Budget. Empfehlenswert sind für die reiche traditionelle Speisenauswahl aus Biozutaten ohnehin die Pensionen.

  • Der Naturpark Rodna-Gebirge

    Der Naturpark Rodna-Gebirge

    Der Naturpark Rodna-Gebirge ist das breiteste Naturschutzgebiet im Norden der Ostkarpaten und das wichtigste Reiseziel in der nordrumänischen Maramuresch. Der Park deckt das ganze Rodna-Massiv ab und streckt sich mit einer Gesamtfläche von 46.399 Hektar über zwei Landkreise aus: Maramuresch und Bistriţa-Năsăud. 1979 wurde der nordrumänische Naturpark zum Biosphärenreservat erklärt und später ins Netzwerk der Schutzgebiete Natura 2000“ eingegliedert. Im Umkreis des Naturparks befinden sich die höchsten Gipfel der Ostkarpaten: Pietrosu Mare (2303 Meter) und der Ineu-Gipfel (mit einer Höhe von 2279 Metern). Vom höchsten Gipfel der Ostkarpaten kriegt man einen atemberaubenden Blick hinunter auf felsige Kämme, Gerölle und Bergweiden, die eine einzigartige Pflanzenwelt und eine au‎ßergewöhnlich hohe Biodiversität beherbergen. Bergadler, Murmeltiere und schwarze Ziegen beleben die beeindruckende Landschaft. Um den Gipfel Pietrosu schlängeln sich zahlreiche schmale Pfade, die auf den Berg führen.



    Der Wasserfall der Pferde (Cascada Cailor) stellt zudem eine der schönsten touristischen Attraktionen in der Region dar. Vor Jahrhunderten zog dieser Ort mit seinen breiten Weiden zahlreiche Einheimische an, sie richteten hier bis in den späten Herbst ihre Gestüte ein. Auf dem Ostabhang des Berges Saca befindet sich in 1600 Metern Höhe ein Naturreservat, das sich über 5 Hektar streckt. Die dichten Wälder der Rodna-Berge beherbergen ebenfalls eine beeindruckende Pflanzen- und Tierwelt, sagt die Direktorin des Naturparks, Doina Jauca:



    Die Pflanzenwelt des Naturparks zeichnet sich durch eine hohe Artenvielfalt und einen gro‎ßen Anteil an endemischen Pflanzen, Pflanzen die nur in dieser Umgebung vorkommen, aus. Es gibt zudem über 2.000 Pflanzenarten, die nur in den oberen Bereichen der Gebirge wachsen und unter Naturschutz stehen, einige davon sind das Edelwei‎ß, der punktierte Enzian, die karpatische Akelei, die Bergglöckchen, der Eisenhut, die Schlüsselblume, die Alpenrose. Die Tierwelt ist ebenfalls sehr reich in diesem Naturschutzgebiet, hier leben Karpatenbären, Wölfe, Luchse, Wildkatzen, Gämsen, Marmorkatzen, Karpatenhirsche, Rehböcke. Der Naturpark bietet zudem einen Lebensraum für mehr als 600 Schmetterlingsarten, zahlreiche Fischarten, einige davon sind die Lachsforelle, die Forelle und verschiedene Vogelarten wie der Birkhahn, der Auerhahn, der Bergadler.“




    Die Gämse, die auf dem Wappen des Landkreises steht, ist ein Symbol der Region Maramuresch. Die schönsten Gämsen waren einst im Rodna-Gebirge zu finden. 1899 fiel bei der ersten internationalen Ausstellung der Jagdtrophäen in Wien ein Gämsenkopf Trophäe aus der Maramuresch, Rodna-Gebirge, als die schönste und stärkste Jagdbeute auf. 1910 wurde die Gämsen-Trophäe aus dem Rodna-Gebirge, Piatra Rea, mit einer Länge von 35 cm zum Weltrekord erklärt.



