Tag: Finanzminister Viorel Ştefan

  • Grünes Licht für den Gesetzentwurf zur einheitlichen Entlohnung

    Grünes Licht für den Gesetzentwurf zur einheitlichen Entlohnung

    Nach heftigen Debatten hat das umstrittene Regierungsvorhaben über die einhetiliche Entlohung grünes Licht bekommen. Das Projekt war vor kurzem in Frage gestellt worden, nachdem die Arbeitsministerin Lia Olguţa Vasilescu bekanntgab, dass die Gehaltserhöhungen im öffentlichen Sektor nicht mehr als geplant, am 1. Juli, in Kraft treten werden, sondern erst am 1. Januar 2018. Das Parlament habe mehrere Änderungen zum Gesetz angenommen, die den Betrag von 32 Milliarden Lei (umgerechnet 7 Milliarden Euro) überschritten hätten. Auf diesen Betrag würden sich die Auswirkungen des Gesetzes auf den Haushalt für den Zeitraum 2017-2022 beziffern, erläutert die Arbeitsministerin.



    Die Gehälter im Bildungs-und Gesundheitswesen sollen dennoch erst März 2018 erhöht werden. Nur somit könne das Gesetz aus dem Staatshaushalt finanziert werden, sagte seinerseits der Finanzminister Viorel Ştefan. Weitere Änderungen zum besagten Gesetz seien ebenfalls vorgenommen worden. Dazu die Gewährung einer 10% Stresszulage für Lehrkräfte und eines 55% Zuschusses für Beamte, die europäische Fonds verwalten. Die 40% Zulage für das Personal im Verteidigungssektor und für Beamte, die einen besonderen Status genießen sowie für Beamte, die nach den Programmstunden einsatzbereit sein müssen, soll hingegen abgeschafft werden. Selbst wenn sie ebenfalls zur Kategorie Staatsbedienstete angehören, sollen die Gehälter der Abgeordneten und Senatoren ab dem 1. Juli dieses Jahres erhöht werden.



    Arbeitsministerin Vasilescu erläutert: “Die Gehälter im Bildungs-und Gesundheitswegen wurden dieses Jahr um 15% erhöht, im Sektor der öffentlichen Verwaltung sind sie um 20% gestiegen, vorigen Monat gab es Lohnerhöhungen um 20% bei Umweltagenturen und beim Biosphärenreservat Donaudelta. Ab dem 1. Juli werden die Gehälter der Abgeordneten und Senatoren sowie der Beamten der lokalen Verwaltung erhöhnt. Die letzten Kategorien stehen auf derselben Gehaltstabelle und das kann nicht geändert werden.“



    Der Vorschlag der Arbeitsministerin, einige Gehaltserhöhungen ab dem ersten Juli und andere ab 2018 in Kraft zu setzen, löste heftige Kritik seitens der Gewerkschaften aus. Der Gewerkschaftsbund Cartel Alfa fordert, dass alle Lohnerhöhungen im öffentlichen Sektor gleichzeitig umgesetzt werden. Die national-liberale Partei PNL aus der Opposition kritisiert ebenfalls das Regierungsvorhaben und wirft der sozial-liberalen Regierung Inkohärenz vor. Laut der sich ebenfalls in der Opposition befindenden Union Rettet Rumänien USR, sei dieses Projekt unbefriedigend für alle Kategorien von Staatsbediensteten. Die Union forderte im Anschluß den Rücktritt der Arbeitsministerin Lia Olguţa Vasilescu.


  • Haushaltseinnahmen erreichen prognostizierten Stand nicht

    Haushaltseinnahmen erreichen prognostizierten Stand nicht

    Der rumänische Finanzminister Viorel Ştefan hat sich am Montag auf Antrag der oppositionellen national-liberalen Partei (PNL) im Plenum der Abgeordnetenkammer aufgehalten. Zweck war die Prüfung ob es Geld für die Wahlversprechen der sozialdemokratischen Partei (PSD), einschlie‎ßlich für die angekündigten Lohnerhöhungen gibt. Die Liberalen behaupten, dass die Einnahmen im ersten Quartal niedriger sind im Vergleich zur selben Zeitspanne des Jahres 2016 und auch unter dem im Gesetz des Staatshaushalts angegebenen Stand liegen. PNL forderte sogar den Rücktritt des Finanzministers, der unter anderem durch die Streichung der öffentlichen Investitionsvorhaben und die schwache Steuererhebung gerechtfertigt sei.



