Tag: Energieeffizienz

  • Bericht über den Stand des Klimas in Rumänien

    Bericht über den Stand des Klimas in Rumänien

    Der Klimagipfel 2024, der im Oktober in Bukarest stattfand, war eine wichtige Plattform für Diskussionen, innovative Lösungen und praktische Strategien zur Bewältigung des Klimawandels. Hier wurde auch ein Bericht über den Zustand des Klimas in Rumänien vorgestellt. Bogdan Antonescu, Dozent an der Fakultät für Physik und Forscher am Nationalen Forschungs- und Entwicklungsinstitut für Erdphysik, war Teil des Teams, das den Bericht erstellt hat.

    „Wir haben Kapitel, die sich mit den Auswirkungen von Naturkatastrophen befassen. In einem Kapitel geht es um Hitzewellen in Rumänien, um Dürren, um Stürme in Rumänien, und zwar aus der Perspektive dessen, was bisher geschehen ist, wie sich die Merkmale dieser Naturereignisse unter dem Einfluss des Klimawandels verändert haben. Dann gibt es Klimaprojektionen, was in Zukunft mit diesen Phänomenen geschehen wird. Wir haben auch ein Kapitel über die Auswirkungen auf die städtische Ebene, über alles, was passiert, wenn wir Hitzewellen haben, die eine Stadt wie Bukarest erreichen, und was die Veränderungen in der städtischen Umwelt sein werden. Dann haben wir ein breiteres Kapitel, denn dieser ganze Teil des Klimawandels kann auch unter dem Gesichtspunkt der so genannten kritischen Punkte des Klimawandels betrachtet werden. Das sind Punkte, von denen es, wenn sie einmal erreicht sind, kein Zurück mehr gibt, wie zum Beispiel die Strömungsbewegungen im nordatlantischen Ozean, der Amazonas-Regenwald oder die grönländischen Gletscher.”

    In den nächsten Jahren, so die Autoren des Berichts, wird es in Rumänien mehr Hitzewellen, mehr Dürren und mehr Stürme geben, als wir es bisher erlebt haben. Bogdan Antonescu, Dozent an der Fakultät für Physik und Forscher am Nationalen Forschungs- und Entwicklungsinstitut für Erdphysik und einer der Autoren des Berichts erzählte uns mehr über die natürlichen Schwankungen in den Vorhersagen.

    Wir hatten in der Vergangenheit Hitzewellen und schwere Dürreperioden, aber jetzt kommt noch das aus dem Klimawandel resultierende Signal hinzu: mehr Treibhausgase in der Atmosphäre bedeuten einen Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur. All diese natürlichen Schwankungen, also Phänomene, die bereits auf natürliche Weise aufgetreten sind, werden nun durch diese Klimaveränderungen verstärkt. Der Klimawandel bringt keine neuen Phänomene mit sich oder schafft neue Dinge, sondern verstärkt das, was bereits vorhanden war. Ein gutes Beispiel sind die Hitzewellen, die kommen werden. Die gab es schon in der Vergangenheit. Wir haben in der Vergangenheit außergewöhnliche Hitzewellen erlebt, aber jetzt werden solche außergewöhnlichen Hitzewellen häufiger beobachtet, so dass sich die Merkmale ändern. Vor allem die Häufigkeit des Auftretens der Phänomene, ihre Dauer und Intensität ändern sich. Ein Beispiel dafür ist die Verstärkung von Stürmen. Wir hatten den Sturm Boris, der in Mitteleuropa Niederschläge verursachte. Dieser Sturm Boris wurde etwas genauer analysiert, und die Niederschlagsmenge wäre ohne diese Klimaveränderungen um 20 % geringer gewesen“.

    Die Autoren des Berichts weisen darauf hin, dass Rumänien zwar Maßnahmen zur Energieeffizienz und zur Förderung erneuerbarer Energien ergriffen hat, das Fehlen eines nationalen Klimagesetzes und die mangelhafte Umsetzung jedoch die Notwendigkeit einer integrierten Vision unterstreichen, bei der der Energiesektor eine zentrale Rolle spielt.