    Die atemberaubende Landschaft im Nationalpark Rodna-Gebirge lockt zahlreiche Touristen an. Sowohl die abenteuerlichen Wanderwege als auch der Badekurort Sângeorz-Băi bringen regelmä‎ßig Touristen aus allen Ecken der Welt in die Maramuresch. In der Umgebung bestehen zudem vielfältige Möglichkeiten für Kulturtourismus: zahlreiche Holzkirchen, beeindruckende Klöster, historische Stätten wie die Trümmer der dominikanischen Basilika aus dem 13. Jahrhundert, Museen und die Memorialhäuser des Schriftstellers Liviu Rebreanu und des Dichters George Coșbuc



    Pferdeliebhaber und Begeisterte des Dorf- und des Ökotourismus sind hier ebenfalls gut aufgehoben. Touristen werden in einer gastfreundlichen Atmosphäre mit traditionellen Speisen in rustikalem und entspannendem Ambiente erwartet. Die Naturpark-Verwaltung hat eine Reihe von Projekten angesto‎ßen, die die Biodiversität erhöhen und bewahren sollen. Doina Jauca mit Einzelheiten:



    Im Zeitraum 2004-2013 haben wir mit EU-Fördergeldern über zwanzig neue Projekte angesto‎ßen. Das wichtigste ist das operationelle Programm »Umwelt«. Wir sind gerade dabei, zwei weitere Projekte umzusetzen, es handelt sich erstens um das Projekt »Managementma‎ßnahmen zur Bewahrung der Biodiversität im Nationalpark Rodna-Gebirge«. Dadurch monitorisieren wir besser die Pflanzen- und Tierwelt. Für das zweite Projekt, »Managementma‎ßnahmen zu einer besseren Informierung im Naturpark Rodna-Gebirge«, haben wir ein Budget von 250.000 Euro zur Verfügung. Im Rahmen des letzteren setzen wir uns zum Ziel, ein modernes Besucherzentrum im Prislop-Pass, der die meisten Touristen anlockt, zu eröffnen. Wir wollen den Besuchern thematische Filme über die Pflanzen- und Tierwelt im Naturschutzpark zur Verfügung stellen, damit sie besser informiert werden, und bieten ihnen zugleich die Möglichkeit, auf Wanderwegen von Reiseführern begleitet zu werden. Wir werden also die unserem Land von der Europäischen Union zur Verfügung gestellten Finanzmittel in der Tat abschöpfen.“




    Die Naturpark-Verwaltung organisiert derzeit 13 zwei- oder dreitägige touristische Programme, die Rundfahrten in der Kutsche oder mit den von Pferden gezogenen Schlitten sowie spannende Wanderungen anbieten. Auf dem Areal des Naturparks gibt es über zwanzig touristische und thematische Routen.



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  • Soziale Unternehmen im ländlichen Milieu

    Soziale Unternehmen im ländlichen Milieu

    Auf den ersten Blick könnte die Nebeneinanderstellung der Wörter soziale Wirtschaft“ als ein Widerspruch erscheinen. Die Wirtschaft, so wie wir sie kennen, ist profit- und konsumorientiert. Die soziale Dimension, wenn diese überhaupt existiert, ist nicht gleich ersichtlich. Nichtsdestotrotz funktioniert die soziale Wirtschaft in der EU und nicht nur. Und sie ist sogar eine wichtige Säule der europäischen Wirtschaft und macht etwa 10% dieser aus. Mehr als 11 Millionen Menschen, etwa 4,5% der aktiven Bevölkerung der EU, arbeiten in der sozialen Wirtschaft. Es gibt zudem eine Resolution des Europäischen Parlaments vom November 2009, die die Entwicklung sozialer Unternehmen als Modelle für Wirtschaftswachstum und als Gemeinschaftshilfe fördert.



