Tag: Europäischer Freiwilligendienst

  • Miriam Nieto Domínguez aus Spanien: Das Beherrschen von Fremdsprachen erleichtert die Kommunikation

    Miriam Nieto Domínguez aus Spanien: Das Beherrschen von Fremdsprachen erleichtert die Kommunikation

    Miriam Nieto Domínguez hat einen Magisterabschluss im Bereich Internationale Kooperation und Entwicklung an der Universidad Pontificia Comillas in Madrid und ist zurzeit freiwillige Mitarbeiterin bei dem Verband Do Great Things România“. Sie stellt sich kurz auf Rumänisch vor:



    Ich hei‎ße Miriam Nieto Domínguez und komme aus Spanien, aus einem kleinen Dorf südlich von Madrid, Torrejón de Velasco. Ich habe Englisch und Französisch im Fachbereich Fremdsprachen an der Europäischen Universität in Madrid studiert.“




    Bis jeztt lebte und arbeitete Miriam Nieto Domínguez in Gro‎ßbritannien, Frankreich und Rumänien. Im Sommer 2016 kam die junge Spanierin nach Rumänien durch das Erasmus Plus“-Programm, genauer gesagt als freiwillige Mitarbeiterin des Europäischen Freiwilligendienstes. Mit dem Europäischen Freiwilligendienst (kurz EVS) können sich junge Menschen im europäischen Ausland engagieren. Sie leben und arbeiten dort in gemeinnützigen Projekten und haben die Chance, neue Eindrücke, Ideen und Perspektiven zu sammeln. Miriam Nieto Domínguez:



    Ich wollte mehrere Fremdsprachen lernen, weil ich in die ganze Welt reisen möchte. Wenn man mehrere Fremdsprachen spricht, dann gelingt auch leichter die Kommunikation mit den Menschen überall auf der Welt. Die englische Sprache liebe ich ganz besonders. Als Übersetzer hat man in der Tat den Vorteil, selbständig zu Hause arbeiten zu können, aber man muss sehr viel Zeit vor dem Computer sitzen, und das wird ermüdend. Die Arbeit als Dolmetscher ist viel dynamischer als das Übersetzen. Als ich im Fachbereich Fremdsprachen den Schwerpunkt Übersetzen und Dolmetschen studierte, machte ich ein UNICEF-Praktikum, und es wurde mir dabei klar, dass es mir gut gefällt, im Bereich Wohltätigkeit und Sozialdienst zu arbeiten. Anschlie‎ßend begann ich ein Magisterstudium im Bereich Internationale Kooperation und Entwicklung an der Universidad Pontificia Comillas in Madrid.“




    Als Studentin der Europäischen Universität in Madrid ging Miriam Nieto Domínguez 2012 nach Frankreich. Dort lebte und studierte sie ein Jahr lang in Toulouse:



    Ich kam mit einem Erasmus-Stipendium nach Frankreich, wo ich ein Jahr lang studierte. Dann war ich ein Jahr lang in London, und nun arbeite ich in Rumänien. Ich bin aber auch für andere Varianten offen.“




    2013 ging Miriam Nieto Domínguez nach London:



    Meine Uni-Professorin in Madrid sagte mir, dass ich mein Englisch verbessern sollte. Sie empfahl mir, ins Ausland zu gehen, und das tat ich auch. Anfangs war es ziemlich schwer, Arbeit zu finden. Die Firma, die mir die Reise nach Gro‎ßbritannien vermittelt hatte, schlug mir eine Stelle als Kindermädchen vor, und die nahm ich auch an. Die britische Familie, bei der ich arbeitete, war besonders freundlich, ich fühlte mich wie ein Familienmitglied. Sie nahmen mich überall mit, zu ihren Partys und Festen. Sie lebten in London, waren aber aus Bangladesch. Ich hatte also die Gelegenheit, im selben Haus mit Menschen aus einer anderen Kultur zu leben, ihre spezifische Gerichte zu essen, ihren unterschiedlichen Lebensstil kennenzulernen.“




    Ab Sommer 2016 lebt Miriam Nieto Domínguez in der rumänischen Hauptstadt Bukarest und ist freiwillige Mitarbeiterin der Nichtregierungsorganisation DGT (Do Great Things). Seit Herbst 2016 ist sie auch als freiwillige Mitarbeiterin bei dem Verband Caritas tätig. Über Rumänien hatte sie schon während ihrer Londoner Zeit einiges erfahren:



    In London lernte ich mehrere Rumänen kennen, und das hat mein Interesse für die rumänische Sprache und Kultur erweckt. Als ich nach Rumänien kam, war mir alles sehr neu, ich wusste nur wenig über Euer Land. Ich hatte mir aber sehr gewünscht, hierher zu kommen, und das Projekt der Nichtregierungsorganisation in Rumänien war ein Chance für mich. Am wichtigsten war aber, dass ich mir sehr gewünscht hatte, nach Rumänien zu kommen. Die rumänische Sprache ist der spanischen Sprache sehr ähnlich, und ich wollte unbedingt Rumänisch lernen und auch die rumänische Kultur besser verstehen.“




    Miriam Nieto Domínguez hat schon mehrere rumänische Städte besucht:



    Ich war bereits in Iaşi, das mir sehr gut gefallen hat, aber am meisten gefiel mir Sinaia mit dem Schloss Peleş. In Frankreich besuchte ich Versailles, aber ich habe eine Vorliebe für romantische Schlösser wie Peleş. Von au‎ßen scheint das Schloss Peleş nicht sehr gro‎ß zu sein, aber es hat sehr viele faszinierende Innenräume mit wunderbaren Holztäfelungen. Ich war auch in Snagov, Râşnov, Sibiu, Târgovişte. In Târgovişte besuchte ich das Museum des Kommunismus.“




    Die aus einer kleinen Ortschaft in der Nähe von Madrid abstammende Miriam Nieto Domínguez verbrachte mehrere Jahre in Frankreich und Gro‎ßbritannien und nun lebt und arbeitet sie in Rumänien. Mit ihrem Studienabschluss in den Bereichen Übersetzen/Dolmetschen und Interkulturelle Kommunikation sowie Internationale Kooperation und Entwicklung würde die junge Spanierin allen Studenten empfehlen, sich an internationalen Projekten zu beteiligen.

  • Filippo Ferretto aus Italien: „Auslandserfahrung hilft, richtigen Umgang mit Mitmenschen zu lernen“

    Filippo Ferretto aus Italien: „Auslandserfahrung hilft, richtigen Umgang mit Mitmenschen zu lernen“

    Der studierte Journalist hat einen Kurs fürs Drehbuchschreiben und ein Schauspielertraining für Anfänger besucht und ein Masterstudium in Kognitionswissenschaften begonnen. Seit 2016 setzt er seine Kenntnisse im Rahmen eines Programms des Europäischen Freiwilligendienstes in Rumänien ein.



    Filippo Ferretto hat an der Universität Padua Politikwissenschaft studiert und im Anschluss in Mailand einen dreimonatigen Kurs fürs Drehbuchschreiben besucht. 2012 beginnt er ebenfalls in der norditalienischen Stadt ein Masterstudium für Kognitionswissenschaft. Eine Zeit macht er ein Volontariat bei einer italienischen Kulturzeitschrift, besucht auch ein Schauspielertraining für Anfänger und schlie‎ßlich zieht er nach Rom, um erneut Drehbuchschreiben zu studieren, diesmal beim öffentlich-rechtlichen Fernsehsender. Im Sommer 2016 bewirbt sich Filippo Ferretto um eine Volontariatsstelle in Rumänien, die ihm vom Europäischen Freiwilligendienst European Voluntary Service vermittelt wurde. Unser Gesprächspartner kommt zu Wort mit Einzelheiten:



    Ich habe mich ausschlie‎ßlich um Projekte des Europäischen Freiwilligendienstes in Osteuropa beworben, weil wir Italiener wenig davon wissen. In Rom hatte ich Tschechen und Slowaken kennengelernt, aber nie Rumänen. Als ich mich um dieses Programm beworben habe, wollte ich ein Land wählen, in dem ich Freunde oder Bekannte hatte, dann habe ich von Bukarest gehört und die Stadt hat mich sofort angezogen. Ich hatte mir vorgestellt, dass ich Rumänisch schnell lernen werde, aber ich habe mich geirrt. Das Projekt, dem ich mich in Bukarest anschlie‎ßen sollte, hat mich auch fasziniert. In Italien gibt es viele rumänische Gastarbeiter, die Italiener wissen jedoch sehr wenig über sie und ihr Land. Als ich meinen Freunden und meiner Familie zur Kenntnis brachte, dass ich mit einem Projekt nach Rumänien ziehe, haben sie sich als erste Reaktion um mich gesorgt, weil viele Italiener leider ein schlechtes Image von Rumänien haben und das ist völlig falsch. Seitdem ich hier bin, haben mich meine Familie und meine Freunde mehrmals gebeten, ihnen per Skype Livebilder aus Bukarest zu zeigen. Meine Teilnahme an diesem Projekt in Bukarest hat viel mit meiner bisherigen Erfahrung zu tun, denn in meiner Heimatstadt haben die Medien ein derartiges Bild Rumäniens geschaffen, das wenig Positives in diesem Land durchblicken lie‎ß. Meiner Ansicht nach muss man Vorurteile und Klischees abbauen und die Realität, die in einem Land herrscht, selber entdecken. So wie Rumänien heute in den italienischen Medien abgebildet wird, war es in Wirklichkeit wahrscheinlich vor 20 Jahren, nicht jetzt. Selbstverständlich konfrontiert sich Rumänien mit Problemen und muss noch manches nachholen, aber auch Italien. Ich sage mir selbst oftmals, dass Rumänien in meinem Geburtsjahr 1989 eine Wiedergeburt erlebte, und ich habe noch viel zu lernen, so auch Rumänien. Ich hatte zwei Jahre in Rom gelebt und ich dachte, dass ich danach einen kulturellen Schock in Bukarest erleben werde, aber wie ich schnell einsah, gibt es zahlreiche Ähnlichkeiten zwischen den beiden Städten, ich spreche vom Verkehr, vom Abfallproblem und auch von der Bereitschaft, zu helfen. Diese Ähnlichkeiten haben mich überrascht. Selbst wenn Rumänien und Italien geographisch entfernt sind, sind sie kulturell ganz ähnlich.“




    Filippo Ferretto wurde in Eraclea an der Adria, in der Region Venetien geboren. Im Vorjahr hat er Rumänien selber erkundet, am meisten hat ihm die Schwarzmeer-Hafenstadt Constanţa gefallen:



    Ich war in Kronstadt, Iaşi, Târgovişte und Constanţa. Constanţa liegt mir ganz nah am Herzen, weil es mich an meine Heimatstadt erinnert. Der Sommer 2016 war für mich der erste, den ich nicht an der Meerküste verbrachte. Als ich in Constanţa eintraf und zum ersten Mal das Meer mit seinem typischen Geruch und die Brise gespürt habe, bin ich in Tränen ausgebrochen. Ich habe mich in dieser Stadt, die architektonisch doch so unterschiedlich von meiner Heimatstadt ist, wie zu Hause gefühlt.“




    In Rumänien engagiert sich Filippo Ferretto zusammen mit der NGO D.G.T. für informelle Bildungsprogramme, die in Kleinstädten und im ländlichen Raum umgesetzt werden. In Bukarest arbeitete er bei einem Flüchtlingszentrum sowie bei einem Zentrum für die Behandlung autistischer Kinder mit Tiertherapie. Im Frühling 2017 geht seine Erfahrung als Volontär in Rumänien zu Ende und der leidenschaftliche Journalist und Drehbuchautor wird seinem Traum folgen. Sein Traum wird ihn nach Amerika führen. Filippo will seine eigene Fernsehshow machen. Die Erfahrung seiner ehrenamtlichen Arbeit ist ihm sehr wichtig und er ermutigt auch andere Jugendliche, sich solchen Projekten anzuschlie‎ßen:



    Die Menschen unterscheiden sich voneinander, jeder hat seine Erfahrung gesammelt und doch sind wir sehr ähnlich. Besonders heute, wenn wir mit einem Krieg in der Welt konfrontiert werden und dennoch unseren Mitmenschen in Not die Tür ins Gesicht schlagen. Ich beziehe mich selbstverständlich auf die Flüchtlingskrise und die Situation der Flüchtlinge, die in Italien eintreffen. Diese Erfahrung, im Ausland etwas für andere Menschen zu tun, kann einen stark verändern. Somit kann man auch persönliche Erfahrungen erneut erleben und es gelingt einem, etwas für andere Menschen zum Guten zu ändern. Vor allem heute, wenn man mit Menschen richtig umgehen soll, die aus verschiedenen Kulturen kommen, ist das äu‎ßerst wichtig. Wir erleben schwierige Zeiten, in denen die Arbeitslosigkeit zunimmt und es deswegen auch schwer ist, ins Ausland zu reisen und neue Kontakte zu knüpfen. Heute fällt uns hingegen leicht, Mauern zu bauen, Grenzen zu ziehen, Unterschiede zu betonen. Aus dieser Sicht war meine Erfahrung in Rumänien ausschlaggebend, hier habe ich verstanden, wie ähnlich die Polen, die Spanier, die Italiener und die Rumänen sind. Wir ähneln uns mehr als wir glauben. Selbst wenn wir unterschiedliche Sprachen sprechen und unterschiedliche Traditionen haben, streben wir alle dieselben Ziele an, und eines davon wäre, mit unseren Mitmenschen richtig umzugehen.“

