Tag: EU-Institutionen

  • Die Woche 28.01.-01.02.2019 im Überblick

    Die Woche 28.01.-01.02.2019 im Überblick

    Grippeepidemie in Rumänien



    Am Mittwoch hat das Gesundheitsministerium die Grippeepidemie in Rumänien bestätigt und im kommenden Monat soll die Inzidenz der Krankheit nicht sinken. In den letzten drei Wochen seien hunderte Erkrankungen und dutzende Todesfälle gemeldet worden, sagte die Gesundheitsministerin Sorina Pintea. Erkrankungen wurden auch im Fall von Menschen gemeldet, die in Anbetracht des Alters oder der vorherigen Erkrankungen nicht als anfällig für das Grippevirus gelten. Ministerin Pintea forderte die Bevölkerung auf, nicht in Panik zu geraten, und sagte, die Inzidenz der Krankheit werde im kommenden Monat voraussichtlich nicht sinken. Im Anschluss wiederholte die Ministerin bestimmte Empfehlungen für Ärzte und die Bevölkerung:Sorina Pintea dazu:


    Wir werden den Zugang der Besucher in allen Gesundheitseinheiten eingeschränken. Bestände antiviraler Medikamente, die zur Behandlung akuter Atemwegserkrankungen erforderlich sind, müssen sofort wieder aufgefüllt werden. Alle Patienten, die Grippesymptome zeigen, müssen sofort, nachdem sie ins Krankenhaus eingeliefert werden, eine antivirale Therapie erhalten. Eine prophylaktische antivirale Behandlung wird bei Personen angewendet, die Kontakt mit den erkrankten Patienten hatten, während das gesamte ungeimpfte medizinische Personal sofort geimpft werden muss. Schutzausrüstungen werden in allen Krankenhäusern aufgestockt und entsprechend verwendet. Darüber hinaus werden Antiseptika und Desinfektionsmittel sofort wieder aufgefüllt, um eine strikte Hygiene der Hände und Oberflächen sicherzustellen.


    Experten sind der Ansicht, dass die Impfung die wichtigste präventive Lösung bleibt. Wie das Gesundheitsministerium mitteilte, seien weitere 30.000 Impfstoffe für die Bevölkerung bestellt worden, besonders weil es Menschen gibt, die für die Grippeviren besonders anfällig sind.



    Jahrestreffen des rumänischen Präsidenten Klaus Iohannis mit den ausländischen Botschaftern in Bukarest



    Präsident Klaus Iohannis hat bei seinem jährlichen Treffen mit den in Bukarest akkreditierten Botschaftern die wichtigsten außenpolitischen Prioritäten Rumäniens vorgestellt. Der rumänische Präsident Klaus Iohannis sagte, dass er als Präsident alles in seiner Macht Stehende tun werde, um sicherzustellen, dass die Werte der Rechtsstaatlichkeit, der liberalen Demokratie und einer unabhängigen und effizienten Justiz nicht beeinträchtigt weden.


    Der Staatschef sagte, dass ungeachtet der sehr dynamischen rumänischen Innenpolitik alle Entscheidungsträger sich den Bemühungen der rumänischen EU-Ratspräsidentschaft anschließen werden, damit sich diese unter den besten Bedingungen entfaltet. Der Präsident weist auch darauf hin, dass die Amtszeit Rumäniens in einem dynamischen Kontext stattfindet, mit Herausforderungen wie Brexit, Migration, Verhandlungen über den mehrjährigen Finanzrahmen und den Wahlen zum Europäischen Parlament. Er fügte hinzu, der Gipfel am 9. Mai in Sibiu, in der Mitte Rumäniens, werde auch ein entscheidender Moment sein, um eine klare Zukunftsvision über die wichtigsten Leitlinien der EU zu definieren.


    Was den Brexit angeht, so ist ein ausgehandeltes Abkommen das beste Mittel, um die negativen Folgen des Austritts Großbritanniens aus der Union zu begrenzen. Nach der Ablehnung dieses Abkommens wird Rumänien als Inhaber des Vorsitzes des Rates der EU in jedem möglichen Szenario zusammen mit den EU-Institutionen und den anderen Mitgliedstaaten die erforderlichen Maßnahmen ergreifen. Der Staatschef versprach, dass Bukarest alle Anstrengungen unternehmen wird, um die Verhandlungen in diesem Bereich voranzubringen.



