Tag: FILIA

  • Gewalt gegen Frauen:  Barometer für 2022 zeigt  differenziertes Bild

    Gewalt gegen Frauen: Barometer für 2022 zeigt differenziertes Bild





    Geschlechtsspezifische Gewalt ist eine dramatische Realität in allen europäischen Ländern, und sie macht auch vor Rumänien nicht halt. In den letzten Jahren wurde eine Reihe von Ma‎ßnahmen ergriffen, um die Täter zu bestrafen und Frauen vor Übergriffen zu schützen, die sich hauptsächlich gegen sie richten. Dazu gehören z.B. einstweilige Verfügungen und Tätern das Tragen von elektronischen Armbändern aufzuerlegen.



    Die von der rumänischen Polizei erfassten Daten über häusliche Gewalt zeigen, dass in den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 18 507 Frauen Opfer von Gewalt wurden, darunter 18 Fälle von Mord, 13 Mordversuche und 12 801 Körperverletzungen. Experten sind jedoch der Ansicht, dass die vorhandenen Daten nach wie vor nicht aussagekräftig sind, da sich die Statistiken nur auf körperliche Gewalt beziehen, ohne die anderen Arten von Gewalt gegen Frauen zu berücksichtigen, die im rumänischen Gesetz beschrieben sind. Ionela Băluță, Professorin an der Fakultät für Politikwissenschaft der Universität Bukarest und Mitverfasserin des Barometers für geschlechtsspezifische Gewalt im Jahr 2022, erklärt, warum umfassende Informationen notwendig sind:



    Im Mittelpunkt dieses Barometers steht die Gewalt gegen Frauen. Wie wir in der einleitenden Studie dargelegt haben, war unser Anliegen, auf die Art und Weise einzugehen, wie das Phänomen sowohl im akademischen Bereich als auch im politischen Diskurs betrachtet und erklärt wird. Übrigens hat Rumänien ja auch die Istanbul-Konvention ratifiziert und im vergangenen Jahr eine erste Bewertung vorgenommen. Dieses Übereinkommen verfügt über einen internationalen Überwachungs- und Bewertungsausschuss namens GREVIO, der Länderberichte erstellt. Und im Länderbericht über Rumänien ist einer der Punkte, der von den GREVIO-Experten nachdrücklich als negativ hervorgehoben wird, die Erhebung von Daten. Wenn wir den online verfügbaren und in einschlägigen Kreisen bekannten GREVIO-Bericht lesen, dann stellen wir fest, dass wir keine handfesten Daten über Gewalt gegen Frauen haben. Dies ist eines der grö‎ßten Probleme, denn wir können keine angemessenen politischen Ma‎ßnahmen fordern, wenn wir nicht genau wissen, wie das Phänomen Gewalt gegen Frauen tatsächlich gewichtet ist. Zweitens wird dadurch auch deutlich, dass die Geschlechterperspektive in der Art und Weise, wie die rumänischen Behörden die Gesetzgebung geändert und die öffentliche Politik gestaltet haben, nicht oder nur unzureichend berücksichtigt wird.“



    Das vom FILIA-Zentrum (einer feministischen NGO) koordinierte und durch einen Zuschuss der deutschen Botschaft in Bukarest finanzierte Gender Violence Barometer 2022 ist erst die zweite Studie zu diesem Thema seit 2003. Damals hie‎ß die Untersuchung Barometer für häusliche Gewalt“ und hatte somit einen engeren Begriff im Mittelpunkt. Dennoch sei es möglich, die 20 Jahre auseinanderliegenden Daten zu vergleichen, sagt die Politikwissenschaftlerin Ionela Băluță:



    Ich glaube nicht, dass wir nach diesem Vergleich sagen können, dass wir einen spektakulären Fortschritt in Bezug auf das Bewusstsein, die Sensibilisierung und die Ablehnung von Gewalt gegen Frauen erzielt haben. Die Toleranz gegenüber körperlichen Übergriffen hat sich in der Tat deutlich verschoben. Es wäre ziemlich bösartig, Schläge, Ohrfeigen und sogar Beleidigungen nicht als körperliche Übergriffe zu bezeichnen. Selbst aus unserem Barometer geht hervor, dass diese Erscheinungsformen als Formen der Gewalt anerkannt werden. Im Vergleich zu 2003 hat der Grad der Ablehnung stark zugenommen. Im Allgemeinen werden diese Formen der Gewalt von mehr als 80 % der Bevölkerung abgelehnt, was 2003 noch nicht der Fall war. Bei den weniger bekannten Formen der Gewalt, die jedoch im Gesetz verankert sind, d.h. soziale Gewalt, wirtschaftliche Gewalt und psychologische Gewalt, ist hingegen nur eine leichte Zunahme der Ablehnung zu verzeichnen. Es ist nicht viel, aber es sind immerhin sieben Prozent. Ich möchte Ihnen ein Beispiel nennen. Gegenwärtig halten etwa 25 % der Befragten es für kaum oder gar nicht schlimm, wenn eine Frau ihr Geld nicht nach Belieben ausgeben darf, wenn eine Frau nicht ohne Begleitung ihres Partners aus dem Haus gehen darf oder wenn eine Frau keinen Freundeskreis haben darf.“




    Weitere Daten des Barometers zur Gewalt gegen Frauen zeigen ein in Teilen der Bevölkerung ebenfalls rückständiges Bild: 19 % der Befragten halten es für kaum oder überhaupt nicht verwerflich, wenn eine Frau vergewaltigt wird, nachdem sie zugestimmt hat, in das Haus eines Mannes mitzugehen, und 12 % finden es nicht verabscheuenswert, wenn eine aufreizend gekleidete Frau vergewaltigt wird. Ionela Băluță kommentiert:



    Wenn wir uns die Einstellung zu Vergewaltigungen ansehen, werden die in der Bevölkerung weit verbreiteten Stereotype sehr deutlich. Und je niedriger das Bildungsniveau oder je patriarchalischer die Werte sind, desto besorgniserregender sind die Prozentzahlen. Selbst wenn die Befragten beispielsweise eine Vergewaltigung für inakzeptabel halten und diese von der Mehrheit als sehr schwerwiegende Straftat angesehen wird, wollten wir herausfinden, was die Menschen denken, die eine andere Einstellung dazu haben. Denn auf die Frage, was sie davon halten, wenn eine Frau vergewaltigt wird, nachdem sie zugestimmt hat, mit einem Mann zu ihm nach Hause zu gehen, kommt die Antwort, dass es in so einem Fall nicht mehr so schlimm sei. Als ob, wenn Frauen in ihrem sozialen Leben sich mit Männern verabreden, um bestimmte Orte aufzusuchen, oder zu sich oder zu ihm zu gehen, um sich zu unterhalten, die Vergewaltigung automatisch dazugehören würde. Das hört sich an, wie wenn man sagen würde: »Passt ja auf, ihr Frauen, wenn ihr dem einem oder dem anderen Vorschlag eines Mannes zustimmt!« Leider glaubt ein gro‎ßer Teil der Menschen in Rumänien, die so denken, dass Frauen in solchen Fällen eine Vergewaltigung stillschweigend hinnehmen müssten. Und es gibt noch etwas, das besorgniserregend ist. Wir haben insbesondere gefragt: »Wie schlimm ist es Ihrer Meinung nach, wenn ein minderjähriges Mädchen Sex mit einem erwachsenen Mann hat?« In Wirklichkeit gibt es diese Situation gar nicht. Eine Minderjährige kann von einem Mann nur vergewaltigt werden. Zumindest nach dem Gesetzestext, wenn wir uns nicht mit anderen Fragen der Ethik, Moral usw. befassen, denn die juristische Definition besagt, dass man in dem Moment, in dem man einer Handlung nicht ausdrücklich zustimmt, man genötigt wird, etwas zu tun. Aber unsere Befragten erachteten es als weniger schlimm, wenn eine Minderjährige Sex mit einem erwachsenen Mann hat, als wenn eine Frau von einem Fremden vergewaltigt wird.“




    Mit dem Barometer für Gewalt gegen Frauen 2022 wollten die Autorinnen dem Mangel an offiziellen Daten über die Verbreitung geschlechtsspezifischer Gewalt in all ihren Formen entgegenwirken. Es soll ferner auch den Behörden als Arbeitsinstrument dienen, um geeignete Ma‎ßnahmen von der Politik zu fordern.

