Tag: Ein-Eltern-Familie

  • Nachrichten 29.07.2024

    Nachrichten 29.07.2024

    Rumänien begeht am Montag den Tag der Nationalhymne. In seiner traditionellen Botschaft zu diesem Anlass, sprach Präsident Klaus Iohannis von „einer guten Gelegenheit, das kollektive Engagement unserer Generation für die weitere Entwicklung Rumäniens zu bekräftigen“. Der Staatschef erklärte, dass die Hymne „die Einheit der Nation zum Ausdruck bringt und nicht nur die bedeutenden Momente unserer Geschichte definiert, sondern vor allem die Erfüllung der hohen Ideale, die wir uns im Laufe der Jahre gesetzt haben – die Gewährleistung von Freiheit und Souveränität, die Einführung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, die Mitgliedschaft Rumäniens in der Europäischen Union und der NATO“. Der Tag der Nationalhymne wird heute mit militärischen Zeremonien in allen rumänischen Garnisonen begangen. In Bukarest standen ein Gottesdienst und ein Konzert des Orchesters des Verteidigungsministeriums auf dem Programm. Der Tag der rumänischen Nationalhymne wurde 1998 ausgerufen und wird jedes Jahr am 29. Juli zelebriert. Die Hymne „Deșteaptă-te române!“ (Erwache, Rumäne!) wurde von Anton Pann komponiert, der Text stammt von dem Dichter Andrei Muresanu.

    Das Außenministerium rät rumänischen Staatsbürgern von Reisen in den Libanon ab. Dies angesichts der jüngsten bewaffneten Zusammenstöße an der libanesisch-israelischen Grenze. Rumänische Staatsangehörige, die sich bereits im Land aufhalten, werden aufgefordert, verantwortungsvoll zu prüfen, ob sie im Libanon bleiben müssen, während denjenigen, die sich im Süden aufhalten, dringend empfohlen wird, die Region unverzüglich zu verlassen. Das Außenministerium rät rumänischen Staatsbürgern, die sich im Libanon aufhalten, ihre Anwesenheit bei der rumänischen Botschaft in Beirut zu melden. Israelische Militärflugzeuge hatten in der Nacht zum Samstag mehrere Ziele der Hisbollah im Nordlibanon angegriffen, nachdem bei einem Raketenangriff auf einen Fußballplatz in einem drusischen Dorf auf den israelisch besetzten Golanhöhen 12 Menschen, darunter auch Kinder, getötet worden waren.

    Ende März lag die Zahl der Kinder in Rumänien, bei denen beide Elternteile im Ausland arbeiten, bei rund 9.000. Das sind 719 weniger als Ende des Vorjahres, so die Daten der Nationalen Behörde für Kinderschutz und Adoption. Davon befanden sich etwa 8.300 in der Obhut von Verwandten bis zum vierten Grad, ohne Schutzmaßnahmen, während die übrigen bei einer mütterlichen Hilfskraft, in Heimen oder bei anderen Familien oder Personen untergebracht waren. Die Quelle sagte, dass mehr als 44.600 Kinder einen Elternteil haben, der im Ausland arbeitet, die meisten von ihnen in der Obhut von Verwandten. Etwa 7 000 Kinder stammten ebenfalls aus Familien, in denen der allein erziehende Elternteil im Ausland arbeitete, die meisten von ihnen in der Obhut von Verwandten. Mehr als 2 200 Kinder befanden sich im besonderen Schutzsystem, die Hälfte von ihnen in der Obhut von Verwandten, die übrigen in der Obhut von Pflegeeltern, in Heimen, in der Obhut anderer Familien oder Personen.

    Olympia-News: Im Rudern hat sich Rumäniens Frauen-Achter am Montag für das A-Finale A qualifiziert. Das Boot gewann den zweiten Lauf in 6 Minuten 12 Sekunden und 31 Hundersteln. Der rumänische Tischtennisspieler Ovidiu Ionescu musste sich am Montag bei den Olympischen Spielen im Herreneinzel dem Kroaten Andrej Gacina mit 1:4 geschlagen geben, während der rumänische Schwimmer Vlad Stefan Stancu die Qualifikation für das Finale über 800 m Freistil verpasste. Am Sonntag qualifizierte sich der Schwimmer David Popovici im Halbfinale über 200 m Freistil mit der besten Zeit von 1 Minute 44 Sekunden und 53 Hundersteln für das Finale. Der 19-jährige Popovici, zweifacher Weltmeister und vierfacher Europameister, hatte zuvor auch in den Vorläufen mit 1 Minute 45 Sekunden und 65 Hundersteln die beste Zeit erzielt. Vor drei Jahren war er bei den Olympischen Spielen in Tokio im Finale über 200 m Freistil Vierter geworden. Ebenfalls am Sonntag qualifizierte sich Rumänien für das Mannschaftsfinale der Frauen im Kunstturnen, 12 Jahre nach seiner letzten Teilnahme.

    Für Südrumänien gilt heute noch eine Hitzewellenwarnung der Stufe Gelb. In den anderen Regionen werden die Temperaturwerte im Vergleich zum Vortag sinken und in der Nähe der mehrjährigen Durchschnittswerte für dieses Datum liegen. Der Himmel wird wechselhaft sein, mit zeitweiliger starker Bewölkung, Schauern und Gewittern am Nachmittag über begrenzten Gebieten in den Gebirgsregionen und insbesondere in den Südkarpaten und den Kurvenkarpaten. Der Wind wird im Bergland, örtlich und zeitweise im Westen, Südwesten, in der Mitte und im Osten stärker werden, im Allgemeinen mit Geschwindigkeiten von bis zu 50 km/h. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen 25 und 37 Grad Celsius.

  • Kontroverse Debatte: Hat das traditionelle Familienmodell ausgedient?