  • Wladyslaw Wydra aus Weißrussland: „Rumänen sind sehr hilfsbereit“

    Wladyslaw Wydra aus Weißrussland: „Rumänen sind sehr hilfsbereit“

    Wladyslaw Wydra kommt aus Wei‎ßrussland. Nach Abschluss des Gymnasiums zog er nach Polen. Dort studiert er an der Technischen Universität Posen.




    Ich wurde in Hrodna bzw. Grodno, einer Stadt in Wei‎ßrussland, geboren. Vor dem Zweiten Weltkrieg gehörte Hrodna zu Polen. Meine Gro‎ßeltern waren polnische Bürger. Als Kind schaute ich mir Zeichentrickfilme auf Polnisch an. Dadurch lernte ich ein bisschen die Sprache. Später beschloss ich, in Posen zu studieren. Ich dachte, es sei eine gute Gelegenheit, meine Polnisch-Kenntnisse zu vertiefen. Es dürfte nicht so schwer sein, mir die Sprache anzueignen, zumal Polnisch eine slawische Sprache ist. Ich bin halb Pole, halb Wei‎ßrusse — das ist zumindest mein Gefühl. Ich möchte auch weiterhin in Polen leben, dennoch bin ich in Wei‎ßrussland, in Hrodna, aufgewachsen. Hrodna ist für mich der schönste Ort in der ganzen Welt. Die Stadt liegt mir sehr am Herzen. Ich fühl mich sowohl in Polen wie auch in Wei‎ßrussland zu Hause.“




    Wladyslaw Wydra soll vorläufig bis im Frühjahr 2017 in Rumänien bleiben. Er reiste letzten Sommer an, als Freiwilliger des Europäischen Freiwilligendienstes. Die Bukarester Nichtregierungsorganisation D.G.T setzte ein Projekt für informelles Lernen um, an dem er mitwirken wollte.



    Wir veranstalten unterschiedliche Aktivitäten für Jugendliche im Kulturhaus in der Ortschaft Ghermăneşti. Darüber hinaus werben wir für den Europäischen Freiwilligendienst auf unserer Internetseite. Wir bereiten auch einige Radiovorträge vor, denn wir wünschen uns, bald auch On Air zu gehen. In der Tat wollen wir einen Online-Sender öffnen. Jugendliche, die als Freiwillige tätig waren, können hier ihre Erfahrungen mit der Zuhörerschaft teilen. Wir werden auch Musik aus den jeweiligen Ländern, aus denen die Freiwilligen kommen, senden. Und Sendungen bringen, in denen wir uns über den Freiwilligendienst im Ausland austauschen.“




    Wladyslaw Wydra aus Wei‎ßrussland hatte mittlerweile die Gelegenheit, Rumänien kennenzulernen. Seine Eindrücke dazu:



    Ich wusste kaum etwas über Rumänien, bevor ich hierher kam. Ich hatte einiges über die Schönheiten in Siebenbürgen, die Transfogarascher Hochstra‎ße oder Vlad Dracul gehört. Die Rumänen sind sehr freundlich und hilfsbereit. Wir sind einmal nachts mit dem Zug am Bukarester Hauptbahnhof angekommen. Es waren nicht einmal 2 Minuten vergangen und irgendjemand fragte uns, ob wir Hilfe bräuchten. In Bukarest passiert ständig etwas, das gefällt mir sehr gut. Es gibt viele Kulturveranstaltungen und Konzerte. Ich genie‎ße es, sonntags auszugehen, durch die Stadt zu schlendern und an irgendeinem laufenden Festival in irgendeinem Park Volksmusik zu hören. Bukarest ist eine sehr gro‎ße Stadt, im Sommer steigen die Temperaturen manchmal sehr hoch. Ich bin auch ans Schwarze Meer gefahren, war im Badeort Eforie Sud. Es hat mir gut gefallen, in Polen ist das Seewasser niemals so warm. Ich wollte nicht mehr aus dem Meer heraus kommen, so warm war das Wasser. Ich war auch in Iaşi — eine sehr schöne Stadt mit einer wunderbaren Architektur. Ich bin auch durch die Berge gewandert, durch die Südkarpaten. Im Bucegi-Gebirge sind wir bis auf die Omu-Spitze gestiegen. Die Aussicht ist wunderschön von dort oben. Es gibt auch eine Seilbahn, die die Touristen den Berg hoch befördert.“




    Wladyslaw arbeitet als Freiwilliger des Europäischen Freiwilligendienstes für eine Bukarester NGO. Er studiert Maschinenbau an der Technischen Universität Posen. Sport und Informatik sind zwei weitere Hobbys des Jugendlichen.



    Ich liebe alles, was mit Mechanik, Autos, Fahrrädern zu tun hat. Ich fahre gerne Rad. Als ich in Polen lebte, bin ich einmal mit dem Fahrrad bis nach Tschechien, in die Berge, gefahren. Ich mag auch Informatik sehr gerne. Ich habe ein Masterstudium in Informatik. Wir studierten u.a. ein Konzept, das als Internet of Things/Internet der Dinge bekannt ist. Als Jugendlicher habe ich auch Leistungssport getrieben — Leichtathletik. Ich trainierte 6-8 Mal die Woche. Damals dachte ich, ich werde mal Profi-Läufer sein. Ich erlitt aber eine Fu‎ßverletzung und musste leider mit dem Sport aufhören.“




    Wladyslaw Wydra schreibt nun seine Masterarbeit zum Abschluss seines Masterstudiums im Maschinenbau. Vielleicht kehrt er wieder mal nach Rumänien zurück, nachdem er sein Studium in Posen abschlie‎ßt:



    Vielleicht finde ich einen Job, nachdem ich meine Aktivität als Freiwilliger beende. Noch vor dem Studium interessierte ich mich für den Maschinenbau. Nach Abschluss meines Studiums möchte ich auf diesem Gebiet arbeiten. Also wäre es ideal, einen entsprechenden Arbeitsplatz zu finden, egal in welchem Land. Heutzutage braucht man lediglich einen Laptop und Internetzugang und man kann problemlos arbeiten, egal wo man lebt.“

  • Xabier Huarte Ruiz – der Spanier mit der sozialen Ader

    Xabier Huarte Ruiz – der Spanier mit der sozialen Ader

    Ich hei‎ße Xabier Huarte Ruiz und komme aus Spanien. 2015 machte ich meinen Studienabschluss im Bereich Sozialarbeit an der Universität Navarra und seitdem arbeitete ich mit Obdachlosen und sogar in einer Strafanstalt für Jugendliche. Nun bin ich hier, in Rumänien.“




    Was wusste Xabier über Rumänien, bevor er im Sommer 2016 hierher kam?



    In Spanien lebt eine gro‎ße rumänische Gemeinde, und ich habe mehrere Freunde aus Rumänien, die sehr schön über ihre Heimat sprechen. Ich kenne auch viele Leute, die Ferien in Rumänien verbrachten oder hier arbeiteten. Bei ihrer Rückkehr nach Spanien erzählten sie mir viel über dieses Land, und ich wurde einfach neugierig, Rumänien zu entdecken. 2013 bekam ich ein Erasmus+ – Stipendium, ein Jahr lang war ich in Porto, in Portugal, und dann wollte ich auch nach Osteuropa. Ich erkundigte mich darüber an der Universität und erhielt Informationen über den Europäischen Freiwilligendienst (EFD), der zu den Erasmus+ Mobilitätsprojekten gehört. Als Freiwilliger im Europäischen Freiwilligendienst verpflichtet man sich, für eine Organisation im Ausland zu arbeiten. Die Projekte können vielfältige Aktivitäten zum Beispiel in den Bereichen Jugendarbeit, Kultur, Sozialarbeit oder Umweltschutz umfassen. Ale wichtigen Ausgaben im Zusammenhang mit dem Freiwilligenprojekt sind gedeckt. Dazu gehören Unterkunft, Verpflegung und gegebenenfalls Beförderung vor Ort. Das klang sehr gut, und ich entschloss mich, als Freiwilliger nach Rumänien zu kommen.“




