Tag: Dresden

  • June 20, 2017 UPDATE

    June 20, 2017 UPDATE

    POLITICAL CRISIS – The Parliament of Romania is to vote on Wednesday on the no-confidence motion that the ruling coalition made up of the Social Democratic Party and the Alliance of Liberals and Democrats in Romania tabled against their own Government. Although the Cabinet has lost the political support of the coalition, and most ministers have resigned, PM Sorin Grindeanu will not step down. The Social Democratic leader Liviu Dragnea, and the president of ALDE Călin Popescu Tăriceanu said the replacement of the governing team was necessary, considering the delays in the implementation of the governing programme. The accusation is denied by the PM, who claims the report drawn up by the Social Democrats to assess his work is biased. The Grindeanu Cabinet was sworn in after the legislative election of December 2016. Should the motion pass, it will be for the first time in post-communist Romania that a ruling party brings down its own government.




    VISIT – The President of Romania, Klaus Iohannis, was awarded on Tuesday the Dresden Medal of St. George of the Semper Opera Ball, at the Romanian Embassy in Berlin. He dedicated the medal to the Romanian-German friendship. In his address on the occasion, the President reiterated Romanias commitment to the future of the European project. Also on Tuesday, he took part in Berlin in a commemoration of refuge and expulsion victims at the German History Museum. The World Refugee Day, marked on June 20, is a time to reflect on the challenges that humanitarian organisations must handle, in order to identify sustainable solutions to the refugee problems, Iohannis said. He added that Europeans must not forget what brought them together, namely cultural diversity, tolerance and inclusive societies. On the first day of his official visit to Germany, President Iohannis had talks with Chancellor Angela Merkel and the President of Germany Frank Walter Steinmeier.




    REFUGEE DAY – The Romanian Foreign Ministry hails the celebration, on June 20, of the World Refugee Day, and mentions in a news release that Romania granted over 1.5 million euros in 2015-2016, for refugee programmes. Since 1991, around 27,000 people have applied for a form of protection in Romania. Of them, nearly 5,000 have received protection as refugees. Since the beginning of this year, 1,700 people applied for asylum, most of the applicants coming from Syria, Iraq and Pakistan. The number of refugees at world level last year reached a new record, of 65.6 million. The top country of origin remains Syria, with 5.5 million people fleeing that country since the start of the conflict.




    DANUBE SWIM – A Romanian librarian, Avram Iancu, has set out to swim the 2,860 km long River Danube, from its spring to the Black Sea. He started on Tuesday in Germany, and is going to swim 50 km per day, to arrive in Sulina port in south-eastern Romania on August 20, crossing 10 countries and 4 European capital cities. Only two people have so far managed to swim the entire length of the River Danube: the Slovenian Martin Strel, in 2000, and the Canadian Mimi Hughes 6 years later. The Romanian librarian is known for having managed to swim across the English Channel, last August, reaching France from England in nearly 18 hours.


    (translated by: Ana-Maria Popescu)

