Tag: europäische Kulturhauptstadt

  • Die Route der Goldenen Äpfel: Besuchenswerte Reiseziele im Westen Rumäniens

    Die Route der Goldenen Äpfel: Besuchenswerte Reiseziele im Westen Rumäniens

    Die Bukowina war die erste Region, die diesen Preis 1975 für die berühmten Außenmalereien ihrer Kirchen erhielt. Die Auszeichnung ist heute im Museum des Klosters Moldoviţa zu finden.Diese Reiseroute mit preisgekrönten Reisezielen wurde 2021 auch vom Tourismusministerium genehmigt, so Laura Dragu Popescu vom Tourismusverband Gorj, dem Begründer der genannten Route.

     

    Laura Dragu Popescu: „Wir wollten einen Reiseprodukt mit einer kulturellen Komponente entwickeln. Außerdem werden damit die vom Internationalen Verband der  nnen mit mit Targu Jiu, das 2014 mit dem Apfelpreis ausgezeichnet wurde. Weiter geht es mit Oradea und Sibiu. Dann fahren wir nach Moldoviţa in Moldawien, wo der erste Goldene Apfel, den Rumänien 1975 erhielt, ausgestellt ist. Danach geht es ins Donaudelta, wo wir dem Publikum eine Reihe besuchenswerter Ziele vorstellen.“ Laura Dragu Popescu lädt uns ein, die westlichen Regionen Rumäniens zu entdecken, die zu dieser Route gehören : „Târgu Jiu ist wahrscheinlich eine der schönsten Städte Rumäniens.

     

    Ihre Einzigartigkeit ist überall sichtbar, und die Brancusi-Achse zieht monatlich Tausende Besucher nach Targu Jiu an. Nach Târgu Jiu entscheiden sich viele Touristen für eine Reise nach Timisoara und Oradea, um den westlichen Teil Rumäniens zu besuchen. Timișoara wurde im vergangenen Jahr mit dem Goldenen Apfel ausgezeichnet, als die Stadt 2023 Kulturhauptstadt Europas war. Es liegt ganz in der Nähe von Targu Jiu und ist ein viel besuchter Ort für Touristen, die das kulturelle und sportliche Potenzial der Stadt nutzen wollen, und gleichzeitig ein Anziehungspunkt für junge Leute, denn Timișoara ist ein wichtiges Universitätszentrum.“

     

    In Timișoara kann man das Museum der Revolution von 1989 besichtigen, das nach zusätzlichen Forschungen über den antikommunistischen Aufstand in Rumänien vor mehr als 30 Jahren vergrößert und erweitert wurde. Außerdem findet man in Timisoara einen echten Schmelztiegel, in dem verschiedene ethnische Minderheiten seit langem in Frieden leben. Auch das kulturelle Angebot ist also sehr reichhaltig. Die Stadt ist auch berühmt für ihren Weihnachtsmarkt, der im Dezember beginnt und erst im Januar endet, da die Serben, Deutschen und Rumänen hier Weihnachten zu unterschiedlichen Zeiten feiern. In der Nähe von Timișoara, natürlich auf der Route der Goldenen Äpfel, liegt die Stadt Oradea, Teil der historischen Region Crișana.“

     

    Laura Dragu Popescu: „Das ist eine touristisch interessante Stadt. Es gibt zahlreiche Jugendstilgebäude, von denen 26 unter Denkmalschutz gestellt wurden. Die Stadt ist 900 Jahre alt und aus der Sicht eines Reisebüros ist sie ein Kultur- und Kurort, denn Oradea liegt ganz in der Nähe der Felix-Thermen. In Oradea sind vor allem die Zitadelle, das Museum des Criş-Landes, den Palast, das Rathaus und auch die Sion-Synagoge einen Besuch wert. Man kann hier einen vier- bis fünftägigen Urlaub verbringen, ohne Angst vor Monotonie zu haben. In der Nähe des Stadtzentrums befindet sich auch ein Aquapark, und wer sich für religiöse Denkmäler interessiert, kann sich das Kloster des Heiligen Kreuzes ansehen, das sehr interessant ist. Diese Achse Târgu Jiu-Timișoara-Oradea ist für Touristen mehr als attraktiv. Es ist der westliche Teil Rumäniens, der von Bukarest aus mit dem Flugzeug, dem Bus oder dem Zug erreichbar ist, die diese Strecke täglich zurücklegen“.

     

    Die Route der Goldenen Äpfel steht den Touristen das ganze Jahr über zur Verfügung, wie Laura Dragu Popescu sagt: „Die Preise für ein solches Urlaubspaket beginnen bei 530 Euro pro Person inklusive Transport und sieben Tagen Übernachtung mit Frühstück plus Reiseführer oder 670 Euro für Unterkunft und drei Mahlzeiten pro Tag. Die Gruppe muss aus mindestens 15 Personen bestehen. Wir müssen auch erwähnen, dass die genannten Beträge keine Eintrittskarten für verschiedene touristische Ziele oder andere persönliche Ausgaben wie Souvenirs, Fotos usw. abdecken. Dieses Programm, die Route der Goldenen Äpfel, wird von verschiedenen Reisebüros durchgeführt, und Gruppen mit weniger als 15 Personen können sich telefonisch an die Agentur wenden und sich anderen Gruppen anschließen, deren Abfahrtszeit von der Agentur festgelegt wird.  Mit anderen Worten: Die Route der Goldenen Äpfel ist als Gruppenreiseprogramm konzipiert. Besucher können auch auf eigene Faust reisen, allerdings sind die Kosten dann höher.

