Tag: Essen

  • Die Essgewohnheiten der Rumänen

    Die Essgewohnheiten der Rumänen

    Lebensmittelverschwendung ist eine der besorgniserregendsten Nachwirkungen des heutigen Konsumverhaltens, und auch Rumänien bleibt von dieser Gei‎ßel nicht verschont. Die Lebensmittelverschwendung ist wirklich lästig geworden, so sehr, dass 2016 ein Gesetz zur Bekämpfung der Lebensmittelverschwendung verabschiedet wurde. Leider sind die Umsetzungsstandards des Gesetzes noch nicht abgeschlossen. Aktuellen Schätzungen zufolge werfen die Rumänen gro‎ße Mengen an Lebensmitteln in die Mülltonne. Diese Mengen sind gro‎ß genug, um mehr als 120.000 Lastwagen pro Jahr zu beladen. Die Lebensmittelkosten machen 40% des Einkommens der Rumänen aus, aber leider landen 35 bis 40% der Lebensmittel in der Mülltonne.



    Kürzlich wurden klarere und neuere Informationen veröffentlicht, dank einer soziologischen Umfrage, die im Sommer und Herbst 2020 von der Universität für Agrarwissenschaften und Veterinärmedizin in Cluj-Napoca durchgeführt wurde, als Teil eines internationalen Projekts, das von der Frankophonen Universitätsagentur finanziert wurde. Die Untersuchung konzentrierte sich auf drei Länder, Rumänien, die Republik Moldau und Nordmazedonien. Die Ergebnisse waren in den drei genannten Staaten nicht sehr unterschiedlich. Betrachtet man beispielsweise die Ernährungsgewohnheiten, so gab die überwiegende Mehrheit der Befragten an, dass sie häufiger als andere eine Einkaufsliste anfertigen, was für Umsicht und Vorsicht spricht. Auch gaben rund 90% der Befragten an, dass sie in der Regel zu Hause kochen, was zumindest theoretisch einen geringeren Verderbnisgrad für die Lebensmittel bedeutet, da sie möglichst frisch zubereitet werden. Die von der Universität in Cluj durchgeführte Studie bestätigt jedoch nur frühere Schätzungen zur Lebensmittelverschwendung in Rumänien.



    Cristina Pocol ist die Koordinatorin des Forschungsteams.



    Cristina Pacol: Unabhängig von ihrem Herkunftsland gaben die Befragten an, dass sie Lebensmittel wegwerfen. 83% der rumänischen Befragten sagten das. Eine ähnliche Antwort gaben 78,8% der Befragten aus der Republik Moldau, sowie 67,2% der Befragten in Nordmazedonien. Es gibt eine ganze Reihe von Gewohnheiten, die mit der Lebensmittelverschwendung zusammenhängen. Wir wollten wissen, ob die Befragten das Verfallsdatum eines bestimmten Lebensmittels überprüfen. Die meisten gaben an, dass sie das jedes Mal tun, wenn sie sich für ein Lebensmittel entscheiden. Dann sind die meisten der Befragten sehr wählerisch, wie, wo und wie sie ihre Lebensmittel lagern. Und sind irgendwie daran interessiert, Lebensmittelabfälle zu vermeiden. Praktisch war es für uns sehr interessant herauszufinden, dass auf die Frage, wie sehr sie an der Vermeidung von Lebensmittelverschwendung interessiert sind, die meisten sagten, dass sie sehr interessiert sind, und dass es ein Thema ist, das ihnen wirklich am Herzen liegt. Aber das steht im krassen Gegensatz zu ihrem Verhalten. Okay, sie sind am Thema Lebensmittelverschwendung interessiert, aber sie werfen Lebensmittel weg. Diese beiden Dinge passen einfach nicht zusammen. Sie wissen nicht, wie sie die Verschwendung eindämmen können, sie haben nicht die nötigen Methoden, um das zu tun, das hei‎ßt, für sie ist Bildung in diesem Sinne Mangelware. Noch einmal: Die meisten von ihnen werfen Lebensmittel weg. Die meisten von ihnen interessieren sich für das Thema Lebensmittelverschwendung. Wir haben aber festgestellt, dass es einen solchen Widerspruch gibt. Und die Erklärung, die ich dafür gefunden habe, ist, dass sie das versuchen und im Kopf haben, aber sie setzen das nicht in die Praxis um. Sie setzen das aus mehreren Gründen nicht in die Praxis um: Sie haben es vielleicht versucht und sind dabei gescheitert, und wenn es darum geht, müssen wir auch den Grund sehen, warum sie gescheitert sind.“