    In Rumänien ist Xabier Huarte Ruiz zurzeit freiwilliger Mitarbeiter bei der Bukarester Organisation DGT (Do Great Things), wo er im Bereich des nichtformellen Lernens tätig ist. Wir fragten nach seinen Rumänieneindrücken:



    Rumänien ist ein hochinteressantes Land, es unterscheidet sich sehr viel von Spanien. Schon vom ersten Tag bemerkte ich die besondere Architektur. Die Rumänen sind äu‎ßerst freundlich und gastfreundlich im Vergleich zu Leuten in anderen Ländern, die ich besuchte. Und hier kann man mit wenig Geld durch das ganze Land reisen, an die Schwarzmeerküste, nach Siebenbürgen, in die Moldauregion. In Bukarest gibt es eine ganze Menge Kulturveranstaltungen, man kann viel unternehmen. Es ist eine exzellente Idee, als Student oder junger Hochschulabsolvent nach Rumänien zu kommen.“




    Welche rumänischen Städte hat der Spanier Xabier Huarte Ruiz bis November 2016 besucht?



    Ich habe schon mehrere rumänische Städte besucht: Ich war in Târgovişte, Braşov, Iaşi, an der Schwarzmeerküste, und ich habe vor, auch die Region Siebenbürgen zu besuchen. Die Stadt Braşov ist sehr schön, aber Iaşi ist unglaublich interessant — dort gibt es viele Theater, die Stra‎ßen sind sehr sauber, alles scheint sehr gut organisiert zu sein. Die Stadt Iaşi hat mir am besten gefallen.“




    Xabier Huarte Ruiz liebt die Musik. Sein Gro‎ßvater ist Saxophonist, aber Xavier zieht ein anderes Instrument vor:



    Mit 8 Jahren begann ich, Trompete zu spielen. Jetzt spiele ich in einer Gruppe — wir spielen traditionelle spanische Musik, Latino-Musik, sogar ein bisschen klassische Musik. Unsere Band hei‎ßt Txaranga Ezk — wir spielen bei Stra‎ßenfesten, Hochzeiten, bei Stadtfesten, meistens bei Freilichtveranstaltungen, Tag und Nacht.“




    In der ersten Novemberwoche 2016 spielte Xabier Huarte Ruiz bei einem Wohltätigkeitskonzert auf einer Bühne in der Bukarester Altstadt zusammen mit der Band Bazzar“. Das gesammelte Geld wurde den 40 Kindern vom Sozialzentrum Mia’s Children“ geschenkt. Xabier Huarte Ruiz:



    Bereits als Kind fragte ich mich, warum so viele Menschen auf der Stra‎ße leben müssen, während meine Eltern und ich ein eigenes Haus und ein normales Familienleben hatten. Schon damals wusste ich, dass ich im Bereich Sozialdienst arbeiten wollte, um den Menschen am Rande der Gesellschaft zu helfen.“




    Und so sieht die Band Txaranga Ezk aus und hört sich ihre Musik an:




  • Kasia Bednarowicz aus Polen volontiert gerne im Ausland

    Kasia Bednarowicz aus Polen volontiert gerne im Ausland

    Katarzyna (Kasia) Bednarowicz studierte russische Philologie an der Fakultät für Fremdsprachen der Universität Adam Mickiewicz in Poznań (Posen). Von 2013 bis 2014 studierte sie auch in Kroatien an der Universität Zagreb im Rahmen des Programms Erasmus+. Gleich nach ihrer Rückkehr nach Polen reiste sie nach Wei‎ßrussland, wo sie einen Monat lang als Freiwillige bei der Restaurierung eines historischen Gebäudes in einem Dorf in der Nähe von Minsk arbeitete. 2014 fährt sie als ehrenamtliche Mitarbeiterin nach Russland; dort wird sie als Dolmetscherin für ausländische Journalisten bei der Winterolympiade in Sotschi tätig. Im selben Jahr besucht sie zum ersten Mal Rumänien, als freiwillige Dolmetscherin beim Internationalen Filmfestival Transsylvanien (TIFF). Katarzyna Bednarowicz:



    Da meine Muttersprache Polnisch eine slawische Sprache ist, begleitete ich beim TIFF ausländische Gäste aus Kroatien, Tschechien und Polen. Der Ehrengast des Festivals war der polnische Regisseur und Produzent Krzysztof Zanussi — er wurde auch mit einem Preis für die gesamte Karriere ausgezeichnet. Zwei Tage lang war ich seine Assistentin. Ich kenne und liebe seine Filme, und es war für mich eine wunderbare Erfahrung, mit Krzysztof Zanussi zu sprechen. Es war wirklich beeindruckend.“