     

    Der große rumänische Historiker Nicolae Iorga sagte einmal: „Jeder Ort auf der Welt hat seine eigene Geschichte, aber man muss ihr aufmerksam zuhören und sie verstehen, wenn man sie ein wenig liebt.“ Deshalb laden wir Sie ein, die Geschichte der Goldenen Äpfel Rumäniens zu entdecken. Das Programm der Kulturrouten und der kulturtouristischen Routen wurde 1987 vom Europarat ins Leben gerufen, um das gemeinsame europäische Erbe hervorzuheben. Weitere Informationen über die Route der Goldenen Äpfel oder die vom Weltverband der Reisejournalisten und -schriftsteller ausgezeichneten Reiseziele finden Sie auf der Website des rumänischen Ministeriums für Wirtschaft, Unternehmertum und Tourismus.

     

  • Europäische Kulturhauptstadt Temeswar: offizieller Veranstaltungskalender zu Ende

    Europäische Kulturhauptstadt Temeswar: offizieller Veranstaltungskalender zu Ende





    Die Gala wurde im Kulturpalast der Stadt in Anwesenheit von hochrangigen Lokalpolitikern, Kulturschaffenden und Gästen aus dem In- und Ausland gefeiert. Im Laufe des Wochenendes wurden zum Abschluss mehr als 100 Kultur-Veranstaltungen ausgetragen. Dazu gehörten Konzerte auf dem Vereinigungsplatz und dem Opernplatz, wobei die mit Spannung erwartete Luftakrobatik-Show am Freitagabend die meiste Aufmerksamkeit erhielt.



    Im Laufe des zu Ende gehenden Jahres 2023 haben mehr als 2 000 Veranstaltungen stattgefunden, die der europäischen Kulturhauptstadt Temeswar gewidmet waren und zahlreiche Künstler und Besucher anzogen. Au‎ßerdem wurden fünf neue Kulturräume in Kinos, Kunstgalerien und Mehrzweckhallen eröffnet. Laut Dominic Fritz, dem Bürgermeister von Temeswar, haben der Titel europäische Kulturhauptstadt“ und die dazugehörenden Veranstaltungen die volle Aufmerksamkeit auf die westrumänische Metropole gelenkt, so dass man das Programm symbolisch unter den Schlagworten Forever Temeswar“ fortsetzen wolle:



    Für uns als Stadt geht es darum, diesen Titel in einen langfristigen strategischen Vorteil zu verwandeln, einerseits durch die Art und Weise, wie wir uns auf Kultur beziehen und das Engagement der Stadt einbringen, andererseits auch, um unsere europäische Bestimmung zu betonen, denn Europa braucht die Geschichte Temeswars und all die positiven Beispiele, mit denen unsere Stadt vorangehen kann.“



    Rumänien braucht Phantasie, und Europa braucht Phantasie“, sagte noch Dominic Fritz. Er wies darauf hin, dass Temeswar im Jahr 2023 gezeigt habe, dass es möglich sei, sich eine kreative, wohlhabende und solidarische Zukunft vorzustellen, und zwar nicht nur für diese Stadt, sondern für ganz Europa: Eine Zukunft Europas, in der unsere Einheit auf Vielfalt und nicht auf Eintönigkeit beruhe, so der Bürgermeister von Temeswar.



    Ada Hausvater, Intendantin des Nationaltheaters von Temeswar, sagte ihrerseits, dass in diesem Jahr viele brillante Aufführungen in ihrem Hause stattgefunden haben; zudem habe die ehrwürdige Kulturinstitution einen neuen Aufführungsraum erhalten, der den Titel Kulturhauptstadt Europas trägt. Das zugereiste Publikum aus verschiedenen Regionen des Landes habe au‎ßerdem gezeigt, dass es ein unvermindertes Interesse an Kultur gebe, so die Intendantin Ada Hausvater. Der Generaldirektor der Rumänischen Nationaloper in Temeswar, Cristian Rudic, merkte seinerseits an, dass die Stadt nach diesem Jahr eine Menge Adrenalin angesammelt habe und dass der Nachahmungseifer spürbar sei.



    Tatsächlich werden einige Veranstaltungen fortgeführt. Obwohl das Veranstaltungsjahr Temeswar — Kulturhauptstadt Europas“ offiziell beendet ist, kann die dem gro‎ßen rumänischen Bildhauer Constantin Brâncuși gewidmete Ausstellung noch bis zum 28. Januar 2024 im Nationalen Kunstmuseum der Stadt besucht werden. In der Ausstellung sind berühmte Werke wie Die schlafende Muse“ und Fräulein Pogany“ zu sehen, die vorübergehend als Leihgaben aus dem Centre Pompidou in Paris, dem Tate Museum in London und der Guggenheim-Stiftung nach Temeswar gebracht wurden. Aufgrund des Publikumsandrangs hat der Vorsitzende des Kreisrates Temesch, Alin Nica, angekündigt, dass die Brâncuși-Ausstellung am 20. Dezember rund um die Uhr geöffnet sein wird.

