Tag: Erkrankung

  • Feiertagsblues: Saisonale Depressionen sind weit verbreitet

    Feiertagsblues: Saisonale Depressionen sind weit verbreitet





    5 % der Weltbevölkerung leiden an Depressionen, und die Dunkelzahl ist wahrscheinlich viel höher, denn nicht bei allen Erkrankten wird eine Depression offiziell diagnostiziert, schrieb dieses Jahr das amerikanische Wirtschaftsmagazin Forbes, das auch weitere äu‎ßerst interessante Daten über diese stille und äu‎ßerst gefährliche psychische Erkrankung lieferte. Laut Forbes stellt sich heraus, dass Depressionen die Menschen unverhältnismä‎ßig stark betreffen — so sind auf dem nordamerikanischen Kontinent beispielsweise Frauen sowie schwarze und lateinamerikanische Bevölkerungsgruppen anfälliger für Depressionen als andere.



    Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leiden weltweit 280 Millionen Menschen an Depressionen. Es hat sich herausgestellt, dass Depression vererbt werden kann. Eine Studie der Stanford University ergab, dass Menschen, die enge Verwandte mit Depressionen haben, zwei- bis dreimal häufiger an Depressionen erkranken. Erwachsene Frauen haben ein höheres Risiko, eine depressive Episode zu erleiden. Sie tragen die Hauptlast in vielen Bereichen der Familie, z.B. bei der Kindererziehung, der Pflege älterer Familienmitglieder und der täglichen Hausarbeit. Hinzu kommt der Druck, das Familienleben mit der Karriere auszubalancieren. All das sind Dinge, die es Frauen erschweren, sich angemessen um sich selbst zu kümmern. Noch beunruhigender ist, dass das Alter, in dem die ersten depressiven Episoden auftreten, auf etwa 12 Jahre gesunken ist, so der Bericht der WHO.



    An Feiertagen können selbst emotional starke Menschen aufgrund des sozialen Drucks einen psychischen Zusammenbruch erleiden. Wir haben mit der Psychotherapeutin Adina China-Birta über saisonale Depressionen gesprochen, die auch als Feiertagsblues bezeichnet werden. Sie erläutert im Folgenden, wie man die Symptome erkennt und ihnen entgegenwirken kann:



    Die Feiertagsdepression, der so genannte »Holiday Blues«, ist ein weit verbreitetes Phänomen, mit dem sich jeder irgendwann einmal konfrontieren kann. Es ist ein Zustand des emotionalen Unbehagens oder der Traurigkeit, der während der Feiertage wie Weihnachten, Neujahr, den Winterferien oder sogar unmittelbar danach eintreten kann. Zu den Symptomen zählen Traurigkeit, Angst, Stress oder soziale Abkapselung. Der Feiertagsblues kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, z.B. durch Stress im Zusammenhang mit den Urlaubsvorbereitungen, sozialen Druck, Einsamkeit oder traurige Erinnerungen in Zusammenhang mit Urlaub und Feiertagen.



    Was können wir tun, um einer saisonal bedingten Depression vorzubeugen? Wir könnten damit beginnen, realistische Erwartungen zu haben. Es ist wirklich hilfreich, wenn wir versuchen würden, uns nicht von der Vorstellung leiten zu lassen, dass die Feiertage perfekt sein müssen oder dass wir uns die ganze Zeit über glücklich fühlen müssen. Weihnachtsfilme stellen eine verschönerte Realität dar, die man im Alltag kaum erleben kann. Was wir au‎ßerdem tun können, ist, sorgfältig zu planen. Wenn wir wissen, dass ein bestimmter Aspekt der Feiertage uns belastet, wie z.B. das Einkaufen oder das Besorgen von Geschenken, sollten wir sorgfältig planen und einige Grenzen setzen. Man könnte etwa ein Budget und einen Einkaufszeitraum festlegen und innerhalb des selbst auferlegten Rahmens bleiben. Möglich ist auch ein Mitwirken bei Freiwilligenarbeit. Dies kann uns ein Gefühl der Zufriedenheit vermitteln und uns helfen, einen tieferen Sinn in den Feiertagen zu finden. Eine weitere Möglichkeit, unsere Stimmung zu heben, besteht darin, Sport zu treiben, sich zu bewegen und für das Wohlgefühl selbst zu sorgen. Regelmä‎ßige körperliche Betätigung kann unsere Stimmung durch die Freisetzung von Endorphinen verbessern. Wir müssen darauf achten, dass wir uns um uns selbst kümmern, uns ausreichend ausruhen und ausgewogen ernähren.“