  • Hörerpostsendung 5.4.2015

    Hörerpostsendung 5.4.2015

    Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI, heute am Ostersonntag in der Katholischen und der Evangelischen Kirche. Daher: Fröhliche Ostertage im Namen unserer Redaktion an alle, die heute feiern! In Rumänien leben laut der Volkszählung von 2011 knapp 870.000 Menschen römisch-katholischen Glaubens unterschiedlicher Muttersprache, etwa 600.000 meistens ungarischstämmige Anhänger der Reformierten Kirche, knapp 60.000 ungarischsprachige Unitarier und etwa 20.000 lutherisch-evangelische Gläubige — die zuletzt genannten sind meistens Siebenbürger Sachsen. Für all diese Menschen in Rumänien ist heute der Ostersonntag, für die 16,3 Millionen Menschen zählende orthodoxe Mehrheit und für und die etwa 160.000 Gläubigen der Griechisch-Katholischen Kirche ist heute allerdings der Palmsonntag und Ostern wird folglich erst am nächsten Sonntag gefeiert. Vergangenes Jahr haben Ost- und Westkirchen am selben Sonntag Ostern gefeiert, nämlich am 20. April. Das ist eher die Ausnahme, denn meistens fällt das orthodoxe Osterfest später. Die Differenz beträgt null bis fünf Wochen, bei der Berechnung des Osterfestes halten alle orthodoxen Kirchen (mit Ausnahme der finnisch-orthodoxen Kirche) am julianischen Kalender fest. Nächstes Jahr fällt das orthodoxe Osterfest sogar fünf Wochen später als in den Westkirchen; gemeinsam gefeiert wird wieder 2017 und dann erst in den Jahren 2025 und 2028 wieder. Es gibt aber auch ökumenische Überlegungen, das Osterfest im gesamten Christentum wieder gemeinsam zu begehen bzw. einen Kompromiss zwischen dem gregorianischen und dem julianischen Kalender zu finden. Es ist aber schwer zu sagen, ob es jemals zu einer Einigung kommt, seit der Trennung der abendländischen und der morgenländischen Kirche im Jahr 1054 haben sich dogmatische Unterschiede etabliert, die wohl nicht so leicht zu überbrücken sind.






    An dieser Stelle möchte ich mich für die Ostergrü‎ße von unseren Hörern herzlich bedanken. Ich habe auch eine Gru‎ß-Mail mit Ostereier im Anhang an alle Hörer geschickt, doch kamen etwa 70 E-Mails wieder zurück. Es scheint, dass bekannte E-Mail-Server wie gmx.de, gmx.at, aol.com und andere unsere Adresse als Spam-Quelle gelistet haben und daher Botschaften von uns einfach abblocken. Dieses Problem haben wir seit vergangenen Herbst, ich habe es erneut unseren IT-Leuten gemeldet und hoffe, dass sie irgendwann ihre Hintern bewegen und etwas dagegen tun. src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
    Elektronische Gru‎ßkarte von Hörer Andreas Fessler




    Wir bleiben beim Thema Religion, denn unser Hörer Andreas Pawelczyk (aus Mannheim) hat eine Frage zum Religionsunterricht in Rumänien:



    Ostern ist ja ein religiöses Fest. Nun konnte ich im Sozialreport einen sehr interessanten Bericht hören. Um Folgendes geht es da:



    Nach der Wende 1990 wurde in Rumänien Religion als Pflichtfach eingeführt und zwar von der 1. Klasse bis zur 12. Oberstufenklasse. Nach einigen kritischen Einwänden in der Gesellschaft und einigem Hin und Her wurde vom Verfassungsgericht dazu ein Urteil gefällt: Jetzt müssen Schüler, die den Religionsunterricht besuchen möchten, dies beantragen. Die Schüler, die fernbleiben wollen, können dies ohne Formalitäten machen.


    Es wurde nun festgestellt, dass sich über 90% der Schüler in Rumänien für den Religionsunterricht angemeldet haben. Ein Grund wohl für die rege Teilnahme soll auch sein, dass man dafür keine Alternative anbieten kann und die Kinder in der Zeit ohne Aufsicht sind und in den Klassenräumen sitzen bleiben müssen.



    Wenn ich dazu meine Schulzeit vergleiche, war das in Baden-Württemberg in den 60er und 70er Jahren so geregelt, dass man den Religionsunterricht besuchen musste und nur mit Unterschrift der Eltern austreten konnte. Wer in der Oberstufe als Volljähriger austrat, machte dies mit der eigenen Unterschrift. Dies war eine gro‎ße Minderheit. Ersatzunterricht wurde auch nicht angeboten. Aber die Intelligenten nutzten die Zeit, um die Hausaufgaben zu machen. Soweit meine deutschen Erfahrungen.


    Meine Frage: Wie war dies vor 1990 geregelt und gibt es zu dieser Problematik mittlerweile Meinungsumfragen?“




    Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Pawelczyk. Von 1948 bis 1990 gab es keinen Religionsunterricht in rumänischen Schulen, das kommunistische Regime verschrieb den staatlichen Schulen eine atheistische Ausrichtung. Zwar war der offizielle Atheismus nicht so extrem wie beispielsweise in Albanien, wo Gotteshäuser schlicht geschlossen oder zu Profanbauten umfunktioniert wurden, doch in der Öffentlichkeit waren Kirche und Religion höchstens geduldet. Wer Karriere machen wollte, lie‎ß sich eher nicht in der Kirche erblicken, denn das war nicht unbedingt förderlich für den beruflichen Werdegang. In den letzten Jahren des Ceauşescu-Regimes wurde die Kirche immer mehr bedrängt, zahlreiche Bukarester Gotteshäuser wurden abgerissen, um den grö‎ßenwahnsinnigen Bauplänen des Diktators Raum zu bieten. In der Öffentlichkeit wurde auch gar nicht mehr über Ostern oder Weihnachten gesprochen, man nannte sie schlicht Frühlings- bzw. Winterfesttage, den traditionellen Gru‎ß Christus ist auferstanden“ oder Frohe Weihnachten“ musste man sich verkneifen; generell feierte man — wenn überhaupt — nur noch im engsten Familienkreis.



    Religion wurde nur noch in den wenigen Gymnasien mit theologischer Fachausrichtung gelehrt, den sogenannte Seminarien. Darunter verstand man mittlere Schulen für die Ausbildung von Pfarrern — auch im Deutschen hat das Wort Seminar u.a. auch diese Bedeutung. Für einen einfachen Dorfpfarrer reichte diese Ausbildung, wer etwas auf sich gab, lie‎ß dem Seminar allerdings ein Theologiestudium folgen. Diese theologischen Gymnasien waren in staatlicher Hand und sind nicht mit den Konfessionsschulen zu verwechseln, die die kommunistischen Machthaber gleich nach dem Krieg schlagartig verstaatlichten. Am 3. August 1948 wurde per Staatserlass eine Reform“ des rumänischen Schulsystems beschlossen. Dadurch wurden mit einem Schlag 1.856 Immobilien der konfessionellen Einrichtungen samt materiellem Inventar beschlagnahmt, ist in einer Abhandlung des rumänischen Historikers Dinu C. Giurescu zu lesen. Betroffen davon waren alle anerkannten christlichen Glaubensbekenntnisse sowie die jüdische und die muslimische Gemeinschaft. Erst nach 1990 wurden Konfessionsschulen wieder zugelassen.



    Die jüngste Umfrage zum Thema Religionsunterricht (zumindest die jüngste, die ich finden konnte) stammt aus dem Jahr 2011. Damals war der Religionsunterricht noch verpflichtend. 86% der Befragten haben den Religionsunterricht in staatlichen Schulen prinzipiell befürwortet, 8% waren dagegen, 5% hatten keine Meinung dazu. Allerdings zielte diese Frage allein auf das Angebot des Fachs Religion im Schulprogramm ab. Wenn es um die Pflicht des Religionsunterrichts in öffentlichen Schulen geht, gibt es weit weniger Befürworter. Nur noch 50% sind mit Religion als Pflichtfach einverstanden, während 40% der Befragten es begrü‎ßen würden, wenn Religion nur ein Wahlfach unter anderen wäre. Generell hat die Zahl der Befürworter des pflichtigen Religionsunterrichts rapide abgenommen — 2006 waren es 71%, hingegen 2011 nur noch 50%.




    Vergangene Woche erhielten wir auch einen längeren Brief von Michael Lindner (aus Gera, Thüringen), dessen Verlesung ich auf den heutigen Sonntag verschieben musste. Der Brief war am 18. Februar abgeschickt worden und hat wohl wochenlang im Ablagesystem unserer Postbearbeitung gesteckt. (Ich hätte beinahe Absacksystem“ gesagt.) Aus Zeitgründen werde ich den Brief etwas kürzen. Herr Lindner schrieb:



    Liebe Freunde in der deutschen Redaktion!



    Schon wieder flattert ein Brief aus Gera in die deutsche Redaktion von Radio Rumänien International. Gleichzeitig möchte ich mich für den hochinteressanten Funkbriefkasten vom 15. Februar bedanken, der den Hörerzuschriften zu Ehren des Weltradiotags am 13. Februar 2015 gewidmet war. Natürlich habe ich mich besonders gefreut, dass Sie auch meinen kleinen Beitrag vorgelesen haben, so dass meine Mühe doch nicht umsonst war. Aber auch die Beiträge der anderen Hörerfreunde fanden mein Interesse. So kann ich doch von einigen namentlich bekannten Hobbyfreunden interessante Details über ihr Hobby Radiohören“ erfahren. Was geschieht nun eigentlich mit den eingeschickten Beiträgen der vielen Hörer? Der Weltradiotag wurde doch von der UNESCO ins Leben gerufen, um an die Bedeutung des Radios zu erinnern. Werden die Beiträge eventuell von RRI an die UNESCO weitergeleitet, um dort archiviert zu werden? Wie kam es eigentlich dazu, dass sich gerade RRI jedes Jahr an den 13. Februar erinnert und daraus gleich eine Höreraktion startet? Wäre toll, wenn Sie mal darüber näher berichten würden.



    Nun aber ein anderes Thema. Am 13. Februar unternahm ich eine kleine Reise in die Elbmetropole Dresden, um den Gedenkfeierlichkeiten zum 70. Jahrestag der sinnlosen Bombardierung der Stadt 1945 durch englische und amerikanische Bomber beizuwohnen. Die Stadt Dresden liegt mir sehr am Herzen, da ich einen Gro‎ßteil meiner Kindheit und Jugend in dieser Stadt verbrachte. Die Liebe für diese Stadt entwickelte sich immer stärker, je öfter und intensiver ich mich mit deren Geschichte befasste. Es gab kein Museum, kein Schloss noch eine andere Sehenswürdigkeit, die mir nicht bekannt war. Trotz oder gerade wegen dieser starken Bindung an Dresden war es ein unheimliches Gefühl für mich, gerade am 13. Februar durch diese Stadt zu spazieren. Gedanklich hatte ich immer die zerstörte Stadt vor mir, es machte mich sehr nachdenklich und irgendwie hilflos.







    Dresden empfinde ich als ein lebendes Symbol, dass es nie wieder Krieg geben darf und dass man sich aktiv für den Frieden einsetzen muss. Ich lege Ihnen eine Ansichtskarte bei, die eindrucksvoll die weltbekannte Frauenkirche zeigt, nach der Bombardierung und letztendlich nach dem Wiederaufbau 1992-2005.“


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    Ansichtskarte von Michael Lindner




    Lieber Herr Lindner, vielen Dank für den ausführlichen Brief. Den Welttag des Radios am 13. Februar wie auch den hauseigenen Hörertag am ersten Novembersonntag nehmen wir zum Anlass, unsere Hörer verstärkt zu Wort kommen zu lassen. Ob die UNESCO die Beiträge archiviert, wei‎ß ich einfach nicht; 2013 gab es noch die Möglichkeit für Hörer und Sender, sich auf einer eigens für den World Radio Day geschaffenen Webseite anzumelden und Audiobeiträge hochzuladen. In den folgenden Jahren habe ich diese Möglichkeit nicht mehr gesehen. Auf jeden Fall archiviere ich aber diese Sendungen und stelle Manuskripte und Audiodateien auf unserer Webseite bereit. Beispielsweise habe ich sämtliche Hörertag-Sendungen von 1996 bis 2005 sichergestellt, die Tonbänder digitalisiert und sie im Abschnitt Audioarchiv zum Nachhören bereitgestellt. Ab 2006 sind die Audiodateien leider nur sporadisch gespeichert worden (ich konnte nur noch die Sendungen von 2008 und 2010 finden), seit 2013 kümmere ich mich wieder darum.



    Zum sinnlosen Bombenangriff auf Dresden: Davon können auch die Rumänen ein Lied singen. Am 4. April 1944 um 13.45 Uhr heulten die Sirenen in Bukarest, über 200 US-amerikanische Bomber verdunkelten den Himmel. Die Hauptstadt Rumäniens, damals noch ein Verbündeter Nazi-Deutschlands, wurde angegriffen, viele Menschen schafften es nicht mehr in die Luftschutzkeller. Hauptziel der Angriffe war der Nordbahnhof, die Alliierten wollten militärische Transporte an die Ostfront verhindern. Doch starben dabei auch tausende Zivilisten und hunderte Nutzbauten und Wohnhäuser wurden in Schutt und Asche verwandelt. Und es blieb nicht dabei: Bis zum Bruch Rumäniens mit Nazi-Deutschland und dem darauf folgenden Frontenwechsel am 23. August 1944 flogen die Amerikaner und Briten weitere 16 Luftangriffe. Etwa 3.000 Bomben wurden während dieser Zeit auf Bukarest abgeworfen, tagsüber waren es die Amerikaner, nachtsüber die britische Luftwaffe. Die rumänische Zeitung Adevărul“ hat im Jahr 2011 einen bebilderten Artikel zum Thema veröffentlicht und auch einen Militärhistoriker interviewt und Zeitzeugenberichte zitiert. Laut militärischen Quellen sind in den insgesamt 17 Bombardements vom April bis August 1944 über 5.500 Menschen ums Leben gekommen und über 3.300 wurden verletzt. 3.456 Wohnhäuser wurden dabei völlig zerstört, etwa ebensoviele ernsthaft beschädigt, dadurch wurden knapp 48.000 Bukarester obdachlos. Diese Zahlen sind in der Grö‎ßenordnung sicherlich nicht mit jenen in Dresden zu vergleichen, doch die Bombenangriffe waren genauso sinnlos und inhuman.



    Zeit für die Posteingangsliste. Neue Postbriefe lasse ich mir kommende Woche in die Hand drücken.







    E-Mails erhielten wir bis Sonntagmittag von Paul Gager, Christian Mayer und Georg Pleschberger (alle drei aus Österreich), Arman Sabciyan (Türkei), Andy Martynyuk (aus Moskau, Russland) sowie von Anna Seiser, Günter Jacob, Siegbert Gerhard, Andreas Pawelczyk, Klaus Pfahl, Alexander von Obert, Ralf Urbanczyk, Klaus Nindel, Helmut Matt, Horst Cersovsky, Volker Willschrey, Dieter Feltes, Andreas Fessler, Martina Pohl, Dieter Sommer, Heinz-Günter Hessenbruch, Jörg Hoffmann und Sieghard Brodka (alle aus Deutschland). src=http://devrri.freshlemon.ro/wp-content/uploads/2023/10/foto.jpg
    Osterstrau‎ß-Gru‎ß von Dieter Feltes




    Das Internetformular nutzten Paul Gager (Österreich) sowie Walter Grube und Daniel Kähler (Deutschland).



    Ostergrü‎ße per Fax erhielten wir von Günter Spiegelberg und Heinz-Günter Hessenbruch (beide aus Deutschland).




    Audiobeitrag hören:




  • Nachrichten 12.01.2015

    Nachrichten 12.01.2015

    BUKAREST: Die im rumänischen Parlament vertretenen Parteien haben am Montag einen Konsens über die Zuwendung von mindestens 2% des Bruttoinlandsproduktes für den Verteidigungsetat erreicht. Dieses Ziel soll ab 2017 über die nächsten zehn Jahre bis 2027 verbindlich gelten. Zur politischen Vereinbarung hatte Präsident Klaus Johannis aufgerufen. So könne man für mehr Berechenbarkeit sorgen, insbesondere in puncto Ausbildung und strategische Aufrüstungs-Programme. Auch Ministerpräsident Victor Ponta hatte letzte Woche erklärt, die Idee einer angemessenen Finanzierung der Verteidigung müsse durch ein Abkommen zwischen allen Parteien garantiert werden. Die Parteien sollen dazu am Dienstag ein einschlägiges Dokument unterschreiben.