  • Europäische Kulturhauptstadt Temeswar: Brauner und Brâncuși-Ausstellungen

    Europäische Kulturhauptstadt Temeswar: Brauner und Brâncuși-Ausstellungen

    Victor Brauner war ein Maler, Bildhauer und Dichter des Surrealismus, einer der führenden Vertreter der Bewegung, ein jüdischer Künstler, der ursprünglich aus Rumänien stammte. Constantin Brâncuși gilt weltweit als der Vater der modernen Bildhauerei und der zeitgenössischen Kunstsprache.


    Victor Brauner: Erfindungen und Magie“ ist vom 17. Februar bis 28. Mai in der Kulturhauptstadt Temeswar geöffnet. Constantin Brâncuși: Rumänische Quellen und universelle Perspektiven“ lädt die Besucher zwischen dem 30. September 2023 bis zum 28. Januar 2024 in den Westen Rumäniens ein. Wir sprachen mit Ovidiu Șandor, dem Präsidenten der Stiftung Art Encounters, die die Veranstaltungen mitorganisiert, über die beiden außergewöhnlichen Ausstellungen und die Art Encounters Biennale in Temeswar (19. Mai – 16. Juli 2023).



    Natürlich haben wir heute Abend hier den Beitrag der Stiftung Art Encounters in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Kunstmuseum und dem Französischen Institut zum Kulturhauptstadtprogramm vorgestellt. Das gesamte Programm ist sehr ehrgeizig, mit herausragenden Veranstaltungen in allen Bereichen. Was die Beteiligung unserer Stiftung anbelangt, so handelt es sich zunächst um eine Victor-Brauner-Ausstellung, eine erste wirkliche Retrospektive von Victor Brauner in seinem Heimatland, einem Künstler, der in diesem Land leider viel zu wenig bekannt ist, und wir hoffen, dass wir dazu beitragen können, diese Situation zu ändern, mit zahlreichen Leihgaben aus dem Centre Pompidou in Paris und mit Werken aus verschiedenen Museen des Landes.


    Eine Ausstellung, von der ich glaube, dass sie dem Publikum die Möglichkeit geben wird, diesen international bedeutenden surrealistischen Künstler zu entdecken oder wiederzuentdecken. Ein jüdischer Künstler, der in Rumänien geboren wurde und dessen Leben meiner Meinung nach eine wichtige Geschichte im Zusammenhang mit der Zeit des Zweiten Weltkriegs darstellt, die leider auch heute noch wichtig ist, wenn man bedenkt, was um uns herum geschieht. Als nächstes steht die Biennale Art Encounters auf dem Programm, die bereits zum fünften Mal stattfindet, und zwar in diesem besonderen Jahr 2023, eine Veranstaltung, die sich unter der Leitung des Schweizer Kurators Adrian Notz mit der Beziehung zwischen Kunst und Technologie befassen wird. Während die beiden anderen Ausstellungen Persönlichkeiten des kulturellen Erbes vorstellen, ist die Biennale eine Veranstaltung, die den Beitrag der jungen Generation aus Rumänien und Osteuropa, aber auch bedeutender internationaler Künstler zeigt, um darzustellen, was heute in der Welt geschieht, wie wir mit Kunst, Technologie und allem um uns herum umgehen.


    Am 30. September ist die Eröffnung der Brâncuși-Ausstellung geplant, der ersten Brâncuși-Retrospektive der letzten 50 Jahre in Rumänien und Mittel- und Osteuropa. In gewisser Weise bringen wir symbolisch Brâncușis reife Werke aus Museen wie dem Centre Pompidou, der Tate Modern London und der Guggenheim Foundation Venedig nach Hause, zusammen mit Werken, vor allem aus seiner Jugend, die sich in Museen des Landes, dem Nationalen Kunstmuseum Bukarest und dem Nationalen Kunstmuseum Craiova befinden. Diese Ausstellung wird erneut gemeinsam mit dem Nationalen Kunstmuseum Timisoara und dem Institut Français organisiert.



    Was wird die Ausstellung Victor Brauner: Erfindungen und Magie“ dem Publikum bringen? – fragten wir Ovidiu Șandor.



    Im Fall von Brauner wird es viele Werke geben, viele Gemälde, die vielleicht seine bekannteste Kunstform darstellen, zusammen mit wichtigen Zeichnungen aus seinem Werk. Wir sprechen hier über Werke, die sowohl Brauners Beitrag oder Arbeit während der Zeit umfassen, als er in Rumänien lebte und arbeitete, insbesondere in Bukarest, in den 20er und 30er Jahren, als er eine der Säulen der Avantgarde in Bukarest war, als auch Werke aus der Zeit, als er in Frankreich lebte, den 40er Jahren bis zu seinem Tod in den 60er Jahren. Es wird also eine Ausstellung sein, die seine gesamte Karriere umfasst. Auch einige seiner Skulpturen werden zu sehen sein. Es wird ein gefilmtes Interview mit Victor Brauner zu sehen sein. Es werden einige seiner berühmten Werke zu sehen sein, darunter das Bild, auf dem er sich selbst mit einem verletzten Auge malt, was einige Jahre später tatsächlich passiert, als ihm ein Freund bei einer Kneipenschlägerei das Auge aussticht. Diese Form der Vorahnung entspricht also ganz dem surrealistischen Denken, das davon ausgeht, dass es eine irgendwie verborgene Beziehung zwischen der Realität und dem Unwirklichen, zwischen Leben und Traum, zwischen bestimmten Dingen und Magie usw. gibt.



