Tag: Entschädigungen

  • Dürre: Rumänien beantragt bei EU-Kommission Entschädigungen für Landwirte

    Dürre: Rumänien beantragt bei EU-Kommission Entschädigungen für Landwirte

    Die vergangenen zwei Jahre mit Rekordtemperaturen und unzureichenden Niederschlägen wurden in Rumänien von einer chronischen Dürre überlagert, was die verheerenden Auswirkungen auf das tägliche Leben der Menschen und die Wirtschaft noch verstärkt hat. In mehr als 400 Orten des Landes ist die Wasserversorgung noch immer eingeschränkt. Am stärksten betroffen sind die östlichen Landkreise Botoșani, Iași, Vrancea, Neamț und Bacău. Aber auch in den südlichen Landkreisen Giurgiu und Gorj gibt es große Probleme.

    Die Vertreter der Wasserwerke appellieren weiterhin an die Bevölkerung, das Wasser rationell zu nutzen, da der Füllungsgrad in den 40 Reservoirs 78 % beträgt. In etwa 120 Ortschaften des oben genannten Kreises Botoșani erhalten die Menschen auch nachts kein Wasser, weil der Verbrauch höher als üblich ist und in den Speichern kein optimaler Stand aufgebaut werden kann. Den Nutzern wird empfohlen, für die Zeit des Ausfalls einen Mindestvorrat an Wasser anzulegen. In anderen Städten des Landkreises, die nicht über zentrale Wasserversorgungssysteme verfügen, sind die Brunnen versiegt, und die Menschen berichten, dass sie Wasser aus drei bis vier Kilometern Entfernung holen müssen. Experten empfehlen, Trinkwasser nur für diesen Zweck zu verwenden und nach Möglichkeit Alternativen für andere Tätigkeiten im Haushalt zu nutzen.

    Andererseits hat die anhaltende Dürre zu ernsten Problemen für die landwirtschaftlichen Kulturen geführt. Im Juli dieses Jahres hatte Landwirtschaftsminister Florin Barbu den EU-Kommissar Janusz Wojciechowski darüber informiert, dass weite Teile Rumäniens von der Dürre betroffen sind. Er forderte die Europäische Kommission kürzlich auf, Landwirte, die erhebliche Schäden erlitten haben, dringend zu entschädigen. Weite Teile Rumäniens sind von der Dürre betroffen, und die Einkommensverluste der Landwirte gefährden die wirtschaftliche Lebensfähigkeit der Betriebe und die Sicherheitsinteressen des Landes. „Die erheblichen Schäden, die durch die ungünstigen klimatischen Bedingungen verursacht wurden, erfordern eine dringende Entschädigung auf der Grundlage einer Sondermaßnahme, um zur Lösung der spezifischen Probleme beizutragen, die sich aus diesen Ereignissen ergeben“, heißt es im Schreiben des Ministers für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, Florin Barbu, an die EU-Kommission.

    Nach Angaben des Ministeriums müssten den Landwirten die geschätzten Gesamtkosten von bis zu 75,2 Millionen Euro für die im Herbst 2023 gepflanzten Kulturen dringend erstattet werden. Was das laufende Jahr betrifft, so haben der akute Mangel an Niederschlägen und die in den meisten Teilen des Landes überdurchschnittlich hohen Temperaturen insbesondere in den Tieflandgebieten die im Frühjahr angebauten Kulturen, insbesondere Mais und Sonnenblumen, auf landesweit etwa 2 Mio. Hektar so stark beeinträchtigt, dass sie gefährdet sind. Die Verluste werden nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums auf über 200 € pro Hektar geschätzt.

  • Landeskatalog der Urwälder soll gegen Rodung schützen

    Landeskatalog der Urwälder soll gegen Rodung schützen

    Auf dem Landesgebiet Rumäniens gibt es auch heute noch Urwälder, das hei‎ßt unberührte Wälder, ohne Wege oder Pfade, mit einheimischen Baumarten eines jeden Alters, von einem bis hundert Jahre alten Bäumen. In derartig stabilen Ökosystem werden umgefallene Bäume in den Naturkreislauf reintegriert, und zwar dank der infolge der Fäulnis entstandenen Fülle an Lebensformen.