  • Häusliche Gewalt gegen Frauen nahm während des Lockdowns zu

    Häusliche Gewalt gegen Frauen nahm während des Lockdowns zu

    Seit dem Beginn der Pandemie und der Einführung der ersten Freizügigkeitsbeschränkungen im Frühjahr 2020 wurde signalisiert, dass die Zahl der Fälle von häuslicher Gewalt weltweit sprunghaft ansteigt. Die EU-Mitgliedsstaaten, darunter auch Rumänien, bildeten da keine Ausnahme, und die Frauen hatten in mancher Hinsicht noch grö‎ßere Schwierigkeiten als sonst zu bewältigen, sagt Andreea Rusu, Geschäftsführerin des FILIA-Zentrums, einer Vereinigung, die sich für den Schutz der Rechte von Frauen einsetzt:



    In Rumänien gab es in den ersten neun Monaten des Jahres mehr als 20.000 Fälle von Schlägen oder anderer häuslicher Gewalt. Auch die Zahl der Anrufe bei der Notrufnummer 112 war um 18% höher als im gleichen Zeitraum 2019. Gleichzeitig verdoppelten sich während des Notstands die Anrufe bei der kostenlosen Nummer der Nationalen Agentur für die Gleichstellung von Frauen und Männern, bei der sich Frauen über die Dienste informieren können, die sie im Falle von Gewalt nutzen können. Frauen waren auch mit anderen Hindernissen konfrontiert. Um zum Beispiel von zu Hause aus eine einstweilige Verfügung zu beantragen, benötigten sie einen Internetzugang, einen Computer und einen Drucker. Aber jeder wei‎ß, dass es in Rumänien in ländlichen Gebieten keinen Internetzugang gibt, vor allem nicht in den benachteiligten Gebieten. Viele Frauen haben einfach nicht die notwendigen technischen Mittel zu Hause, um das zu tun.“




    Während des Notstands, der von März bis einschlie‎ßlich Mai 2020 verhängt wurde und die Bewegungsfreiheit stark einschränkte, waren viele Frauen praktisch in ihren Häusern mit den Gewalttätern gefangen. Sie konnten das Haus nicht verlassen und hatten niemanden, an den sie sich um Hilfe wenden konnten. Abgesehen davon, dass der Antrag auf eine einstweilige Verfügung online gestellt werden musste, wurden auch einige Gerichte geschlossen oder deren Personalbestand reduziert. In den meisten Fällen hatten die misshandelten Frauen den Eindruck, dass zu diesem Zeitpunkt die öffentliche Gesundheit im Vordergrund stand und die Sicherheit und Unversehrtheit der Misshandelten für die Behörden irrelevant geworden war. Zu diesem Schluss kommen jedenfalls die Nichtregierungsorganisationen. Andreea Rusu:



    Viele Frauen mussten zu ihren Aggressoren nach Hause zurückkehren oder waren im selben Haus gefangen, entweder weil sie Angst hatten, es zu verlassen, weil sie sich vor dem Virus fürchteten, oder einfach weil sie wegen des Aggressors mit niemandem sonst reden konnten. In anderen Ländern gab es Möglichkeiten für die Opfer häuslicher Gewalt, die Polizei oder die Sozialämter zu alarmieren, z.B. durch das Wählen spezieller Nummern auf WhatsApp oder den Gang zu einer Apotheke, wo sie einen bestimmten Code sagen mussten. Wenn man mit einem Aggressor im Haus ist, ist es sehr schwierig, NGO oder Sozialhilfebüros zu kontaktieren und um Hilfe zu bitten. Ein Opfer kann nicht immer die 112 anrufen, und die Anrufe von Opfern werden nicht immer als Notfall betrachtet.“




    Unter diesen Umständen haben die Opfer dennoch Hilfe bekommen, auch mit Hilfe der digitalen Technik. Sie fragen sich vielleicht, wie die Bürger- oder Nichtregierungsorganisationen, die diesen Frauen normalerweise helfen, eingreifen konnten? Andreea Rusu hat die Antwort:



    In den meisten Fällen verlagerten sich die Diskussionen mit den Opfern, die sich einen Internetzugang leisten können oder haben, in die Online-Umgebung. Deshalb ist die Zugriffsrate auf die speziellen Seiten anderer Verbände gestiegen. Es wurden auch mehrere Online-Kampagnen gestartet, um den Opfern in dieser pandemischen Krise zu helfen. Aber leider waren Frauen, die in benachteiligten Gebieten leben und keine Informationen über irgendwelche NGO haben, allein, und ihre Möglichkeiten waren gering, wenn sie überhaupt bestanden.“




    Obwohl die gesamte EU von einer erhöhten Anzahl von Beschwerden über häusliche Gewalt betroffen ist, haben die Mitgliedsstaaten relativ unterschiedlich reagiert, wenn es darum ging, gegen Übergriffe vorzugehen. Das Europäische Institut für Gleichstellungsfragen (EIGE) — eine EU-Agentur mit Sitz in der litauischen Hauptstadt Vilnius — hat eine Studie über die Auswirkungen von COVID-19 auf die Opfer häuslicher Gewalt durchgeführt. Veronica Collins, eine Vertreterin des EIGE, erzählt uns im Folgenden mehr über die wichtigsten Informationen, die kurz nach der Einführung der Quarantäne in vielen EU-Ländern aufgenommen wurden:



    In Frankreich haben wir in nur einer Woche einen Anstieg der Meldungen über häusliche Gewalt um 32% festgestellt. In Litauen sahen wir in einem Zeitraum von drei Wochen einen 20-prozentigen Anstieg der Berichte über häusliche Gewalt, verglichen mit dem gleichen Zeitraum im Jahr 2019. Das sind die beiden ersten Zahlen, die wir haben. Die eine Zahl stammt von der litauischen Polizei, die Berichte in Litauen erstellte, und die französischen Berichte kommen aus den Medien. Aber solide, administrative, offizielle Zahlen sind immer noch ziemlich schwer zu bekommen. Und unsere Studie konzentrierte sich auf die Ma‎ßnahmen, die die Mitgliedsstaaten ergriffen haben, um Frauen vor Gewalt zu schützen und den Zugang zu Unterstützungsdiensten, sozialen Schutzräumen und Hotlines zu gewährleisten. Und in einigen Ländern gab es zunächst auch einen Rückgang der Anrufe, was vermutlich darauf zurückzuführen ist, dass die Täter immer in der Nähe waren und die Opfer deshalb nicht telefonieren konnten.“




    Die EIGE-Studie zeigt auch die Gründe, warum in Krisensituationen wie der COVID-19-Pandemie die Zahl der Fälle von häuslicher Gewalt ansteigt. Veronica Collins erneut mit Details:



    Die Gründe für den Anstieg der Gewalt gegen Frauen sind vielfältig. Dazu gehört die zunehmende wirtschaftliche Unsicherheit. Das kann zu Spannungen im Haushalt, zu Spannungen in der Familie führen. Wenn das Opfer finanziell nicht unabhängig ist, was recht häufig vorkommt, wird es noch schwieriger, der missbräuchliche Situation zu entkommen. Wirtschaftliche Unsicherheit, allgemeine Angst und Stress können auch den Alkoholkonsum erhöhen, was ebenfalls zu Gewalt führen kann. Zusammengebrochene Infrastruktur, eingeschränkte Infrastruktur, eingeschränkter Zugang zu Infrastruktur kann die Opfer ebenfalls daran hindern, der sich der misslichen Situation zu entziehen und die nötige Unterstützung zu suchen. Einschränkungen während einer Krise können auch den Zugang zu einem informierten Unterstützungsnetzwerk, wie Freunde und Familie, erschweren.“




    Obwohl einige Mitgliedsstaaten Ma‎ßnahmen ergriffen haben, um die Opfer von häuslicher Gewalt in dieser Zeit zu schützen, zeigt die EIGE-Studie, dass es keine ausreichenden Ma‎ßnahmen gibt und dass eine integrierte Strategie erforderlich ist, die in jeder Art von Krise angewendet werden kann.

  • COVID-19 și violența de gen

    COVID-19 și violența de gen

    Încă de la
    începutul pandemiei și de la instituirea primelor restricții de circulație în
    primăvara anului trecut, au apărut semnale că violența domesctică a escadalat
    peste tot în lume. Statele membre ale UE, inclusiv România n-au făcut excepție,
    iar femeile au îndurat, în anumite privințe, dificultăți chiar mai mari decât
    de obicei, după cum ne spune Andreea Rusu, directoare executivă a Centrului
    FILIA, asociație dedicată protecției drepturilor femeii.

    Andreea Rusu. În România, în primele nouă luni ale anului s-au înregistrat peste
    20.000 de cazuri de loviri sau alte violențe în familie. De asemenea, numărul
    de apeluri la numărul unic de urgență 112 a fost mai mare cu 18% decât în
    aceeași perioadă a anului 2019. Totodată la numărul verde pus la dispoziție de
    Agenția Națională pentru Egalitate de Șanse între Femei și Bărbați, unde
    femeile pot obține informații despre serviciile la care pot să apeleze în caz
    de violență, s-a dublat în perioada de urgență. De asemenea, femeile s-au lovit
    și de alte piedici. De pildă, pentru a depune de acasă cererea pentru ordin de
    protecție, aveau nevoie de acces la internet, de calculator și imprimantă. Dar
    se știe foarte bine că România stă foarte prost în ceea ce privește accesul la
    internet în zonele rurale, mai ales, sau în cele devaforizate. Multe femeie pur
    și simplu nu au în casă mijloacele tehnologice necesare pentru așa ceva


    În timpul stării
    de urgență din perioada martie-mai, când libertatea de mișcare a fost amplu
    restricționată, multe femei au fost practic blocate în case cu agresorii lor,
    neavând nici cum să plece, nici la cine să apeleze pentru ajutor. De asemenea,
    pe lângă faptul că cererea pentru ordin de restricție trebuia depusă online,
    unele judecătorii au fost închise sau au funcționat cu program redus. În
    majoritatea cazurilor, femeile agresate au rămas cu impresia lor că, în
    momentul acela, prioritatea era sănătatea publică, iar siguranța și
    integritatea celor abuzate devenise irelevantă pentru autorități. Aceasta este,
    în orice caz, concluzia la care au ajuns organizațiile non-guvernamentale.

