Tag: Ehrendoktorwürde

  • Dramatiker Matei Vișniec erhält Ehrendoktorwürde der Filmhochschule

    Dramatiker Matei Vișniec erhält Ehrendoktorwürde der Filmhochschule

    Im Jahr 2018 war Matei Vișniec ferner zum Ritter der Künste und der Literatur vom französischen Kultusministerium ernannt worden. In seiner Rede anlässlich der Verleihung des Titels Doctor Honoris Causa sprach Matei Vișniec über die Perspektive unabhängiger Künstler und die Notwendigkeit einer nationalen Strategie für sie – dabei würdigte er den in diesem Jahr verstorbenen Theaterkritiker George Banu. In der gleichen Rede sprach Matei Vișniec auch über seine Beziehung zu den beiden Ländern, in denen er ausgebildet wurde und in denen er schuf, nämlich Rumänien und Frankreich.



    Der Dichter, Dramatiker, Romanautor und Journalist Matei Vișniec wurde am 29. Januar 1956 in Rădăuți, im Norden Rumäniens, geboren. Er debütierte 1972 mit Gedichten in der Zeitschrift Luceafărul und gehörte zu den Gründern des Literaturkreises am Montag, der von dem Kritiker Nicolae Manolescu geleitet wurde. Matei Vișniec ist Autor von sieben Gedichtbänden, sieben Romanen, darunter Das Paniksyndrom in der Stadt der Lichter, Die schuhartige Liebe, die schirmartige Liebe und die Sammlung von Kurzerzählungen Ein Jahrhundert des Nebels, sowie über 50 Theaterstücke. Seit 1987 lebt er in Frankreich, wo er als Journalist für Radio France Internationale arbeitet. Nach dem Fall des Kommunismus im Jahr 1989 hat Matei Vișniec seine Arbeit zwischen Frankreich und Rumänien, zwischen zwei Kulturen und zwei Sprachen, zwischen West und Ost verrichtet. Seine Stücke wurden in mehr als 30 Sprachen übersetzt und in mehr als 30 Ländern aufgeführt. Matei Vișniec ist auch in einem umfangreichen Wörterbuch aufgeführt, dem Dictionnaire des étrangers qui ont fait la France“. Darin geht es um ausländische Kulturpersönlichkeiten in Frankreich, erzählt Vișniec.




    Dieses Wörterbuch ist sehr interessant für das, was Frankreich als Raum der kulturellen Offenheit, als kulturelle Großmacht ausmacht. In diesem Wörterbuch sind rund 4.000 Namen von der Französischen Revolution bis heute, also von 1793 bis heute, aufgeführt. Es handelt sich um Ausländer, die nach Frankreich kamen und einen Beitrag zu seinem kulturellen und geistigen Milieu leisteten. Es liegt auf der Hand, dass die Rumänen einen äußerst wichtigen Anteil an der Schaffung dieses Kulturkonstruktes haben. Die Rumänen kamen Ende des 19. Jahrhunderts nach Frankreich und machten sich in verschiedenen Bereichen einen Namen. Ich möchte einen vergessenen Namen erwähnen. Ein aus Iași stammender Schauspieler, der die Theaterschule besuchte und danach ein großer Star des Stummfilms und des Boulevardtheaters war. Eduard de Max war sein Name, eigentlich sein Bühnenpseudonym. Es gibt viele Rumänen, die in diesem Wörterbuch erwähnt werden, aber ich möchte einen weiteren erwähnen, den verstorbenen Theaterkritiker George Banu. Er gilt als französischer Theaterwissenschaftler rumänischer Herkunft, denn er schrieb seine Werke fast ausschließlich auf Französisch, übersetzte und veröffentlichte sie aber auch in Rumänien.



    Es gibt einen äußerst wichtigen rumänischen Beitrag, der in diesem Wörterbuch hervorgehoben wird, und ich kann sagen, dass es mir eine Freude bereitet, in diesen Band aufgenommen zu werden, denn ich habe wahrscheinlich etwa 30 Theaterstücke in französischer Sprache geschrieben, von denen einige von wichtigen Verlagen wie Actes Sud veröffentlicht wurden. Ich wurde hunderte Male von unabhängigen französischen Ensembles aufgeführt, und in den letzten 30 Jahren wurde fast jedes Jahr mindestens ein Stück aus meiner Feder für das Theaterfestival von Avignon ausgewählt. Und gleichzeitig habe ich versucht, Brücken zu schlagen, Verbindungen zwischen Frankreich und Rumänien herzustellen, mich von dem, was ich in Frankreich sehe, inspirieren zu lassen, um die Rumänen anzuregen, ähnliche Dinge zu tun. Frankreich war für mich eine Öffnung. Frankreich hat mir Flügel verliehen, die sehr wichtig sind, aber ich habe nie meine Wurzeln verloren. Denn ich bin in Rumänien ausgebildet, meine Sensibilität ist die eines rumänischen und osteuropäischen Schriftstellers, und ich fühle die Poesie nur auf Rumänisch.