    In den anerkannten Urwäldern jagt niemand, es sammelt keiner Waldbeeren oder Heilpflanzen. Dann gibt es noch die sogenannten Quasi-Urwälder, naturnahe Wälder, in denen zwar Baumfällungen stattgefunden haben, jedoch recht selten, so dass sich der Wald schnell regenerieren konnte. Nicht vor langer Zeit waren 80% der rumänischen Wälder nie von Menschen betreten worden. Heute sind nur zwei Drittel von ihnen Urwälder und Quasi-Urwälder. Nichtsdestotrotz verfügt Rumänien über die europaweit grö‎ßte Fläche an säkularen Wäldern. Die Buchenwälder im Nerei-Becken, die Tannen-Buchen-Mischwälder in Sinaia, die Tannen-Buchen-Fichten-Mischwälder im Norden der Bukowina, der säkulare Hain in Slătioara, der Traubeneichenwald im Zarandului-Gebirge oder Cozia — das sind nur einige Beispiele für die in Rumänien am besten erhaltenen Wälder. Ein Teil davon ist für die Aufnahme auf die UNESCO-Liste vorgeschlagen, sagt Valentin Sălăgeanu, Kampagnenleiter bei Greenpeace:



    Im Rahmen einer landesweiten Studie 2005 haben wir festgestellt, dass wir über eine gesamte Waldfläche von etwa 218.000 Hektar verfügen. Und das war nicht einmal eine vollständige Studie. In den folgenden zehn Jahren wurde die Hälfte dieser Wälder wahrscheinlich zerstört. Leider hat sich ein Gro‎ßteil der Zerstörung legal zugetragen, denn bis 2012 gab es keine gesetzliche Bestimmung, die den Wert dieser Wälder anerkannte. Und so konnten diese extrem wertvollen Ökosysteme rechtens gefällt oder zerstört werden. Ab 2012 wurde eine Reihe von Kriterien und Kennzahlen erarbeitet, die die Ortung der Wälder erleichtern. Auch wurde eine Schutzma‎ßnahme eingeführt, die aber nur teilweise wirkt und völlig unzureichend ist. Also wurde auch nach 2012, nach der gesetzlichen Anerkennung der Wälder, weiter flei‎ßig gerodet. Und heute haben wir höchstwahrscheinlich, nach einigen optimistischen Schätzungen der Umweltorganisationen, einschlie‎ßlich Greenpeace, etwa 120 Tausend Hektar. Das hei‎ßt, die Hälfte der Waldfläche ist verloren gegangen.“




    Für den langfristigen Schutz der verbliebenen Primär-Wälder haben die Behörden Ende 2016 die Aufstellung eines Landeskatalogs der Ur- und Quasiurwälder beschlossen. Der Prozess werde sich über mehrere Arbeitsetappen erstrecken, erklärt Valentin Sălăgeanu:



    Als erstes muss das Gesetz vom letzten Jahr verbessert werden, das die Schutzma‎ßnahme, also den Landeskatalog der Ur- und Quasiurwälder, regelt. Bei der Identifizierung und Anerkennung der Wälder entstehen noch Engpässe, das führt dazu, dass die Freiwilligentätigkeit der NGOs in den Sand verläuft. Zweitens muss unbedingt eine Ausschreibung für die Nutzung der aus dem Umweltfonds stammenden Fördermittel stattfinden, es sind 2,5 Millionen Euro, die wir für die Bestandsaufnahme und die Kartenaufstellung vorgesehen haben. Das Verfahren muss schnell abgeschlossen werden, damit wir wissen, was noch nicht in der Bestandsaufnahme steht. Drittens und extrem wichtig ist es, dass alle Interessenvertreter, beginnend mit dem Ministerium für Wasser- und Forstwirtschaft, die Forstverwaltung ROMSILVA, die Privateigentümer, die NGOs, dass alle zur Schlussfolgerung kommen, dass es einer Zusammenarbeit bedarf. Sonst verlieren wir dieses europäische Naturerbe. Und es wäre schade, denn sind solche Ökosysteme einmal zerstört, können sie nicht wieder hergestellt werden.“




    Die meisten betroffenen Wälder befinden sich im Besitz des Staates, jedoch gibt es auch einige Privateigentümer, die entschädigt werden sollen, behauptet Valentin Sălăgeanu von Greenpeace:



    Bislang ist man bei den Privateigentümern auf Widerstand gesto‎ßen, denn sind die Wälder einmal im Katalog erfasst, können sie nicht mehr bewirtschaftet werden. Also gab es für die Eigentümer nichts mehr an ihren Wäldern zu verdienen, nachdem sie in den Katalog aufgenommen worden waren. Dafür haben wir eine Entscheidung der Europäischen Kommission vom Ende des letzten Jahres, die Schadenersatz für Waldbesitzer vorsieht, die mögliche finanzielle Verluste erleiden. Die aktuelle Regierung muss also die Entscheidung der Europäischen Kommission anwenden, so dass Privatbesitzer entschädigt und diese Hürde aus dem Weg geräumt werden kann. Der Schadenersatz würde sich auf bis zu 500 Euro pro Hektar jährlich belaufen.“




    Die im Katalog enthaltenen Wälder werden strikten Schutzma‎ßnahmen unterzogen, es werden keinerlei menschliche Tätigkeiten mehr auf den entsprechenden Gebieten möglich sein. Valentin Sălăgeanu erklärt, dass in den geschützten Wäldern nur noch Forschungs-, Bildungs- und Besucheraktionen erlaubt sein werden.



    Praktisch ist der Katalog eine öffentliche Datenbank, in der alle Informationen über diese Wälder eingetragen sind. Eingetragene Wälder genie‎ßen einen neuen Status, man darf überhaupt keine forstwirtschaftliche Tätigkeit mehr darin ausüben. Es wird alles bis ins Detail eingetragen, Hektar für Hektar, die genauen Ortsangaben nach GPS-Daten, mit Bezeichnung. Alle Ur- und Quasiurwälder kommen hier hinein. Bislang wurden 13.000 Hektar Waldfläche in den Katalog eingetragen. Es folgt eine zweite Etappe, in der die 24.000 Hektar Buchenwälder, die für das UNESCO-Naturerbe vorgeschlagen wurden, neu bewertet und ebenfalls eingetragen werden sollen, weil sie schnell von der Erdfläche verschwinden. Und dann folgt die dritte Etappe, in der alle Interessengruppen sich gemeinsam für die kartografische Erfassung der Urwälder anstrengen müssen, die noch nicht genau geortet wurden.“




    Der Landeskatalog der Ur- und Quasiurwälder soll nach einem Jahr vollständig und auf der Internetseite des zuständigen Ministeriums abrufbar sein.

  • Nachrichten 24.07.2017

    Nachrichten 24.07.2017

    Eine Kommission soll nach Angaben des rumänischen Landwirtschaftsministers Petru Daia prüfen, ob bei der Qualität von Lebensmitteln aus dem Westen Europas ein Doppelstandard gilt. Neben seinem Ressort seien im Gremium die Lebensmittelgesundheitsbehörde und der Verbraucherschutz vertreten, so der Minister. In letzter Zeit hatten Verbraucherverbände und Europaabgeordnete aus Rumänien die EU-Kommission auf den Mangel an verbindlichen Qualitätsregelungen aufmerksam gemacht. Nächste Woche wollen Tschechien, Ungarn, Polen und die Slowakei bei einem Treffen in Warschau die EU auffordern, gegen Lebensmittelkonzerne vorzugehen, die Zutaten schlechterer Qualität in Exportprodukten für ärmere Märkte verwenden.



    Der rumänische Staatspräsident, Klaus Iohannis, hat am Freitag das Gesetz zur Aufhebung der Eilverordnung Nr. 13 und das Gesetz zur Annahme der Eilverordnung Nr. 14 in Kraft gesetzt. Die Abgeordnetenkammer des rumänischen Parlaments hatte am Dienstag die umstrittene Eilverordnung Nr. 13, die das Strafgesetzbuch ändern sollte, abgelehnt, und die Eilverordnung Nr. 14 zur Aufhebung der Eilverordnung Nr. 13, angenommen. Die Abgeordnetenkammer war in diesem Fall das Entscheidungsgremium. Die Eilverordnung Nr. 13, die von der Regierungskoalition am 31. Januar verabschiedet wurde und den Amtsmissbrauch zum Teil entkriminalisiert hätte, löste in Rumänien massive Proteste aus. Die Vorschrift wurde vom rumänischen Staatschef Klaus Iohannis, von den Oppositionsparteien, von den wichtigsten Justizeinrichtungen in Rumänien sowie von den ausländischen Partnern Rumäniens innerhalb der EU und der NATO hart kritisiert. Als Reaktion auf die Kritik hob das Kabinett von Sorin Grindeanu die Eilverordnung Nr. 13 auf.



    Der im Jahr 2003 mit der amerikanischen Gesellschaft Bechtel unterzeichnete Autobahn-Bauvertrag hat dem rumänischen Staatshaushalt einen Schaden von über 525 Millionen Euro verursacht. Das steht in einem Bericht des Bukarester Finanzministeriums. Der Betrag bezieht sich auf etwa ein Viertel des Vertrages. Demnach wurde der Bau einer Autobahn von 415 Km mit einem Wert von etwa 2,2 Milliarden Euro vorgesehen. Nach zusätzlichen Auflagen bezahlte das rumänische Transportministerium 1,5 Milliarden Euro, das sind 65% des Gesamtwertes, für 52 Km Autobahn. Daraus resultierte, dass der Staat für einen Kilometer Autobahn in einer Hügelregion Rumänien etwa den vierfachen Normalpreis bezahlen musste. 2013 hatte der rumänische Staat den ungünstigen Vertrag mit der amerikanischen Gesellschaft Bechtel gekündigt. Die Amerikaner erhielten Entschädigungen von 37 Millionen Euro. Verantwortlich für den entstandenen Schaden seien die Generaldirektoren der rumänischen Infrastrukturgesellschaft, die den Vertrag und die zusätzlichen Auflagen unterzeichneten und infolge der Vertragskündigung auch die Bezahlung der Entschädigungen veranlasst. Die Nationale Gesellschaft zur Verwaltung der Straßeninfrastruktur klagt vor Gericht gegen den Bericht des Finanzministeriums.



    Das Engagement der Vereinigten Staaten gegenüber Rumänien wird sich nicht ändern, egal wie sich die Beziehungen zwischen Washington und Moskau entwickeln. Dies erklärte der stellvertretende Assistent des US-Staatssekretärs für Europa und Asien, Hoyt Brian Yee, der an der Universität in Constanta (im Südosten Rumäniens) einen Vortrag über die Bedeutung der rumänisch-amerikanischen strategischen Partnerschaft gehalten hat. Der US-Verantwortliche würdigte dabei die aktive Beteiligung der rumänischen Soldaten an NATO-Missionen in der Region und weltweit. Er sprach auch über die Präsenz der US-Marine am Schwarzen Meer und die jüngsten Übungen am militärischen Stützpunkt Mihail Kogalniceanu, in der Nähe von Constanta, an denen 500 US-Soldaten samt Kampftechnik teilgenommen haben. Diese Präsenz beweise das Engagement der Vereinigten Staaten für die Beibehaltung der Stabilität in der Region, so der US-Diplomat.



    Der rumänische Außenminister, Teodor Melescanu, unternimmt ab Montag einen offiziellen Besuch in Budapest, auf Einladung seines ungarischen Gegenübers, Peter Szijjarto. Auf der Besuchsagenda stehen auch Gespräche mit Ministerpräsident Viktor Orban. Melescanu soll als erster rumänischer Außenminister beim Jahrestreffen der ungarischen Diplomaten eine Rede halte. Melescanu soll für die Intensivierung des politisch-diplomatischen Dialogs und für eine bessere Dynamik der wirtschaftlichen Kooperation eintreten. Ein weiteres Thema ist der Schutz der Rechte der nationalen Minderheiten. Im Rahmen seines Ungarnbesuches wird Teodor Melescanu mit Vertretern der rumänischen Gemeinden in Ungarn zusammenkommen und mit ihnen über die Pflege der ethnischen, kulturellen, religiösen und sprachlichen Identität sowie über deren Unterstützung durch den rumänischen Staat diskutieren.


  • Abkommen zum Schutz rumänischer Wälder unterzeichnet

    Abkommen zum Schutz rumänischer Wälder unterzeichnet

    Ende Februar haben die Umweltschutzorganisationen Greenpeace Rumänien, World Wide Fund for Nature Rumänien zusammen mit den Stiftungen Eco-Civica und ProPark — Stiftung für Schutzgebiete Das Forum der Wälder — von illegaler Abholzung zum Schutz und vernünftigem Management“ organisiert. Die Organisatoren setzten sich zum Ziel, Vertreter der Zivilgesellschaft und der Verbände von Waldbesitzern- und Betreuern sowie der im Bereich der Forstwirtschaft tätigen Institutionen zusammenzubringen. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die Ma‎ßnahmen zum Schutz der rumänischen Wälder. Die Umweltschutzorganisationen haben dabei zusammen mit dem Ministerium für Umwelt und Forstwirtschaft eine Erklärung unterzeichnet, die Prioritäten setzt und konkrete Aktionspläne im Bereich der Forstwirtschaft vorsieht.



    Der Koordinator der Kampagne Biodiversität im Wald“ der Umweltschutzorganisation Greenpeace, Valentin Sălăgeanu, kommt zu Wort mit Einzelheiten:



    Die Zivilgesellschaft hat infolge eines Gerichtsverfahrens, das vor ein paar Jahren eingeleitet wurde und voriges Jahr im Mai-Juni einen Höhepunkt erreichte, zahlreiche Anforderungen im Bereich Forstwirtschaft gestellt. Viele Menschen waren damals auf die Stra‎ße gegangen, um die Änderung des Forstgesetzes und eine nationale Strategie zum Schutz unserer Wälder zu fordern. Einige Umweltschutzorganisationen haben zum Teil auf diese Forderungen reagiert, sie haben sie überprüft und ein Jahr lang dafür gearbeitet, um konkrete Aktionspläne gegen Rodung aufzustellen, damit in Rumänien eine nachhaltige Entwicklung im Bereich der Forstwirtschaft möglich wird. Diese Anforderungen bildeten dann die Basis neuer Prioritäten. Einige davon sind heute im Aktionsplan des Umweltministeriums wieder zu finden. Wir haben diesbezüglich ein Abkommen unterzeichnet, laut dem wir bis Ende des Jahres 2016 Lösungen für wichtige Angelegenheiten finden müssen. Einige sind rückständig, andere hingegen neu. Was unsere Bemühungen angeht, wollen wir uns nicht auf das laufende Jahr begrenzen, sondern planen weitere Schritte bis 2020. Diese Prioritäten betreffen zum Teil die richtige Umsetzung der europäischen Holzregelung (EUTR), einen Katalog der Urwälder zu erstellen, Zuschüsse in diesem Bereich zu zahlen. Die Erklärung enthält zehn Punkte, die wir im laufenden Jahr erledigen müssen. Jeder davon sieht eine Reihe von Ma‎ßnahmen vor. Die Liste bleibt offen und wir laden alle Umweltschutzorganisationen dazu ein, sich der Erklärung anzuschlie‎ßen, uns ihre Gesichtspunkte mitzuteilen, also ihre Beträge zur Prioritätenliste zu bringen und unsere Bemühungen zu unterstützen, die Forstverwaltung in Rumänien durch ein vernünftiges Management umzuorganisieren.“



    Eine Studie der Umweltschutzorganisation Greenpeace stellt fest, dass in Rumänien rund 9 Millionen Kubikmeter Wald jedes Jahr abgeholzt werden. Laut Statistik verliert also das Land 3 Hektar Wald pro Stunde. Das qualifizierte Wachspersonal fehlt in den Wäldern Rumäniens und dadurch ist eines der grö‎ßten Probleme zu erklären. Wir dürfen nicht vergessen, dass auch härtere Gesetze und strengere Strafen gegen Holzdiebe erforderlich seien, sagen Umweltschützer. Die Umweltschutzorganisationen sind zudem auf der Suche nach Finanzierungen, die ihnen erlauben könnten, die Privatbesitzer zu entschädigen, die das Holz nicht ausnutzen dürfen, weil ihre Wälder in Schutzgebieten liegen. Derzeit fehlt es aber an Finanzierungen. Laut dem Nationalen Forstbestand, der im Vorjahr bekannt gemacht wurde, verfügt Rumänien über 6,9 Millionen Hektar Wald, 51% davon befinden sich im Privatbesitz.

  • Nachrichten 17.08.2015

    Nachrichten 17.08.2015

    BUKAREST: Landwirtschaftsminister Daniel Constantin hat sich am Montag mit den Agrar-Verbänden über die Entschädigungen für die Ernteausfälle unterhalten. Die Regierung werde den von der Dürre betroffenen Landwirten die Ausgleichszahlungen differenziert gewähren. Kleine Landwirtschaftsbetriebe, die einen Ernteausfall von mehr als 30% verzeichnen, würden eine Mindestsumme in Form von Staatshilfe erhalten, die per Regierungsbeschluss geregelt werden soll. Für die grö‎ßeren Betriebe wolle man noch auf die Antwort der Europäischen Kommission warten, die darüber in Kenntnis gesetzt werden soll, sagte Constantin noch. Nicht alle Kulturen seien in gleichem Ausma‎ß von der Trockenzeit betroffen, der grö‎ßte Schaden sei bei Mais und Sonnenblumen entstanden, so der Landwirtschaftsminister. Laut Angaben der Landwirte seien landesweit Hunderttausende Hektar Ackerland von dem Niederschlagsmangel betroffen. Die Verluste sollen sich auf über 2 Milliarden Euro belaufen.



    BUKAREST: Verteter der rumänischen Parlamentsparteien werden am Donnerstag eine technische Sitzung zum Thema des Steuergesetzbuches halten. Den dazugehörigen Entwurf hatte Staatschef Klaus Johannis am 17. Juli dem Parlament zur Überarbeitung zurückgeschickt. Laut dem Präsidenten könnten die geplanten Steuerentlastungsma‎ßnahmen beträchtliche negative Folgen auf den Haushalt der kommenden Jahre haben. Obwohl sich das neue Steuergesetz im Parlament einer fast einstimmigen Unterstützung erfreut hatte, riefen nachträglich mehrere führende Politiker aus der Regierungskoalition und der Opposition zu Vorsicht und der Neubewertung der Umsetzung auf. Ministerpräsident Victor Ponta vertrat indes die Ansicht, dass das neue Steuergesetzbuch tragfähig sei und dass die Auswirkung der Steuerentlastung von umgerechnet 2,5 Milliarden Euro auf den Haushalt durch Wirtschaftswachstum und eine effizientere Steuererhebung ausgeglichen werden könnte. Das Steuergesetz soll in einer au‎ßerordentlichen Sitzung der Legislative, beginnend mit dem 24. August, neu evaluiert werden.



    SPORT: Tennisprofi Simona Halep hat die Weltranglistenposition Nr. 3 nach dem Endspiel in Toronto behalten. Darüber hinaus näherte sich der Rumänin der an Nummer 2. positionierten Maria Scharapowa, ist den am Montag von der WTA veröffentlichten Rankings zu entnehmen. Weltranglistenerste ist nach wie vor die Amerikanerin Serena Williams.

  • Nachrichten 16.08.2015

    Nachrichten 16.08.2015

    BUKAREST: Landwirtschaftsminister Daniel Constantin will am Montag bei einem Treffen mit Vertretern der Agrar-Verbände über die in Aussicht gestellten Entschädigungen diskutieren. Die rumänische Regierung will damit den von der Dürre betroffenen Landwirten unter die Arme greifen. Das hatte Ministerpräsident Victor Ponta bereits am Freitag in einer Fernsehsendung erklärt. Laut Angaben von Landwirten seien landesweit Hunderttausend Hektar Ackerfläche betroffen, der Schaden würde sich auf gut 2 Milliarden Euro belaufen. Nach der ungewöhnlich langen Hitzewelle sind für kommende Woche Regenfälle angesagt, lautet die Prognose aus dem Wetteramt.



