Tag: Einsammeln

  • Patrouille Null Plastik: WWF Rumänien kämpft gegen Kunststoffabfälle im Donaudelta

    Patrouille Null Plastik: WWF Rumänien kämpft gegen Kunststoffabfälle im Donaudelta

    Die Umweltschutzorganisation WWF Rumänien startete vor kurzem eine neue Initiative zur Bekämpfung und Vorbeugung der Verschmutzung durch Plastikabfälle im Donaudelta. Im Rahmen des Vorhabens sollen Ma‎ßnahmen zum Management der Plastikabfälle im Donaudelta vorgeschlagen werden. Darüber hinaus will man auch die örtliche Gemeinschaft an der Sammlung und Wiederverwertung dieser Abfälle viel mehr beteiligen. Zum Auftakt des Projekts wurde ein Workshop in Tulcea veranstaltet. Am Workshop beteiligten sich sowohl die örtlichen wie auch die Umweltschutzbehörden. Die Veranstaltung bot die Gelegenheit, die Probleme im Hinblick auf das Management der Plastikabfälle im Donaudelta zu erkennen. Zum gleichen Anlass wurden auch die zu vollstreckenden Aktionen beschlossen. Mehr Informationen zum Projekt lieferte uns Alexandra Damian, Kommunikationszuständige bei WWF Rumänien:



    In einem ersten Schritt nahmen wir uns vor, die örtlichen zuständigen Behörden zusammenzubringen. Unter zuständigen Behörden verstehe ich die örtlichen Verwaltungsbehörden, die Umweltbehörden, die für die Sammlung, das Recycling und die Entsorgung von Plastikabfällen zuständigen Stellen sowie die Verwaltungsvertreter des Biosphärenreservats Donaudelta. Wir wollen Sammelstellen für Plastikabfälle im Donaudelta einrichten. Es ist schade, dass es sie bis jetzt nicht gegeben hat. Eigentlich ist das das Hauptziel des Projekts. Es gibt schon solche abgegrenzte Sammelstellen für Plastikabfälle in der Ortschaft Sfântu Gheorghe, allerdings wollen wir sie auch auf Sulina, Tulcea und Mahmudia ausweiten. Und in Sfântu Gheorghe möchten wir mehr Sammelstellen einrichten. Parallel zu diesen Verwaltungsma‎ßnahmen werden unsere Freiwilligen den ganzen Sommer lang durch die Donaukanäle streifen und Plastikabfälle von der Wasseroberfläche sammeln. Unsere Sammelaktion hei‎ßt »Patrouille Null Plastikabfälle«. Die Freiwilligen werden die Abfälle sammeln und sie in die speziell eingerichteten Sammelstellen deponieren. Gleichzeitig werden wir eine Aufklärungskampagne in sämtlichen am Projekt beteiligten Ortschaften durchführen. Die Kampagne zielt darauf ab, die Menschen über die negativen Auswirkungen der Plastikabfälle auf die Umwelt aufzuklären. Wir wollen den Ortsbewohnern erklären, wie wichtig es ist, Recyclingaktionen zu fördern und konkret durchzuführen und darüber zu kommunizieren. Au‎ßerdem starten wir auch eine Kampagne zur Mobilisierung der Reiseveranstalter im Hinblick auf einen umweltbewussten Fremdenverkehr. Die Kampagne endet mit einem Preisausschreiben. Die Pension mit dem geringsten ökologischen Abdruck soll gewinnen.“




    Fachleute warnen davor, dass die Donau durch Unmengen an Plastikabfällen erstickt wird. Dadurch wird nicht nur die Qualität der Gewässer gefährdet, sondern auch die Artenvielfalt und die Natur. Alle Abfälle, sowohl die, die vom Strom flussabwärts mitgetragen werden, als auch jene, die durch die Nebenflüsse in die Donau gelangen, flie‎ßen ins Donaudelta und sammeln sich dort an. Dabei darf nicht vergessen werden, dass das Donaudelta unter Naturschutz steht und schon vor langer Zeit als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt wurde. Allein letztes Jahr sammelten die Freiwilligen — im Rahmen des Umweltprojekts Reine Gewässer“ — mehr als 5 Tonnen schwimmende Plastikabfälle (1200 Müllsäcke) vom Strand in Sfântu Gheorghe und von der Insel Sacalin.

  • Erziehung in Umweltschutz: Die Recycling-Patrouille

    Erziehung in Umweltschutz: Die Recycling-Patrouille

    Die Recycling-Patrouille, ein nationales Umwelterziehungs- und Abfallentsorgungsprogramm hat dieses Jahr ihre siebte Auflage erreicht. In jeder Schule, die sich im Herbst für dieses Programm anmeldet, bilden sich Teams von 20-25 Schülern, die von einem Lehrer koordiniert werden. Während des Schuljahres organisieren diese Patrouillen verschiedene Aktivitäten, durch die die Schüler versuchen, Menschen in ihrer Gemeinde davon zu überzeugen, Elektroschrott zu sammeln.



    Auch dieses Jahr nehmen die Schulen in Bukarest, die an diesem Programm teilnehmen, die Reihe der wöchentlichen Aktionen der Umweltverantwortung wieder auf. So werden über 80 Kindergärten, Schulen und Hochschulen in der Hauptstadt in ihrer Nachbarschaft Informationen verteilen und die Menschen auffordern, Elektrogeräte zu recyceln. Sie werden Informationsmaterial an Einwohner, Unternehmen, Institutionen und Organisationen verteilen, damit sie dem Programm beitreten und Elektroabfall zu den Schulen bringen. Im vergangenen Jahr wurden so über 100 Tonnen Elektroschrott gesammelt. Dank dieser Mobilisierung haben die Teams aus Bukarest das Finale der Ausgabe 2016–2017 erreicht.



    Dieses Jahr hat die Bukarester Patrouille die Chance, eine der nationalen Auszeichnungen dieser Ausgabe zu gewinnen, wenn sie von Bürgern, Unternehmen und Institutionen unterstützt wird. Weitere Informationen erhalten wir von Ada Lungu, PR-Beauftragte des Programms Recycling-Patrouille:



    Im Jahr 2011 wurde dieses Programm ins Leben gerufen, das Schulen und Kindergärten aus dem ganzen Land umfasst, und nun, in diesem Frühjahr, sind die Teams in Bukarest ihren Nachbarn zu Hilfe gekommen, die eine verantwortungsvolle Geste gegenüber der Umwelt machen wollen und Elektroschrott richtig entsorgen möchten. So werden jede Woche, vom 16. März bis Ende Mai, Freitag und Samstag, einige Schulen für die Bürger von Bukarest geöffnet, die Elektrogeräte haben, die sie nicht mehr benutzen und auf diese Weise loswerden wollen. Sie können auf der Website patruladereciclare.ro erfahren, welche Schulen jedes Wochenende ihre Türen öffnen, um die elektrischen Abfälle der Nachbarn zu übernehmen. Wir haben sie ‚Fans‘ genannt, weil wir eine Nationalmannschaft haben und jedes Team nur durch die Unterstützung seiner Fans erfolgreich ist. Die Fans sind praktisch Bürger oder Unternehmen, Institutionen, Organisationen, die alte defekte Elektrogeräte besitzen und diese dem Recycling- Programm übergeben. Wir laden die Bevölkerung ein, die kaputten Geräte in die Schule zu bringen. Die Kinder freuen sich sehr, dass sie Unterstützung in der Bevölkerung haben. Aber manchmal ist es schwer, Gro‎ßgeräte (Kühlschränke, Waschmaschinen, Computer, Fernseher) zu bringen. Deswegen gibt es die Hotline 0800444800 oder ein Online-Formular auf der Website patruladereciclare.ro, wo die Abholung dieser beantragt werden kann. So können auch Unternehmen und Institutionen die Aktion der Recycling-Patrouille in Bukarest unterstützen, indem sie defekte Elektrogeräte verschrotten.“




    Bisher haben über 100.000 Schüler und 3.500 Lehrer den Recycling-Gedanken gefördert. Dank ihnen wurden in den sieben Jahren dieses Programms mehr als 2,6 Millionen Kilo Elektroschrott in Rumänien recycelt. In den europäischen Rankings steht Rumänien bei der Sammlung von Elektroschrott dennoch weit hinten. Vier Kilogramm Elektroabfall pro Person sollen in einem Jahr gemä‎ß EU-Vorschriften gesammelt werden. Zurzeit sind die Schüler aus den Schulen Rumäniens diejenigen, die sich verpflichtet haben, etwas in dieser Hinsicht zu tun.

  • Förderung der Mülltrennung: Schulen und Kindergärten sammeln Plastikdeckel

    Förderung der Mülltrennung: Schulen und Kindergärten sammeln Plastikdeckel

    Um die Menschen zu ermutigen, ihren Müll zu trennen, führt die Umweltschutzbehörde von Satu Mare (dt. Sathmar) das Programm Millionen von Deckeln — Millionen von lächelnden Gesichtern“ durch. Dabei sollen Kinder im Vorschulalter und Schüler aus dem Landkreis möglichst viele farbige Deckel von Plastikflaschen und sonstigen Behältern sammeln — und daraus ein riesiges Bild mit einem Motiv aus einem Volksmärchen zusammenstellen. Denn 2018 ist das Jahr der Märchen. Sollte dieses Bild am Ende aus mehr als 6 Millionen Deckeln bestehen oder als das grö‎ßte jemals weltweit hergestellte Bild gelten, wird das Programm ins Buch der Rekorde eingetragen, sagt Elisabeta Bekessy, Direktorin der Umweltschutzbehörde Sathmar.



    Wir haben uns überlegt, Kindergärten in Zusammenarbeit mit Schulen an unserem Programm zu beteiligen, das hei‎ßt, sie Deckel von Plastikflaschen sammeln zu lassen. Statistiken zeigen, dass diese Kategorie von Abfällen in der grö‎ßten Menge vorkommt, d.h. die Abfälle aus Kunststoff. Demzufolge müssen die Kinder die Deckel gemeinsam mit ihren Eltern zu Hause sammeln, sie in die dafür vorgesehene Sammelstelle in den Kindergarten bringen und sie in kleinen Kartons aus Papierverpackungen, eingeteilt nach Farben, aushändigen. Seit dem Start dieses Programms haben sich 89 Bildungseinrichtungen angemeldet, darunter 48 Kindergärten. So wird jeder Kindergarten, der an dem Programm teilnimmt, eine Partnerschaft mit einer oder mehreren Schulen schlie‎ßen. Sie sammeln gemeinsam die Kunststoff-Deckel ein und packen sie, eingeteilt nach Farben, in Säcke ein. Die Säcke tragen ein Etikett, das mit dem Schulnamen und der Anzahl der Deckel beschriftet ist. Die Ma‎ßnahme läuft über einen Zeitraum von sechs Monaten bis zum 5. Juni. Aus diesen gesammelten Deckeln wird jeder Kindergarten, der an dem Programm teilnimmt, eine Bildtafel erstellen, die ein Motiv aus einem Volksmärchen darstellt. Eine Bildtafel soll 2,5 m lang und 1,25 m hoch sein. Aus den einzelnen Bildtafeln werden wir dann anlässlich des Weltumwelttags am 5. Juni im Daniel-Prodan-Stadion in Satu Mare die Längste Bildtafel der Welt zusammenstellen. Wir wollen es damit ins Buch der Rekorde schaffen.“




    Bis jetzt sind Zehntausende Kunststoff-Deckel zusammengekommen und die Ma‎ßnahme wird bis Juni fortgesetzt, wobei die Umweltschutzbehörde monatlich über die Menge der gesammelten Deckel informiert wird. Die lokalen Behörden hoffen, dass in Zukunft daraus eine nachhaltige Aktivität in den Bildungseinrichtungen entsteht. Die Kunststoffflaschen ohne Deckel werden von autorisierten Entsorgungsfirmen, mit denen die Schulen einen Vertrag haben, an Recycler übergeben. Nach der Veranstaltung am 5. Juni werden die Bildungseinrichtungen mit den meisten eingesammelten Deckeln von den Veranstaltern ausgezeichnet. Anschlie‎ßend werden die Bildtafeln in jedem Kindergarten als Symbol für ihre Beteiligung an der Trennung von wiederverwertbaren Abfällen ausgestellt.

  • Recycling-Patrouille hilft beim Einsammeln von Altbatterien und Elektroschrott

    Recycling-Patrouille hilft beim Einsammeln von Altbatterien und Elektroschrott

    Die Recycling-Patrouille ist ein nationales Programm des rumänischen Recycling-Vereins RoRec, das mit dem Ziel angesto‎ßen wurde, die Bevölkerung auf die bedeutende Rolle der Wiederverwertung aufmerksam zu machen. In seinen Kampagnen informiert der Verein darüber, wie jedes Produkt umweltbewusst entsorgt werden kann und erläutert den rumänischen Bürgern, warum Recycling vor allem aktiven Umweltschutz bedeutet.



    Jedes Jahr können sich Schulen landesweit dem Programm Die Recycling-Patrouille“ anschlie‎ßen, bei der Preisverleihung entscheidet die Jury nach dem Kriterium: Zahl der sachgerecht entsorgten elektrischen und elektronischen Altgeräte. An der sechsten Ausgabe nahmen 94 Teams von Schülern und Vorschulkindern aus dem ganzen Land teil, die Gewinner haben als aktivste Recycling-Patrouille“ mit der grö‎ßten Menge an ins Recycling gebrachten Batterien“ überzeugt. Die Gewinner der zweiten Kategorie haben über 200 Kilo, d.h. 700 Stück Altbatterien entsorgt und ins Recycling gebracht. Wir haben die Projektmanagerin des Rumänischen Recycling-Verbands RoRec, Alexandra Arnăutu, um Einzelheiten über das Programm gebeten:



    Mehr als 75% der Teams, die sich daran beteiligten, haben sich für die Lokalpreise qualifiziert, d.h. jede Mannschaft hat mehr als 4 kg Altbatterien pro Teammitglied gesammelt und entsorgt. Wir wurden zudem von einem lokalen Radiosender in eine Sendung eingeladen, die Anfang März unserem Projekt gewidmet wurde: »Die Stunde der Recycling-Patrouille«, was unserem Programm zu einer grö‎ßeren Sichtbarkeit verhalf und ebenfalls dazu führte, dass sich mehrere Erwachsene dafür engagierten. Dieses Programm erfreut sich weiterhin eines gro‎ßen Erfolgs. Die Zahl der Teams, die sich landesweit dem Projekt anschlie‎ßen wollten, war so gro‎ß, dass wir einigen leider die Teilnahme ablehnen mussten, ansonsten hätten wir das Programm nicht gut managen können. Einige Schüler, die sich nicht beteiligen konnten, waren jedoch dabei, um ihre Freunde zu unterstützen. Mal sehen, welche Mannschaften die Nationalpreise gewinnen.“




    Dieses Programm liefert noch einen Beweis, dass die Kinder und Jugendlichen sich immer aktiver für den Umweltschutz engagieren, sagte im Anschluss unsere Gesprächspartnerin.



    Jedes Jahr beteiligen sich über 15-16.000 Kinder und Jugendliche an diesem Programm. Egal ob Kinder und Jugendliche im ländlichen oder im städtischen Raum und egal aus welchem Milieu sie stammen, beweisen sie jedes Mal, dass, wenn man ihnen Vertrauen schenkt, sie das Ziel erfüllen, das sie sich setzen. Wir waren jedes Mal von ihren Aktivitäten begeistert, als sie Gedichte vorgetragen haben oder Ausstellungen organisierten, um das Programm bekanntzumachen. Jedes Mal haben wir etwas von ihnen zu lernen. Damit sie immer informiert bleiben, aktualisieren wir die Broschüren, die wir ihnen zur Verfügung stellen und geben ihnen auch Beispiele guter Praktiken auf der Webseite www.patruladereciclare.ro. Hier wird jedem Landkreis eine Seite gewidmet, wo wir die Schulen in der jeweiligen Region, ihre Teams und Erfolge präsentieren. Im Laufe des Jahres kann sich jeder unter der Telefonnummer 0800-444-800 bei uns melden, um die Recycling-Patrouille bei der Entsorgung vom Elektroschrott einzuschalten und gleichzeitig den Kindern im jeweiligen Landkreis zum Erfolg in unserem Wettbewerb zu verhelfen.“




    Im Monat September werden die Gewinner feststehen. Bis jetzt wurden landesweit über 2 Millionen Kilo Elektroschrott gesammelt.

  • Umweltbelastend: Altbatterien unzureichend eingesammelt und recycelt

    Umweltbelastend: Altbatterien unzureichend eingesammelt und recycelt

    Ende des Jahres 2015 wurden in Rumänien nur 100 Tonnen Altbatterien eingesammelt, was rund 4,5 Millionen Stück entspricht. Auf den Müll landen hingegen rund 50 Millionen Altbatterien und Akkus im Jahr, warnt der Verband System zum Altbatterien-Recycling“. Die Rumänen seien sich der schädlichen Auswirkungen nicht bewusst, die die falsche Entsorgung von gebrauchten Batterien auf ihre Gesundheit haben, warnen die Umweltschützer.