    Seit 2016 gibt es in Suceava ein nach dem berühmten Dramatiker benanntes Theater: das Stadttheater Matei Vișniec – berichtet der Autor stolz:



    Ich glaube, es ist das jüngste Theater, das in Rumänien aus lokalen Geldern gegründet wurde. Vor der Gründung dieses Theaters, vor sieben Jahren, gab es ein Theaterfestival, das ich zusammen mit sehr enthusiastischen Leuten aus Suceava ins Leben gerufen habe. Wir haben dieses Festival vor elf Jahren zusammen mit der Dichterin Carmen Veronica Steiciuc, die leider nicht mehr unter uns weilt, mit dem Rotary Club, mit dem Bukowina-Verein, mit sehr guten und begeisterten Leuten ins Leben gerufen. Und durch dieses Festival ist es uns gelungen, das lokale Publikum in den Veranstaltungssaal zu locken. Aus dem ganzen Land kamen kostenlose, wichtige Aufführungen, die einem zahlreichen Publikum präsentiert wurden. Dieses Festival zeigte, dass Suceava ein professionelles Theater brauchte, ein Kunsttheater, ein Theater mit Schauspielern, die den Puls der Stadt und die kulturellen Bedürfnisse der Menschen in Suceava spürten, Schauspieler, die, ich würde sagen, zu lokalen Berühmtheiten wurden. Glücklicherweise gibt es dieses Theater heute, und es ist außergewöhnlich, dass die zehn Schauspieler, die in Suceava leben und dort, am Stadttheater Matei Vișniec, arbeiten, mindestens vier Vorstellungen pro Jahr produzieren. Und im Moment hat das Theater, wie ich schon sagte, mehrere wichtige Projekte gestartet.



    Ende März findet im Nationaltheater I.L.Caragiale in Bukarest die Premiere einer neuen Aufführung statt, die auf einem Text von Matei Vișniec basiert: Das Wort Fortschritt klingt furchtbar falsch wenn es Mama ausspricht. Regie führt Botond Nagy, einer der Regisseure, der bereits mehrere Stücke nach Texten von Matei Vișniec in dem nach ihm benannten Theater inszeniert hat. Eines davon, Heimkehr“, ein Stück über den Krieg und die Absurdität des sinnlosen Opferns von Menschenleben, das vom Stadttheater Matei Vișniec“ in Suceava inszeniert wurde, war auch für das Nationale Theaterfestival 2022 ausgewählt worden.

  • Die Woche 05.07.-10.07.2015 im Überblick

    Die Woche 05.07.-10.07.2015 im Überblick


    Abkühlung nach extremer Hitzewelle





    Die extreme Hitze ist in Rumänien am Freitag durch eine Unwetterfront beendet worden. Am Mittwoch waren in zwei westrumänischen Landkreisen Rekordtemperaturen von mehr als 39 Grad gemessen worden, dort rief das Wetteramt die Warnstufe Rot aus. Die Wetterwarnung der Stufen Gelb und Orange galt ferner im Süden und Südwesten Rumäniens bis Freitag. In diesen Regionen erreichten die Höchstwerte um die 36 Grad C und der Temperatur-Feuchtigkeits-Index übertraf den kritischen Wert von 80 Einheiten übersteigen. Züge der Eisenbahngesellschaft CFR verkehrten mit reduzierten Geschwindigkeiten. Für den gesamten Monat Juli deuteten die Prognosen auf eine Abwechslung von Hitzewellen und instabilem Wetter hin.






    Ministerpräsident nach Knie-OP nach Rumänien zurückgekehrt





    Ministerpräsident Victor Ponta hat am Donnerstag seine Tätigkeit wieder aufgenommen. Nach der in der Türkei vorgenommenen Knieoperation Mitte Juni war Ponta am Mittwoch nach Rumänien zurückgekehrt. Während dieses Zeitraums war Innenminister und Vizeministerpräsident Gabriel Oprea zugleich auch Interims-Premier. Die Leitung der PSD hatte während des Ausfalls von Ponta Rovana Plumb inne. Am Tag seiner OP in der Türkei war der Regierungschef von der Antikorruptionsbehörde DNA zu Anhörungen geladen worden. Zuvor hatten die Staatsanwälte die Einleitung einer Strafverfolgungsverfahrens gegen ihn wegen vermuteter Urkundenfälschung, Beihilfe zur Steuerhinterziehung und Geldwäsche angekündigt. Als Rechtsanwalt soll Ponta die Straftaten in Zusammenhang mit einem weiteren Fall begangen haben, bei dem gegen seinen Parteikollegen und Senatoren Dan Sova ermittelt wird. Aus der Klinik in der Türkei hatte Ponta seiner Absicht Ausdruck verliehen, sofort nach der Rückkehr in die Heimat bei der DNA vorsprechen zu wollen.