    Elisabeta Varga, Beraterin bei der Stiftung NESst, die soziale Unternehmen berät, definiert die soziale Wirtschaft:



    Sie entwickelte sich als Antwort auf konkrete Bedürfnisse der Gemeinschaften, durch die Findung von neuen Lösungen für soziale Probleme. Diese Bedürfnisse sind vom öffentlichen und privaten Sektor nicht abgedeckt. Die soziale Wirtschaft hat als Ziel die Schaffung von Arbeitsplätzen und fordert die Bürger auf, an der Lösung von gemeinschaftlichen Problemen teilzunehmen. Wir können sie noch deutlicher in Opposition zur Marktwirtschaft, deren Hauptziel der Gewinn ist, definieren. Die soziale Wirtschaft zielt dagegen auf die Verbesserung der Lebensbedingungen ab. Sie möchte neue Opportunitäten für benachteiligte Personen schaffen.“




    Den Rumänen ist die soziale Wirtschaft nicht fremd. Sie existierte auch während des kommunistischen Regimes unter der Form der sogenannten Handwerker-Kooperativen. Dumitru Fornea, Mitglied im Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss erklärt.




    Die soziale Wirtschaft ist kein neues Konzept für die Europäer und für die Rumänen. Bei uns nahm sie jedoch andere Formen an. Sie ging vom Konzept der ‚Kooperation‘ und von Kooperativen aus. Bei uns waren aber die Kooperativen nicht erfolgreich, weil der kommunistische Staat diese freiwillige Assoziierungsform beschlagnahmt hatte. Im Westen gab es Formen, die den Platz dieser Kooperativen eingenommen haben, wie die Arbeiterverbände in Spanien und unterschiedliche Arten von Stiftungen, die heutzutage in Europa und sogar in Rumänien sehr aktiv sind. Die soziale Wirtschaft nimmt sich vor, die menschlichen Ressourcen maximal auszunutzen. Dabei steht der Mensch und nicht der Profit im Mittelpunkt.“




    Nach ihrer durch den Kommunismus ideologisch belasteten Vergangenheit hatte die soziale Wirtschaft in Rumänien nach 1990 zu kämpfen, um sich als ehrbares Konzept wieder durchzusetzen. 2009 arbeiteten jedoch 3,3% aller Angestellten in Rumänien in der sozialen Wirtschaft. 2011 wurde sie zu einem wichtigen Sektor des Wirtschafts- und Soziallebens. Hier waren insbesondere die Nichtregierungsorganisationen aktiv. 2009 waren 69% aller in der sozialen Wirtschaft tätigen Einheiten von unterschiedlichen Verbänden und Stiftungen gegründet worden. Die restlichen 31% gehörten Kooperativen an. Elisabeta Varga gibt uns weiter ein paar Beispiele von sozialen Unternehmen in Rumänien. Die meisten von ihnen sind auf dem Lande aktiv.



    Eine davon ist die Stiftung »Village Life«, die von einer Gruppe von jungen Leuten gegründet wurde, die zuvor in unterschiedlichen multinationalen Unternehmen gearbeitet hatten. Sie haben die Werte des ländlichen Lebens wiedergefunden und möchten diese fördern. Ihr soziales Unternehmen ist im Dorf-Tourismus tätig. Sie arbeiten mit mehreren Gastgebern auf dem Lande zusammen, die Touristen empfangen. Den Touristen werden das Leben auf dem Lande und die unterschiedlichen Tätigkeiten näher gebracht. Ihnen werden die Häuser, schöne Orte und gefährdete Traditionen vorgestellt. Ein anderes Beispiel ist eine Stiftung im Landkreis Sălaj. Zusammen mit den lokalen Behörden hat sie ein soziales Unternehmen gegründet, das sich vorgenommen hat, eine touristische Marke für das Barcău-Tal zu entwickeln. Die Stiftung unterstützt die kleinen Honig-Produzenten in der Gegend.“




    Da dieser Bereich für die EU ein wichtiger Sektor ist, stellen die gemeinschaftlichen Institutionen den Mitgliedstaaten Finanzierungen zur Verfügung. Dumitru Fornea dazu:



