Tag: Drogen

  • Ground: Kampagne gegen Drogenkonsum startet in Bukarest

    Ground: Kampagne gegen Drogenkonsum startet in Bukarest

    Die Botschaft der Kampagne ist kraftvoll: Es braucht keine Tricks oder Kompromisse, um ein Vorbild für die eigene Generation zu sein oder sein Potenzial zu erreichen. Wesentlich ist, seine Unvollkommenheiten zu akzeptieren, seinen Prinzipien treu zu bleiben und Hilfe zu suchen, wenn man vom Weg abkommt.

    Diese Botschaft wird den Jugendlichen sowohl durch Begegnung und Workshops in ihren Schulen als auch durch die Veröffentlichung einer Zeitung für die sogenannte Generation „Ground“, über die Website und die sozialen Medien der Kampagne vermittelt. Laut Ramona Dabija, Direktorin der Nationalen Anti-Drogen-Agentur, werden den Jugendlichen neben den Risiken des Drogenkonsums auch zahlreiche gesunde Alternativen aufgezeigt. Jene, die bereits der Versuchung erlegen sind, illegale Substanzen zu konsumieren, werden darüber informiert, dass sie in Situationen, in denen sie sich überfordert fühlen oder sich in Risikolagen befinden, vertrauliche und kostenlose Beratung in Anspruch nehmen können.

    Um der „Ground“-Kampagne mehr Gewicht zu verleihen, hatten die Schüler die Möglichkeit, mit erfolgreichen rumänischen Sportlern zu interagieren und von ihren bemerkenswerten Karrieren zu lernen – Athleten als Vorbilder für Disziplin, Ehrgeiz und einen gesunden Lebensstil. Zu den prominenten Unterstützern gehören Larisa Iordache – 16-fache Europameisterin im Turnen , Ana Maria Brânză – mehrfach ausgezeichnete Olympiateilnehmerin und dreifache Welt- sowie siebenfache Europameisterin im Fechten, Ancuța Bodnar – Olympiasiegerin im Rudern bei den Olympischen Spielen in Tokio 2020 und Paris 2024, die Fußballer Florin Gardoș und Ionel Dănciulescu sowie der Basketballspieler Virgil Stănescu. Auch der Schwimmer David Popovici, der Champion des Jahres und Idol seiner Generation, beteiligte sich mit einem Interview, das in der Zeitung „Ground“ oder auf der Website der Kampagne veröffentlicht wurde.

    Es ist unmöglich, das tatsächliche Ausmaß des Drogenkonsums in Rumänien zu messen. Doch auch wenn die Statistik die Realität vor Ort nicht genau wiedergeben kann, steht fest, dass sich die Situation in den letzten Jahren verschärft hat. Dies hat Fachleute und politische Entscheidungsträger dazu veranlasst, Alarm zu schlagen und nach Lösungen zu suchen. Am 24. November wird parallel zum ersten Durchgang der Präsidentschaftswahlen auch ein lokales Referendum in Bukarest stattfinden. Eine der drei Fragen, die den Einwohnern der Hauptstadt gestellt werden, betrifft das Engagement der Verwaltungen bei der Prävention von Drogenkonsum in den Schulen und Gymnasien der Stadt.

  • Exekutive nimmt Änderungen an der Dringlichkeitsverordnung über Drogentests bei Autofahrern vor

    Exekutive nimmt Änderungen an der Dringlichkeitsverordnung über Drogentests bei Autofahrern vor

    Das Gesetz sah vor, dass Fahrern, die sich einem Drogentest verweigern, bis die Ergebnisse der biologischen Tests vorliegen, was Monate lang dauern kann, die Fahrerlaubnis entzogen werden kann. Auf der jüngsten Sitzung der Exekutive wurde jedoch beschlossen, dass Fahrer, denen der Führerschein entzogen wurde, ihn zurückerhalten, wenn die Ergebnisse der biologischen Tests nicht innerhalb von 72 Stunden vorliegen. Die Behörden haben erklärt, dass Polizeibeamte die Fahrer testen werden, wenn sich herausstellt, dass sich verbotene Substanzen im Fahrzeug oder am Fahrer befinden.

    Wenn die endgültigen Ergebnisse des Instituts für Gerichtsmedizin auf Drogen im Körper hinweisen, wird dem Fahrer der Führerschein wieder abgenommen, und er wird mit der vollen Härte des Gesetzes bestraft. Premier Marcel Ciolacu sagte, dass die Maßnahmen, die die durch Drogen am Steuer verursachten Unfälle verhindern sollen, sehr wichtig sind, aber sie dürfen die Rechte und Freiheiten der Bürger nicht beeinträchtigen. Marcel Ciolacu: “Wir bereiten auch Regeln für die Sammlung, Lagerung und den Transport von Proben für Drogentests vor. Die Ministerien für Gesundheit und Inneres werden jeden Monat eine gemeinsame Analyse über die Einhaltung der 72-Stunden-Frist vorlegen”. Innenminister Cătălin Predoiu erklärte seinerseits, dass es eine dritte wichtige Änderung gibt, die vorsieht, dass biologische Tests nur von gerichtsmedizinischen Einrichtungen durchgeführt werden.

    Laut der urspünglichen Fassung des Gesetzes konnten diese Tests auch von den Labors der rumänischen Polizei durchgeführt werden, die, wie der Innenminister betonte, nach internationalen Standards akkreditiert sind. Cătălin Predoiu fügte hinzu, dass die Priorität des Ministeriums weiterhin darin bestehe, den Dorgenkampf zu verstärken. Es ist sehr wichtig, dass wir als Gesellschaft als Ganzes unsere Fähigkeit erhöhen, gegen die Geißel der Drogen zu kämpfen, die nicht nur in Rumänien, sondern in allen EU-Mitgliedsstaaten verheerend ist”, sagte der Innenminister.

    Die Änderungen der Dringlichkeitsverordnung erfolgten aufgrund von Stellungnahmen von Gerichtsmedizinern, Nichtregierungsorganisationen und Autofahrern. Die Declic-Gemeinschaft organisierte einen Protest in Bukarest und forderte, dass die Verordnung aufgehoben wird. Vertreter dieser Organisation behaupten, das Dokument enthalte eine Reihe missbräuchlicher Bestimmungen. Die von der rumänischen Polizei verwendeten Drogentestgeräte weisen viele Fehler auf, und die Tests sind auch dann positiv, wenn der Fahrer keine Drogen genommen hat. Gerichtsmediziner haben zudem erklärt, dass mehrere gängige Lebensmittel oder Medikamente Substanzen enthalten, die zu positiven toxikologischen Tests führen können, ohne die Fahrtüchtigkeit zu beeinträchtigen.

