19 Millionen rumänische Wähler geben am Sonntag ihre Stimme bei den Kommunal- und Europawahlen ab. Fast 19 000 Wahllokale werden in Rumänien und 915 im Ausland geöffnet sein, was fast eine Verdoppelung im Vergleich zu vor fünf Jahren bedeutet. Die meisten dieser Wahllokale befinden sich in Italien, Spanien und Großbritannien, in denen große rumänische Gemeinschaften leben. Alle wahlberechtigten rumänischen Staatsbürger, die am Wahltag ihren Wohnsitz im Ausland haben oder sich vorübergehend dort aufhalten, können in jedem Wahllokal im Ausland wählen, sofern sie einen gültigen rumänischen Personalausweis vorlegen können. Das erste Wahllokal öffnet am Samstagabend um 22.00 Uhr rumänischer Zeit in Neuseeland. Die Wahl endet am Montagmorgen, wenn die letzten Wahllokale an der Westküste der Vereinigten Staaten und Kanadas, in Vancouver, schließen. Nach Angaben der Ständigen Wahlbehörde beteiligen sich fast 208.000 Personen an den Kommunal- und Europawahlen. In diesem Jahr finden in Rumänien auch Präsidentschaftswahlen im September und Parlamentswahlen im Dezember statt.
Am Dienstag wurden in Rumänien Dutzende von Durchsuchungen bei Firmensitzen und Personen durchgeführt, die verdächtigt werden, eine auf den Handel mit Migranten spezialisierte Gruppe des organisierten Verbrechens zu bilden. Zu den Verdächtigen gehören ehemalige oder derzeitige Mitarbeiter des Innenministeriums, die laut Staatsanwaltschaft Ausländer mit Arbeitsvisa ins Land brachten und ihnen dann beim Grenzübertritt in Schengen-Länder halfen. Die Generalinspektion für Einwanderung gab eine Erklärung ab, in der sie sich von allen Handlungen distanziert, die nicht im Einklang mit dem Gesetz stehen und ihren Werten zuwiderlaufen, während Innenminister Catalin Predoiu Nulltoleranz gegenüber Korruption versprach.
Mehr als 17.700 Fälle von Kindesmissbrauch wurden im vergangenen Jahr in Rumänien registriert, so die Organisation Save the Children in einer Erklärung. Die meisten davon waren Fälle von Vernachlässigung, aber es gab auch viele Fälle von körperlicher Misshandlung, Ausbeutung, emotionalem und sexuellem Missbrauch. Die Zahl der Mädchen, die Opfer von Missbrauch werden, ist höher als die der Jungen, im Falle von sexuellem Missbrauch sogar zehnmal höher. Save the Children warnt, dass Minderjährige, die Opfer oder Zeugen häuslicher Gewalt sind, einem höheren Risiko ausgesetzt sind, dass ihre psychologische und emotionale Entwicklung beeinträchtigt wird.
Schüler, Lehrer und andere im rumänischen Bildungssystem tätige Personen haben heute am Tag des Lehrers einen freien Tag. Der Tag fällt auf den Geburtstag von Gheorghe Lazăr, dem Begründer des modernen Bildungswesens in diesem Land. Laut Marius Nistor, dem Vorsitzenden des Gewerkschaftsverbands für das Bildungswesen, ist es das erste Mal, dass Beschäftigte im Bildungswesen an diesem Tag einen freien Tag haben. Die Sommerferien beginnen am 21. Juni, wenn der Unterricht zu Ende ist.
SPORT: Rumänien hat am Dienstagabend in einem Freundschaftsspiel vor der Fußballeuropameisterschaft in Deutschland ein Unentschieden gegen Bulgarien erreicht (0:0). Am Freitag wird Rumänien ein weiteres Trainingsspiel gegen Liechtenstein bestreiten, ebenfalls in Bukarest. Die Europameisterschaft beginnt am 14. Juni und Rumänien spielt in der Gruppe E. Rumänien trifft am 17. Juni in München auf die Ukraine, am 22. Juni in Köln auf Belgien und am 26. Juni in Frankfurt auf die Slowakei. Rumänien hat zuletzt 2016 in Frankreich an einer Europameisterschaft teilgenommen.
