Tag: Favorit

  • Messe für Bürgerinitiativen: „Wem gehört Bukarest?“

    Messe für Bürgerinitiativen: „Wem gehört Bukarest?“





    In Bukarest haben sich kürzlich neun eingetragene Vereine und Bürgerinitiativen auf einer Messe getroffen, die vom Zentrum für Bürgerbeteiligung (CERE) organisiert worden war. Die Zusammenkunft der Bürgervereine fand unter den Stichworten Wem gehörst Du, Bukarest?“ statt und war bereits die dritte Veranstaltung dieser Art, die den Dialog zwischen den lokalen Behörden und den Bürgern fördern und den zivilgesellschaftlichen Akteuren zeigen soll, wie sie ihre Anliegen besser vorbringen können.



    Von Silvia Boeriu, der Beauftragten für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit des Zentrums für Bürgerbeteiligung, erfahren wir, was für Vereine und Bürgerinitiativen an der Messe teilnahmen.



    Es handelt sich meistens um informelle Gruppen von Menschen, die sich Sorgen machen über Themen wie die Umweltverschmutzung in der Stadt, das Verschwinden von Grünflächen und die Tatsache, dass es in vielen Vierteln keine Spielplätze für Kinder gibt. Zwei wichtige Themen, die auf der Messe zur Sprache kamen, betreffen gro‎ße Parkanlagen in Bukarest, wie den IOR-Park und den Grozăvești-Park. Teile dieser Grünflächen sind derzeit aufgrund von Grundstück-Rückerstattungen und einer juristisch unklaren Situation praktisch brachliegend, für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich und zudem nicht geschützt. Wir haben auch Initiativen, die darauf abzielen, solche Bürgervereine zusammenzubringen. Auf der Messe haben wir das Online-Portal bucuresticivic.ro vorgestellt, eine Karte, die zu vielen Initiativen in Bukarest verlinkt und Details über die Gruppen und ihre Aktivitäten gibt. Jeder, der eine solche Bürgerinitiative unterstützen möchte oder sich um die Lösung eines Problems in seinem Stadtteil oder Bezirk kümmert, kann mit den betreffenden Vereinen in Kontakt treten.“




    Ein gutes Beispiel für eine informelle Gruppe, die sich für die Belange einer Gemeinschaft einsetzt, ist der im Bukarester Randbezirk 16. Februar“ agierende Bürgerverein. Die Probleme im Kiez seien vielfältig und gravierend, sagt Adriana Pascu vom Verein, doch habe man nach mehreren Jahren aktiven Einbringens leider nicht viel erreicht.



    Wir haben unseren Verein im Jahr 2019 gegründet. Wir haben versucht, uns bei den Behörden Gehör zu verschaffen, die uns seit mehr als 30 Jahren ignoriert haben. Unser Ziel ist es, für unsere Rechte einzustehen und einen besseren Lebensstandard in unserem Stadtteil zu erreichen. Obwohl wir Steuerzahler im 1. Bukarester Stadtbezirk sind und dadurch recht kräftig zur Kasse gebeten werden, erhalten wir im Gegenzug rein gar nichts. Die Infrastruktur ist völlig unzureichend, wir haben immer noch ungepflasterte Stra‎ßen. Versorgungseinrichtungen, Infrastruktur, Kinderspielplätze, öffentliche Verkehrsmittel und vieles mehr fehlen seit über 50 Jahren. Niemand hat sich um Fortschritt gekümmert, wir wurden einfach uns selbst überlassen. Mehr noch, unser Viertel ist zu einer Müllhalde für Abfälle aller Art geworden. Die örtlichen Behörden und die bürgernahe Polizei tun absolut nichts für die Einwohner. All unsere Ansätze, alle Bittschriften und Anträge, selbst die Teilnahme unserer Vereinsmitglieder an Ratssitzungen, sind ins Leere gelaufen. Die Behörden behandeln uns Bürger mit Desinteresse.“




    Während die Einwohner des Bezirks 16. Februar“ immer noch gegen die Gleichgültigkeit der Behörden ankämpfen müssen, hatte die sogenannte Initiative Favorit“ im Stadtteil Drumul Taberei einen beispiellosen Erfolg. Benannt nach einem alten, dem Verfall preisgegebenen Kino, gelang es der Bürgerinitiative, die Behörden davon zu überzeugen, den baufälligen Gebäudekomplex zu sanieren und in ein Kulturzentrum samt Kino umzuwandeln. Den Erfolg verdankt die Initiative einer 13-jährigen Beharrlichkeit, erzählt Tudor Chira, Mitglied der Initiative Favorit“:



    Ich denke, unsere Initiative hat es dank der Verbundenheit mit den Menschen in unserem Stadtteil geschafft. Wir sind eine generationsübergreifende Gruppe, mit jungen und alten Menschen. Die Tatsache, dass wir alle dort leben und jeden Tag durch die Gegend ziehen, hat bei uns allen die Vorstellung hervorgerufen, wie schön es wäre, unser altes Kino wieder zu haben — dazu noch ein Kultur- und Gemeinschaftszentrum. Im Laufe der Zeit haben wir es geschafft, die Menschen im Viertel einzubeziehen, die Behörden zu motivieren, mit dem zivilgesellschaftlichen Netzwerk in ganz Bukarest zusammenzuarbeiten. Und das gab uns die Kraft, weiterzumachen. Die einfache Tatsache, dass sich auch andere Menschen für unser Projekt interessierten, dass wir von Kollegen oder Freunden aus anderen Vierteln besucht wurden, die sich nach dem Stand des Projekts erkundigten, hat die Motivation in der Gruppe gestärkt. In unserem Bürgerverein gibt es einige ganz besondere Menschen, die einfach nie aufgeben.“




    Ziel der Messe für zivilgesellschaftliche Vereine und Bürgerinitiativen war es ausdrücklich, die Vernetzung zu fördern. In dem Sinne waren auch Vertreter der Stadt und der einzelnen Bezirksleitungen Bukarests eingeladen. Unter ihnen sogar der Präfekt von Bukarest höchstpersönlich. In dieser Funktion vertritt Rareș Hopincă die Regierung in der Stadtverwaltung. Er räumt Missstände im Verhältnis der Kommunalpolitik zu den Bürgern ein, glaubt aber, dass Zusammenhalt und Verantwortungsbewusstsein erst aufgebaut werden müssen:



    In der Vergangenheit haben wir uns in dem Glauben geirrt, dass der öffentliche Raum niemandem gehört. Deshalb haben wir gro‎ße Probleme mit der Vermüllung, deshalb ist die Umweltverschmutzung so allgegenwärtig, deshalb sind zum Beispiel alle Seen in Rumänien mit KunststoffAbfälle verschmutzt, weil die Menschen sehr falsch denken, dass der öffentliche Raum niemandem gehört. Das ist völlig falsch. Der öffentliche Raum gehört uns allen, und das müssen wir ganz klar verstehen. Wir, die Behörden und die Zivilgesellschaft, müssen einen Mentalitätswandel herbeiführen und alle Menschen davon überzeugen, dass wir einen gro‎ßen Schritt nach vorn machen, wenn jeder Einzelne sich um diesen einen Quadratmeter im öffentlichen Raum neben dem Wohnblock, neben dem eigenen Haus oder an der Stra‎ße nebenan kümmern.“




    Das Zentrum für Bürgerbeteiligung (CERE), das die Messe organisiert hat, fördert seit 10 Jahren das zivilgesellschaftliche Engagement in Rumänien. In dieser Zeit, haben die Menschen gelernt, sich zu mobilisieren und durchzuhalten, wie Silvia Boeriu, die Kommunikationsbeauftragte der Plattform, feststellt:



    Bukarest verfügt jetzt über eine Menge Ressourcen. Die Bürgervereine sind besser vernetzt, sie wissen, wie sie die Instrumente der Bürgerbeteiligung effektiver einsetzen können, und sie erreichen die Behörden schneller. Wichtig ist jetzt, dass die Behörden auf ihre Stimmen hören. Die Behörden scheinen nun offener zu sein, in dem Sinne, dass sie sich wahrscheinlich daran gewöhnt haben, dass die Menschen hartnäckig sind und ihr Recht auf ein Leben in einer Stadt einfordern, in der wir gerne leben möchten. Die Kommunalpolitiker sind offener, sie sind etwas aufmerksamer geworden, besonders jetzt, wo der Wahlkampf naht. Doch im Allgemeinen ist es eher so, dass Anliegen, die von Bürgern initiiert werden, immer noch äu‎ßerst schwer Gehör bei den Behörden finden, vor allem solche, die Haushaltszuwendungen erfordern oder vor Gericht geklärt werden müssen.“




    Obwohl die Kommunikation mit der Kommunalverwaltung immer noch schwierig ist, haben die Bürger gelernt, nicht aufzugeben, und ihre Beharrlichkeit hat sich offensichtlich gelohnt, zumal auch Vertreter der Behörden an einer Messe für Bürgerinitiativen teilgenommen haben.

