Tag: Dschihad

  • Internationale Gemeinschaft macht gegen Terror mobil

    Internationale Gemeinschaft macht gegen Terror mobil

    Nach einer bewährten Formel als mächtigster Mann des Planeten bezeichnet, zeigte sich US-Präsident Barack Obama offensichtlich orientierungslos, nachdem man ihm vorgeworfen hat, er habe die notwendigen Ma‎ßnahmen nicht getroffen, um den Terroranschlag von letzter Woche in der kalifornischen Stadt San Bernardino zu vermeiden. Bei dem Anschlag mit Sturmgewähren und Sprengsätzen, der von Muslimen begangen wurde, die in den dschihadistischen Online-Medien bekannt waren, kamen 14 Menschen ums Leben und 21 wurden verletzt.



    Bislang gibt es keine Anzeichen dafür, dass die Mörder von einer ausländischen Terrorgruppierung gesteuert wurden“ — sagte Obama am Sonntag in seiner Ansprache an das amerikanische Volk. Er versprach, dass die USA die Terroristen verfolgen werden, egal wo sich diese befinden. Wir werden die Gruppierung Islamischer Staat oder jegliche Organisation vernichten, die uns Schaden zuzufügen versucht“ — versicherte der amerikanische Präsident. Er forderte die Muslime auf, selber gegen die extremistischen Ideologien zu kämpfen. Obama richtete sich an die Unternehmer in der IT-Industrie, dem Kampf gegen den Islamismus durch eine aktivere Propaganda auf den Sozialnetzwerken beizutreten. Allerdings, so das Staatsoberhaupt im Wei‎ßen Haus, werden sich die Vereinigten Staaten nicht in einen Bodenkrieg im Irak und in Syrien hineinziehen lassen. Er verteidigte seine derzeitige Strategie, bei der die Luftangriffe von Einsätzen der Sondereinsatzkräfte am Boden begleitet werden. Darüber hinaus sagte er, dass es zu einem langanhaltenden Sieg führen werde, ohne dass Amerika eine neue Generation nach Übersee schickt, die in einem fremden Land stirbt.



    Auch Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte, dass die Allianz die Möglichkeit der Entsendung von Bodentruppen gegen den Islamischen Staat ausschlie‎ßt. Der Konflikt, sagte er, ist kein Krieg zwischen dem Westen und der islamischen Welt, sondern ein Kampf gegen Extremismus und Terror. Die Muslime befinden sich an der ersten Frontlinie. Die Mehrheit der Opfer sind Muslime und viele derer, die gegen den Islamischen Staat kämpfen, sind Muslime“ — schlussfolgerte der Nato-Generalsekretär.



    Die Öffentlichkeit scheint aber immer skeptischer gegenüber den Verpflichtungen der Politiker zu sein. Nach dem Massaker vom letzten Monat in Paris, das 130 Tote forderte, schrieb die französische Presse, dass der Beliebtheitsgrad des Präsidenten François Hollande gestiegen sei — dank der entschlossenen Ma‎ßnahmen, die er in voller Krise getroffen hat und der diplomatischen Kampagne zur Gründung einer internationalen Koalition zur Terrorbekämpfung. Dennoch erlitt seine Sozialistische Partei, die die Pariser Regierung führt, am Sonntag eine scharfe Niederlage in der ersten Runde der Regionalwahlen. Die Sozialisten verloren die Hälfte ihrer Regionalämter und landeten weit abgeschlagen hinter der rechtsextremen Front National und den Konservativen des ehemaligen Präsidenten Nicolas Sarkozy. Vor dem Hintergrund der Migration und des Terrorrisikos in Europa — geben viele Kommentatoren ungern zu — hat der nationalistische Diskurs der Front-Chefin Marine Le Pen einen Gro‎ßteil der französischen Wähler überzeugt.

  • Ist der Dschihad in Europa angekommen?

    Ist der Dschihad in Europa angekommen?

    Scharm El-Sheikh, Beirut, Paris, Bamako — in weniger als einen Monat haben die Dschihadisten Anschläge auf drei Kontinenten verübt, die hunderte Tote hinterlassen haben. Brüssel, der Verwaltungssitz der Europäischen Union und der Nato, stand tagelang lahm unter der Angst ähnlicher Angriffe. Die Presse in den Nachbarstaaten warf den belgischen Behörden vor, sie hätten das zugelassen, was die Journalisten die Gründung eines wahrhaftigen Dschichadistenquartiers in Brüssel nennen. Hirnlose, die ihre tödliche Inbrunst religiös begründen, befinden sich bereits im Herzen Europas. Bereits seit Anfang letzten Jahres hatte der ehemalige Kremlberater Andrei Illarionow, der danach in die Ungnade von Wladimir Putin gefallen ist, über die Risiken eines sogenannten islamischen Frühlings“ in Westeuropa gewarnt. Westeuropa, sagte er, ist verletzlicher als je zuvor. Die EU verfügt nicht über die Fähigkeit, sich zu mobilisieren, um die Krisen, mit denen es konfrontiert wird, zu lösen — glaubt der ehemalige Chefunterhändler Rumäniens mit Brüssel, Professor Vasile Puşcaş. In einem Interview mit Radio Rumänien spricht er über eine fehlende koordinierte Reaktion in der Flüchtlingskrise und über die Abwesenheit eines gemeinsamen Plans gegen den Terror.