    Doch warum fallen manche Menschen gerade in einer Zeit, die eigentlich der Freude und Entspannung dienen sollte, in ein schwarzes Loch? Und wie kann man eine klassische“ depressive Episode vom Feiertagsblues unterscheiden? Die Psychotherapeutin Adina China-Birta mit weiteren Einzelheiten:



    Feiertagsblues und Depression sind zwei unterschiedliche Begriffe. Die eigentliche Depression, auch als schwere Depression bezeichnet, ist eine ernstere psychische Erkrankung, die durch signifikante Symptome wie lang anhaltende Traurigkeit, Verlust des Interesses an normalen Aktivitäten, Gewichtsschwankungen und Schlafstörungen, übermä‎ßige Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und sogar Selbstmordgedanken gekennzeichnet ist. Sie ist kaum von saisonalen Faktoren oder bestimmten Ereignissen abhängig und kann zu jeder Jahreszeit auftreten. Wenn Sie diese Symptome bei sich selbst oder bei einem nahestehenden Menschen über die Feiertage feststellen, ist es wichtig, diese Anzeichen ernst zu nehmen und Hilfe zu suchen. Fachkundiger Rat von einem Psychologen oder Psychiater kann entscheidend sein, um angemessene Unterstützung und Behandlung zu erhalten. Es ist also durchaus möglich, dass jemand, der gewöhnlich nicht depressiv ist, während der Feiertage Symptome einer Depression entwickelt. Die Feiertage können zusätzlichen Stress, sozialen Druck, traurige Erinnerungen und Einsamkeit mit sich bringen, was bei manchen Menschen die Symptome einer Depression auslösen oder verschlimmern kann. Es ist wichtig zu erkennen, dass eine saisonal bedingte Depression jeden treffen kann, auch Menschen, die nicht an einer schweren Depression leiden. Nicht minder wichtig ist es, zwischen einem vorübergehenden Zustand des Unbehagens im Zusammenhang mit den Feiertagen und einer schweren Depression zu unterscheiden. Im letzten Fall braucht man unbedingt eine professionelle Beratung und Behandlung.“




    Zum Schluss unseres Features hören wir noch einmal die Psychotherapeutin Adina China-Birta mit einigen praktischen Ratschlägen, wie man den ersten Symptomen des Feiertagsblues’ entgegenwirken kann:



    Wenn Sie unter saisonalen Depressionen leiden, können Ihnen die folgenden Tipps helfen: Beginnen Sie damit, Ihre emotionalen Bedürfnisse zu respektieren. Hören Sie auf Ihren Körper und Ihren Geist. Wenn Sie das Bedürfnis nach Ruhe oder Zeit für sich selbst verspüren, gönnen Sie sich diese Momente, ohne sich dafür schuldig zu fühlen. Es ist wichtig, dass Sie Ihre Gefühle erkennen und akzeptieren. Es ist in Ordnung, wenn Sie sich nicht immer glücklich fühlen. Das Verstehen und Akzeptieren Ihrer Gefühle kann der erste Schritt zur Heilung sein. Als Nächstes sollten Sie Aktivitäten im Freien planen. Selbst an kalten Tagen, oder besonders an kalten Tagen, kann ein Aufenthalt im Freien fantastische Auswirkungen auf die Stimmung haben. Versuchen Sie, so viel natürliches Licht wie möglich zu genie‎ßen. Achten Sie auf eine regelmä‎ßige Routine, einschlie‎ßlich ausreichender Zeit zum Schlafen, gesunder Ernährung und Bewegung. Essen Sie nährstoffreiche Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Vollkornprodukte. Regelmä‎ßige körperliche Betätigung kann zur Ausschüttung von Endorphinen beitragen, die die Stimmung verbessern.