    Kontroverse Debatte: Hat das traditionelle Familienmodell ausgedient?

    Vor kurzem hat eine rumänische Koalition von Nichtregierungsorganisation, die den Namen Koalition für die Familie“ trägt, drei Millionen Unterschriften gesammelt, um eine Verfassungsänderung zu beantragen. Dabei geht es um den Artikel 48 der Verfassung. Dieser besagt, dass die Familie auf die frei eingewilligte Ehe zwischen den Ehegatten, auf die Gleichberechtigung dieser und auf das Recht und die Pflicht der Eltern, die Kinder gro‎ßzuziehen und zu bilden, basiert. Die erwähnte Koalition möchte, dass zukünftig dieser Artikel vorsieht, dass die Ehe auf die frei eingewilligte Union zwischen einem Mann und einer Frau basiert. Für die Einreichung eines Verfassungsänderungsvorschlags wären nur 500 Tausend Unterschriften nötig gewesen. Wir haben Răzvan Vastea, den Vertreter der Koalition für die Familie, gefragt, wie es zu dieser Initiative kam.



    Als die Verfassung verfasst wurde und zusammen mit ihr auch der Artikel 48, verstand man durch Ehegatten einen Mann und eine Frau. Die jüngsten Entwicklungen auf internationaler Ebene — zum Beispiel in Frankreich, wo die gleichgeschlechtige Ehe legalisiert wurde — haben uns dazu gebracht, den Artikel 48 für klärungsbedürftig und revidierbar zu halten, so dass es klar wird, dass die Ehegatten ein Mann und eine Frau sind, so wie es auch das Zivilgesetzbuch Rumäniens vorsieht.“




    Wie erwartet führte die Initiative zu Kontroversen in der Gesellschaft. Sie wurde von der Rumänisch-Orthodoxen Kirche unterstützt. Zudem sind manche der Verbände der Koalition für die Familie religiös, also kann man den Vorsto‎ß auch als dogmatisch sehen. Răzvan Vastea erläutert weiter:



    Unsere Initiative beinhaltet auch einen Schutz-Faktor gegen eine Bewegung, die wir als unnatürlich empfinden, die gegen eine harmonievolle Entwicklung eines Volkes gerichtet ist. Als die Verfassung verabschiedet wurde, verstanden alle unter Ehegatten einen Mann und eine Frau. Keiner hat sich vorgestellt, dass in zehn Jahren es sich um zwei Männer oder zwei Frauen handeln könnte. Die Konsequenzen sind unserer Meinung nach gravierend, insbesondere was die Geburt und die Erziehung der Kinder anbelangt. Unsere Aktion ist demokratisch. Wir verletzten keine vorausgesetzten Rechte von homosexuellen Personen, weil die Gesetze Rumäniens eigentlich keine solchen Rechte vorsehen.“




    Da bis jetzt keine Anträge auf gleichgeschlechtliche Ehen gestellt wurden, könnte die Aktion der Koalition für die Familie überflüssig scheinen. Das meint Oana Băluţă, Universitätslektorin an der Journalismus-Fakultät:



    Meiner Meinung nach handelt es sich um eine vorbeugende Mobilisierung, die in Rumänien nicht nötig ist. Die gleichgeschlechtliche Ehe ist im Zivilgesetzbuch nicht vorgesehen. Das Zivilgesetzbuch sieht vor, dass die Ehe die frei eingewilligte Union zwischen einem Mann und einer Frau ist. Jedwede andere Form des Zusammenlebens wird vom Zivilgesetzbuch nicht anerkannt. Zudem erkennt das rumänische Zivilgesetzbuch auch keine im Ausland geschlossenen gleichgeschlechtlichen Ehen an. Meiner Meinung nach war diese Aktion nicht notwendig, sie nährt nur den Hass gegenüber einer Minderheit.“




    In der Auffassung der Koalition für die Familie können Kinder nur zusammen mit einem Vater und einer Mutter harmonievoll aufwachsen. Die traditionellen Werte der Familie müssten im Zentrum der Gesellschaft stehen, so die offiziellen Verlautbarungen der Organisation. Die Änderung der Mentalitäten führe aber in vielen Fällen zu anderen Rollenbildern, meint Oana Băluţă:



    Wenn wir uns die Struktur der Familien in Rumänien anschauen, bemerken wir, dass manche aus einer alleinerziehenden Mutter und einem Kind, andere aus einem alleinerziehenden Vater und einem Kind gebildet sind. Es gibt Ein-Eltern-Familien, es gibt Familien, die aus Gro‎ßeltern und Enkelkindern bestehen, weil die Eltern im Ausland arbeiten. Es gibt Familien, gebildet aus Tanten, Onkeln und Enkelkindern. Laut der Volkszählung von 2011 leben aus unterschiedlichen Gründen mehr als 800 Tausend Personen zusammen, ohne verheiratet zu sein. Es gibt Frauen und Männer, die zusammen leben, ohne zivilrechtlich verehelicht oder kirchlich getraut zu sein. Diese Initiative verletzt also auch die Rechte anderer Beziehungsarten, die wir berechtigterweise als Familien betrachten können. Auch in den Ein-Eltern-Familien gibt es Liebe, Verantwortung und Respekt. Die Frage ist: Leben wir in einer imaginären und restriktiven Welt oder in einer konkreten Realität?“




    Sollte die Initiative zur Abänderung des Artikels 48 des rumänischen Grundgesetzes für verfassungskonform erachtet werden, ist das Parlament berufen, die Abhaltung eines Referendums zu beschlie‎ßen. Erst dann würden alle rumänischen Bürger darüber entscheiden müssen, was sie für eine legitime Familie erachten. Bis dahin bleibt die Debatte darüber offen, was die Familie heutzutage bedeutet.