    Ovidiu Șandor enthüllte auch die Überraschungen der großen Retrospektive Constantin Brâncuși – Rumänische Quellen und universelle Perspektiven“:



    Im Fall von Brâncuși handelt es sich um eine bedeutende Anzahl von Skulpturen, sowohl aus seiner frühen als auch aus seiner reifen Schaffensperiode. Die von Doina Lemny kuratierte Brâncuși-Ausstellung versucht, diesen Wandel von Brâncuși aufzuzeigen, der darin besteht, dass der junge Künstler Rumänien verlässt, wo er in Tradition und Kultur verwurzelt ist, und in Paris ein beeindruckendes internationales kulturelles Universum entdeckt. Und die Ausstellung zeigt die Verwandlung, die Brâncușis Werke durchlaufen, bis sie diese raffinierten Formen von universeller Bedeutung erreichen. Neben den Skulpturen werden wir eine wichtige Reihe von Fotografien von Brâncuși zeigen, ein Teil seines Werks, der in Rumänien vielleicht zu wenig bekannt ist und geschätzt wird. Tatsächlich entdeckt Brâncuși irgendwann die Kamera und verbringt viel Zeit damit, seine Werke im Atelier sorgfältig aufzustellen, auf das richtige Licht zu warten, sie in verschiedenen Positionen, in verschiedenen Kombinationen von Sockeln und Werken zu fotografieren, und wenn man so will, ist es eine Art Lektion, in der Brâncuși uns lehrt, wie man seine Skulptur betrachtet. Natürlich werden daneben auch Zeichnungen von Brâncuși zu sehen sein, die Korrespondenz von Brâncuși mit bestimmten Freunden im Land sowie Filme, die sowohl von Brâncuși als auch von anderen wichtigen Künstlern der Zeit gedreht wurden und Brâncuși bei der Arbeit zeigen.

  • Europäische Kulturhauptstadt 2023: Temeswar fiebert kulturreichem Jahr entgegen

    Europäische Kulturhauptstadt 2023: Temeswar fiebert kulturreichem Jahr entgegen



    Temeswar wird 2023 Kulturhauptstadt Europas sein. Diesen Ehrentitel verleiht das Stra‎ßburger Parlament seit 1985 jedes Jahr an eine oder mehrere Städte, um den Reichtum und die Vielfalt der Kulturen auf dem alten Kontinent hervorzuheben. Im Jahr 2007, als Rumänien der Europäischen Union beitrat, teilten sich diesen Titel Sibiu (Hermannstadt) und Luxemburg. Hermannstadt war die erste Stadt Rumäniens, die zur Kulturhauptstadt Europas ernannt wurde, und sie konnte von der damaligen Publicity reichlich profitieren, denn seitdem hat sie sich zu einem immer attraktiveren Touristenziel entwickelt.



    In der vergangenen Woche wurde das Veranstaltungsprogramm für 2023 vorgestellt, das ein lebendiges und vielfältiges Kulturleben verspricht. Der Kalender sieht das ganze Jahr über durchschnittlich 30 Kulturveranstaltungen pro Woche vor. Das nächste Jahr ist eine historische Chance für die Stadt, aber auch für ganz Rumänien. Es ist die Chance, uns als Stadt, als Gemeinschaft und als Land zu verändern. Und ich wünsche, dass wir in ein paar Jahren auf das Jahr 2023 werden zurückblicken und sagen können, dass dieser Titel nicht nur das kulturelle Leben, sondern die ganze Stadt verändert hat“, sagte in diesem Zusammenhang der Bürgermeister Dominic Fritz.



    Mehr als 2.500 Künstler werden im nächsten Jahr am Kulturprogramm teilnehmen, darunter mehrere hundert internationale Künstler, die auf den Bühnen und in den Ausstellungshallen der Stadt an der Bega auftreten werden. Literaturnobelpreisträger wie Orhan Pamuk und Olga Tokarczuk werden anwesend sein, und Peter Sloterdijk, der vielleicht bekannteste und meistdiskutierte deutsche Philosoph der Gegenwart, wird ebenfalls in einen Dialog mit dem in Deutschland lebenden rumänischen Filmregisseur Andrei Ujică treten. Auftreten werden der Kinderchor Singing Molenbeek“ aus Brüssel, die Tanzgruppe Chameleon Company“ aus Manchester, die Berliner Theatergruppe Rimini Protokoll sowie die Symphonieorchester aus Gera und Köln.