    Die europäischen Verteidigungsminister sind in Bukarest zusammengekommen



    Die Verteidigungsminister der EU-Mitgliedstaaten sind in Bukarest zusammengekommen, um die Umsetzung der gemeinsamen EU-Strategie für Außen- und Sicherheitspolitik zu analysieren. Die Veranstaltung wurde von der rumänischen EU-Präsidentschaft organisiert. Zum Schluss einigten sich die Verteidigungsminister, die strategischen Partnerschaft zwischen EU und NATO weiter zu starken. Die Hohe Vertreterin der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik Federica Mogherini forderte andererseits die Minister auf, in den kommenden Wochen eine Vereinbarung über die SOPHIA-Operation im Mittelmeerraum anzustreben, um den Menschenhandel effizienter zu bekämpfen. Ehrengast des Treffens war NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg, der auch mit Präsident Klaus Iohannis zusammengekommen ist. Der rumänische Staatschef betonte, dass die Verteidigung an der Ostflanke der NATO und im Schwarzmeerraum nach wie vor prioritär ist. Ferner forderte dieser eine enge Zusammenarbeit zwischen der NATO und der EU. Andererseits betonte er, dass Rumänien weiterhin alle Verpflichtungen gegenüber der NATO einhalten werde. Jens Stoltenberg begrüßte die Erhöhung der Ausgaben für die Unterstützung der rumänischen Armee und sagte, diese Beiträge stärken das Bündnis und tragen zur Sicherheit Rumäniens bei. Der NATO-Generalsekretär erinnerte an die Präsenz rumänischer Truppen in Afghanistan, die sich für die Stabilität dieses Landes einsetzen. Stoltenberg betonte, dass die EU die NATO nicht ersetzen kann, die nach wie vor der Eckpfeiler der europäischen Sicherheit ist. Jens Stoltenberg fügte hinzu, dass nach dem Brexit 80 % der Militärausgaben des Bündnisses aus Nicht-EU-Ländern kommen werden und drei der vier Taskforce in Europa von Nicht-EU-Ländern kommandiert werden.



    Informelles Treffen der EU-Außenminister in Bukarest



    Die Europäische Union möchte die Bestimmungen des Vertrags für nukleare Mittelstreckensysteme aufrechterhalten, der während des Kaltes Kriegs abgeschlossen wurde, hat in Bukarest beim informellen Treffen der EU-Außenminister die EU-Kommissarin für Außenpolitik Federica Mogherini erklärt. Russland und die USA müssen die entsprechenden Bestimmungen einhalten, fügte Mogherini hinzu. Das Thema wurde beim Bukarester Treffen besprochen, da der US-Staatschef Donald Trump bereits mitgeteilt hatte, Washington werde aus dem Abkommen aussteigen. Darüber hinaus, sagte der rumänische Außenminister Teodor Melescanu, die östliche Partnerschaft sei eine Priorität des rumänischen EU-Ratsvorsitzes und Bukarest werde für ein offizielles Abkommen der Mitgliedstaaten und der Partnerstaaten auch nach dem Jahr 2020 plädieren.



    Rumäniens Haushalt für 2019



    Die Regierung in Bukarest hat am Donnerstagabend einen Plan für den Haushalt 2019 vorgelegt. Der Haushaltsentwurf stützt sich auf eine wirtschaftliche Wachstumsrate von 5,5%, ein Haushaltsdefizit von 2,55% und eine durchschnittliche jährliche Inflationsrate von 2,8%. Die Gesetzesvorlage sieht mehr Mittel für Investitionen, Gesundheitsfürsorge und Bildung sowie weniger Geld für das Umwelt-, Kommunikation- sowie Energieministerium vor. Viele Bürgermeister zeigten sich mit dem neuen Haushalt unzufrieden, da die lokalen Behörden den Großteil der Sozialausgaben, die bisher aus dem zentralen Haushalt gedeckt wurden, aufbringen müssen.

  • EU for YOU!

    EU for YOU!

    Sieben Jahre nach dem EU-Beitritt Rumäniens, nachdem die Zeit der Diskussionen über Vor- und Nachteile des Beitritts vorbei ist, beginnt eine Periode der Konsolidierung der EU-Mitgliedschaft. Das setzt unter anderem voraus, den Bürgern die EU-Bürgerschaft näher zu bringen. Die Rechte und Verpflichtungen, die aus der EU-Mitgliedschaft abgeleitet sind, betreffen alle Bürger der Europäischen Union.



