Tag: Friedensverhandlungen

  • Nachrichten 07.01.2018

    Nachrichten 07.01.2018

    Bukarest: Das Exekutivkomitee der regierenden sozialdemokratischen Partei PSD trifft sich am Montag in Bukarest. Einen Themenschwerpunkt der Diskussionen bildet die Ernennung eines neuen Wald-und Wasserministers, nachdem die Sozial-Demokratin Doina Pană aus gesundheitlichen Gründen das Amt niedergelegt hatte. Laut Parteiquellen könnte dabei auch über die Organisierung eines au‎ßerordentlichen Kongresses, die Ernennung des Kandidaten für die Präsidialwahlen 2019 sowie eine eventuelle Regierungsumbildung besprochen werden.



    Bukarest: Die palästinensische Botschaft in Bukarest begrü‎ßt die Erklärung des rumänischen Präsidenten Klaus Iohannis, die die Position Bukarests in der Jerusalem-Frage bestätigt. Durch den Beschlu‎ß, die Verlegung der rumänischen Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem nicht als vernünftige Option zu betrachten, zeigt Rumänien nach wie vor Respekt gegenüber den fundamentalen Rechtsprinzipien und den internationalen Gesetzen”, bekräftigte in einer Pressemitteilung der Botschafter Fuad Kokaly. Die Erklärung erfolgte nach dem telefonischen Gespräch zwischen Klaus Iohannis und dem israelischen Premier Benjamin Netanyahu. Jerusalem stelle ein zentrales Thema bei den Friedensverhandlungen im Mittleren Osten dar, auf seinen offiziellen Status sollen sich Israel und Palästina einigen, sagte der Staatschef Rumäniens. Bukarest bekräftige im Anschlu‎ß die Notwendigkeit einer gerechten und langfristigen Lösung des israelisch-palästinensischen Konfliktes durch die Einführung der Zweitsaatenlösung, die zwei Staaten und zwei Volksgruppen vorsieht, damit diese im Frieden und Sicherheit zusammenleben. Diese sei die einzige gangbare Lösung, die dem Aufstreben beider Völker entspricht. Infolgedessen könne eine eventuelle Verlegung der rumänischen Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem nur unter diesen Umständen in Frage kommen, Rücksicht sollte zudem auf die zukünftige Entwicklung des Friedensprozesses genommen werden, fügte Klaus Iohannis hinzu. Im telefonischen Gespräch mit dem Premier Benjamin Netanyahu betonte Klaus Iohannis im Anschlu‎ß, dass Rumänien nach wie vor die Beziehungen zu Israel ausbauen wird. Das Gespräch fand aus Initiative des israelischen Premiers statt, der dem rumänischen Präsidenten dafür dankte, dass sich Rumänien der Stimme enthielt, als die UN-Vollversammlung mit deutlicher Mehrheit die US-Entscheidung zur Anerkennung Jerusalems als israelische Haupstadt verurteilte.



    Bukarest: Die orthodoxe und griechisch-katholische Kirche in Rumänien feiern heute am 7. Januar den Tag von Johannes dem Täufer. Johannes der Täufer hat Jesus im Jordan-Fluss getauft und ihn dem Volk als Messias vorgestellt. Rund 2 Millionen Rumänen feiern ihren Namenstag. Amselben Tag feiern die russisch, -ukrainisch, und serbischstämmigen Altorthodoxen Weihnachten. Da die Altorthodoxen dem Julianischen Kalender folgen, finden die meisten Festtage auf den Gregorianischen Kalender bezogen 13 Tage später statt.



    Sport: Die rumänische Männer-Handballnationalmannschaft hat am Samstagabend die Karpaten-Trophäe gewonnen. Das rumänische Team hat sich im Endspiel des in Rumänien organisierten Turniers gegen Portugal mit 26-23 durchgesetzt. Im Halbfinale hatten die Rumänen am Freitag gegen Bahrain mit 29-20 gewonnen. Rumänien beteligt sich zudem unter der Leitung des spanischen Trainers Xavier Pascual im italienischen Bozen an der ersten Qualifikationsrunde der WM 2019 statt. Die rumänischen Handballer treffen dabei auf Italien, die Ukraine und die Färöer. Nur die Gewinner der sechs Qualifikationsgruppen steigen in die Playoffs der WM ein, die 2019 in Dänmemark und Deutschland ausgetragen wird.