    Bogdan Huţucă, PNL-Abgeordneter: Nach den ersten drei Monaten dieser Regierung, steht die rumänische Wirtschaft nicht mehr auf ihren Beinen sondern muss sich stützen. Und das noch bevor die Regierung die von ihr versprochenen Sozialleistungen gewährt hat. Nicht nur bei den Einnahmen gibt es Abweichungen. Infolge der Regierung sind auch die Ausgaben vollkommen verzehrt. Infolge der inkohärenten Politik der ersten drei Monaten des Jahres wurden wir in die unerwünschte Situation versetzt, dass drei Ausgabenkategorien, Personal, Güter und Dienstleistungen und Sozialhilfe, 85,31% der Gesamtausgaben betragen“.



    Ihrerseits behauptet die Interimspräsidentin der PNL Raluca Turcan, dass die Einnahmen von Januar und Februar halb so hoch sind wie die, die für die ersten drei Monate prognostiziert wurden. Somit wäre es unmöglich, dass die ausstehenden Beträge im März abgedeckt werden.



    Der Finanzminister meint, dass die Behauptungen der Opposition nicht richtig seien und dass die Umsätze für die ersten Monate sich in das eingegangene Wirtschaftswachstumsziel von 5,2% einschreiben. Es wurden über 44.000 neue Arbeitsplätze geschaffen und das Vertrauen in die Wirtschaft sei gestiegen, so der Finanzminister.



    Viorel Ştefan: Die Haushaltsprognosen für das erste Quartal 2017 geben einen Überschuss des konsolidierten Generalhaushalts von 0,2% des BIP an. Gleichzeitig stellt man eine sehr gute Entwicklung der Einnahmen aus der Einkommenssteuer und den Sozialbeiträgen, infolge der hohen Gehaltsdynamik der Wirtschaft und eine Verbesserung der erhobenen MwSt. und Verbrauchssteuern, sowie Reduzierung der Ausgaben für Güter und Dienstleistungen um 4,5% verglichen mit derselben Zeitspanne des Vorjahres fest.“



    Viorel Ştefan sagte auch, dass er den Haushaltsvollzug im ersten Quartal erwartet, um festzustellen welche Auswirkungen die Lohnerhöhungen haben werden, nachdem das Gesetz der einheitlichen Entlohnung in Kraft tritt. Viorel Ştefan: Bezogen auf die Fähigkeit des Haushalts den Auswirkung aufzunehmen, ist es noch zu früh, mich auszudrücken. Ich warte vorerst auf den Haushaltsvollzug im ersten Quartal und erst dann werde ich mir ein klareres Bild verschaffen können, ob der Lohnzuschlag im zweiten Semester dieses Jahres aufgenommen werden kann und wie viel wir in den nächsten Haushaltsvollzügen aufnehmen können.“



    Das Gesetz zur einheitlichen Entlohnung soll am 1. Juli in Kraft treten, nachdem es im Parlament besprochen und verabschiedet wird.

  • Einheitliche Entlohnung für Staatsbedienstete

    Einheitliche Entlohnung für Staatsbedienstete

    Das Gesetz der einheitlichen Entlohnung sei eine parlamentarische Initiative, die von allen Koalitionspartnern unterstützt wird, hat der rumänische Premier Sorin Grindeanu mitgeteilt. Die Gesetzesvorlage soll höchstwahrscheinlich diese Woche dem Parlament zur Beratung vorgelegt und nächste Woche von der Legislative verabschiedet werden. Der rumänische Ministerpräsident sagte, es handele sich um ein gerechtes Gesetz, laut dem jeder Staatsbedienste entsprechenden seinen Verantwortungen bezahlt werden soll: Das Gesetz ist uns äußerst wichtig, denn die Maßnahme war zu erwarten und so war auch das Gesetz für die rumänischen Bürger. Alle Abgeordneten und Senatoren der Koalitionsregierung werden im Parlament für diese Initiative stehen.



