Tag: Dramatiker

  • Dramatiker Matei Vișniec erhält Ehrendoktorwürde der Filmhochschule

    Dramatiker Matei Vișniec erhält Ehrendoktorwürde der Filmhochschule

    Im Jahr 2018 war Matei Vișniec ferner zum Ritter der Künste und der Literatur vom französischen Kultusministerium ernannt worden. In seiner Rede anlässlich der Verleihung des Titels Doctor Honoris Causa sprach Matei Vișniec über die Perspektive unabhängiger Künstler und die Notwendigkeit einer nationalen Strategie für sie – dabei würdigte er den in diesem Jahr verstorbenen Theaterkritiker George Banu. In der gleichen Rede sprach Matei Vișniec auch über seine Beziehung zu den beiden Ländern, in denen er ausgebildet wurde und in denen er schuf, nämlich Rumänien und Frankreich.



    Der Dichter, Dramatiker, Romanautor und Journalist Matei Vișniec wurde am 29. Januar 1956 in Rădăuți, im Norden Rumäniens, geboren. Er debütierte 1972 mit Gedichten in der Zeitschrift Luceafărul und gehörte zu den Gründern des Literaturkreises am Montag, der von dem Kritiker Nicolae Manolescu geleitet wurde. Matei Vișniec ist Autor von sieben Gedichtbänden, sieben Romanen, darunter Das Paniksyndrom in der Stadt der Lichter, Die schuhartige Liebe, die schirmartige Liebe und die Sammlung von Kurzerzählungen Ein Jahrhundert des Nebels, sowie über 50 Theaterstücke. Seit 1987 lebt er in Frankreich, wo er als Journalist für Radio France Internationale arbeitet. Nach dem Fall des Kommunismus im Jahr 1989 hat Matei Vișniec seine Arbeit zwischen Frankreich und Rumänien, zwischen zwei Kulturen und zwei Sprachen, zwischen West und Ost verrichtet. Seine Stücke wurden in mehr als 30 Sprachen übersetzt und in mehr als 30 Ländern aufgeführt. Matei Vișniec ist auch in einem umfangreichen Wörterbuch aufgeführt, dem Dictionnaire des étrangers qui ont fait la France“. Darin geht es um ausländische Kulturpersönlichkeiten in Frankreich, erzählt Vișniec.




    Dieses Wörterbuch ist sehr interessant für das, was Frankreich als Raum der kulturellen Offenheit, als kulturelle Großmacht ausmacht. In diesem Wörterbuch sind rund 4.000 Namen von der Französischen Revolution bis heute, also von 1793 bis heute, aufgeführt. Es handelt sich um Ausländer, die nach Frankreich kamen und einen Beitrag zu seinem kulturellen und geistigen Milieu leisteten. Es liegt auf der Hand, dass die Rumänen einen äußerst wichtigen Anteil an der Schaffung dieses Kulturkonstruktes haben. Die Rumänen kamen Ende des 19. Jahrhunderts nach Frankreich und machten sich in verschiedenen Bereichen einen Namen. Ich möchte einen vergessenen Namen erwähnen. Ein aus Iași stammender Schauspieler, der die Theaterschule besuchte und danach ein großer Star des Stummfilms und des Boulevardtheaters war. Eduard de Max war sein Name, eigentlich sein Bühnenpseudonym. Es gibt viele Rumänen, die in diesem Wörterbuch erwähnt werden, aber ich möchte einen weiteren erwähnen, den verstorbenen Theaterkritiker George Banu. Er gilt als französischer Theaterwissenschaftler rumänischer Herkunft, denn er schrieb seine Werke fast ausschließlich auf Französisch, übersetzte und veröffentlichte sie aber auch in Rumänien.