    Auch die Kommunikation ist äu‎ßerst wichtig. Sprechen Sie mit Freunden oder der Familie über Ihre Gefühle. Manchmal kann das Mitteilen Ihrer Gedanken Trost und Unterstützung bringen. Treffen Sie sich physisch oder online mit Menschen, mit denen Sie gerne kommunizieren. Erstellen Sie eine Liste von Aktivitäten, die Ihnen Freude bereiten, und versuchen Sie, diese in Ihren Tagesablauf einzubauen. Ob Sie nun gerne lesen, Musik hören, kochen oder tanzen — nehmen Sie sich Zeit für Aktivitäten, die Ihnen Spa‎ß machen. Wenn Sie von negativen Gedanken überwältigt werden, können Sie positives Denken oder Achtsamkeitstechniken anwenden, um sie zu bewältigen und zu überwinden. Wenn Ihre Symptome anhalten oder sich sogar verschlimmern, sollten Sie unbedingt einen Psychologen oder Psychiater aufsuchen, der Sie bei der Bewältigung saisonaler Depressionen unterstützen kann.“

  • Rumänien hat ein strategisches Projekt für Impfung gegen Grippe

    Rumänien hat ein strategisches Projekt für Impfung gegen Grippe

    In Bukarest wurde ein Projekt zur Ausarbeitung einer Impfstrategie im Wert von 21 Millionen Lei (über 4,4 Millionen Euro) genehmigt. Die Ankündigung machte Gesundheitsministerin Sorina Pintea. Mit Hilfe dieses Geldes werden 21 Landkreise zu Pilotzentren und werden mit mit Kühlanlagen ausgestattet, und das Personal der Gesundheitsämter wird geschult, um die Impfung wirksam zu fördern. Dazu die Gesundheitministerin Sorina Pintea:



    Ich kenne die mit Haushaltsfinanzierung eingeleiteten Strategien sehr gut, d.h. wenn wir mit der Umsetzung dieser Strategie beginnen, mussen wir sehr gut wissen, was wir zu tun haben. Wir haben die Strategie für Hepatitis gestartet, wir werden die nationale Strategie für den nationalen Plan gegen Krebs starten. Die nationale Strategie für die Impfung wird nach Abschluss der Durchführung dieses Projekts eingeleitet.



    Die Gesundheitsministerin hat auch angekündigt, dass 1,5 Millionen Dosen Grippeimpfstoff gekauft wurden, 200.000 mehr als im Vorjahr. Diese Impfstoffdosen werden vor allem für Menschen mit hohem Krankheitsrisiko verwendet, nämlich für chronisch Kranke, ältere Menschen, Kinder und Schwangere. Die Impfkampagne gegen Grippe begann mit der Impfung des medizinischen Personals; zu diesem Zweck sind bereits die ersten 50.000 Dosen Impfstoff im ganzen Land eingetroffen. Der Präsident der Rumänischen Gesellschaft für Mikrobiologie, Alexandru Rafila, erklärte für Radio Rumänien, die einzige Methode zur Vorbeugung der Grippeerkrankung sei die Impfung. Alexandru Rafila:



    Die Grippeimpfung ist der einzige Weg, um die Grippe wirklich vorzubeugen. Aus diesem Grund ist die Impfung weltweit verbreitet und sollte auch in unserem Land weit eingesetzt werden. Ohne eine ausreichende Impfstoffversorgung und Impfung werden Grippeviren leichter übertragen. Dies kann auch zu Grippeepidemien führen, wie beispielsweise im vergangenen Jahr. 2018 sind in Rumänien 200 Menschen infolge von Grippeerkrankungen gestorben.



    Alexandru Rafila hat auch ein Projekt zur Kompensation des Grippeimpfstoffs für Kinder zwischen 6 Monaten und 5 Jahren vorgeschlagen. In einer Gesundheitsdebatte forderten die Experten, dass die rumänische Gesetzgebung so geändert wird, dass die Impfstoffe vom Staat bezahlt werden, wie es in anderen europäischen Ländern der Fall ist. Dazu der Präsident der Nationalen Krankenkasse, Vasile Ciurchea:



    Die nationale Krankenkasse und ich persönlich unterstützen die Prävention im Allgemeinen und die Impfung im Besonderen. Im Laufe der Zeit hat sich gezeigt, dass ein großer Prozentsatz der geimpften Bevölkerung nicht mehr an Grippe erkrankt ist, aber bis zum Kompensieren der Impfstoffe muss die Gesetzgebung leicht geändert werden. Laut Statistik betreffen die Grippeerkrankungen weltweit jährlich 5% und 10% der Erwachsenen und bis zu 30% der Kinder und verursachen jedes Jahr rund 650.000 Todesfälle.

