Tag: Exporte

  • Devisenreserven der Nationalbank auf Rekordniveau

    Devisenreserven der Nationalbank auf Rekordniveau

     

     

    Der Rekordwert von 65 Milliarden Euro ist ein historischer Meilenstein für einen Indikator, von dem die Wechselkurs- und Preisstabilität unmittelbar abhängt. Dieser Anstieg der Devisenreserven sei insbesondere darauf zurückzuführen, dass die Konten des Finanzministeriums im Mai mit den Erlösen aus der Emission von Eurobonds in Höhe von mehr als 3,2 Mrd. EUR aufgefüllt wurden, sagen Experten. Dieser Anstieg soll das Vertrauen der Finanzmärkte und der Investoren in die Kreditwürdigkeit Rumäniens stärken, aber auch die Stabilität des Wechselkurses der rumänischen Währung unterstützen. Doch der Wirtschaftsanalyst Aurelian Dochia weist auch auf die Volatilität der Finanzmärkte in der ganzen Welt hin:

    Weltweit befinden wir uns in einer sehr volatilen Situation, die internationalen Finanzmärkte sind sehr unsicher. Man weiß nicht, in welche Richtung sie sich entwickeln werden, und deshalb ist es gut, höhere Devisenreserven zu haben, die eine Art Sicherheitsgürtel für die Turbulenzen sind, die auftreten könnten. Die Tatsache, dass die Reserven zugenommen haben, zeigt meiner Meinung nach, dass wir einfach auf weitere Entwicklungen vorbereitet sein und handeln müssen – etwa das große Handelsdefizit, das wir seit Jahren mitschleppen, korrigieren und die Exporte wettbewerbsfähiger machen.“

     

    Aurelian Dochia sagte weiter, dass ein Teil der Devisenreserven aus europäischen Fonds stammt, die dann in Lei umgewandelt und vom Finanzministerium zur Bezuschussung von Investitionsprojekten verwendet werden. Der Wirtschaftsanalytiker meint ferner, dass der Anstieg der rumänischen Devisenreserven zwar eine gute Nachricht sei, aber auch weniger günstige Aspekte berücksichtigt werden müssten.

    Vielleicht ist auch die Tatsache, dass einige dieser Investitionen nicht wie geplant durchgeführt werden konnten, ein negativer Aspekt dieser Reserven. Auch dass Rumänien in den letzten Jahren trotz der Turbulenzen, die alle Märkte erfasst haben, eine bemerkenswerte Wechselkursstabilität gezeigt hat, beinhaltet nach Meinung vieler Analysten einen negativen Aspekt, denn während die Inflation sehr steil angestiegen ist – zeitweise lag sie bei 16 % – und der Wechselkurs fast unverändert blieb, leiden unsere Exporte. Sie können bei diesem Wechselkurs nicht wettbewerbsfähig sein.“

     

    Erwähnenswert ist noch, dass die Goldreserven Rumäniens weiterhin stabil bei über 103 Tonnen liegen. Angesichts der internationalen Preisentwicklung belief sich ihr Wert auf fast 7,2 Milliarden Euro. Somit beliefen sich die rumänischen Währungsreserven – Devisen plus Gold – Ende letzten Monats auf insgesamt mehr als 72,2 Mrd. Euro.

  • Rückblick auf die Ereignisse der Woche 11.03.–15.03.2024

    Rückblick auf die Ereignisse der Woche 11.03.–15.03.2024

     

     

    Rumäniens unrechtmäßig in Moskau verwahrter Staatsschatz auf der Agenda des Europäischen Parlaments

    Das Europäische Parlament hat am Donnerstag einen Entschließungsantrag angenommen, der die Rückgabe des von Russland rechtswidrig angeeigneten rumänischen Staatsschatzes fordert. Es geht dabei um die Goldreserven des rumänischen Staates, Kronjuwelen des rumänischen Königshauses und Kulturgüter (darunter Kunstgegenstände und Archivdokumente aus dem Bestand der rumänischen Akademie), die seit 1917 in Moskau verwahrt werden.

    Während des Ersten Weltkriegs hatten die Mittelmächte Bukarest besetzt, die rumänische Regierung flüchtete sich daraufhin nach Jassy und beschloss, den Staatsschatz 1916 und 1917 nach Moskau zu bringen, da das zunächst noch zaristische Russland ein Verbündeter war. Doch nach der bolschewistischen Revolution in Russland konnte Rumänien nur Teile des Staatsschatz aus Russland zurückbringen, die Frage ist heute noch – nach mehreren ergebnislosen Verhandlungsansätzen mit Moskau – offen.

    Das Europäische Parlament fordert in seiner Entschließung die Regierung der Russischen Föderation auf, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um den verbliebenen rumänischen Staatsschatz vollständig an Rumänien zurückzugeben.

     

     

    Rumäniens Staatspräsident Klaus Johannis kandidiert für Posten des Nato-Generalsekretärs

    Der 2024 aus dem Amt scheidende rumänische Staatspräsident Klaus Johannis bewirbt sich um die Nachfolge des Nato-Generalsekretärs Jens Stoltenberg. Rumänien habe bewiesen, dass es eine „Säule der Stabilität und der Sicherheit in der Region“ sei, sagte Johannis bei der Bekanntgabe seiner Kandidatur am Dienstag. Zudem unterstütze Rumänien die Ukraine bedingungslos in ihrem Verteidigungskrieg gegen Russland. Rumänien beteilige sich gegenwärtig „an allen NATO-Missionen sowie an den NATO-geführten Friedensmissionen auf dem Balkan“ und leiste seinen Beitrag zur Gewährleistung der Sicherheit im Schwarzmeerraum, fügte der rumänische Staatschef noch hinzu.

    Als Favorit für den Posten des Nato-Generalsekretärs gilt allerdings der niederländische Premierminister Mark Rutte, der von den USA, Deutschland, Großbritannien und Frankreich unterstützt wird. Manche sehen den Vorstoß des rumänischen Präsidenten als Versuch, den osteuropäischen Staaten an der Ostflanke der Nato mehr Gewicht zu verleihen. In Ankara, Sofia, Budapest und Bukarest erfreut sich der Niederländer außerdem keiner besonderen Sympathie. In Bulgarien und Rumänien hat man das frühere Veto aus Den Haag gegen den Schengen-Beitritt beider Länder nicht vergessen.

    Die Personalie muss von den 32 Mitgliedsstaaten der Nato allerdings einstimmig beschlossen werden. Johannis wäre der erste osteuropäische Politiker an der Spitze des Bündnisses. Rumänien ist derzeit an der Spitze der Nato mit dem ehemaligen Außenminister Mircea Geoană vertreten, der stellvertretender Nato-Generalsekretär ist.

     

     

    Spekulationen über Entsendung von Nato-Truppen in die Ukraine: Rumänien kommt nicht in Frage

    Rumänien werde keine Truppen in die Ukraine schicken – das erklärte Präsident Johannis ebenfalls am Dienstag und wies darauf hin, dass die Ukraine kein NATO-Mitglied sei und daher nicht die Anwesenheit von NATO-Truppen beanspruchen könne. „Wir unterstützen die Ukraine in vielerlei Hinsicht und werden dies auch weiterhin tun“ – sagte das rumänische Staatsoberhaupt. „Eine mögliche Entsendung von Kampftruppen in die Ukraine kann nicht im Rahmen eines NATO-Mandats in Betracht gezogen werden, da die Ukraine kein NATO-Verbündeter ist“, betonte Johannis. Nur im Rahmen bilateraler Vereinbarungen zwischen einem Staat und der Ukraine könne man Verpflichtungen jeder Art eingehen, so Johannis.

     

     

    OECD legt Wirtschaftsgutachten für Rumänien vor

    Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) unterstützt Rumänien systematisch und konsequent bei der Entwicklung einer umfassenden Reformagenda, um das wirtschaftliche und soziale Wohl der Bevölkerung sicherzustellen, so Generalsekretär Mathias Cormann. Er war am Dienstag in Bukarest zur Vorstellung des OECD-Gutachtens über die rumänische Wirtschaft, das die Fortschritte des Landes seit 2022 aufzeigt.