    Rumänien erhält beträchtliche EU-Fördergelder für Infrastruktur-Projekte



    Rumänien wird demnächst neuneinhalb Millionen Euro aus EU-Fonds für den Bau und die Modernisierung von Autobahnen, Flughäfen, Trinkwasser- und Stromnetzen erhalten. Nachdem die EU-Kommissarin für Regionalpolitik Corina Cretu und Ministerpräsident Victor Ponta am Freitag das Operationelle Program Gro‎ße Infrastruktur unterzeichnen, steht das Geld Rumänien bis 2020 zu Verfügung. Es handelt sich um das wichtigste Programm in Rumänien und das zweitwichtigste in der Europäischen Union, nach dem entsprechenden Programm für Polen. Mit dem Operationellen Program Gro‎ße Infrastruktur verpflichtet sich die Bukarester Regierung, binnen 5 Jahren gesamte rumänische Haushalte mit Trinkwasser aus öffentlichen Netzen zu versorgen, sagte die EU-Kommissarin Corina Cretu. Ministerpräsident Victor Ponta erklärte seinerseits, dass durch die von der rumänischen Regierung gesicherte Kofinanzierung die Infrastrukturinvestitionen etwa 12 Milliarden Euro erreichen werden. Die von der Europäischen Kommission als Hauptprioritäten eingestuften Projekte sind die Autobahnen Sibiu (Zentrum) — Piteşti (Süden), Bacău – Paşcani (Osten) und Târgu Neamţ — Ungheni (Osten). Die letzte Autobahn wird Rumänien mit der Republik Moldau verbinden.





    Institut für Statistik bestätigt anhaltendes Wirtschaftswachstum



    Das Bruttoinlandsprodukt Rumäniens ist im dritten Quartal 2015 um 4,1% gegenüber demselben Zeitraum des Vorjahres sowie um 1,5% gegenüber dem 4. Quartal 2014 gestiegen. Dies verlautet aus der zweiten vorläufigen Fassung des Berichtes, der am Dienstag vom Nationalen Statistikamt veröffentlicht wurde. Verglichen mit der ersten vorläufigen Variante, die vom Nationalen Statistikamt veröffentlicht worden war, blieb die Dynamik des BIP unverändert. Die Wirtschaft Rumäniens ist voriges Jahr um 2,8% verglichen mit 2013 gewachsen. Für dieses Jahr überarbeitete der Nationale Prognoseausschuss die Prognose über das Wirtschaftswachstum des Landes um 3,3% nach oben. Laut dem IWF soll die Wirtschaft Rumäniens dieses Jahr um 2,7% wachsen. Au‎ßerdem revidierte die Weltbank die Schätzungen über die Entwicklung der Rumänischen Wirtschaft für dieses Jahr von 2,9% nach oben bis auf 3%.



    Au‎ßenminister Aurescu trifft italienischen Amtskollegen



    Die italienischen Geschäftsleute vertrauen auf die Stabilität der rumänischen Wirtschaft. Deshalb würden jeden Monat 100 neue Unternehmen sich für Investitionen in Rumänien hier niederlassen. Das erklärte Italiens Au‎ßenminister Paolo Gentiloni, der sich diese Woche in Bukarest mit seinem Amtskollegen Bogdan Aurescu zu Gesprächen über die bilateralen Beziehungen traf. Rumänien und Italien haben eine hervorragende Beziehung im Rahmen einer konsolidierten strategischen Partnerschaft, sagte Aurescu. Er plädierte ferner für die Fortsetzung des intensiven Dialogs zwischen beiden Ländern. Die griechische Krise und das Migrationsproblem standen ebenfalls auf der Gesprächsagenda. Der Handelsaustausch zwischen Rumänien und Italien belief sich auf mehr als 12 Milliarden Euro.



    Moldauischer Präsident erhält Ehrendoktorwürde der Uni in Suceava



    Rumänien ist der stärkste Befürworter der Republik Moldau im EU-Integrationsprozess. Dies erklärte der rumänische Präsident Klaus Johannis am Dienstag im nordöstlichen Suceava bei der Verleihungszeremonie des Ehrendoktortitels an seinen moldauischen Amtskollegen, den prowestlichen Nicolae Timofti. Der rumänische Staatschef begrü‎ßte die demokratische Art und Weise, in der die Kommunalwahlen am anderen Ufer des Flusses Pruth organisiert wurden. Er verwies darauf, dass die Republik Moldau sich weiterhin anstrengen müsse, um den Reformprozess des Staates zu vollenden. Die offiziellen Gespräche wurden den bilateralen Beziehungen und der Unterstützung der europäischen Bestrebungen Chişinăus von Bukarest gewidmet. Der Ehrendoktortitel der Universität Ştefan cel Mare“ in Suceava wurde Timofti für seine besonderen Verdienste bei der Förderung des europäischen Integrationsprozesses der Republik Moldau verliehen, sowie für die Vertiefung der Beziehung zu Rumänien und die Aufmerksamkeit, die er der Erziehung und Ausbildung der jungen Generation schenkt.