    Die Atmosphäre beleben werden au‎ßerdem das Belfast Ensemble und der holländische Pianist und Komponist Joep Beving. Auch rumänische Künstler, die in der ganzen Welt bekannt sind, werden mit Darbietungen aufwarten oder in Ausstellungen präsent sein. Zu den Events gehören Konzerte unter der Leitung von Cristian Măcelaru, dem Chefdirigenten des WDR-Sinfonieorchesters, und Gabriel Bebeșelea, dem jungen Chefdirigenten der Bukarester George-Enescu-Philharmoniker. Theaterinszenierungen unter der Regie von Andrei Șerban und eine Installation der Regisseurin und Videokünstlerin Adina Pintilie, die Rumänien auf der Biennale für zeitgenössische Kunst in Venedig vertrat, werden den Veranstaltungskalender ergänzen.



    In Temeswar werden indessen die Veranstaltungen zum 33. Jahrestag der antikommunistischen Revolution vom Dezember 1989 fortgesetzt. Dazu gehören Aufführungen, Kurzfilmvorführungen in Schulen, Konzerte, Gottesdienste und Kranzniederlegungen. Der Funken der Revolution gegen das kommunistische Regime in Rumänien entsprang am 16. Dezember 1989 just in Timisoara, von wo aus der Aufstand auf die Hauptstadt und andere Städte übergriff. Am Dienstag, dem 20. Dezember, wird der Tag des Sieges gefeiert — am selben Tag 1989 wurde Temeswar zur ersten vom Kommunismus befreiten Stadt des Landes erklärt.

  • Temeswar 2021: bereit, Europäische Kulturhauptstadt zu sein

    Temeswar 2021: bereit, Europäische Kulturhauptstadt zu sein

    Das westrumänische Timişoara wird 2021 europäische Kulturhauptstadt sein. Temeswar ist nicht nur die historische Hauptstadt des Banats, die Stadt ist auch das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum dieser Region. Multikulturalität ist in der westrumänischen Stadt, auch als Klein-Wien bekannt, gelebte Realität. Diese Vielfalt spiegelt sich im kulturellen Leben der Stadt wider. Im Frühjahr 2011 wurde der Verein Temeswar — Kulturhauptstadt Europas 2021“ gegründet und schon im Jahr 2016, nur fünf Jahre später, erhielt man den offiziellen Zuschlag für die Kulturhauptstadt Europas im Jahr 2021. Kein Wunder, denn Temeswar hat viel zu bieten: Made in TM (Plattform für Temeswarer Designer), Timişoara Art Encounters (Kunst Biennale) und die aktive Theaterszene sind nur einige Beispiele für das boomende Kulturleben der Stadt. Die Kleinstadt am Bega-Fluss ist bereit, nächstes Jahr Gäste aus allen Ecken der Welt zu empfangen. Sollte die Coronavirus-Pandemie jedoch den Organisatoren einen Strich durch die Rechnung machen, erklären sie sich offen, die geplanten Events auf 2022 oder 2023 zu verschieben. Viele der Projekte seien an die neue Normalität angepasst worden, sagt Simona Neumann, Präsidentin des Verbands Temeswar — Kulturhauptstadt Europas 2021“:




    Ich wurde im Vorstand der Plattform »Culture Action Europe« bestätigt — das ist kein persönlicher Erfolg, sondern ein Erfolg der Stiftung Temeswar 2021. Die Plattform zielt darauf ab, die Kultur in der Europäischen Union zu fördern. Ich bin stolz darauf, dass wir auf dieser Plattform die Vision unserer Stiftung vertreten und bekanntmachen können. Unser Auftrag ist die Förderung der Kultur in allen Medien, Offenheit und Transparenz, der Zugang und die Teilnahme aller Bürger des Landes zur Kultur.“




    Es gibt keine Heilung ohne Kultur“ — steht auf der Webseite des Portals Culture Action Europe. Welche sind aber die Schritte zur Heilung? Diese Frage löst zahlreiche Debatten aus, denn die Kultur, genau wie andere Bereiche, bekommt die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie deutlich zu spüren. Über die Vorschriften und Verbote bei der Organisation kultureller Veranstaltungen in den kommenden Jahren angesichts des neuen Coronavirus wurde auch in Brüssel diskutiert. Die Teilnehmer, EU-Verantwortungsträger und Vertreter der Kulturministerien europäischer Staaten, halten hohe Flexibilität und Offenheit für entscheidend in der aktuellen Situation. Brüssel schlie‎ßt allerdings nicht aus, dass die für 2021 geplanten Veranstaltungen verschieben werden müssen.



    Die Stiftung Temeswar 2021 — Europäische Kulturhauptstadt“ setzt derzeit ihre Kulturprojekte fort. Eines davon ist der Internationale Tag des Lichtes. Einzelheiten haben wir von unserer Gesprächspartnerin Simona Neumann bekommen:



    Es handelt sich um ein sogenanntes Manifest des Lichtes. »Lass dein Licht leuchten, erleuchte die Stadt! « ist das Konzept, mit dem Temeswar im Kampf um den begehrten Titel der Europäischen Kulturhauptstadt überzeugt hat. Wir waren froh, dass sich unserem Projekt auch die amerikanische Autorin Kitty O’Meara angeschlossen hat. Auf diesem Thema hat sie ein bekanntes Prosagedicht geschrieben: »And The People Stayed Home«. Sie ist Botschafterin unseres Projektes.“




