Tag: European Institute for Gender Equality

  • Gender equality during the pandemic

    Gender equality during the pandemic


    Every two years, the European Institute for Gender Equality in Vilnius publishes the European Gender Equality Index, which measures the equality of gender based on several indicators. According to this measurement, in 2021 Romania ranked 25th out of the 27 members states, with a score of 54.5 out of 100. This score is by 13.5 points less than the EU average.



    Oana Baluta, a publicist and Associate Professor at the Faculty of Journalism and Communication Sciences of the Bucharest University tells us more:


    “Over the years, Romania has remained at the bottom of the rankings. By 2021, the most significant inequalities were reflected by two indicators. The first is the “power” indicator where Romania had accumulated 34.7 points. Here inequality had increased compared to 2020. Another indicator that showed major gender inequalities was the so-called “time”. The European Gender Equality Index measures gender gaps in several areas: work, money, knowledge, time, power, health, violence and cross-sectoral inequalities. But beyond these figures for 2021, it is important to note that these data tell us that Romanias progress is much slower compared to changes in other EU Member States and the gap between Romania and other EU countries is deepening.”




    In the Gender Equality Index, the “power” indicator refers to the power to make political and economic decisions. Here, Romania needs the biggest improvement in the gender balance, the decisions with the greatest economic and political impact being taken mainly by men, although they also affect all women, Oana Baluta says.



    “The “power” indicator is used to examine the differences in representation in political and economic groups. If we look at politics, we see that the share of women representation in government or in parliament or in local councils and town halls is extremely low. In the representative democracy in which we live, political parties are the main platforms through which people run for political office, so the change should be operated here. Political parties also build hierarchies based on the women and men on the list. And, if we look at these electoral lists, we see that, on the one hand, in the nomination stage of the candidates, the parties nominate far fewer women, not even up to 30%. And we notice that in the eligible places women are much less nominated compared to the ineligible places and of course men.”



    Examples of desirable political or public policy decisions that could restore gender balance are those aimed at equitable accountability of men and women. For example, according to the Gender Equality Index, the number of Romanian women employed on the labor market is much lower than that of men. Oana Baluta tells us which are the main causes of this situation.



    “Compared to other countries in the European Union, in Romania women spend a large number of hours doing care work and domestic work. And the fact that men have less responsibilities in the household has very concrete consequences: from overwork and less free time to a much lower share of women in the employed population in the period 2016-2020. Between 2016 and 2020 we had the lowest level of participation of women in the labor market compared to men in the last two and a half decades. And the main cause, as it is identified by women, is the care of adults, people with disabilities or children. We know this from another study published in December last year, a study that looks at gender economic inequalities in Romania.”



    Unlike in previous years, in 2021 the Gender Equality Index did not include data on domestic violence. However, a recent Eurobarometer shows that 77% of women in the European Union believe that the COVID-19 pandemic has led to an increase in mental and physical violence against women in their country. Here is Oana Baluta again:



    “Unfortunately, we also know from the data collected by non-governmental organizations or from data reported by the police that violence has increased during the pandemic. Not only has violence increased, but so has the incidence of certain types of violence, including sexual violence. At the same time, the way in which the state institutions in Romania approached the issue of violence shows again that the pandemic unfolded in a context of structural inequalities, including with regard to preventing and combating violence. (MI)

  • Cyberbullying gegen Frauen: Rumänien hat keine klare Gesetzgebung gegen Gewalt im Internet

    Cyberbullying gegen Frauen: Rumänien hat keine klare Gesetzgebung gegen Gewalt im Internet

    Cyberbullying kann rund um die Uhr erfolgen, erreicht ein gro‎ßes Publikum und die Täter, die sog. Bullies, agieren anonym. Vor allem Frauen werden im virtuellen Raum angegriffen. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat im November 2017 die Ergebnisse einer Ipsos-Mori-Umfrage veröffentlicht. Die Ergebnisse zeigen die Erfahrungen von Frauen im Internet und den sozialen Medien mit digitaler Gewalt (abuse or harassment online“). Befragt wurden jeweils 500 Frauen zwischen 18 und 55 Jahren in Dänemark, Italien, Polen, Spanien, Schweden, Gro‎ßbritannien, Neuseeland und den USA. Die Stichproben wurden so ausgewählt, dass die Ergebnisse der jeweiligen Länder für die Gruppe der Frauen repräsentativ sind.



    Ein Viertel der Frauen erlebte bereits Angriffe im Netz, fast ein Viertel der Befragten ist bereits mit sexistischen, frauenfeindlichen, beleidigenden und bedrohenden Kommentaren konfrontiert gewesen. Fast die Hälfte der Frauen, die eine Art der Online-Gewalt erlebt haben, fühlte sich daraufhin in ihrer eigenen Sicherheit oder um die ihrer Angehörigen bedroht. 60% der von digitaler Gewalt Betroffenen berichten, dass sie als Folge mit Schlafproblemen, Konzentrationsschwierigkeiten und regelmä‎ßig mit Panikattacken und Angstzuständen zu kämpfen hätten. Auch auf das Selbstbewusstsein wirkt sich die digitale Gewalt negativ aus. Bedeutend ist au‎ßerdem, dass mehr als drei Viertel der Frauen Verhaltensänderungen bei sich im Alltag und im Umgang mit der digitalen Welt feststellten.



