Tag: Europäische Arzneimittelagentur

  • Nachrichten 12.03.2021

    Nachrichten 12.03.2021

    Rumänien hat beschlossen, die Verwendung von Dosen aus einer Charge des Impfstoffs von Astrazeneca vorübergehend auszusetzen, bis die Bewertung der Europäischen Arzneimittelagentur abgeschlossen ist. Das Nationale Komitee für die Koordinierung der Impfaktivität hat jedoch beschlossen, die Immunisierung mit britischem Serum mit Dosen aus anderen Chargen fortzusetzen. Die Entscheidung kommt, nachdem in anderen europäischen Ländern schwere Reaktionen oder sogar Todesfälle bei Menschen registriert wurden, denen der Impfstoff einer bestimmten Charge verabreicht worden war. Rumänien erhielt 81.600 Dosen des Impfstoffs aus der AstraZeneca-Charge ABV 2856, von denen über 77.000 Dosen verwendet wurden. Der Rest wurde als Vorsichtsmaßnahme vorübergehend unter Quarantäne gestellt, bis die Bewertung der Europäischen Arzneimittelagentur abgeschlossen ist. Heute treffen über Hunderttausend Dosen des Moderna-Impfstoffs in Rumänien ein. Gleichzeitig, um die Impfkampagne zu beschleunigen und die Auswirkungen der Pandemie zu begrenzen, startete am Donnerstag die dritte Etappe für die Menschen aus den Ortschaften mit einer Inzidenzrate von über 4,5 pro 1.000 Einwohner. Am Montag beginnt offiziell die dritte Etappe der Impfung, bei der sich jeder gegen COVID-19 impfen lassen kann. Am Freitag wurden in Rumänien innerhalb von 24 Stunden über 5.000 neue Fälle von COVID-19 gemeldet . 108 Menschen starben infolge von Komplikationen im Zusammenhang mit COVID-19 und 1166 Patienten werden derzeit auf der Intensivstation behandelt.



    Angestellte im öffentlichen und privaten Sektor können bis zu 70 Jahre im Beruf bleiben, wenn sie es wünschen – sagte die rumänische Arbeitsministerin Raluca Turcan. Sie erklärte, dass Staatsangestellte, die das gesetzliche Rentenalter erreicht haben und sich dafür entscheiden, weiter zu arbeiten, auf die Rente zugunsten des Gehalts verzichten müssen, im Gegensatz zu privaten Angestellten, die Rente und Gehalt gleichzeitig beziehen können. Ein weiteres Projekt, das von der Ressortministerin zur öffentlichen Debatte gestellt wird, bezieht sich auf die Erhöhung der Wiedereingliederungsprämie von 650 Lei (entspricht ca. 130 Euro) auf 1.500 (ca. 300) für den Elternteil, der sich im Erziehungsurlaub befindet und sich dafür entscheidet, vor Ablauf von sechs Monaten an den Arbeitsplatz zurückzukehren. Dieses Thema behandeln wir später im Journal.



    Das Umweltministerium in Bukarest hat heute die Grüner Freitag-Kampagne gestartet, die den Rumänen vorschlägt, jeden Freitag auf ihr persönliches Auto zu verzichten und mit dem Fahrrad, öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren oder zu Fuß zu gehen. Das Ziel ist vor allem, die Umweltverschmutzung in den Großstädten zu reduzieren. Minister Barna Tanczos sagte, dass 60% der städtischen Verschmutzung durch Autos verursacht wird. Dieses Thema später im Journal



    Die Polizeibeamten, die im Fall des Doppelmordes in Oneşti (Ostrumänien) eingegriffen haben, haben den Täter nicht richtig dokumentiert, sie wussten nicht, dass er vorbestraft war. Das ist die Schlussfolgerung der Spezialisten, die den Einsatz in diesem Fall überprüft haben. Die Polizisten aus Oneşti haben die Daten verspätet an die Generalinspektion der rumänischen Polizei geschickt und diese waren unvollständig und fehlerhaft. Nach der Überprüfung wurden Mängel in der Tätigkeit von 14 Polizisten festgestellt, darunter acht Beamte, gegen die wegen Dienstvergehen ermittelt werden wird. Wir erinnern daran, dass am 1. März ein Mann zwei Arbeiter in einer Wohnung entführte, die er nach einem mehrstündigen Gespräch mit einem Unterhändler der Polizei erstach, da dieser ihn nicht überzeugen konnte, sie nicht zu töten. Die Polizei betrat die Wohnung erst nachdem das Verbrechen begangen worden war.



    Die Europäische Arzneimittelagentur hat empfohlen, den vierten Impfstoff gegen Covid 19 – Johnson & Johnson, der eine Einzeldosis erfordert, in der EU zuzulassen. Gleichzeitig haben neun Länder vorsichtshalber die Verwendung des Impfstoffs von AstraZeneca ausgesetzt, weil sie befürchten, dass das Serum Gerinnungsprobleme verursachen könnte. Es handelt sich um Österreich, Italien, Estland, Litauen, Luxemburg und Lettland, Norwegen, Island und Dänemark. Das erste Land, das die Impfung mit AstraZeneca aussetzte, ist Österreich, nachdem eine Person mit multipler Thrombose gestorben ist. Andere Länder wie Spanien, Schweden und das Vereinigte Königreich, die den Impfstoff verwenden, sagen hingegen, dass sie mit solchen Problemen nicht konfrontiert worden sind. 17 EU-Mitgliedsstaaten haben Dosen von dieser Gruppe erhalten. Die Europäische Kommission bittet um eine wissenschaftliche Stellungnahme der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA), die gesagt hat, dass es bisher keinen Hinweis auf ein erhöhtes Risiko von Blutgerinnung bei Menschen gibt, die gegen Covid-19 geimpft wurden.

  • EU4Health – EU einigt sich auf gemeinsames Gesundheitspaket für Krisenzeiten

    EU4Health – EU einigt sich auf gemeinsames Gesundheitspaket für Krisenzeiten

    Dies ist in wenigen Worten die Haltung Brüssels, die u.a. von der Europäischen Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Stella Kyriakides, zum Ausdruck gebracht wurde.



    Die Krise hat uns im vergangenen Jahr gezeigt, wie entscheidend die Gesundheit für jeden Einzelnen von uns ist. Sie hat uns beigebracht, wie zerbrechlich unsere Gesellschaften sind und wie schnell alles durch etwas so Kleines, das für das blo‎ße Auge unsichtbar ist, auf den Kopf gestellt werden kann. Sie hat uns gelehrt, dass die Gesundheit eine Voraussetzung für das Funktionieren unserer Gesellschaften und Volkswirtschaften ist, und sie hat uns an den Wert von Solidarität und Zusammenarbeit sowie an die Einheit in der Vielfalt erinnert, um die Gesundheitskrise in der heutigen Zeit zu überwinden. Das vergangene Jahr hat uns gezeigt, dass die Fragmentierung alle Staaten verwundbar macht“, so die Botschaft von EU-Kommissarin Kyriakides.




    Die Coronavirus-Pandemie hat nachdrücklich die Bedeutung einer einstimmigen Reaktion in Krisensituationen unterstrichen. Die Europäische Kommission hat in diesem Kontext die Idee zur Schaffung eines neuen Europas der öffentlichen Gesundheit vorgelegt. Darüber hinaus soll eine neue Sonderagentur eingerichtet werden, als Garantie dafür, dass die Europäische Union über die Mittel verfügt, um mit den künftigen sanitären Krisen fertig zu werden. Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, plädierte Mitte September in ihrer Jahresansprache zur Lage der Union für eine Europäische Union des Gesundheitswesens“ und für die Stärkung des europäischen Gesundheitssystems und stellte fest, dass dies eine globale Krise sei: Wir müssen die globalen Lehren daraus ziehen, wir müssen das neue Programm Öffentliche Gesundheit Europa auf den Prüfstand stellen. Nächstes Jahr wird die Europäische Union einen globalen Gipfel zur Gesundheitsfürsorge in Italien einberufen, um sich besser auf die zukünftigen Pandemien vorzubereiten“, so ferner von der Leyen.



    Die Präsidentin der Europäischen Kommission unterstrich auch die Notwendigkeit der Stärkung der Europäischen Arzneimittelagentur und des Europäischen Zentrums für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten. Von Der Leyen sprach zudem über die Schaffung einer europäischen Agentur für fortgeschrittene Forschung und Entwicklung im Bereich der Biomedizin, die an ein in den USA existierendes Modell anknüpft.




    Das von der Kommission vorbereitete Vorschlagspaket zielte darauf ab, den strategischen Rahmen der Europäischen Union für Gesundheit und Sicherheit zu stärken, auf Krisensituationen vorzubereiten und die europäischen Gesundheitsagenturen effizienter zu machen, meint die Europäische Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Stella Kyriakides:



    Dies wird für die Reaktions- und Koordinierungsfähigkeit der EU einen Schritt nach vorn bedeuten. Unsere Reaktion wird in Zukunft stärker und auch menschenfreundlicher sein. Sie wird stärker sein, weil sie zusammen mit dem Europäischen Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten, der formellen Annahme von Empfehlungen und den zu ergreifenden Gegenma‎ßnahmen kohärenter sein wird, weil unsere Ma‎ßnahmen auf der gleichen wissenschaftlichen Grundlage beruhen werden. Dadurch wird die Verwirrung vermieden, die die Bürger empfinden können, wenn sie mit wesentlich unterschiedlichen Ma‎ßnahmen getestet werden. Wir werden nun auch in der Lage sein, Notfallsituationen gemeinsam auf EU-Ebene zu erklären und unsere Notfallreaktionsmechanismen zu aktivieren, um zum Beispiel die notwendige Ausrüstung zu beschaffen.“




    Mit einem neuen Regulierungssystem als zugrundeliegendem Rechtsrahmen für die schwerwiegenden grenzüberschreitenden Bedrohungen der Gesundheitsversorgung sollen auf der Ebene der Europäischen Union Empfehlungen und Pläne für die Vorbereitung im Falle von Gesundheitskrisen erarbeitet werden. Im Falle einer Pandemie soll die Überwachung durch ein zukünftiges integriertes und gestärktes europäisches System verbessert werden. Darüber hinaus wird es Aufgabe der EU-Mitgliedsstaaten sein, einen genaueren Bericht über die Indikatoren des Gesundheitssystems zu erstellen, z.B. über die Verfügbarkeit von Krankenhausbetten, die spezialisierten Behandlungs- und Intensivpflegekapazitäten oder die Anzahl der Mitarbeiter mit medizinischer Ausbildung. Wenn der Notstand ausgerufen wird, wird die Europäische Union auch berechtigt sein, Ma‎ßnahmen auf einheitlicher Basis zu koordinieren, Vorräte zu schaffen und die notwendigen Produkte zu kaufen. Die Kommission hat angekündigt, dass sie bis Ende nächsten Jahres auch die Einrichtung einer Gesundheitsnotfallbehörde vorschlagen wird.



    Das Europäische Parlament billigte die Vorschläge mit überwältigender Mehrheit und bot damit ein starkes Mandat für die Verhandlungen mit dem Rat der Europäischen Union über die endgültige Fassung von EU4Health an, für die 5,1 Milliarden Euro bereitgestellt werden sollen. Das gesetzte Ziel bezieht sich auf das Programm, das ab Januar 2021 zum Wohle der Patienten und medizinischen Systeme aller EU-Mitgliedsstaaten zu laufen beginnt. Im Rahmen dieses Programms werden ausreichende Arzneimittelvorräte sowie Impfstoffe, Hygienematerialien und Geräte bereitgestellt, um die medizinischen Krisen zu bewältigen.