    Au‎ßerdem sind laut den Befragten der Umfrage diejenigen, die am meisten Lebensmittel verschwenden, die Restaurants und die einzelnen Verbraucher, während die Wirtschaftsbeteiligten an dritter Stelle stehen, insbesondere die Supermärkte, in denen die Menschen hauptsächlich einkaufen.



    Cristina Pocol: Wir hatten eine Frage, die sich auf die Kaufgewohnheiten bezog. Dabei ist uns ein Verhaltensmuster aufgefallen, das für uns praktisch keine Überraschung darstellt. Die Leute kaufen überwiegend im Supermarkt und im SB-Warenhaus ein. Nur sehr wenige Menschen entscheiden sich für die kleinen Händler, für die kurzen Versorgungswege. Die meisten greifen auf die Hypermärkte zurück, und dann gehen sie auf den Marktplatz. Nur sehr wenige nutzen die kurzen Kreisläufe oder schätzen die direkte Beziehung des Produzenten zum Verbraucher, die in verschiedener Hinsicht sehr wichtig ist. Eigentlich bietet der Einzelhandel die Möglichkeit, frische und echte Produkte zu konsumieren, rumänische Produkte. Ich glaube also, dass es in dieser Hinsicht noch viel zu tun gibt, das hei‎ßt, wir müssen auch Aufklärungskampagnen in diese Richtung durchführen. Nichtsdestotrotz wäre es besser, das Bewusstsein der Verbraucher zu schärfen, wie wichtig es ist, lokal zu kaufen.“



    Die durch das COVID-19-Virus ausgelöste Hygienekrise hat die Kaufgewohnheiten in Rumänien und der Republik Moldau nicht verändert. Etwa zwei Drittel der Befragten gaben an, dass sie mit dem gleichen Geld die gleiche Menge an Lebensmitteln kaufen könnten. Es gibt jedoch eine Veränderung, die während der Pandemie eingetreten ist, aber nicht die, die wir erwartet haben.



    Cristina Pocol: Die durch das COVID-19-Virus ausgelöste Krise veranlasste mehr als 10% der Befragten dazu, mehr Lebensmittel wegzuwerfen. Ich hatte ein ganz anderes Ergebnis erwartet. In meiner Vorstellung funktionierte der folgende Mechanismus: Ich dachte, dass wir seit der Sperre vorsichtiger sind, was wir essen, wie wir essen und wie wir unsere Einkäufe planen. Deshalb bin ich von der Annahme ausgegangen, dass so etwas eine Reduzierung der Lebensmittelabfälle zur Folge haben würde. Das Ergebnis der Studie hat das Gegenteil gezeigt. 10% der Befragten geben an, dass sie während der Pandemie mehr wegwerfen. Ich habe versucht, Erklärungen dafür zu finden. Es könnten viel grö‎ßere Vorräte angelegt worden sein. Das könnte die Haupterklärung sein. Wir alle wissen, was zu Beginn der Hygienekrise geschah, als die Menschen wie wild Kisten mit Lebensmitteln kauften, sie kauften Lebensmittel in sehr gro‎ßen Mengen, aus Angst, dass sie keine Vorräte mehr haben würden. Das könnte eine Erklärung sein. Diese Lebensmittel konnten nicht sofort und in relativ kurzer Zeit verzehrt werden. Also wurde ein Teil davon entsorgt. Ich glaube, die eindeutige Erklärung für all das ist die Tatsache, dass eine zu gro‎ße Lagerung von Lebensmitteln letztendlich zur Verschwendung führte.“



    Inzwischen führen einige Wirtschaftsakteure und Bürgervereinigungen Sensibilisierungskampagnen für einen ma‎ßvollen Verbrauch und für die verhängnisvollen Folgen der Lebensmittelverschwendung für die Wirtschaft und die Umwelt durch. InfoCons ist eine NGO, die eine solche Kampagne inszeniert hat, die auf die wirtschaftlichen Kosten der Lebensmittelverschwendung abzielt. Sorin Mierlea ist der Präsident von InfoCons. Er glaubt, dass die Botschaft zur Bekämpfung der Lebensmittelverschwendung die Öffentlichkeit leichter erreicht, wenn der Schwerpunkt auf den wirtschaftlichen Verlust gelegt wird.



