Tag: Finanzwesen

  • Ophélie Bignon aus Frankreich: „Rumänien verdient es, bekannter zu werden“

    Ophélie Bignon aus Frankreich: „Rumänien verdient es, bekannter zu werden“

    Ophélie Bignon ist 23 Jahre alt und kommt aus Frankreich. Vor zwei Jahren hat sie sich entschieden, in Rumänien zu studieren. Ophélie ist sehr aktiv, liebt Herausforderungen, und Rumänien war für Sie ein faszinierendes Land, das sie während ihres zweijährigen Masterstudiums an der Bukarester Akademie für Wirtschaft nach und nach entdeckte. Warum hat sie sich für Rumänien entschieden? Ophélie Bignon antwortet:



    Ich war noch in Frankreich, ich hatte mich für ein Erasmus-Programm qualifiziert und ich beschloss, nach Rumänien zu kommen, weil Rumänien ein osteuropäisches Land war, worüber ich so gut wie nichts wusste. Durch das Erasmus-Programm kam ich für ein Jahr hierher. Es war eine fantastische Erfahrung, ich lernte sehr viele Leute kennen und ich hatte auch eine Arbeitserfahrung. Als es Zeit war, nach Frankreich zurückzukehren, beschloss ich, noch ein Jahr in Rumänien zu bleiben. Dieses Jahr machte ich meinen Magister-Abschluss im Bereich Finanzwesen an der Akademie für Wirtschaft in Bukarest. Es war ein Studium in englischer Sprache, ich hätte auch in Gro‎ßbritannien studieren können, aber ich hatte bereits ein Jahr lang in Gro‎ßbritannien studiert und ich hatte die Wahl zwischen Nordeuropa und Osteuropa. Nachdem meine Freunde, die auch ein Jahr lang in Rumänien studiert hatten, mir viel über die rumänische Geschichte und Kultur erzählt hatten, wuchs mein Interesse für dieses Land. Meine Freunde hatten sich in Rumänien verliebt, sie zeigten mir unzählige Fotos und sagten, ich sollte unbedingt in Rumänien studieren. Ich sagte: Warum denn nicht? Und so habe ich mich für Bukarest entschieden.“




    Ophélie hat sich schnell an das Leben in Rumänien gewöhnt und viele Freundschaften geschlossen. Sie machte ihr Magister-Studium und arbeitete auch bei einem multinationalen Audit-Unternehmen in Bukarest. Wie waren ihre ersten Eindrücke?



    Ich muss schon sagen, dass ich weniger die Hauptstadt und eher die kleineren Städte oder sogar das provinzielle Rumänien vorziehe. In Bukarest hatte ich einige unangenehme Erfahrungen mit engstirnigen Spie‎ßern. Es kann schon kompliziert werden, weil die Bürokratie sehr komplex und die gesamte Organisation anders als in Frankreich ist. Immer wenn ich an der Uni oder bei einer Behörde einen Antrag stellen musste, war es ein Chaos. Soviel über unangenehme Erfahrungen. Andererseits ist Bukarest eine tolle Stadt, es ist immer eine ganze Menge los, da kann man viel unternehmen, und ich liebe es, aktiv zu sein, ich liebe energievolle Städte. Mitten im Sommer gibt es sehr viele Festivals und Veranstaltungen in Bukarest, und das ist hochinteressant. Ich möchte auch anderen Leuten meine Erfahrungen mitteilen. Die Franzosen kennen in der Regel nur die üblichen Stereotypen in Bezug auf Rumänien. Als ich in den Ferien nach Frankreich ging und über Rumänien erzählte, waren meine Bekannten sehr überrascht, weil ich ihnen ein anderes Rumänien darstellte, als sie es zu kennen dachten. In Frankreich sind die Informationen über Rumänien spärlich, viele meiner Freunde, die in Rumänien studieren wollen, klagen auch darüber. Daher möchte ich ein Blog führen, um darin meine Rumänien-Erfahrungen zu erzählen. Meiner Meinung nach ist Rumänien ein wunderschönes Land, das es verdient, in der Welt bekannter zu werden. Ich werde über den Alltag in Rumänien schreiben, wie man hier eine Wohnung findet, wie man hierher als Student oder als Tourist kommen kann, ich werde den Lesern auch einige Tipps und Ratschläge geben. Ich möchte, dass Menschen aus aller Welt Rumänien besuchen und entdecken. Mein Blog hei‎ßt letsbeginyourjourney.wordpress.com.“




    Während der zwei Jahre, die sie in Rumänien verbrachte, besuchte Ophélie Bignon viele Regionen des Landes. Sie war im Gebirge, an der Schwarzmeerküste, in der Maramuresch, in Braşov (Kronstadt), Sibiu (Hermannstadt). Jetzt hat Ophélie ihre Koffer voller Erinnerungen gepackt und kehrt nach Frankreich zurück. Sie wird aber die Verbindung zu Rumänien aufrechterhalten und so oft wie möglich wieder zu Besuch kommen. Was hat ihr am besten an Rumänien gefallen? Ophélie Bignon antwortet:



    Die starke Energie, die vor allem in Bukarest, aber auch überall in ganz Rumänien zu spüren ist. Überall, wo ich war, traf ich auf Menschen, die viel Initiative hatten und Privatunternehmen starten wollten, zum Beispiel Cafés oder Bars. In Rumänien entdeckte ich wunderbare Orte und erlebte alles Mögliche: ein bisschen Schick, ein bisschen Moderne, ein bisschen Kunst… Es gibt so viele gro‎ßartige Ideen in Rumänien, ich liebe diese Energie.“

  • Die Rumänische Zentralbank verweist auf neue Stabilitätsrisiken

    Die Rumänische Zentralbank verweist auf neue Stabilitätsrisiken

    Rumänien bleibt aus finanziellem Gesichtspunkt stabil. Dennoch sind die Risiken, die zur Verschlechterung der Situation führen könnten, im Vergleich zum Vorjahr, gestiegen. Dies ergibt sich aus dem Jahresbericht der Rumänischen Nationalbank, eine Karte der Risiken auf die Finanzstabilität, bzw. der Gefahren, die die Wirtschaftsleistung bedrohen. Dieses Jahr hat die Rumänische Landesbank zwei neue Risiken zu denen hinzugefügt, die sie 2015 aufgelistet hatte.



    Zentralbankgouverneur Mugur Isărescu erläuterte: In den letzten sechs Monaten haben sich die Gesetzentwürfe angehäuft, die sich vornehmen das Finanz- und Bankenwesen durch den rückwirkenden Eingriff in die Verträge zwischen Kunden und Banken zu regeln. Das Gesetz zur Hypothekenrückerstattung ist das bekannteste dieser Art. Bei der Analyse des Gesetzes wurden eine Reihe von Abänderungen vorgenommen, die einen Teil der signalisierten Probleme berichtigen. Grundlegend ist aber einerseits die Rückwirkung des Gesetzes, die erhalten bleibt, und andererseits die Stabilität und die Vorhersehbarkeit des Gesetzesrahmens. Darüber hinaus haben wir beschlossen, alle Änderungsvorschläge des Gesetzesrahmens im Finanzen- und Bankenwesen als Teil einer sehr ernsten Systemrisikoanhäufung zu betrachten. Das auch weil es auch weitere Gesetzentwürfe gibt, die die Finanzstabilität stark beeinträchtigen können. Diese sind zum Teil darauf zurückzuführen, dass 2016 ein Wahljahr ist.“



    Ein weiteres neues und erhöhtes Risiko betrifft den möglichen Austritt Gro‎ßbritanniens aus der Europäischen Union. Die Auswirkungen einer derartigen Situation wären, dass die Funktion der Union in Frage gestellt wird, dass es mögliche Kapitalaustritte, die Abwertung der Landeswährung, die Herabsetzung der EU-Gelder und höhere Finanzierungskosten geben wird. Als Systemrisken werden auch die mögliche Senkung des Vertrauens der Investoren in Schwellenländer und die Krise der Flüchtlinge aus dem Nahen Osten bewertet.



    Über andere mögliche Probleme sprach der Vizegourverneur der Zentralbank Liviu Voinea: Die steigende externe Ungewissheit darf nicht durch interne Schwachstellen vertieft werden, die wir uns selber schaffen. Das Bankenwesen hat sich weiter konsolidiert, das Ansteckungsrisiko ist zurückgegangen, der Kreditbestand in der Landeswährung Lei ist mehrheitlich geworden, die Zahlungsdisziplin, obwohl sie besser geworden ist, bleibt eine Schwachstelle für Gesellschaften au‎ßerhalb des Finanzwesens und der Zugriff der Bevölkerung auf Hyptohkenkredite hat sich verbessert, aber riskiert sich wegen der jüngsten Gesetzentwürfe zu reduzieren.“



    Ab nächstem Jahr soll der Bericht der Nationalbank zweimal im Jahr, im April und Oktober, veröffentlicht werden, so Gouverneur Mugur Isărescu. Somit wird das Vorbild der Europäischen Zentralbank angewandt. Darüber hinaus möchte die Nationalbank schneller konkrete Daten über die internen oder externen Herausforderungen der Finanzstabilität Rumäniens bieten.