    EU4Health wird auch ein wirkungsvolles Instrument im Kampf gegen Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein. Das Programm wird auch Patienten, die an chronischen und seltenen Krankheiten leiden, eine bessere Chance geben. EU4Health wird auch zu einer besseren Behandlung von Patienten beitragen, die an Diabetes leiden oder von psychischen Störungen betroffen sind. EU4Health wird auch eine Reihe von Präventions- und Früherkennungsprogrammen unterstützen, die für die EU-Mitgliedsstaaten durchgeführt werden. Es wird auch Impfungen unterstützen, und nicht zuletzt wird es Forschung, Innovation und die Digitalisierung der Gesundheitssysteme fördern.

  • Bukarest bewirbt sich um den Sitz der Europäischen Arzneimittelagentur

    Bukarest bewirbt sich um den Sitz der Europäischen Arzneimittelagentur

    Eine rumänische Delegation hat am Montag in Lodon für die Verlegung der Europäischen Arzneimittelagentur nach Bukarest plädiert. Die Behörde mit Sitz in Lodon soll nach dem Brexit in ein anderes EU-Land verlegt werden. Die Bukarester Regierung habe die Bewerbung fertiggestellt und soll sie bis Ende des Monats einreichen, sagte der Minister für Europaangelegenheiten Victor Negrescu gegenüber Radio Rumänien. Zusammen mit dem Gesundheitsminister Florian Bodog und dem Präsidenten der Nationalen Agentur für Arzneimittel und Medizinprodukte Nicolae Fotin, stellte Negrescu den Vertretern der Europäischen Arzneimittelagentur das Angebot Rumäniens vor:



    Unsere Bewerbungsunterlagen sind vollständig und entsprechen den von der Europäischen Kommission festgelegten Kriterien. Wir haben Lösungen für jede Situation gefunden, die bei der Verlegung eintreten könnte, damit die Tätigkeit der Agentur vom ersten Tag nach der Verlagerung des Sitzes nach Bukarest fortgesetzt werden kann. Ich beziehe mich natürlich auch auf den logistischen Prozess, mit allem, was dazu gehört: einem neuen Sitz, der Schulung des Personals und der Organisierung von gro‎ß angelegten Veranstaltungen im Bereich öffentliche Gesundheit.”



    Die Bewerbung Bukarests wurde von der Öffentlichkeit doch skeptisch aufgenommen. Die rumänische Hauptstadt könne der Agentur weder einen angemessenen Sitz anbieten noch das Personal schnell verlagern. Laut Victor Negrescu, hätte die Regierung die richtigen Lösungen nicht nur für Transport und Unterkunft des Personals bereits gefunden: Wir haben eine Lösung auch für den Sitz der Agentur gefunden, der bereits existiert und technische Ausrüstung auf dem neuesten Stand anbietet. Was die Logistik anbelangt, erfüllen wir alle Kriterien und es gibt keinen guten Grund warum unsere Bewerbung weniger wichtig als die Bewerbung anderer EU-Staaten ist.”



    Rumänien hat Konkurrenz von Frankreich, Schweden, Dänemark, Ungarn und Bulgarien, die bereits eigene Angebote eingereicht haben. London möchte zudem Gast der Agentur bleiben, selbst wenn Gro‎ßbritannien aus der EU aussteigt. Es geht nicht nur um Prestige, sondern es gibt auch pragmatische Gründe für die Bewerbung anderer EU-Staaten um den Sitz der Agentur: die Europäische Arzneimittelbehörde ist für die Beurteilung und Überwachung von Arzneimitteln zuständig, sie beschäftigt rund 900 Mitarbeiter und organisiert jedes Jahr Veranstaltungen, die mehr als 35.000 Experten aus der ganzen Welt zusammenbringen. Nach der Prüfung der Anträge bis zum 15. September durch die Europäische Kommission soll eine Entscheidung im November beim Rat für Allgemeine Angelegenheiten erfolgen.