  • Bürgerinitiativen: Das Kino »Favorit« im Bukarester Stadtviertel Drumul Taberei

    Bürgerinitiativen: Das Kino »Favorit« im Bukarester Stadtviertel Drumul Taberei

    Das Wohnviertel Drumul Taberei ist in den sechziger Jahren am Rande der rumänischen Hauptstadt Bukarest erbaut worden. Jahrzehnte später entwickelte es sich zu einem der schönsten Wohnviertel. Zwischen den Wohnblocks mit vier, acht oder zehn Stockwerken sind Schulen, Kindergärten, Kinos, Konditoreien, Kaufhäuser, Fotoateliers errichtet worden. Irgendwo in der Mitte war eine kleine Einkaufsmeile, eine kleine Esplanade, wo sich die Jugendlichen treffen konnten. Das Stadtviertel hatte also ein eigenes Zentrum, die Freizeit der Menschen drehte sich um das kleine Kino und das Kaufhaus. Das Kino Favorit“ ist seit 17 Jahren geschlossen. Das Kaufhaus und die Läden rundherum sind heute völlig umgebaut worden, sehr zur Unzufriedenheit der Anwohner. Dagegen gründeten einige eine Initiative. Marilena Trică erläutert ihre Anliegen:



    Die sogenannte Favorit-Initiative ist eine Gruppe, die aus Freunden, Nachbarn und andere Bürgern mit einem gemeinsamen Ziel, und zwar das Kino Favorit wiederzubeleben, gebildet ist. Die Initiative wurde im Mai 2010 mithilfe des Ressourcen-Zentrums für Öffentliche Teilnahme (CERE) gegründet. 2010 haben die Vertreter des Zentrums an die Türen von 120 Wohnungen geklopft, haben die Bürger zu einem Gespräch eingeladen. Diese sollten ihre Probleme bekanntmachen und ihre Meinungen äu‎ßern. Sie haben auf die Initiative der Bewohner geantwortet. Bei den Gesprächen wurden die Teilnehmer gebeten, auf einem Zettel zu schreiben, was sie sich in der Umgebung wünschen. Nach der Zusammenfassung und Auswertung der Gespräche kam heraus, dass die Menschen das Kino Favorit wieder haben wollten. Das Kino soll wieder funktionieren. Die Gruppe hat über 300 Mitglieder.“




    Was die Mitglieder der Initiativgruppe wünschen, ist nicht nur die einfache Wiedereröffnung des Kinos, sondern die Einrichtung eines richtigen Kulturzentrums, wo Theateraufführungen, Konzerte, Vorlesungen organisiert werden können. Die Jugendlichen und die Rentner sollen hier ihre Freizeit verbringen können. Der Soziologe Mircea Kivu spricht über das Herz einer Gemeinschaft:



    Die Wohnviertel brauchen nicht nur Wasserleitungen, Wärme, Gas usw. Das Stadtviertel Drumul Taberei hat alles, was es braucht: Kinosäle in Malls, Kaufhäuser, Gewerberäume. Die Wohnviertel brauchen aber auch symbolische Bezugspunkte. Die Bewohner des Stadtviertels wollen nicht nur einfache Konsumenten sein, sie wünschen sich ein gemeinschaftliches Leben. Es geht um die Entwicklung der Wohnviertel zu Gemeinschaften und nicht zu einfachen Ballungsräumen.“




    Heute versuchen kleine Gruppen aus verschiedenen Vierteln und Städten, wie eine Gemeinschaft zu handeln. In Drumul Taberei gibt es auch andere Initiativgruppen wie Callatis Drumul Taberei“ und die Initiative Tudor Vladimirescu“. In einem anderen Bukarester Stadtviertel ist die Lacul Tei“ — Gruppe gegründet worden. Wenn die Menschen Mitglieder einer Gruppe sind, dann fühlen sie sich als Teil einer Gemeinschaft. Der Gemeinschaftsgeist beginnt zu wirken. Der Soziologe Mircea Kivu kennt auch weitere ähnliche Initiativen in anderen Städten:



