Tag: Ergas

  • Russisches Ergas-Embargo: Sorgen um mögliche Lieferengpässe steigen

    Russisches Ergas-Embargo: Sorgen um mögliche Lieferengpässe steigen

    Die Gasversorgung in Europa hängt zu 30% von den Importen aus Russland ab. Die Entwicklung in der Ukraine-Krise vertieft deshalb jeden Tag die Sorgen über mögliche Engpässe kommenden Winter. Moskau hat bereits die vertraglich vereinbarten Liefermengen reduziert, während die Staaten in Osteuropa, von Polen bis Serbien, ihre Reserven aufstocken.



    Der Energie-Riese Gazprom hat den Verantwortlichen in Bukarest am Montag mitgeteilt, dass er die Lieferungen nach Rumänien bis Sonntag um 10% reduzieren werde. Weitere Erklärungen wurden nicht gegeben. Kurze Zeit danach ruderte Gazprom in dem offensichtlichen Nervenkrieg zurück: Die Lieferungen würden am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag plangemä‎ß verlaufen.



    Man werde sich offenbar mit der Situation zurechtfinden müssen, womöglich auch in den kommenden Monaten, lautete die Reaktion des rumänischen Energieministers, Răzvan Nicolescu. Allerdings würden unbedeutende Mengen Erdgas aus Russland importiert. Auch wenn Gazprom die Gaslieferungen bis nächsten Frühling ganz einstellen sollte, würde die Versorgung nicht davon betroffen, beschwichtigte der Minister. Man sei für jegliche Szenarien gewappnet, die Bevölkerung werde auch bei einem besonders schweren Winter nicht frieren müssen, versprach Nicolescu.



    Rumäniens eigene Erdgasproduktion von 11 Milliarden Kubikmetern ist in der Tat beachtlich. Die Gasspeicher haben eine Gesamtkapazität von 2,8 Milliarden Kubikmetern und sind zurzeit zur Hälfte gefüllt. Laut den Angaben des Energieministers verbrauche Rumänien täglich 16 Millionen Kubikmeter Erdgas, bei einer zeitgleichen Produktion von 31 Millionen Kubikmetern.



    Um die Nachbarländer Serbien und Bulgarien ist es jedoch nicht so gut bestellt. Sie seien fast vollständig von dem russischen Gas abhängig, das über die Ukraine geliefert werde, zeigte eine Untersuchung von Bloomberg. Vergangene Woche hatten die Gasunternehmen in Polen und der Slowakei die Verminderung der vertraglich vereinbarten Gaslieferungen um 24%, bzw. 10%, gemeldet. Die unterirdischen Erdgasspeicher in Tschechien und Polen sind voll, während die Slowakei ihre Lagerkapazitäten in den kommenden Tagen aufstocken will, erklärten Vertreter der Energieunternehmen aus den genannten Ländern. Lediglich Litauen verfüge über ausreichende Speicherkapazitäten, um ohne das russische Gas überwintern zu können, sagt Michail Kortschemkin, Präsident der Beratungsgesellschaft East European Gas Analysis.



    Russland hatte Mitte Juni seine Gaslieferungen in die Ukraine eingestellt. Das Land weigert sich seit der Machtübernahme durch prowestliche Politiker, die von Gazprom erhöhten Preise zu bezahlen. Insgesamt sei der Schuldenberg der Ukraine beim Energiekonzern auf 5,3 Milliarden US-Dollar angestiegen, lautet der Vorwurf aus Moskau. Vor diesem Hintergrund sehen Experten die jüngsten Entscheidungen Russlands als strategische Waffe: Man versuche dabei jegliche Erdgasüberschüsse in der Region einzuschränken, um Rücklieferungen in die Ukraine zu stoppen.

  • Die größte rumänische Erdgasgesellschaft Romgaz geht an die Börse

    Die größte rumänische Erdgasgesellschaft Romgaz geht an die Börse

    Die grö‎ßte Erdgasförder- und –versorgungsgesellschaft Rumäniens Romgaz soll mit Aktien an die Bukarester Börse und mit Anlagenscheine an die Londoner Börse gehen. Diese Wertpapiere wird man erst ab Mittwoch erwerben können, denn bis dahin müssen noch einige Vorbereitungsarbeiten durchgeführt werden, sagten Vertreter des bukarester Energieministeriums.



    Für 57 Millionen Aktien, was 15% des Gesamts entspricht, soll der rumänische Staat rund 400 Millionen Euro einkassieren. Das ist zwar eine beträchtliche Summe, jedoch um ein Drittel niedriger als es am Sommeranfang prognostiziert wurde. Das ursprüngliche Auflistungsangebot von 10% der Gesellschaft Romgaz soll im Zeitraum 21.-31. Oktober unterbreitet werden, mit einem Preis zwischen 24 und 32 Lei (umgerechnet 5-7 Euro) pro Aktie.



    Romgaz verfügt über mehr als die Hälfte der Erdgasreserven und –förderanlagen des Landes und somit soll das Interesse der Investoren gro‎ß sein, glaubt Energieminister, Constantin Niţă: Es ist eine gute Gesellschaft, eine profitable Gesellschaft, eine Gesellschaft mit Zukunft. Da sie auch die Erdgasvorkommen im Schwarzen Meer erforscht und dann abbauen wird, hoffe ich, dass sie möglichst viele Investoren haben wird.“



    Die bukarester Exekutive hat sich vor dem IWF verpflichtet, die Aktien von Romgaz bis spätestens im November an der Börse zu listen. Ein Gro‎ßteil des Angebots, bzw. 85%, ist gro‎ßen Investoren gewidmet, der Rest von 15% kann von kleinen Investoren gekauft werden, die auch Ermä‎ßigungen erhalten werden. Diejenigen, die bis zu 10.000 Aktien in der ersten Woche kaufen werden, sollen eine Preisreduzierung von 5% erhalten, in der zweiten Woche 3%.



    Infolge der Ausschreibung soll das Wirtschaftsministerium rund 70% der Aktien der Gesellschaft behalten, der Investitionsfonds Proprietatea rund 15%. Die restlichen Aktien sollen frei an der Bukarester Wertbörse gehandelt werden. Laut der Nationalen Regelbehörde im Bereich Energie hatte Romgaz im letzten Jahr einen Marktanteil von 50,1% der internen Erdgasproduktion, mit 5,7 Milliarden Kubikmetern und deckte rund 41,7% des Verbrauchsbedarfs Rumäniens. Sein Börsengang in London ist eine Premiere.



    Energieminister Constantin Niţă mit weiteren Erläuterungen: Es ist eine Neuheit. Das ist die erste rumänische Gesellschaft, die an der londoner Börse gelistet wird. Ich hoffe, dass das ein Erfolg wird, was auch anderen rumänischen Energieunternehmen die Möglichkeit bieten wird, an die londoner Börse zu gehen“.



    Die wichtigsten Tätigkeitsbereiche von Romgaz beinhalten die Erforschung und Förderung der Erdgasvorkommen, Versorgung und Lagerung von Erdgas in unterirdischen Anlagen, sowie Stromerzeugung.