    Die Interimsvorsitzende der sich in der Opposition befindenden national-liberalen Partei PNL, Raluca Turcan glaubt hingegen, dass die Regierung die ganze Verantwortung für dieses Gesetzesvorhaben übernehmen soll: Es ist an der Zeit, dass das Kabinett Grindeanu eine klare Antwort gibt: ja, wir können Lohnerhöhungen im Wert von ungefähr 7 Milliarden Euro garantieren. Ich möchte, dass eine ernste und gründliche Diskussion mit Blick auf diese Initiative so bald wie möglich im rumänischen Parlament stattfindet, damit die Rumänen wissen, ob es genügend Geld für Lohnerhöhungen gibt oder nicht.



    Die Wirtschaftslage des Landes sei nicht gerade ideal und derzeit wird das Geschäftsumfeld unter riesengroßen Druck gesetzt, sagte im Anschluß Raluca Turcan. Rumänien brauche also mehr Vorhersehbarkeit damit das Geschäftsumfeld stärker wird und im Laufe der Zeit den Staatshaushalt konsolidiert. Der Finanzminister Viorel Ştefan sagte seinerseits, er erwarte den Haushaltsvollzug des ersten Jahresquartals, um die Folgen der Lohnerhöhungen richtig abschätzen zu können. Das Gesetz sei notwendig und müsse umgehend verabschiedet werden, um ins öffentliche Entlohnungssystem mehr Stabilität zu bringen, fügte Finanzminister Ştefan hinzu. Die Gesetzesvorlage müsse dem Parlament zur Beratung vorgelegt werden, weil bisherige Eilerlasse, die die Regierung in diesem Bereich verabschiedete, Verwirrung gestiftet hätten, sagte der rumänische Finanzminister im Anschluß.



    Wie der sozial-demokratische Vorsitzende Liviu Dragnea mitteilte, soll der neue Gesetzesentwurf am Donnerstag von den Vorsitzdenden der Koalitionsregierung und Abgeordneten im mittelrumänischen Sinaia unterschrieben werden. Laut Dragnea, soll gemäß dem neuen Gesetz das Verhältnis zwischen dem niedrigsten und dem höchsten Lohn im öffentlichen Sektor von 1 zu 15 auf 1 zu 12 sinken. Der höchste Gehalt im Staat wird demnach dem Staatschef gezahlt, gefolgt von den Vorsitzenden der zwei Parlamentskammer und dem Präsidenten des Kassationshofes. Neulich hate die Arbeitsministerin Lia Olguţa Vasilescu nach Verhandlungen mit dem Gewerkschaften im öffentlichen Sektor über das Gesetz zur einheitlichen Entlohnung bekanntgegeben, dass die Gehälter der Staatsbediensteten etappenweise, bis 2021 erhöht werden sollen. Das Gesetz der einheitlichen Entlohnung soll am 1. Juli in Kraft treten.


  • Die Woche 13.03.-17.03.2017 im Überblick

    Die Woche 13.03.-17.03.2017 im Überblick

    Europäische Kommission warnt vor Defizitwachstum Rumäniens


    Die Europäische Kommission warnt davor, dass Rumänien in diesem Jahr das grö‎ßte Defizitwachstum in der EU verzeichnen könnnte. Das auch trotz der Tatsache, dass das Land im vergangenen Jahr das höchste Wirtschaftswachstum in Europa erreichen konnte. Der unlängst der Öffentlichkeit präsentierte Wirtschaftsbericht für Rumänien weise eine Reihe von Widersprüchen auf, sagte die Chefin der Vertretung der Europäischen Kommission in Bukarest, Angela Cristea. Wir stellen zum einen eine Reduzierung der Armut in Rumänien fest, aber gleichzeitig nehmen die Ungleichgewichte in der Gesellschaft zu. Ich glaube, Rumänien weist sogar die grö‎ßte Zunahme des Lohngefälles in der Europäischen Union auf. Und wir beobachten, dass dies kein vereinzeltes Phänomen darstellt, sondern eine Tendenz, die sich bereits 2012 abzeichnete. Übrigens ist diese Tendenz nicht nur für Rumänien spezifisch, sondern kann auch in anderen Mitgliedsstaaten der EU beobachtet werden. Und wir glauben, sie spiegelt die globalen Folgen der Krise wider, die von den Auswirkungen der Globalisierung noch komplizierter gestaltet werden.”