    Sorin Mierlea: Wenn wir über Lebensmittelverschwendung sprechen, geht es nicht nur um die Problematik, sondern auch um das Geld, das wir jedes Mal bezahlen, wenn wir Lebensmittel kaufen, die anschlie‎ßend in der Mülltonne landen. Diese Art von Kosten bedeutet stundenlange Arbeit, während diese stundenlange Arbeit letztendlich das Leben eines jeden von uns bedeutet. In einem weiteren Schritt glaube ich, dass jeder von uns in seiner Eigenschaft als Verbraucher alle Daten und Informationen haben muss, damit wir keine andere Wahl haben, als zu sagen, dass wir nichts davon wussten. Deshalb hat sich InfoCons gemeinsam mit anderen Einrichtungen in anderen Ländern, da es sich um ein grenzüberschreitendes Projekt handelt, auf den Weg gemacht, um die öffentliche Meinung, aber auch die Behörden für die Auswirkungen der Lebensmittelverschwendung zu sensibilisieren.“



    Die InfoCons-Kampagne, die in Schulen während des Unterrichts stattfindet und auch digitale Ressourcen nutzt, bietet die notwendigen Werkzeuge, damit die zukünftigen Verbraucher richtig über Lebensmittelverschwendung informiert werden können.



    Audiobeitrag hören:




  • Wohltätigkeit in der Pandemie: NGO helfen Obdachlosen, chronisch Kranken und Senioren

    Wohltätigkeit in der Pandemie: NGO helfen Obdachlosen, chronisch Kranken und Senioren

    Abgesehen von den unvermeidlichen Gesundheitsproblemen hat die Pandemie 2020 die sozialen Dramen vertieft und manchmal sogar neue geschaffen — vor allem ältere Menschen, Obdachlose und Menschen mit verschiedenen chronischen Erkrankungen sind betroffen. Einigen von ihnen hilft seit 2011 der Verein Carusel, dessen Freiwillige soziale und medizinische Dienste für extrem gefährdete Gruppen anbieten. Der Geschäftsführer von Carusel, Marian Ursan, erzählte uns, wie das Jahr 2020 für den Verein und seine Leistungsempfänger war:



    Es war ein schreckliches Jahr. Die Menschen haben sich mit gro‎ßen materiellen Problemen konfrontiert. Und das schlie‎ßt Menschen ein, die es geschafft hatten, in den Gro‎ßstädten zu überleben, gerade dank der vielen Restaurants und Geschäfte, die geöffnet hatten und wo sie Hilfe bekamen. Aber darüber hinaus fühlten sich die Menschen auch in Stich gelassen. Zum einen, weil Krankenhäuser geschlossen wurden, und viele dieser Menschen leiden an chronischen Krankheiten wie Hepatitis, Tuberkulose, Aids. Weil der Zugang zu Krankenhäusern eingeschränkt war, konnten sie keine Behandlung erhalten. Die Gesundheitsdienste konzentrierten sich auf die Pandemie und alle anderen Aktivitäten wurden zwar nicht ganz aufgegeben, aber in den Hintergrund gedrängt. Wir hingegen setzten unsere Arbeit fort. Schon in den ersten Phasen der Pandemie beschlossen wir alle, dass wir unsere Türen nicht schlie‎ßen dürfen, und wir gingen die ganze Zeit über auf die Stra‎ße. Zusammen mit unseren freiwilligen Helfern boten wir hei‎ße Getränke, Essen, Desinfektionsmittel, Medikamente, Schlafsäcke und Decken an, alles, was uns einfiel, um es diesen Menschen leichter zu machen.“