    Andreea Rusu revine cu amănunte. Mai multe dintre beneficiarele lor s-au
    întors acasă la agresori sau au rămas blocate în aceași locuință fie pentru că
    se temeau să iasă din cauza virusului, fie pentru că, pur și simplu, din cauza
    agresorului nu mai puteau să vorbească cu nimeni altcineva. În alte țări, au
    fost găsite ale modalități prin care victimele agresiunii domestice puteau să
    alerteze poliția sau direcțiile de asistență socială, cum ar fi să apeleze
    numere dedicate pe Whatsapp sau să meargă la o farmacie și să spună acolo un
    cod anume. În momentul în care ești cu un agresor în casă este foarte greu să
    iei legătură cu ong-uri sau cu oficiile de asistență socială ca să spui prin ce
    treci. Nu întotdeauna o victimă poate să sune la 112 și nu întotdeauna apelul
    lor era considerat o urgență


    În condițiile
    acestea, victimele au primit, totuși, ajutor atât cât s-a putut tot prin
    intermediul tehnologiei digitale. Cum au putut interveni asociațiile civice sau
    non-guvernamentale care, în mod obișnuit, le ajutau pe aceste femei? Andreea
    Rusu. Discuțiile s-au mutat în cele mai multe cazuri în mediul online cu
    victimele care și-au permis și au avut acces la această variantă. Din acest
    motiv, accesările pe site-urile speciale ale colegelor noastre de la alte
    asociații au crescut. De asemenea, au fost lansate și câteva campanii online
    care în această perioadă de criză pandemică au ajutat victimele. Însă, din
    păcate, femeile care locuiesc în medii vulnerabile și nu cunosc nicio
    organizație non-guvernamentală au fost singure, iar opțiunile lor au fost
    puține, dacă nu de-a dreptul inexistente


    Deși toată UE a
    fost afectată de un număr crescut de plângeri privind violența domestică,
    statele membre au reacționat oarecum diferit atunci când au intervenit contra
    abuzurilor. Institutul European pentru Egalitate de Gen (EIGE) – o agenție a UE
    cu sediul la Vilnius – a realizat un studiu privind impactul bolii COVID 19
    asupra victimelor violenței domestice. Care sunt principalele informații
    înregistrate la scurt timp după instituierea carantinei în multe țări ale UE,
    aflăm de la Veronica Collins, reprezentanta EIGE.

    În Franța,
    doar în prima săptămână, s-a înregistrat o creștere cu 32% a reclamațiilor
    privind violența domestică. În Lituania, numărul acestor reclamații a crescut
    cu 20% de-a lungul a trei săptămâni comparativ cu aceeași perioadă a anului
    2019. Acestea sunt primele două cifre pe care le-am primit. În cazul Lituaniei,
    datele provin de la poliție, iar în cazul Franței, aceste cifre au fost apărut
    în presă. Încă nu avem acces deplin la informații solide provenite de la
    autoritățile statelor membre, iar studiul nostru se axează mai degrabă pe
    inițiativele guvernamentale de a le proteja pe femei contra violențelor și de a
    le asigura accesul la servicii de sprijin cum ar fi adăposturi și linii telefonice
    dedicate lor. Inițial, în anumite state, s-a înregistrat chiar o scădere a
    raportărilor cazurilor de violență, probabil din cauză că victimele erau
    izolate la un loc cu agresorii și nu puteau ieși sau telefona


    Tot din studiul
    EIGE se desprind și motivele pentru care în situații de criză, cum este această
    pandemie, se înmulțesc cazurile de violență domestică. Veronica Collins. Motivele care au dus la această creștere a violenței domestice sunt
    numeroase. Unul din ele este nesiguranța economică, nesiguranță care duce la
    tensiuni crescute în cadrul familiei și căminului. Dacă victima nu este, din
    punct de vedere financiar, independentă, pentru ea devine și mai greu să iasă
    dintr-o relație abuzivă în condiții de insecuritate economică generală. De
    asemenea, stresul și anxietatea generalizată pot duce la consum ridicat de
    alcool, o altă cauză a creșterii violenței. Tot în perioade de criză și de
    restricții, victima nu mai are acces la rețeaua de sprijin formată din prieteni
    sau cunoștințe



    Deși unele state-membre au luat măsuri pentru
    protejarea victimelor violenței domestice în această perioadă, studiul EIGE
    relevă faptul că sunt insuficiente intervențiile circumstanțiale, fiind nevoie
    de o strategie integrată care să poată fi aplicată în orice tip de criză.

  • Sexuelle Ausbeutung von Minderjährigen: Menschenhandel und Gewalt gegen Kinder

    Sexuelle Ausbeutung von Minderjährigen: Menschenhandel und Gewalt gegen Kinder

    Frauen und Mädchen machen erwartungsgemä‎ß mehr als zwei Drittel der insgesamt registrierten Opfer aus. Der Anteil würde bei 77%, also mehr als drei Viertel liegen, wenn wir die statistischen Daten aus dem gerade aus der EU ausgetreten Vereinigten Königreich ausklammern würden. Die ersten fünf europäischen Herkunftsländer der Opfer waren Rumänien, Ungarn, die Niederlande, Polen und Bulgarien.



    Die Situation scheint sich aktuell nicht wesentlich geändert zu haben, da Rumänien laut der Nationalen Agentur gegen Menschenhandel im Jahr 2018 immer noch eines der gro‎ßen Herkunftsländer des Menschenhandels war und die Hälfte der Gesamtopfer minderjährig waren. Einige der jungen Frauen, die es irgendwie geschafft haben, aus dieser Art der heutigen Sklaverei auszubrechen, werden von der Aktivistin Iana Matei unterstützt, die vor 20 Jahren ein Heim für den Schutz und die soziale Eingliederung der Opfer von Menschenhandel gründete. Laut Iana Matei hat die oben genannte NGO mit dem Titel Reaching Out Romania“ seit ihrer Gründung über 600 Opfern von Sexploitation, wie die sexuelle Ausbeutung noch hei‎ßt, Hilfe angeboten:



    Wir haben mit einer Wohnung begonnen, die wir damals gemietet haben, danach stieg die Zahl der Mädchen, und ich glaube, im Jahr 2000 haben wir die grö‎ßte Zahl von Mädchen registriert. Die meisten von ihnen wurden in den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens Opfer von Menschenhandel. Später mussten wir eine Unterkunft für sie bauen und fügten eine weitere hinzu, da ihre Zahl weiterhin zunahm. Die beiden Zentren, die wir derzeit haben, können 18 Mädchen aufnehmen, und derzeit leben 12 Mädchen hier. Wir haben noch eine weitere Unterbringungsmöglichkeit in einer Lavendelfarm in Craiova, weil wir eine Alternative für die Mädchen schaffen wollten, die nicht weiter zur Schule gehen wollen. Die meisten von ihnen kommen vom Land, und auf unserer Lavendelfarm bringen wir ihnen bei, wie sie ihr eigenes Geschäft und ihren eigenen Beruf entwickeln können. Die Mädchen in unseren Zentren sind zwischen 12 und 14 Jahre alt, und aus meiner Sicht sollten wir hier über Pädophilie sprechen, nicht über Menschenhandel. Das ist Gewalt nicht gegen Frauen, sondern gegen Kinder.“




    Auf der Lavendelfarm wird diesen Mädchen die Möglichkeit geboten, die für einen Beruf notwendigen Fähigkeiten zu erlernen, damit sie nicht wieder in die Prostitution gehen, aber in dem von Iana Matei gegründeten Heim wird ihnen auch psychologische Betreuung angeboten. Die Ausbeutung verursacht spezifische Traumata, die nur schwer zu überwinden sind; die Opfer leiden an einem geringen Selbstwertgefühl, da ihnen schon in sehr jungen Jahren Zuneigung vorenthalten wurde. Diese Probleme werden in der Regel von Menschenhändlern ausgenutzt, die oft auf die sogenannte Loverboy“-Methode zurückgreifen, um junge Mädchen zur Prostitution zu verführen, führt die Aktivistin weiter aus:



    Die Loverboy-Methode ermöglicht es dem Menschenhändler, die Identität des jungen Mädchens zu vernichten. Wir sprechen hier von jungen Mädchen, die eigentlich nicht wissen, was Liebe ist, und das macht sie zu einer leichten Beute für diese Raubtiere. Leider werden diese jungen Mädchen mit der Zeit sexsüchtig. Wenn sie ihr Sexualleben mit etwa 11 oder 12 Jahren beginnen und etwa 10–15 Freier am Tag haben, entsteht eine gewisse Art von Abhängigkeit; aber dieses Thema ist tabu, da niemand darüber sprechen will. Darüber hinaus müssen diese jungen Mädchen oft mit vielen Schuldzuweisungen umgehen, da die Menschen sehr voreingenommen sind und gerne mit dem Finger zeigen. Die ersten drei Monate sind die schwierigsten, weil sie vor allem wieder in ihren Beruf, in ihre Sucht, zurückkehren wollen. Staatliche Institutionen sind in dieser Hinsicht nicht sehr hilfreich. Nach dem Gesetz muss zum Beispiel jedes Kind zur Schule gehen, aber diese Mädchen, die Opfer von sexueller Ausbeutung sind, haben eine besondere Situation und können nicht sehr bald wieder zur Schule gehen.“




    Iana Matei zufolge erfordert die Bekämpfung des Menschenhandels einen integrierten Ansatz, also gemeinsame Handlungen der Ressorts Bildung, Gesundheit und Inneres sowie verschiedene Methoden der Bekämpfung des organisierten Verbrechens. Die Behörden sollten mit den Vereinen zusammenarbeiten, die die Situation aus erster Hand kennen. Darüber hinaus muss sich die kollektive Optik in den ländlichen Gemeinden ändern, aus denen diese Mädchen stammen — dort werde die Ausbeutung missverstanden und die Schuld den Opfern gegeben. Das findet auch häufig bei dem Umgang mit häuslicher Gewalt statt, sagt Elena Samoilă, Programmkoordinatorin des FILIA-Zentrums, einer Vereinigung, die sich für die Rechte der Frauen einsetzt.



    Dass die Schuld bei den Opfern gesucht wird, ist heutzutage ein weit verbreitetes Muster in der Gesellschaft. Oft werden die Opfer für ihre Entscheidung beschuldigt, an einer Beziehung festzuhalten, in der sie missbraucht werden. Oder sie werden zum Sündenbock für das Verhalten der Täter gemacht. Die Leute sagen oft: ‚Nun, jede Geschichte hat zwei Seiten, die Frau muss doch etwas getan haben.‘ Um es kurz zu machen: Wir leben in einer Gesellschaft, in der Frauen für das Auslösen der Gewalt ihres Partners verantwortlich gemacht werden, und sie sollen Gewalt durch ihre Partner ertragen und die Dinge einfach stoisch aushalten. Männer, die meistens die Täter in einer Beziehung sind, kommen in der Regel damit durch.“




    Experten warnen davor, dass unter den gegenwärtigen Umständen der Pandemie die Zahl der Fälle häuslicher Gewalt weltweit zunimmt, da viele Frauen in der Isolation mit aggressiven Partnern gefangen sind.

  • Gender-Barometer im Vergleich: Geschlechterrollen fortschrittlicher als vor 18 Jahren wahrgenommen

    Gender-Barometer im Vergleich: Geschlechterrollen fortschrittlicher als vor 18 Jahren wahrgenommen

    Rumänien ist ein Land, in dem sich die Wahrnehmung geschlechtsspezifischer Fragen nach einem modernen Trend ändert, ein Land, das immer noch zwischen der konservativen und der fortschrittlichen Haltung in Bezug auf Gleichstellungsfragen schwankt, aber auch ein Land mit einer eher schwachen Wahrnehmung der Notwendigkeit einer Politik, die sich auf Gleichstellungsfragen konzentriert. Dies waren die wichtigsten Schlussfolgerungen des Geschlechterbarometers im Jahr 2018, das 18 Jahre nach dem ersten Geschlechterbarometer in Rumänien im Jahr 2000 durchgeführt wurde. Das neueste Barometer wurde im Auftrag der feministischen NGO Filia Center erstellt. Es erfasst ganz genau die Veränderung bestimmter Mentalitätsmuster, während andere Mentalitäten in der Zeit eingefroren sind und Unsicherheit in Bezug auf bestimmte Einstellungen entsteht. Häusliche Gewalt, Bildung für Gesundheitsversorgung und Reproduktion, die hohe Zahl der Teenie-Mütter, die in Rumänien in gro‎ßer Zahl leben — das sind die Themen, die in den letzten Jahren auf die öffentliche Agenda gesetzt wurden. Ebenso möchte das Filia Center, dass die Ergebnisse einer solchen Forschung die Entstehung einer angemessenen Geschlechterpolitik unterstützen. Andreea Braga ist die Vertreterin des Filia Centers. Sie wird uns nun Einzelheiten über den Hintergrund, vor dem das Gender-Barometer ermöglicht wurde, und über die möglichen Lösungen für das Problem mitteilen.



    Patriarchale geschlechtsspezifische Vorurteile im Zusammenhang mit Gewalt, aber auch der Mangel an Informationen über häusliche Gewalt und die Dynamik der Gewalt unter Fachleuten vor Ort, Polizisten, Richtern oder Sozialarbeitern, schränken den Zugang von Frauen zu ihren Rechten ein. Von Anfang an stellen wir fest, dass selbst Polizisten Opfer entmutigen, Strafanzeige zu erstatten, so dass einfach nicht wissen, an wen sie sich wenden sollen. Ich will nicht verallgemeinern, nicht alle von ihnen verhalten sich so, aber wir wollen, dass so viele Fachleute wie möglich geschlechtsspezifisch sensibel sind, Stereotypen und Vorurteile gegenüber Frauen und Männern überwinden können, damit sie in Fällen häuslicher Gewalt sofort eingreifen können, zumal ihre Intervention den Unterschied zwischen Leben und Tod machen kann. Wir stehen nach wie vor an der Spitze der europäischen Länder, was die Zahl der Mütter im Teenageralter, die hohe Kindersterblichkeitsrate, den begrenzten Zugang zu Gesundheitsdiensten für Mütter betrifft. Es gibt eine gro‎ße Zahl von Frauen, die es in der Schwangerschaft nie zum Arzt schaffen. Deshalb haben wir eine Lösung vorgeschlagen, die darin besteht, kommunale Netzwerke von Hebammen und Krankenschwestern wiederzubeleben, die ihre Nutznie‎ßer erreichen und mit der überwiegenden Mehrheit der Frauen in der Gemeinde zusammenarbeiten können. Wir wollen das Netzwerk der Familienplanungspraxen revitalisieren. Leider gibt es auch eine Art Widerstand der öffentlichen Meinung, wenn wir über reproduktive Rechte und den Zugang zur Geburtenkontrolle sprechen. Ich denke, es ist an der Zeit, dass wir das ändern.“




    Unter diesen Umständen haben die Ergebnisse des Gender-Barometers von 2000 und des Gender-Barometers im Jahr 2018 im Vergleich nach Meinung der Universitätsprofessorin und Soziologin Laura Grunberg die Entstehung positiver Veränderungen, aber auch den Fortbestand eingefrorener Einstellungen aufgezeigt. Viele der Antworten im Jahr 2018 sind widersprüchlich und deuten auf die Schwankungen der Mentalitäten zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen traditionalistischen und zukunftsorientierten Einstellungen hin. Hier ist Dr. Laura Grunberg, die über eingefrorene Wahrnehmungen spricht.



    Auf die Frage, ob der Mann das Familienoberhaupt ist, zeigen die Statistiken, dass 83% der Befragten im Jahr 2000 »Ja« gesagt haben, während im Jahr 2018 immerhin noch 70% die Frage bejaht haben. Das ist jedoch eine gute Entwicklung. Aber ich finde es immer noch schwierig, es als Veränderung zu betrachten, denn 70% ist immer noch viel. Die Situation ist die gleiche, wenn es um die Frage geht, ob Frauen ihrem Mann folgen sollen. In gewisser Weise ist der Wandel hier offensichtlicher, von 78% auf 65%, die erachten, dass die Frau dem Mann hörig sein sollte. Aber ich finde dieses Ergebnis immer noch nicht zufriedenstellend. Es gibt sichtbare Unterschiede, aber die Zahl ist immer noch hoch. Ich hätte erwartet, dass sich die Dinge in 18 Jahren mehr ändern würden.“




    Dennoch gibt es im Geschlechterbarometer 2018 viele positive Aspekte. Laura Grunberg:



    Es hat sich eine Veränderung in der Art und Weise ergeben, wie die Idee einer weiblichen Präsidentin wahrgenommen wird. Im Jahr 2000 waren die Rumänen damit nicht einverstanden. Im Jahr 2000 gaben etwa 73% der Befragten an, dass sie einen männlichen Präsidenten bevorzugen, während heute nur noch 43% diese Idee unterstützen, was eine fantastische Veränderung ist. Was auch die Vorstellung betrifft, dass Männer besser als Frauen in der Lage seien, zu führen, so ist der Rückgang beträchtlich — von 54% auf 44%. Das bedeutet, dass Frauen genauso gut sind wie Männer, und einige von ihnen sind sogar besser. Auch die Vorstellung, dass Frauen zu sehr mit Hausarbeiten beschäftigt seien und daher keine Zeit hätten, in Führungspositionen zu arbeiten, nimmt von 68% auf 44% ab. Was die Vorstellung betrifft, dass es Frauen an Selbstvertrauen mangelt, so glaubten das 43% der Rumänen im Jahr 2000, im Gegensatz zu nur 31% im Jahr 2018.“




    Das Gender-Barometer zeigt deutlich, dass sich die Bemühungen der gemeinnützigen Organisationen ausgezahlt haben, um das Bewusstsein für häusliche Gewalt zu schärfen und rechtliche Ma‎ßnahmen gegen Aggressoren und zugunsten des Opfers zu unterstützen. Laura Grunberg:



    Im Vergleich zum Jahr 2000 sehen mehr Menschen häusliche Gewalt nicht mehr als eine private Sache an, die innerhalb der Familie angegangen werden muss. Im Gegenteil, die Polizei ist die erste Institution, die diese Fragen lösen sollte. Im Jahr 2000 waren 35% der Befragten der Meinung, dass die Partner ihre Probleme selbst lösen sollten, während derzeit nur noch 20% diese Idee unterstützen und sagen, dass man als aller erstes die Polizei rufen sollte. Das ist ein Mentalitätswechsel, etwas sehr Schwieriges. Also zahlen sich die Bemühungen aus.“




    Das Fazit des Gender Barometers lautet, dass sich Rumänien verändert und die Wahrnehmung der Menschen in Bezug auf die traditionellen Rollen von Frauen und Männern diversifiziert.

  • Cyberbullying gegen Frauen: Rumänien hat keine klare Gesetzgebung gegen Gewalt im Internet

    Cyberbullying gegen Frauen: Rumänien hat keine klare Gesetzgebung gegen Gewalt im Internet

    Cyberbullying kann rund um die Uhr erfolgen, erreicht ein gro‎ßes Publikum und die Täter, die sog. Bullies, agieren anonym. Vor allem Frauen werden im virtuellen Raum angegriffen. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat im November 2017 die Ergebnisse einer Ipsos-Mori-Umfrage veröffentlicht. Die Ergebnisse zeigen die Erfahrungen von Frauen im Internet und den sozialen Medien mit digitaler Gewalt (abuse or harassment online“). Befragt wurden jeweils 500 Frauen zwischen 18 und 55 Jahren in Dänemark, Italien, Polen, Spanien, Schweden, Gro‎ßbritannien, Neuseeland und den USA. Die Stichproben wurden so ausgewählt, dass die Ergebnisse der jeweiligen Länder für die Gruppe der Frauen repräsentativ sind.