    In Iaşi z.B. widersetzt sich eine Gruppe der Abholzung der Lindenbäume im Stadtzentrum. Eine andere Initiativgruppe ist in Oradea (Gro‎ßwardein) tätig. Sie wünscht die Wiederbelebung einer Fu‎ßgängerzone und ihre Umwandlung in eine Gewerbezone. Die Menschen beginnen sich selbst zu organisieren. Ohne derartige Initiativen werden die Behörden weiterhin willkürlich handeln.“




    Marilena Trică schildert weiter, wie die Behörden auf das Anliegen der Favorit-Initiative reagiert haben:



    Wir haben mehrere Petitionen geschrieben und an den Sitzungen des Lokalrates teilgenommen, wir haben Pressemitteilungen verfasst und wir haben uns auch gestritten. Es war aber nicht alles umsonst. 2011 haben wir Gelder bekommen und die Machbarkeitsstudie durchgeführt. 2012 haben wir Geld vom Lokalhaushalt bekommen und das technische Projekt herausgearbeitet. 2013 wurden uns 2,6 Millionen Euro zugesprochen. Leider konnten wir das Projekt nicht weiter umsetzen, weil das Kulturministerium das Gebäude besitzt. Wir wollen, dass das ehemalige Kino Favorit vom 6. Bukarester Stadtbezirk übernommen wird. Deshalb schreiben wir weiter Petitionen.“




    Zurzeit ist das Projekt im bürokratischen Dickicht stecken geblieben. Das Kulturministerium, Eigentümer des Kinos, hat kein Geld, um sich um die Sanierung zu kümmern; der 6. Bukarester Stadtbezirk darf das Gebäude nicht verwalten, weil es ihm nicht gehört. So lange wollen Marilena Trică und ihre Kollegen aus der Initiativgruppe Favorit“ mit Bittschriften an die Behörden weitermachen:



    Ich will Ihnen ein Beispiel geben. Folgendes hat ein Mitglied unserer Gruppe an das Kulturministerium geschrieben: ‚Sehr geehrte Herren, ich bin ein US-Bürger und wohne seit 20 Jahren in Drumul Taberei. Ich liebe dieses Stadtviertel. Hier gibt es aber eine traurige Ruine, das Kino Favorit. Ich verstehe das Problem nicht hundertprozentig, glaube aber, das Ministerium könnte der Initiativgruppe helfen.‘ Ein weiteres Gesuch haben wir beim Bürgermeister des Stadtviertels eingereicht: ‚Keine weiteren Stiefmütterchen-Parzellen, keine neuen Bordsteine im 6. Bezirk! Wir brauchen Investitionen und den guten Willen, um das Kino »Favorit« für Bildung und Erziehung wieder funktionsfähig zu machen.‘“




    Als Beweis, dass derartige Initiativen Erfolg haben, haben die Mitglieder der Initiativgruppe Favorit am 26. September die Behörden überzeugt, anlässlich der Tage des Stadtviertels das ehemalige Kino vorübergehend zu öffnen. Im Foyer wurden zwei Kurzfilme projiziert. Der gro‎ße Besucherandrang machte den Mitgliedern der Initiativgruppe Mut.

  • L’esprit civique dans les quartiers bucarestois

    L’esprit civique dans les quartiers bucarestois

    Parmi les bâtiments de 4, 8 ou 10 étages, ont fait leur apparition des écoles, des maternelles, des dispensaires et même une salle de cinéma, ouverte dans un ensemble de constructions où se trouvaient aussi une pâtisserie, un magasin dit « universel » où l’on vendait des produits en tout genre, un atelier photo et un salon de coiffure pour hommes.