    Wir stellen uns eine einzigartige Reise von Einsamkeit bis zur Zugehörigkeit, vom Licht über das Dunkel und wieder ans Licht, über drei der heutigen Herausforderungen Europas vor: Menschen, Orte und Verbindungen. Temeswar ist der richtige Ort, an dem ein gro‎ßangelegtes Kulturprojekt ins Leben gerufen werden kann und wo in den europäischen Gemeinschaften, die schwere Zeiten erleben, die Hoffnung wiederbelebt werden kann. Wir richten uns an unser Publikum, an Menschen, an unsere Bürger und ihre Stimmen, die nicht ausreichend gehört werden, aber nicht verstummt sind. Wir haben eine Geschichte zu erzählen, die Geschichte einer kosmopolitischen Stadt, die die Zeit überdauerte und sich selbst an der Grenze zwischen Mittel- und Südosteuropa wiedererfand.“



    Mit diesen Worten hat die westrumänische Stadt den Kampf um den Titel Europäische Kulturhauptstadt“ angetreten, ihren Trumpf ausgespielt, ohne ihre Probleme zu kaschieren, und sich den historischen Moment gewünscht, der zahlreiche Menschen zusammenbringt. Manchmal beginnen die gro‎ßen Änderungen auf der Stra‎ße“, stand anschlie‎ßend in den Bewerbungsunterlagen der Banater Stadt. Im Jahr 1884 war Timişoara eine der ersten europäischen Städte, die die elektrische Stra‎ßenbeleuchtung einführten.

  • Nachrichten 17.06.2017

    Nachrichten 17.06.2017

    Bukarest: Die sozial-demokratische Regierungspartei PSD wird am Sonntag dem Parlament den Text des Misstrauensantrags gegen das eigene Kabinett vorlesen. Über den Misstrauensantrag gegen das Kabinett Sorin Grindeanu soll das Parlament am Mittwoch abstimmen. Um mit dem Antrag Erfolg zu haben, benötigen die Sozial-Demokraten 233 Stimmen. Die PSD verfügt zuammen mit ihrem Juniorpartner in der sozial-liberalen Kolition ALDE über 247 Parlamentssitze. Am Freitag ist der ehemalige sozialdemokratische Ministerpräsident Victor Ponta zum Generalsekretär der Regierung unter Sorin Grindeanu ernannt worden. Politische Beobachter betrachten die Entscheidung als strategischer Zug Grindeanus. Der aktuelle Regierungschef wolle nach seinem Ausschluss aus der Partei Alliierte unter den einflussreichsten Sozialdemokraten finden. Ponta war 2012 ins Amt eingeführt worden und 2015 nach heftigen Stra‎ßenprotesten wegen eines Brandes in einem Bukarester Nachtclub zurückgetreten. Ihm könnten jetzt auch weitere markante Anführer des linken Lagers folgen. Die Regierung in Bukarest erlebt gerade eine politische Krise, nachdem die Parteiführungen der beiden Koalitionsparteien dem Kabinett die Unterstützung entzogen. Ministerpräsident Grindeanu weigert sich zurückzutreten. Der Staatschef Klaus Iohannis fordert die Regierungskoalition dazu auf, die interne Krise zu lösen.



    Bukarest: Nach dem Tod von Helmut Kohl hat der rumänische Staatschef Klaus Iohannis in einem Schreiben an seinen deutschen Gegenüber Frank-Walter Steinmeier den ehemaligen deutschen Kanzler als gro‎ßer Staatsmann und europäischer Leader gewürdigt. Helmut Kohl sei eine Inspiration für die Art und Weise gewesen, in der er die Herausfoderungen des Kalten Kriegs und der Wende in Osteuropa überwunden habe. Helmut Kohl sei ein Freund Rumäniens gewesen, der einen wichtigen Beitrag zur Erfolgsgeschichte der deutsch-rumänischen Beziehungen geleistet habe, fügte Klaus Iohannis hinzu. Der ehemalige Präsident Rumäniens im Zeitraum 1996-2000, Emil Constantinescu sagte seinerseits, dass Helmut Kohl für seinen wichtigen Beitrag zur Umgestaltung der Nordatlantischen Allianz und der Europäischen Union eine Schlüsselfigur der europäischen Geschichte bleiben wird. Helmut Kohl ist am Freitag im Alter von 87 Jahren verstorben. Der ehemalige deutsche Kanzler war treibende Kraft für die EU und eine gemeinsame Währung. Als sein grö‎ßter Erfolg gilt aber die deutsche Wiedervereinigung.



    Bukarest: Der luxemburgische Premier Xavier Bettel hat sich am Samstag zusammen mit dem rumänischen Staatschef Klaus Iohannis im mittelrumänischen Sibiu an den Veranstaltungen beteiligt, die daran erinnern, dass vor zehn Jahren Luxemburg und Sibiu europäische Kulturhauptstädte waren. Der deutschstämmige rumänische Präsident war 2007 Bürgermeister der siebenbürgischen Stadt. Imselben Jahr trat Rumänien der EU bei. Ebenfalls am Samstag wurde in Sibiu ein Ehrenkonsulat des Staates Luxemburg eröffnet. Am Freitag hatte der luxemburgische Premier mit seinem rumänischen Gegenüber Sorin Grindeanu über die bilaterale Kooperation in den Bereichen Kommunikation, Tourismus und im Bankensektor diskutiert.



    Bukarest: Das Internationale Theaterfestival im mittelrumänischen Sibiu geht am Sonntag zu Ende. In der Altstadt und der Fu‎ßgängerzone der siebenbürgischen Stadt finden auch am Wochenende Konzerte, Paraden, Stra‎ßenkunst-und Zirksaufführungen statt, die von rumänischen und ausländischen Künstlern dargeboten werden. Für den achten Festivaltag werden insgesamt 40 Aufführungen geplant. Der renommierte Ballettänzer Mikhail Baryshnikov ist ebenfalls auf die Bühne der Internarionalen Festspiele aufgetreten. Die Internationalen Theaterfestspiele in Sibiu gelten als das grö‎ßte Festival der Darstellungskunst in Rumänien und eines der grö‎ßten weltweit.

  • Temeswar wird 2021 europäische Kulturhauptstadt

    Temeswar wird 2021 europäische Kulturhauptstadt

    Das westrumänische Timişoara (dt. Temeswar) wird Europäische Kulturhauptstadt 2021. Das gab eine EU-Expertenjury unter der Leitung von Steve Green bekannt. Das nordwestrumänische Baia Mare, Bukarest und Cluj-Napoca (Klausenburg) — in der Landesmitte — waren ebenfalls in die Endauswahl gewählt worden. Im Wettbewerb setzte Timişoara auf die Förderung der Volksgruppen durch Kultur. Die Kulturministerin Corina Şuteu sagte bei der darauffolgenden Pressekonferenz, es sei eine Ehre, dass bereits zum zweiten Mal eine rumänische Stadt zur Europäischen Kulturhauptstadt gewählt wird. Dank der gesammelten Erfahrung, als Hermannstadt im Jahr 2007 den Titel Europäische Kulturhauptstadt trug, sei man sich der Chance bewusst geworden, die ein solcher Titel aus kultureller, sozialer und wirtschaftlicher Sicht mit sich bringt. Kulturministerin Corina Şuteu dazu:



    Ich habe es als Witz gemeint, dass einer der Gründe, wofür der Titel der Europäischen Kulturhauptstadt eine gro‎ße Bedeutung trägt, ist, dass in dieser Art ein Kulturminister seine Wirksamkeit und sein Engagement unter Beweis stellen kann. Ich habe nicht vergessen, dass das Konzept der ehemaligen Kulturministerin Griechenlands Melina Mercouri und ihrem französischen Amtskollegen Jacques Lang zu verdanken ist, die das Projekt im Jahr 1985 ins Leben riefen. Ich glaube, dass der Staat ein Architekt der Kultur sein kann, dass die Freiheit der Schöpfung ein elementares Merkmal europäischer Staaten ist. Im globalen Kontext von heute bringen meiner Ansicht nach die Europäischen Kulturhauptstädte einen deutlichen Beitrag dazu, dass die Menschen ihrer Zugehörigkeit zu Europa bewusst werden. Ich denke auch an die Städte, die im Jahr 2021 diesen Titel mit Temeswar teilen werden, es handelt sich um Städte aus den EU-Beitrittskandidatenstaaten Serbien und Montenegro sowie aus Griechenland, das 14 Bewerber hatte. Daher denke ich, dass die Kultur die Zugehörigkeit zu Europa definiert. Die Kultur ist die Antwort auf die Frage: Warum fühlen wir uns europäisch?“




    Das Programm der Europäischen Kulturhauptstadt ist eine kulturelle Vorzeigeinitiative der EU. Bis 2019 werden insgesamt 60 Städte den begehrten Titel tragen. Seit 1985 erhält jährlich mindestens eine europäische Stadt den Titel Kulturhauptstadt Europas“. Der Europäische Rat verleiht ihn auf Empfehlung der Europäischen Kommission. Von 2009 bis 2019 werden jährlich zwei Titelträger, jeweils aus einem alten und einem neuen Mitgliedstaat, ernannt. Die Städte, die den Titel tragen, werden ein Jahr lang das internationale Publikum mit einem innovativen und reichen Kulturprogramm anlocken, das den Reichtum, die Vielfalt und die Ähnlichkeiten, die zwischen den europäischen Kulturen bestehen, in den Vordergrund bringen soll. Der Leiter der EU-Kulturkommission Karel Bartak erläutert die Bedeutung des Titels:



    Die Europäische Kulturhauptstadt ist im Laufe der Zeit zu einer der angesehensten Kulturveranstaltungen gewachsen. In diesem Moment, in dem Europa vor gro‎ßen Herausforderungen steht, ist es ideal, dass wir die wahren Werte unseres Kontinents nicht vergessen und ich bin fest davon überzeugt, dass das Konzept der Europäischen Kulturhauptstadt uns deutlich dazu verhelfen wird. Dieses Konzept stellt auch eine Gelegenheit dar, die europäischen Bürger näher aneinander zu bringen, sie dazu zu veranlassen, die au‎ßergewöhnliche kulturelle Vielfalt Europas zu entdecken und sie mit der gemeinsamen Geschichte und den gemeinsamen Werten des Kontinents vertraut zu machen. Eine wichtige Rolle spielt dabei, dass wir den Dialog fördern und das Gefühl der Zugehörigkeit zu den Werten unserer Gemeinschaft stärken. Europa muss derzeit schwierige Zeiten durchmachen und einige unserer gemeinsamen Werte stehen unter Fragezeichen, andere sind verloren gegangen, in etlichen europäischen Staaten tauchen populistische Akzente immer öfter auf. Eine der Lösungen wäre meiner Meinung nach, Europa an seine Bürger näher zu bringen. Die Kultur bildet den Kern Europas und die gemeinsamen Kulturwerte bringen uns alle näher aneinander. Wir dürfen nicht vergessen, dass die kreativen Kulturbereiche die Wirtschaftskrise gut überstanden haben.“