    Die rumänische Wirtschaft hat sich in den letzten Jahren trotz großer externer Schocks als sehr widerstandsfähig erwiesen, heißt es im Papier. Cormann sagte, dass sich das rumänische Bruttoinlandsprodukt nach der COVID-19-Pandemie stark erholte und um fünf Prozentpunkte zunahm. 
Außerdem wuchs die rumänische Wirtschaft nach dem Ausbruch des Kriegs Russlands gegen die benachbarte Ukraine um ein Prozent und im vergangenen Jahr um weitere zwei Prozent. Für die nächsten beiden Jahre wird ein stärkeres Wachstum erwartet.

    „Wir erwarten ein Wachstum von 3,1 % in diesem Jahr und von 3,3 % im Jahr 2025 sowie Verbesserungen auf dem Exportmarkt, die sich auch für Rumänien positiv auswirken werden“, sagte Cormann. Auch sei mit einem weiteren Rückgang der Inflation zu rechnen, was Rumänien ermöglichen werde, den Konvergenzprozess fortzusetzen. Das würde wiederum zu einem anhaltenden Wachstum des Lebensstandards und der Einkommen in ganz Rumänien führen, so der OECD-Spitzenbeamte.

  • Zollfreiheit für die Ukraine

    Zollfreiheit für die Ukraine


    Im Zuge der russischen Invasion in der Ukraine haben die EU-Handelsminister am Donnerstag einen Vorschlag der Kommission unterbreitet, die Exporterleichterungen für Kiew um ein weiteres Jahr zu verlängern. Dies bedeutet, dass die Zölle bis Juni nächsten Jahres aufgehoben bleiben. Mit der Verlängerung dieser Ma‎ßnahmen stellt die EU weiterhin ihre unerschütterliche politische und wirtschaftliche Unterstützung für die Ukraine unter Beweis“, erklärte Brüssel. Ferner betonte es, dass diese Form der Unterstützung in Verbindung mit militärischer, finanzieller und humanitärer Hilfe für die langfristige Erholung des Landes unerlässlich sei. Eine weitere Aufhebung der Beschränkungen werde dazu beitragen, die schwierige Lage der ukrainischen Erzeuger und Exporteure angesichts der russischen Invasion zu mildern. Die Ma‎ßnahmen betreffen sowohl den Obst- und Gemüsesektor als auch den Sektor der landwirtschaftlichen Erzeugnisse, einschlie‎ßlich der Verarbeitungserzeugnisse. Da einige der Auswirkungen dieser Entscheidung mehrere Wirtschaftssektoren in den Mitgliedsländern, wie z. B. die Landwirtschaft, dramatisch betreffen, wurden Ma‎ßnahmen zum Schutz dieser Sektoren in das Paket aufgenommen. Die Staats- und Regierungschefs der EU appellieren an die Solidarität der europäischen Gesellschaft und weisen darauf hin, dass die EU die Hilfe für das kriegsgebeutelte Kiew mit Geld bezahlt, während die Ukrainer für den von Russland provozierten Konflikt mit Geld und Menschenleben bezahlen. Es sei daran erinnert, dass die Aussetzung aller Zölle auf ukrainische Ausfuhren in die EU Beschwerden von Bauernverbänden aus fünf europäischen Ländern ausgelöst hat, weil sie in unlauterem Wettbewerb mit dem in den jeweiligen Ländern erzeugten Getreide stehen, für das die geltenden Zölle und Gesundheitsvorschriften gelten. Diese Beschwerden führten dazu, dass Polen und Ungarn im letzten Monat entschieden hatten, einige Getreideimporte aus der Ukraine zu verbieten. Anfang dieser Woche protestierten mehrere hundert Landwirte aus den europäischen Nachbarländern der Ukraine, darunter auch aus Rumänien, in Brüssel und forderten Ma‎ßnahmen, um den Bankrott ihrer Betriebe zu verhindern. Die rumänischen Landwirte beklagten sich, dass ukrainisches Getreide zu niedrigeren Preisen angeboten wird als das, das sie selbst produzieren oder verkaufen. Um die Landwirte in den fünf am stärksten betroffenen Ländern zu unterstützen, hat die Europäische Kommission ihre Unterstützung um 100 Millionen Euro aufgestockt. Rumänien erhält fast 30 Millionen Euro.

  • Prognose: Handelsbilanzdefizit könnte sich dieses Jahr bei 8 % einpendeln

    Prognose: Handelsbilanzdefizit könnte sich dieses Jahr bei 8 % einpendeln





    Das rumänische Handelsbilanzdefizit verringerte sich nach Angaben des Nationalen Statistikinstituts (INS) in den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres um 5 %, und dieser Trend dürfte sich nach Einschätzung von Wirtschaftsexperten in den nächsten Monaten fortsetzen. Begründet wird dies mit der Zunahme der Exporte, vor allem aber mit den sinkenden Preisen für importierte Energie. Der Rückgang des Handelsbilanzdefizits folgt auf den drastischen Anstieg im vergangenen Jahr, der sich gegenüber 2021 um 44 % erhöhte.



    In den ersten beiden Monaten des Jahres beliefen sich die rumänischen Ausfuhren auf über 15 Mrd. EUR, das sind um 9 % mehr als im gleichen Zeitraum des Jahres 2022, während die Einfuhren insgesamt über 19,4 Mrd. EUR betrugen und damit nur um 5,4 % zunahmen. Dies führte zu einem Handelsbilanzdefizit von fast 4,4 Mrd. EUR, was im Vergleich zur Zeit Januar-Februar des letzten Jahres um 232 Mio. EUR weniger bedeutet. Nach Ansicht des Finanzanalysten Adrian Codirlașu sei der Defizitabbau hauptsächlich auf die Entwicklungen im Energiesektor zurückzuführen:



    Die Energiepreise sind gesunken, Rumänien importiert Energie, also denke ich, dass wir diese Entwicklung vor allem dem Energiebereich zu verdanken haben. Auch in diesem Jahr werden wir weniger für importierte Energie bezahlen als im letzten Jahr, und das wird sich im Gegenwert der Importe niederschlagen. Die Exporte werden wahrscheinlich weiter steigen und dadurch werden das Handelsdefizit und damit auch das Leistungsbilanzdefizit etwas geringer als im letzten Jahr ausfallen. Während wir letztes Jahr ein Defizit von mehr als 9 % hatten, könnten wir dieses Jahr mit einem Defizit von vielleicht 8 % oder sogar etwas weniger als 8 % rechnen. Dazu trägt auch der leichte Anstieg des BIP bei.“



    Um das Leistungsbilanzdefizit weiter zu verringern, ist es nach Ansicht von Experten notwendig, das Haushaltsdefizit zu reduzieren, aber auch die Produktion in Sektoren zu fördern, in denen Rumänien zwar traditionell erfolgreich ist, die jetzt jedoch ein Handelsdefizit produzieren — so etwa die chemische und die Lebensmittelindustrie.



    Indessen äu‎ßerte sich Premierminister Nicolae Ciucă unlängst, dass die Regierung wegen des hohen Haushaltsdefizits anfangen müsse zu sparen. Er forderte die Minister seines Kabinetts auf, Lösungen für Ausgabenkürzungen zu finden, bekräftigte aber gleichzeitig, dass von massiven Entlassungen oder Lohnkürzungen keine Rede sein könne:



    Ich habe die Haushaltsbeauftragten aller Ressorts darum gebeten, Ma‎ßnahmen zu ergreifen, damit die Ausgaben viel gezielter und verantwortungsvoller getätigt werden, denn leider haben wir am Ende des ersten Quartals ein Haushaltsdefizit von 1,4 % auf Regierungsebene. Ich habe daher die Verantwortlichen sehr deutlich, auch schriftlich, aufgefordert, Vorschläge zur Reduzierung dieser Ausgaben zu machen, damit die Bereiche Gehälter und Investitionen nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.“



    Ferner sagte der rumänische Ministerpräsident, dass die Wirtschaft und der Staatshaushalt im Jahr 2022 eine positive Entwicklung auf der Grundlage eines beträchtlichen Wachstums, ausländischer Investitionen und einer Rekordabsorptionsrate europäischer Gelder verzeichnet habe, doch bekämen in diesem Jahr sowohl Rumänien als auch die anderen Länder des Kontinents die negativen Folgen des Krieges in der Ukraine, die Inflation und die logistischen Probleme in den Lieferketten deutlich zu spüren, so der rumänische Regierungschef.

  • Nachrichten 26.08.2022

    Nachrichten 26.08.2022


    – Die Regierung in Bukarest hat eine Dringlichkeitsverordnung verabschiedet, die eine Erhöhung der Gehälter im Haushaltsbereich um etwa 150 Lei (umgerechnet 30 EUR) beginnend mit dem 1. August vorsieht, teilte Arbeitsminister Marius Budăi mit. Er sagte, dass diese Erhöhung ein Viertel des Unterschieds zwischen den Gehältern und dem im Gesetz vorgesehenen Niveau ausmacht. Für diese Erhöhung werden aus dem Staatshaushalt rund 2 Milliarden Lei (400 Mio. EUR) zur Verfügung gestellt. Budăi erklärte, dass die Gehälter von fast 1 Million der 1,2 Millionen (240.000 EUR) aus dem Staatshaushalt bezahlten Angestellten durch die Verabschiedung dieser Verordnung steigen werden. Medizinisches Personal und Angestellte, die bereits auf dem Niveau von 2022 sind, erhalten keine Erhöhung. Auf der heutigen Sitzung wurden außerdem die Verordnung zur Anhebung des Höchstbetrags des Mindesteinkommens und die Verordnung über den Vaterschaftsurlaub bei der Geburt eines jeden Kindes, nicht nur des Ersten, verabschiedet.



    – Die rumänische Regierung könnte sich im September mit den Gesetzesentwürfen zur Bildungsreform befassen – kündigte Minister Sorin Cîmpeanu an. Er sagte, dass die öffentliche Debatte über die Dokumente zu fast 1.500 Änderungsvorschlägen geführt habe, die von den Spezialisten des Ministeriums analysiert werden würden. Vertreter der Lehrer, Schüler und Eltern sowie der Zivilgesellschaft hatten eine Verlängerung der Frist, in der die Bildungsgesetze zur Debatte standen, gefordert. Das Ministerium lehnte diese jedoch ab.



    – Rumäniens Getränkeexporte stiegen in den ersten fünf Monaten des Jahres 2022 um mehr als 52 % und erreichten 108 Millionen Euro, geht aus den Daten des nationalen Statistikinstituts hervor. Zwischen Januar und Mai stiegen auch die Getränkeeinfuhren um 45 % auf 251 Millionen Euro. Dies führte zu einem Handelsdefizit von rund 143 Millionen Euro in diesem Produktbereich. Der Presse zufolge ist der rumänische Branntwein eines gefragtesten Exportgetränkes. Die Nachfrage nach diesem Produkt nahm in letzter Zeit auf den Märkten in Europa, den Vereinigten Staaten und Japan erheblich zu.



    – Der rumänische Meister CFR Cluj qualifizierte sich für die Gruppenetappe der Europa Conference League, nachdem er am Donnerstagabend im Play-off-Rückspiel den slowenischen Vertreter NK Maribor zu Hause mit 1:0 besiegte. Das Hinspiel in Slowenien endete mit 0:0. Der zweitplatzierte FCSB Bukarest zieht nach einem 3:1-Auswärtssieg gegen Norwegen in die Gruppenetappe ein. Das Hinspiel hatten die Rumänen mit 1:2 verloren. Universitatea Craiova hingegen schied nach zwei Unentschieden in der regulären Spielzeit im Elfmeterschießen gegen den israelischen Club Hapoel Beer-Sheva aus den Play-offs aus. Die Gruppenauslosung findet am Nachmittag in Nyon (Schweiz) statt.



    – Laut einer Pressemitteilung der Generalinspektion der Grenzpolizei sind am Donnerstag rund 13.000 ukrainische Staatsbürgerinnen und Bürger nach Rumänien eingereist. Seit dem 10. Februar, zwei Wochen vor dem Einmarsch der russischen Armee in ihr Land, reisten über 2.079.173 ukrainische Staatsangehörige in das benachbarte Rumänien ein.



    – Die am Freitag von der Rumänischen Nationalbank bekannt gegebenen Wechselkurse der rumänischen Landeswährung Leu lauten wie folgt:



    Ein EUR wurde mit 4,88 Lei quotiert, ein US-Dollar mit 4,90 Lei, ein Schweizer Franken mit 5,05 und ein Pfund Sterling mit 5,76 Lei.



    Wetter – In Rumänien kehrt die Hitze im Westen, Süden und Osten des Landes zurück. Die Höchsttemperaturen lagen am Freitag zwischen 32 und 36 Grad Celsius. Zur Mittagszeit wurden in der Landeshauptstadt Bukarest 32 Grad gemessen.


  • Debatten um die Haushaltsvorlage für 2021

    Debatten um die Haushaltsvorlage für 2021

    Die Entscheidungsträger in Bukarest wollen, dass in weniger als einer Woche, genauer gesagt bis zum 20. Februar, der Haushaltsentwurf für dieses Jahr, der letzte Woche zur öffentlichen Debatte gestellt wurde, vom Parlament verabschiedet wird. Gleiches gilt für die dazugehörigen Gesetze, einschlie‎ßlich einer Notstandsverordnung über die Aussetzung von Urlaubsgutscheinen und die Begrenzung der Renten auf das Niveau des vergangenen Jahres. Die Situation ist nicht einfach, da die Rumänien im Verfahren des übermä‎ßigen Defizits erwischte, wegen Corona dem Gesundheitswesen beträchtlicher Mittel zugewiesen wurden und das Virus dem Geschäftsumfeld beträchtlich zusetzte.



    Die Regierungsvertreter geben an, einen Haushaltsentwurf ausgearbeitet zu haben, der die Grundlage für einen mehrjährigen Ansatz für Reformen und öffentliche Finanzen bildet. Das Defizit soll schrittweise von 7,16 % des BIP in diesem Jahr auf 3,4 % im Jahr 2024 gesenkt werden. Dabei setzt die Regierung den Schwerpunkt, mit 5,5 % des BIP, auf Investitionen. Es ist der bisher höchste Prozentsatz. Der Entwurf hat auch die Unterstützung der Europäischen Kommission — woher das meiste Geld für Reformen und Investitionen kommen würde -, so Premierminister Florin Cîțu. Im Gegenzug erwartet er Effizienz von den Ministern, die mehr Geld gefordert haben:



    Wir werden Zwischenindikatoren verwenden und Mitte des Jahres die Ausführung des Budgets bewerten. Wir haben in den vergangenen Jahren gesehen, wie für einen sehr gro‎ßen Jahreshaushalt gekämpft wurden und die Ausführung des Budgets zur Jahreshälfte katastrophal war. Zur Jahresmitte werden wir auch die Haushaltskorrektur besprechen und dabei werden die Mandate auf dem Tisch liegen. Weil wir uns darauf geeinigt haben, das Budget zu erhöhen, gibt es gro‎ße Ausgaben, die wir unterstützen müssen. Im Gegenzug möchte ich die Umsetzung sehen, ich möchte Leistung sehen, ich möchte die Reform der staatlichen Unternehmen sehen. “




    Die oppositionellen Sozialdemokraten sind mit der Aufteilung des Staatshaushalts nicht zufrieden. Sie behaupten, dass die im Haushaltsentwurf enthaltenen Beträge nur für neun Monate ausreichen würden, und warnen, dass neue Steuern eingeführt werden. Radu Opera, Senator der PSD erklärte, seine Partei beabsichtige nicht, den Haushaltsentwurf im Parlament zu blockieren. Es werde aber Änderungsanträge einreichen, um die wirtschaftliche Erholung voranzubringen und den Lebensstandard im Rahmen des von der Exekutive prognostizierten Haushaltsdefizits anzuheben. Nach den Wirtschaftsprognosen, die letzte Woche von der Europäischen Kommission veröffentlicht wurden, wird sich die rumänische Wirtschaft nach einem Rückgang um 5 % im Jahr 2020, dank des privaten Verbrauchs und der privaten Investitionen, in diesem Jahr erholen. Das Bruttoinlandsprodukt könnte im Jahre 2021 um 3,8 % steigen und 2022 um weitere 4 %. Es wird geschätzt, dass sich die Exporte angesichts der sich verbessernden wirtschaftlichen Situation der wichtigsten Handelspartner ebenfalls erholen werden.



  • Nachrichten 27.10.2019

    Nachrichten 27.10.2019

    Bukarest: In der Nacht von Samstag auf Sonntag sind die Uhren auf Winterzeit umgestellt worden, das hei‎ßt um eine Stunde zurück. Die Umstellung hat keinen Einfluss auf die Fahrpläne des Eisenbahnverkehrs. Nach dem Plan der Europäischen Kommission sollen die EU-Staaten die Zeitumstellung abschaffen. Sie konnten sich bislang jedoch auf ein gemeinsames Vorgehen für die Abschaffung nicht einigen. Die Mitgliedstaaten sollen entscheiden, ob ab 2021 die Sommer- oder Winterzeit dauerhaft beibehalten werden soll.



    Bukarest: In Cincu bei Braşov wird bis am 8. November die multinationale Übung Scorpions Legacy 2019 fortgesetzt. Daran nehmen fast 1.400 rumänische und ausländische Truppen mit 220 Fahrzeugen teil. Ziel der Übung ist es, die Mitarbeiter der multinationalen Brigade Süd-Ost mit Sitz im südrumänischen Craiova und der angeschlossenen Einheiten in Bulgarien, Italien und Portugal durch computergestützte Führungen, Feldtrainingsübungen und Schie‎ßübungen auszubilden.



    Bukarest: Das Interesse an Kultur wächst in Rumänien, aber das betrifft vor allem die einfache Unterhaltung, laut dem Kulturbarometer 2018. Die Studie des Nationalen Forschungs-und Bildungsinstituts wurde am Samstag veröffentlicht und bietet ein genaues Bild des nationalen kulturellen Phänomens. Wie die Autoren feststellen, bevorzugen die Rumänen meistens Feste und Veranstaltungen im Freien. Die Besucherzahlen in Museen und Bibliotheken bleiben unverändert, während die Besucherzahlen in den Theatern im Vergleich zu den Vorjahren zurückgehen. Der Filmverbrauch in den Kinos habe zugenommen, ebenso wie die Beteiligung an Konzerten und Unterhaltungsshows. Der Konsum von Fernseh-, Musik- und Internetprogrammen habe laut derselben Studie im nicht-öffentlichen Raum zugenommen.



    Bukarest: Rumänien hat in den ersten sieben Monaten des Jahres um 45% mehr Energie gegenüber demselben Zeitraum des Vorjahres importiert, berichtet die jüngste Studie der Nationalen Regulierungsbehörde im Energiesektor. Die Exporte seien demnach um 32% gegenüber dem Zeitzraum Januar-Juli 2018 gesunken. Der nationale Stromverbrauch sei um 0,6% gesunken, während die inländische Produktion um 5,4% zurückging, so dem besagten Bericht.



    Sport: Die Weltranglistenfünfte Simona Halep trifft am Montag beim Internationalen Turnier in Shenzhen auf die in Rumänien geborene Kanadierin Bianca Andreescu, Nr. 4 WTA. Halep, Gewinnerin der diesjährigen Wimbledon-Trophäe, nimmt zum sechsten Mal in ihrer Karriere am Turnier der acht besten Tennisspielerinnen der Welt teil, das zwischen dem 27.Oktober und dem 3. November stattfindet. Zur Purple Gruppe gehören auch Karolina Pliskova (Tschechien) und Elina Svitolina (Ukraine), wie die Auslosung am Freitag ergab. Diese Ausgabe hat rekordverdächtige Preise – 14 Millionen US-Dollar, doppelt so viel wie im letzten Jahr.

  • Nachrichten 09.08.2019

    Nachrichten 09.08.2019

    Für Samstag ist eine Gro‎ßkundgebung vor dem Regierungssitz in Bukarest geplant, zu der Teilnehmer aus Rumänien und der Diaspora kommen wollen. Ein Marsch zum Protest gegen die jetzige Regierungskoalition geht vom Revolutionsplatz, auf dem sich das Innenministerium befindet, zur Staatsanwaltschaft für Organisierte Kriminalität und Terrorismus (DIICOT) und dann zum Siegesplatz vor dem Sitz der Regierung. Laut Organisatoren sei der Marsch auch eine Reaktion auf die Ereignisse vor genau einem Jahr. Am 10. August 2018 gingen die Sicherheitskräfte in Bukarest unverhältnismä‎ßig brutal gegen friedliche Demonstranten vor, viele Menschen trugen Verletzungen und Tränengasvergiftungen davon. Derzeit laufen in der Sache mehrere Strafverfahren.



    Die rumänischen Ermittler haben am Freitag die Durchsuchungen im Haus von Gheorghe Dincă in Caracal (Südrumänien) fortgestzt. Nach seiner Festnahme vor zwei Wochen hatte der 66-jährige Gheorghe Dincă erklärt, dass er zwei junge Mädchen im Alter von 15 und 18 Jahren getötet habe. Die von Dincăs Haus und von einem Wald gesammelten Knochen zeigten nur Spuren der DNA von der 15-jährigen Alexandra Măceşanu, dem Mädchen, das am 24. Juli vermisst gemeldet wurde. Dies bestätigt die Aussagen des Verdächtigen, dass er ihren Körper verbrannt hat. Die Suche konzentriert sich nun darauf, Hinweise zu finden, die bestätigen können, dass die 18-jährige Luiza Melencu, die seit April vermisst wird, im Haus des Verdächtigen anwesend war. In Fall Caracal wurden auch mehrere Personen angehört und IT-Durchsuchungen auf einem Laptop, einem Photoapparat, zwei Handys und einen Memorystick durchgeführt. Die Reihe von inakzeptablen Fehlern, die in diesem Fall gemacht wurden, haben bereits zu Rücktritten und Entlassungen geführt. Auf den Doppelmord in Caracal ist auch Europa aufmerksam geworden – der Präsident des Europäischen Parlaments, David Sassoli, hat in einer Reaktion auf Twitter auf den Fall wirksamere Ma‎ßnahmen zur Prävention von Kriminalität und Gewalt gegen Frauen gefordert.



    Die rumänischen Exporte haben in der ersten Jahreshälfte fast 35 Milliarden Euro erreicht, während die Importe auf über 42,5 Milliarden Euro stiegen. Somit liegt das Handelsbilanzdefizit bei rund 7,7 Milliarden Euro, Tendenz steigend, teilte das Nationale Statistikinstitut am Freitag mit. Der grö‎ßte Teil der gehandelten Waren entfiel auf Fahrzeuge und Transportausrüstungen sowie auf andere Industrieprodukte. Nach amtlichen Angaben ist das Handelsdefizit in der ersten Jahreshälfte um über 1,3 Milliarden Euro höher als im entsprechenden Zeitraum 2018.



    Die Veranstaltungen zum Tag der rumänischen Marine, der traditionell am 15. August gefeiert wird, sind im rumänischen Schwarzmeerhafen Constanţa im vollen Gange. Am Samstag organisiert der Marinehafen von Constanţa einen Tag der offenen Tür, an dem Tausende von Menschen 14 Marineschiffe, 2 Küstenboote, einen Puma Naval Hubschrauber, ein U-Boot und mobile Raketenwerfer sehen können. Die Veranstaltung beginnt mit einem Auftritt des Marineorchesters. Besucher können an Workshops, Präsentationen und Ausstellungen teilnehmen und sich mit Verantwortlichen von Ausbildungseinrichtungen der Marine, Militärtauchern und Hydrografieexperten unterhalten. Bis zum 15. August werden auch andere Donau- und Schwarzmeerhäfen in Rumänien Konzerte, Buchvorstellungen und interaktive Workshops veranstalten.



    Die 17. Ausgabe der Sommeruniversität von Izvoru Mureşului im zentralrumänischen Kreis Harghita findet vom 12. bis 17. August statt. Das diesjährige Thema ist Rumänien und die Rumänen im Ausland, ein Jahr nach dem hundertjährigen Jubiläum der Gro‎ßen Vereinigung. Zu den behandelten Themen gehören die Wahrung der Identität der Rumänen in der Ukraine und der Republik Moldau im Kontext der regionalen geopolitischen Entwicklung und des rumänischen nationalen Interesses, die Politik der Parlamentsfraktionen und öffentlichen Institutionen gegenüber den Rumänen im Ausland und den Rumänen in den multiethnischen Regionen in Rumänien. An den Arbeiten nehmen Menschen aus Rumänien und der Diaspora sowie aus der Republik Moldau, der Ukraine, Ungarn, Serbien und Bulgarien, Vertreter der Massenmedien und der Zivilgesellschaft sowie Mitglieder der akademischen Gemeinschaft in Rumänien und im Ausland teil.



    Das 16. Internationale Independent Filmfestival Anonimul endet am Samstag in Sfântu Gheorghe, im Donaudelta, im Südosten Rumäniens. Am offiziellen Wettbewerb nahmen sechs rumänische und ausländische Spielfilme teil. Der ukrainische Regisseur Sergey Lozhnitsa, Gewinner des Cannes-Preises “Un Certain Regard” 2018, ist Ehrengast des diesjährigen Festivals. Für seinen Beitrag zum Weltkino erhielt er die “ANONIMUL” Trophäe.

  • Nachrichten 22.07.2019

    Nachrichten 22.07.2019

    Die Vorsitzende der regierenden Sozialdemokratischen Partei,Viorica Dăncilă, soll mit den Anführern der mitregierenden Allianz der Liberalen und Demokraten und von Pro Rumänien, der Partei unter der Leitung des ehemaligen linken Ministerpräsidenten Victor Ponta, Gespräche führen. Die Verhandlungen betreffen die Bildung einer Koalition mit einem gemeinsamen Kandidaten für die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen. Viorica Dăncilă hat kürzlich erklärt, dass sie sich für die Wahlen im November eine viel breitere Unterstützungsplattform wünscht, zu der auch außerparlamentarische Parteien, Gewerkschaften und NGOs gehören. Nächste Woche sollen die Sozialdemokraten ihren Präsidentschaftskandidaten nominieren, der auf einem Sonderkongress am 3. August bestätigt wird.



    Die rumänischen Exporte in die anderen 27 EU-Mitgliedstaaten sind von Januar bis April 2019 im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres um 4,9% gestiegen, während die Importe aus der Union um 7,5% stiegen, berichtet das Nationale Statistikinstitut. Die drei wichtigsten EU-Ausfuhrmärkte Rumäniens waren Deutschland (23,3%), Italien (11,1%) und Frankreich (7,4%). Bei den Einfuhren sind Deutschland (19,9%), Italien (9,2%) und Ungarn (7,2%) die drei größten Partner. In den ersten 4 Monaten des Jahres beliefen sich die gesamten FOB-Exporte Rumäniens auf 23 Milliarden Euro und die Gesamtimporte auf 28,1 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 8,3% gegenüber Jan – April 2018 entspricht. Das Handelsdefizit lag bei etwas mehr als 5 Milliarden Euro, das sind 1,3 Milliarden Euro mehr als im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres.



    Mit mehr als der Hälfte der am Montag gezählten Stimmen gab der Zentrale Wahlausschuss in Kiew bekannt, dass die Partei des Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Diener des Volkes, bei den vorgezogenen Parlamentswahlen am Sonntag 42,47% der Stimmen erhielt, während die Oppositionsplattform fürs Leben mit 12,91% den zweiten Platz belegte. Auf dem dritten Platz ist Ex-Präsident Petro Poroschenkos Partei Europäische Solidarität gefolgt von der Partei der ehemaligen Premierministerin Yulia Timoshenkos Partei Batkivshcina mit jeweils rund 8%. Auf Platz 5 befindet sich die neu gegründete Voice Party, die von dem Rockstar Sviatoslav Vakarchuk ins leben gerufen wurde und über 6% der Stimmen bekam. Die anderen 15 Parteien im Rennen haben die 5%-Schwelle für den Einzug ins Parlament nicht erreicht. Kiew kündigte auch an, dass die Wahlbeteiligung 49,84% betrug, die niedrigste in der Geschichte der unabhängigen Ukraine. Die Wahlkommission in Kiew sprach von einem ordnungsgemäßen Verlauf der Abstimmung am Sonntag. Auch die Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) lobten die Wahl in der Ex-Sowjetrepublik als demokratisch. Sie sei transparent und gut organisiert gewesen.



    Die Europäische Kommission bereitet ein umfangreiches Hilfspaket für Irland vor, um den wirtschaftlichen Verlust eines Brexits ohne Abkommen auszugleichen, berichtet Reuters unter Berufung auf The Times. Die EU ist bereit, alles Notwendige auszugeben, um die irische Regierung im Falle einer Handelsstörung zu unterstützen, wie eine hochrangige Quelle sagte. Am Wochenende marschierten Tausende Anti-Brexit-Protestierende in London vor der erwarteten Ankündigung von Boris Johnson als neuen Premierminister. Am Dienstag wird die regierende Konservative Partei den Sieger des Wettlaufs um die Nachfolge von Theresa May bekannt geben, und der ehemalige Außenminister Boris Johnson gilt weitgehend als Favorit. Der britische Finanzminister Philip Hammond, der gegen einen No-Deal Brexit ist, kündigte seine Absicht an, zurückzutreten, falls Boris Johnson neuer Premierminister wird. Das Vereinigte Königreich wird voraussichtlich am 31. Oktober aus der Europäischen Union austreten.



    Am Montag begann die 10. multinationale Übung Eurasian Partnership MCM Dive in Constanta und entlang der rumänischen Schwarzmeerküste. Bis Donnerstag werden Dutzende von Militärtauchern aus Rumänien, Aserbaidschan, Bulgarien, Georgien und den USA an Übungen zur Suche und Identifizierung von Sprengstoffen teilnehmen, offene, halbgeschlossene und oberflächenversorgte Tauchmissionen durchführen und mit Unterwasserdrohnen gezielt suchen. Dies ist die einzige jährliche multinationale Übung im westlichen Teil des Schwarzen Meeres, die darauf abzielt, die Ausbildung von NATO-Tauchern und von Taucheinheiten aus den Mitgliedsländern der Friedenspartnerschaft zu verbessern.

  • Weltbank-Prognose: Bescheidenes Wirtschaftswachstum für Rumänien auch 2019

    Weltbank-Prognose: Bescheidenes Wirtschaftswachstum für Rumänien auch 2019

    Die Weltbank schätzt, dass die Wirtschaft in Europa und Zentralasien 2018 nur um 3,1% gewachsen sei, im Vergleich zu 4% im Jahr 2017. Dies spiegle den Rückgang der wirtschaftlichen Tätigkeit in der Türkei in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres wider. Ohne die Türkei blieb das regionale Wachstum 2018 unverändert bei 2,9%, da die schwache Wirtschaftskonjunktur in Ländern wie Bulgarien und Rumänien durch die Beschleunigung im Osten der Region, die — der Weltbank zufolge — im vergangenen Jahr von den höheren Erdölpreisen profitierte, ausgeglichen wurde. Das Weltwirtschaftswachstum wird sich 2019 auf 2,9% verlangsamen, verglichen mit 3% im Jahr 2018 und 3,1% im Jahr 2017, und das Wachstum des Welthandels wird sich auf 3,6% in diesem Jahr verlangsamen, ausgehenden von 3,8% im Vorjahr 2018 und 5,4% im Jahr 2017.



    Dies werde sich weltweit auf die Industrie auswirken, schätzt das internationale Finanzinstitut. Demnach besteht ein zunehmendes Risiko für die Weltwirtschaft, da sich die Perspektiven angesichts verschärfter finanzieller Bedingungen, verstärkter Handelsspannungen und Turbulenzen auf den Finanzmärkten in einigen Schwellen- und Entwicklungsländern verschlechtert haben. Zu Beginn des Jahres 2018 war die Weltwirtschaft in vollem Gange, verlor jedoch im Jahresverlauf an Schwung und in Zukunft könnte sich der Fortschritt noch weiter abschwächen“, warnt Generaldirektorin Kristalina Georgieva. Gleichzeitig werden die Streitigkeiten zwischen den Vereinigten Staaten und China auf der ganzen Welt spürbar sein und sie könnten auch die Instabilität auf den Finanzmärkten erhöhen, was Auswirkungen auf die Volkswirtschaften haben wird, die sich in Entwicklung befinden. Die Berechnungen zeigen, dass sich die Expansion der weltgrö‎ßten Wirtschaft — der USA — in diesem Jahr voraussichtlich auf 2,5% verlangsamen wird (von 2,9% im Jahr 2018), während China voraussichtlich 6,2% erreichen wird, nach 6,5% im Jahr 2018. Für die Eurozone wird in diesem Jahr ein Vorsprung von 1,6% gegenüber 1,9% im Vorjahr erwartet, hei‎ßt es noch im besagten Bericht.



    In Bezug auf Rumänien erwartet das internationale Finanzinstitut, dass Bukarest für 2018 ein Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von 4,1% verzeichnet, was einen Rückgang von einem Prozentpunkt gegenüber der Juni-Prognose darstellt. Die Expansion würde sich im Jahr 2021 verbessern, wenn die Wirtschaft um 2,8% wachsen werde. Rumänien hat nach wie vor eine abhängige Wirtschaft, eine schlechte Handelsbilanz, und die Rumänen geben 48% Ihres Familieneinkommens für Lebensmittel aus, zeigen zentralisierte Daten. Auf Einladung von Radio Rumänien führte Universitätsprofessor Mircea Coşea eine Analyse der Situation des Au‎ßenhandels zu diesem Zeitpunkt durch.



    Wir sind in einer Branche spezialisiert, die hauptsächlich Maschinen, Bauteile und Baugruppen für die Automobilindustrie und die Fahrzeugindustrie herstellt. Rumänien hat sich zu einem bedeutenden Hersteller von Teilen und Ersatzteilen entwickelt, und zwar in jenen Bereichen, wo der Anteil an Menschenarbeit noch hoch ist, d.h. eine Industrie, die hinter dem technischen Fortschritt zurückliegt. Während andere Länder ihre Produkte entwerfen und konzipieren, stellen wir die Produkte in Fabriken her, wo noch viele Arbeiter eingesetzt werden. Das ist nicht unbedingt schlecht, denn dadurch haben wir zumindest Jobs. Die rumänischen Exporte sind heute zu 50% bis 70% von Industrieexporten abhängig, und zwar gehen die Exporte in mehrere Industrieländer, hauptsächlich nach Deutschland, Frankreich und Italien. Dorthin exportieren wir Ersatzteile für Autos, Motoren, Bauteile und verschiedene Sachen dieser Art. Wenn der Automarkt im Westen einbricht, und dieser Augenblick könnte nicht weit entfernt sein, vor dem Hintergrund was derzeit in Frankreich, Deutschland, aber auch als Folge des von Herrn Trump angezettelten Handelskriegs geschieht, dann wird es keine Aufträge mehr für Autos geben und wir werden so etwas nicht mehr exportieren. Was exportieren wir derzeit noch? Wir exportieren auch Industrieprodukte verschiedener Typen, einige davon im IT-Bereich, aber mehr als 60% dieser Produkte werden importiert. Wir haben eine Wirtschaft, die von zentralen Standorten abhängig ist, die in anderen Ländern entwickelt wurden, im Allgemeinen im harten Kern der EU, und unser Markt ist auf sie angewiesen.“




    Unterdessen rechnen Fachleute in diesem Jahr mit einem Anstieg der Bankzinsen, nachdem die Zentralbanken bei einem Versuch, die Auswirkungen der Finanzkrise zu bekämpfen, ihr Niveau ungewöhnlich niedrig gehalten haben. Die Auswirkungen werden höchstwahrscheinlich auch in Rumänien spürbar sein, sagt Finanzanalytiker Aurelian Dochia:



    Ich denke, die Aussichten für 2019 sind gut genug. Offensichtlich hängen sie eng mit der Entwicklung der rumänischen Wirtschaft zusammen. Sehr viele internationale Ökonomen und Institutionen gehen davon aus, dass sich das Wachstum selbst in Rumänien verlangsamen wird, auch wenn es weitaus höher sein wird als in anderen europäischen Ländern und insbesondere in der Eurozone. Und das bedeutet auch, dass der Wachstumsrhythmus des Bankensystems und des Kreditgeschäfts moderat steigen könnte.“




    Aurelian Dochia ist der Ansicht, dass die seit dem 1. Januar in Kraft getretenen Ma‎ßnahmen der rumänischen Nationalbank zur Begrenzung der Kreditvergabe an Privatpersonen nur eine beschränkte Kategorie von Personen betreffen und sich nicht negativ auf die Entwicklung der Bankkredittätigkeit auswirken wird.

  • Nachrichten 16.10.2018

    Nachrichten 16.10.2018

    Am zweiten Tag seines Italien-Besuchs hat Präsident Klaus Iohannis vor allem Gespräche zu wirtschaftlichen Themen geführt. Am Montag hatte er mit dem Präsidenten und dem Premierminister Italiens über die Bedeutung der rumänischen Gemeinschaft auf der Halbinsel und die Prioritäten Bukarests während der EU-Ratspräsidentschaft 2019 diskutiert. Der rumänische Präsident nahm außerdem an der Eröffnung des Business-Forums Rumänien-Italien teil. Bei dieser Gelegenheit sagte Iohannis vor italienischen und rumänischen Unternehmern aus Italien, man wolle die traditionellen Exporte aus Rumänien nach Italien fördern, etwa in der Automobil-Branche, den elektrischen Geräten und Maschinen, der Kleidungsindustrie und der Möbelbranche. Ebenfalls am Dienstag hat Präsident Iohannis die Tochter des italienischen Staatschefs, Laura Mattarella, und Ugo Zampetti – Generalsekretär der Präsidentschaft der Italienischen Republik mit dem Orden Stern von Rumänien der Klasse Großkreuz ausgezeichnet. Die beiden Auszeichnungen wurden für herausragende Beiträge zur Entwicklung der Zusammenarbeit und Freundschaft zwischen Rumänien und Italien verliehen. Abschließend kam der Staatschef mit der Bürgermeisterin von Rom, Virginia Raggi, zusammen und traf danach die Vertreter der rumänischen Gemeinschaft in Rom. Dabei handelt es sich um die größte rumänische Auslandsgemeinschaft weltweit und die größte Ausländergemeinschaft in Italien.



    Die rumänische Ministerpräsidentin Viorica Dancila befindet sich auf einem Arbeitsbesuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Am Dienstag traf sie sich mit dem Vizepräsidenten und Ministerpräsidenten der Emiraten, der zugleich auch Scheich von Dubai ist, Muhammad bin Raschid Al Maktum. Die beiden erörterten den Stand der bilateralen Beziehungen, insbesondere im wirtschaftlichen Bereich. Dancila präsentierte die wichtigsten Investionsvorteile Rumäniens und forderte die Unternehmen aus den Vereinigten Emiraten auf, sich an Projekten zu beteiligen, die aus operationellen Programmen finanziert werden sowie an Investitionsprojekten in öffentlich-privater Partnerschaft. Die Premierministerin kam auch mit Sultan Ahmed Bin Sulayem, dem Vorsitzenden von Dubai Ports, der Behörde für Zoll- und die Freihandelszone sowie der Gesellschaft Dubai Maritime zusammen. Für Rumänien sei die langfristige wirtschaftliche Zusammenarbeit mit den Vereinigten Arabischen Emiraten in Bereichen wie dem Industrie- und Tiefbau, Technologietransfer, Landwirtschaft und Ernährungssicherheit, Kernenergie und unkonventionelle grüne Energie, Verteidigung und IT prioritär, hieß es.



    Die rumänische Ministerin für Arbeit und soziale Gerechtigkeit, Lia-Olguţa Vasilescu, hat am Dienstag am tripartiten Sozialgipfel in Brüssel teilgenommen. Der Gipfel wurde von den Präsidenten der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker, und des Europäischen Rates, Donald Tusk, eröffnet. Zentrales Thema der Veranstaltung waren die Anstrengungen, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, nachhaltige Arbeitsplätze und soziale Gerechtigkeit in der Europäischen Union zu schaffen. Lia-Olguţa Vasilescu hatte auch ein bilaterales Treffen mit Marianne Thyssen, der EU-Kommissarin für Beschäftigung, soziale Angelegenheiten, Kompetenzen und Mobilität. Dabei stellte die rumänische Ministerin die Schwerpunkte der rumänischen EU-Ratspräsidentschaft ab dem 1. Januar 2019 vor.

  • Finanzen: Rumäniens Zahlungsbilanz weist erhöhtes Defizit auf

    Finanzen: Rumäniens Zahlungsbilanz weist erhöhtes Defizit auf

    Rumäniens Zahlungsbilanzdefizit hat in den ersten 11 Monaten des Jahres 2017 knapp 5,6 Milliarden Euro erreicht – das ist doppelt so viel wie im Vergleichszeitraum 2016, kündigte die Nationalbank an. Wirtschaftsexperten behaupten, dass nicht unbedingt das Ungleichgewicht besorgniserregend wäre, sondern eher die Art und Weise, in der es zustande kommt. In Wirklichkeit sei die Differenz zwischen den Importen und den Exporten erheblich gestiegen. Da die Tendenz seit mehr als einem Jahr zu beobachten war, kommt die Meldung nicht gerade aus heiterem Himmel, sagt Wirtschaftsanalyst Aurelian Dochia.



    Auch wenn die Behörden und die Nationalbank die Tendenz mit relativer Aufmerksamkeit verfolgen, sollte sie nicht als besorgniserregend betrachtet werden, glaube ich. Denn im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt ist es ein noch geringes Defizit der Zahlungsbilanz, etwa 3% des BIP. Das bedeutet, das Defizit liegt noch weit unter dem Vorkrisenniveau von 2008 – damals hatte es 12% des BIP erreicht. Das Problem besteht aber darin, dass die Finanzierung des externen Defizits vor allem durch Direktinvestitionen geschehen sollte. Und in dieser Hinsicht haben sich die Dinge nicht in die richtige Richtung entwickelt.



    Mit anderen Worten waren die direkten Fremdinvestitionen nicht ausreichend, um die negative Außenhandelsbilanz auszugleichen, auch wenn sie sich auf fast eine Milliarde Euro beziffert haben. Demnach ist die gesamte Fremdverschuldung im Zeitraum Januar-November 2017 um fast 1,5 Milliarden Euro angestiegen.



    Indes hat der Privatkonsum womöglich auch im vierten Quartal 2017 einen hohen Anteil am anhaltenden Wirtschaftswachstum gehabt. Einen geringeren Anteil dazu könnte die Erhöhung des Brutto-Anlagevermögens gehabt haben – der ein beachtlicher Anstieg öffentlicher Ausgaben gegen Jahresende zugrunde lag. Das alles aber vor dem Hintergrund eines Haushaltsdefizits nach Plan, beteuert die Nationalbank.



    Es wird allerdings erwartet, dass das Netto-Exportvolumen einen erhöht negativen Beitrag zur Entwicklung der Bilanz leisten wird. Im Oktober war bereits ein hohes Handelsbilanzdefizit festgestellt worden, daraus erging eine beschleunigte Vertiefung des Leistungsbilanzdefizits im Vergleich zum Vorjahr. Laut den Experten des Geldinstituts müsse die Nationalbank vor dem aktuellen Hintergrund den Leitzins bis auf 2,00% anheben. Außerdem macht die Zentralbank darauf aufmerksam, dass die anhaltend schwache Absorbtionsquote der EU-Fördergelder sowie die abnehmende Dynamik des verfügbaren Realeinkommens der Bevölkerung aufgrund relativ steigender Inflationseffekte Risiken für die Wachstumsperspektive darstellten.

  • Rumänische Währung erreicht historischen Tiefstand

    Rumänische Währung erreicht historischen Tiefstand


    Auch wenn die Wirtschaft Rumäniens ein signifikantes Wachstum verzeichnet hat, wird die rumänische Währung Leu immer schwächer im Vergleich zur europäischen Einheitswährung Euro. Seit letzter Woche sank der rumänische Leu jeden Tag auf einen historischen Tiefstand. Die Nationalbank Rumäniens meldete einen Referenzkurs von 4,60 Lei für einen Euro, den tiefsten Kurs der letzten 5 Jahre und 3 Monate. Warum sinkt gerade jetzt der Leu in Vergleich zum Euro? Die Wirtschaftsexperten suchen nach Antworten.



    Der Sprecher der rumänischen Nationalbank, Dan Suciu, deutet die Situation:



    “Wir müssen es laut sagen (und vielleicht war das allen bereits bekannt), dass die rumänische Währung Leu letzten Endes die Grundlagen der Wirtschaft widerspiegelt, die Elemente, auf denen die Wirtschaft basiert. Nun hat sich eine gewisse kritische Masse gebildet, die zu einer leichten Wahrnehmunsänderung über die rumänische Wirtschaft und über die rumänische Währung Leu geführt hat. Eine deutliche Zahl, die das bestätigt, ist die Zahl, die das Handelsdefizit ausdruckt, nämlich das Kontokorrentedefizit, oder, einfacher ausgedruckt, die Differenz zwischen Importen und Exporten.”



    Der Strategieberater der Nationalbank Rumäniens, Adrian Vasilescu, sprach vor einigen Tagen über die Einflüsse auf dem Devisenmarkt:



    “Die Importe steigen schneller als die Exporte, es sammelten sich etwa 8 Milliarden Euro mehr bei den Importen gegenüber den Exporten, und es besteht die Tendenz, dass bis Ende dieses Jahres die Differenz zwischen Importen und Exporten 12 Milliarden Euro erreichen wird. Wie sollte aber diese Differenz ausgeglichen werden? Nicht etwa durch den Wechselkurs? Das ist der Druck auf dem Devisenmarkt, der von der Nationalbank erwähnt wurde, und der Druck entsteht durch die Differenz zwischen Importen und Exporten.”


    Wäre es möglich, dass die ständige Entwertung der rumänischen Währung Leu weitergeht? Dazu der Sprecher der Nationalbank Rumäniens, Dan Suciu:



    “Das können wir nicht wissen. Wir wissen aber, dass dieser Entwertungsproze‎ß der rumänischen Währung Leu im Vergleich zu anderen Ländern der Region schon vor einiger Zeit begann. Diesen Vergleich müssen wir berücksichtigen, wenn wir mit regionalen Tendenzen zu tun haben, und der Leu ist Teil einer regionalen Tendenz. Der Leu befindet sich schon seit einiger Zeit in einem Entwertungsproze‎ß, aber wir können nicht wissen, ob dieser Entwertungsproze‎ß weitergehen wird. Es wurde uns aber klar: Der Leu wird im Vergleich zum Euro eine neue Position belegen. Lange Zeit hatten wir uns daran gewöhnt, einen Kurs von 4,4 oder 4,5 Lei für einen Euro zu haben. Jetzt aber ändert sich die Situation, der Leu bewegt sich auf ein anderes Niveau, und wir werden sehen, ob der Kurs bei 4,6 Lei für einen Euro bleibt oder einen anderen Wert erreicht.”



    Die Entwertung der rumänischen Währung Leu führte zu Zinserhöhungen und Preissteigerungen. Laut einer Prognose der rumänischen Nationalbank wird die Inflation Ende 2017 höher als erwartet – sie könnte 2,7% erreichen.

  • Nachrichten 09.08.2017

    Nachrichten 09.08.2017

    Der Nationalverband der rumänischen Spediteure ist der Ansicht, dass eine Erhöhung der Treibstoffpreise dem Staatshaushalt große Schäden zufügen könnte. Er forderte die Regierung auf, diese für den 1. September geplante Maßnahme nicht anzunehmen. In dem Entwurf einer Eilverordnung hat die Regierung vor, ab 1. September die Mineralölsteuer für Diesel um 24,9%, bzw. für bleifreies Benzin um 22,8% zu erhöhen. Der Spediteurenverband warnt, dass 70% der internationlen Spediteure, die jetzt in Rumänien tanken, sich für Tankstellen außerhalb des Landes orientieren könnten, und das wäre ein harter Schlag für den rumänischen Staatshaushalt.



    Im Skandal um mit dem Insektizid Fipronil verseuchte Eier hat Rumäniens Behörde für Lebensmittelsicherheit Entwarnung gegeben. Es würden der Behörde keine Hinweise auf eine Einfuhr von infizierten Eiern auf den rumänischen Markt vorliegen, auch seien bislang in den rumänischen Geschäften keine derartigen Erzeugnisse entdeckt worden, hieß es. Die Ausmaße des Skandals sind derweil möglicherweise weitaus größer als bisher angenommen. Der belgische Landwirtschaftsminister Denis Ducarme erhob am Mittwoch in Brüssel schwere Vorwürfe gegen die Niederlande: Die dortigen Behörden hätten bereits Ende November 2016 von belasteten Eiern gewusst, allerdings nicht darüber informiert. Der Skandal um Millionen mit dem Insektengift belastete Eier hatte nach bisherigen Erkenntnissen seinen Ursprung wohl in Belgien. Dort wurde offenbar verbotenerweise ein für die Nutztierhaltung zugelassenes rein pflanzliches Desinfektionsmittel mit dem für die Nutztierhaltung verbotenen Fipronil gemischt. Dadurch gelangten Millionen verseuchte Eier aus den Niederlanden nach Deutschland.



    In der ersten Jahreshälfte 2017 hat Rumänien ein Handelsdefizit von 5,8 Milliarden Euro verzeichnet, um etwa 30% mehr als in den esten sechs Monaten des vorigen Jahres, meldete am Mittoch das Nationale Institut für Statistik. Im ersten Halbjahr 2017 exportierte Rumänien Waren in Wert von 30,9 Milliarden Euro, um 9,6% mehr verglichen mit derselben Zeitspanne 2016, und importierte Waren in Wert von 36,7 Milliarden Euro, um 12,4% mehr gegenüber den ersten sechs Monaten des vorigen Jahres. Im Monat Juni 2017 betrug das Handelsdefizit 1,4 Milliarden Euro.

  • Nachrichten 13.04.2017

    Nachrichten 13.04.2017

    Die rumänische Finanzaufsichtsbehörde ASF hat am Donnerstag gegen die Rentenversicherungsgesellschaft NN eine Geldstrafe von umgerechnet rund 165 Tausend Euro verhängt – die bislang höchste seit Bestehen der Institution. Zudem soll der Geschäftsführerin die Zulassung entzogen werden. Grund war ein Rundschreiben des Unternehmens an die Versicherten, in dem es sich über eine mögliche Verstaatlichung des Vermögens der privat verwalteten Pflichtrenten in Rumänien besorgt erklärte. Finanzminister Viorel Stefan dementierte, doch die Affaire eskalierte zum Skandal: das Parlament werde demnächst das Verfahren zur Entlassung des Chefs der Finanzaufsicht veranlassen — er würde eigentlich hinter dem Gerücht stecken, so Liviu Dragnea, Präsident der rumänischen Abgeordnetenkammer und der Regieurngspartei PSD.



    Der rumänische Staatspräsident, Klaus Iohannis, hat den Antrag der Antikorruptionsbehörde über die Einleitung der Strafverfolgung gegen den früheren Telekommunikationsminister Gabriel Sandu bewilligt. Dies gab am Donnerstag das Präsidialamt bekannt. Gegen Gabriel Sandu, der zwischen Dezember 2008 und September 2010 Telekommunikationsminister war, wird wegen Amtsmissbrauch und Verwicklung in der Korruptionsaffäre Microsoft 2“ermittelt. In der Bestechungsaffaire um den Kauf von Microsoft-Lizenzen haben die rumänischen Antikorruptionsstaatsanwälte gegen 5 weitere Personen Strafermittlungen aufgenommen und sie für 60 Tage unter Aufsicht gestellt. Zu den Verdächtigen gehören der frühere Tennisspieler Dinu Pescariu und der Geschäftsmann Claudiu Florică; ihnen wird Amtsmissbrauch vorgeworfen. Die beiden Unternehmer sollen dem Telekommunikationsminister über einen Mittelsmann über zwei Millionen Euro gegeben haben, um bei einer Ausschreibung begünstigt zu werden. Dem Staat soll im Verfahren Microsoft 2“ ein Schaden von rund 51 Millionen Euro entstanden sein. Der ehemalige Minister Gebriel Sandu ist bereits in einem anderen Verfahren, Microsoft 1“, unter ähnlichen Umständen zu einer dreijährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden und befindet sich zur Zeit im Gefängnis. In dem Fall Microsoft 1“, der zu den grö‎ßten Korruptionsaffären zählt, ging es um 60 Millionen Euro Schmiergeld und einen Schaden von 27 Millionen Euro.



    Rumänien will offenbar sein Einkommenssteuersystem umkrempeln: nach einem vom Finanzministerium zur Sprache gebrachten Vorschlag sollen die Einkommen der Haushalte besteuert und ein System von Absetzbarkeiten eingeführt werden. Ab dem 1. Januar 2018 soll der Regelsatz von heute 16% auf 10% fallen.



    Rumänien hat gegenwärtig für Investitionen im Verkehrswesen über 6,8 Milliarden Euro zur Verfügung, davon mehr als 5 Milliarden aus EU-Mitteln. Das erklärte die EU-Kommissarin für Regionalpolitik Corina Creţu, die am Mittwoch in Brüssel mit dem rumänischen Verkehrsminister Răzvan Cuc diskutierte. Das Geld müsse unbedingt voll ausgeschöpft werden — die Erfahrung zeige, dass die bisherigen Finanzierungen Rumänien Vorteile brachten und zur Verbesserung und Erweiterung des Verkehrsnetzes in Rumänien eingesetzt wurden, so Creţu. Verkehrsminister Răzvan Cuc versprach, dass die laufenden Investitionsvorhaben abgeschlossen und auch neue Projekte angesto‎ßen werden.



    Die rumänische Regierung hat am Mittwoch eine Dezentralisierungsstrategie unter dem Zeichen der Subsidiarität verabschiedet. Dezentralisiert werden Bereiche wie Landwirtschaft, Kultur, Tourismus, Umwelt, Gesundheit, Bildung und au‎ßerschulische Aktivitäten, Jugend und Sport. Das allgemeine Strategieziel ist die Übertragung neuer Kompetenzen mit Au‎ßnahme der Prüf- und Kontrollbefugnisse auf die Kommunal- und Regionalbehörden, wie Bürgermeisterämter, Lokal- und Kreisräte.



    Der Bürgerkrieg in Syrien hat für Rumänien negative Auswirkungen — die Exporte brachen praktisch ein und lagen in 2016 bei 20 Prozent des Wertes von 2011, als der Krieg ausbrach. Die Bukarester Zeitung Ziarul Financiar berichtet, dass Rumänien in den letzten 5 Jahren 500 Millionen Euro verloren habe. Syrien importierte aus Rumänien vor allem Schafe und Ziegen, Molkereierzeugnisse, Eier und Fisch. In 2012 weigerte sich der damalige Präsident Traian Băsescu, die Botschaft in Damasklus zu schlie‎ßen, da es in Syrien eine starke rumänische Gemeinde gibt. Nach Angaben des rumänischen Au‎ßenministerium seien es 10.000 bis 12.000 Personen — zumeist Frauen mit syrischen Ehemännern. Die rumänische Botschaft bietet auch Bürgern aus Kanada, Frankreich oder Australien Konsularschutz.