    Ein Viertel der Frauen erlebte bereits Angriffe im Netz, fast ein Viertel der Befragten ist bereits mit sexistischen, frauenfeindlichen, beleidigenden und bedrohenden Kommentaren konfrontiert gewesen. Fast die Hälfte der Frauen, die eine Art der Online-Gewalt erlebt haben, fühlte sich daraufhin in ihrer eigenen Sicherheit oder um die ihrer Angehörigen bedroht. 60% der von digitaler Gewalt Betroffenen berichten, dass sie als Folge mit Schlafproblemen, Konzentrationsschwierigkeiten und regelmä‎ßig mit Panikattacken und Angstzuständen zu kämpfen hätten. Auch auf das Selbstbewusstsein wirkt sich die digitale Gewalt negativ aus. Bedeutend ist au‎ßerdem, dass mehr als drei Viertel der Frauen Verhaltensänderungen bei sich im Alltag und im Umgang mit der digitalen Welt feststellten.



    Gewalt im virtuellen Raum ist keineswegs weniger schädlich als direkte Gewalt, und Frauen werden sehr oft Opfer von Cyberbullying. Jurgita Peciuriene, Expertin beim European Institute for Gender Equality (EIGE), wei‎ß mehr:



    Es gibt verschiedene Formen von Online-Gewalt: Cyberstalking, Cyberbullying, nichtkonsensuelle Pornographie, Anlockung von Mädchen und Frauen zwecks sexueller Ausbeutung. Vor allem nichtkonsensuelle Pornographie (die sog. ‚Rachepornographie‘) ist im virtuellen Raum besonders verbreitet. Die Täter sind in der Regel die ehemaligen Lebenspartner der betroffenen Frauen, die ihre Ex-Partnerinnen öffentlich demütigen wollen. Männer werden auch im virtuellen Raum verfolgt, beleidigt oder bedroht, aber die Online-Angriffe gegen Männer sind doch seltener. Die meisten Opfer von Cyberbullying und Rachepornographie im Internet sind Frauen.“




    Das European Institute for Gender Equality unterscheidet zwischen Cyberstalking und Cyberbullying. Cyberstalking ist ein Verbrechen, bei dem der Angreifer ein Opfer elektronisch belästigt. Dazu zählen beispielsweise E-Mails, Instant-Messaging-Botschaften oder auch Nachrichten, die auf einer Webseite oder in einer Diskussionsgruppe veröffentlicht werden. Ein Cyber-Stalker setzt auf die Anonymität, die ihm das Internet verschafft, um sein Opfer unentdeckt zu verfolgen. Cyberbullying oder Cybermobbing ist, wenn über das Handy, soziale Internet-Netzwerke, Videoportale, Foren oder Blogs Texte, Bilder oder Filme verbreitet werden, um andere Personen zu verleumden, blo‎ßzustellen oder zu belästigen. Cyberbullying ist zum Beispiel: das gezielte Veröffentlichen von Nacktfotos oder heimlich aufgenommen Sex-Bildern, die die Leute, die darauf zu sehen sind, beschämen; üble Nachrede und gehässige Beschimpfungen, die anderen Angst machen und bei ihnen Ohnmachtsgefühle auslösen; das Verbreiten von sexuellen oder anderen peinlichen Intimitäten, die andere demütigen und beschämen. Frauen, vor allem Jugendliche und junge Frauen, sind die meisten Cyberbulling-Opfer; laut einer Studie der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte haben 20% der Frauen zwischen 18 und 29 Jahren schon ab 15 Jahren Cyberbullying erlitten. Die Online-Gewalt kommt bei den meisten Opfen als Folge von tatsächlichen physischen Gewaltangriffen, meinen die Experten vom European Institute for Gender Equality.



    Trotz dieser gravierenden Situation gibt es noch keinen europäischen gesetzlichen Rahmen zur Definierung und Bestrafung von Cyberbullying. Die EU-Staaten müssen selbst entscheiden, wie sie gegen dieses Phänomen vorgehen. In Rumänien gibt es weder statistische Angaben noch eine Gesetzgebung in Bezug auf Cyberbullying. Andreea Bragă ist Geschäftsführerin des Zentrums Filia für feministischen Aktivismus:



    In Rumänien gibt es leider keine spezifische Gesetzgebung in puncto Cyberbullying. Es gibt aber gewise Gesetzesartikel, die dieses Verbrechen bestrafen würden. Im Artikel 208 des neuen Strafgesetzbuches wird der Begriff ‚Belästigung‘ definiert; dazu gehören auch wiederholte Angriffe zwecks Einschüchterung, einschli‎ßlich durch Online-Kommunikation. Cyberbullying kann auch dazu gehören, aber es wird nicht strikt als Online-Gewalt gegen Frauen definiert. Wir haben Gesetze über Internetkriminalität, aber nur in Bezug auf Pornographie und Diebstahl von persönlichen Daten zwischen ehemaligen Lebenspartnern, die dazu benutzt werden, um jemanden zu erpressen, in einer Beziehung zu bleiben. Nichts über Cyberbullying.“




    Eine klare Definition und eine entsprechnde Gesetzgebung über Cyberbullying würde nicht nur dazu helfen, die Täter zu bestrafen, sondern auch den Opfern klar zu machen, was mit ihnen passiert. Die Angriffe und die Demütigungen sagen nichts über den persönlichen Wert der Opfer, aber sie sagen sehr viel darüber, wieviel Schaden die Bullies verursachen können. Durch klare Definierung und Bestrafung von Cyberbullying könnten Tragödien vermieden werden, die geschehen, weil die Opfer ihre Selbstachtung verloren haben. Andreea Bragă, vom Zentrum Filia für feministischen Aktivismus:



    Cyberbullying steht in enger Verbindung mit Selbstmordversuchen. Wenn ein Opfer über lange Zeit schikaniert wird, verliert diese Person ihre Selbstachtung, wird ängstlich und depressiv. Es gab Fälle von Cyberbullying-Opfern, junge Frauen und Männer, die Selbstmord begangen haben. Abgesehen davon, dass wir eine klare Gesetzgebung brauchen, welche Cyberbullying bestrafen sollte, müssen wir auch den Opfern klar machen, was dieses Phänomen bedeutet, was mit ihnen passiert.“




    Die Informierung und Erziehung ist nicht nur für die Opfer wichtig; das Publikum im virtuellen Raum mu‎ß genau informiert werden und auf Cyberbullying reagieren, um der Online-Gewalt ein Ende zu bereiten.

  • Frauenrechte in Rumänien: Sexismus und Diskriminierung kulturell verankert

    Frauenrechte in Rumänien: Sexismus und Diskriminierung kulturell verankert

    Ein sich vor wenigen Jahren zugetragener Vorfall sorgte für Aufregung und Empörung in der rumänischen Gesellschaft. Eine 18-jährige Schülerin aus der Ortschaft Văleni, Landkreis Vaslui, wurde von sieben Jugendlichen vergewaltigt. Nachdem die Richter die Verhaftung der mutma‎ßlichen Täter entschieden hatten, reagierte die Öffentlichkeit mit einer kontrovers geführten Debatte, bei der viele Klischees, Vorurteile und sogar victim blaming“ (Opferbeschuldigung) zu Tage kamen. Viele Stimmen haben damals behauptet, das Mädchen trage die Schuld für die Vergewaltigung, und mit der Verhaftung der mutma‎ßlichen Täter sei das Leben von sieben Familien zerstört worden. Sie beschuldigten das Mädchen sogar der Anstiftung zu sexuellen Handlungen.



    Sexistische Haltungen und Diskriminierungen sind leider auch im Europäischen Parlament anzutreffen. Ein polnischer Abgeordneter sagte unlängst, dass die Frauen weniger als die Männer verdienen müssten, weil sie schwächer, kleinwüchsiger und weniger intelligent seien. Eine ähnliche Behauptung machte auch ein bekannter rumänischer Neurochirurg und Politiker. Dieser sagte, Frauen hätten in der Chirurgie nichts zu suchen. Andreea Bragă, Soziologin vom FILIA-Zentrum, einer regierungsfreien Organisation, die für Gleichberechtigung kämpft, kommentiert die Umstände:



    Solche Äu‎ßerungen sind möglich, weil wir in diesem Bereich ungebildet sind. Wir wurden nicht erzogen, die Gleichberechtigung, den Respekt zwischen Frauen und Männern, die Geschichte des Feminismus, den Beitrag der Frauen zu schätzen. Wir wurden nicht gelehrt, wie gefährlich die Diskriminierung ist. Hinzu kommen die konservativen Stellungen, die die Frauenrechte angreifen. Als Beispiel erwähne ich den Marsch gegen die Abtreibung, der in mehreren rumänischen Städten organisiert wurde. Derartige Veranstaltungen beweisen, dass wir nichts aus der Geschichte Rumäniens gelernt haben. Wir sollten uns daran erinnern, dass in der kommunistischen Epoche die Abtreibungen verboten waren und dass über 10.000 Frauen ihr Leben wegen illegaler Schwangerschaftsabbrüche verloren haben. Wir befinden uns in einer Zeit, in der die Frauenrechte von den konservativen Positionen immer mehr angegriffen werden. Es gibt leider keine Alternative zu dieser Erziehungsweise. Wir haben Gesetze, wir haben eine Verfassung. Darin steht: Wir sind alle gleich. Die Realität aber sieht ganz anders aus. Es gibt zahlreiche Ungleichheiten.“




    Laut Statistiken wurde eine von vier rumänischen Frauen wenigstens einmal vom Partner physisch oder sexuell belästigt. Laut den neuesten Berichten der Staatsanwaltschaft (2013, 2014, 2015) wächst die Zahl der Opfer von Jahr zu Jahr. Wenn wir über den Arbeitsmarkt sprechen, dann können wir behaupten, dass die Frauen in Rumänien schlechter bezahlt und weniger als die Männer gefördert werden. Der Weltbank zufolge belegt Rumänien den dritten Platz, was die Arbeitslosigkeit der Frauen in der EU anbelangt. So wie Andreea Bragă sagte, muss die Lösung in der Erziehung, in der Bildung gesucht werden.