    Temeswar wird als Gewinner von der EU einen Preis von 1,5 Millionen Euro erhalten. Wir stellen uns eine einzigartige Reise von Einsamkeit bis zur Zugehörigkeit, vom Licht über das Dunkel und wieder ans Licht, über drei der heutigen Herausforderungen Europas vor: Menschen, Orte und Verbindungen. Temeswar ist der richtige Ort, an dem ein gro‎ßangelegtes Kulturprojekt ins Leben gerufen werden kann und wo in den europäischen Gemeinschaften, die schwere Zeiten erleben, die Hoffnung wiederbelebt werden kann. Wir richten uns auf unser Publikum, auf Menschen, auf unsere Bürger und ihre Stimmen, die nicht ausreichend gehört werden, aber nicht verloren gegangen sind. Wir haben eine Geschichte zu erzählen, die Geschichte einer kosmopolitischen Stadt, die die Zeit überdauerte und sich selber an der Grenze zwischen Mittel- und Südosteuropa wiedererfand.“



    Mit diesen Worten hat die westrumänische Stadt den Kampf um den Titel Europäische Kulturhauptstadt angetreten, ihren Trumpf ausgespielt, ohne ihre Probleme zu verstecken, und sich den historischen Moment gewünscht, der zahlreiche Menschen zusammenbringt. Manchmal beginnen die gro‎ßen Änderungen auf der Stra‎ße“ steht es anschlie‎ßend in den Bewerbungsunterlagen der westrumänischen Stadt. Im Jahr 1884 war Timişoara eine der ersten europäischen Städte, die die elektrische Stra‎ßenbeleuchtung einführten. Die Stadt, in der 1989 der antikommunistische Aufstand ausbrach, überzeugte mit dem Konzept: Lass dein Licht leuchten, erleuchte die Stadt!“

  • Timişoara ist europäische Kulturhauptstadt in 2021

    Timişoara ist europäische Kulturhauptstadt in 2021

    Das westrumänische Timişoara – deutsch Temeswar oder Temeschburg – hat eine Jury überzeugen können, die sich unter vier rumänischen Städten zu entscheiden hatte. Baia Mare im Nordwesten des Landes setzte im Wettbewerb auf Tradition, die Landeshauptstadt Bukarest auf die Neubelebung der Randviertel, Cluj auf die Brückenfunktion zwischen West und Ost und Timişoara auf die Förderung der Volksgruppen durch Kultur. Doch abgesehen von der Leistung selbst sein der Wettbewerb auch von einer ganz anderen Perspektive betrachtet bedeutsam gewesen, sagte zum Thema die rumänische Kulturministerin Corina Şuteu: “Zum ersten Mal haben die Bürgermeister rumänischer Städte sich überlegt, dass eine Kulturstrategie gleichzeitig eine Entwicklungsstrategie ist. Zum ersten Mal wurde die Verbindung zwischen Architektur, Städteplanung, Innovation, Kultur und Umwelt als einheitliches Ganzes betrachtet und zum ersten Mal erfolgte auch eine langfristige Entwicklungsplanung hinsichtlich Betriebs-, Geld- und Personalaufwand“, so die Ministerin.



    Dass Timişoara im Jahr 2021 neben einer griechischen und einer montenegrinischen Kommune Europäische Kulturhauptstadt sein wird, legte Bürgermeister Nicolae Robu als großen Sieg von Teamgeist aus: Ich bin extrem aufgeregt – und gleichermaßen glücklich und ich bin überzeugt, dass meine Mitbürger das Gleiche empfinden. Ich danke unserer Gemeinde für die Anstrengung und für dieses professionell erstellte und geförderte Projekt. Es ist ein Teamsieg und die gesamte Gemeinde hat im Team mitgemacht“, freute sich Bürgermeister Nicolae Robu.


    Das Außenministerium begrüßte die Wahl der Jury und versprach, in seiner Kulturdiplomatie die Stadt in den Vordergrund zu stellen. Botschaften, Konsularbüros und Kulturinstitute im Ausland sollen darauf hinwirken, die Besonderheit der Stadt zu promoten – ein Modell von Multikulturalität, Vielfalt, zeitgenössischer Kreativität, Innovation und europäischer Denkweise.


    In 2007 war Sibiu zusammen mit Luxemburg Europäische Kulturhauptstadt. Den Titel tragen jedes Jahr Städte aus zwei EU-Mitgliedsländern und einem echten oder potentiellen Kandidatenstaat. Das Programm der Europäischen Kulturhauptstadt ist eine Vorzeigeinitiative der EU.