    BUKAREST: Die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung in Rumänien ist gemäß einer Umfrage streng gläubig. 96% glaubten demnach an Gott, 86% sind der Ansicht, dass die Kirche den spirituellen Bedürfnissen der Menschheit entgegenkommen kann, 69% beten täglich und mehr als die Hälfte geht beichten. Das ergab eine Studie des Rumänischen Instituts für Bewertung und Strategien (IRES). Auch die Beteiligung an religiösen Veranstaltungen wurde bei der Umfrage erforscht: 45% der Befragten gaben an, mindestens einmal im Monat an Gottesdiensten oder sonstigen religiösen Veranstaltungen teilzunehmen. Gut ein Viertel soll nach eigenen Angaben an mindestens einer Pilgerreise teilgenommen haben. Der Konfessionswechsel ist hingegen selten in Rumänien anzutreffen. Nur 4 von 100 Personen erklärten, im Laufe der Zeit zu einer anderen Religion übergetreten zu sein. Bei der Erhebung der Daten wurde Mitte dieser Woche eine Stichprobe von 1001 volljährigen Personen befragt. Die Fehlermarge beträgt 3,1%.



    BUKAREST: Die rumänischen Verbände aus den mehrheitlich von Ungarnstämmigen bewohnten Landkreisen verlangen Schutz für die Erhaltung der nationalen Identität. Die Vertreter der Rumänen aus Harghita, Covasna und Mieresch in der Landesmitte Rumäniens verabschiedeten am Samstag eine Resolution, in der Unterstützung aus Bukarest gefordert wird. Sie hatten an einer Sommeruniversität in Izvorul Mureşului im Landkreis Harghita teilgenommen. Die Resolution soll dem Präsidialamt, dem Parlament und der Regierung Rumäniens vorgelegt werden. Zu den wichtigsten Forderungen gehört die Gründung eines Ministeriums für die Auslandsrumänen und des dazugehörigen Beratungsgremiums, dem aktive Vertreter der Rumänien-Verbände an den Landesgrenzen angehören sollen. Außerdem wird in der Resolution nach der rumänischen Staatsbürgerschaft für rumänischstämmige Bürger in Grenzgebieten und auf dem Balkan verlangt. Auch das Verfahren zur Rückerlangung der Staatsbürgerschaft soll vereinfacht werden.



    BOXEN: Profiboxer und Ex-Weltmeister Lucian Bute hat in der Nacht zum Sonntag im kanadischen Montreal den Italiener Andrea Di Luisa durch technischen KO bezwungen. Der italienische Europameister im Supermittelgewicht ging nach vier Runden zu Boden, kurze Zeit später warf sein Team das Handtuch. Damit wird Bute erneut als Herausforderer um den WM-Gürtel antreten können. Seinen Titel im Supermittelgewicht der IBF-Version hatte der 35-Jährige im Mai 2012 an den Engländer Carl Froch abgeben müssen. Froch hat seine Karriere inzwischen beendet. In seiner Karriere hat Bute 32 Siege, darunter 24 durch KO, sowie zwei Niederlagen gesammelt.



    TENNIS: Simona Halep hat beim Premier 5-Turnier in Toronto das Endspiel erreicht. Im Halbfinale bezwang sie die Italienerin und Turnierfavoritin nr. 15 Sara Errani mit 6:4 und 6:4. Die Rumänin trifft am Abend rumänischer Zeit im Finale auf die Schweizerin Belinda Bencic. Die Teenagerin sorgte im zweiten Halbfinale mit dem Sieg über die Weltranglistenerste Serena Williams in drei Sätzen für eine Sensation. Halep hat sich mit dem Finaleinzug ein Preisgeld von mindestens 230.000 US-Dollar, sowie mindestens 585 Weltranglistenpunkte gesichert. Für die 24-Jährige aus Constanta ist das bereits vierte Turnierfinale in diesem Jahr. Sie gewann bislang die Titel auf den Hartplätzen von Shenzhen, Dubai und Indian Wells.