    Die Europäische Kommission geht für Rumänien von einem Defizit von 3,6% des BIP aus, damit wäre das Land auf diesem Gebiet unerwünschter Spitzenreiter. Finanzminister Viorel Ştefan erklärte im Gegenzug, Rumänien habe gute Ergebnisse in der Wirtschaft geliefert. Er versicherte zudem, dass die von der Kommission mit Sorge verfolgten Entwicklungen von der rumänischen Regierung aufmerksam beobachtet werden. Rumänien brauche eine gesunde Wirtschaftspolitik, die das Wachstum der letzten Jahre konsolidieren soll, besonders weil der im Haushalt definierte steuerliche Rahmen manche Risiken beinhalte, haben in Bukarest auch Vertreter des IWF nach einem Treffen mit dem rumänischen Staatschef Klaus Iohannis erklärt. Bukarest müsse den Akzent vom Verbrauch auf Investitionen und Produktion verlegen und eine bessere Abrufquote von EU-Fonds verzeichnen, sagten im Anschluss die IWF-Vertreter.



    EU-Fonds — Erfolg und Misserfolg


    Die Ma‎ßnahmen, die Rumänien treffen muss, um die Abrufquote von EU-Fonds zu steigern haben den Themenschwerpunkt der Gespräche zwischen der EU-Kommissarin für Regionalpolitik Corina Creţu und dem rumänischen Premier Sorin Grindeanu gebildet. Creţu hatte im Vorfeld mitgeteilt, dass Rumänien keine europäische Fonds für den Zeitraum 2014-2020 abgerufen habe. Die EU-Kommissarin machte die rumänischen Behörden darauf aufmerksam, dass das Jahr 2017 für die Abrufung von EU-Geldern ausschlaggebend sei. Laut Einschätzungen der Europäischen Kommission wird die Abrufung der europäischen Fördermittel in der Zeit 2007-2013 90% übersteigen, aus 19 Milliarden Euro schöpfte Rumänien 17 Milliarden ab, erläuterte Creţu. Der Premier Sorin Grindeanu sagte seinerseit, bestimmte Bereiche müssten zugänglich werden, um europäische Finanzmittel anzuziehen, denn diese Fonds stellen den Motor des Wirtschaftswachstums dar.



    Innenministerium stellt Jahresbilanz 2016 vor


    In Rumänien ist die Kriminalität für das fünfte aufeinanderfolgende Jahr erheblich gesunken. Das zeigt die Jahresbilanz 2016, die das Innenministerium diese Woche öffentlich gemacht hat. Laut dieser Bilanz sei die Zahl der Morde, die Fälle von häuslicher Gewalt sowie die Zahl der Raubüberfälle und der Diebstähle gesunken. Letztes Jahr lag auch die Stra‎ßenunfall-Todesfälle unter 2.000, für das vierte aufeinanderfolge Jahr. Zudem wurden Ende Juni 2.663 Kilogramm Kokain beschlagnahmt. Das war die grö‎ßte Drogenmenge, die jemals in Rumänien von den Ermittlungsbehörden erbeutet wurde. Die Drogen wurden nach Rumänien durch den Schwarzmeer-Hafen Constanţa eingeführt. Parallel dazu, hatte das Innenministerium im Jahr 2016 als Priorität die Vorbeugung und den Kampf gegen die Wirtschafts-Kriminalität und die Korruption genannt. So wurden über 200 Gruppierungen der organisierten Kriminalität ausgeschaltet.