  • EU will Resilienz-Paket aufstocken sowie die Ukraine stärker unterstützen

    EU will Resilienz-Paket aufstocken sowie die Ukraine stärker unterstützen

    Die Legislative der Europäischen Union möchte zudem den gesetzlichen Rahmen schaffen, damit die Ukraine und der Internationale Strafgerichtshof in ihrem Unterfangen unterstützt werden, gegen mutma‎ßliche Kriegsverbrechen zu ermitteln, die während der russischen Invasion in der Ukraine verübt worden sind. So etwa plant das Europaparlament, die Befugnisse der Agentur der Europäischen Union für justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen (Eurojust) zu erweitern, um Hinweise und Beweismittel gegen Kriegsverbrechen, Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit speichern und untersuchen zu können. Eurojust soll darüber hinaus auch Daten mit dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag sowie mit anderen Behörden in den einzelnen Mitgliedsstaaten austauschen dürfen.



    Am Donnerstag stand auch die erweiterte Autonomie der EU-Institutionen im Europaparlament zur Debatte. Die Invasion der Ukraine hat nämlich zahlreiche Verwerfungen mit sich gebracht, und die Perspektiven für den Energiesektor und die Lebensmittelsicherheit sind alles andere als beruhigend. In einer am Donnerstag angenommenen Entschlie‎ßung forderte die EU-Legislative in Brüssel daher eine zusätzliche Bezuschussung der Mitgliedsstaaten, um die Folgen des Kriegs in der Ukraine besser bewältigen zu können. Die EU-Abgeordneten wollen ein temporäres Paket für soziale Resilienz zusammenschnüren sowie einen zweckgebundenen Fonds für die strategische Autonomie der EU einrichten, aus dem wichtige Infrastrukturinvestitionen finanziert werden sollen. Dazu gehören die grenzüberschreitende Energieinfrastruktur, die Erzeugung von Energie aus erneuerbaren Quellen und die Energieeffizienz.



    Die Abgeordneten sind der Ansicht, dass die bestehenden Instrumente und die Flexibilität des derzeitigen mehrjährigen Finanzrahmens (MFR) 2021–2027 nicht ausreichen, um die negativen Auswirkungen des Krieges und die Kosten abzumildern, die der EU durch die gegen Russland verhängten Sanktionen entstehen. Sie fordern daher eine Besteuerung unerwarteter Gewinne von Energieunternehmen, die Beschlagnahme und Einziehung von Vermögenswerten russischer Oligarchen und zusätzliche Flexibilität im EU-Haushalt.

  • LED-Lampen für effizientere Straßenbeleuchtung

    LED-Lampen für effizientere Straßenbeleuchtung

    Das Umweltministerium in Rumänien hat vor kurzem ein Programm für die ökologische Stra‎ßenbeleuchtung im städtischen und ländlichen Raum gestartet. Dabei handelt es sich um ein mehrjähriges Projekt. Der Haushalt für das laufende Jahr beziffert sich auf 384 Millionen rumänische Lei (im Bankenwesen als RON bezeichnet, umgerechnet etwa 80 Millionen Euro). Alle Ortschaften in Rumänien werden demnach die stark energieverbrauchenden Leuchtkörper durch LED-Leuchtmittel ersetzen können. In einer auf Facebook geposteten Mitteilung erklärte der rumänische Umweltminister Costel Alexe Folgendes dazu:



    Das öffentliche Stra‎ßenbeleuchtungsprogramm wird den Stromverbrauch in jeder Ortschaft um 40% senken. Somit werden wir nicht nur die Treibhausgasemissionen reduzieren, sondern auch die Stromrechnung im ganzen Land.“




    Im ersten Projektjahr haben etwa 700 Ortschaften in Rumänien die Möglichkeit, neue LED-Lampen zu kaufen. Der Staat erstattet 90% der Mittel, die in Projekten für eine gesteigerte Energieeffizienz der Stra‎ßenbeleuchtung ausgegeben werden. Laut Ministererlass hängt die Finanzierung von der Grö‎ße des geförderten Verwaltungsgebiets ab. Das hei‎ßt, die Ortschaften mit einer Bevölkerung von bis zu 4000 Einwohnern erhalten ca. 104 Millionen Lei und die Ortschaften mit einer Bevölkerung von mehr als 4000 Einwohnern bekommen das Doppelte.



