Tag: Frâncuşă

  • Rezepte aus der Moldau: Eintopf, Krautwickel, Käsekuchen, Fleischklößchen

    Rezepte aus der Moldau: Eintopf, Krautwickel, Käsekuchen, Fleischklößchen

    Heute stellen wir Ihnen ein paar Gerichte aus der ostrumänischen Region Moldau vor. Wir beginnen mit dem berühmten moldauischen Eintopf (tochitură moldovenească). Ganz beliebt in diesem Teil des Landes sind auch die moldauischen Krautwickel. Krautwickel mit Hackfleisch und Reis sowie die gefüllten Weinblätter sind eigentlich im ganzen Land und in diesem Teil Europas ganz beliebt. Ein Gericht, das sich 100% mit dieser Region Rumäniens identifiziert sind die berühmten Käsekuchen poale-n brâu“ oder die Fleischklö‎ßchen pârjoale“.



    In den traditionellen Gemeinden aus diesem Teil des Landes besteht das Frühstück meistens aus Spiegelei mit Grieben und Käse, beim Mittagessen dürfen die gebackenen Bohnen oder Kartoffeln sowie Sauerkraut nicht fehlen. Ein traditionelles Mittagessen in diesem Teil des Landes besteht auch aus saurer Suppe aus Geflügelklein mit Möhren, Reis, Zwiebel, die besonders gegen Kater nach langen Partys geeignet ist, wo viel Wein getrunken wurde.



    Die Moldau ist übrigens landesweit auch für seine zahlreichen Weinsorten bekannt, wir erwähnen hier nur die Sorten Galbena de Odobeşti“ und Şarba“ aus dem Anbaugebiet Vrancea. Şarba ist eine authentische rumänische Traubensorte. Sie wurde 1972 in der Weinforschungsanstalt Odobeşti als Kreuzung der Sorten Tămâioasă Românească und Italienischer Riesling entwickelt. Der Wein entfaltet Aromen von Rosenblütenmarmelade, Basilikum, Lindenblüten, Holunder und Akazienhonig. Weitere Weinsorten, die für die Region Moldau spezifisch sind, sind Busuioaca de Bohotin“, ein Roséwein aus dem Anbaugebiet Huşi, Grasa“, Feteasca“ (Mädchentraube) und Frâncuşa“ aus den Weingütern Cotnari bei Iaşi.



    Für die Zubereitung der Fleischklö‎ßchen pârjoale“ braucht man ein Kilogramm Schweine- oder Rindfleisch, 2 oder 3 Scheiben Brot, zwei Zwiebeln, 4 Eier, feingehackten Dill, Salz und Pfeffer. Zuerst die Brotscheiben in Wasser einweichen, dann mit dem Hackfleisch vermengen. Im Anschluss die Masse mit den gehackten Zwiebeln, verquirlten Eiern, Salz, Pfeffer und dem feingehackten Dill verkneten, dann die Masse in Schnitzelform portionieren. Danach die Fleischklö‎ßchen auf beiden Seiten durch Mehl und üppig durch das verquirlte Ei ziehen und sofort in die Pfanne in das hei‎ße Öl einlegen. Als Beilage werden auch gebackenen Bohnen oder Kartoffelpüree serviert.

  • Cotnari in der Moldau: Weinverköstigung und mehr

    Cotnari in der Moldau: Weinverköstigung und mehr

    Wir laden Sie heute ein, uns entlang einer Weinroute zu begleiten. Unsere Reise geht in den Nordosten des Landes, in den Landkreis Iaşi. Den ersten Stopp machen wir in Cotnari (dt. Kottnersberg), einer Ortschaft, wo es schon um 1560 eines der grö‎ßten Jahrmärkte in der Moldau gab.



    Cotnari ist ein geschichtsreicher Ort. Hier kann die Ausgrabungsstätte Cetatea de la Cotnari“ (dt. Burg von Cotnari) besichtigt werden. Aber auch der unter Naturschutz stehende Wald Cotnari-Cătălina oder die vom Fürst Stefan der Gro‎ße gestiftete fürstliche Kirche Heilige Paraskeva“ sind einen Besuch wert. Ebenso die mittelalterliche Steinbrücke bei Cârjoaia.