    Soziologen haben unlängst mehr als 1600 Abbildungen, die in Lehrbüchern vorkommen, untersucht und sind zur Schlussfolgerung gekommen, dass diese traditionelle Rollenbilder und Klischees verbreiten, die der Gleichberechtigung alles andere als dienlich sind, obwohl auch einige progressive Lehrbücher in den letzten Jahren veröffentlicht wurden. Cosima Rughiniş, Soziologin und Initiatorin der Untersuchung, erklärte uns, mit welchen Aspekten sich die Forscher auseinandergesetzt haben: mit der Art und Weise, in der die Frauen und Männer in den Abbildungen dargestellt sind, und mit der bebilderten Darstellung der modernen Technik. Was dabei herauskam: Die Mädchen sind schön, brav, tragen rosa Kleider und haben einen Spiegel oder einer Puppe in der Hand. In Lehrbüchern für ältere Jahrgänge wird die Puppe durch ein Kind und der Spiegel durch einen Topf ersetzt. Jungen hingegen werden mit Vorliebe als rebellisch und wagemutig dargestellt. Sie dürfen ein Schwert besitzen, den Raum erobern oder chemische Formeln entdecken. Die Soziologin Cosima Rughiniş zu den verblüffenden Ergebnissen der Studie:



    Die Realität, die sich aus solchen Bildern ableiten lässt, ist leider völlig verzerrt. Denn es gibt sehr wohl Frauen, die Elektriker, Ingenieure oder Taxifahrer sind. Die Lehrbücher widerspiegeln überhaupt nicht die Realität, den Alltag. Die Lehrbücher helfen den Kindern nicht, die Welt zu sehen, in der ihre Mütter arbeiten. Die Bücher sollten die Perspektive der Schüler über die Welt, in der sie leben, erweitern und die Mädchen ermutigen, auch andere Bestrebungen zu haben, als nur Kinder zu bekommen und zu kochen. Diese Lehrbücher sind also völlig nutzlos in diesem Sinne. Von den alten Lehrbüchern war das zu erwarten, die neuen aber haben uns ebenfalls sehr enttäuscht.“




    Die Abbildungen werden vom Inhalt der Lehrbücher unterstützt. Nehmen wir das Beispiel Literaturlehrbücher: Um neue Inhalte zu vermitteln, müssten die Autoren zu aller erst entdecken, dass es in Rumänien auch Schriftstellerinnen, sogar zeitgenössische Schriftstellerinnen gibt. Die Soziologin Cosima Rughiniş dazu:



    Einerseits gibt es den allgemeinen kulturellen Sexismus, in dem wir leben, der in Rumänien bislang nicht problematisiert wurde. Wenn wir andererseits den Aufbau der Lesebücher betrachten, sehen wir, dass diese überwiegend literarische Texte aus dem 19. Jh. beinhalten, die gewöhnlich von Männern aus ihrer Perspektive geschrieben wurden. Die Vergangenheit wird für unsere Kinder zur Quelle der Realität. Eine mögliche Lösung wäre, dass die Lehrbücher auch Texte beinhalten, die von Frauen geschrieben wurden. Zeitgenössische Autorinnen sollten präsent sein. Die patriarchalische Gesellschaftsordnung, die vor einem Jahrhundert in Rumänien herrschte, ist leider auch in den heutigen Lehrbüchern zu finden. Als Beispiel nenne ich die Lektion über Klassenleiter, Gruppenleiter, Spielleiter aus dem Staatsbürgerkundebuch. Fast alle Lehrbücher stellen die Jungen als Leiter vor, so wie es leider zu erwarten war.




    Wie kann man sich der in den Lehrbüchern dargestellten Mentalität des 19. Jh. entledigen und die Frauenrechte durch die heutige Gesetzgebung besser fördern? Die Soziologin und Frauenrechtlerin Andreea Bragă versucht nun, darauf zu antworten:



    Wir haben zwar ein Gesetz und eine Strategie im Bereich der Chancengleichheit. So lange es aber keinen politischen Willen und keine Menschen gibt, die die Gleichberechtigung als Priorität betrachten, werden wir fast nichts verändern können. Prioritär ist mich die Bekämpfung bestimmter Formen der Gewalt. Alle kennen diese Probleme, doch keiner redet darüber in der Öffentlichkeit. Leider wird sehr selten über Unterkünfte für Frauen, die Opfer der Gewalt sind, gesprochen. In mehr als 13 Landkreisen gibt es überhaupt keine Unterkünfte. Gesetzentwürfe ermutigen in Rumänien die Diskriminierung oder die Belästigung am Arbeitsplatz. Schlussfolgernd meine ich, die Erziehung ist wesentlich. Damit soll so früh wie möglich angefangen werden. Weiter brauchen wir Information und Sensibilisierung in den Reihen der Politiker.“

  • Gender Equality in Romanian Society

    Gender Equality in Romanian Society

    In 2014, the media gave extensive coverage
    to an extremely serious case. An 18-year-old girl from Valeni in Vaslui County,
    eastern Romania, was raped by seven young men. After the magistrates ruled for
    the arrest of the aggressors, the reactions of the community were soon to
    appear. Paradoxically, there were quite a few people who sided with the
    aggressors, saying the victim destroyed seven families and she had
    instigated the boys to rape her. Sexist and gender discriminatory attitudes
    are however present in higher circles as well, even in the European Parliament,
    where a Polish MP said women should earn less than men, because they are
    weaker, smaller and less intelligent. A similar statement was made by a
    prominent Romanian neurosurgeon and politician who said women are not made for
    surgery. And, just because in March women usually benefit from some extra
    attention, several brands came up with surprises. One of them was offered by a
    famous bakery chain, which promoted specialities such as Croque Maid and
    Croque Monsieur.

    Andreea Braga, from the FILIA centre, an NGO which fights
    gender inequality through activism, advocacy and research, explains:


    I think all these things are possible because we are uneducated on the issue,
    we do not have an education to promote gender equality, the respect between
    women and men, the history of feminism, women’s contribution to society,
    everything that should make us aware of how toxic discrimination is. Apart from
    this type of messages sent by opinion formers, we also identify more
    conservative attitudes, which infringe upon women’s rights. It is the case of a
    recent march against abortion, which was staged in many cities across Romania
    and which publicly stigmatised women for their right to make decisions relative
    to their own bodies. Such events show us that we haven’t learnt anything from
    Romania’s history. We shouldn’t forget that abortion was banned by the
    communist regime and over 10,000 women died because of that, according to
    official data. It is very clear that these conservative values are now
    infringing upon women’s rights and, furthermore, we lack an alternative at
    educational level. We have laws, we have a Constitution which says we are all
    equal, but in reality- and when I say that I also refer to statistics- there
    are many inequalities.


    According to
    statistics, one in four women has been physically or sexually abused by her
    partner at least once in their lifetime, and, according to recent reports
    issued by the Public Ministry in 2013, 2014 and 2015, the number of victims is
    on the rise, by the year. Furthermore, if we take a look at the labour market,
    women in Romania are paid less than men and they are less promoted than men.
    Romania registers the third lowest female employment rate in the European
    Union, according to data issued by the World Bank. As Andreea Braga has said,
    the alternative to sexist mentalities and attitudes should be found in
    education. However, according to the conclusions reached by sociologists after
    having analysed over 1,600 textbook illustrations, these images do not seem to
    favour gender equality, even if we refer to textbooks brought out in recent
    years. Cosima Rughinis, the initiator of this extensive research, says she and
    the other sociologists have taken into consideration two aspects: gender
    representation and the way in which technology is featured in illustrations, in
    relation to the two genders. In brief, the girls are beautiful, nice, dressed
    up in pink, always holding a mirror or a doll. When they grow up, the doll is
    replaced by a baby, and the mirror by a pot. Boys, however, are allowed to be
    rebel, to hold a sword, to conquer the space or discover chemical formulae.

    Cosima Rughinis:

    The problem is
    that reality is not like this. There are women who are electricians, engineers,
    who have chosen to become taxi drivers. Textbooks do not reflect reality, they
    narrow it. They do not help children see the world in which their mothers have
    jobs. On the contrary, they present a distorted image or an interpretation grid
    that does not match the world we live in. Textbooks should help broaden
    children’s vision of the world they live in and encourage girls to have
    aspirations. But, as I said, not only that these textbooks do not help
    children do that, they don’t even help
    them see the real world. We were not
    surprised to see that in the old textbooks, but we didn’t expect to see the
    same things in the new ones, published in the past years.