    Der falsche Umgang mit Problemabfällen verschmutzt Boden, Grundwasser und Luft. Der Cadmiumgehalt der Handy-Akkus kann alleine 600.000 Liter Grundwasser verschmutzen, der Merkur, der in einer Uhrenbatterie enthalten ist, kann 500 Liter Grundwasser oder einen Quadratmeter Boden für die nächsten 50 Jahre verschmutzen. Die Managerin des Nationalen Systems zum Altbatterien-Recycling“, Roxana Puia, mit Einzelheiten:



    Vom gesamten Abfall haben die Altbatterien die schädlichsten Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesundheit der Menschen, selbst wenn sie in kleinen Dimensionen vorkommen. Sie haben einen hohen Schwermetallgehalt, der beim Entladen aus den Batterien heraus auf den Boden flie‎ßt. Die Schwermetalle gelangen dann ins Grundwasser und führen auch in geringster Konzentration zu gesundheitlichen Problemen wie Herzerkrankungen, Krebs, sie wirken sich zudem auch auf das Nervensystem negativ aus. Deswegen ist es sehr wichtig, dass sie richtig eingesammelt, recycelt und entsorgt werden. Mehr als 50 Millionen gebrauchte Batterien und Akkus, 1150 Tonnen Problemabfälle landen in Rumänien jedes Jahr auf den Müll. Diese sollten laut europäischen Regelungen umweltfreundlich entsorgt werden. Im Jahr 2012 wurden insgesamt 4751 Tonnen tragbarer Batterien auf den Markt gebracht, nur 312 Tonnen davon wurden jedoch nach ihrer Betriebszeit eingesammelt.“




    Laut der europäischen Gesetzgebung für tragbare Batterien und Akkugeräte, die auch für Rumänien gilt, soll die Recyclingquote 2016 bei 45% der Gesamtzahl der verkauften Batterien liegen. Fast die Hälfte der Batterien, die in Rumänien verkauft werden, müssten also eingesammelt und richtig entsorgt werden. Die aktuelle Quote liegt aber bei 10%. Roxana Puia dazu:



    Die Rumänen und die rumänischen Behörden setzen sich für die Umwelt nicht genug ein. Es gibt nicht genügend Informationskampagnen, die über die Sammelstellen informieren sollten, wo die Bürger gebrauchte Batterien abgeben können. Diese sind die wichtigsten Hindernisse im Weg zur richtigen Entsorgung. Nicht zuletzt wurde die europäische Gesetzgebung in Rumänien mit erheblichem Zeitverzug umgesetzt, drei Jahre nach 2010, als die ersten Auswirkungen schon zu erwarten gewesen wären. Das zusammen mit dem geringen Engagement der Bevölkerung zum Umweltschutz, die nicht gut darüber informiert ist, wie wichtig es ist, Problemabfälle richtig zu entsorgen, haben zu einem deutlichen Missverhältnis zwischen den Zielen geführt, die wir uns setzen und der in der Tat erfüllten Quote.“




    Seit April steht den rumänischen Nutzern von Smartphones und Tablets eine einheimische App zur Verfügung, die über alle Sammelstellen für nicht mehr funktionierende Hausgeräte und gebrauchte Akkus informiert. Das Projekt wurde vom Umweltschutzverband Environ zusammen mit dem Verband Nationales System zum Altbatterien-Recycling“ ins Leben gerufen. Mit der sogenannten Recycling-Karte erfahren die User den Standort von so gut wie 4000 Sammelstellen, die in Supermärkten oder Tankstellen in ihrer Nähe eingerichtet wurden. Für die jüngsten Umweltschützer gibt es die Kampagne Aventurile lui Baterel“ (Die Abenteuer von Batterel“), die sich zum Ziel setzt, die Schüler aller Klassen über die Vorteile des getrennten Abfallsammelns zu informieren und die Lehrer beim Unterricht im Fach Erziehung zum Umweltschutz zu unterstützen. Die Apps Recycling-Karte“, und Die Abenteuer von Batterel“ stehen sowohl den Nutzern von iOS (im Appstore) als auch von Android (in Google Play) zur Verfügung und werden immer wieder aktualisiert.

  • Recicleta – das Cargo-Fahrrad zum Altpapiereinsammeln

    Recicleta – das Cargo-Fahrrad zum Altpapiereinsammeln

    Papier und Pappe sind wertvolle Rohstoffe, und deshalb sollten wir alle uns darum kümmern, dass diese Wertstoffe eingesammelt und dem Rohstoffkreislauf zurückgeführt werden. Das spart Energie und schont die Natur.