    Au beau milieu de ce périmètre se trouvait un petit marché et une petite esplanade qui servait de lieu de rendez-vous et de rencontres pour les jeunes — et les moins jeunes. Le quartier s’est ainsi doté d’un centre, autour duquel les gens pouvaient jeter les bases d’une communauté. Pourtant, depuis 17 ans, le cinoche « Favorit » reste fermé et la zone commerciale a été entièrement changée — au grand regret de nombreux habitants de la zone, qui se sont d’ailleurs réunis pour constituer un comité d’initiative. Dans quel but? Une de ses membres, Marilena Trică, explique. « L’initiative « Favorit » est un groupe d’amis, de voisins et de citoyens qui souhaitent la même chose : faire revivre le cinéma « Favorit » et la zone qui s’étend tout autour. Nous avons créé ce groupe en mai 2010, avec le concours du Centre de ressources pour la participation publique. A ce moment-là, les représentants du Centre sont allés frapper aux portes de 120 appartements pour inviter leurs habitants à un débat sur les problèmes auxquels ils sont confrontés. La mobilisation a dépassé les attentes : la moitié des familles invitées ont répondu à l’appel. Les participants ont été priés de noter sur un bout de papier les changements qu’ils souhaitaient pour la zone où ils habitaient. En centralisant les réponses, on a constaté, avec surprise, que les gens souhaitaient, presque tous, une nouvelle vie pour a salle de cinéma « Favorit ». C’est ainsi qu’est né le groupe d’initiative. Il compte une dizaine de membres actifs, qui se réunissent régulièrement, et 300 membres au total.



    Ce que ces personnes souhaitent, ce n’est pas tout simplement de réouverture de la salle, mais que tout l’ensemble devienne un centre culturel où l’on organise des spectacles de théâtre et des concerts, où les retraités puissent socialiser et les jeunes trouver un loisir, où les enfants puissent participer à des ateliers, à des cours ou à des activités éducatives, bref, qu’il redevienne « le cœur d’une communauté », comme l’appelle le sociologue Mircea Kivu. « Les quartiers d’une ville n’ont pas uniquement besoin de services communaux. De ce point de vue-là, le quartier Drumul Taberei ne manque de rien, il dispose de salles de cinéma dans ses galeries commerciales et d’espaces commerciaux à profusion. Pourtant, les quartiers ont aussi besoin de ce que j’appellerais « des repères symboliques », c’est-à-dire d’endroits où les gens puissent se rencontrer, où ils puissent avoir une vie communautaire. Il est donc nécessaire que ces quartiers se développent en tant que communautés et non pas comme simples « agglomérations humaines », si je puis dire. »



    Le régime communiste a détruit l’esprit associatif, ça c’est vrai. Et pourtant, depuis quelque temps, dans différents quartiers ou dans différentes villes, de petits groupes commencent à se constituer et à agir comme une communauté. Le quartier « Drumul Taberei » compte même plusieurs groupes d’initiatives — le groupe « Callatis Drumul Taberei » et l’initiative Tudor Vladimirescu.



    Dans un autre quartier de la capitale a été créé le groupe « Lacul Tei ». Lorsque le gens sentent appartenir à une communauté, l’esprit civique commence à s’éveiller. Le sociologue Mircea Kivu connaît des initiatives similaires dans d’autres villes du pays. « En effet, à Iaşi, dans l’est de la Roumanie, s’est récemment constituée l’initiative de ceux qui s’opposent à la décision d’abattre les tilleuls du centre ville. Une autre belle initiative à mentionner est celle de la ville d’Oradea, dans le nord-ouest du pays. Il s’agit d’un groupe qui s’est constitué pour faire reconstruire un passage commercial et le transformer en centre communautaire. On voit surgir un peu partout des actions de ce genre, les gens commencent à s’organiser eux-mêmes. En l’absence de telles initiatives, les autorités ne feront qu’à leur tête. »



    Pour en revenir au groupe d’initiative « Favorit », ce qu’il a obtenu des autorités, c’est à Marilena Trică de nous l’expliquer. « Nous avons rédigé et déposé un tas de pétitions, nous sommes intervenus lors des réunions du conseil local de la mairie de l’arrondissement, nous avons diffusé des communiqués de presse. Nous nous sommes même disputés avec les responsables. Et voici ce que nous avons obtenu : en 2011, les fonds destinés au projet « Favorit » ont été approuvés et l’étude de faisabilité a été réalisée. En 2012 nous avons obtenu des fonds du budget local et réalisé le projet technique. En 2013, à notre grande joie, nous nous sommes vu allouer 2,6 millions d’euros pour la mise en œuvre du projet. Malheureusement, les travaux n’ont pas encore commencé, car le bâtiment qui abrite le cinéma n’appartient pas à la mairie, mais au ministère de la Culture, par le biais de la Régie autonome de distribution et d’exploitation des films România Film. Nous nous battons donc pour que la mairie du 6e arrondissement de la capitale entre en possession de ce bâtiment et puisse réaliser l’investissement. Aussi, poursuivons-nous la série des pétitions. »



    Pour l’instant, le projet est donc bloqué, à cause de la bureaucratie, entre la Régie autonome de distribution et d’exploitation des films România Film, qui a abandonné le bâtiment abritant la salle de cinéma, et la mairie du 6e arrondissement, qui ne peut pas en devenir propriétaire.