    PARIS: Nach den Terrorangriffen in Paris, bei denen letzte Woche 20 Menschen ums Leben kamen, mobilisiert Frankreich ab Dienstag 10 000 Soldaten zum Schutz gefährdeter Ziele auf seinem Gebiet. Dies kündigte Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian nach einem Treffen der Regierung zu Sicherheitsfragen an. Innenminister Bernard Cazeneuve sagte seinerseits dass etwa 5 Tausend Polizisten und Gendarmen alle 717 jüdischen Schulen und Synagogen im Land bewachen. Am Sonntag hatten sich über 50 Staats- und Regierungschefs, darunter auch der rumänische Präsident Klaus Johannis, zusammen mit fast 2 Millionen Menschen an einem historischen Marsch der Solidarität gegen den Terrorismus beteiligt. In ganz Frankreich lag die Zahl der Demonstranten bei über 3,7 Millionen. In Bukarest erklärte der Chef des Nachrichtendienstes George Maior inzwischen, dass mit weiteren Anschlägen in Europa zu rechnen sei — Versuche habe es auch in Rumänien gegeben, sie wurden jedoch vereitelt. Mehr dazu auch gleich nach den Nachrichten.


    BERLIN: Der deutsche Bundesjustizminister Heiko Maas hat die Pegida-Organisatoren aufgefordert, ihre für Montag geplante Demonstration in Dresden abzusagen. Er sagte, die Hintermänner dieser Demos wollen das abscheuliche Verbrechen von Paris jetzt ausschlachten. Auch Bundesinnenminister Thomas de Maizière hat der islamfeindlichen Pegida-Bewegung vorgeworfen, die Terroranschläge von Paris politisch zu instrumentalisieren. Zudem wendeten sich französische und frankophone Karikaturisten in Cartoons gegen Pegida gestellt. Sie seien empört über den in Dresden geplanten “Trauermarsch”, hie‎ß es.



    LOS ANGELES: Der Film “Boyhood”, bei dem es um eine über zwölf Jahre gedrehte Geschichte einer Kindheit geht, hat den Golden Globe als bestes Filmdrama gewonnen. Der Film gewann zwei weitere Preise: Richard Linklater wurde zum besten Regisseur, Patricia Arquette zur besten Nebendarstellerin gekürt. Beste Komödie wurde das an Stefan Zweig angelehnte Werk “The Grand Budapest Hotel” von Wes Anderson über ein Hotel in einer fiktiven Balkanrepublik. Den Globe für den Hauptpart in einem Drama gewannen Eddie Redmayne für seine Rolle als Physiker Stephen Hawking in “Theorie der Unendlichkeit” und Julianne Moore als Alzheimer-Kranke in “Still Alice”.



    SPORT: Die rumänische Tennis-Spielerin Simona Halep nimmt in der australischen Stadt Sydney in an dem Premier 700-Turnier teil. Die Rumänin geht als Hauptfavoritin an den Start und soll am Dienstag, direkt im Achtelfinale, auf Karolina Pliskova aus Tschechien treffen. Halep hatte am Samstag das Tennis-Turnier im chinesischen Schenzhen gewonnen. Sie bezwang im Finale die Schweizerin Timea Bacsinszky in zwei Sätzen mit 6:2 und 6:2 und holte damit ihren neunten Turniersieg.



    FINANZMARKT: Die rumänische Zentralbank hat folgende Kurse der wichtigsten Devisen mitgeteilt: Der Euro verbilligte sich auf 4,48 Lei, dafür ist der US-Dollar teurer und kostet 3,80 Lei. Der Schweizer Franken ist 3,73 Lei wert, ein Gramm Gold kostet 149,37 Lei.



    WETTER: Der Himmel ist wechselhaft, zeitweilig ist es bewölkt. Im Nordwesten des Landes kann es vereinzelt zu Glatteis kommen. Die Temperaturen liegen am Dienstag bei maximal 10 Grad Celsius. Am Montagabend waren es in Bukarest plus 3 Grad.