    Heute weckte unser Interesse ein didaktisches Projekt: EU for YOU!“ So funktioniert die Europäische Union!“. Roxana Morea, Medienberaterin bei der Vertretung der EU-Kommission in Bukarest erklärte uns, worum es geht:



    Das Projekt wurde im Rahmen einer Partnerschaft vom EU-Parlament und der Vertretung der EU-Kommission in 41 Schulen abgewickelt. Es stellte eine Art Agenda mit europäischen Informationen dar. Diese wurde im Geschichte-Unterricht und Humanwissenschafts-Stunden benutzt. Ein Bericht über diese Übung wurde am Anfang dieses Jahres erstellt. Zurzeit wird ein allgemeiner Bericht über das ganze Projekt erstellt. Dieser soll auch Empfehlungen über die Fortsetzung oder Einstellung des Projekts beinhalten. Im Prinzip sind die Teilnehmer an der Fortsetzung des Projekts interessiert.“




    Das Informations-Büro des EU-Parlaments in Rumänien hat letztes Jahr den Band EU for YOU! So funktioniert die Europäische Union!“ veröffentlicht. Das ist eine didaktische Unterlage für Schüler, die das Bildungsministerium eingeführt hat. Der Band wurde im Klassenzimmer im Geschichte-Unterricht und Humanwissenschaften benutzt. 41 Klassen mit 1360 Schüler aus Bukarest und den Landkreisen Braşov, Neamţ und Suceava haben dieses Dokument im ersten Semester des Schuljahres 2013-2014 bekommen.



    Die Ergebnisse des Projekts wurden im Januar von den teilnehmenden Institutionen bewertet. Man kam zur Schlussfolgerung, dass das Handbuch EU for YOU! So funktioniert die Europäische Union!“ eine ausgezeichnete Unterlage für die Schüler war. Die Informationen betreffend die Funktionsweise der EU-Institutionen waren für die Schüler begreiflich. Folglich wurde die Fortsetzung des Projekts empfohlen, um den Lehrern neue Ressourcen für die Abwicklung von Tätigkeiten, die auf das Erlernen von Kenntnissen und Kompetenzen betreffend die europäische Bürgerschaft zielen, zur Verfügung zu stellen.



    Warum solche Projekte nützlich sind und welche Ergebnisse man erwartet, erklärt uns Roxana Morea, Medienberaterin bei der Vertretung der EU-Kommission in Bukarest:



    Projekte wie EU for YOU sind Teil einer grö‎ßeren Unternehmung der europäischen Institutionen, direkt in Kontakt mit den Bürgern zu treten. Einer der wichtigsten Werte der EU ist der Glaube an Demokratie und an die Einhaltung der Rechtsstaatlichkeit. Das erwähnte Projekt EU for YOU wurde in unterschiedlichen Mitgliedstaaten abgewickelt, in manchen wurde es durch den europäischen Sozialfonds finanziert, in anderen durch Ressourcen der Vertretungen in den Mitgliedstaaten oder durch die Informationsbüros des EU-Parlaments. Alle diese Projekte hatten im Zentrum den Dialog zwischen europäischen Institutionen und den Bürgern in den jeweiligen Staaten.“



    Wir haben Roxana Morea gefragt, wie die Rumänen die EU-Mitgliedschaft wahrnehmen und welcher der Kenntnisgrad der Funktionsweise der europäischen Institutionen ist.



    Aus der Sicht der Rumänen stellt die europäische Bürgerschaft einen positiven Aspekt dar. Die Rumänen haben weiter Vertrauen in die europäischen Institutionen, in die EU im Allgemeinen und in ihre positive Zukunft. Leider ist der Kenntnisgrad der EU, der europäischen Institutionen, der ganzen europäischen Konstruktion sehr niedrig in Rumänien. Lediglich 21% der Rumänen geben an, gut in diesem Bereich informiert zu sein. Das ist aber kein Grund, auf die Idee zu verzichten, dass die Rumänen die EU und deren Zukunft unterstützen.“



    Das Projekt EU for YOU! So funktioniert die Europäische Union!“ soll auf Landesebene erweitert werden. Was erhofft man sich davon? Roxana Morea:



    Der Grund für die Informierung der europäischen Bürger, in diesem Fall der rumänischen Bürger, ist, diesen Prozentsatz von derzeit nur 21% gut informierten Leuten zu erhöhen. Gewöhnlich ist es so: Wenn Schüler sich über europäische Themen informieren und wenn diese Jugendliche auch verstehen, werden sie dann später in der europäischen Konstruktion aktiv werden. Sie werden auch weitere Menschen in ihrer Umgebung über die europäische Konstruktion informieren.“



    Die Zivilgesellschaft muss die Rolle der europäischen Institutionen, die Rolle des europäischen Bürgers mit ihren abgeleiteten Rechten kennen. Wichtig dabei ist die Teilnahme an direkten Diskussionen mit den Bürgern. Endziel: die Erhöhung der öffentlichen Beteiligung an der Debatte über Bürgerrechte und soziale Inklusion in Europa.



    Audiobeitrag hören: