Tag: Fragen

  • Kreative Kindererziehung: Löcher in den Bauch gefragt – in Kultureinrichtungen

    Kreative Kindererziehung: Löcher in den Bauch gefragt – in Kultureinrichtungen

    Kinder wollen ihre Welt entdecken. Wie ginge das besser wenn nicht durch Fragenstellen? Eltern verzweifeln öfter mal an den ständigen Fragen ihrer Kinder. Doch die Frage nach dem Warum“ ist ein wichtiger Entwicklungsschritt im Leben eines Kindes. Das war auch die Idee, die zur Gründung des Vereins Da’DeCe“ (deutsch: Aber warum“) führte.



    Vor dreieinhalb Jahren wurde in Bukarest ein Verein namens Da’DeCe” (zu deutsch: Aber Warum“, Warum denn“) gegründet. Und… warum? Weil einige Eltern, die gleichzeitig studierte Erzieher, Pädagogen, Kunstgeschichtswissenschaftler, Museumskuratoren und Künstler sind, sich zusammengetan haben, um originelle Programme für Kinder und Jugendliche zu gestalten. Sie hatten bemerkt, wie die Kunst die Kinder anzieht und dazu anregt, überraschende Assoziationen zu machen, die ihre geistige Entwicklung fördern. Daher wollten sie den Kindern und ihren Eltern das Beste, Schönste, Interessanteste in der rumänischen Kulturlandschaft zeigen. In den letzten drei Jahren führten die Mitglieder des Vereins Da’DeCe“ zahlreiche Gruppen von Kindern und Eltern durch alle Bukarester Museen. Wir fragten die Vereinsgründerin und -leiterin Raluca Bem Neamu, warum die Gründer sich für den Namen den Namen Da’DeCe“ (Aber warum“) entschieden haben:



    »Da’ de ce«– »warum denn« — ist die häufigste Frage, die Kleinkinder stellen. Wer ein Kind hat, kennt die berühmte »Warum-Phase«, die etwa im Alter von zwei Jahren beginnt. Die bis zum Überdruss wiederholte Frage ist ein Instrument, mit dem die kleinen Kinder versuchen, die Welt zu erforschen, und deshalb richten sich unsere Programme an Kinder zwischen 2 und 10 Jahren. Die Programme, die wir vorschlagen, finden in Kultureinrichtungen, insbesondere in Museen statt. Dort haben wir ein Universum entdeckt, das den Kindern sehr gut gefällt, und wenn wir interaktive Programme durchführen, die dem Alter und den Interessen der Kinder entsprechen, machen wir zusammen wunderbare, au‎ßergewöhnliche Erfahrungen. Ein Museum bietet einen enormen Reichtum an Ideen und Spielmöglichkeiten in Interaktion mit Kulturgegenständen.“




    Kinder machen die schönsten, tiefsten Erfahrungen, wenn sie zusammen mit ihren Eltern die Welt entdecken. Der Verein Da’DeCe“ hat an jedem Wochenende einen neuen Programmvorschlag für Kinder, unter der Bedingung, dass sie von ihren Eltern begleitet werden. Die Programme richten sich also an Familien mit Kindern im Alter von 2 bis 10 Jahren. Wie attraktiv sind aber die Museen für Kinder? Wie nehmen die Kinder die Museen wahr? Raluca Bem Neamu antwortet:



    Angefangen haben wir mit dem Museum des rumänischen Bauern in Bukarest, weil seine Ausstellungsweise uns am freundlichsten erschien. Wir besuchten auch das Dorfmuseum, das Nationale Geschichtsmuseum, und auch einige Gedenkhäuser wie zum Beispiel das Museum »George Enescu«, mit dem wir seit drei Jahren konstant zusammenarbeiten. Im Museum »George Enescu« hatten wir Programme mit Musik und Bewegung. Wir waren in vielen Museen, die auch Gruppen mit Kleinkindern empfangen — nicht alle Museen sind auf eine solche Erfahrung vorbereitet. Wenn sie ein Museum betreten, brauchen die Kinder zuerst ein bisschen Anpassungszeit. Die Kinder sind noch sehr klein, und die Museumsräume sind für sie sehr gro‎ß, es ist schon etwas Besonderes. Deshalb beginnen wir unsere Programme immer mit einem Spiel, damit sie sich mit den neuen Räumlichkeiten anfreunden können. Die Eltern sind auch dabei, und das mach die Sache leichter. Dann schlagen wir den Kleinen vor, zu erkunden, was ihnen das Museum anbietet. Sie sind sehr offen für diese Erkundung, Kinder sind von Natur aus neugierig und sie haben keine Vorurteile oder Hemmungen wie die Erwachsenen. Kunst ist für Kinder eine natürliche Sache, je jünger das Kind, desto besser die Kunstakzeptanz.“




    Für diejenigen, die Lust haben, Kunstmuseen oder Kunstgalerien zu besichtigen, haben die Mitglieder des Vereins Da’DeCe“ Programme zur visuellen Erziehung in der Ausstellung Auf den Kopf gestellt“ des französischen Fotografen Philippe Ramette, veranstaltet vom Französischen Institut in der Galerie des Bukarester Zentrums für Visuelle Künste und Multimedia. Es handelt sich um ein Programm zur Entzifferung der Gegenwartskunst im Allgemeinen und speziell zur Erläuterung der Betrachtungsweise Philippe Ramettes. Mehr dazu von Raluca Bem Neamu:



    Die Hauptbotschaft dieses Programms wäre, dass der Künstler die Realität nach Lust und Laune, seinen Wünschen und Ideen entsprechend verwandelt — so helfen wir den Kindern, zu verstehen, was Kunst bedeutet. Kunst ist nicht blo‎ß eine Fotoaufnahme einer Landschaft, sondern eine Darstellung, in der die Idee und die Botschaft des Künstlers offensichtlich werden. Nach mehreren Gesprächen und Spielen, und in Anlehnung an das umgedrehte Universum von Philippe Ramette sollten die Kinder Collagen basteln, in denen die Gesetze der Physik nicht mehr funktionieren und die Normalität umgedreht wird. Die Collagen sollten aber die persönlichen Botschaften ihrer jungen Autoren vermitteln. Wir wünschen uns sehr, dass die Kinder verstehen, was Kunst bedeutet — dabei wollen wir keine Definitionen geben, sondern das Verstehen des Begriffs ermöglichen. Die Tatsache, dass beim Besuchen der Ausstellung die Kinder selbst zu Künstlern werden, hilft ihnen, die Botschaft unseres Programms zu verinnerlichen.“




    Weitere Programme des Vereins Da’DeCe“ sind Philosophie-Workshops für Kinder zwischen 4 und 8 Jahren — dabei beginnen die kleinen Philosophen mit einer Geschichte und diskutieren anschlie‎ßend über das Leben. Für diejenigen, die sich für Natur und Reisen interessieren, gibt es zwei Workshops über die Pflanzenwelt, einen über Blumen und Kräuter und einen weiteren über die faszinierende Welt der Bäume und Wälder. Mit der Zeit, mit jedem neuen Workshop gewinnt die alte Frage Da’DeCe“ (Aber warum“) an Tiefe und Bedeutung.



    Im Internet finden Sie den Verein Da’DeCe“ unter http://www.asociatiadadece.ro/.

  • Der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis beteiligte sich am EU-Gipfel in Brüssel

    Der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis beteiligte sich am EU-Gipfel in Brüssel

    Der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis beteiligte sich in Brüssel am Treffen des Europäischen Rates, dem ersten Treffen dieser Art seit der Amtsübernahme. Hauptthemen der Gespräche waren die Ukraine-Krise, der Kampf gegen den Terrorismus und die Staatsverschuldung Griechenlands. Das jetzige Treffen des Europäischen Rates fand in einem extrem komplizierten geopolitischen Kontext statt, so Iohannis. In Bezug auf die gespannte Lage in der Ukraine und das Abkommen in Minsk erklärte der rumänische Staatspräsident, die rumänischen Behörden seien sich der steigenden Gefahr infolge des bewaffneten Konflikts im Osten der Ukraine bewu‎ßt und würden sich für eine politische Lösung einsetzen. Klaus Iohannis:



    Ich wiederhole unsere Ansicht, dass die einzige Lösung für die Ukraine-Krise eine politische, auf Dialog basierende Lösung ist, die das Blutvergie‎ßen beenden sollte. Der Vereinbarung in Minsk sehen wir mit Vertrauen entgegen, aber es ist uns auch klar, dass es noch Spannungen und wunde Punkte gibt, die wir ohne politischen Willen und Verbundenheit nicht lösen können”



    Klaus Iohannis sagte aber auch, dass sowohl er als auch andere EU-Staats- und Regierungschefs sich über das Einhalten der Minsker Vereinbarung keine Illusionen machen, da einige der darin eingetragenen Vorschriften auch im vorangegangenen Minsker Abkommen von September enthalten waren. Am Rande des EU-Gipfeltreffens diskutierte der rumänische Staatschef mit seinem ukrainischen Gegenüber Petro Poroschenko über die bilateralen Beziehungen zwischen Rumänien und der Ukraine und über regionale Fragen. Poroschenko bedankte sich bei Iohannis für seine starke Position zur Unterstützung der Ukraine und lud ihn zu einem offiziellen Besuch in Kiew ein. Die Einladung wurde vom rumänischen Staatspräsidenten angenommen.



    Ein wichtiges Thema auf der Agenda des EU-Gipfeltreffens in Brüssel war der Kampf gegen den Terrorismus. In diesem Kontext sagte Präsident Iohannis, nach den Terroranschlägen in Frankreich hätten die Anti-Terror-Ma‎ßnahmen eine neue Dimension bekommen und an politischer Relevanz gewonnen. Gleichzeitig sollten aber die Anti-Terror-Ma‎ßnahmen keine neuen Barrieren schaffen, sondern innerhalb der Europäischen Union umgesetzt werden, ohne Unterschiede zwischen den Ländern innerhalb und au‎ßerhalb des Schengener Raumes, sagte noch der rumänische Staatschef. Die Bukarester Regierung unterstützt einschlie‎ßlich die Zusammenarbeit mit Partnern au‎ßerhalb der Europäischen Union, mit dem Zweck, Terroranschläge zu bekämpfen.



    Unter dem Eindruck der Pariser Anschläge hat die Europäische Union sich auf gro‎ß angelegte Anti-Terror-Ma‎ßnahmen geeinigt. Dazu zählen der Austausch von Flugpassagierdaten, schärfere Grenzkontrollen und die Löschung von Terrorhetze im Internet. Das Paket wurde am Donnerstagabend beim EU-Gipfel in Brüssel einstimmig angenommen.



    Ein drittes Gesprächsthema in Brüssel war die Auslandsverschuldung Griechenlands. In den verhärteten Schuldenstreit mit Griechenland ist beim EU-Gipfel Bewegung gekommen. Experten begannen bereits Vorgespräche über ein verändertes Rettungsprogramm. Die Euro-Finanzminister wollen an diesem Montag in Brüssel darüber beraten.