    Illustrations are
    supported by content. In order to change the content, and here we talk about
    literature textbooks alone, those who make them should discover the fact that
    there are women writers too, many of them contemporary. Here is sociologist
    Cosima Rughinis again:


    When we talk
    about schoolbooks, inequity is omnipresent. On the one hand, there is this
    generic cultural sexism that were are all faced with and which has not been
    formally acknowledged in Romania. On the other hand, if we think of the structure
    of these schoolbooks, they include literary texts from the 19th
    century. Texts that were mostly written by men, from their 19th
    century perspective. One potential solution would be for these textbooks to
    take over pieces written by women, and some of these women should be
    contemporary writers. In conclusion, besides sexist representations,
    schoolbooks include a lot of patriarchal representations, which were a common
    place in Romania one and half century ago. Look at the lesson on leadership in
    the civic education textbooks. There you can see the gender difference.
    Usually, with just a very few exceptions, all these books present boys as
    leaders.


    But how does 19th
    century mentality match with the current legislation in force Andreea Braga is
    attempting an answer:


    We have a law
    and a strategy on equal chances for men and women. However, as long as there is
    no political will to tackle gender equality as a priority, we will not be able
    to fix much. And when I say priority, I’m also referring to certain types of
    violence that women are faced with, both in the public and in the private
    sector. We are all aware of these issues, but they are always left outside the
    public discourse. It is quite rare that we see debates on how to set up more shelters
    for victims of domestic abuse, when there are 13 counties in this country where
    such shelters do not exist at all. Or, we have legislative proposals that
    encourage discrimination or job harassment, in the sense that when it first
    happens, the aggressor only gets a verbal warning. It is quite obvious that, in
    order to trigger a structural change in society, we need education first and
    foremost and as early as possible. Also, we need politicians who are well
    informed and aware of all these issues.



  • Hilfe für Opfer häuslicher Gewalt: Ausstattung mangelhaft, Gesetzgebung unzulänglich

    Hilfe für Opfer häuslicher Gewalt: Ausstattung mangelhaft, Gesetzgebung unzulänglich

    Häusliche Gewalt ist äu‎ßerst schwer zu definieren, egal ob man ein zufälliger Zeuge oder ein Therapeut ist, der sich um die Gewaltopfer kümmert. In der soziologischen bzw. kriminologischen Forschung werden unterschiedliche Definitionen von häuslicher Gewalt verwendet. So beinhalten juristische Definitionen meist nur die reinen Straftatbestände, während in vielen soziologischen bzw. psychologischen Definitionen die Motivation des Täters ebenfalls mit einbezogen wird. Einerseits wird häusliche Gewalt folgenderma‎ßen definiert: Häusliche Gewalt liegt vor, wenn Personen innerhalb einer bestehenden oder aufgelösten familiären, ehelichen oder eheähnlichen Beziehung physische, psychische oder sexuelle Gewalt ausüben oder androhen“; laut einer anderen Definition wird jede Verletzung der körperlichen oder seelischen Integrität einer Person, die unter Ausnutzung eines Machtverhältnisses durch die strukturell stärkere Person zugefügt wird“ als häusliche Gewalt betrachtet.



    Neben den aggressiven Handlungen eines oder beider Beteiligten wird häusliche Gewalt also auch von anderen Faktoren bestimmt. Es besteht eine emotionale Bindung zwischen der Gewalt ausübenden Person und dem Opfer, welche auch mit einer räumlichen Trennung vorerst nicht beendet ist. Die Gewalt wird in der Wohnung, im gemeinsamen Haushalt, d.h. im privaten Raum ausgeübt. Diese Tatsache hat Konsequenzen für das Sicherheitsgefühl des Opfers. Die körperliche und/oder die psychische Integrität des Opfers wird durch die aggressive Handlung wiederholt verletzt. Die Gewalt ausübende Person nutzt ein existierendes Machtgefälle zu seinem Opfer aus oder schafft ein solches, um es anschlie‎ßend auszunutzen.



    Alle Formen der häuslichen Gewalt werden in Rumänien durch das Gesetz 217/2003 zur Vorbeugung und Bekämpfung der häuslichen Gewalt geahndet. Laut einem Bericht der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte wurde im Jahr 2015 in Rumänien eine von vier Frauen Opfer von häuslicher Gewalt. Mehr als 70% der misshandelten Frauen haben keine Anzeige erstattet. Ein Grund dafür sei das fehlerhafte Gewaltschutzgesetz 217/2003, meint Andreea Bragă, Leiterin des Zentrums Filia, einer Nichtregierungsorganisation, die gegen Geschlechtsdiskriminierung kämpft:



    Das Gewaltschutzgesetz von 2003 wurde im Jahr 2012 novelliert, unter anderem mit einer Schutzanordnung, einem absolut notwendigen Instrument zum Schutz der Opfer von häuslicher Gewalt. Vorgesehen werden auch Dienstleistungen und finanzielle Zuwendungen für die Opfer, aber oft wurden diese Ressourcen von den Kommunalbudgets nicht gewährt. Daher befinden wir uns in einer schwierigen Lage — 13 rumänische Landkreise haben keine Frauenhäuser oder andere Schutzstellen für Opfer von häuslicher Gewalt. Ferner sichert die erst 2012 eingeführte Schutzanordnung keinen sofortigen Schutz. Das Netz zur Bekämpfung der Gewalt in der Familie, ein Netz mit 24 NGOs, dem auch unsere Organisation angehört, hat die Implementierung der Schutzanordnung von 2012 überwacht. Die Monitoring-Ergebnisse zeigen, dass von der Antragstellung bis zum Inkrafttreten der Schutzanordnung etwa 33 Tage verlaufen.“




    2015 gab es 150.000 Notanrufe wegen häuslicher Gewalt, aber es wurden nur 1.000 Schutzanordnungen ausgestellt. Darüber hinaus erschwert die umständliche Bürokratie die juristischen Schritte, die im Gesetz zum Schutz der Gewaltopfer und zur Bestrafung des Täters vorgesehen werden. Der Rechtsweg ist kompliziert, dauert sehr lange und die Beweismittelführung wird meistens von den Opfern getragen. Hinzu kommen die bedenkliche Wahrnehmung der Nachbarn oder anderer möglicher Zeugen und auch die Zurückhaltung der Behörden bei der Ausstellung der Schutzanordnung. Andreea Bragă, Leiterin des Zentrums Filia, mit weiteren Details:



    Sehr oft meinen die Nahestehenden, dass das Opfer von häuslicher Gewalt selbst daran schuld ist. ‚Du musst doch etwas angestellt haben, er hat dich nicht umsonst geschlagen‘ — bekommt man oft zu hören. Die Behörden sind auch meistens feindlich gesinnt oder versuchen, das antragstellende Opfer zu entmutigen. Manche Gewaltopfer haben nach Kommentaren von Polizeibeamten ihre Klagen zurückgezogen. Es gibt auch die Ansicht: ‚Wie ist es um das Eigentumsrecht des Gewalttäters bestellt? Wir können ihn doch nicht aus seiner eigenen Wohnung rausschmei‎ßen!‘ Dabei geht es nicht um das Eigentumsrecht, sondern um das übergeordnete Recht des Opfers auf Schutz und Sicherheit. Während der 33 Tage bis zur Ausstellung der Schutzanordnung wohnt das Opfer weiterhin mit dem Täter, oder, wenn das Opfer bei Verwandten oder Freunden Unterkunft findet, bleibt es weiterhin in Kontakt mit dem Täter. Dieser kann mit dem Opfer reden, es bedrohen, oder, im Gegenteil, sehr freundlich sein, um das Vertrauen seines Opfers wiederzugewinnen. Dadurch werden die Opfer entmutigt, ein Gerichtsverfahren einzuleiten oder fortzusetzen.“




    Ungeachtet, ob sie Anzeige erstatten oder ob sie darauf verzichten, suchen viele Frauen, die Opfer von Gewalt in der Familie wurden, Unterstützung bei Wohlfahrtsorganisationen wie z.B. dem ANAIS-Verband. Hier erhalten die Gewaltopfer Rechtsberatung zur Vorbereitung der Dokumente, die bei einem Gerichtsverfahren vorgelegt werden müssen, und vor allem psychologische Beratung in individuellen Therapiesitzungen oder in Gruppentherapie. Aber auch in diesem sicheren, empathischen Rahmen, dauert die Heilung der seelischen Wunden sehr lange, da der Psychoterror, denen die Frauen ausgesetzt wurden, tiefe Folgen hat. Dazu Mihaela Mangu, Leiterin des ANAIS-Verbandes:



    Viele Frauen leiden unter Panikattacken und Angstzuständen, weil sie viel Zeit unter Druck, in unmittelbarer Nähe eines gewalttätigen Partners verbringen. Sie trauen sich nicht mehr, Bewegungen oder einfache Gesten zu machen, die den Gewalttäter provozieren könnten. Wenn eine Frau so lange Zeit unter Druck und Angst lebt, wird es ihr sehr schwer, sich von diesen Angstgefühlen zu befreien. Die Selbstschätzung wird zerstört — wenn der Ehemann seiner Ehefrau jeden Tag sagt, sie sei dumm, sie sei nichts wert, sie werde sich allein nie durchkämpfen, dann glaubt die Frau nicht mehr an sich selbst und akzeptiert schlie‎ßlich die Gewaltsituation in der Familie.“




    Ende Februar ratifizierte das rumänische Parlament das Übereinkommen des Europarats über die Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt“, die sogenannte Istanbul-Konvention. Die Leiterin des Zentrums Filia, Andreea Bragă, spricht über die Hauptbestimmungen der Istanbul-Konvention:



    Besonders wichtig ist die Einführung der Eilschutzanordnung, die binnen 24 Stunden ausgestellt wird. Für besonders dringliche Fälle stellen die Behörden die Eilschutzanordnung gleich nach der Gewalttat aus. In der Istanbul-Konvention wird auch festgehalten, dass Frauen die meisten Opfer von häuslicher Gewalt sind, als Resultat der historischen Frauendiskriminierung. Das Übereinkommen schreibt vor, dass die Gleichstellung der Geschlechter in den Verfassungen und Rechtssystemen der Unterzeichnerstaaten verankert sein muss und dass sämtliche diskriminierenden Vorschriften abzuschaffen sind. Die einzelnen Ma‎ßnahmen sehen eine Rechtsberatung, psychologische Betreuung, finanzielle Beratung, Hilfe im Zugang zu Unterbringungsmöglichkeiten (Einrichtung von Frauenhäusern), Aus- und Weiterbildung sowie Unterstützung bei der Suche nach Arbeit vor. Au‎ßerdem sollen Hilfsangebote für Frauen verbessert und die Menschen über Bildungsangebote für das Problem sensibilisiert werden. Wir hoffen, dass im Lehrplan der rumänischen Schulen auch Unterrichtsstunden über Gleichstellung der Geschlechter, Respekt für den Lebenspartner, Probleme der Gewalt gegen Frauen und Konfliktlösung ohne Gewalt angeboten werden.“




    Rumänien muss umgehend seine Gesetzgebung anpassen, um das Übereinkommen des Europarats über die Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt” zu implementieren.

  • Sexuelle Belästigung in Universitäten: Realität oft heruntergespielt

    Sexuelle Belästigung in Universitäten: Realität oft heruntergespielt

    Die sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz oder an der Uni bleibt für die meisten Rumänen eher ein Begriff, der in amerikanischen Filmen auftritt, als ein Problem der heimischen Gesellschaft, dessen sie sich bewusst sein würden. Die Aufforderung zu sexuellen Handlungen in Verbindung mit Versprechen von Belohnungen oder Androhung von Repressalien gilt in Rumänien wie in den meisten Ländern als rechtswidrig, sehr wenige Menschen klagen dennoch in Rumänien über sexuelle Belästigung. Es gibt allerdings so gut wie keine genaue Statistik, die zeigt, wie häufig es in der Praxis vorkommt, dass es aufgrund des Geschlechts zu Belästigungen kommt.



    Die feministische Organisation FILIA, die gegen Geschlechterungleichheit kämpft, recherchiert derzeit in rumänischen Universitäten, um eine Studie über sexuelle Belästigung an Hochschulen zu herauszubringen. Die Organisation hat mehr als 600 Studentinnen, Studenten, Professoren aus 42 rumänischen Hochschulen dazu befragt. Die Antworten beurteilen das Ausma‎ß dieses Phänomens und wie man sich in Rumänien damit auseinandersetzt. Eine erste Schlussfolgerung, die man bereits ziehen kann, beweist, dass solche Übergriffe im Studium mit der Angst der Opfer koexistieren, eine Klage gegen den Täter einzubringen. Für viele schien zudem die Definition sexuelle Belästigung nicht greifbar genug und die mit sexueller Belästigung in Verbindung stehenden Begriffe werden meistens vermischt. Die Präsidentin der Organisation FILIA, Andreea Bragă, kommt zu Wort mit Einzelheiten:



    Die sexuelle Belästigung wird im Gesetz 202 aus dem Jahr 2002 im direkten Verhältnis mit der Gleichstellung der Geschlechter definiert. Es handelt sich um ein Gesetz, das hauptsächlich die sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz betrifft. Die sexuelle Belästigung wird in Rumänien auch im Strafgesetzbuch definiert, eine klare Definition, die man auch auf Universitäten anwenden kann, gibt es aber nicht. Die Ethikkodizes rumänischer Universitäten enthalten unterschiedlichste Definitionen, einige sind deutlich, bei anderen steht lediglich, dass die sexuelle Belästigung verboten ist. Eine weitläufige Definition, die auf konkrete Beispiele hinweist, könnte das Verfahren erleichtern und die Opfer sexueller Belästigung ermutigen, darüber offiziell zu klagen. Rund 20% der Befragten seien Opfer sexueller Belästigung gewesen, stellt die Umfrage heraus. Wenn man hingegen den Begriff anhand konkreter Beispiele erläutert, dann steigt der Anteil derer, die auf die Frage, ob sie einmal mit sexueller Belästigung konfrontiert wurden, positiv antworten. Wer ursprünglich erklärt hatte, er habe sich nie mit einem sexuellen Übergriff konfrontiert, hakt dann ein konkretes Beispiel sexueller Belästigung an, wenn deutlich auf Beispiele hingewiesen wird. Der Anteil steigt somit auf 50%. Wir dürfen also nicht vergessen, dass manche den Begriff sexuelle Belästigung in Verhältnis mit schweren Formen dieses Phänomens bringen, die durch Medien bekannt werden, weil die Menschen den Begriff nicht klar abgrenzen können. Solche Fälle beziehen sich eher auf Aufforderungen zu sexuellen Handlungen. Wir übersehen meistens die verbale Belästigung zum Vorteil der aktiven.“




    Unter sexueller Belästigung fallen auch sogenannte leichtere Erscheinungsformen wie zweideutige Witze, sexuelle Anzüglichkeiten oder ehrverletzende Bemerkungen. Solche Fälle kommen selbstverständlich nicht nur in Universitäten vor, sie sind auch im Arbeitsumfeld und im Alltag präsent, so zum Beispiel wenn jemand in einem öffentlichen Verkehrsmittel durch eine fremde Person leicht berührt wird. Die Bedeutung solcher Taten dürfen wir nicht herunterspielen, sagt Andreea Bragă:



    Männer haben uns vorgeworfen, dass sie heute keine Witze uns gegenüber mehr machen dürfen, weil wir sie zu schnell als Belästigung einstufen. Die zweideutigen Witze und Anspielungen können aber zur Vergewaltigung führen und ein unerwünschtes Verhalten auch für die Zukunft rechtfertigen. Dasselbe gilt auch für ein leichtes Berühren. Manche sagen: ‚Komm schon, er hat dich doch nur leicht berührt, nichts Schlimmes gemacht!‘ — aber es handelt sich schlie‎ßlich um meinen Körper und niemand darf mir zu nahe kommen. Ich befinde mich in einem Raum, wo ich lernen und mich entwickeln will, nicht wo ich mich von der Au‎ßenwelt verschlie‎ßen und glauben soll, dass ich daran schuld bin, weil ich vielleicht eine aufreizende Bluse trage und somit einem Mann den Eindruck hinterlasse, dass er mich berühren darf.“




    Was passiert genau an einer Universität, wenn die Sachen vom normalen Weg abkommen? Solche Situationen beleuchtet die Umfrage der feministischen Organisation FILIA. Dazu Andreea Bragă:



    Auf den ersten Blick gibt es 380 von 668 Menschen, die geantwortet haben, dass sexuelle Belästigung in rumänischen Hochschulen vorkommt. 165 von ihnen seien laut eigener Aussage zumindest einmal Opfer verbaler Belästigung gewesen wie zweideutiger Witze, die sie als unangenehm empfunden haben. 129 von ihnen seien einmal mit sexuellen Anzüglichkeiten oder anzüglichen Spitznamen, während 13 von ihnen mit Aufforderungen zu sexuellen Gefälligkeiten oder Handlungen konfrontiert worden.“




    Wer ist meistens der Täter laut der Umfrage der Organisation FILIA? Dazu Andreea Bragă:



    Die meisten Teilnehmer haben diese Frage mit: »ein männlicher Student« oder »ein männlicher Professor« beantwortet. Es gab aber auch Antworten wie »ein Doktorand« oder »eine Doktorandin« und »eine Professorin«, das kam aber seltener vor. Das zeigt, dass dieses Problem sowohl in Beziehungen zwischen Kollegen als auch in Machtverhältnissen auftritt, wenn der Student oder die Studentin vom Professor oder der Professorin bewertet wird. Vielleicht kriegt in solchen Situationen der erstere Angst, sich gegen Belästigung zu wehren.“




    In solchen Fällen liegt es im Aufgabenbereich der Universitäten, die sexuelle Belästigung zu verurteilen und das passende Umfeld zu schaffen, damit das Opfer keine Angst mehr hat, darüber zu klagen. Andreea Bragă:



    Eine wichtige Rolle spielen die Kultur und das Umfeld sowie die Reaktionen der Kollegen. Wir haben festgesellt, dass verschiedene Formen der Gewalt gegen Frauen häufig verharmlost oder bagatellisiert werden. Wenn es um sexuelle Belästigung geht, wird es umso schwieriger, sich dazu zu bekennen. Das Vertrauen, dass eine Ungerechtigkeit, der man ausgesetzt wird, von der Bildungsanstalt, wo man studiert, bestraft wird, kann alleine durch eine eigene Politik der jeweiligen Institution gestärkt werden. Nicht zuletzt müssten die Universitäten Informationskampagnen veranstalten, damit jeder wei‎ß, welche seine Rechte in einer derartigen Situation sind.“




    Die Organisation FILIA hofft, dass ihre neueste Studie zu einem Alarmsignal wird, das die Universitäten ernst nehmen, und dass das Phänomen der sexuellen Belästigung künftig gründlich durchleuchtet wird.