Tag: Förster

  • Naturschützer fordern mehr Schutzmaßnahmen für Waldaufseher

    Naturschützer fordern mehr Schutzmaßnahmen für Waldaufseher

    Der illegale Holzschlag in Rumänien nahm in letzter Zeit wesentlich zu. Romsilva ist die Behörde, die die Wälder verwaltet, die Eigentum des Staates sind. Die Behörde verlautbart, jährlich würden 50.000 m3 Holz illegal abgeholzt. Die Umweltschützer behaupten allerdings, dass die Waldrodung viel weiter ginge. Auf 8,8 Millionen m3 Holz beziffere sich die Jahresmenge an illegal eingeschlagenem Holz. Die Waldschutzbehörde Suceava stellte neuerdings fest, dass in lediglich sechs Tagen 290 m3 Holz illegal eingeschlagen wurden.



    Die Naturschützer, die in den letzten Jahren die Wälder Rumäniens untersuchten, wiesen auf den Holzdiebstahl hin, der in Rumänien konstant betrieben wird. Au‎ßerdem enthüllten sie, wie das Mafiaapparat in den Wäldern Rumänien handelt. Leider haben wir es mit einem System zu tun, in dem Mittäterschaft und persönliches Interesse hoch stehen. Sämtliche relevante Spieler tragen zum Kahlschlag der Wälder Rumäniens bei. Im illegalen Geschäft wirken sowohl Förster wie auch lokale Politiker mit, die ihr Vermögen durch den Verkauf von illegal eingeschlagenem Holz aufrunden. Es kann allerdings auch vorkommen, dass Ranger, die ihrem Beruf ehrlich nachgehen, die Holzdiebe auf frischer Tat erwischen. Oft setzen die Waldhüter ihr Leben in Gefahr, eben weil sie den Verbrechern in die Quere kommen. Die Waldaufseher tragen die Verantwortung für Hundert Tausende Hektar Wald. Dennoch sind sie unangemessen ausgerüstet, verfügen weder über entsprechende Verkehrsmittel, noch über Dienstwaffen oder Kommunikationsgeräte. Daher haben sie immer mehr Schwierigkeiten, die Holzdiebe abzuwehren. Seit 2014 wurden bei der zuständigen Behörde schlicht 185 Aggressionsfälle gegen Waldaufseher angemeldet. In den letzten Jahren wurden sogar sechs Ranger umgebracht. Viele andere mussten wegen ihrer Verletzungen ins Krankenhaus eingewiesen werden. Radu Melu leitet die für die Wälder zuständige Abteilung bei WWF Rumänien. Er schlug einige Ma‎ßnahmen zum Schutz der Förster und der Wälder vor — unter anderem, die Einführung der Holzkontrolle beim Verlassen des Waldgebietes und der digitale Fingerabdruck des LKW:



    Leider gibt es immer mehr Schwierigkeiten diesbezüglich. Wald und Waldaufseher sind fast schutzlos. Wir haben effiziente Lösungen gefunden, die wir mit allen beteiligten Spielern diskutierten. Die alten, überholten Kontrollmethoden müssen aufgegeben werden. Wir sollten vielmehr die von der EU eingeführten Vorschriften beachten — die Kontrolle sollte nämlich bei der ersten Vermarktung des Holzes durchgeführt werden. Das Überwachungssystem basiert in Rumänien immer noch auf der Markierung der Baumstümpfe — ein deutlich überholtes Kontrollsystem, dass in einem vermutlichen Gerichtsverfahren total ineffizient wäre. Daher sollte dieses System aufgegeben werden, und die erste Vermarktung herangezogen werden. Die Rechenfehler werden somit auf ein Minimum reduziert. Darüber hinaus wird der Ranger keiner direkten Gefahr mehr ausgesetzt, denn er wird die Verbrecher nicht mehr direkt vor Ort, wo er alleine ist, zur Rechenschaft ziehen müssen. Der Waldaufseher kann die Kontrolle am Stra‎ßenrand durchführen. Was wir vorschlagen, ist eine tatsächliche Kontrolle des eingeschlagenen Holzes an den Waldzugängen. Da gibt es mehr Leute, die Polizei kann eingreifen, falls notwendig.“




    Die Gewerkschaften aus der Forstwirtschaft protestierten vor zwei Wochen vor dem Parlament in Bukarest, im Zuge der zunehmenden Gewalt gegen die Förster. Sie forderten die Abänderung der Gesetzgebung für die Forstwirtschaft.

  • Förster wehren sich gegen Zunahme von Angriffen

    Förster wehren sich gegen Zunahme von Angriffen

    Rund 200 rumänische Förster protestierten am Dienstag in Bukarest gegen die Zunahme von Angriffen. Sie forderten die dringende Abänderung des Status des Forstpersonals, um die Autorität der Förster zu stärken. Der Sprecher des Abgeordnetenhauses, Marcel Ciolacu, versprach, das Problem in drei Wochen zu lösen. Der Gesetzentwurf sei bereits im Ausschuss angenommen worden und soll demnächst dem Parlament zur Abstimmung vorgelegt werden.



    Silviu Geană, Vorsitzende des Förderverbandes SILVA, erklärt den Inhalt des Gesetzentwurfs: “Der Entwurf zur Änderung des Status des Forstpersonals beinhaltet die Verpflichtung, das für die Waldüberwachung zuständige Personal mit, je nachdem, tödlichen oder nicht tödlichen Waffen auszustatten. Den Förstern sollen auch Transport- und Kommunikationsmittel sowie andere vom Gesetz vorgeschriebene Verteidigungsma‎ßnahmen zugutekommen. Gleichzeitig werden die Gehälter ein angemessenes Niveau erreichen und, was ebenso wichtig ist, wird das Rentenalter für das Personal, das die Wälder bewacht, gesenkt. »



    Die Zunahme der Angriffe auf Förster ist das Ergebnis einer Verleumdungskampagne, die von bestimmten politischen Faktoren und Interessengruppen geleitet wird. Ziel ist es, sie zu verunglimpfen, ihre Autorität zu schwächen und sie durch die Darstellung einer verzerrten Realität zu diskreditieren. Das ist es, was die Demonstranten zum Ausdruck gebracht haben. Sechs Förster wurden in den letzten Jahren in Rumänien von Holzdieben getötet. Darüber hinaus wurden mehr als 650 Förster, von Kriminellen, die beim Fällen oder Stehlen von Holz erwischt wurden, angegriffen, geschlagen oder mit dem Tode bedroht.



    Gheorghe Mihăilescu, Generaldirektor der Nationalen Forstverwaltung Romsilva, sagte, dass eine weitere Ma‎ßnahme erwogen werde, und zwar die Schaffung gemeinsamer Einsatzgruppen zur Überwachung der Wälder, mit der Polizei, der Gendarmerie oder den Einsatzkräften für Notsituationen. In diesem Sinne sind bereits Kooperationsvereinbarungen getroffen worden.



    Ein weiterer Protest findet auch im Untertagebau im Jiu-Flusstal, in der westlichen Landesmitte, statt. Mehr als 100 Bergleute aus den Kohlebergwerken Paroşeni und Uricani protestieren, weil sie ohne den üblichen Sozialschutz entlassen werden sollen. Gespräche mit den lokalen Behörden haben bisher zu keiner Lösung geführt. Seit Dezember 2017 gibt es in beiden Bergwerken ein Stilllegungs- und Begrünungsprogramm.

  • Rumänien hat ein neues Forstgesetz

    Ein neues Forstgesetz war unerlä‎ßlich. Nach der Wende verlor Rumänien rund 400 Tausend Hektar Wald und der Schaden kommt einem riesigen Geldbetrag gleich: 5 Milliarden Euro. Die unzulängliche Verwaltung und die unkontrollierte Rodung in manchen Gebieten haben im Zeitverlauf zur Zerstörung der Wälder geführt. Besonders besorgniserregend ist dass die Rate der Abholzung zweimal grö‎ßer als die der natürlichen oder der von Fachexperten durchgeführten Wiederaufforstung ist.



    Was die letztere anbelangt, setzen sich derzeit die rumänischen Behörden dafür ein, den Angestellten der staatlichen Forstverwaltung Romsilva und den privaten Besitzern von Waldgrundstücken die nachaltige Verwaltung des Waldes bewu‎ßt zu machen. Das neue Forstgesetz sieht infolgedessen schärfere Sanktionen gegen Holzdiebstahl vor: Holzdiebe werden laut dem neuen Gesetz, egal welches das Ausma‎ß der Schäden ist, hinter Gitter geschickt. Das neue Forstgesetz regelt auch Sanktionen gegen Förster, die sich dem Diebstahl anschlie‎ßen: diese werden ihre Arbeitszulassung und einschlie‎ßlich den Arbeitsplatz verlieren. Für Besitzer von Waldgrundstücken sieht das neue Forstgesetz Prämien vor, wenn sie die Rodung zurückweisen .



    Die delegierte Ministerin für Wasser und Waldwirtschaft Lucia Varga: Die Förster zeigen sich von der Zahlung von Zusatzkosten besorgt, sie werden aber Waldzertifikate verkaufen und infolgedessen die Waldwache sichern können. Die Besitzer von Waldflächen werden mit Prämien stimuliert, nicht zu roden und im direkten Verhältnis zum Wert eines Waldzertifikates können sie bis zu 200 Dollar pro Hektar bekommen”.



    Das Holz soll nicht mehr direkt aus dem Wald, sondern aus Speziallagern nach hochgenauen Messungen verkauft werden. Direktor der Nationalen Forstbehörde Adam Crăciunescu: Durch diese Regelungen wird der Forstverwalter die Holz-Herkunftsnachweise selbst ausstellen. Die Förster bzw die Forstverwalter werden folglich durch das neue Forstgesetz die volle Verantwortung für den Nachweis des Holzes tragen, das sie auf den Markt bringen. Derzeit wollen wir unsere Logistik entwickeln und arbeiten an einer neuen Software, die jederzeit eine klare Überprüfung des Holzbestandes ermöglichen wird, da jedes Hoklzstück ins neue System einfgeführt werden kann.”



    Die Waldbesitzer und Waldverwalter vertreten hingegen die Ansicht, dass die neue Regelungen ihre Tätigkeit erschweren werden: es gebe zu wenige Lagerräume, insbesondere in der Gebirsgregion, auch zu wenig Personal und die Kosten werden zu hoch sein. Zudem gebe es ein weiteres Risiko, dass grosse Unternehmen ein Monopol auf dem Markt erringen. Die Oppositionsparteien sind au‎ßerdem der Meinung dass die Behörden im Fall von privaten Waldgrundstücken keine Regelungen durchsetzen können. Die Bukarester Regierung setzt ich aber für ein modernes Management ein, das der derzeitigen Ausplünderung in den Wäldern Rumäniens ein Ende setzt.