    Gewalt im virtuellen Raum ist keineswegs weniger schädlich als direkte Gewalt, und Frauen werden sehr oft Opfer von Cyberbullying. Jurgita Peciuriene, Expertin beim European Institute for Gender Equality (EIGE), wei‎ß mehr:



    Es gibt verschiedene Formen von Online-Gewalt: Cyberstalking, Cyberbullying, nichtkonsensuelle Pornographie, Anlockung von Mädchen und Frauen zwecks sexueller Ausbeutung. Vor allem nichtkonsensuelle Pornographie (die sog. ‚Rachepornographie‘) ist im virtuellen Raum besonders verbreitet. Die Täter sind in der Regel die ehemaligen Lebenspartner der betroffenen Frauen, die ihre Ex-Partnerinnen öffentlich demütigen wollen. Männer werden auch im virtuellen Raum verfolgt, beleidigt oder bedroht, aber die Online-Angriffe gegen Männer sind doch seltener. Die meisten Opfer von Cyberbullying und Rachepornographie im Internet sind Frauen.“




    Das European Institute for Gender Equality unterscheidet zwischen Cyberstalking und Cyberbullying. Cyberstalking ist ein Verbrechen, bei dem der Angreifer ein Opfer elektronisch belästigt. Dazu zählen beispielsweise E-Mails, Instant-Messaging-Botschaften oder auch Nachrichten, die auf einer Webseite oder in einer Diskussionsgruppe veröffentlicht werden. Ein Cyber-Stalker setzt auf die Anonymität, die ihm das Internet verschafft, um sein Opfer unentdeckt zu verfolgen. Cyberbullying oder Cybermobbing ist, wenn über das Handy, soziale Internet-Netzwerke, Videoportale, Foren oder Blogs Texte, Bilder oder Filme verbreitet werden, um andere Personen zu verleumden, blo‎ßzustellen oder zu belästigen. Cyberbullying ist zum Beispiel: das gezielte Veröffentlichen von Nacktfotos oder heimlich aufgenommen Sex-Bildern, die die Leute, die darauf zu sehen sind, beschämen; üble Nachrede und gehässige Beschimpfungen, die anderen Angst machen und bei ihnen Ohnmachtsgefühle auslösen; das Verbreiten von sexuellen oder anderen peinlichen Intimitäten, die andere demütigen und beschämen. Frauen, vor allem Jugendliche und junge Frauen, sind die meisten Cyberbulling-Opfer; laut einer Studie der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte haben 20% der Frauen zwischen 18 und 29 Jahren schon ab 15 Jahren Cyberbullying erlitten. Die Online-Gewalt kommt bei den meisten Opfen als Folge von tatsächlichen physischen Gewaltangriffen, meinen die Experten vom European Institute for Gender Equality.



    Trotz dieser gravierenden Situation gibt es noch keinen europäischen gesetzlichen Rahmen zur Definierung und Bestrafung von Cyberbullying. Die EU-Staaten müssen selbst entscheiden, wie sie gegen dieses Phänomen vorgehen. In Rumänien gibt es weder statistische Angaben noch eine Gesetzgebung in Bezug auf Cyberbullying. Andreea Bragă ist Geschäftsführerin des Zentrums Filia für feministischen Aktivismus:



    In Rumänien gibt es leider keine spezifische Gesetzgebung in puncto Cyberbullying. Es gibt aber gewise Gesetzesartikel, die dieses Verbrechen bestrafen würden. Im Artikel 208 des neuen Strafgesetzbuches wird der Begriff ‚Belästigung‘ definiert; dazu gehören auch wiederholte Angriffe zwecks Einschüchterung, einschli‎ßlich durch Online-Kommunikation. Cyberbullying kann auch dazu gehören, aber es wird nicht strikt als Online-Gewalt gegen Frauen definiert. Wir haben Gesetze über Internetkriminalität, aber nur in Bezug auf Pornographie und Diebstahl von persönlichen Daten zwischen ehemaligen Lebenspartnern, die dazu benutzt werden, um jemanden zu erpressen, in einer Beziehung zu bleiben. Nichts über Cyberbullying.“




    Eine klare Definition und eine entsprechnde Gesetzgebung über Cyberbullying würde nicht nur dazu helfen, die Täter zu bestrafen, sondern auch den Opfern klar zu machen, was mit ihnen passiert. Die Angriffe und die Demütigungen sagen nichts über den persönlichen Wert der Opfer, aber sie sagen sehr viel darüber, wieviel Schaden die Bullies verursachen können. Durch klare Definierung und Bestrafung von Cyberbullying könnten Tragödien vermieden werden, die geschehen, weil die Opfer ihre Selbstachtung verloren haben. Andreea Bragă, vom Zentrum Filia für feministischen Aktivismus:



    Cyberbullying steht in enger Verbindung mit Selbstmordversuchen. Wenn ein Opfer über lange Zeit schikaniert wird, verliert diese Person ihre Selbstachtung, wird ängstlich und depressiv. Es gab Fälle von Cyberbullying-Opfern, junge Frauen und Männer, die Selbstmord begangen haben. Abgesehen davon, dass wir eine klare Gesetzgebung brauchen, welche Cyberbullying bestrafen sollte, müssen wir auch den Opfern klar machen, was dieses Phänomen bedeutet, was mit ihnen passiert.“




    Die Informierung und Erziehung ist nicht nur für die Opfer wichtig; das Publikum im virtuellen Raum mu‎ß genau informiert werden und auf Cyberbullying reagieren, um der Online-Gewalt ein Ende zu bereiten.