    Doch einige Projekte des Carusel-Vereins konnten in dieser Zeit nicht weitergeführt werden, darunter die Mobile Dusche und die Nachtunterkunft Odessa“. Die Mobile Dusche, ein Lieferwagen, der in Bukarest herumfuhr, um Obdachlose mit elementaren Hygienediensten zu versorgen, wurde mit der Begründung geschlossen, dass der sich darin bildende Dampf zur Verbreitung des Coronavirus beiträgt. Und das Obdachlosenheim wurde geschlossen, weil der vorgeschriebene Abstand nicht gewährleistet werden konnte. Dennoch half der Verein Carusel den örtlichen Behörden, eine Lösung zu finden, um Obdachlose nachts in gemieteten Räumen unterzubringen.



    Ein weiteres Problem war natürlich die Verbreitung des Virus unter den Leistungsempfängern des Vereins, ein Problem, das Marian Ursan wie folgt beschreibt:



    Aber wer kümmert sich um diese Kategorie von Menschen? Natürlich gibt es Covid-19-Fälle unter ihnen, wir haben unsere Vermutungen, aber ich denke, das ist nur die Spitze des Eisbergs. Was die Behörden betrifft, wissen Sie, wer sich beispielsweise um Obdachlose erkundigt, nach Personalausweisen fragt, um diesen Leuten Geldstrafen aufzudonnern, falls sie keine haben? Die Polizei. Das ist die einzige öffentliche Behörde, die im Leben dieser Menschen ständig präsent ist.“




    Und doch versuchten im Jahr 2020 viele Nichtregierungsorganisationen, denjenigen, die es brauchten, eine helfende Hand zu reichen. Eine von ihnen ist der Seneca-Verein, der im Rahmen des Projekts Unsere Gro‎ßeltern“, das im März begann, als der Ausnahmezustand ausgerufen wurde, Lebensmittel und andere dingende Einkäufe an ältere Menschen lieferte, die zu Hause isoliert waren. Die Zahl der Empfänger ist mit der Zeit gewachsen, und derzeit decken die Freiwilligen 50 Städte und Dörfer im ganzen Land ab. Allein im Dezember lieferten sie 600 Pakete mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln aus, wie uns Anastasia Staicu berichtete:



    Wir versuchten zunächst, den älteren Menschen zu helfen, die ihre Häuser nicht verlassen durften. Aber wir fanden viele Menschen, die einfach niemanden in der Nähe haben, und Menschen, die, selbst wenn sie ausgehen dürften, sich die Einkäufe nicht leisten könnten. Also konzentrierten wir uns auf Orte, die schwerer zu erreichen waren, und wir ‚adoptierten‘ diese Gro‎ßeltern ohne Familien. Unsere Freiwilligen helfen ihnen seit März.“




    Aber, wie Anastasia Staicu uns weiter erzählte, ist das, was diese Gro‎ßeltern brauchen, nicht immer etwas Materielles:



    Ihre emotionalen Bedürfnisse sind die gleichen wie unsere. Unsere grö‎ßte Angst ist vielleicht die Angst vor dem Alleinsein, und die Pandemie hat diese Angst weiter vertieft. Ich glaube nicht, dass es jemanden gibt, der nicht unter dem Mangel an menschlichem Kontakt und Wärme gelitten hat. Im Jahr 2021 werden wir also etwas Neues in das Projekt einbringen. Das Nationale Museum für Zeitgenössische Kunst organisiert unterschiedliche Workshops für Kinder, und einige dieser Kinder haben keine Gro‎ßeltern und würden gerne welche symbolisch adoptieren. Diese älteren Menschen werden also ab dem nächsten Jahr zusätzlich zu den Lebensmitteln und Hygieneartikeln auch Briefe von Kindern in ihren Paketen finden.“




    Sowohl der Verein Carusel als auch das Projekt Unsere Gro‎ßeltern“ werden auch im Jahr 2021 das Leben der Schwächsten unter uns leichter machen.