    Die rumänsiche Innenministerin Carmen Dan mit Einzelheiten: Die Ma‎ßnahmen, die für die Vorbeugung und Bekämpfung der Steuerhinterziehung, der Korruption und des Schmuggels getroffen wurden, hatten als Ziel die Rückgewinnung des Schadens und das führte zu grö‎ßeren Einnahmen im Haushalt. Die Handlungen des Ministeriums für die Bekämpfung der wirtschaft-finanziellen Kriminalität hatten als Ergebnis die Entdeckung von 32 Tausend Straftaten. Es wurden knapp 4 Milliarden Lei gesichert.” Im Innenministerium fehlt es aber an Personal und das erschwert die Arbeit. Der Professionalismus, die Integrität und die Hingabe der Angestellten führten aber zu diesem guten Ergebnis, fügte die Innenministerin Dan hinzu.



    Rumänische Landwirtschaftsarbeiterinnen in Italien offenbar ausgebeutet


    Eine rumänische Delegation ist diese Woche nach Sizilien gereist, wo laut der britischen Presse Tausende rumänische Landwirtschaftsarbeiterinnen zahlreichen Missbräuchen ausgesetzt werden. Die Ministerin für Belange der Auslandsrumänen Andreea Păstârnac führte Gespräche mit Kommunalpolitikern und Vertretern der Menschenrechtsorganisationen. Dabei einigten sich die rumänischen und italienischen Behörden auf die Gründung eines Zentrums für die Betreuung und Unterstützung von anfälligen Personen und Opfern von Menschenhandel. Auch sollen mehrere mobile Einheiten mit der Unterstützung vor Ort, Beratung und medizinischen Versorgung beauftragt werden.Laut einer am Sonntag von dem britischen Wochenblatt The Observer“ veröffentlichte Reportage werden rund 7.500 mehrheitlich rumänische Landwirtschaftsarbeiterinnen in der Provinz Ragusa in Sizilien zahlreichen Missbräuchen, einschlie‎ßlich Drohungen und sexueller Gewalt ausgesetzt.




  • Nachrichten 22.01.2017

    Nachrichten 22.01.2017

    Bukarest: Nach dem Brand im Bukarester Nachtclub Bamboo haben die rumänischen Behörden ein Strafverfahren wegen fahrlässiger Sachbeschädigung eröffnet und eine Ermittlung eingeleitet. Der Brand, der den Nachtclub zerstörte, ereignete sich in der Nacht auf Samstag. Laut dem Gesundheitsministerium sind infolgedessen über 40 Menschen ins Krankenhaus gebracht worden. Sie seien gegen Rauchvergiftungen, Hypothermie und Knochenbrüche behandelt worden. Niemand habe Brandverletzungen erlitten. Der Zustand eines Patienten sei jedoch weiterhin heikel, so das Bukarester Gesundheitsministerium. Unter den Verletzten, die in die Bukarester Krankenhäuser gebracht wurden, befinden sich auch Ausländer, die meisten von ihnen israelische Staatsbürger. Die Brandursachen bleiben vorerst unklar, fest steht jedoch, dass der Nachtclub ohne gültige Betriebs-und Brandschutzgenehmigung funktionierte. Am Samstag hat die Polizei mehrere Personen verhört, die Behörden beschlossen darüber hinaus neue Kontrollen in allen Einrichtungen, wo viele Menschen zusammenkommen. Im Oktober 2015 waren 64 Menschen bei der Brandkatastrophe im Bukarester Nachtclub Colectiv ums Leben gekommen. Weitere 100 Menschen wurden schwer verletzt. Es kam folglich zu massiven Protesten der Bevölkerung gegen das korrupte politische System und zum Rücktritt des Kabinetts von Victor Ponta. Die Protestanten machten die Korruption für die schwache Umsetzung der Sicherheitsvorschriften verantwortlich.



    Bukarest: Eine IWF-Delegation geleitet von Missionschefin Reza Baqir befindet sich dieser Tage in Bukarest für die ersten Gespräche mit dem Kabinett von Sorin Grindeanu. Die IWF-Vertreter haben bereits mit Finanzminister Viorel Ştefan über den Haushalt für 2017 diskutiert. Anschlie‎ßend sollen Gespräche mit Finanzexperten stattfinden. Für Montag werden Diskussionen mit dem Vorstand der Rumänischen Nationalbank geplant.