    In der Umgebung von Cotnari befindet sich das Plateau Cătălina. Auf diesem Plateau wurde eine Anfang des 4. Jahrhunderts v. Chr. errichtete Burg entdeckt. Es ist die als Burg von Cotnari“ bekannte Ausgrabungsstätte. Die Ausgrabungen enthüllten Spuren von Hütten, die es irgendwann an dieser Stelle gab. Ebenfalls hier wurden Ruinen von Wohnungen aus dem 3. und dem 2. Jahrhundert v. Chr. ausgegraben. In der Nähe der Dakischen Burg ist ein unter Naturschutz stehender Wald. Der Wald besteht hauptsächlich aus Baumarten, die 150–200 Jahre alt sind.



    Die Kirche Cuvioasa Parascheva“ (Heilige Paraskeva) in Cotnari wurde 2004 in die Liste historischer Denkmäler der Stadt Iaşi aufgenommen. Sie ist ein Teil des mittelalterlichen Komplexes, bekannt unter dem Namen Curtea Domnească“ (dt. Fürstenhof). Auch die Ruinen der einst vom Fürsten Stefan der Gro‎ße gegründeten berühmten Weinkeller können hier gesehen werden.



    Die mittelalterliche Steinbrücke bei Cârjoaia wurde im Auftrag von Stefan dem Gro‎ßen (1457–1504) gebaut. Die Brücke liegt entlang der Weinroute, zwischen den Ortschaften Hârlău und Cotnari, wo einst das Fürstenschloss lag. Die Steinbrücke wurde erstmals 1680 urkundlich erwähnt. Sie wurde aus Flusssteinen gebaut und hat eine Länge von 42 m. Die Brücke wurde 1847 im Auftrag des Fürsten Mihail Sturdza (1834–1849) restauriert und umgebaut. Derzeit kann nicht mehr genau erkannt werden, welche Teile der Originalbrücke entsprechen.



    Da wir schon hier sind, wäre es einfach schade, die Region zu verlassen, ohne den schon bewährten örtlichen Wein zu probieren. Die Önologin Mihaela Turturică begleitete uns in einen Weinkeller:



    Das Weingut ist 2000 Jahre alt. Die dakische Burg am Cătălina-Hügel bekundet die Anwesenheit der Weinreben an diesem Ort vor 2000 Jahren. Derzeit gibt es hier 1750 Hektar Weinstöcke. Wir bauen vor allem Traubensorten für Wei‎ßweine an — lediglich rumänische Rebsorten: Frâncuşă, Wei‎ße Mädchentraube, Grasă de Cotnari und Tămâioasă Românescă. Allerdings verfügen wir auch über ein junges Weingut, wo wir die Rebsorte Busuioacă anbauen, aus der wir Rosé-Weine produzieren. Darüber hinaus bauen wir auch die Rebsorte Schwarze Mädchentraube an, die Rotweine liefert.“




    Nach dem Besuch des tatsächlichen Weinbetriebs lernen die Gäste die Weinkeller kennen. Dazu Mihaela Turturică:



    Wir befinden uns 12 m unter der Erde. Die Temperatur liegt hier bei 10–12 Grad das ganze Jahr über. Wir verfügen über 15 derartige Räume. Die Legende besagt, an dieser Stelle seien früher Weinkeller von Stefan dem Gro‎ßen gewesen. Der Wein kann von hier zwei verschiedene Wege nehmen: Entweder wird er zur Abfüllanlage geschickt oder die Weine, die als besonders hochwertig bewertet werden, werden in Flaschen abgefüllt und in die Vinothek gelagert. Die Vinothek ist eine Bibliothek für Weine. Es hei‎ßt, eine ausgetrunkene Weinflasche umfasse die in drei Büchern enthaltene Philosophie. Daher lade ich Sie zum Lesen ein. Die Vinothek, die Sie hier sehen, enthält etwa 1 Million Weinflaschen. Der älteste Wein stammt aus der Ernte von 1956. Die Flaschen sind waagerecht gelagert, damit der Wein ständig in Kontakt mit dem Korken steht. So entsteht das berühmte Bouquet des Weins. Zwar sprechen wir bei jüngeren Weinen über Geschmack, doch geht es bei alten Weinen ums Bouquet. Sie werden bei der Verkostung den Unterschied herausschmecken.“




    Falls Sie irgendwann die Region besuchen, werden Sie sicherlich den Unterschied machen können.