Tag: Erfinder

  • Erfindersalon in Genf: Rumänische Erfinder heimsen 20 Goldmedaillen ein

    Erfindersalon in Genf: Rumänische Erfinder heimsen 20 Goldmedaillen ein

    In diesem Jahr nehmen Rumäniens Erfinder 20 Goldmedaillen aus Genf mit nach Hause. Letztes Jahr war bereits ein beachtliches Ergebnis gemeldet worden: insgesamt 28 Medaillen (18 aus Gold, sieben aus Silber und drei aus Bronze). Über 700 Aussteller waren bei der diesjährigen Erfindermesse dabei, viele der originellsten Konzepte waren für das Gesundheitswesen und den menschlichen Körper entwickelt worden. Vorgefunden hätten sie etwa eine Anwendung zum Schutz von Schlafwandlern oder eine Vorrichtung für die Vermessung des Blutverlustes einer verletzten Person, die dann automatisch eine Transfusion mit der benötigten Blutgruppe startet.



    Marioara Avram ist Forscherin am Landesinstitut für Forschung und Entwicklung im Bereich Mikrotechnologie in Bukarest. Sie gehörte auch in diesem Jahr zu den Preisträgern. Gemeinsam mit einem jungen Forscherteam hatte sie vor einem Jahr ein Reagenzmittel aus winzigen Goldpartikeln entwickelt, mit dem Tumorkonturen an der Oberfläche und in der Tiefe ganz klar ermittelt werden können. Dank der Erfindung könnten Ärzte mit Präzision bestimmen, wie sich ein Tumor verbreitet hat und wieviel von dem befallenen Gewebe entfernt werden muss.



    Ausgehend von dem 2015 ausgezeichneten Reagenzmittel produzierte das Forscherteam eine andere Erfindung, die bei der diesjährigen Messe mit Gold belohnt wurde. Darüber berichtete Marioara Avram im Interview mit Radio Rumänien:



    In diesem Jahr habe ich weiter an denselben Melanoma-Tumoren gearbeitet. Das hei‎ßt, ich musste eine Vorrichtung schaffen, mit der man die sogenannte Dielektrizitätskonstante und den Reflexionskoeffizienten der Tumoren misst. Damit kann man Krebszellen von gesunden Zellen trennen. Mit anderen Worten kann die Krebszelle durch eine nicht invasive Methode ermittelt werden, es ist keine Biopsie mehr notwendig. Die Krebszellen können direkt anhand von Blutwerten erkannt werden, indem man die Dielektrizitätskonstante oder den Reflexionskoeffizienten misst. Die Idee kam mir in Verbindung mit der Erfindung vom vergangenen Jahr, also dem Einsatz eines Reagenzmittels aus kolloidalem Gold. Auf dem Mittel entfalteten die Melanoma-Zellen ihre plasmonische Resonanz auf einer anderen Wellenlänge als erwartet. Generell entfaltet das Gewebe eine Resonanz und deshalb musste ich mir erklären, warum bei Verwendung der Goldpartikel das so passiert. Deshalb mussten wir diese Vorrichtung entwickeln, um die Eigenschaften der Krebszellen genau zu ermitteln — in der Fachliteratur waren die Eigenschaften bislang nicht so genau beschrieben. Das wäre ein neuer Zwischenschritt in Richtung einer neuen Vorrichtung, an der ich arbeite. Ich möchte damit die Krebszellen identifizieren, die in der Blutbahn im Umlauf sind. Das wäre eine weltweit revolutionäre Methode.“




    Professor Daniel Ghiculescu von der Universität Bukarest gehört ebenfalls zu den bei dem Erfindersalon in Genf ausgezeichneten Forschern. Man setze derzeit auf eine Kombination zwischen unkonventionellen Technologien und Verfahren. Die Tendenz gehe in Richtung der Mikro- und sogar Nanotechnologien, beschreibt Ghiculescu die erfolgreichen Erfindungen aus Rumänien in diesem Jahr:



    Ich hatte zwei Erfindungen, die jeweils mit einer Goldmedaille und Sonderpreisen der Jury belohnt wurden. Es geht hier um eine Fortsetzung unserer Forschungsarbeit und zwar um die Kombination von unkonventionellen Technologien. Das wird als hybride Kombination bezeichnet, in diesem Jahr hatten wir zum Beispiel eine Kombination zwischen Elektroerosion und Ultraschall einerseits und eine zwischen Elektrochemie und Ultraschall andererseits. Derartige Kombinationen schaffen Vorteile, im Sinne, dass eine gewisse Synergie entsteht, der Nutzen eines jeden Verfahrens nimmt um ein Vielfaches zu. Es geht eigentlich um die Tendenz, immer kleinere Oberflächen zu schaffen, Ultraminimalisierung hei‎ßt das. Es ist eine Herausforderung für alle Bereiche, die Informationstechnologie, die Telekommunikationen, die Elektronik, die Optoelektronik und generell viele andere Bereiche. Diese Herausforderung wird durch die unkonventionellen Verarbeitungsverfahren bewältigt.“




    Das wahre Problem bestünde darin, dass die Technologie aus dem Labor auf unterschiedliche Marktsegmente übertragen werden müsse, sagt Professor Daniel Ghiculescu noch:



    Der Internationale Erfindersalon in Genf bietet eine sehr gute Gelegenheit für die Förderung der Projekte und es bietet uns die Chance, die Erfindungen nach au‎ßen zu tragen, in Regionen, in denen diese Industrien besser entwickelt sind und in denen unsere Erzeugnisse sich besser vermarkten lassen. Ich bin davon überzeugt, dass dort, wo die Ergebnisse sich sehen lassen können, die Investoren nicht lange auf sich warten lassen. Allerdings gibt es noch ein Gefälle zwischen der Entwicklung in Europa, das vielleicht konservativer ist, und jener in Überseegebieten, sagen wir mal die USA oder Asien, wo der technologische Transfer schneller vonstatten geht.“




    Laut offiziellen Angaben gehen beim Landesamt für Erfindungen und Marken in Bukarest jedes Jahr 1000-1100 Anträge für Patenteintragungen ein. Davon werden lediglich rund 400 angenommen.

  • Rumänische Erfinder: schlecht finanziert und doch international erfolgreich

    Rumänische Erfinder: schlecht finanziert und doch international erfolgreich

    Eine in den Vereinigten Staaten vor fünf Jahren erarbeitete Studie platzierte Rumänien auf einen entmutigenden Platz 43 von 45 bewerteten Ländern in puncto wissenschaftliche Forschung. Das Ergebnis zog das au‎ßerordentliche menschliche Potential in Betracht, verwies aber auch auf die Engpässe in diesem Bereich. Diese sind im Grunde das niedrige Forschungsbudget und die reduzierte Zahl an Artikeln, die in Fachzeitschriften publiziert werden.



    Angezogen von einem besseren Lebensstandard, aber auch von den Voraussetzungen zur Durchführung ihrer Tätigkeit auf Topniveau, beschlossen viele rumänische Forscher nach der postkommunistischen Wende, auszureisen. Im Ausland können sie ihre Ideen ohne geldbedingte Einschränkungen umsetzen. Geldmangel ist ein immer wiederkehrendes Problem in Rumänien, das bisher keine vollständige Lösung gefunden hat. Ein Teil der Forscher, nicht sehr viele, sind danach, besonders nach 2011, in die Heimat zurückgekehrt. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Regierung ein Gesetz verabschiedet, wodurch die Standards in der Bildung und in der Forschung durch die Einführung gewisser Normen und Regelungen erhöht werden sollten. Zweck dieser war die Sicherstellung der Finanzierung für die kompetentesten Forscher. Viele dieser Regelungen sind aber in der Zwischenzeit aufgehoben worden. Somit machte sich in den Reihen der rumänischen Forscher die Enttäuschung wieder breit, auch wenn sie sich dank der europäischen Finanzierung nicht gerade in einer prekären Lage befinden. Somit wird die rumänische Forschung, auch wenn sie im Inland finanziell nicht unterstützt werden kann, weltweit immer mehr anerkannt und durch Preise belohnt. Diese erhielten rumänische Forscher etwa bei der Fachmesse in Genf oder beim internationalen Wettbewerb Eureka. Wie erfolgt dieser Finanzierungsprozess der Forschung? Carmen Moldovan, Laborleiterin beim Landesinstitut für Forschung und Entwicklung in der Mikrotechnologie:



    Das Bildungs- und Forschungsministerium schreibt verschiedene Projekte, bestimmte Themenbereiche aus. Durch diese Themenbereiche antwortet die Forschung auf die Anforderungen der Gesellschaft. Diese Themenbereiche müssen aber auch gewisse Probleme lösen. Genauso sieht die Lage auf europäischer Ebene aus. Wir müssen uns bewerben, dabei die Anforderungen dieser Projektausschreibung einhalten und gewinnen. Die Erfolgsrate beträgt auf europäischer Ebene 10%. Auch in Rumänien ist diese nicht viel höher.“



    Ihr Labor, so die Forscherin, beschäftigt sich mit Mikrosystemen für biomedizinische und Umweltanwendungen. Es gibt aber auch Labors, die sich mit dem Bereich der Mikrowellen beschäftigen, gewöhnliche Technologien für den Mobilfunk, für Kommunikationen, Mikrooptik oder Photonik erforschen. Was dort hergestellt wird, ist für das breite Publikum gedacht, fügt Carmen Moldovan hinzu:



    Das fortschrittlichste Beispiel an Geräten, die bereits produziert werden, sind Pestizidsensoren. Diese wurden letztes Jahr in Genf mit der Goldmedaille ausgezeichnet. Sie sind als recht preiswertes Handgerät verfügbar, das Analysen des Obstes und der Gemüse, der Milch oder des Wassers binnen höchsten 10 Minuten, ohne Eingriffe einer Fachkraft durchführt. Man führt also eine Stichprobe in den Reagenzbereich ein und das Gerät zeigt die entsprechenden Ergebnisse an. Ich denke, dass es ein gro‎ßes Potential hat, nicht nur für Rumänien, sondern allgemein. Das war das Ergebnis eines Forschungsprojekts, in das Rumänien 250.000 Euro investiert hat. Die Gesamtfinanzierung betrug insgesamt eine Million Euro und daran beteiligten sich hauptsächlich Partner aus Deutschland. Dieses Projekt erfreute sich also einer etwas gro‎ßzügigeren Finanzierung. Die Ergebnisse, die wir patentiert haben, gehören Rumänien. Wir behalten die Urheberrechte sowohl über den Sensor, als auch über das Gerät, das den Sensor abruft.“




    Der Arzt Bogdan Vlădilă ist der Erfinder einer anderen Vorrichtung, Electronic Doctor, die die Regenerierung der Zellen unterstützt. Bogdan Vlădilă über seine Erfindung:



    Am Anfang habe ich gemeinsam mit einem Zahnarzt daran gearbeitet, um Parodontose zu behandeln. Mir ist es gelungen, die Frequenz des elektromagnetischen Felds zu ermitteln, das die Zellvermehrung unterstützt. Die ersten Ergebnisse erzielte ich ganz schnell, vor 5-6 Jahren. Deren Ausdruck war die Hemmung der Zahnbewegung. Das hei‎ßt, dass alle Patienten, die sich zu diesem Zeitpunkt in Gefahr befinden, ihre Zähne zu verlieren — weil es für die Zahnbewegung bis vor einigen Jahren keine Behandlung gab — erfahren müssen, dass es jetzt eine Behandlung gibt. Die Behandlung ist sehr einfach, ohne Traumen, durch den Einsatz eines elektromagnetischen Feldes. Die Patienten, können die Vorrichtungen zuhause, auch beim Fernsehen, benutzen. Alles, was sie tun müssen, ist, die 30 Sitzungen zu befolgen, die wir empfehlen.“



    Bei allen Kongressen im medizinischen Bereich spricht man heutzutage über Stammzellen, erinnert sich der Arzt Bogdan Vlădilă:



    Die Stammzellen sind die Zukunft. Der rumänische Beitrag, das Gerät »Electronic Doctor« also, hat einen neuen Ansatz ins Leben gerufen. Denn alle ernten Stammzellen, die sie dann wieder einspritzen. Wir haben es geschafft, sie innerhalb des Körpers zu vermehren, ohne sie rauszuholen. Das Problem ist, dass diese Zellen beim Extrahieren ihre Grundmerkmale verlieren und sozusagen nicht mehr die angestrebte Wirkung haben. Ich verwende diese Technologie, um sie zu vermehren, nicht um sie zu versetzen. Meine Technologie wird in Oslo anerkannt, an einer Universität, die schlie‎ßlich den Nobelpreis vergibt. Ich setze eine elektromagnetische Vorrichtung, eine Maske z.B. auf das Gesicht des Patienten, und die entsprechende Frequenz weckt diese auf und sie fangen an, sich zu vermehren.“




    Diese sind nur einige Anwendungen der rumänischen Forschung. Die rumänischen Forscher beteiligen sich ständig an verschiedenen Wettbewerben. 2009 und 2013 wurden sie bei der Erfindermesse in Genf, einer Art Mekka der Forscher weltweit, mit dem Gro‎ßen Preis ausgezeichnet.

  • Rumänische Erfinder feiern neue Erfolge bei Inventions Genf 2014

    Rumänische Erfinder feiern neue Erfolge bei Inventions Genf 2014

    Fast 1000 Erfindungen aus 45 Ländern waren dieses Jahr auf einer Gesamtfläche von 8.500 Quadratmetern bei der Internationalen Messe für Erfindungen, Neue Techniken und Produkte Inventions Genf zu bewundern. Und die mehr als 60.000 Besucher waren der beste Beweis für den riesigen Erfolg der Erfinderfachmesse in Genf. Auch dieses Jahr, bei der 42. Auflage der Inventions Genf profilierten sich die Rumänen mit ihren originellen Ideeen.



    Der Gro‎ße Preis der Genfer Erfindermesse 2014 ist an die Schweizer Firma Irewind gegangen. Das Unternehmen hat ein intelligentes Video-Aufnahmesystem entwickelt, dessen an einer Strecke verteilte Kameras mit einer App verbunden sind. Das System kann per Smartphone beim Start aktiviert werden und kombiniert dann die an den einzelnen Streckepunkten bis zum Ziel aufgezeichneten Videosequenzen. Der Zusammenschnitt wird überspielt und kann dann beispielsweise auf Youtube hochgeladen werden. Das preisgekrönte System wurde von einem Forschungsteam vom Osteuropäischen Zentrum für Angewandte Interdisziplinäre Forschung entwickelt; Leiter des Teams ist der Rumäne Mircea Tudor, der bereits 2009 und 2013 bei der Erfinderfachmesse in Genf mit dem Gro‎ßen Preis ausgezeichnet worden war.



    Die Erfolge der rumänischen Forscher und Erfinder bei der Internationalen Messe für Erfindungen, Neue Techniken und Produkte Inventions Genf 2014 gehen aber noch weiter. 17 Sonderpreise und 30 Medaillen – 18 aus Gold, 8 aus Silber und 4 aus Bronze — belohnten die rumänischen Ideen. Mit anderen Worten wurden alle 30 rumänische Erfindungen auf der Fachmesse in Genf mit Preisen ausgezeichnet. 24 Erfindungen waren unter der Schirmherrschaft des Rumänischen Bildungsministeriums am rumänischen Stand ausgestellt, und 6 stammten von unabhängigen Messeteilnehmern. Präsentiert wurden, unter anderen, ein dynamisches Lufttransfersystem, ein Luftführungssystem für Oberflächenwasser, und ein Luftdrucksystem um Früchte von den Bäumen abzuschütteln.



    In einem Facebook-Eintrag schrieb der rumänische Ministerpräsident Victor Ponta: Herzlichen Glückwunsch an alle Erfinder für diese ausgezeichneten Resultate! Das ist noch ein Beweis dafür, da‎ß die rumänische Forschung unterstützt werden mu‎ß!”



    Und der delegierte Minister für Hochschulbildung, wissenschaftliche Forschung und Entwicklung, Mihnea Costoiu, erklärte seinerseits:



    Letztes Jahr haben wir gro‎ße Summen für die Unterstützung der angewandten Forschung investiert, und das werden wir auch im kommenden operationellen Programm 2014-2020 tun. Meiner Meinung nach hat die Wirtschaft in dieser Krisenzeit eine einzige Chance, nämlich in Innovation, in Forschung zu investieren, in eine angewandte Forschung, die sehr schnell neue Produkte und Dienstleistungen für die Verbraucher liefern kann. In den letzten Jahren wurde Rumänien mit vielen Preisen bei der Erfinderfachmesse in Genf ausgezeichnet. 2013 holten die rumänische Erfinder 40 Medaillen — 27 aus Gold, 12 aus Silber und 1 aus Bronze — sowie 12 Sonderpreise. Auch der Gro‎ße Preis 2013 war an Rumänien gegangen, für die Erfindung Roboscan 2M Aeria”, ein hochentwickeltes Röntgenstrahlensystem für Flugzeuge. Das System erlaubt es, ein Flugzeug zu röntgen, um dort einerseits eventuelle strukturelle Schwachstellen (zum Beispiel Risse), Schäden in den inneren Organen oder en Baustoffen zu entdecken sowie aderseits unerlaubt transportierte Gegenstände oer Materialien zu finden.”



    Die 43. Auflage der Internationalen Messe für Erfindungen, Neue Techniken und Produkte Inventions Genf wird nächstes Jahr zwischen 15.-19. April stattfinden.