    Als Papierrecycling werden das Sammeln und die Aufbereitung von Altpapier oder Kartonagen zur Wiederverwertung bezeichnet, die entweder als eine verkaufsfähige Produktklasse oder als Bestandteil normaler Papiere oder Kartonagen in den Handel zurückflie‎ßen. Altpapierrecycling ist auch in Rumänien eine Priorität, die im Abkommen zwischen dem Land und der Europäischen Union verankert ist. Das grö‎ßte Problem ist aber, dass in Rumänien noch kein landesweites, gut funktionierendes System für das getrennte Sammeln von Altpapier existiert. Laut dem Statistischen Amt der Europäischen Union EUROSTAT wird in Rumänien nur 1% der Haushaltsabfälle wiederverwertet; das Ziel für 2020 liegt bei 50%. In den letzten Jahren haben rumänische Nichtregierungsorganisationen und Sammelvereine mehrere Projekte im Bereich Sammeln und Recycling durchgeführt, aber die Vertreter dieser Organisationen sagen, sie werden mit beträchtlichen Problemen konfrontiert, vor allem wegen der unzureichenden Erziehung der Bevölkerung zu diesem Thema, wegen der schlechten Infrastruktur und der mangelhaften Gesetzgebung.



    Die Nichtregierungsorganisation Viitor Plus“ (dt. Zukunft Plus“) führt seit 8 Jahren Umweltprojekte durch — es geht dabei um Bewaldung, Recycling sowie Erziehung und Sensibilisierung der Bevölkerung zum Thema Umweltschutz. Das Bukarester Projekt mit dem Namen Recicleta“ (eine Kombination von Fahrrad“, auf Rumänisch bicicletă“, und Recycling“) gehört zu den vielen Projekten der letzten Jahre in puncto Recycling von Altpapier. In Rumänien ist es das erste 100%-ig umweltgerechte Projekt zum Altpapiersammeln, denn bei dem Transport des Altpapiers von mehreren Bukarester Unternehmen zu den Recyclingstellen entsteht kein Abgas. Das Altpapier wird mit den sog. Cargo-Fahrrädern (rum. cargo-biciclete) transportiert; die Fahrer dieser in Rumänien einmaligen Cargo-Fahrräder sind sozial benachteiligte Mitbürger, die dadurch einen Arbeitsplatz bekommen. Mehr dazu von Teia Gavrilescu, Gründerin und Leiterin der NGO Viitor Plus“:



    Das Einsetzen von Cargo-Fahrrädern war unsere Idee, und es war zum ersten Mal, dass in Rumänien solche Transportmittel verwendet wurden. Am Anfang benutzten wir gebrauchte Cargo-Fahrräder aus Frankreich — in Rumänien werden solche Nutzfahrräder nicht hergestellt. Wir verwenden Lastfahrräder mit einer Ladefläche von etwa einem Kubikmeter, gro‎ß genug, um verschiedene Arten von Gütern zu transportieren. Wir haben uns für den Transport von Altpapier entschlossen: Wir haben eine Pilot-Zone in Bukarest bestimmt, so dass unsere Fahrradfahrer bei mehreren Firmen anhalten, kleine Mengen Altpapier aufladen und die gesamte Ladung dann an einem Zwischensammelpunkt abladen. Alle unsere Fahrradfahrer sind Leute, die arbeitslos waren und durch dieses Projekt Arbeitsstellen bekommen haben. Alex ist unser ältester Fahrradfahrer, er hat 5 Kinder und muss die gesamte Familie allein unterstützen. Das ist seine erste geregelte Arbeitsstelle, und er hat jetzt ein sicheres Einkommen. Damit hat unser Umweltprojekt auch eine soziale Komponente. Beim Transport entsteht kein Abgas, das Altpapiersammeln ist eine gute Lösung in Richtung getrenntes Abfallsammeln, und wir schaffen auch neue Arbeitsplätze. Zurzeit sammeln wir nur Altpapier, weil Papier am empfindlichsten ist. Durch Recycling werden Naturressourcen gespart, es geht um den Waldschutz. In Rumänien haben wir ein gro‎ßes Problem damit, es werden zu viele Bäume gefällt, um den Bedarf an Papier zu decken — wir könnten das getrennt gesammelte Altpapier wiederverwenden und von Altpapier neues Papier herstellen. Eine Tonne Altpapier bedeutet 15 gerettete Bäume. Mit unserem Projekt »Recicleta« haben wir bis jetzt über 230 Tonnen Altpapier gesammelt.“



    Letztes Jahr wurde das Projekt Recicleta“ bei einem Wettbewerb der Europäischen Investitionsbank zum besten europäischen Umweltprojekt 2013 erklärt.