    Es gibt einen äußerst wichtigen rumänischen Beitrag, der in diesem Wörterbuch hervorgehoben wird, und ich kann sagen, dass es mir eine Freude bereitet, in diesen Band aufgenommen zu werden, denn ich habe wahrscheinlich etwa 30 Theaterstücke in französischer Sprache geschrieben, von denen einige von wichtigen Verlagen wie Actes Sud veröffentlicht wurden. Ich wurde hunderte Male von unabhängigen französischen Ensembles aufgeführt, und in den letzten 30 Jahren wurde fast jedes Jahr mindestens ein Stück aus meiner Feder für das Theaterfestival von Avignon ausgewählt. Und gleichzeitig habe ich versucht, Brücken zu schlagen, Verbindungen zwischen Frankreich und Rumänien herzustellen, mich von dem, was ich in Frankreich sehe, inspirieren zu lassen, um die Rumänen anzuregen, ähnliche Dinge zu tun. Frankreich war für mich eine Öffnung. Frankreich hat mir Flügel verliehen, die sehr wichtig sind, aber ich habe nie meine Wurzeln verloren. Denn ich bin in Rumänien ausgebildet, meine Sensibilität ist die eines rumänischen und osteuropäischen Schriftstellers, und ich fühle die Poesie nur auf Rumänisch.



    Seit 2016 gibt es in Suceava ein nach dem berühmten Dramatiker benanntes Theater: das Stadttheater Matei Vișniec – berichtet der Autor stolz:



    Ich glaube, es ist das jüngste Theater, das in Rumänien aus lokalen Geldern gegründet wurde. Vor der Gründung dieses Theaters, vor sieben Jahren, gab es ein Theaterfestival, das ich zusammen mit sehr enthusiastischen Leuten aus Suceava ins Leben gerufen habe. Wir haben dieses Festival vor elf Jahren zusammen mit der Dichterin Carmen Veronica Steiciuc, die leider nicht mehr unter uns weilt, mit dem Rotary Club, mit dem Bukowina-Verein, mit sehr guten und begeisterten Leuten ins Leben gerufen. Und durch dieses Festival ist es uns gelungen, das lokale Publikum in den Veranstaltungssaal zu locken. Aus dem ganzen Land kamen kostenlose, wichtige Aufführungen, die einem zahlreichen Publikum präsentiert wurden. Dieses Festival zeigte, dass Suceava ein professionelles Theater brauchte, ein Kunsttheater, ein Theater mit Schauspielern, die den Puls der Stadt und die kulturellen Bedürfnisse der Menschen in Suceava spürten, Schauspieler, die, ich würde sagen, zu lokalen Berühmtheiten wurden. Glücklicherweise gibt es dieses Theater heute, und es ist außergewöhnlich, dass die zehn Schauspieler, die in Suceava leben und dort, am Stadttheater Matei Vișniec, arbeiten, mindestens vier Vorstellungen pro Jahr produzieren. Und im Moment hat das Theater, wie ich schon sagte, mehrere wichtige Projekte gestartet.



    Ende März findet im Nationaltheater I.L.Caragiale in Bukarest die Premiere einer neuen Aufführung statt, die auf einem Text von Matei Vișniec basiert: Das Wort Fortschritt klingt furchtbar falsch wenn es Mama ausspricht. Regie führt Botond Nagy, einer der Regisseure, der bereits mehrere Stücke nach Texten von Matei Vișniec in dem nach ihm benannten Theater inszeniert hat. Eines davon, Heimkehr“, ein Stück über den Krieg und die Absurdität des sinnlosen Opferns von Menschenleben, das vom Stadttheater Matei Vișniec“ in Suceava inszeniert wurde, war auch für das Nationale Theaterfestival 2022 ausgewählt worden.