    Au‎ßer den durch die Verwaltung des Umweltfonds in Rumänien geförderten Projekten hatten die Städte und Gemeinden die Möglichkeit, auf europäische Mittel zuzugreifen, um ähnliche Initiativen zu starten. Die Stadt Cernavodă zum Beispiel unterzeichnete im Dezember 2019 einen Vertrag in Wert von 990 Tausend Euro, wobei 98% des Geldes aus dem Regionalen Operationellen Programm 2014–2020 stammte. Im Rahmen dieses Projektes werden 846 moderne Leuchtkörper in 83 Stra‎ßen in Cernavodă einmontiert.



    Ein weiteres Projekt für die Modernisierung der öffentlichen Stra‎ßenbeleuchtung wurde in Iaşi gestartet. Das Projekt wird ebenfalls durch Mittel aus dem regionalen Operationellen Programm 2014–2020 finanziert. Diesmal handelt es sich allerdings um ein grö‎ßer angelegtes Projekt in Wert von etwa 4,6 Millionen Euro. Im Rahmen des Projektes sollen 4100 LED-Lampen mit Fernbedienung installiert werden. Darüber hinaus sollen an den Beleuchtungsmasten Fotovoltaik-Panels montiert werden.



    Die moldauische Stadt Bârlad arbeitet in Partnerschaft mit Norwegen — im Rahmen des Norwegischen Finanzierungsmechanismus — im Hinblick auf die Modernisierung der Stra‎ßenbeleuchtung. Das Projekt beläuft sich insgesamt auf etwa 1,5 Millionen Euro.



    Die nichtmodernisierten Stra‎ßenbeleuchtungsnetze verursachen 20% des gesamten Stromverbrauchs einer Ortschaft. Das zieht hohe Kosten für die Lokalverwaltung mit sich. LED-Lampen haben einen fünfmal kleineren Energiekonsum, also ist die Modernisierung der Stra‎ßenbeleuchtung eine Priorität im Hinblick auf die Verbesserung der Energieeffizienz.

  • Umweltschutzbudget 2020: Zuwendungen in Höhe von insgesamt 110 Mio. Euro

    Umweltschutzbudget 2020: Zuwendungen in Höhe von insgesamt 110 Mio. Euro

    Die für die Verwaltung des Umweltbudgets zuständige Behörde wird die finanzielle Unterstützung für verschiedene Umweltschutzaufgaben und -projekte gewähren. Für das Abfallmanagement wurden 527 Millionen Lei (umgerechnet knapp 110 Mio. Euro) zugesprochen. Das Geld soll für Investitionen im Hinblick auf die Entwicklung der Infrastruktur für die Sammlung von Abfällen ausgegeben, aber auch in Abfallbehandlungs- und Recyclinganlagen investiert werden. Das nationale Programm für den Ersatz alter Elektrogeräte mit neuen, energieeffizienteren Haushalts- und elektronischen Geräten wird mit einem Budget von 30 Millionen Lei (ca. 6,4 Mio. Euro) ausgestattet. Damit werden vermutlich etwa 100.000 Altgeräte ersetzt werden können.



    Dem Programm zur Erneuerung des Autoparks stehen 405 Millionen Lei (umgerechnet rund 84,4 Millionen Euro) zur Verfügung. Das bedeutet, etwa 60.000 alte Autos können mit Hilfe dieser Ma‎ßnahme aus dem Verkehr entfernt werden. Dem Programm Schrottkarren Plus“ wurden Verpflichtungsermächtigungen in Höhe von 140 Millionen Lei (umgerechnet etwa 28,2 Millionen Euro) zugesagt. Ab dieses Jahr besteht die Möglichkeit, auch elektrische Motorräder im Rahmen des genannten Programms zu erwerben.



    Darüber hinaus sollen auch die weniger umweltverschmutzenden öffentlichen Verkehrsmittel gefördert werden. Der Haushalt für Investitionen diesbezüglich beläuft sich auf 480 Millionen Lei (etwa 100 Millionen Euro). Das Programm richtet sich an die lokalen öffentlichen Behörden in Bezug auf die Ausweitung des elektrifizierten öffentlichen Verkehrsnetzes in den Städten Rumäniens. Für die Entwicklung der Ladeinfrastruktur für Elektroautos und Hybridfahrzeuge werden 92 Millionen Lei (fast 19 Millionen Euro) vorgesehen.



    Die Stra‎ßenbeleuchtung mit LED-Lampen wurde mit einem Budget von 384 Millionen Lei (80 Mio. Euro) ausgestattet. Dadurch soll die Energieeffizienz durch die Reduzierung des Stromverbrauchs gesteigert werden. Geplant ist nämlich, dass die derzeitigen veralteten Beleuchtungssysteme durch neue, moderne, energieeffiziente Beleuchtungssysteme ersetzt werden. Dadurch werden auch die Treibhausgasemissionen reduziert. Auch für das Programm zur Reduzierung der CO2-Austö‎ße durch die Steigerung der Energieeffizienz in Stromerzeugungseinrichtungen wurden Verpflichtungsermächtigungen in Höhe von 628 Millionen Lei (130 Mio. Euro) budgetiert.



    Der Umweltfonds unterstützt finanziell auch das Programm zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen durch die Bewaldung der Grundstücke. Dafür wurden Verpflichtungsermächtigungen in Höhe von 59 Millionen Lei (knapp 12,3 Mio. €) bewilligt. Geplant ist, Grüngürtel und –anlagen zu schaffen, die die Treibhausgase einfangen sollen. Dadurch will man gefährliche Wetterereignisse vorbeugen.

  • Verband Environ organisiert Schulkampagnen zur Umwelterziehung

    Verband Environ organisiert Schulkampagnen zur Umwelterziehung

    Die Kampagne zur Umwelterziehung Baterel şi Lumea Non-E“ (Maskottchen Baterel und die Nicht-E-Welt“) hat dieses Jahr ihre 6. Auflage erreicht. In den ersten drei Monaten seit dem Start der Auflage 2017 meldeten sich mehr als 1000 Bildungsstätten (Kindergärten, Schulen und Gymnasien) als Teilnehmer. Die in Rumänien vom Verband Environ initiierte Kampagne hat das Ziel, die Schüler aller Klassen über die Vorteile des getrennten Abfallsammelns zu informieren und die Lehrer beim Unterricht im Fach Erziehung zum Umweltschutz zu unterstützen. Für die beteiligten Kindergärten, Schulen und Gymnasien in den Städten und in den ländlichen Gebieten wurden personalisierte Programme mit offenen Unterrichtstunden entwickelt, um die Grundsätze des getrennten Abfallsammelns und Recyclings zu fördern.



    Ein weiteres Ziel der Kampagne ist, ein landesweites Netz zum getrennten Sammeln und Recycling von elektrischen und elektronischen Abfällen und alten Batterien und Autobatterien zu bilden. Die Lehrer und die Schüler bekommen Informationsbroschüren und Hilfsmaterialien für den Unterricht, und auch Sonderbehälter zum Sammeln von Altbatterien. Elena Gaspar, Beraterin beim Environ-Verband, mit weiteren Details:



    Das ist eine der langlebigsten Umweltschutz-Kampagnen in Rumänien, mit zwei wichtigen Aktionsrichtungen: Einerseits möchten wir in Rahmen einer Partnerschaft mit dem Erziehungsministerium und dem Umweltministerium den Kindern von klein auf erklären, was Recycling bedeutet, wie man recyceln kann und welche Vorteile damit verbunden sind. Zu diesem Zweck erhalten die Lehrer von uns Unterrichtsstützen für offene Stunden. Zweitens wollen wir den Kindern praktisch beibringen, wie man elektrische und elektronische Abfälle von kleinen Dimensionen, einschlie‎ßlich Batterien, sammeln kann. Wir stellen spezielle Behälter zum Sammeln von Batterien und kleinen E-Abfällen in den Schulen. Die Schüler bringen gebrauchte Batterien in die Schule, und für 10 Batterien erhalten sie 2 Punkte. Mit diesen Punkten können sie dann auf unserer Internetseite www.magazin.baterel.ro von einem Katalog verschiedenes Schulzubehör bestellen, von Stiften und Radierern bis zu Schulranzen, je nachdem, wie viele Punkte sie gesammelt haben. Kurz gesagt, die Kinder, die Altbatterien sammeln, werden mit Preisen belohnt. Unter dem Motto ›Die Baterel-Botschafter‹ organisieren wir auch Wettbewerbe für die Schüler und Lehrer, die unsere Kampagne in ihrer Gemeinde oder in anderen Schulen fördern. Die Schulen, die die meisten Altbatterien sammeln, werden mit Sonderpreisen belohnt, nämlich mit Reisen in Rumänien und ins Ausland. Letztes Jahr organisierten wir zwei Workshops — bei dem einen war der Gro‎ße Preis eine Reise nach Italien, bei dem anderen gab es ein verlängertes Abenteuerwochenende in Predeal. Das war eine gute Motivation für die Kinder, ihr Bestes zu tun. Unsere Kampagne hat inzwischen Tradition — nach sechs Jahren ist Baterel im ganzen Land bekannt.“




    In den letzten zwei Jahren wurden im Rahmen dieser Kampagne etwa 20 Tonnen Altbatterien gesammelt. Das von der Europäischen Union vorgesehene Recyclingsziel beträgt etwa 40% aller Batterien auf dem Markt. Zurzeit sammelt Rumänien nur 10%, aber die Organisatoren hoffen auf bessere Resultate.



    Neben der der Kampagne Baterel und die Nicht-E-Welt“ haben der Verband Environ und das Unabhängige Institut für Umweltfragen in Deutschland eine weitere Umweltschutzkampagne gestartet, die eine Mentalitätsänderung bewirken soll. Durch die Umsetzung von praktischen Ma‎ßnahmen sollten die Schüler und die Lehrer zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Reduzierung des Kohlenstoff-Fu‎ßabdrucks beitragen. Elena Gaspar dazu:



    Wir haben auch eine neue Umweltschutzkampagne in Schulen und Gymnasien gestartet — »Fifty-fifty: Steigerung der Energieeffizienz in Bildungsstätten«. Es handelt sich um eine Partnerschaft mit dem Unabhängigen Institut für Umweltfragen in Deutschland, die vom deutschen Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit finanziert wird. In Deutschland läuft diese Kampagne bereits in 5.000 Schulen. Nach dem Pilotprojekt startete jetzt in Rumänien die zweite Runde. An dieser Umweltschutzkampagne beteiligen sich auch die Kommunalbehörden. Wir gehen in die Schulen, machen eine energetische Evaluierung der jeweiligen Schule, dann wird ein Energie-Team von Schülern, Lehrern und Verwaltungspersonal gebildet. Das Team erarbeitet einfache, kostenlose Ma‎ßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs (Strom und Wärme), die anschlie‎ßend umgesetzt werden. In unserem Pilotprojekt haben es 6 Schulen geschafft, ihren durch die Energierechnungen evaluierten Energieverbrauch ohne jegliche finanzielle Ma‎ßnahmen um 10% zu reduzieren. Das ist, unserer Ansicht nach, ein zukunftsträchtiges Projekt.“

  • Grüne Gebäude in Rumänien

    Grüne Gebäude in Rumänien

    In Rumänien gibt es insgesamt 65 Projekte für energieeffiziente Häuser, die umweltgerecht gebaut werden sollen. Das zeigt ein Bericht, den der Rumänische Rat für Grüne Gebäude in Zusammenarbeit mit der Organisation NAI Romania erstellt hat. Von den 65 Projekten sind 17 Gebäude international zertifiziert, während die restlichen 48 Gebäude infolge eines Energie-Audits in die Energie-Klasse A eingestuft worden sind.



    Die identifizierten Behausungen stellen, aus Sicht der bebauten Fläche, 5% der insgesamt im Zeitraum 1990-2013 errichteten Gebäude dar. Sie sind sowohl in Bukarest, als auch au‎ßerhalb der Hauptstadt, vor allem in den rumänischen Gro‎ßstädten zu finden. Einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung grüner Gebäude in Bukarest leiste auch das Bürgermeisteramt des ersten Bezirks, eröffnet Ion Brad, Vorsitzender des Lokalrates.



    Wir haben bereits ab 2006 mit den sogenannten Wärmedämmungsma‎ßnahmen an den Plattenbauten begonnen. Bislang sind fast 410 Wohnblöcke thermisch isoliert. An weiteren 200 sind die Arbeiten gerade im Gange, weitere 200 sollen Ende dieses Jahres wärmegedämmt sein und für 2014 sind noch einmal 200 Wohnblöcke vorgesehen. Insgesamt sind es 1000 Plattenbauten. All die erwähnten Ma‎ßnahmen werden im Zuge der angepeilten Reduzierung des Energiekonsums und der Kohlenstoffemissionen getroffen. Letzten Monat haben wir einen Beschluss verabschiedet, laut dem auf den Dächern aller Schulen aus dem ersten Bezirk Photovoltaikanlagen montiert werden sollen, natürlich dort wo es möglich ist. Mit der erzeugten Energie soll entweder die Beleuchtung, oder die Warmwasserversorgung bzw. das Heizwasser gesichert werden.“