    Cependant, Marilena Trică et les autres membres du groupe d’initiative envoient aux autorités des cartes postales où ils expriment leurs requêtes — d’une façon plutôt inhabituelle. « En voici un exemple : une carte postale envoyée au ministère de la Culture, porte le texte suivant : « Messieurs, je suis citoyen américain résidant au quartier Drumul Taberei depuis 20 ans. J’aime notre quartier, mais il y a là une triste ruine : le cinéma « Favorit » et nous souhaitons qu’il soit transformé en centre commercial. Je ne comprend pas à 100% le problème, mais je pense que le ministère peut aider ce groupe. » Et puis, nous avons adressé une demande à la mairie du 6e arrondissement dans les termes suivants : «Nous ne voulons pas de petites fleurs et de nouvelles bordures de trottoir dans le 6e arrondissement. Nous voulons de l’argent, de la bonne volonté et de l’éducation pour le cinéma « Favorit ».



    Pour prouver que les actions civiques portent leurs fruits, le 26 septembre, à l’occasion des « Journées du Quartier », les membres du groupe d’initiative ont réussi à convaincre les autorités à ouvrir les portes du cinéma «Favorit». Deux courts métrages ont été présentés dans le hall du bâtiment et le grand nombre de spectateurs les ont fait espérer qu’ensemble, ils finiront par atteindre leur but.


    (Aut.: Christine Leşcu ; Trad. : Dominique)

  • Spiritul civic din cartierele bucureştene

    Spiritul civic din cartierele bucureştene

    Clădit la sfârşitul anilor 60, la periferia de atunci a Bucureştiului, cartierul Drumul Taberei a devenit, de-a lungul deceniilor, ceva mai mult decât un cartier-dormitor. Printre blocurile cu patru, opt sau zece etaje, au fost construite şcoli, grădiniţe, dispensare şi chiar un cinematograf, amplasat într-un ansamblu de clădiri care găzduiau o cofetărie, un magazin universal, un atelier fotografic şi o frizerie. În mijloc, era o piaţetă, un mică esplanadă, unde tinerii, dar nu numai ei, îşi putea da întâlnire. Cartierul căpătase, aşadar, un centru în jurul căruiau oamenii puteau clădi o comunitate. De 17 ani, însă, cinematograful Favorit” e închis, iar zona comercială complet transformată, spre regretul multor locatori din apropiere care s-au şi constituit într-un grup de iniţiativă. Cu ce se ocupă acest grup aflăm de la o membră a sa, Marilena Trică: Iniţiativa Favorit este un grup de prieteni, de vecini, de cetăţeni care-şi doresc acelaşi lucru: revitalizarea cinematografului Favorit şi al centrului comunitar de acolo. Ne-am înfiinţat în mai 2010 cu ajutorul Centrul De Resurse Pentru Participare Publică (CERE). Atunci, în 2010, CERE a bătut la uşa a 120 de apartamente şi i-a invitat pe cetăţenii din zona Favorit la o discuţie să spună ce părere au despre problemele lor. Deşi nu ne aşteptam, au răspuns invitaţiei locuitorii din 60 de apartamente, deci jumătate din cei invitaţi. La discuţii, oamenii au fost rugaţi să scrie pe o hârtiuţă ce ar vrea să se întâmple în zona lor. Când s-au centralizat răspunsurile, surpriza a fost să aflăm că oamenii îşi doreau ca cinematograful Favorit să renască. Aşa a luat naştere grupul. Acum membri activi, care se întâlnesc regulat, sunt în jur de 10. Dar în baza noastră de date sunt peste 300 de membri.