  • Rückblick auf die Ereignisse der Woche 13.05.–17.05.2024

    Rückblick auf die Ereignisse der Woche 13.05.–17.05.2024

    Proteste der rumänischen Arbeitnehmer
     
    Die Woche begann mit dem Protest des rumänischen Nationalen Gewerkschaftsblocks und seiner 29 angeschlossenen Verbände gegen die Erhöhung der Arbeitssteuern. Mehrere tausend Gewerkschafter organisierten eine Kundgebung vor der Regierung und forderten eine Senkung der Steuern, die sie im Vergleich zu den Gehältern für zu hoch halten. Die Demonstranten sind der Ansicht, dass die derzeitige Situation keinen Anreiz zur Arbeit bietet und dass hohe Steuern noch mehr Schwarzarbeit bedeuten. Nach Angaben des Nationalen Gewerkschaftsblocks ist Rumänien das einzige Land der Welt, in dem die Beiträge der Unternehmen zum Sozialversicherungssystem seit 2018 auf die Schultern der Arbeitnehmer verlagert werden. Die NBS weist darauf hin, dass Rumänien derzeit eine der höchsten Steuerbelastungen auf die Arbeitskosten in der EU hat: 42,8 % im Vergleich zum europäischen Durchschnitt von 38,6 %. Gleichzeitig, so der Nationale Gewerkschaftsblock, die sich auf Eurostat-Daten beruft, werden niedrige Löhne und hohe Steuern dazu führen, dass Rumänien im Jahr 2023 nach Italien und Griechenland die drittniedrigste Beschäftigungsquote in der EU aufweisen wird. Nur 69 % der Rumänen im Alter zwischen 20 und 64 Jahren sind erwerbstätig, was bedeutet, dass fast ein Drittel der Rumänen keine Arbeit hat. Andererseits zeigen die Daten des Nationalen Instituts für Statistik, dass der durchschnittliche Bruttolohn im März 8.500 Lei (ca. 1.700 Euro) und der Nettowert 5.185 Lei (1.040 Euro) betrug, was einen Anstieg von über 6 % im Vergleich zum Vormonat und fast 14 % im Vergleich zum März 2023 bedeutet. Bei der Vorstellung des Inflationsberichts wies Gouverneur Mugur Isărescu darauf hin, dass in Rumänien die Einkommen im Allgemeinen viel stärker steigen als die Produktivität, was sich erheblich auf die Inflation auswirken wird. Daher hat die BNR die Inflationsprognose für das Ende dieses Jahres leicht von 4,7 auf 4,9 % angehoben. Nach der Frühjahrsprognose der Europäischen Kommission würde Rumänien Ende 2024 jedoch eine Inflation von fast 6 Prozent aufweisen, mehr als das Doppelte des geschätzten europäischen Durchschnitts. Mugur Isărescu erläuterte in diesem Zusammenhang, dass Rumänien in den vergangenen Jahren ein langsameres Inflationswachstum verzeichnete und nun auch einen geringeren Rückgang dieses Indikators im Vergleich zu den Ländern der Region, mit denen wir uns vergleichen können, aufweist.
     
    Parlament verabschiedet strengere Gesetze
     
    Das Parlament in Bukarest hat ein Gesetz verabschiedet, nach dem Fahrer, die betrunken oder unter Drogeneinfluss am Steuer erwischt werden, bis zu zehn Jahre lang ohne Führerschein bleiben können. Das Dokument verbietet auch den Aufschub der Gefängnisstrafe im Falle von Personen, die unter dem Einfluss von alkoholischen Getränken oder psychoaktiven Substanzen tödliche Unfälle verursacht haben. Praktisch bedeutet dies, dass jeder, der im Straßenverkehr unter dem Einfluss von Alkohol oder psychoaktiven Substanzen am Steuer erwischt wird, zusätzlich zu seiner Verurteilung ein Fahrverbot von bis zu 10 Jahren (gegenüber derzeit 5 Jahren) erhält. Verursachen sie einen Verkehrsunfall mit Todesfolge, so liegt die Strafe zwischen 15 und 25 Jahren Gefängnis. Darüber hinaus sieht der normative Akt vor, dass Personen, die mit verbotenen Substanzen erwischt werden, nicht nur mit Geldstrafen, sondern auch mit Freiheitsstrafen belegt werden. Der rumänische Gesetzgeber hat außerdem ein Gesetz verabschiedet, das vorsieht, dass zu einer Haftstrafe verurteilte Personen, die aus dem Land geflohen sind, die Kosten für ihre Überführung nach Rumänien tragen müssen. Genauer gesagt, würde der Staat seine Kosten für die Auslieferung zurückerhalten. Laut Justizministerin Alina Gorghiu schwanken die Kosten für jede Person, die zur Verbüßung ihrer Strafe ins Land gebracht wird, zwischen mehreren Tausend Euro und 25.000 Euro, Geld, das nun vom Staat zur Verfügung gestellt wird, während das Phänomen der Flüchtlinge von Jahr zu Jahr zunimmt.
     
    Rumänien hat eine nationale Strategie gegen Menschenhandel
     
    Rumänien, das in den vergangenen Jahren für die Ineffizienz der Maßnahmen zur Bekämpfung des Menschenhandels kritisiert wurde, hat am Montag die Nationale Strategie gegen den Menschenhandel 2024-2028 vorgestellt, die darauf abzielt, dieses Phänomen einzudämmen, die Opfer zu identifizieren, ihnen Hilfe anzubieten und die Menschenhändler zu bestrafen. Im Vergleich zu den frühen 2000er Jahren hat das Land erhebliche Fortschritte bei der Bekämpfung des Phänomens gemacht, sowohl bei der Schaffung des rechtlichen Rahmens als auch bei der notwendigen institutionellen Organisation, aber es gibt immer noch einiges zu tun, so die Teilnehmer der Vorstellung. Nach Angaben des Innenministeriums stützt sich die Strategie zur Bekämpfung des Menschenhandels auf vier Säulen: Prävention, Bestrafung, Schutz und Partnerschaft. Gleichzeitig bietet sie einen klaren Aktionsrahmen, der darauf abzielt, die Kapazitäten aller an der Bekämpfung des Menschenhandels beteiligten Strukturen zu verbessern. Nach Angaben der Nationalen Agentur zur Bekämpfung des Menschenhandels (ANTIP) wurden seit ihrer Gründung im Jahr 2005, d. h. in 19 Jahren, in Rumänien 19.000 Opfer von Menschenhandel registriert und über 4.000 Personen verurteilt. In diesem Zusammenhang behaupten die Behörden, dass die Interventionsmöglichkeiten ermittelt wurden, dass es Partnerschaften gibt und dass die notwendigen Mittel zur Bekämpfung dieser Geißel bereitgestellt werden.
     
    Hafen von Constanța hat zwei neue Terminals
     
    Der rumänische Hafen von Constanta am Schwarzen Meer hat am Mittwoch seine Betriebskapazität durch zwei neue Terminals erweitert. Eines davon wird die direkte Entladung von Radfahrzeugen von Schiffen ermöglichen und bis zu 80.000 Fahrzeuge pro Jahr abfertigen, und ein Frachtterminal wird überdimensionale Anlagen für schwere und sperrige Güter betreiben. Die neuen Anlagen werden dazu beitragen, die Verbindungen zwischen den bestehenden See- und Schienenverkehrsdiensten in Rumänien zu verbessern, aber auch Auswirkungen auf den Warenverkehr zwischen Kontinentaleuropa und dem Schwarzen Meer, der Adria und der Nordsee haben. Die Investition beläuft sich auf rund 65 Millionen Euro und wurde von der Firma DP WORLD aus Dubai, Vereinigte Arabische Emirate, entwickelt. Constanța ist bereits der größte Containerhafen am Schwarzen Meer, und im nächsten Jahr soll hier eine weitere Multi-Transport-Plattform eröffnet werden, nachdem das gleiche Unternehmen in Rumänien 50 Millionen Euro investiert hat.
  • Rückblick auf die Ereignisse der Woche 09.10.–13.10.2023

    Rückblick auf die Ereignisse der Woche 09.10.–13.10.2023





    Solidarität mit Israel — rumänisches Parlament verurteilt die Terroranschläge der Hamas und bekundet Solidarität mit Israel


    Das rumänische Parlament hat eine Solidaritätserklärung mit Israel verabschiedet und die terroristischen Angriffe der Hamas verurteilt. In dem Dokument hei‎ßt es, dass wirksamere Mechanismen erforderlich sind, um den Schutz von Freiheit, Demokratie und Menschenleben zu gewährleisten. Die Parlamentarier unterstützten das Recht des israelischen Staates, sich gegen den Terrorismus zu verteidigen und alle notwendigen Ma‎ßnahmen zum Schutz seiner Zivilbevölkerung zu ergreifen. Zu Beginn der gemeinsamen Sitzung beider Kammern des Parlaments legten die Senatoren und Abgeordneten eine Schweigeminute zum Gedenken an die Opfer der Terroranschläge gegen Israel ein.