  • In Rumänien steht die Grippeepidemie vor der Tür

    In Rumänien steht die Grippeepidemie vor der Tür

    Rumänien mu‎ß in letzter Zeit gegen viele Probleme kämpfen: die tägliche Abwertung der Landeswährung Leu in Relation zu den wichtigsten Währungen, das Extremwetter mit schweren Witterungen und Notsituationen und auch die Gefahr einer Grippeepidemie.



    Die Gesundheitsbehörden werden diese Woche entscheiden, ob sie die Grippe-Epidemie auf nationaler Ebene erklären. Die Gesundheitsministerin Sorina Pintea forderte das Nationale Institut für öffentliche Gesundheit auf, bis Dienstag die landesweite Situation der Grippeerkrankungen zu veröffentlichen. Sollte der Bericht eine dritte aufeinander folgende epidemische Woche bestätigen, werde in Rumänien eine Grippe-epidemie erklärt, so die Gesundheitsministerin. Die Behörden haben angekündigt, dass in dieser Saison 43 Menschen durch das Grippe-Virus ums Leben gekommen sind, in Vergleich zu 4 Toten im letzten Winter. Die meisten Verstorbenen waren nicht geimpft und waren bereits anfällig, weil sie auch an anderen Krankheiten litten.



    Auch in den Schulen ist die Zahl der Grippeerkrankungen stark angestiegen. Die Gesundheitsbehörden meldeten fast 6.000 Grippefälle bei Schulkindern. Aus diesem Grund hat das Bildungsministerium auf Anforderung des Gesundheitsministeriums die Kurse am Freitag, dem 25. Januar, in allen Schulen des Landes ausgesetzt. Am Montag mu‎ßten aber etwa drei Millionen rumänische Schüler und Vorschulkinder wieder zum Unterricht erscheinen. Bildungsministerin Ecaterina Andronescu sagte, dass die Schulen in dieser Woche nicht geschlossen werden, da das Semester bald zu Ende geht. Den Schülern stehen noch einige schriftliche und mündliche Prüfungen bevor, damit die Lehrer die Semesterzeugnisse ausstellen können. Im Zusammenhang mit der Ausbreitung von Infektionen der Atemwege empfiehl Bildungsministerin Ecaterina Andronescu den Eltern, ihre Kinder zuerst zu einem Arzt zu bringen, wenn Grippe- oder Erkältungssymptomen auftreten. In den Schulen müsse man jeden Morgen eine medizinische Grippe-Kontrolle durchführen und die kranken Schüler nach Hause schicken, sagte noch die Bildungsministerin.



    Die Gesundheitsbehörden empfehlen den Bürgern, bei grippeähnlichen Symptomen den Hausarzt aufzusuchen, da jeder Arzt antivirale Medikamente verschreiben kann. Ferner sollten die Kranken zu Hause bleiben und die Hygienema‎ßnahmen strikt einhalten. Wesentlich hierfür sei das Händewaschen. In den Krankenhäusern, die Atemwegerkrankungen behandeln, werden die Bestände an antiviralen Medikamenten aufgestockt und das medizinische Personal wird gegen Grippe geimpft. Sowohl dem medizinischen Personal als auch den Besuchern steht eine angemessene Schutzausrüstung zu Verfügung — Hygienemasken mit Mundschutz, Handschuhe, Arztmäntel und Arztkittel. Die Gesundheitsexperten warnen, dass nach zentralisierten Daten der letzten 15 Jahre der Höhepunkt der Grippeepidemien im allgemeinen Mitte März auftritt.