    Ein Gro‎ßteil der grünen Gebäude Rumäniens ist in Bukarest zu finden. Der Crystal Tower ist zweifelsohne eines der interessantesten, Beleg dafür steht die Auszeichnung des Verbandes der Green-Building-Profis aus Mittel- und Osteuropa. Der Verband ist zuständig für die Erteilung des sogenannten BREEAM-Zertifikats. Dieses gibt Aufschluss über die umweltrelevante Gesamtleistung eines Gebäudes, von der Planung über die Ausführung bis hin zur Nutzung. Das Zertifikat gilt als ältestes und wichtigstes Instrument zur Bewertung von grünen Gebäuden. Mutterland des BREEAM ist Gro‎ßbritannien. Mihaela Drăghici ist die stolze Vertreterin des Crystal Tower:



    Das Projekt Crystal Tower ist das erste in unserem Land, das die BREEAM — Bewertung ‚exzellent’ erhielt. Es weist eine moderne, raffinierte und elegante Architektur auf — sehr viel Wert haben die Planer auf den Umweltschutz und einen reduzierten Energieverbrauch gelegt. Das Gebäude ist mit einer fortschrittlichen Technologie ausgestattet, die meisten Anlagen gelten als Premieren für Rumänien. Davon würde ich als erstes die doppelte Vorhang-Fassade erwähnen, die ein intelligentes und sonnenempfindliches Rollladen-System integriert, für den Sonnenschutz und die Wärmedämmung. Dann das Ventilationssystem VRV2 oder das Building Management System der neuesten Generation — dieses steuert, überwacht und optimiert die Einrichtungen im Gebäude. Das Projekt Crystal Tower ist nicht nur ein grünes Gebäude, sondern auch ein sehr sicheres Gebäude, dessen Struktur vom Typ BAR ist, also Beton mit einiger rigiden Stahlbefestigung — das macht es zu einem der sichersten Gebäude in Rumänien, es kann einer Erdbebenstärke von bis zu 8,5 Grad auf der Richterskala standhalten.“



    Das Gebäude ist sowohl für die Bedürfnisse und Ansprüche von Unternehmen als auch für die persönlichen Bedürfnisse von Privatpersonen entworfen worden. Es enthält Büroräume, Konferenzsäle, ein Restaurant, Bars und Cafés, allesamt im 15. Stockwerk, ein Fitnesscenter und ein Spa im 14. Stock, vier Untergeschösse und nicht zuletzt einen Heliport auf dem Dach. Der Crystal Tower ist überhaupt das einzige Privatgebäude in Rumänien, auf dem Hubschrauber landen können.



    Das rumänische Gesetz sieht Steuerermä‎ßigungen für Gebäude vor, die mit grünen Technologien errichtet oder saniert wurden. Die Vertreterin des Rumänischen Rates für Grüne Gebäude, Luiza Manolea, hat eigene Vorstellungen für die Verfeinerung des Gesetzes:



    Wir schlagen zwei Arten von Steuersenkungen vor. Eine Basis-Ermä‎ßigung und zusätzliche Ermä‎ßigungen. Die Grundermä‎ßigungen sollen anhand internationaler Zertifikate sowie der Einstufung in eine bestimmte Energieklasse gewährt werden. Die zusätzlichen Ermä‎ßigungen sehen andere Kriterien vor, wie etwa die Emissionen von Stickstoffoxiden der Heizanlagen, der Trinkwasser-Verbrauch — je weniger Wasser man verbraucht, desto grö‎ßer soll die Steuersenkung sein. Dann soll es noch andere Kriterien für die Senkung der Gebäudesteuer geben, wie der Umgang mit Regenwasser und eine Sicherheitsinspektion der Behausung.“



    Experten sind der Ansicht, dass die Liberalisierung der Energiepreise den Bau von grünen Gebäuden vorantreiben wird. Theoretisch müssten alle Bauprojekte bis 2020 Nullenergiehäuser beinhalten. Das sind Häuser, die den Energiebedarf aus eigenen Quellen decken und Null Kohlenstoffemissionen haben.



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