    Budapest: Nach dem Busunglück im Norden Italiens, der das Leben von 16 ungarischen Staatsbürger forderte, haben die Behörden in Budapest für den kommenden Montag Staatstrauer verhängt. Der Unfall ereignete sich in der Nacht auf Samstag. Weitere 26 Menschen wurden verletzt. Hunderte Menschen haben am Wochenende im Zentrum von Budapest der zumeist jugendlichen Opfer gedacht. In dem Autobus reisten Schüler und Lehrer eines Budapester Gymnasiums, sie waren auf der Rückkehr nach einem Skikurs in Frankreich. Die Ursachen des Unglücks bleiben vorerst unklar.



    Sport: Die rumänische Tennisspielerin Sorana Cîrstea, Platz 78 in der WTA-Rangliste ist am Sonntag gegen die Weltranglistensiebte, die Spanierin Garbine Muguruza Blanco im Achtelfinale von Australian Open ausgeschieden. Ebenfalls am Sonntag sind im Herrendoppel die Rumänen Horia Tecău und Florin Mergea im Achtelfinale des ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres ausgeschieden. Tecău und der Niederländer Jean-Julien Rojer, 11 Favoriten des Doppel-Wettbewerbs erlagen dem australischen Doppel Marc Polmans/Andrew Whittington. Florin Mergea und der britische Spieler Dominic Inglot, 16. Favoriten im Doppel-Wettbewerb, verloren gegen die ersten Favoriten, das französische Doppel Nicolas Mahut si Pierre-Hugues Herbert.

  • Die Woche 9.01.-13.01.2017 im Überblick

    Die Woche 9.01.-13.01.2017 im Überblick

    Wintereinbruch sorgt für Chaos



    Gro‎ße Schneemengen, Schneeverwehungen und extremer Frost gehörten diese Woche zum Alltagsbild in Rumänien. Vor allem der Süden und der Osten des Landes wurden vom Wintereinbruch betroffen. In der Landesmitte sanken die Temperaturen auf ein Rekordtief: -32 Grad. Viele Personen, vor allem schwangere Frauen, kranke und ältere Menschen, brauchten ärztliche Versorgung. Dutzende Rettungsteams mussten sich stundenlang durch Schnee und Gewitter kämpfen, um Patienten in eingeschneiten und abgelegenen Ortschaften zu erreichen. Beunruhigend bleibt auch die Lage auf der Donau, deren Pegelstand derzeit sehr niedrig ist. Die Behörden haben den Fluss auf manchen Strecken zeitweilig für den Verkehr geschlossen. Die Eismassen im Fluss stellen nämlich ein Risiko für die Schiffe dar. Wegen der Kälte wurden Rekordmengen an Erdgas und Strom verbraucht. Die Bukarester Regierung hat infolgedessen einen Beschluss erlassen, wonach die Stromexporte in Notsituationen im Zeitraum 16. Januar-15. Februar verboten werden können.




    Staatschef und Premierminister beraten über die Haushaltsvorlage



    Der sozial-demokratische Premier Sorin Grindeanu und Finanzminister Viorel Ştefan haben am Mittwoch mit dem Staatschef Klaus Iohannis über die Haushaltsvorlage für 2017 diskutiert. Dieses Treffen wurde von dem Präsidenten beantragt. Klaus Iohannis zeigte sich darüber besorgt, dass die Ma‎ßnahmen, die die regierende sozial-demokratische Partei während der Wahlkampagne angekündigt hatte und zum Teil von der neuen Exekutive bereits verabschiedet wurden, den Staatshaushalt aus dem Gleichgewicht bringen könnten. Es handelt sich um Lohnerhöhungen und Steuer- und Beitragsentlastungen für Rentner. Der rumänische Präsident ist der Ansicht, dass die Exekutive und das Parlament das Haushaltsdefizit unter 3% drücken, einen tragfähigen Haushalt planen und 2% des Haushalts der Verteidigung zuteilen muss. Der Premier Sorin Grindeanu versicherte, dass die Daten die dem Präsidenten vorgelegt wurden und auf die sich die diesjährige Haushaltsvorlage stützt, von dem Nationalen Statistik- und Prognoseamt zur Verfügung gestellt wurde. Gleichzeitig werden Ma‎ßnahmen in Erwägung gezogen, die die Fortsetzung des Wachstumsrhythmus unterstützen sollen, sagte Sorin Grindeanu.