  • Krebskranke Kinder: Verein „Kinderherz“ hilft bei der Therapie

    Krebskranke Kinder: Verein „Kinderherz“ hilft bei der Therapie

    Monatelang müssen Kinder zuweilen in der Therapie verbringen — sie werden sehr selten besucht, weil sie vom Land sind und die Eltern und Verwandten kein Geld für die Reise in die Gro‎ßstadt haben, oder sie sind Waisen. Sie vegetieren vor sich hin, einfache Subjekte chirurgischer Eingriffe, Strahlungsbehandlungen oder Chemotherapien. Das Personal ist zwar für sie da, aber die für eine Heilung wesentliche menschliche Nähe reicht oft die Zeit nicht. Die Stiftung Kinderherz“ hat vor diesem Hintergrund die Initiative Kein Kind allein im Krankenhaus“ gestartet. Adelina Toncean begann das Projekt im Notfallkrankenhaus Maria Sklodowska Curie“ in Bukarest.



    Ich bin freiwillige Helferin in der Neugeborenen-Therapie im Marie-Curie-Krankenhaus. Ich habe damit im Alleingang angefangen, nachdem ich zwei schwer kranke Kinder zu mir nach Hause genommen habe — eines von ihnen hat es leider nicht geschafft. Das andere Kind hat anderthalb Jahre allein in der Klinik verbracht und selbst wenn es über den Berg ist, leidet es immer noch am Trauma der Einsamkeit“, erzählt Adelina Toncean. Sie hat dann für ihre Idee geworben und heute sind 3200 Helferinnen und Helfer unterwegs in Krankenhäusern, um einsamen Kindern beizustehen.



    Das Redaktionsteam von RRI traf Toncean an einem schweren Tag — sie hält einen Jungen im Arm, dem es offensichtlich nicht sehr gut geht. Das ist eines der Kinder, dem ich täglich zu essen gegeben habe. David habe ich praktisch anfangs mit der Spritze, dann mit der Flasche gestillt. Heute habe ich ihn wieder gefunden. Ihm passiert, was einsamen Kindern oft passiert — sie werden entlassen, landen dann aber in einem schlechten Zustand wieder hier. Diesmal war er intubiert, er ist an Masern erkrankt. Ein anderes Kind muss heute verabschiedet werden — auch nicht der angenehmste Teil im Leben einer Helferin“, seufzt die Frau.



    Tausende Menschen meldet sich für Tonceans Programm — Teenager, aber auch Senioren, die selbst Enkelkinder haben. Die einzige Voraussetzung ist, nicht an übertragbaren Krankheiten zu leiden. Sie absolvieren dann einen Kurs, bei dem sie lernen, wie sie auf der Intensivstation helfen können — aber auch, wie sie mit Situationen zwischen Leben und Tod umgehen. Im Training wird Petruţa“ eingesetzt:



    Petruţa ist ein Simulationsgerät, eine Puppe. Sie sieht aus wie ein Neugeborenes, wiegt auch etwa so viel, und verhält sich auch so. Sie hat eine Wirbelsäule, Schlüsselbeine, den Kopf muss man wie bei einem Baby stützen. Man kann sie realitätsgetreu intubieren, ihr einen Katheter setzen… So lernen die Helferinnen und Helfer, wie man mit einem Kind umgeht und wie man es im Arm hält — denn jedes Kind hat das Bedürfnis, in den Arm genommen zu werden.“




    Das ist eines der ersten Lektionen, die die Helferinnen lernen — unter ihnen auch Andrada Constantiniuc. Ich habe in mehreren Städten lange Zeit als freiwillige Helferin gearbeitet und als ich nach Bukarest kam, suchte ich etwas, das mir auch liegt. Ich habe vom Projekt erfahren und mich sofort gemeldet. Auf der Intensivstation des Marie Curie sind mehrere Kinder, die keine Eltern haben, und weil sie ständig alleine sind, verläuft die Heilung auch langsamer. Unsere Aufgabe ist, bei ihnen zu sein, dem Personal zu helfen, Babys zu stillen — manchmal dauert es ja auch eine Stunde, bis sie 100 ml zu sich nehmen. Ein Kind, das den menschlichen Kontakt spürt, heilt schneller, das Gehirn entwickelt sich besser und auch der Überlebensdrang ist stärker als bei einem Kind, das alleine ist und einfach den Kampf aufgibt“, sagt Andrada Constantiniuc.



    Freiwillige Helfer wie sie verbringen 2-3 Stunden wöchentlich im Krankenhaus. Sie haben so das Gefühl, dass sie auch etwas davon haben: Grundsätzlich ist das für uns ja auch ein Gewinn, nicht nur für die Kinder — denn man begreift, was wichtig ist im Leben und was belanglos ist“, erzählte sie unserem Redaktionsteam.

  • Nachrichten 15.07.2017

    Nachrichten 15.07.2017

    Der rumänische Staatspräsident, Klaus Iohannis, beteiligt sich am Samstag auf dem Militärübungsplatz in der Ortschaft Cincu an der Land- und Schussübung des Saber Guardian 17, an der Soldaten der meisten NATO-Streitkräfte aber auch Vertreter der Verteidigungsstrukturen der benachbarten Länder teilnehmen. Die Saber Guardian 17 ist die grö‎ßte Übung dieser Art in der modernen Geschichte Rumäniens. 10 Kampf- und Logistikschiffe, 12 Boote und 18 Landfahrzeuge der Marine mit insgesamt 25.000 rumänischen und ausländischen Militärs sind daran beteiligt. Die Übung sieht zahlreiche Manöver auf See, an Land und in der Luft vor. Der Vorsitzende des NATO-Militärausschüsses, General Petr Pavel, der an der militärischen Übung Saber Guardian 17 teilnimmt, erklärte in desem Zusammenhang, Rumänien sei ein konsequenter und zuverlässiger Partner der Nordatlantischen Allianz. Ferner würdigte General Petr Pavel den bedeutenden Beitrag Rumäniens an den NATO-Missionen und –Operationen. Rumänien ist einer der ersten 10 Partner im Rahmen der NATO-Mission in Afghanistan.



    Der rumänische Ministerpräsident, Mihai Tudose, wird ein interministerielles Kommitee Rumänien-China gründen, das die Projekte zur bilateralen Kooperation untersuchen sollte. Dies erklärte Premierminister Tudose nach einem Treffen mit dem chinesischen Würdenträger und Führungsmitglied der Kommunistischen Partei Chinas, Liu Yunschan, am Rande der Konferenz Dialog der politischen Parteien aus China und den mittel- und osteuropäischen Ländern 2017”, die in Bukarest von der regierenden Sozialdemokratischen Partei organisiert wurde. Bei den Tagungen der Konferenz in Bukarest sagte der chinesische Würdenträger, die Behörden in Peking beabsichtigen, neue Plattformen für Kommunikation und Zusammenarbeit mit den Parteien in den mittel- und osteuropäischen Ländern aufzubauen, vor allem in Bezug auf gro‎ßangelegte Projekte. In diesem Zusammenhang sagte der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei, Liviu Dragnea, die chinesichen Behörden seien besonders interessiert, in die rumänische Infrastruktur zu investieren, vor allem in Hochgeschwindigkeiteisenbahnstrecken und Autobahnen. Diskutiert wurde auch über die Wiederaufnahme der Passagierflüge zwischen Bukarest und Peking und die Verbesserung der Exporte im Lebensmittelbereich.



    In Rumänien wurden am Freitag 8.017 Masernerkrankungen bestätigt, meldete das Nationale Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Ansteckungskrankheiten. Die Masernepidemie erstreckte sich über das ganze Land; die meisten Erkrankungen wurden in den Landkreisen Timis (Westen), Arad (Westen) und Caras-Severein (Südwesten) gemeldet. Drei Viertel der Erkrankungen betreffen Kinder unter 10 Jahren, 3.100 Fälle sind Kleinkinder zwischen 1-4 Jahren. Seit dem Ausbruch der Masernepidemie Ende 2016 sind in Rumänien 31 Menschen infolge der Krankheit gestorben.