    Ce doresc aceşti oameni nu este pur şi simplu redeschiderea cinematografului, ci transformarea complexului Favorit de altădată într-un centru cultural unde să se organizeze chiar spectacole de teatru şi concerte, un loc unde pensionarii să socializeze, unde tinerii să-şi petreacă timpul liber şi în care copiii să vină la cercuri sau la cursuri sau la alte activităţi educative, de fapt “inima unei comunităţi”, cum o numeşte sociologul Mircea Kivu: Cartierele unui oraş n-au nevoie doar de utilităţi, aşa că dacă vorbim strict despre funcţiuni, cartierul Drumul Taberei are tot ce-i trebuie: are cinematografe în mall-uri, are spaţii comerciale din belşug. Dar, în afară de asta, cartierele au nevoie de ceea ce aş numi repere simbolice”, adică de locuri în care oamenii să se întâlnească în calitate de persoane, nu de simpli consumatori, şi să aibă o viaţă comunitară. E vorba de necesitatea ca aceste cartiere să se dezvolte ca nişte comunităţi, nu ca simple aglomerări de locuitori.”



    Deşi este adevărat că regimul comunist a distrus spiritul de asociativitate, în ultima vreme, mici grupuri din diverse cartiere şi oraşe, încep să acţioneze ca o comunitate. În cartierul Drumul Taberei mai sunt câteva grupuri de iniţiativă, precum Grupul Callatis Drumul Taberei” şi Iniţiativa Tudor Vladimirescu, iar în alt cartier bucureştean s-a înfiinţat “Grupul Lacul Tei”. Atunci când oamenii simt că fac parte dintr-o comunitate, simţul civic începe să acţioneze. Sociologul Mircea Kivu cunoaşte şi alte iniţiative similare, în alte oraşe: E una recentă în Iaşi, iniţiativa celor care se opun tăierii teilor din centrul oraşului. Ştiu de o altă iniţiativă frumoasă din Oradea a unui grup care s-a asociat pentru revitalizarea unui pasaj comercial şi refacerea lui ca un centru comunitar. Încep să se simtă acţiuni de genul acesta, ale oamenilor care pornesc ei singuri să se organizeze. Fără acest gen de iniţiative, nu se va întâmpla decât ce vor autorităţile.



    Ce au obţinut de la autorităţi, membrii grupului Iniţiativa Favorit”, ne spune Marilena Trică: Am făcut o grămadă de petiţii, de interpelări în cadrul şedinţelor consiliului local al primăriei de sector, am dat comunicate de presă. Ne-am şi certat cu ei. Dar iată ce am obţinut.În 2011, s-au aprobat fondurile şi s-a realizat studiul de fezabilitate pentru Proiectul Favorit. În 2012, s-au obţinut bani din bugetul local şi s-a şi realizat proiectul tehnic, în 2013, spre marea noastră bucurie, ni s-au aprobat 2,6 milioane de euro pentru punerea în practică a proiectului. Din păcate, nu s-a trecut încă la această fază din cauza faptului că proprietarul clădirii cinematografului nu este primăria. Clădirea este deţinută de Ministerul Culturii prin RADEF cu care ne luptăm pentru ca primăria sectorului 6 să o dobândească şi să poată face investiţia. De aceea, continuăm cu petiţiile.”



    Momentan, proiectul de revitalizare e blocat din cauza birocraţiei, între RADEF (Regia Autonomă de Distribuţie şi Exploatare a Filmelor RomâniaFilm) care a abandonat clădirea cinematografului şi primăria sectorului 6 care nu o poate prelua. Între timp, Marilena Trică şi colegii săi din Iniţiativa Favorit” trimit autorităţilor cărţi poştale cu doleanţele lor.



    Un exemplu către Ministerul Culturii: Stimaţi domni, sunt un cetăţean al SUA, cu reşedinţă în Drumul Taberei, de 20 de ani. Iubesc cartierul nostru, dar există o ruină tristă, cinema Favorit, şi vrem transformarea lui în centrul cultural. Nu înţeleg problema 100%, dar cred că e în puterea ministerului să ajutaţi acest grup.” Şi o cerere către primăria sectorului 6: Fără panseluţe şi borduri în sectorul 6. Bani, bunăvoinţă şi educaţie pentru cinema Favorit.”



    Ca o dovadă că acţiunile civice dau roade, pe 26 septembrie, cu ocazia evenimentului Zilele Cartierului”, membrii Iniţiativei Favorit au reuşit să convingă autorităţile să deschidă porţiile cinematografului. Au fost proiectate, în hol, două scurt metraje, dar numărul mare de spectatori le-au dat speranţa că împreună, poate, vor reuşi.

  • Das Rennen um das Präsidentenamt

    Das Rennen um das Präsidentenamt

    Nach der umstrittenen Bilanz des Präsidenten Traian Băsescu am Ende seines zweiten und verfassungsgemä‎ß letzten Mandats sorgen die nahenden Präsidentschaftswahlen in Rumänien für besondere Aufmerksamkeit. Als klarer Favorit gilt der sozialdemokratische amtierende Ministerpräsident Victor Ponta, so die bisherigen Umfragen zur Wahlabsicht. Ponta ist der Vorsitzende einer Partei, die die meisten Ämter in Staatsbehörden besetzt, und erfreut sich zudem einer besonderen Popularität als Spitzenpolitiker, der den Schwierigkeiten aller Rumänen Aufmerksamkeit schenke. Dieses Image wird allerdings von einem Teil der Medien stark gefördert. Überdies zeigen die Sozialdemokraten einen besonders starken Willen zum Sieg, da sie seit 2000 die Präsidentschaftswahl nicht mehr gewonnen haben.



    Der 42-jährige Präsidentschaftskandidat Ponta gilt in der rumänischen politischen Szene als sehr jung. Seine Gegner bezeichnen ihn eher als “unreif”, um das Amt des Staatschefs zu bekleiden, und einige seiner Auftritte in der Öffentlichkeit haben im Laufe der Zeit die Zweifel an seiner politischen Reife genährt. Während die politische Linke mit Ponta alles auf eine Karte setzt, haben sich die Rechten die Entscheidung für die Präsidentschaftskandidatur schwieriger gemacht.



    Die wichtigsten rechtsorientierten Parlamentsparteien, die National-Liberale Partei (PNL) und die Liberal-Demokratische Partei (PDL) haben sich jüngst zusammengeschlossen und die Christlich-Liberale Allianz gebildet. Der deutschstämmige und langjährige Bürgermeister des mittelrumänischen Sibiu, zu deutsch Hermmanstadt, wurde zum Kandidaten der neugebildeten Allianz bei der Präsidentschaftswahl nominiert. Der gebürtige Siebenbürger liegt in der Wählergunst in seiner Region deutlich vorn und erfreut sich auch der Beliebtheit, die zahlreiche Rumänen der “deutschen Ernsthaftigkeit” entgegenbringen.



    In den Augen seiner Gegner gilt Johannis hingegen als zu “provinziell”, um das Präsidentenamt in Bukarest zu bekleiden. Soziolgen zufolge sei die Wählerschaft zum grö‎ßten Teil nicht bereit, ein Mitglied einer nationalen Minderheit protestantischer Konfession als Präsidenten eines Landes zu akzeptieren, dessen Bevölkerung zu 80% aus Christlich-Orthodoxen besteht. Den bisherigen Umfragen zur Wahlabsicht zufolge gilt Johannis dennoch als Gegenkandidat des amtierenden Ministerpräsidenten Ponta in der Stichwahl. Die anderen rechtsorientierten Kandidaten liegen in den Umfragen mit einstelligen Prozenten weit hinten. Der ehemalige Ministerpräsident Călin Popescu-Tăriceanu tritt laut Politikbeobachtern bei den November-Wahlen im Namen des sogenannten liberal-reformierten Dissidententums vergebens an.



    Selbst wenn von der eigenen Partei widerrufen, tritt die liberal-demokratische Europaabgeordnete Monica Macovei (PDL) auch bei den Wahlen an, weil sie laut eigener Aussage mit dem verstorbenen Nelson Mandela geistig verwandt sei. Im den Reihen der präsidentennahen Volksbewegung PMP löst die nahende Präsidentschaftswahl heftige Unruhen aus: Selbst wenn er von der Parteiführung zum Kandidaten ernannt wurde, wird dem ehemaligen Minister Cristian Diaconescu sein Antreten von der Parteichefin Elena Udrea strittig gemacht. Die letztere ist stark überzeugt, dass sie das einzige Parteimitglied sei, das als Gegenkandidat für Victor Ponta gelten kann, selbst wenn sie sich keiner Popularität in der Wählergunst erfreut.