    Beim Internationalen Filmfestival Transsylvanien 2014 lernte Katarzyna Bednarowicz auch das rumänische Kino besser kennen:



    Ich hatte schon einige rumänische Spielfilme von Cristian Mungiu gesehen, die mir sehr gut gefielen. Ich kenne auch den Film »Wenn ich pfeifen will, dann pfeif’ ich« von Florin Şerban. Ich finde die rumänischen Spielfilme sehr gut, weil sie das wirkliche Leben darstellen, nicht wie die amerikanischen Streifen. Die rumänischen Filme sind repräsentativ für das wertvolle europäische Kino. Ich würde gern auch andere rumänische Streifen sehen.“




    2015 arbeitet Katarzyna Bednarowicz als freiwillige Dolmetscherin beim Internationalen Filmfestival in Odessa, in der Ukraine. Im Rahmen des Europäischen Freiwilligendienstes kommt sie 2016 wieder nach Rumänien, diesmal nach Bukarest:



    Als ich zum ersten Mal in Cluj ankam, war ich angenehm überrascht. Ich hatte allerlei über Rumänien gehört, aber die Stadt Cluj/Klausenburg war sehr schön, sehr sauber, eine alte, künstlerische Stadt mit einer besonderen Atmosphäre. Es gab viel zu sehen, zu erleben in Cluj. Ich hatte auch ein polnisches Buch über die rumänische Hauptstadt Bukarest gelesen. Das Buch hei‎ßt »Bukarest: Blut und Staub«. Die Autorin, Małgorzata Rejmer, ist in Bukarest verliebt — in den zwei Jahren, die sie in Bukarest verbrachte, lernte sie auch die rumänische Sprache. Ich hatte das Buch vor etwa einem Jahr gelesen und ich war auf der Suche nach einem Auftrag beim Europäischen Freiwilligendienst. Es gab einen Auftrag in Bukarest, und ich sagte mir ‚Ok, ich werde es mal probieren‘.“




    Bis Frühjahr 2017 wird Katarzyna Bednarowicz in Bukarest mit der NGO DGT (Do Great Things) zusammenarbeiten. Wie fühlt sich Katarzyna Bednarowicz in der rumänischen Hauptstadt?



    Bukarest gefällt mir sehr gut, ich mag das aktive Gro‎ßstadtleben, aber manchmal wird mir alles ein bisschen zu hektisch, und auch die Umweltverschmutzung stört mich. Nach und nach finde ich mich aber mit dem Leben in Bukarest zurecht.“




    Die Polin Katarzyna Bednarowicz hat schon mehrere Orte in Rumänien besucht:



    Ich war eine Woche lang in Iaşi, einer Stadt mit einer besonderen Atmosphäre, ich besuchte auch mehrere Ortschaften auf dem Lande und ich fuhr auch ans Schwarze Meer. Die Schwarzmeerküste ist ideal für Ferien, ich konnte mich gut entspannen. Ich war auch im Bucegi-Gebirge — es war eine wunderbare Zeit, die Landschaften waren atemberaubend. Ich würde gern noch ein paar Tage im Gebirge verbringen.“




    Katarzyna Bednarowicz, die einen Hochschulabschluss in russischer Philologie hat, ist der Meinung, dass der Freiwilligendienst die Gesellschaft verbessern kann. Durch die Arbeit als Freiwilliger wird man vorurteilsfrei und tolerant. Wie sehen die Zukunftspläne der jungen Polin aus? Katarzyna Bednarowicz:



    Schon in den ersten Schuljahren wollte ich Lehrerin werden. Als ich in Poznań meinen Studienabschluss in russischer Philologie machte, wurde mir klar, dass in Polen die russische Sprache kaum studiert wird. Dann hörte ich, dass ich auch Polnisch für Ausländer unterrichten könnte, und eineinhalb Jahre machte ich einen Sonderkurs in diesem Bereich. Vor meiner Reise nach Rumänien machte ich einen Polnischkurs mit einer Gruppe von Ukrainern, die nach Polen kommen wollten. Ich würde gern weiterhin Polnisch für Ausländer unterrichten, vielleicht in Polen, vielleicht in Bukarest. Ausländern die polnische Sprache beibringen — das tue ich am liebsten.“