  • March 11, 2017

    March 11, 2017

    EUROPEAN COUNCIL– The EU leaders have made public their intention to re-launch the Union after the Brexit, and a document on the Union’s future, the so-called White Paper, is to be adopted at a meeting due in Rome on March 25. The joint declaration and the prospective inclusion in the text of the concept of a multi-speed Europe have been among the issues discussed at the Brussels summit, where Romania was represented by President Klaus Iohannis. He said he had told some of his peers attending the Council meeting that a multi-speed Europe for an indefinite period of time is not a good solution, because it might lead to the Union’s split. Romania shouldn’t however have fears relative to multi-speed projects, such as the one regarding the European Prosecutor, the president also said. The European Council President, Donald Tusk, and the European Commission President, Jean-Claude Juncker, have explained that the formula “a multi-speed Europe” has been misunderstood. Donald Tusk has said that everything can actually be reduced to the formula “if you want to go fast, go alone, if you want to go far, we go together.”



    UNIFIED PAY LAW — Fresh talks will be held in Bucharest next week between the government and trade unions on the unified pay law for state sector employees. The draft is to be finalised by the end of the month. So far, the government has held talks with trade unions in the education, healthcare and social assistance, with those in the domain or public order and safety, with representatives of cultural institutes as well as with trade unions with the Labour Ministry. The first to benefit from pay-rises will be doctors and nurses. Some of the novelties included in the draft law include granting the equivalent of two minimum national wages per year, to buy foodstuffs, to all state sector employees and a so-called holiday gift voucher.



    ATTACK THREAT — A mall in the Western German city of Essen has been closed today, because of an attack threat, the local police has announced, without however providing details on the source and type of the threat. In December 2016, 12 people were killed in Berlin by a truck which rammed into a Christmas fair crowd. The attack was claimed by the Islamic State terrorist group and was not the only one carried out in Germany and blamed on that Jihadist group. The German intelligence services estimate there are some 10 thousand radical Islamists on German soil, 1,600 of whom being likely to resort to violence.



    RUGBY — Romania’s national rugby team is today meeting Belgium in Brussels, in the fourth round of the Rugby Europe Championship, a competition which, as of this year, replaces the former European Nations’ Cup, the second most important continental rugby tournament, after the Six Nations Tournament. In the matches played so far, Romania defeated Russia away from home, outperformed Spain on home soil, but it surprisingly lost to Germany, away from home. Romania ranks second in the group, after Georgia, with Belgium on the last position. In the world classification, Romania ranks 16th and Belgium 27th.


    JUDO— Romanian woman judoka Larisa Florian has won the gold medal in the 52 kg category, at the Grand Slam tournament held in Baku, Azerbaijan, according to the official site of the Romanian Judo Federation. After grabbing a bronze medal in Dusseldorf, Germany, Larisa Florian manages to score a new exceptional result, thus joining the Top 10 of the best athletes in the world in the 52 kg category. Larisa Florian is among the Romanian young talents considered to stand high chances to get a medal in the 2020 Olympic Games in Tokyo. (Translated by D. VIjeu)

  • „Menü in Bereitschaft“ – das sozial engagierte Bistro

    „Menü in Bereitschaft“ – das sozial engagierte Bistro

    Das Motto eines der Köche, der im Bistro arbeitet lautet: Iss bei uns, sonst sterben wir beide vor Hunger!“ Das Bukarester Bistro spendet sozial Bedürftigen Mittagsessen. Die Initiatorin des Projektes Menu în aşteptare“ (Menü in Bereitschaft“), Mona Brătescu, erklärt, wie die Initiative entstanden ist:



    Es handelt sich um ein Projekt, das wir aus dem Ausland übernommen haben. Das Projekt wurde auf den Stra‎ßen von Neapel angesto‎ßen und sieht vor, dass unsere Kunden ganze Menüs bei uns bestellen und sie dann sozial Benachteiligten anbieten. Weder das Alter der sozial bedürftigen Menschen noch die Tatsache, ob sie für Kinder sorgen müssen, eine niedrige Rente bekommen oder obdachlos sind, spielen dabei keine Rolle. Wir machen keinerlei Diskriminierung. Jeder kann hier eine freie Portion bekommen.“




    Wichtige Schritte zugunsten von sozial Bedürftigen, taktvoll und gro‎ßzügig vollbracht, wie jede gute Tat, sagt unsere Gesprächspartnerin:



    Es gibt mit Sicherheit viele Bistros, die Hilfsbedürftigen Essen anbieten, und das finde ich ganz gut, dass viele von uns in der Branche das tun. Als wir gehört hatten, dass es diese Initiative gibt, kam ihre Verwirklichung irgendwie natürlich. Viele Menschen waren auch vorher zu uns für eine Portion Essen gekommen, und so sind wir auch auf die Idee gekommen, mehr für sie zu tun. Das einzige Problem, das wir überwinden mussten, hatte mit den rumänischen Gesetzen zu tun, laut denen eine Firma keine Spenden annehmen darf. Es ist überhaupt nicht leicht, eine gute Tat legal zu vollbringen. Wir haben die Lösung gefunden, Speisen beim Einkaufspreis mit einem winzigen Zusatzpreis zu verkaufen, denn ansonsten wäre es illegal, sie zu verkaufen. Unsere Kunden kriegen Kassenbon, wir zahlen Steuern und diese gute Tat bleibt somit auch gesetzmä‎ßig. Um den Plan zu verwirklichen, müssen wir einfach mehr Eigeninitiative zeigen, wir kochen ein bisschen mehr jeden Tag und das ist sehr einfach in einem Restaurant.“




    Die Köche bereiten organisches Essen aus qualitativ hochwertigen Zutaten zu, das das Bistro dann zu günstigen Preisen verkauft. Darin bestand der Businessplan der Initiatoren des Projektes. Schwer sei es gewesen, nicht nur alle Genehmigungen zu erhalten, sondern auch die richtigen Lieferanten zu finden. Dazu unsere Gesprächspartnerin Mona Brătescu:



    Wir haben hauptsächlich lokale Hersteller gesucht, weniger was die Lebensmittel anbelangt, die es bei uns nicht gibt. Wir haben immer drei Fleischsorten und ein vegetarisches Menü. Das letztere ist sehr populär, anscheinend gibt es in Rumänien keine breite Auswahl an vegetarischen Gerichten. Wir kochen Kalb-, Schwein- Geflügelfleisch und zwei Sorten Nachtisch. Im Menü gibt es jedes Mal eine warme Suppe oder sauere Suppe, drei Fleischsorten, vegetarische Gerichte und ein Dessert, das aufs Haus geht.“




    Da Facebook heute eine zentrale Rolle in der Kommunikation einnimmt, verhalf das soziale Netzwerk dem Bistro zu einer zunehmenden Popularität:



    Am Anfang kochten wir das Mittagessen für die Mitarbeiter der Unternehmen mit Sitz in unserer Nachbarschaft, weil sie meistens wenig Zeit in der Mittagspause haben und auch keine Zeit, abends zu Hause zu kochen. Einige sind aus anderen Ecken der Stadt zu uns speziell dafür gekommen, um die Menüs in Bereitschaft zu kaufen. Also wenn man die Grundlage schafft, damit die Menschen eine gute Tat vollbringen, tun sie es. Die Kommunikation ist am besten über Facebook gelaufen, dabei gibt es viele Leute, die uns unterstützen und von denen wir ein positives Feedback bekommen. Das verdanken wir auch der Tatsache, dass wir immer transparent bleiben. Wir posten die Kassenbons, wir halten unsere Kunden am Laufen, über wieviele Menüs wir an jedem Tag verfügen, wieviele Portionen wir bereits verkauft haben. Meistens verkaufen wir zehn Menüs pro Woche an einzelne Spender, dazu kommen spontane Spender total unerwartet, die viele Gerichte von uns bestellen und sie dann Bedürftigen anbieten. Jemand hat einmal 100 Menüs gekauft, um auch andere dazu zu ermutigen, dann 15 und anschlie‎ßend noch 25.“




    Bei der Zubereitung der Gerichte versuchen die Köche, die Balance zwischen Tradition und Moderne zu finden. Mona Brătescu sagte, beim den 40 orthodoxen Märtyrern gewidmeten Feiertag hätten die Köche die sü‎ße Speise namens Mucenici zubereitet, die an diesem Festtag gegessen wird, und es als Dessert angeboten. An Ostern bereiten sie Lamm und bemalte Eier zu, aber das schlie‎ßt die modernen Gerichte nicht aus. Das Projekt entwickelt sich weiter und strebt ambitionierte Ziele an. Dazu Mona Brătescu:



    Wir wollen jede soziale Einschränkung aufheben, also akzeptieren wir jeden Gast, ungeachtet der sozialen Herkunft, bei uns sitzen am Tisch Studenten, Mitarbeiter internationaler Unternehmen, Rentner, Mütter mit Kindern und Obdachlose zusammen. Wie wollen zudem Essen mit dem Fahrrad liefern, was in Bukarest selten vorkommt, wir sammeln Kochöl und versuchen, auch andere Menschen zu schönen und gro‎ßzügigen Projekten zu ermutigen.“




    Ein Projekt, das gut schmeckt und woran wir uns alle beteiligen können.

  • Rumänien friert bei –28 Grad C

    Rumänien friert bei –28 Grad C

    Nach einigen sonnigen, milden Weihnachtstagen leiden nun die Rumänen unter extremer Kälte. In der Nacht zum Mittwoch wurden –28 Grad in Întorsura Buzăului, -24 Grad in Braşov, -22 Grad in Sibiu und –20 Grad in Târgovişte gemessen — die Nacht vom 30. auf 31. Dezember war die erste wirklich frostige Nacht in ganz Rumänien. Der Rekortdtiefstwert in Rumänien wurde mit -38,5 Grad C 1940 in Bod, in der Nähe von Brasov/Kronstadt, gemessen. Laut Wettervorhersage werden wir die kälteste Silvesternacht der letzten 53 Jahre erleben, sagte Mihai Timu, vom Rumänischen Wetteramt.



    Die letzte Nacht des Jahres 2014 wird noch kälter als die Nacht davor — wir erwarten Frost in allen Landkreisen Rumäniens. Die Tiefstwerte werden bei –20 Grad Celsius liegen, vereinzelt sogar tiefer. In der Landesmitte werden die Tiefstwerte sogar unter –25 Grad sinken. Nach dem 2. Januar erwarten wir eine allmähliche Erwärmung, zuerst im Norden des Landes und im Gebirge, und dann auch in den restlichen Regionen. Gegen Ende der Woche werden die Temperaturen auf normale Werte für diese Jahreszeit zurückkehren. Wir erwarten Tageshochstwerte zwischen –4 und +4 Grad Celsius, und in der Nacht sinken die Tiefstwerte nicht unter –10 Grad.“



    Während der Kältewelle wurden in Rumänien Sonderma‎ßnahmen zur Unterstützung der Obdachlosen getroffen. In Bukarest gibt es 550 Schlafplätze für Obdachlose in zwei Zentren des Sozialamtes; für diejenigen, die nicht in diesen Zentren übernachten wollen, gibt es warme Kleider und Schuhe. Auch in anderen rumänischen Städten sichert die Stadtverwaltung während der frostigen Zeit beheizte Unterkunftsmöglichkeiten für Obdachlose. Der schnelle Übergang von +20 Grad auf –25 Grad Celsius ist ein harter Schock für den menschlichen Körper, warnen die Ärzte. Ferner warnen sie vor übertriebenem Essen und Trinken, und empfehlen den Verzehr von Obst und Gemüse. Die ersten Personen, die gesundheitliche Probleme bekommen könnten, sind die chronisch Kranken, aber auch gesunde Menschen könnten sich unwohl fühlen. Man sollte sich nicht lange im Freien, in der Kälte aufhallten; besonders gefährdet sind Senioren und Kinder.



    Das frostige Wetter hat auch das Leben der Menschen in anderen europäischen Ländern beeinträchtigt. In Bulgarien wurde der Verkehr der LKWs und schwerer Transporter auf den Autobahnen eingeschränkt. Kroatien, Serbien und Italien wurden von Frost, starkem Schneefall und Schneeverwehungen befallen. Infolge der extrem niedrigen Temperaturen läuft der Schienenverkehr in der Schweiz mit Schwierigkeiten, und in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch wurde in Gro‎ßbritannien die niedrigste Temperatur des Jahres gemessen.