    Antrag der Opposition gegen das Ermächtigungsgesetz zurückgewiesen



    Die rumänische Regierung ist während der parlamentarischen Pause ermächtigt, Eilverordnungen zu verabschieden. Dies hat am Donnerstag das Verfassungsgericht beschlossen und somit den entsprechenden Antrag der Nationalliberalen Partei, der Union Rettet Rumänien und der Partei Volksbewegung zurückgewiesen. Laut besagtem Antrag der Opposition würde das Ermächtigungsgesetz dem Kabinett von Sorin Grindeanu erlauben, organische Gesetze durch Änderungsanträge ändern zu lassen und das sei verfassungswidrig. Der Vorsitzende der regierenden Sozialdemokratischen Partei, Liviu Dragnea, sagte in diesem Zusammenhang, die Klage der Opposition sei ein reiner Versuch, die Aktivität der Regierung zu blockieren.




    Kooperations- und Überprüfungsmechanismus wird 2017 nicht aufgehoben



    Rumänien erfüllt alle Kriterien, damit der Kooperations- und Überprüfungsmechanismus dieses Jahr aufgehoben wird. Dies erklärte am Donnerstag der rumänische Justizminister Florin Iordache nach Gesprächen mit der stellvertretenden Generalsekretärin der Europäischen Kommission, Paraskevi Michou. Florin Iordache: Dieser Mechanismus hat von Jahr zu Jahr die Fortschritte Bukarests im Kampf gegen Korruption bewiesen. Rumänien liefert derzeit genügend Garantien, dass die Behörden im Justizbereich sehr gut funktionieren.” Die stellvertretende Generalsekräterin der Europäischen Kommission sagte dennoch, dass der Kooperations- und Überprüfungsmechanismus dieses Jahr nicht aufgehoben wird, selbst wenn in den letzten zehn Jahren Bukarest ma‎ßgebliche Fortschritte verzeichnet habe. Die Aufhebung des europäischen Mechanismus hänge alleine von der Tätigkeit der Regierung und des Parlaments ab. Eine auschlaggebende Rolle spielen auch die Reformen im Justizbereich. Diese müssten nachhaltig und unumkehrbar sein, erläuterte Paraskevi Michou: ”Wir werden demnächst den Bericht zur rumänischen Justiz für das Jahr 2016 vorlegen. Ich bin da, um die Botschaft Brüssels auszurichten, dass wir auch in neuen Jahr für eine enge Zusammenarbeit offen bleiben, die zur Aufhebung des Kooperations- und Überprüfungsmechanismus führen soll. Das hängt aber auch davon ab, ob die rumänischen Behörden allen Bedingungen nachkommt und ob die Fortschritte Bukarests im Justizbereich nachhaltig und unumkehrbar sind”. Rumänien und Bulgarien wurden 2007 beim EU-Beitritt unter den europäischen Kooperations- und Überprüfungsmechanismus gestellt und zu einem stärkeren Einsatz im Kampf gegen Korruption und organisiertes Verbrechen gemahnt.




    Stellvertretender Vorsitzender des Nachrichtendienstes seines Amtes enthoben



    Der stellvertretende Vorsitzende des rumänischen Nachrichtendienstes SRI, der General Florian Coldea, wurde seines Amtes enthoben. Interrimistisch soll der Nachrichtendienst-Chef Eduard Helvig auch das Amt seines Stellvertreters übernehmen. Es handelt sich dabei um Informationen und Beschuldigungen, die vom Ex-Abgeordneten Sebastian Ghita bekannt gemacht wurden. In einer Video-Aufnahme, die von seinem eigenen TV-Sender veröffentlicht wurde, erklärte Ghiţă, er habe seinen Urlaub zusammen mit den stellvertretenden SRI-Chef verbracht. Gegen den ehemaligen sozialdemokratischen Abgeordneten Sebastian Ghiţă wird derzeit wegen Korruption ermittelt, seit Ende letzen Jahres ist er aber verschwunden. In Abwesenheit wurde seine Haft angeordnet.