  • Die Rolle Rumäniens in den Nahost-Friedensverhandlungen

    Die Rolle Rumäniens in den Nahost-Friedensverhandlungen

    Obwohl die Rumänen tausende Kilometer von dem Kern des Konflikts entfernt sind, war für sie die Situation im Nahen Osten immer von besonderem Interesse. Auf das religöse Empfinden eines mehrheitlich orthodoxen Volkes hat eine Region, die in den kirchlichen Schriften als Heiliges Land bezeichnet wird, ständig eine gewisse Faszination ausgeübt. Die hunderttausenden israelischen Bürger, die aus Rumänien stammen, sind die solideste Brücke zwischen den zwei Ländern. Die zehntausenden arabischen Jugendlichen, darunter viele Palästinenser, die an den rumänischen Universitäten nach dem Zweiten Weltkrieg studiert haben, förderten das Interesse vieler Rumänen für die Entwicklungen in der Region.



    Dazu kam 1967 die unerwartete Entscheidung Bukarests, als einzige Hauptstadt hinter dem Eisernen Vorhang und gegen die Anordnung Moskaus, sich zu weigern, die diplomatischen Beziehungen zu Israel abzubrechen. Über seinen unrealistischen Ehrgeiz hinaus, spielte der kommunistische Diktator Nicolae Ceauşescu, der sein eigenes Volk knechtete, die Rolle des Vermittlers zwischen Israelis und Palästinensern. Dadurch strebte er den Friedensnobelpreis an. Somit ist Rumänien immer ein glaubwürdiger Gesprächspartner für beide Parteien gewesen.



    Auch nach dem Fall Ceauşescus schlo‎ßen sich alle nachkommunistischen Präsidenten den Friedensbemühungen der internationalen Gemeinschaft im Nahen Osten an. Sie reisten in die Region und kamen mit den Führern in Tel Aviv und Ramallah zusammen. Diese Woche hat der Präsident Rumäniens Traian Băsescu sowohl seinem israelischen Gegenüber Shimon Peres als auch dem palestinensischen Führer Mahmud Abbas mitgeteilt, dass Rumänien die Initiative des Staatssekretärs John Kerry vorbehaltslos unterstützt.



    Der amerikanische Chefdiplomat wird mit den unversöhnlichen Stellungen der beiden Parteien konfrontiert. Neulich führte er erneut Diskussionen mit den Israelis und den Palestinensern am Rande des Entwurfs eines Rahmenabkommens betreffend Grenzen, Sicherheit, den Status Jerusalems und das Schicksal der palästinensischen Flüchtlinge. Băsescu wiederholte, dass der Frieden, ohne die Sicherheit Israels zu gewährleisten, nicht erzielt werden kann. Gleichzeitig aber haben auch die Palästinenser das Recht auf einen eigenen Staat.



    Ich glaube, dass dieser der Standpunkt aller Menschen ist, die diese Region lieben“, sagte Băsescu. Keines dieser Probleme kann gelöst werden, ohne einen Kompromiss zu erzielen, der ein einziges Ziel haben soll: Zwei Staaten in Sicherheit und Frieden. Der Zweck der palästinensisch-israelischen Verhandlungen ist, den Frieden herbei zu führen und nicht die historische Wahrheit wiederherzustellen“ — schlussfolgerte der Präsident Rumäniens. Er gab au‎ßerdem zu, dass er an dem Abschluss der Friedensverhandlungen auch aus dem Grund interessiert ist, dass in dieser Region sehr viele rumänische Bürger leben, für deren Schicksal Bukarest direkt verantwortlich ist.