  • Das neue Projekt für ein Impfgesetz sorgt für heiße Debatten

    Das neue Projekt für ein Impfgesetz sorgt für heiße Debatten

    Rumänien konfrontiert sich zur Zeit mit einer Masernepidemie, und die Zahl der bestätigten Erkrankungen steigt kontinuierlich. Das Gesundheitsministerium hat mehrere besorgniserregende Informationen bekanntgegeben: Bis wurden über 6.400 Erkrankungen gemeldet, die meisten im Landkreis Timiş (im Westen des Landes). Infolge der Masernerkrankungen gab es über 25 Todesfälle; die meisten von ihnen waren nicht geimpfte Kinder. Um die Verbreitung der Masernepidemie zu stoppen empfehlen die Ärzte die Impfung von mindestens 95% der Bevölkerung. Der Impfstoff gegen Masern müsse nach einem 2-Dosen-Impfschema verabreicht werden. In diesem Kontext betonte auch der Gesundheitsminister, Florian Bodog, die Impfung sei das einzige Mittel zur Vorbeugung der Krankheit. Die Gesundheitsbehörden seien dabei, die Krise des Impfstoffes gegen Masern zu lösen; 110.000 Impfstoffdosen seien bereits an die Landkreis-Gesundheitsbehörden geliefert worden, und weitere 300.000 wurden bestellt, präzisierte noch Gesundheitsminister Bodog.



    Seinerseits warnte der Vorsitzende der rumänischen Mikrobiologie-Gesellschaft, Alexandru Rafila, dass etwa 5% bis 7% der Eltern es abgelehnt hätten, ihre Kinder impfen zu lassen, und fast ein Drittel der Eltern ihre Kinder nicht zum Arzt gebracht hätten, um sie immunisieren zu lassen. Infolge dieser Situation versuchten die rumänischen Gesundheitsbehörden, Maßnahmen gegen die Verbreitung von Epidemien zu treffen. Dezember 2016 wurde eine zusätzliche Immunisierungkampagne gestartet, mit einer Impfstof-Kombination gegen Masern, Mumps und Röteln bei Kindern zwischen 9 Monaten und 9 Jahren. Ferner wird ein Projekt für ein neues Impfungsgesetz bald im Parlament diskutiert. Über diesen Gesetzentwurf gab es eine öffentliche Debatte, an der Ärzte, Eltern und Vertreter der pharmazeutischen Industrie teilgenommen haben. Die an der Debatte anwesenden Eltern, die sich dafür erklärten, dass die Immunisieriung keine Pflicht, sondern ein Recht des Kindes sein sollte, haben den Behörden vorgeschlagen, den Gesetzentwurf über die obligatorische Immunisierung zurückziehen zu lassen. Ferner forderten die vorsichtigen Eltern die Behörden auf, die Verantwortung für die potentiellen schädlichen Wirkungen der Impfstoffe zu übernehmen. Auf diese Weise werde das Gesundheitsministerium gezwungen, Impfstoffe von höchster Qualität anzuschaffen, so die Eltern. Dazu die Vertreterin der Verbandes der Orthodoxen Organisationen Pro-Vita Rumänien, Irina Anastasiu:



    “Wir schreiben den Eltern nicht vor, ihre Kinder zu impfen oder nicht zu impfen. Wir empfehlen ihnen, sich über die Nebenwirkungen und die potentiellen schädlichen Wirkungen der Impstoffe zu informieren. Dasselbe empfehlen wir auch dem Gesundheitsministerium, nämlich, die Eltern korrekt über mögliche Impfkomplikationen zu informieren, da in der ganzen Welt Tausende Kinder infolge von Impfungen schädliche Wirkungen erleiden mußten. Nach einer korrekten Informierung können die Eltern entscheiden, ob sie ihre Kinder impfen lassen, oder nicht.



    Die gesammelten Meinungen werden in einem Dokument zusammengefaßt und der mit der Erarbeitung des Impfungsgesetzes beauftragten Arbeitsgruppe vorgelegt, sagte die Direktorin im Gesundheitsministerium, Amalia Şerban:



    “Die Arbeitsgruppe wird ein viel besseres Gesetzesprojekt erarbeiten, so dass alle Kinder das Recht auf Impfung genießen können.



    Es bleibt noch zu sehen, wenn das Gesetz in Kraft treten wird, weil nur die Immunisierung eine virale Erkrankung vorbeugen kann.

  • Nachrichten 18.02.2016

    Nachrichten 18.02.2016

    Brüssel: Beim zweitägigen EU-Gipfel, der am Donnerstag in Brüssel begonnen hat, stehen dringende Probleme auf der Agenda: die Reformvorschläge Gro‎ßbritanniens, um einen EU-Austritt zu verhindern und die Flüchtlingskrise. Der britische Premier David Cameron hat den Verbleib seines Landes in der EU von neuen Reformen im Bereich der sozialen Vergünstigungen, der politischen Integration und der finanziellen Leistungen abhängig gemacht. Eine der Bedingugen, die der britische Premier für die Niederlassungsfreiheit stellt ist, dass die Einwanderer aus anderen EU-Staaten künftig erst nach vier Jahren Steuervergünstigungen und Sozialwohnungen in Anspruch nehmen können. Wenn ihre Kinder nicht im Königreich leben, sollen sie auch kein Kindergeld mehr bekommen. Haben die Ausländer nach sechs Monaten noch keinen Job gefunden, sollen sie zurückgeschickt werden können. Rumänien wird beim Brüsseler Gipfel durch Staatschef Klaus Iohannis vertreten. Bukarest zeige sich für eine angemessene Lösung, die die Erwartungen der Londoner Behörden erfüllen und den Verbleib Gro‎ßbritanniens in der EU ermöglichen soll. Diese Lösung müsse dennoch in voller Übereinstimmung mit den Bestimmungen der EU-Abkommen, den Prinzipien und Grundwerten der Europäischen Union bleiben und die europäischen Gesetze völlig einhalten, sagte der rumänische Präsident Iohannis.



    Bukarest: Ein Ärzteteam des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle der Krankheiten ist am Donnerstag in Rumänien eingetroffen, um bei der Entdeckung der Ursache für eine schwere Darminfektion bei zahlreichen Kindern im südrumänishen Landkreis Argeş zu helfen. Eine Woche nachdem die ersten Kinder mit Komplikationen infolge einer schweren Darminfektionen ins Krankenhaus eingeliefert worden sind, hat Rumänien den europäischen Unterstützungsmechanismus aktiviert. Die rumänischen Behörden wollen die epidemiologische Untersuchung im Landkreis Argeş ausweiten. Drei der Kinder sind bisher aufgrund von Komplikationen wie Nierenversagen ums Leben gekommen, acht sind im Krankenhaus, davon drei auf der Intensivstation. Der Fall hat auch im Parlament für heftige Debatten gesorgt. Die Sozial-Demokraten haben bereits angekündigt, dass sie eine Rüge gegen den Gesundheitsminister Patriciu Achimaş Cadariue einbringen wollen. Hunderte Menschen haben am Mittwoch im südrumänischen Piteşti gegen die aktuelle Lage des rumänischen Gesundheitssystems protestiert und ihre Solidarität mit den Angehörigen der Kinder gezeigt.



    Bukarest: Die rumänische Regierung hat das Ma‎ßnahmenpaket zur Bekämpfung der Armut zur öffentlichen Debatte gestellt. Es handelt sich um 47 Ma‎ßnahmen, die sich an alle Alterskategorien richten. Durch das besagte Programm will die rumänische Regierung in den nächsten vier Jahren mehr als eine Million 500 Rumänen, die unter der Armutsgrenze leben, finanziell unterstützen. Viele von ihnen sind Kinder und alte Menschen. Einige der Ziele des besagten Ma‎ßnahmenpakets sind die Erhöhung der Beschäftigungsrate bei Menschen zwischen 20 und 64 Jahren von 66% wie im Jahr 2014 verzeichnet auf 70% im Jahr 2020 und die Reduzierung bis 2020 um mindenstens 580.000 der von Armut und sozialer Exklusion gefährdeten Menschen.



    Bukarest: Die humanitäre Hilfe, die Rumänien beschlossen hat, der benachbarten Republik Moldau zu gewähren, beträgt 3,7 Millionen Euro. Dies gab am Donnerstag der Sprecher der Bukarester Exekutive, Dan Suciu, bekannt. Er präzisierte, dass die besagte Hilfe aus Nahrungsmitteln und Heizöl bestehen wird, vor dem Hintergrund, dass zahlreiche Ortschaften der Republik Moldau sich in einer schwierigen Situation befinden. Die Ankündigung erfolgte einen Tag nach dem Staatsbesuch des Präsidenten der Republik Moldau, Nicolae Timofti, in Bukarest.