Tag: Experten

  • Rumänien braucht mehr Rechtsexperten im Bereich Umweltschutz

    Rumänien braucht mehr Rechtsexperten im Bereich Umweltschutz

    Der Verband Coaliţia Natura 2000 hat vor kurzem ein Ausbildungsprojekt für Naturschutz-Experten ins Leben gerufen. Dieses hei‎ßt Anwälte für die Natur“ und ist die erste Fortbildungsma‎ßnahme im Bereich Umweltschutz-Gesetzgebung für Jura-Studenten und Absolventen, Rechtsberater oder junge Anwälte. Warum das Projekt notwendig geworden war, wei‎ß Liviu Cioineag, Exekutivdirektor des Verbandes Coaliţia Natura 2000:



    Das Projekt »Anwälte für die Natur« ist ein spezielles Projekt, das sich mit der Einführung der ersten Online-Trainingsplattform für Umweltspezialisten, für Studenten und Absolventen der Jura-Fakultäten Rumäniens befasst, insbesondere auf dem Gebiet der Biodiversität. Ich sage das, weil es ein Defizit und ein mangelndes Interesse für diesen Unterbereich des Rechts gibt, auch in den Universitäten selbst. Nach den Untersuchungen der Natura-2000-Koalition sind wir zu dem Schluss gekommen, dass das Umweltrecht an den meisten Universitäten in Rumänien ein Wahlfach ist, das im zweiten oder dritten Jahr für ein Semester unterrichtet wird. Es konzentriert sich im Allgemeinen auf Abfall- und Antiverschmutzungspolitiken. Die biologische Vielfalt, die in letzter Zeit aufgrund des Klimawandels, des Verlustes von Lebensräumen und des anthropischen Wachstums immer wichtiger geworden ist, hat uns veranlasst, dieses Projekt in fünf Universitätszentren im ganzen Land durchzuführen: Braşov, Bukarest, Constanţa, Iaşi und Cluj. So wollen wir Spezialisten im Bereich Umweltrecht ausbilden, denn wir rechnen in der Zukunft mit einer Intensivierung der Konflikte zwischen Mensch und Natur und brauchen junge Menschen, die bereit sind, die Natur zu verteidigen.“




    Das Projekt Anwälte für die Natur“ richtet sich an über 500 Jurastudenten und Rechtspraktiker, Naturliebhaber oder Outdoor-Aktivitäten. Sie werden online auf der Online-Plattform juridic.natura2000.ro geschult und erhalten Zugang zu aktuellen Informationen über den rechtlichen Status von Wäldern oder Gewässern, die Erhaltung und den Schutz von Flora und Fauna oder den Zustand von Lebensräumen, fasst Liviu Cioineag zusammen.



    Wir haben bereits begonnen, auf Constanţa und Bukarest zuzugehen, wir haben mit Jurastudenten gesprochen, Plakate gepostet, versucht, so viele junge Leute wie möglich auf diese Plattform zu locken, die fünf Module, fünf Lehrstunden zum Umweltrecht bieten wird. Vom rechtlichen Rahmen ausgehend gehen wir zur Biodiversität über, um zu sehen, was mit Schutzgebieten in Rumänien passiert, um uns dann mit ihrem rechtlichen Status zu befassen. Wir konzentrieren uns auf konkrete Fälle. Wir haben Trainer, die das jeden Tag tun, im Bereich Umweltrecht arbeiten, die Natur verteidigen, illegale Projekteigentümer verklagen oder sogar staatliche Stellen verklagen, wenn sie gegen Gesetze versto‎ßen. Sie wollen diese Art der Lösungsfindung weiter vermitteln, sie wollen junge Menschen ausbilden, die jetzt in ihren letzten Studienjahren sind oder das Studium gerade abgeschlossen und begonnen haben, auf diesem Gebiet zu praktizieren. Interessanterweise werden wir nicht nur einen Online-Kurs machen. Im Herbst werden 70 der besten Kursteilnehmer bei einem »Face-to-face«-Workshop in allen fünf Universitätszentren dabei sein, und dort haben sie die Möglichkeit, die Naturschutzgebiete selbst zu besuchen, dort, wo Projekte stattgefunden haben mit einem erheblichen negativen Einfluss auf die Natur. Später wird es auch einen nationalen Wettbewerb geben und da wird der beste von ihnen in unserer Natura-2000-Koalition ein Praktikum absolvieren, mit unseren Spezialisten vor Gericht gehen, um ein viel besseres Bild vom Naturschutz zu bekommen.“

  • Regierung stellt Plan zur Ausbildung von Cyber-Sicherheitsexperten auf

    Regierung stellt Plan zur Ausbildung von Cyber-Sicherheitsexperten auf

    Das Ausma‎ß der Cyber-Bedrohung hat von Jahr zu Jahr zugenommen. Diese Steigerung ist beträchtlich und qualitativ.“ Diese Einschätzung machte Gabriel Mazilu, stellvetretender Leiter des Nationalen CYBERINT-Zentrums, das 2008 im Rahmen des Rumänischen Nachrichtendienstes gegründet wurde. Die Bürger sind immer mehr vom virtuellen Raum abhängig. Wir sind Zeugen der Digitalisierung der Gegenstände, von Fotos, Audio-Anlagen oder Arbeitsagendas, sagt Gabriel Mazilu, der zu Gast bei Radio Rumänien die Bedeutung der Cyber-Sicherheit betont:



    Der Cyber-Raum bietet besondere Vorteile, bringt aber auch Vulnerabilitäten mit sich, die sowohl Normalbürger als auch Staaten als Entitäten betreffen. Aus diesem Gesichtspunkt, muss die Cyber-Sicherheit eine Priotität des Staates darstellen, in erster Linie des Staates, aber auch der Privatwirtschaft. Denn man kann den Bürgern unter die Arme greifen, man kann sie beraten, wie sie sich vor diesen Gefahren im Cyber-Raum hüten können. In der Regel handelt es sich nicht um gängige Faktoren. Diese sind hochspezialisiert und deshalb ist Verhältnismä‎ßigkeit die richtige Entscheidung, was den Schutz der Bürger angeht. Deshalb nehmen wir uns vor, einigen hochspezialisierten Übeltätern die Spezialisten entgegenzustellen, die der Staat ausbildet und in diesem Bereich einsetzt.“




    Nicht zu vernachlässigen und in Aufwärtstendenz begriffen, werden die finanziellen Schäden, die die Cyber-Kriminalität verursacht, weltweit auf mehrere Dutzend Milliarden Dollar geschätzt. Rumänien ist als Hacker-Treibhaus bekannt. Auf der ganzen Welt berüchtigt, sind rumänische Hacker in die Webseiten einiger Riesen, darunter NASA oder Kaspersky, Youtube, Yahoo oder die British Royal Navy eingedrungen. Es gibt allerdings auch Rumänen, die Hacking zu ihrer Leidenschaft mit positiven Auswirkungen für Gro‎ßunternehmer gemacht haben; sie erkennen die Schwachpunkte der IT-Systeme dieser Unternehmen und helfen ihnen dabei, ihre Firma zu sichern. Ebenfalls in Rumänien ist Bitdefender entstanden, ein Riesenunternehmen, das sich mit Cyber-Sicherheit befasst.



    Die rumänische Exekutive hat einen Plan zur Ausbildung von Cyber-Sicherheitsexperten entworfen. Die Regierung überlegt sich darüber hinaus, ob Unterrichtsstunden zur Ausbildung im Bereich der Cyber-Sicherheit in den Lehrplan der Schulen und bei Fachrichtungen an Universitäten und in Masterstudien eingeführt werden sollen. Gabriel Mazilu spricht über vier Arten von Cyber-Angreifern: Staaten — mit dem höchsten Einfluss auf die Landessicherheit, organisierte Verbrecherbanden, Extremisten und Terrorgruppierungen:



    Der Cyber-Raum ist — dem Anschein zum Trotz — kein ausschlie‎ßlich technischer Raum, es ist eine Mischung zwischen Technologie und Menschenintuition, jener Intutition, die als Social Engineering bezeichnet wird. Übeltäter nutzen eine Reihe von Ereignissen im gesellschaftlichen Leben, um die Erfordernisse und Bedürfnisse der Menschen zu erkennen und diese dann auszunutzen. Ein gutes Beispiel ist, sagen wir, Valentines Day. Es ist eine gute Gelegenheit für Cyber-Verbrecher, falsche Mitteilungen zu versenden, die beim Öffnen unseren Rechner kompromittieren könnten. In dieser Hinsicht ist die technische Versiertheit der Cyber-Kriminellen derma‎ßen gut, dass ein Normalbürger sich ohne Spezialanwendungen, ohne Unterstützung vom Staat nicht schützen kann.“




    Gabriel Mazilu setzt sich für eine auf Cyber-Sicherheit spezialisierte Gesetzgebung ein. Daraus soll eine nationale Richtlinie entstehen, die eine kohärente und gestützte Handlung aller öffentlichen und privaten Anstalten in Rumänien bewirken soll. In diesen Tagen stand der Gesetzentwurf zur Cyber-Sicherheit zur öffentlichen Debatte. Erneut am Mikrophon Gabriel Mazilu:



    Das Gesetz ist nützlich, denn es legt einen Gültigkeits-, Bonitäts-, und Glaubwürdigkeitsstandard fest. Aus diesem Gesichtspunkt muss die Regelung zwischen vertrauenswürdigen und nicht vertrauenswürdigen Anbietern unterscheiden. Dieser Regelungsprozess des Cyber-Raumes ist in Ländern, die wir sehr oft als Bezugsysteme hernehmen, viel weiter entwickelt. Viele davon verzeichnen bereits die zweite oder sogar die dritte Auflage der Gesetzgebung für Cyber-Sicherheit und für die nationale Strategie im Bereich der Cyber-Sicherheit. Die betreffenden Regelungen haben dem Staat keinen Schaden zugefügt, sie haben keinen wirtschaftlichen oder sozialen Rückgang veranlasst. Fachleute meinen sogar, dass dieses Phänomen dieselbe Entwicklung wie der Flugverkehr verzeichnen wird. Obwohl die Sicherheitsma‎ßnahmen für den Flugverkehr von Jahr zu Jahr immer schärfer wurden, haben sie den Flugverkehr nicht entmutigt, sondern sogar gefördert, denn dieser ist dadurch sicherer geworden.“




    Die geostrategische Lage Rumäniens und seine Mitgliedschaft in der Europäischen Union und der Nato sind Faktoren, die eine weitere Zunahme der Cyber-Bedrohung veranlassen, erklärte noch der stellvertretende Leiter des Nationalen CYBERINT-Zentrums. In dieser Hinsicht ist Rumänien längst kein Nebenopfer mehr, sondern gemeinsam mit den anderen europäischen Staaten ein ausdrückliches Ziel der Cyber- Attacken.

  • Nachrichten 08.12.2014

    Nachrichten 08.12.2014

    BUKAREST: Rumäniens Ministerpräsident Victor Ponta hat angekündigt, dass er am Montag, den 15. Dezember dem Parlament die neue Regierungsstruktur vorschlagen wird. Teil der Regierung werden auch die Union für den Fortschritt Rumäniens UNPR, die konservative Partei PC und die Reformistische Liberale Partei PLR, eine abtrünnige liberale Fraktion und der Leitung dex Ex-Ministerpräsidenten Călin Popescu-Tăriceanu, sein. Der Ungarnverband wiederholte seinen Beschluss, aus dem Kabinett auszutreten, in dem dieser zurzeit das Kulturamt und das Umweltamt innehat. Allerdings versprachen die Vertreter des besagten Verbands, im Parlament, für die künftige Mannschaft der Exekutive von Ponta zu stimmen. Indessen gehen auch die Verhandlungen mit den internationalen Kreditgebern über den Haushalt für 2015 weiter. Die Regierung wünscht sich eine Haushaltsdefizit-Grenze von 1,4%. Man müsse wegen der Lage in der Ukraine die Verteidigungsausgaben anheben. Zugleich solle mehr Geld für die Mitfinanzierung von EU-finanzierten Projekten ausgegeben werden. Der Haushaltsentwurf soll am Freitag dem Parlament vorgelegt werden. Ministerpräsident Ponta schlägt dem Parlament eine Abstimmung am 21. Dezember vor.



    BUKAREST: Experten der Europäischen Kommission halten sich in Bukarest für eine dreitägige Mission zur Bewertung der Fortschritte Rumäniens in den Bereichen Justiz und Korruptionsbekämpfung auf. Die Mission gehört zum Mechanismus für Zusammenarbeit und Überprüfung. Nach dem Treffen mit den Experten der Europäischen Kommission erklärte Justizminister Robert Cazanciuc, er hoffe, dass der Bericht, der Anfang 2015 veröffentlicht werden soll, die Fortschritte Rumäniens und die Fortsetzung der steigenden Tendenz in der Justiz hervorheben wird.



    KISCHINEW: Das Verfassungsgericht der Moldaurepublik hat eine Entscheidung über die Neutralität des ex-sowjetischen Staates verzögert. Die liberalen Parlamentarier, die sich den NATO-Beitritt des Landes wünschen, hatten einen solchen Antrag eingereicht. Laut Verfassung, sei die Moldaurepublik neutral und erlaube keinen Truppeneinsatz anderer Staaten auf ihrem Territorium. Der Anführer der liberalen Partei meint jedoch, diese Bestimmungen seien nichtig, weil russische Truppen in der prorussischen abtrünnigen Region Transnistrien anwesend sind. Die Liberalen und ihre derzeitigen Partner aus der proeuropäischen Regierungskoalition, die Liberaldemokraten und die Demokraten, verhandeln weiter über das zukünftige Regierungsprogramm. Die drei Parteien haben zusammen bei den Parlamentswahlen vom 30. November 55 der 101 Mandate gewonnen. Die Regierung in Kischinew hofft den Status eines Beitrittskandidaten im Jahr 2017 zu erhalten und im Jahr 2020 der EU beizutreten.

  • Wiederholte Erdbeben in Rumänien

    Wiederholte Erdbeben in Rumänien

    Ein Erdbeben der Stärke 5,5 auf der Richterskala, das sich in der Nacht zum Sonntag in der Region Vrancea ereignete, brachte das Thema Erdbeben mitsamt aller Probleme der hunderten von erdbebengfährdeten Gebäuden in Bukarest, bei denen die Konsolidierungsarbeiten extrem langsam durchgeführt werden, wieder in den Vordergrund der Debatten in Rumänien. Es war nicht das erste Erdbeben dieses Jahr — seit März ereigneten sich mindestens 6 Erdbeben über Stärke 4 auf der Richterskala in dieser Region, aber das jüngste Erdbeben war auch der stärkste in Rumänien in den letzten 4 Jahren. Bei dem Erdbeben und den Nachbeben in der Nacht zum Sonntag gab es keine Opfer oder Schäden, aber die Bevölkerung war in Panik geraten, weil im benachbarten Landkreis Galati die Erde seit zwei Wochen immer wieder bebt — es gab mehrere Hundert Erdstösse innerhalb von 14 Tagen. Dazu der Direktor des Nationalen Instituts für Geophysik, Mircea Radulian:



    Das, was in letzter Zeit in den Landkreisen Galati und Vrancea vorgefallen ist, ist ein frappierender Zufall, der viele Fragezeichen aufwirft. Von dem, was wir bis jetzt feststellen konnten, würde ich auf den ersten Blick sagen, da‎ß zwischen den verschiedenen Erdstö‎ßen keine Verbindung besteht. Wir wollen aber weitere Untersuchungen durchführen, weil der Zufall einfach zu stark ist.”


    Die Experten, die die Region untersuchten, haben erklärt, da‎ß dort die Erdkruste starken Spannungen ausgesetzt wurde, und diese Spannungen lie‎ßen einen bereits bestehenden Riss in der erdbebengfährdeten Zone wieder aktiv werden. Das Phänomen könne nicht gestoppt werden, aber es gibt Anzeichen eines Rückgangs, so da‎ß demnächst die Erdbeben nachlassen sollten, so die Fachleute. Schon vor einer Woche hatte auch der delegierte Minister für Hochschulausbildung und Forschung, Mihnea Costoiu, einige beruhigende Erklärungen abgegeben:



    “In der Gegend um Izvoarele, Negresti, Slobozia und Conachi ereignen sich seit einigen Tagen wiederholte Erdbeben. Unsere spezialisierten Kollegen vom Nationalen Institut für Geophysik beobachten ununterbrochen die Lage. Letzte Woche schickten wir ein Expertenteam nach Galati — 3 Erdbebenstationen sichern dort die Monitorisierung. Zur Zeit gibt es keine besonderen Ereignisse; wir hoffen, da‎ß wir keine Probleme bekommen, und sollten besondere Probleme entstehen, so werden wir die Öffentlichkeit rechtzeitig darüber informieren.”



    Adrian Grigore, der Leiter des Expertenteams in Galati, meint dazu:



    Ein bereits bestehender Riss in der erdbebengfährdeten Zone in der Nähe der Ortschaft Izvoarele ist wieder aktiv geworden. Im Laufe der Zeit hatte es schon Erdbeben in dieser Region gegeben, aber diesmal handelt es sich um eine au‎ßergewöhnliche Erscheinung. Leider können wir dieses Phänomen nicht stoppen. Es könnte sein, da‎ß es sich weitere Erdbeben ereignen.”



    Die Bewohner der Region sind aber in Panik geraten, und klagen, da‎ß die Erdölbohrungen in der Gegend diese Erdbeben hervorgerufen hätten.