    Es ist eine Formel, die auch während der internationalen Finanzkrise keine Ergebnisse gebracht hat. Man wei‎ß sehr wohl, dass die Beschlüsse auf EU-Ebene verspätet und uninspiriert getroffen wurden. Nun sehen wir in der Flüchtlingskrise die Unfähigkeit, die europäische Gesetzgebung umzusetzen. Lassen Sie uns etwas klarstellen! Bereits seit 2007 gibt es Ma‎ßnahmen, die von den europäischen Institutionen getroffen wurden, die eine Reaktion der Staaten in einem derartigen Fall vorschreiben. Keiner war vorbereitet, keiner hat die Beschlüsse umgesetzt, die sich sowieso gleichzeitig mit der Vertiefung der Krise ändern. Nun haben wir eine andere Krise — die des internationalen Terrors. Jetzt kommt wieder die Frage der Beschlüsse auf, die nicht nur einen Staat betreffen, nicht nur eine Unterregion der Union, sondern die ganze EU.“




    Es gibt den Beweis, dass die Metastasen des Dschihad den ganzen Kontinent befallen haben. Auch wenn sie nur ungerne tun, beginnen die Befürworter der politischen Korrektheit zuzugeben, dass sich die Keime in den immer zahlreicheren muslimischen Gemeinschaften auf dem Kontinent befinden. 2010 lebten hier 44 Millionen Muslime, das hei‎ßt sechs Prozent der Bevölkerung, 19 Millionen allein in den EU-Staaten, was 4% des Gesamten entspricht. Wenn sowohl der Einwanderungszufluss als auch die Geburtenrate aufrecht bleiben, dann werden es 2050 fast 60 Millionen sein. Das hei‎ßt, dass einer von zehn europäischen Bürgern ein bekennender Muslim sein wird.



    Zitiert von unserer Radio-Rumänien-Korrespondentin in Madrid, meinen spanische Experten, dass nach dem Pariser Anschlag auch andere ähnlichen Ausma‎ßes folgen können und dass das Anwerbungsphänomen von Personen, die solche Anschläge begehen, eine Umwandlung verzeichnet hat. Wenn das Abdriften in den Extremismus bis neulich hauptsächlich in Moscheen stattfand, ist nun das Online-Medium das bedeutendste Radikalisierungswerkzeug. 45% der Terrorverdächtigen, die in Spanien verhaftet wurden, haben spanische Staatsbürgerschaft. 40% wurden sogar dort geboren. Experten nennen dieses Phänomen Eischlupf des einheimischen Dschihadismus“. Die Studie konzentriert sich auf das Alter der Terroristen, die immer junger werden, zwischen 15 und 29 Jahren, und stellt das ständige Wachstum der Zahl derer fest, die sich zum Islam konvertieren lassen. Diese werden nach sehr kurzer Zeit zu Radikalen — aus dem Wunsch, ihre Gruppenzugehörigkeit zu legitimieren.



    Vor dem Hintergrund der Debatten in Bukarest über die Pflichtquoten der Flüchtlinge aus dem Nahost und aus Nordafrika, unter die sich leicht auch Dschihadisten emischen können, wollte Präsident Klaus Iohannis betonen, dass Rumänien genauso wie andere mitteleuropäische Staaten kein beliebtes Zielland für diese ist. Terrorismus funktioniert nur, wenn er Furcht einflö‎ßt, so der Präsident:



    Erst wenn wir zulassen, dass die Furcht in das Sozialgewebe unserer Staaten eindringt, dann haben die Terroristen ihr wahres Ziel erreicht, und wir dürfen so etwas nicht zulassen. Wir dürfen nicht zulassen, dass Fremdenfeindlichkeit, Ultranationalismus, Völkerhass relevant für unsere Gesellschaften werden. Wir dürfen auf keinen Fall zulassen, dass diese Furcht zur Stigmatisierung einiger religiöser Gemeinschaften führt, die überhaupt keine Schuld an dieser Sache tragen.“



    Aus Respekt für die ethnischen und religiösen Minderheiten werde die muslimische Bevölkerung Rumäniens keinen Sonderma‎ßnahmen ausgesetzt, fügte Iohannis noch hinzu. Die neue Bukarester Justizministerin, Raluca Prună, hat angekündigt, dass Rumänien allerdings vorbehaltslos, gemeinsam mit den anderen Staaten der Europäischen Union, dazu beitragen, entsprechende rechtliche Ma‎ßnahmen gegen den Terrorismus zu finden.



    Die Mehrheit der rund 70.000 Türken und Tataren, die allgemein im der Region Dobrudscha, im Südosten Rumäniens leben, die jahrhundertelang zum Osmanischen Reich gehört hat, ist ein Vorbild für gelungene Integration und für die Treue dem rumänischen Staat gegenüber. Beide Gemeinschaft sind unmittelbar, genauso wie die anderen ethnischen Minderheiten, in der Abgeordnetenkammer in Bukarest vertreten. In den frühen 2000er Jahren, als sich die rumänische Armee an den Kampagnen zur Terrorbekämpfung in Afghanistan und im Irak beteiligt hat, war der Sprecher des Rumänischen Verteidigungsministeriums ein sehr beliebter Offizier türkischer Abstammung. Das Oberhaupt der muslimischen Kultusgemeinde in Rumänien, der Mufti Murat Iusuf, verurteilte streng die Gräueltaten, die in Paris begangen wurden, sowie diejenigen, die solche Anschläge planen. Es ist ein Verbrechen gegen die Menschheit ohne jegliche Verbindung zur islamischen Religion, sagte der Mufti. Er erwähnte den Vers aus dem Koran, laut dem wer eine Seele tötet, eine ganze Gemeinschaft tötet.

  • Nachrichten 25.01.2015

    Nachrichten 25.01.2015

    BUKAREST: Gut 4000 Europäer kämpfen laut Angaben des rumänischen Nachrichtendienstes SRI an der Seite dschihadistischer Gruppen in Syrien und im Irak. Dabei handele es sich um Staatsbürger nord- und westeuropäischer Staaten, sowie um Bürger mit Wohnsitz in diesen Ländern und auf dem Westbalkan. Laut einer Mitteilung des SRI würden sie auf dem Weg in ihre Zielländer auch Rumänien durchqueren. Die meisten europäischen Dschihadisten stammten aus europäischen Einwandererfamilien mit muslimischen Hintergrund, allerdings befänden sich auch zum Islam übergetretene Christen in ihren Reihen. Auch wenn die Bedrohung für Rumänien derzeit gering sei, seien die Voraussetzungen für die Verschärfung des Phänomens und die Erhöhung der damit einher gehenden Risiken gegeben, warnt der rumänische Nachrichtendienst.





    BUKAREST: Am Sonntag ist in Rumänien das neue Arbeitsgesetz in Kraft getreten. Der von Präsident Klaus Iohannis promulgierte Rechtsakt sieht vor, dass unbezahlter Urlaub und unbegründete Fehlzeiten in Zukunft nicht mehr für die Berechnung des Arbeitsalters berücksichtigt werden. Ausnahme davon bildet der für Fortbildungen in Anspruch genommene unbezahlte Urlaub. Dafür werden der Regelurlaub und der Krankenurlaub für die Berechnung des Arbeitsalters berücksichtigt. Ferner soll der Regelurlaub nicht mehr von der Dauer des Krankenurlaubs beeinflusst werden. Wenn ein Arbeitnehmer seinen Erholungsurlaub aus gutem Grund nicht ganz in Anspruch nehmen kann, dann ist der Arbeitgeber verpflichtet, ihm die nicht genutzten Urlaubstage im kommenden Jahr und innerhalb von höchstens 18 Monaten zu gewähren.



    SPORT: Tennisprofi Simona Halep steht im Viertelfinale der Australian Open. Im Achtelfinale des ersten Grand-Slam-Turniers des Jahres bezwang sie die Belgierin Yanina Wickmayer mit 6:4 und 6:2. Indes verlor mit Irina Begu die zweite noch im Turnier verbliebene Rumänin ihre Achtelfinal-Begegnung. Gegen die Kanadierin Eugenie Bouchard unterlag Begu mit 1:6, 7:5 und 2:6. Im gemischten Doppel verloren Horia Tecău (Rumänien)/Lucie Hradecka(Tschechien) mit 1:6 und 5:7 gegen den Australier Chris Guccione und Andreja Klepac (Slowenien), während Florin Mergea und die Niederländerin Michaella Krajicek das Achtelfinale erreichten. Im Doppel der Männer spielen Horia Tecău und der Niederländer Jean-Julien Rojer in der Nacht zum Montag gegen Eric Butorac (SUA)/Sam Groth (Australien).