    Vertreter aller Fraktionen verurteilten die Terroranschläge und bekundeten ihre Solidarität mit Israel. Der Fraktionsvorsitzende der regierenden PSD im Senat, Lucian Romașcanu, betonte, dass es absolut schmerzlich sei, in dieser Zeit zwei ungerechte und hasserfüllte Kriege erleben zu müssen, die keine Rechtfertigung haben. Die mitregierende PNL verurteilte ihrerseits die Terroranschläge aufs Schärfste und bekräftigte ihre Unterstützung für das souveräne Recht Israels auf Selbstverteidigung. Die in der Opposition befindliche USR wies darauf hin, dass die Urheber des Angriffs auf Israel um jeden Preis versuchen, die schmerzhaften Tragödien der Geschichte zu wiederholen, und betonte, dass es keine Rechtfertigung für den Terrorismus gibt. Die rechtsnationalistische AUR habe die Angriffe auf Israel seit Anfang an verurteilt, so der Vorsitzende der Partei, George Simion, der zudem sagte, dass die Verpflichtung zu Frieden und Dialog bekräftigt werden müsse. Und schlie‎ßlich bekundete auch der Ungarnverband UDMR seine volle Solidarität mit Israel und dem jüdischen Volk.



    Indessen gab Premierminister Marcel Ciolacu bekannt, dass die überwiegende Mehrheit der rumänischen Staatsbürger, die sich in Israel befanden, nach den blutigen Anschlägen der Hamas ausgeflogen wurden und sicher in Rumänien angekommen sind. Dabei handelte es sich um mehr als 2 000 Personen. Ciolacu dankte den beteiligten Institutionen, dem Au‎ßenministerium und der nationalen Fluggesellschaft TAROM für ihren Einsatz. Laut jüngsten Medienberichten sind bei den Terroranschlägen auch zwei Menschen mit doppelter — rumänischer und israelischer — Staatsbürgerschaft ums Leben gekommen.



    Ukrainischer Präsident Wolodymyr Selenskyj zu Besuch in Bukarest


    Rumänien und die benachbarte Ukraine haben beschlossen, die bilateralen Beziehungen auf den Stand einer strategischen Partnerschaft zu vertiefen, der höchsten Stufe der Zusammenarbeit zwischen zwei Ländern. Eine entsprechende gemeinsame Erklärung wurde von den Präsidenten Klaus Iohannis und Wolodymyr Selenskyj unterzeichnet, der am Dienstag erstmals seit Beginn des Krieges Bukarest besuchte. Dem Kiewer Staatschef wurde zugesichert, dass Rumänien die Ukraine weiterhin unterstützen wird, auch militärisch, und dass ein neuer Getreidekorridor auf dem Schienenweg durch die Republik Moldau nach Rumänien eröffnet werden soll. Die ukrainische Armee werde Flugabwehr- und Artilleriesysteme von Rumänien erhalten, sagte Präsident Selenskyj nach seinen Unterredungen mit hochrangigen Vertretern der Bukarester Politik.



    Rumänien wird die Ukraine so lange unterstützen, wie es nötig ist, sagte seinerseits Präsident Klaus Iohannis, der hinzufügte, dass die Unterstützung des Nachbarlandes von strategischer Bedeutung sei. In Bukarest traf der ukrainische Präsident auch mit den Präsidenten der beiden Parlamentskammern und mit Premierminister Marcel Ciolacu zusammen und legte einen Kranz am Denkmal für den Unbekannten Soldaten nieder. Au‎ßerdem kündigte er an, dass in den kommenden Wochen ein gemeinsames Treffen von ukrainischen und rumänischen Regierungsvertretern vorbereitet werden soll.



    Russische Kampfdrohne erneut auf rumänischem Gebiet im Donaudelta abgestürzt — Verteidigungsminister steht Rede und Antwort im Parlament


    Verteidigungsminister Angel Tîlvăr gab am Mittwoch vor dem Plenum des Senats bekannt, dass die Untersuchung der im Donaudelta gefundenen Drohnenbruchstücke abgeschlossen sei und der Bericht der Generalstaatsanwaltschaft vorgelegt wurde. Dem Minister zufolge sei das rumänische Hoheitsgebiet kein Ziel gewesen, denn der Einschlag sei zufällig erfolgt und die Drohnen haben keinen Sprengstoff enthalten. Die Flugkörper konnten vom Frühwarnsystem nicht erkannt werden, weil sie in sehr geringer Höhe flogen, sagte noch der rumänische Verteidigungsminister.



    Der Minister war von der Fraktion der in der Opposition befindlichen USR-Senatoren aufgefordert worden, im Rahmen der sogenannten Regierungsanhörung“ Rede und Antwort zu diesem Thema zu stehen. Die Regierungsanhörung ist ein Verfahren, das Teil des parlamentarischen Kontrollmechanismus ist, den die Legislative gegenüber der Regierung ausübt. Minister Angel Tîlvăr versicherte, dass Rumänien als NATO-Mitgliedstaat unter Schutz stehe sei und seine Bürger nicht in Gefahr seien. Ferner fügte er hinzu, dass die Luftüberwachungssysteme im Donaudelta in der Nähe der ukrainischen Häfen, die von den russischen Streitkräften verstärkt angegriffen werden, kürzlich aufgerüstet worden seien.



    Oberster Verteidigungsrat veranlasst die Gründung einer interinstitutionellen Gruppe für den Kampf gegen Drogen


    Der Oberste Rat für Nationale Verteidigung hat am Donnerstag in Bukarest die Gründung einer interinstitutionellen Arbeitsgruppe zur wirksamen Vorbeugung und Bekämpfung des Drogenhandels und -konsums beschlossen. Die Arbeitsgruppe wird sich aus Staatssekretären, Vertretern des Nachrichtendienstes SRI, Staatsanwälten und Experten zusammensetzen und soll von der Regierung koordiniert werden.



    Der Vorsto‎ß gilt als Verschärfung der einschlägigen Gesetzgebung. Es ist das erste Mal in der institutionellen Geschichte des Obersten Verteidigungsrates, dass der Drogenhandel und -konsum als gravierende Risiken für die individuelle und nationale Sicherheit behandelt werden. Um den Aktionsplan in die Praxis umzusetzen, wird die Exekutive eine Reihe von Ma‎ßnahmen ergreifen. Dazu gehören die Analyse des rechtlichen Rahmens für den Drogenhandel und -konsum und die Unterbreitung von Vorschlägen zur Änderung und Ergänzung der Rechtsvorschriften, um Schlupflöcher zu schlie‎ßen und den Spielraum für eine spekulative Auslegung der gesetzlichen Bestimmungen zu begrenzen.



    Die Entscheidung kommt im Zusammenhang mit einem tragischen Unfall, der sich im Sommer in der Nähe eines Ferienorts am Schwarzen Meer ereignete. Ein 19-Jähriger Autofahrer unter Drogeneinfluss hatte zwei Jugendliche mit tödlichen Folgen überfahren und drei weitere verletzt. Die Aufsichtsbehörde des Innenministers stellte nachträglich eine Reihe von Unregelmä‎ßigkeiten bei der Verkehrspolizei fest, die den Unfall begünstigt haben sollen. Bei einer Routinekontrolle kurz vor dem Unfall waren im Auto des mutma‎ßlichen Täters Drogen gefunden worden, doch die sich im Einsatz befindenden Verkehrspolizisten hatten keine Drogentests dabei und lie‎ßen den Jugendlichen nach Protokollierung des Fundes weiterfahren.



    Ebenfalls am Donnerstag hat die Regierung eine Erhöhung der Stellenanzahl beim Dezernat für die Bekämpfung der organisierten Kriminalität und des Terrorismus (DIICOT) beschlossen, wie Justizministerin Alina Gorghiu mitteilte. Der Ministerin zufolge soll das Dezernat künftig auf insgesamt 50 Stellen ausgebaut werden, darunter 25 Staatsanwälte allein für die Drogenbekämpfung.

  • Rückblick auf die Ereignisse vom 28.08. bis zum 01.09.2023

    Rückblick auf die Ereignisse vom 28.08. bis zum 01.09.2023


    Ein neues Drama in Rumänien



    Am 26. August wurde die Gemeinde Crevedia in der Nähe von Bukarest in die Liste der rumänischen Tragödien aufgenommen, die hätten vermieden werden können. Bei verheerenden Explosionen in einer Flüssiggas-Tankstelle in dem Ort gab es Tote und Dutzende von Verletzten, die meisten von ihnen Feuerwehrleute, die nach der ersten Explosion eingriffen. Trotz unterschiedlicher Opferzahlen ist der Vergleich mit der Tragödie im Club Colectiv in Bukarest, bei der mehr als 60 junge Menschen ums Leben kamen, gerechtfertigt, insbesondere, wenn die Untersuchungen Missbrauch und Illegalität bestätigen, die den Betrieb der Tankstelle seit 2020 ermöglichten. Die Generalstaatsanwaltschaft untersucht die Explosionen, die Militärstaatsanwaltschaft untersucht das Verhalten der Tankstellenbetreiber. Die Direktion für Korruptionsbekämpfung untersucht ihrerseits mögliches Fehlverhalten von Beamten, die die Genehmigung der LPG-Tankstelle kontrollieren sollten. Wie immer in solchen Fällen werden Behörden mobilisiert und führen landesweit umfangreiche Kontrollen durch. Dabei wurden weitere Unregelmä‎ßigkeiten an Tankstellen in Rumänien festgestellt. Die Presse hat erfahren, dass einer der Anteilseigner des Unternehmens, dem die Flüssiggas-Tankstelle gehört, der Sohn eines PSD-Bürgermeisters ist, der auch ein gro‎ßzügiger Parteisponsor ist. In zehn Jahren soll der Umsatz des Unternehmens, das zahlreiche Verträge mit dem Staat abgeschlossen hat, um fast das Fünffache gestiegen sein.




    Die rumänische Polizei wird umstrukturiert



    Nach einem tragischen Verkehrsunfall in der Schwarzmeer-Hafenstadt Constanța, der von einem jungen Drogenabhängigen verursacht wurde, forderten die Polizeichefs ihre Entlassung. Minister Cătălin Predoiu kündigte eine umfassende Neugestaltung des gesamten Ermittlungssystems im Innenministerium an, beginnend mit der Polizeiinspektion Constanța. Ein 19-jähriger Fahrer, der unter Drogeneinfluss in der Nähe der Gemeinde 2 Mai unterwegs war, hat zwei junge Menschen getötet und drei weitere verletzt. Vor dem Unfall wurde er von Polizeibeamten angehalten und zur Wache gebracht, wo er nach einem Alkoholtest, der negativ ausfiel, wieder entlassen wurde. Predoiu teilte mit, dass gegen mehrere Beamte, die an der mangelhaften Bearbeitung des Falles beteiligt waren, eine Voruntersuchung wegen Fahrlässigkeit eingeleitet wurde. Er kündigte an, dass er alle Bildungseinrichtungen des Innenministeriums militarisieren und die Nationale Drogenbekämpfungsbehörde angesichts der Entwicklung des Drogenkonsums in Rumänien überarbeiten werde. Justizministerin Alina Gorghiu erklärte, dass der Kampf gegen Drogen gemeinsame Anstrengungen erfordere und die Anzahl der Staatsanwälte, die sich derzeit mit solchen Fällen befassen, sehr klein sei. In Rumänien haben wir in diesem Jahr fast 4.700 Fälle von Drogen aufgeklärt. Aber nur 14 Staatsanwälte arbeiten in der Abteilung für den Kampf gegen Drogen.




    Das Treffen der rumänischen Diplomatie



    Das diesjährige rumänische Diplomatentreffen, das traditionell rund um den Tag der Diplomatie am 1. September organisiert wird, widmet sich der Bewältigung der Herausforderungen im Schwarzmeerraum und der Maximierung der Chancen. Präsident Klaus Iohannis sagte, Rumänien wird die Ukraine weiterhin unterstützen. Der Präsident versicherte, dass Rumänien der Republik Moldau mit finanzieller Unterstützung, Fachwissen und politischer Unterstützung zur Seite stehen wird, um einen unumkehrbaren europäischen Weg einzuschlagen. Weiterhin ist es Rumäniens Pflicht, weiterhin ein echter Garant für Sicherheit in der Region zu sein, damit das Schwarze Meer zu einer Region wird, in der Frieden und Wohlstand nicht mehr bedroht sind, sagte der Präsident. Der Beitritt Rumäniens zum Schengen-Raum ist für die kommende Zeit eine Priorität, versprach Iohannis. Das Diplomatentreffen bietet die Gelegenheit, die Prioritäten vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine zu aktualisieren, der eine beispiellose Bedrohung für den Frieden, die Sicherheit und die auf Regeln basierende internationale Ordnung darstellt, sagte Au‎ßenministerin Luminița Odobescu. Man werde die Anstrengungen verstärken, um das Profil Rumäniens in der Europäischen Union, der NATO und auf internationaler Ebene zu stärken.




    Das Enescu Festival präsentiert sich in seiner 26. Ausgabe



    Seit dem 27. August und bis zum 24. September ist Bukarest die musikalische Hauptstadt Europas. 3 500 Künstler treten bei der 26. Ausgabe des Internationalen George-Enescu-Festivals auf, das unter dem Motto Gro‎ßzügigkeit durch Musik“ steht. Der Ausgabe 2023 steht ein neuer künstlerischer Leiter, Cristian Măcelaru, vor. Die Wiener Philharmoniker, das Royal Concertgebouw Orchestra in Amsterdam, das französische Nationalorchester, das Tonhalle-Orchester in Zürich, das London Symphony Orchestra und die Tschechische Philharmonie sind an der diesjährigen Ausgabe beteiligt. Es werden international bekannte Dirigenten auf der Bühne stehen: Cristian Măcelaru, Zubin Mehta, Sir Simon Rattle, Wilson Hermanto, Delyana Lazarova, Lawrence Foster und Vladimir Jurowski.

  • Nachrichten 05.02.2023

    Nachrichten 05.02.2023


    – Am Sonntag traf Rumäniens Premierminister Nicolae Ciucă in Kairo mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah el-Sisi zusammen. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die bilaterale Zusammenarbeit im wirtschaftlichen und sozialen Bereich sowie die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine. Ägypten dankte Rumänien für die Unterstützung bei der Evakuierung von mehr als tausend ägyptischen Studenten, die im vergangenen Jahr aus der Ukraine repatriiert wurden, und für die Erleichterung der Ausfuhr von ukrainischem Getreide nach Ägypten. Nicolae Ciucă betonte die Notwendigkeit, die rumänischen Landwirte zu unterstützen, indem sie Zugang zur ägyptischen Düngemittelproduktion für landwirtschaftliche Nutzpflanzen bekommen. Der rumänische Ministerpräsident nimmt am Sonntag auch am ägyptisch-rumänischen Wirtschaftsforum und an der feierlichen Unterzeichnung bilateraler Dokumente teil. Am Sonnabend erörterte Nicolae Ciucă mit seinem ägyptischen Amtskollegen Mostafa Madbouly die Intensivierung der bilateralen Beziehungen auf politischer, kommerzieller und wirtschaftlicher Ebene. Ferner traf er sich mit Vertretern der rumänischen Gemeinschaft und ägyptischen Staatsbürgern, die in Rumänien studiert hatten.




    – Die Europäische Union setzt im Kontext des Krieges in der Ukraine alle Einfuhren von raffinierten Erdölerzeugnissen wie Benzin, Diesel und Heizöl aus Russland aus. Eine weitere europäische Ma‎ßnahme, die gemeinsam mit verbündeten Ländern, der Gruppe der hoch industrialisierten Länder (G7) und Australien getroffen wurde, tritt ebenfalls heute in Kraft. Es handelt sich um die Preisbegrenzung für russische Erdölprodukte, die auf dem Seeweg transportiert werden. Die europäischen Grenzwerte liegen bei maximal 100 $ pro Barrel für teure Produkte wie Diesel und Benzin und bei maximal 45 $ pro Barrel für weniger raffinierte Produkte wie Heizöl. Diese Ma‎ßnahmen wurden eingeführt, nachdem zuvor eine Obergrenze von 60 Dollar pro Barrel für russisches Rohöl eingeführt wurde. Über diese Grenze hinaus ist es westlichen Unternehmen untersagt, Schifffahrtsdienste nach Russland zu erbringen, was rund 90 % der weltweiten Lieferungen betrifft, die auf die G-7-Staaten entfallen.




    – Ein internationales Drogenkartell, dem rumänische und albanische Staatsangehörige angehörten, wurde von der Polizei und der Kriminalität- und Terrorismusbekämpfungsbehörde zerschlagen. Die rumänischen Behörden haben acht Personen – sechs Rumänen und zwei Albaner – wegen internationalen Handels mit hochriskanten Drogen und Geldwäsche angeklagt. Die Drogen wurden aus den Niederlanden und Belgien in Städten in Rumänien, Italien, Frankreich, Spanien und Albanien verkauft. Die Staatsanwaltschaft beantragte die Sicherstellung und Vernichtung von 10,5 Kilogramm Kokain und 5 Kilogramm Heroin. Au‎ßerdem beantragten sie die Beschlagnahme gro‎ßer Geldbeträge, zweier Gebäude, eines Autos und anderer beweglicher Gegenstände. Der Fall wurde an das Gericht in Bukarest weitergeleitet.




    – Für Rumänien bestehen Wetterwarnungen wegen einer Kältewelle. Die Meteorologen haben zwei Wetterwarnungen herausgegeben, die bis Montagabend gelten. Die Erste betrifft die südlichen und östlichen Karpaten, wo es örtlich und vorübergehend schneien und der Wind mit Geschwindigkeiten von 60 …70 km/h, und in höheren Lagen über 1700 m mit Böen vom 80 …90 km/h wehen wird. Die andere Warnung betrifft den Osten und Südosten des Landes, wo vorübergehend starke Winde mit Böen von 50 bis 70 km/h auftreten werden. In den vergangenen 24 Stunden waren Feuerwehrleute in mehreren Orten in 18 Landkreisen und in der Hauptstadt Bukarest im Einsatz, um die Folgen von Schnee, Schneestürmen und starkem Wind zu beseitigen. Die Feuerwehrleute befreiten mehrere im Schnee stecken gebliebene Fahrzeuge, räumten Dutzende Bäume und mehrere Strommasten sowie beschädigte Autos weg. In mehreren Landkreisen gibt es noch Probleme mit der Stromversorgung. Mehrere Landes- und Kreisstra‎ßen im Südosten, Osten und Westen waren wegen des Schnees gesperrt. Heute ist der Himmel wechselhaft, mit leichtem Schneefall im Osten, Süden und teilweise in der Landesmitte. Der Wind weht mä‎ßig, verstärkt im Südosten und im Gebirge. Die Höchsttemperaturen lagen zwischen minus 6 und 1 Grad Celsius. In Bukarest waren es mittags 2 Grad Celsius.

  • Europas Umgang mit weichen Drogen

    Europas Umgang mit weichen Drogen


    Trotz heftiger Kritik seitens der Mitte-Rechts-Opposition, der Ärzteverbände und der Kirche verabschiedete das maltesische Parlament Mitte Dezember ein Gesetz, das jedem Erwachsenen den Besitz von bis zu 7 Gramm Cannabis und den Anbau von maximal 4 Pflanzen erlaubt. Malta ist damit das erste europäische Land, das den begrenzten Anbau und Besitz von Cannabis für den persönlichen Gebrauch erlaubt. Mit dieser Entscheidung steht Malta nicht allein in der Europäischen Union da – im Oktober legte Luxemburg ähnliche Pläne vor, diese wurden jedoch noch nicht vom Parlament gebilligt. Deutschland, das den medizinischen Cannabiskonsum 2017 legalisierte, kündigte an, einen regulierten Cannabis-Markt einrichten zu wollen, nachdem die Regierungen der Schweiz, Luxemburgs und der Niederlande ähnliche Entscheidungen bekannt gaben. In Italien sammelten Cannabis-Befürworter genügend Unterschriften, um ein Referendum zu diesem Thema abzuhalten.




    Der Richtungswechsel der europäischen Regierungen erfolgt, nachdem die Vereinten Nationen 2020 beschlossen hatten, Cannabis von der Liste der gefährlichen Substanzen zu streichen. Eine im November veröffentlichte Studie des Institute for Competition Economics in Düsseldorf zeigt, dass die Legalisierung von Cannabis beispielsweise Deutschland jährlich etwa 4,7 Milliarden Euro an Steuereinnahmen bringen würde. Hinzu kämen Einsparungen von 1,3 Milliarden Euro bei Polizei und Justiz, und 27.000 Arbeitsplätze würde zusätzlich geschaffen. Doch wie kann der Drogenkonsum kontrolliert werden, wenn diese Maßnahmen zum Zug kommen? Der europäische Drogen-Markt, der sowohl durch die inländische Produktion als auch durch den Handel mit Drogen aus anderen Teilen der Welt beliefert wird, wächst. Südamerika, Westasien und Nordafrika sind die Hauptursprungsländer für illegale Drogen, die nach Europa gelangen, während aus China neue psychoaktive Substanzen herkommen.




    Der im Juni 2021 vorgelegte europäische Drogenbericht warnt vor den Gefahren für die öffentliche Gesundheit, die von der Verfügbarkeit und dem Konsum einer breiteren Palette von Wirkstoffen ausgehen. Aus dem Dokument geht hervor, dass 15 % der jungen europäischen Erwachsenen, d. h. 18 Millionen, im vergangenen Jahr Cannabis konsumiert haben. Weiterhin haben mehr als 25 Millionen Menschen zwischen 15 und 64 Jahren, d. h. 7,6 % dieser Altersgruppe, im vergangenen Jahr Cannabis konsumiert. In dem Bericht heißt es auch, dass organisierte Verbrecherbanden illegale Drogen in Europa vermehrt herstellen, und er warnt davor, dass immer wieder neue, schädliche und starke psychoaktive Substanzen auf dem Markt kommen. Im Jahr 2019 wurden in der Europäischen Union 1,5 Millionen Drogendelikte verzeichnet, von denen 82 % auf den Konsum oder den Besitz für den persönlichen Gebrauch entfielen. Gleichzeitig wurden 370 illegale Labors ausgehoben.




    Nach Angaben der europäischen Beobachtungsstelle meldeten mehr als die Hälfte der 45 Städte, die für 2018 und 2019 Daten zu Kokain-Rückständen im Abwasser vorlegten, einen Anstieg. Aus den Daten geht auch hervor, dass in der EU nach wie vor große Mengen an Kokain und Heroin beschlagnahmt werden, was Anlass zur Sorge über die möglichen Auswirkungen auf die Konsumentenzahlen gibt. Fachleute in Rumänien weisen darauf hin, dass auch hier der Konsum von Cannabis und Wirkstoffen mit psychoaktiven Eigenschaften in letzter Zeit zugenommen hat und dass das Alter der Konsumenten immer jünger wird. In den ersten 11 Monaten des Jahres 2021 beschlagnahmten Polizeibeamte der Direktion für die Bekämpfung der organisierten Kriminalität in Rumänien fast eineinhalb Tonnen Heroin, nahezu 900 kg Kokain und mehr als 400 kg Cannabis. Damit verzeichneten sie einen Anstieg, im Vergleich zu den letzten Jahren. Die meisten dieser Substanzen bleiben jedoch nicht im Land, erklärte Victor Nistor, Hauptkommissar der Polizei, gegenüber Radio Rumänien:




    Alle großen Mengen, die in den letzten Jahren in Rumänien beschlagnahmt wurden, waren für den Transit und nicht für den rumänischen Markt bestimmt. Wie andere Länder in Europa ist auch Rumänien ein Ziel des Drogenhandels, da es Schwarzmeerhäfen hat und auf der klassischen Balkanroute des Heroins liegt, die von Afghanistan, dem Iran über die Türkei, Bulgarien und Rumänien bis nach Westeuropa führt. Wir sind, was die Bekämpfung anbelangt, im Vergleich mit den umliegenden Ländern, gut aufgestellt. Aber auch auf den rumänischen Markt gelangen immer mehr Drogen. Alle Berichte über den Drogenhandel spiegeln die Tatsache wider, dass auf dem Markt vermehrt alle Arten von Drogen angeboten werden und die Zahl der Konsumenten ständig zunimmt.“




    Victor Nistor ist überzeugt, dass Rumänien noch nicht für die Legalisierung der weichen Drogen bereit ist, auch wenn einige Verbände dies fordern. Maßnahmen diesbezüglich könnten schrittweise eingeleitet werden, um die Menschen durch das Gesundheits- und Bildungssystem über die Gefahren des Drogenkonsums aufzuklären. Erst dann kann eine Lösung gefunden werden, die nicht unbedingt die Legalisierung, sondern die Entkriminalisierung einiger Kategorien weicher Drogen vorsehen könnte.

  • Nachrichten 08.04.2019

    Nachrichten 08.04.2019

    Bukarest: Sea Shield 2019, eine militärische Übung, an der mehr als zweitausend Soldaten aus sechs Ländern beteiligt sind, ist in Constanta, Rumäniens wichtigstem Schwarzmeerhafen, im Gange. Die Teilnehmer werden in diesen Tagen trainiert, um auf verschiedene Arten von Angriffen reagieren zu können, die von U-Booten, Schlachtschiffen oder Kampfflugzeugen im Schwarzen Meer ausgehen. Laut Vizeadmiral Alexandru Mîrşu, dem rumänischen Stabschef der rumänischen Marine, der Struktur, die die Übung koordiniert, ist das Szenario der Übung ein fiktives Szenario, das keineswegs provokativ ist. Die NATO hat ihre Präsenz im Schwarzen Meer von 80 auf 120 Tage pro Jahr verstärkt, und die NATO-Gruppe für Gegenmaßnahmen gegen Minen, die sich aus Schiffen aus den Niederlanden, Kanada, der Türkei, Bulgarien und Rumänien zusammensetzt, beweist das Engagement der Allianz zum Schutz der Ostflanke Konflikte zu vermeiden und den Frieden in der Region zu halten.



    Bukarest: Ab Montag bis zum 14. April, nehmen über 600 Athleten aus 40 Ländern an den Wrestling-Europameisterschaften in Bukarest teil, bei denen Rumänien mit 30 Athleten vertreten ist. Rumänien hat den oben genannten Wettbewerb nach der Ausgabe von 1979 bereits zum zweiten Mal ausgerichtet. Die rumänischen Athleten holten sich mit fünf Medaillen von den Europameisterschaften 2018 eine Gold-, eine Silber- und drei Bronzemedaillen. Die Rumänin Elena Andries hat drei Goldmedaillen gewonnen, bei den Jerk-, Snatch- und Total-Events der europäischen Gewichtheben-Meisterschaften in Batumi. Cosmina Pana und Cristian Marian Luca, ebenfalls von der rumänischen Delegation, haben zwei Bronzemedaillen bei den Ruck- und Zugveranstaltungen desselben Wettbewerbs gewonnen. 14 Sportler aus Rumänien nehmen an dem Batumi-Wettbewerb teil, der Punkte für die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Tokio 2020 bietet.



    Bukarest: Der Senat in Bukarest hat die Debatte über den einfachen Antrag der oppositionellen Nationaliberalen Partei und der Union Rettet Rumänien gegen Justizminister Tudorel Toader auf Mittwoch verschoben. Die Unterzeichner des Dokuments sagen, die Spannungen, denen das Rechtssystem ausgesetzt ist, würden durch die Entlassung des derzeitigen Justizministers entschärft. Ein weiteres Argument ist, dass die jüngsten Änderungen der Straf- und Strafprozessordnung durch eine Notverordnung das rumänische Rechtssystem beeinflussen, das gegen die Empfehlungen der europäischen Institutionen verstößt. Am 20. März hat die Abgeordnetenkammer einen weiteren einfachen Antrag gegen den Justizminister abgelehnt.



    Bukarest: An rumänischen Schwarzmeerufern wurden in touristischen Resorts mehrere Kokainpakete gespült. Sie sind die Überbleibsel eines Transportes, der mit einem Gewicht von rund einer Tonne bewertet wurde. Er wurde von einem Boot getragen, das vor zwei Wochen in der Stadt Tulcea gekentert wurde. Seitdem haben hunderte von Gendarmen und Polizeitauchern, die von Anklägern unterstützt werden, 90 km der rumänischen Küste überquert. Die Polizei setzte die Suche nach verdächtigem Material fort, das am Strand angespült wurde, und forderte die Menschen auf, die Behörden zu benachrichtigen, wenn sie solche Pakete gefunden hätten, ohne sie zu manipulieren. Die Polizei sagte, die Drogen seien hochkonzentriert und gefährlich, wenn sie konsumiert würden. Organisierte Kriminalbeamte behaupten, dass der Kokainfang einen geschätzten Marktwert von 300 Millionen Euro hat. Bisher wurden 131 Kilogramm Drogen geborgen.



    Bukarest: Rumäniens oberster Staatsanwalt Augustin Lazar hat am Montag bekannt gegeben, dass die Anklagebehörde des Militärstaatsanwalts die Anklageschrift in der Akte der antikommunistischen Revolution von 1989 eingereicht habe. Die Akte hat über dreitausend Seiten, entschuldigte sich der Staatsanwalt für die übermäßig lange Untersuchungsperiode von fast 30 Jahren. Der ehemalige linksgerichtete Präsident des Landes Ion Iliescu und der stellvertretende Ministerpräsident Gelu Voican wurden in dieser Akte strafrechtlich verfolgt, weil zwischen dem 22. und dem 31. Dezember 1989 Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen worden waren, die das Ende des kommunistischen Regimes begangen hatten. Die oben genannten Personen hatten verschiedene offizielle Positionen inne in dem damaligen FSN-Rat, einem Organ, das zu dieser Zeit exekutive und gesetzgebende Gewalt hatte. Die offizielle Zahl der Toten der Revolution liegt bei über tausend Toten und dreitausend Verwundeten, hauptsächlich nach dem Zusammenbruch der unterdrückenden Diktatur von Nicolae Ceausescu. Rumänien war das einzige Land in Ost- und Mitteleuropa, das durch Blutvergießen von einer Diktatur zur Demokratie gelangte.