    Auch in Rumänien ist dieser Bereich im europäischen POSDRU-Programm eingeschlossen: die Entwicklung der sozialen Wirtschaft. In der Periode 2007-2013 hat man versucht, die soziale Wirtschaft zu unterstützen, und ich hoffe, das wird auch in der nächsten Finanzperiode geschehen. Man hat versucht, diesen sozialen Unternehmen zu helfen, der Zugang zu diesen Fonds setzt jedoch eine bestimmte Erfahrung und bestimmte Kenntnisse voraus. Deshalb ist es wichtig, dass sich Unternehmen mit anderen assoziieren, wenn sie erfolgreich im Zugang zu diesen europäischen Fonds sein möchten.“




    Auch wenn die Menschen bereit sind, in einem sozialen Unternehmen tätig zu werden, ist der Zugang zum Geld nicht leicht. Elisabeta Varga:



    Für die kleinen Unternehmer, für die kleinen sozialen Unternehmen, die wir vorgestellt haben, ist der Zugang zu diesen Fonds sehr schwer. Diese Fonds sind für sie eigentlich unzugänglich. In erster Reihe wegen der Kofinanzierung, des eigenen Beitrags zu diesem Projekt. Er stellt eine Summe dar, über die nicht viele Unternehmer verfügen. Alles endet hier, wenn es um den Zugang zu solchen europäischen Fonds geht.“




    Die Verbesserung des Zugangs zur Finanzierung wurde schon 2011 in der Initiative für soziales Unternehmertum“ verankert. Diese Initiative stellt einen gro‎ßen Plan der EU dar, der Teil der EU-Strategie für 2020 ist. Nichtsdestotrotz sind für die sozialen Unternehmer auf dem Lande die europäischen Fonds immer noch eine Seltenheit.



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  • Tourismusperspektiven in Rumänien

    Tourismusperspektiven in Rumänien

    Am Donnerstag wurde in Bukarest die diesjährige Tourismusmesse eröffnet. Hälfte der Rumänen haben dieses Jahr nicht vor, in Urlaub zu gehen, ein Drittel planen den Urlaub erst für 2015. Es gibt jedoch auch eine gute Nachricht: Rumänien steht auf der Rangliste der beliebtesten Reiseziele auf dem ersten Platz, weit vor Italien, Ungarn, Bulgarien, Griechenland, Deutschland, der Türkei und Spanien. Die Tourismusbetreiber müssen daher ihre Angebote hauptsächlich auf Inlandsreisen oder auf Ferien in den Ländern konzentrieren, die auf der Rangliste der beliebtesten Reiseziele stehen.





    Ich wende mich an das ganze Volk an: Wir brauchen Touristen!” Sagte jüngst der Bürgermeister der touristischen Schwarzmeerstadt Constanţa, Radu Mazăre. Der benachbarte Ferieneort Mamaia wurde bei der Eröffnung der Bukarester Tourismusmesse im Stil des brasilianischen Karnevals gefördert und der Bürgermeister Mazăre trat dabei als König des Karnevals”, begleitet von 20 Topmodels auf. Eine Strandpromenade, stark beleuchtete Strände wie in Rio de Janeiro und prachtvolle Shows, diese sind die touristischen Attraktionen des rumänischen Top-Ferienortes an der Schwarzmeerriviera. Während der Mamaia für sein Nachtleben berühmt ist, rangieren Eforie Nord und Jupiter auf den ersten Plätzen auf der Liste der beliebtesten Ferienoerte für Familien mit Kindern an der rumänischen Schwarzmeerriviera.





    Seit einigen Jahren ist auch das Dorftourismus in Rumänien besonders erfolgreich und erfreut sich einer gro‎ßen Popularität. Der Tourismusverband, der Dorftourismus fördert ANTREC soll diesen Monat die diesjährige Auflage des Sonderprogramms Ferien auf dem Lande” starten. Die Touristen sollen dabei eine der 5.000 Dorfpensionen wählen und somit das authentische Dorfleben mit seinen Traditionen, Kulturwerten, der bekannten Gastfreundschaft der Dorfbewohner in traumhaften Umgebungen erleben und zugleich ihre Geschmackspapillen an den traditionellen Speisen der Region, die sie wählen, weiden.





    Die gastronimischen Routen wurden auch zu besonders beliebten touristischen Produkten, das gastronomische Tourismus Rumäniens könnte daher neben der Schwarzmeerriviera, dem Donaudelta, das auf der UNESCO-Liste des immateriellen Weltkulturerbes steht und den berühmten Klöstern im Nord-Osten des Landes zu einer touristischen Marke Rumäniens werden. Das Jahr 2014 wird überdies die Sicherheit von Reisenden, sowie der Komfort und Qualität der Reisen wieder in den Vordergrund rücken. Die Nationale Behörde der Reiseveranstalter (ANAT) legte neulich strengere Kriterien zum Erteilen von Funktionsgenehmigungen fest. Diese sollen dazu führen dass die potentiellen Touristen den Tourismusbetreibern mehr vertrauen.





    Die letzteren sollen nach Umsetzung neuer Kriterien verpflichtet werden, den Touristen unter anderem eine Pflichtversicherung zu bieten, die den Betrag, den die Kunden für Diensleistungen und Pakete zahlen zu 100% versichert. Solche Versicherungen können nicht in Raten bezahlt werden, damit der Reisende die Garantie hat, das sein Geld in Sicherheit ist. Das mindeste Sozialkapital, das ein Reiseveranstalter braucht um seine Tätigkeit zu genehmigen soll auf 5.000 Euro steigen.

  • Abenteuertourismus in den Karpaten

    Abenteuertourismus in den Karpaten


    In der heutigen Radiotour kommen Adrenalinsüchtige sowie Erlebnisorientierte und Anhänger der Bewegung im Freien ganz auf ihren Geschmack. Eigens für diese Freizeitaktivitäten gibt es zwei Angebote: die Touristen haben die Wahl zwischen einem dreitägigen Aventura Carpatică“ (Karpatenabenteuer) und einem achttägigen Programm names Sate româneşti“ (rumänische Dörfer).


    Unsere Reise beginnt im Landkreis Alba. Dort trafen wir Constantin Cheşculescu, den Eigentümer einer Reitpension. Alles hat bei ihm mit der Liebe für Pferde, für Abenteuer und für Tradition begonnen. Ausgehend von seiner Pension kann man über Berge und Täler, in der frischen Luft der Höhen und durch Dörfer reiten, wo die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Während der Reise finden lauter interaktive Aktivitäten statt. Die Touristen beteiligen sich an der Zubereitung des Essens oder am Grillen. Au‎ßerdem kann man — wenn die Pferde sich an einem Tag der Entdeckungsreise mal ausruhen müssen — Fahrten mit dem Geländewagen bis nach Sibiu (Hermannstadt) unternehmen.


    Des weiteren lernen wir Valentin Gheorghe in der Sendung kennen, den Leiter eines Fachreisebüros für Abenteuertourismus. Seit zwei Jahren befasst er sich mit der Gegend der Bogenkarpaten: Penteleu, Şiriu, die Gebirge in den Landkreisen Buzău und Vrancea, die insbesondere für die unberührte Naturschönheit bekannt sind.


    Zum Schluss führt unsere Reise ins siebenbürgische Westgebirge, wo es auf einer Fläche von 55 Quadratkilometern etwa 2.000 Höhlen gibt. Den Höhlentourismus vorort stellt uns Cristi Vârciu vom Reisebüro Apuseni Adventure“ vor.


    In der Audiodatei erfahren Sie Einzelheiten über die Angebote (inklusive Preise, benötigter Ausrüstung und kulinarischer Spezialitäten).


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