  • Caragiale-Museum in Ploiești: Dramatiker verbrachte seine Jugend in der späteren Erdölstadt

    Caragiale-Museum in Ploiești: Dramatiker verbrachte seine Jugend in der späteren Erdölstadt

    Ion Luca Caragiale ist der Autor mehrerer berühmter Theaterstücke, darunter Ein verlorener Brief“, Eine stürmische Nacht“, D’ale carnavalului“ (Karneval“), Texte, die die rumänische Gesellschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts beschreiben, die ihre Zeit überdauerten und heute noch gültig sind. Wir betreten ein altes Haus, das hinter Wohnblöcken mit einer für die kommunistische Zeit typischen Architektur versteckt liegt, und sprechen mit der Kuratorin Monica Bostan über die Geschichte dieses Ortes:



    Das Museum wurde am 30. Januar 1962 eröffnet, dank der Fürsorge und den Bemühungen des Professors Nicolae Simache. Das Museum wurde als Hommage an unseren gro‎ßen Dramatiker von den Einwohnern der Stadt Ploiești 110 Jahre nach seiner Geburt eröffnet. Caragiale wurde am 30. Januar 1852 in Haimanale im Kreis Dâmbovița geboren, einem Dorf, das heute seinen Namen trägt. Im Alter von 6 Jahren zog er mit seiner Familie nach Ploiești. Nahezu seine gesamte Schulzeit, die besten Jahre seines Lebens, verbrachte er hier, in unserer Stadt.“



    Über die Jugend des gro‎ßen Schriftstellers erzählt uns Monica Bostan folgendes:



    In der zweiten Klasse fand der denkwürdige Besuch des Herrschers Alexandru Ioan Cuza in Ploiești statt, und er besuchte die Klasse, in der Caragiale Schüler war und Vasile Drăgoșescu unterrichtete. Später hielt er diesen Besuch in seiner Schrift »Nach 50 Jahren« fest. Darin nannte er seinen Lehrer seinen geistigen Vater und sagte, dass er die rumänische Sprache dank dieses Lehrers beherrscht. In der Schrift finden wir auch Erinnerungen an Zaharia Antinestu, seinen Französischlehrer, der ihm als Vorbild für eine der Hauptfiguren im Theaterstück »Der verlorene Brief« gedient haben soll. Im Jahr 1864 wurde das Gymnasium »Die Heiligen Petrus und Paulus« in Ploiești gegründet und er selbst wurde in das zweite Studienjahr eingeschrieben. Er absolvierte das Gymnasium 1867 als fünfter von acht Schülern. Wir haben auch das Klassenbuch des letzten Jahres der Sekundarstufe, des Schuljahres 1866–1867. Darin wird mit Rot die schulische Leistung Caragiales hervorgehoben, der, wie gesagt, als fünfter von acht Schülern abschloss. Er war nicht unter den Besten, hatte keine sehr guten Noten in Rumänisch, wie wir es erwartet hätten, aber sehr gute Noten in Französisch, Mathematik und Geschichte. Französisch wird er später an einem privaten Gymnasium in Bukarest unterrichten. Nach dem Abschluss des Gymnasiums in Ploiești studierte er für ein weiteres Jahr auf ein Gymnasium in Bukarest und zwei Jahre Pantomime und die Kunst der Deklamation am Konservatorium für Dramatische Kunst in Bukarest, in der Klasse seines Onkels väterlicherseits, Costache Caragiali.“



    Ion Luca Caragiale entstammte einer Schauspielerfamilie. Seine Onkel hatten die ersten Theatergruppen geleitet und gelten als die Gründer des modernen rumänischen Theaters. Sogar der Nationaldichter Mihai Eminescu war Mitglied der Theatergruppen seiner Onkel. Ihre Freundschaft reicht bis in diese Zeit zurück. Caragiale selbst arbeitete als Souffleur, Theaterkopist, Korrektor, Lehrer, Schulinspektor und Gastwirt.



    Die Kuratorin Monica Bostan führt uns weiterhin auf einem kurzen Rundgang durch das Museum und stellt uns einige Exponate vor:



    Im zweiten Raum wird das Universum der Häuser, in denen Caragiale lebte, rekonstruiert. Bekannterma‎ßen besa‎ß der Schriftsteller nie ein eigenes Haus. Er lebte zeit seines Lebens in Miete, wovon die Novelle »Caut casă« (deutsch: »Suche ein Haus«) zeugt. An der Wand hängt ein Kristallspiegel mit Palisanderrahmen, der dem Schriftsteller gehörte, genauso wie der runde einbeinige Couchtisch, auch die anderen Möbel — der Tisch, die Stühle, das Sofa, der Teppich an der Wand — gehörten dem Schriftsteller sowie die beiden Original-Gemälde, die Steingutschale und der Bierkrug mit Deckel. Bilder von Eminescu und Caragiale als Jugendliche begrü‎ßen uns im Flur, ein weniger bekanntes Bild von Caragiale stammt aus der Zeit, als er 20 Jahre alt war und die Kurse am Konservatorium für dramatische Kunst besuchte. Die Büste des Schriftstellers hat der bekannte Bildhauer Ion Jalea angefertigt, wir sehen Karikaturen, Skizzen von Kostümen, eine Porträtgalerie von Schauspielern, die Caragiales Figuren Leben einhauchten, das Porträt seiner Tochter, Ecaterina Caragiale, im reifen Alter und darüber das Gemälde des Hauses, in dem er in Bukarest lebte. Das Haus existiert heute noch, in der Maria-Rosetti-Stra‎ße. Gegenüber befindet sich eine Statue des Schriftstellers.“



    1908 zog Caragiale nach Berlin, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 1912 lebte. Ihm zu Ehren wurde am Hohenzollerndamm 201 in Berlin-Wilmersdorf eine Gedenktafel errichtet. In Berlin-Pankow erinnert eine Stele an den gro‎ßen rumänischen Schriftsteller.



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  • Theatermacher aus Frankreich: „Zu Rumänien habe ich eine herzliche und natürliche Verbindung“

    Theatermacher aus Frankreich: „Zu Rumänien habe ich eine herzliche und natürliche Verbindung“

    Julien Daillère ist Theaterregisseur, Dramatiker und Darsteller. Er hat Wirtschaft in Paris und Deutschland studiert, seine Liebe gilt aber dem Theater. Am Nationaltheater in Chaillot hat er Theaterworkshops besucht und im Jahr 2016 hat er sein eigenes Theaterensemble gegründet. Seine ersten Stücke hat er selber inszeniert. 2015 hat er zum ersten Mal Rumänien besucht. In Târgu Mureș (Neumarkt am Mieresch) hat er den Doktortitel an der Kunstuniversität erhalten. Drei Jahre lang hat er sein Leben zwischen Rumänien und Frankreich aufgeteilt, jetzt lebt er in Frankreich. Über seine Rumänien-Erfahrung sagt Julien Daillère:



    Am Anfang habe ich Rumänien zufällig gewählt, ich hatte den Rektor der Kunstuniversität in Târgu Mureș auf einer Konferenz in Paris kennengelernt, und er hat mich gefragt, ob ich nicht ein Doktoratsstudium bei der Universität in Târgu Mureș aufnehmen möchte. Im Februar 2015 war ich zum ersten Mal auf Besuch in der siebenbürgischen Stadt. Es wäre einfacher für mich gewesen, in Deutschland zu studieren, weil ich die Sprache kenne, aber irgendwie hat mich diese Stadt angezogen. Meinen Doktortitel habe ich mit der Aufführung »C’est bon. E ok. Rendben. This is just a story« bekommen, die Aufführung stand auch auf dem Programm der Saison Rumänien-Frankreich 2019. Jetzt lebe ich in Clermont-Ferrand und wohne hinter dem rumänischen Laden »Dor de Casă« (»Heimweh«), wo ich regelmä‎ßig rumänischen Käse, Kuchen und den Brotaufstrich Zacuscă kaufe.“



    Julien Daillère hat eine neue Form von Theater entworfen, die er als Covid-kompatibel“ bezeichnet. Es handelt sich um Theater am Telefon. Jetzt entwickelt er das Konzept zusammen mit dem Französischen Kulturinstitut in Cluj (Klausenburg):



    Das Projekt begann im März 2020, als ich wegen des Notstands zu Hause isoliert war. So habe ich angefangen, Tele-Performance zu machen. Ich bin bei mir zu Hause und bin am Telefon mit einem Tele-Performer, der das Publikum vor den Augen hat. Ich gebe ihm Anweisungen am Telefon, was er auf der Bühne machen soll. Die Aufführung soll bald beim Tranzit House in Cluj stattfinden und trägt den Titel »Give me your body, I’ll tell you poetry«.“



    Julien liebt Rumänien und ist mit seinen Freunden in Rumänien in Verbindung geblieben. Er glaubt, dass Rumänien etwas hat, was an anderen Orten der Welt nicht mehr zu finden sei:



    Hier leben so viele Menschen, die mit der Tradition in enger Verbindung stehen. So was zu finden, ist eine einzigartige Chance, denn in Zukunft wird es notwendig sein, die Nähe zu dieser einfachen Lebensart, zur Natur, zu unserem Planeten wiederherzustellen. Die Rumänen sollten nicht mehr dem Neoliberalismus Westeuropas nacheifern. Das Rumänien, das ich liebe, ändert sich von Tag zu Tag, und das finde ich sehr traurig. Alles wird profitorientiert betrachtet und das ist mit so vielen Nachteilen für die Natur verbunden, und wir können leider nichts dagegen tun. Jetzt wird zum Beispiel in Târgu Mureș ein riesengro‎ßes Einkaufszentrum gebaut. Jedes Mal, wenn ich mit meinen Freunden in Rumänien spreche, fühle ich eine herzliche und natürliche Verbindung, die ich anderswo nicht finden kann.“

  • „Karpatenflecken“ von Thomas Perle wird im Juni 2020 am Burgtheater uraufgeführt

    „Karpatenflecken“ von Thomas Perle wird im Juni 2020 am Burgtheater uraufgeführt

    Wir nahmen den Anlass einer performative Lesung des Textes Karpatenflecken“ in der zentralrumänischen Stadt Târgu Mureş (Neumarkt am Mieresch), um uns mit ihm zu unterhalten. Das Interview führte Irina Adamescu.



    Interview hören:



  • Nachrichten 12.05.2018

    Nachrichten 12.05.2018

    Tausende Rumänen sind am Samstag abend in der Hauptstadt Bukarest und in mehreren rumänischen Gro‎ßstädten auf die Stra‎ße gegangen, um an der gro‎ßangelegten Demonstration mit dem Motto Ja zu Europa, Nein zur Diktatur“ teilzunehmen. Die Demonstranten protestieren gegen die Regierungskoalition der Sozialdemokratischen Partei und der Allianz der Liberalen und Demokraten (PSD-ALDE). Die Regierungskoalition habe seine Wahlversprechen nicht eingehalten, habe Rumänien der europäischen und demokratischen Standards ferngehalten und würde das Land in Richtung eines politischen Regimes führen, in dem nur das Interesse der politischen Machthaber regiert, klagen die protestierenden Bürger. Zu den antidemokratischen Aktionen der Regierungskoalition gehören die Änderung des Strafgesetzbuches und der Strafproze‎ßordnung, die willkürlichen Geldstrafen, die von der Gendarmerie verhängt werden und die Änderung der Gesetze ohne öffentlichen Besprechungen, so die Organisatoren der Protestdemonstration. Die im Ausland lebenden rumänischen Bürger erklärten sich solidarisch mit den in der Heimat lebenden Rumänen, die auf der Stra‎ße protestieren.



    Rumäniens Premierministerin, Viorica Dăncilă, setzt ihren Vatikan-Besuch fort. Am Samstag ist Viorica Dăncilă mit rumänischen Studenten, die an den päpstlichen Universitäten studieren, zusammengekommen. Bei dem Treffen sagte die Premierministerin, die Bukarester Exekutive werde das päpstliche Kollegium “Pio Romeno” bei der Ausstattung unterstützen. Am Freitag wurde Viorica Dăncilă vom Papst Franziskus empfangen. Laut einer Mitteilung der Bukarester Regierung habe sich die rumänische Premierministerin bei seiner Heiligkeit für die besondere Aufmerksamkeit bedankt, die Papst Franziskus ständig den Beziehungen zu Rumänien geschenkt hat. Im Anschlu‎ß drückte die rumänische Premierministerin ihre Hoffnung aus, dass der Papst einen Rumänien-Besuch unternehmen wird. Ferner hob Viorica Dăncilă die Bedeutung der Beziehungen zwischen Rumänien und Vatikan hervor, einschlie‎ßlich im dem Kontext der rumänischen EU-Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2019. Der Vatikan-Besuch der rumänischen Premierministerin findet vor dem Hintergrund der sehr guten bilateralen Beziehungen, im Jubiläumsjahr der Gro‎ßen Vereinigung Rumäniens statt. Zu diesem Anla‎ß werden am Heiligen Stuhl mehrere kulturelle und akademische Veranstaltungen organisiert.



    Rumäniens Staatspräsident, Klaus Iohannis, hat sich am Samstag in der Stadt Blaj (in der Mitte des Landes) an den Veranstaltungen anlä‎ßlich der Feierklichkeiten zum 170-Jahre-Juübiläum der Nationalversammlung während der Revolution von 1848 beteiligt. Zu diesem Anla‎ß sagte Präsident Iohannis, Rumänien müsse seinen europäischen Weg fortsetzen, stark sein und in den europäischen Werten verankert bleiben. Präsident Iohannis hat am Denkmal Gloria“ auf der Freiheitsebene einen Blumenkranz niedergelegt und an der Debatte mit dem Titel Blaj 1848-2018: Nationales Bewusstsein und europäische Bestimmung“ teilgenommen. Im Rahmen der vom Nationalkolleg Inochentie Micu Klein“ organisierten Debatte haben Vertreter der Kommunalverwaltung, Geschäftsleute, Sportler, Kulturpersönlichkeiten, Lehrer und Schüler Gespräche geführt. Im letzten Teil seines Besuches beteiligte sich der rumänische Staatschef an der Wiedereröffnung des Kulturpalastes in Blaj. Der 1936 zum erstenmal eröffnete Kulturpalast in Blaj, eine der wichtigsten Kultureinrichtungen in Siebenbürgen, wurde 1995 bei einem Brand zerstört. Durch eine Initiative der Kommunalverwaltung wurde der Kulturpalast restauriert und erhielt den Gro‎ßen Preis der Europäischen Union für Denkmalschutz.



    In der Ortschaft Cincu (in der Mitte Rumäniens) findet diese Tage die multinationale militärische Übung Resolute Castle 2018 statt. An dieser sechsmonatigen militärischen Übung beteiligen sich Soldaten von den rumänischen Bodentruppen und von der Nationalgarde des US-Staates South Carolina. Bis September werden rumänische und US-amerikanische Soldaten Infrastrukturprojekte durchführen und die Training-Einrichtungen auf dem Schie‎ß- und Übungsplatz Cincu modernisieren. Die Übung Resolute Castle 2018 konzentriert sich auf die Verstärkung der militärischen Ausbildungs- und Trainingszentren in Polen und Rumänien. Dadurch werden die US-Militäreinheiten ihre Kräfte schneller mobilisieren, turnusmä‎ßige Übungen mit den Alliierten und multinationalen Partnern durchführen und ihre Fähigkeiten in einem Sicherheitsumfeld beweisen.



    Kunstwerke in Wert von etwa 10 Millionen Euro, die aus wichtigen Privatsammlungen, aus dem Centre Pompidou in Paris und aus der Sammlung des ehemaligen kommunistischen Diktators Nicolae Ceausescu abstammen, können bis zum 20. Mai auf der Bukarester Ausstellung Art Safari” besichtigt werden. Das wertvollste Ausstellungsstück ist ein Werk von Constantin Brancusi, mit einem 7-stelligen Wert, das von einer Privatsammlung ausgeliehen wurde, erklärte die Direktorin der Ausstellung Art Safari Bukarest”, Ioana Ciocan. Die Ausstellung Art Safari”, die auf dem Platz George Enescu, vor dem Bukarester Athäneum, eingerichtet wurde, hat dieses Jahr ihre 5. Auflage erreicht.



    In der Stadt Suceava (im Norden Rumäniens) findet bis zum 20. Mai das Theaterfestival Matei Vişniec“ statt. An dem Festival, das mehr als 60 Theateraufführungen für alle Publikumsschichten und alle Altersgruppen bietet, beteiligen sich mehr als 300 Gäste — Schauspieler, Regisseure, Theaterkritiker — aus allen historischen Regionen Rumäniens, aus der Republik Moldau und aus Frankreich. Ehrengast des Theaterfestivals ist, wie jedes Jahr, der in der Ortschaft Rădăuți, in der Nähe von Suceava, geborene Schriftsteller und Dramatiker Matei Vişniec, der in Frankreich lebt. Seine Theaterstücke wurden in vielen Ländern aufgeführt, von Japan bis in die USA, von Brasilien bis in die Türkei. Bis zum Fall des Kommunismus in Dezember 1989 waren die Stücke von Matei Vişniec in Rumänien verboten.

  • Internationale Literaturerfolge: Der Dramatiker Csaba Székely

    Internationale Literaturerfolge: Der Dramatiker Csaba Székely

    Anfang des Jahres hat der britische Schriftstellerverband den im zentralrumänischen Târgu Mureş geborenen Dramatiker Csaba Székely mit dem Imison-Preis für Debüt eines Dramatikers geehrt. Im Wettbewerb trat Csaba Székely gegen zwei britische Dramatiker an und wurde somit zum ersten Schriftsteller anderer Staatsangehörigkeit als der britischen, der für den Preis nominiert wurde.



    Den begehrten Preis erhielt Csaba Székely für sein Radio-Drehbuch Do You Like Banana, Comrades?“, das 2009 mit dem Preis für das beste europäische Theaterstück bei dem von der BBC veranstalteten Drehbuchwettbewerb ausgezeichnet wurde.



    Hierzulande wurde Csaba Székely als Kurzprosa-Autor bekannt. Do You Like Banana, Comrades?“ gilt als sein erstes Theaterstück. Der Erfolg ermutigte ihn allerdings dazu, ein anderes Theaterstück zu schreiben. Flori de mină / Bergwerkblumen“, das erstmals in Rumänien inszeniert wurde, ehielt 2011 den Vilmos“-Preis beim Nationalen Theaterfestival im ungarischen Pécs. Bergwerkblumen“ wurde daraufhin das erste Theaterstück einer erfolgreichen Trilogie, die au‎ßerdem die Bühnenstücke Beznă de mină / Bergwerkfinsternis“ und Apă de mină / Bergwerkwasser“ umfasst. Die ersten zwei Stücke sind sowohl in Rumänien als auch in Ungarn inszeniert worden, der letzte Teil der Trilogie soll dieses Jahr in Ungarn inszeniert werden, wo das Bühnenstück übrigens den Dramaturgie-Wettbewerb István Örkény“ in Budapest gewann.



    Viele Auszeichnungen innerhalb so kurzer Zeit und somit eine schnelle Anerkennung seines Talents. In der Audiodatei spricht der junge Dramatiker Csaba Székely über den Umgang mit Erfolg, erklärt die Welt seiner Theaterstücke und verrät seine literarischen Vorbilder.



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