    Bukarest: Der Abschluss der Revolutionsakte und die Verurteilung des Falls vor Gericht hat bei den Bukarester Politikern zu unterschiedlichen Reaktionen geführt. Staatspräsident Klaus Iohannis begrüßte den Abschluss der Ermittlungen in der Revolutionsakte und hält dies für einen äußerst wichtigen Schritt bei der Feststellung der Wahrheit. Sowohl PNL als auch USR (in der Opposition) begrüßten die Ankündigung des Staatsanwalts. Der liberale Führer Ludovic Orban sagte, es könne eine gute Sache sein, die Revolutionsakte nach 30 Jahren anzuklagen, wenn die Anklage darin besteht, alle Schuldigen zu bestrafen. Andererseits waren die Vertreter der PSD (in der Regierung) empört, dass Augustin Lazar, dem man vorwirft, mit der ehemaligen kommunistischen Securitate zusammenzuarbeiten, die kontroversen Akten verklagt hat. Der Vorsitzende der Rechtskommission der Abgeordnetenkammer der Sozialdemokrat Nicuşor Halici ist der Ansicht, dass die Wahrheit über die Ereignisse, die zum Sturz des Ceausescu-Regimes führten, früher bekannt sein sollte.

  • „Opportunitäten für Jugendliche“ – ein Programm für gefährdete Teenager

    „Opportunitäten für Jugendliche“ – ein Programm für gefährdete Teenager

    Fast jedes zehnte Kind wird in Rumänien von einer jugendlichen Mutter, die zwischen 15 und 19 Jahre alt ist, auf die Welt gebracht. Damit nimmt Rumänien einen der ersten Plätze in der EU in puncto Teenage-Schwangerschaften ein. Zudem nehmen andere Probleme in dieser Altersgruppe zu: Fettleibigkeit, die Abbrecherquote und der Alkohol- und Tabak-Konsum. Das waren auch die Gründe, warum vor Kurzem in Bukarest das zweite Ressourcen-Zentrum für gefährdete Jugendliche eröffnet wurde. Hier werden diese beraten und bekommen Unterstützung. Hier sollen auch Gruppen-Tätigkeiten organisiert werden, im Rahmen derer die Jugendlichen die Möglichkeit haben werden, zusammen mit Fachleuten über wichtige Themen wie Beziehungen oder Gesundheit zu sprechen.



    Das Zentrum soll eine Brücke zwischen den gefährdeten Jugendlichen und der Gemeinschaft, beziehungsweise der Familie darstellen. Um diesen Jugendlichen entgegenzukommen, hat UNICEF in Partnerschaft mit dem rumänischen Ministerium für Jugendliche und Sport, dem Rathaus des 4. Bezirks und der Allianz für den Kampf gegen den Alkoholismus und die Rauschgift-Süchte ALIAT zeitgleich mit der Eröffnung dieses Zentrums das Programm Opportunitäten für Jugendliche“ eingeleitet. Das Programm soll drei Jahre dauern und in fünf Städten implementiert werden: Bukarest, Cluj (Klausenburg), Iaşi (Jassy), Constanţa und Bacău.



    Sandie Blanchet, UNICEF-Vertreterin in Rumänien, nahm an der Einweihung des Ressourcen-Zentrums für Jugendliche teil. Sie erklärte, die knapp 1,7 Millionen Jugendlichen in Rumänien würden sich mit denselben Herausforderungen wie Jugendliche in aller Welt konfrontieren:



    Jüngste Studien im Bereich der Neurowissenschaft zeigen, dass die Jugendphase eine entscheidende Etappe in der Entwicklung des menschlichen Hirns ist. Jugendliche sind dazu geneigt, sich Risiken auszusetzen, weil ihr Hirn noch nicht komplett entwickelt ist. Die Entscheidungen, die man während des Jugendalters trifft, beeinflussen stark den weiteren Lebensstil. Deshalb ist es wichtig, in diesem Lebens-Abschnitt gesunde Entscheidungen zu treffen. Letztes Jahr waren etwa 17.000 Jugendliche unter 19 Jahren schwanger. Zudem nehmen die Fettleibigkeit, der Alkohol-Konsum, das Rauchen und der Drogen-Konsum in den Reihen der Jugendlichen zu. In den Städten gefährdet der Konsum sogenannter ethnobotanischer Stoffe die Gesundheit oder sogar das Leben von Hunderten von Jugendlichen. Es gibt auch das Risiko der HIV-Infektion. Laut einer UNICEF-Studie befanden sich 19% der Jugendlichen zwischen 15 und 18 Jahren au‎ßerhalb des Bildungs-Systems. Das stellt eine ernsthafte Bedrohung für ihre Chancen dar, einen gut bezahlten Job zu bekommen.“




    Dieses Eingriffs-Modell für gefährdete Jugendliche, die in benachteiligten Stadtteilen im 4.Bezirk der Hauptstadt leben, kommt in einem wichtigen Moment für die Jugend-Politiken in Rumänien. Cosmin Cristian, Staatssekretär im Ministerium für Jugendliche und Sport, erklärt:



    Wir freuen uns, dass, die Nationale Strategie für die Jugend 2015-2020 von der rumänischen Regierung angenommen wurde. In dieser Strategie sprechen wir auch von dieser Gruppe der Jugendlichen, die eine gefährdete Gruppe darstellt und vielen Versuchungen ausgesetzt ist. In Rumänien leben mehr als 6 Millionen junge Leute zwischen 15 und 34 Jahren. 1,7 Millionen davon sind Jugendliche. Diese Strategie soll die Teilnahme der jungen Menschen am aktiven Leben, am wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Leben fördern. Sie soll diesen Menschen gleiche Chancen anbieten. Die Nationale Strategie für die Jugend soll durch lokale Jugend-Strategien umgesetzt werden, das ist sehr wichtig. Wir möchten es nicht dabei belassen. Wir arbeiten jetzt an den nationalen Ma‎ßnahmen-Plänen für Jugendliche anhand der vier Säulen dieser Strategie. Wir wünschen uns eine schnelle Operationalisierung der Strategie. Es gibt schon Städte in Rumänien wie Timişoara (Temeswar), in denen es schon eine lokale Jugend-Strategie gibt. Ich wünsche mir eine Strategie für Bukarest und für die Jugendlichen im 4.Bezirk.“




    Man schätzt ein, dass im ersten Jahr mehr als 1.500 junge Leute informiert werden und weitere 200 von Entwicklungs-Möglichkeiten im Rahmen des Programms Opportunitäten für Jugendliche“ profitieren werden. Insgesamt soll im Rahmen des Pilot-Projekts etwa 10.000 Jugendlichen geholfen werden. Bogdan Glodeanu, Vorsitzender des Verbandes ALIAT, erklärte, man müsse die Jugendlichen über die Risiken, denen sie sich aussetzen, informieren. Bis jetzt hat der ALIAT-Verband etwa 3.000 Jugendliche informiert und unterstützt. Bogdan Glodeanu:



    Im Durchschnitt kommen die Jugendlichen in Kontakt mit Alkohol, Tabak und Drogen ab dem 13. Lebensjahr. Mit 17 Jahren haben 76% der Mädchen und 75% der Jungen mindestens zwei dieser Produkte probiert. 60% der Jugendlichen konsumieren aus Neugier. Nach eineinhalb Jahren werden sie ständige Konsumenten und deswegen gibt es zahlreiche Probleme. Manche brechen die Schule ab, schlie‎ßen sich Gruppen an und die Familie kann ihnen in vielen Fällen nicht mehr helfen. Internationalen Studien zufolge sind 9% der Todesursachen bei jungen Menschen zwischen 15 und 29 Jahren auf den Alkohol zurückzuführen. Rumänien liegt weltweit auf Platz 8 beim Alkoholkonsum pro Kopf. 40% der Jugendlichen haben mindestens einmal Alkohol konsumiert. Im Durchschnitt haben sie knapp 3 Liter Alkohol im Monat konsumiert.“




    Die Spezialisten-Gruppen des Zentrums sollen die Jugendlichen mit Problemen in Schulen ausfindig machen. Es wird zudem Partnerschaften mit Behörden und Nichtregierungsorganisationen geben, die die Lage dieses Jugendlichen besser kennen. Diese sollen die Jugendlichen beraten, dieses Zentrum aufzusuchen. Ein anderes den Jugendlichen zur Verfügung gestelltes Instrument ist die Plattform www.adolescenteen.ro. Auf dieser Plattform können sie in Kontakt mit Spezialisten treten und Informationen über Entwicklungs-Opportunitäten in Bukarest bekommen.

  • Rumänische Jugendliche und ihre Probleme

    Rumänische Jugendliche und ihre Probleme

    Die Heranwachsenden zwischen 10 und 18 Jahren werden entweder als Kinder oder als junge Leute betrachtet — die Öffentlichkeit nimmt sie meistens nicht als getrennte Kategorie wahr. Dies besagt u.a. eine Studie mit dem Titel Die Situation der Heranwachsenden in Rumänien“, die unter der Schirmherrschaft der UNICEF vom Zentrum für Städtische und Regionale Soziologie (CURS) und vom Institut für Erziehungswissenschaften durchgeführt wurde. Die Untersuchung konzentrierte sich auf Heranwachsende zwischen 10 und 18 Jahren und zielte auf die kulturellen Trends, die Probleme und Anfälligkeiten der Teenies ab. Dazu die UNICEF-Vertreterin in Rumänien, Sandie Blanchet:



    Es gibt 3 Kategorien von anfälligen Teenagers in Rumänien: die Behinderten, die Heranwachsenden aus den Roma-Gemeinschaften und die Drogenkonsumenten. Die häufigsten Probleme sind der Schulabbruch (16% der Rroma-Kinder verlassen die Schule nach der 4. Klasse), die verfrühten oder ungewollten Schwangerschaften (2012 gab es in Rumänien 17.000 Mädchen unter 18 Jahren, die schwanger wurden), der Alkoholkonsum (42% der Heranwachsenden haben mindestens einmal Alkohol getrunken), das Rauchen (23% der Teenies haben mindestens einmal geraucht) und der Drogenkonsum (5,4% der Teenagers über 14 Jahren haben mindestens einmal Drogen genommen).“



    Die Prozentzahl der Heranwachsenden, die mindestens einmal Alkohol getrunken haben ist in der Tat hoch, aber es gibt Unterschiede zwischen Stadt und Land einerseits und zwischen Mädchen und Jungen andererseits. Die Soziologin Ionela Şufaru vom Zentrum für Städtische und Regionale Soziologie (CURS) stellt die Situation dar:



    Die Prozentzahl der Jungs ist doppelt gegenüber den Mädchen. In den ländlichen Regionen erklärten die Befragten eine doppellte Menge an konsumiertem Alkohol, im Vergleich zu den Städten. Was das Rauchen betrifft, so erklärten 23% der befragten Heranwachsenden, sie hätten mindestens einmal geraucht; das sind doppelt so viel Jungs im Vergleich zu Mädchen und um 10% mehr in den Städten als auf dem Lande. Zu den Drogen: Fast 4% der Befragten sagten, sie hätten zu einem gewissen Zeitpunkt irgendeine Droge genommen. In der Altersstufe 14-18 Jahre steigt diese Zahl aber bis auf 5,4%, und wenn wir die Kategorie 14-18 Jahre in den Städten betrachten, so werden 7,4% erreicht. Das Einstiegsalter für den Konsum von Alkohol und Rauschgiftmittel liegt bei den rumänischen Heranwachsenden bei 14 einhalb Jahren — das Einstiegsalter beim Drogenkonsum variiert aber zwischen 11 unsd 15 Jahren.“



    Einige Ursachen für ein solches Risikoverhalten sind das Verlassen der Familie im Alter von 14 Jahren, die aggressive Werbung für alkoholische Getränke und Zigaretten und der leichte Zugang der Teenies zu solchen Produkten. Das riskante Sexualverhalten ist eine weitere Kategorie, die in der Studie Situation der Heranwachsenden in Rumänien“ untersucht wird. Die Soziologin Ionela Şufaru:



    15% der befragten Teenager erklärten, sie hätten bereits ihr Sexualleben begonnen — die Prozentzahl der Jungs war zweimal höher als die der Mädchen, und es gab mehr sexuell aktive Teenies in den Städten als auf dem Lande. Die Mädchen sind in der Regel vorsichtiger und stabiler als die Jungs — sie haben meistens stabile Sexualparter und benutzen Kondome. Leider erklärten 16% der befragten Heranwachsenden, sie würden niemals Kondome benutzen. Den ersten Geschlechtsverkehr hätten sie mit 15-einhalb Jahren gehabt.“



    Neben der Feststellung der wichtigsten Anfälligkeiten der Teenager präsentierte die Studie auch mehrere Empfehlungen der UNICEF, damit die Rechte der Heranwachsenden besser geschützt werden und die Gesellschaft ihnen die Hilfe bietet, die sie benötigen. Die UNICEF-Vertreterin in Rumänien, Sandie Blanchet:



    Das Ausbildungssystem sollte den Teenagern die notwendigen Kenntnisse und das entsprechende Verhalten durch Hygienekurse vermitteln, die zum Schulprogramm gehören müssten. Die Schulen und die Gemeinden müssen die anfälligen Teenies unterstützen, damit sie ihre Ausbildung fortsetzen und abschlie‎ßen können. Das Gesundheitssystem sollte Fachleute ausbilden, die den Heranwachsenden zu einer sozialen Inklusion ohne Diskriminierung helfen. Die Teenies sollten au‎ßerdem mehr Sport treiben — dadurch wird die Anfälligkeit für ein Risikoverhalten reduziert. Diese Dienstleistungen sollten immer lokal, ganz nah an den jungen Leuten angeboten werden. Nicht zuletzt müssen die Eltern einen besseren Zugang zu Informationen haben, so da‎ß die Teenager sich zu Hause wohl fühlen.“



    Der Minister für Jugend und Sport, Nicolae Bănicioiu, hat die Probleme der rumänischen Heranwachsenden erkannt, und besteht auf bessere Informierung:



    Ein Gro‎ßteil unserer Aktivität im Teenagerbereich konzentriert sich auf die Prävention und die Bekämpfung des Konsums von Alkohol, Drogen und anderen verbotenen Substanzen. Neben den spezialisierten Nichtregierungsorganisationen nehmen wir uns auch vor, die Partnerschaft mit der Nationalen Agentur für Drogenbekämpfung fortzusetzen. Alle Aktionen des Ministeriums für Jugend und Sport — dazu gehören Ferienlager für Schüler und Studenten sowie die kulturellen und sportlichen Aktivitäten — wurden von Fachleuten von der Nationalen Agentur für Drogenbekämpfung begleitet, die Informations- und Präventionsaktionen durchgeführt haben. Wir fördern einen gesunden Lebensstil schon im jungen Schulalter, um gute Ergebnisse zu erzielen. Dazu gehört auch eine bessere Kommunikation mit den Teenagern.“



    Audiobeitrag hören: