Tag: FTSE Russel

  • Kapitalmärkte: Aufstrebender Sekundärmarkt Rumänien erlangt mehr Sichtbarkeit

    Kapitalmärkte: Aufstrebender Sekundärmarkt Rumänien erlangt mehr Sichtbarkeit

    Der Termin für die Umsetzung war der September 2020. Die Entscheidung wurde nach drei Jahren der Überwachung getroffen. Dies sei ein Fortschritt für alle Unternehmen in Rumänien, so Radu Hanga, Chef der Bukarester Börse, der darauf hinweisen wollte, dass es hier nicht nur um den Kapitalmarkt gehe, sondern um Rumänien als aufstrebendes Land insgesamt:



    Dies ist ein historischer Moment für uns als Land. Im Grunde wird damit unser Ranking weltweit angehoben. Indem wir es in die Rangliste der Schwellenländer geschafft haben, haben wir Zugang zu einem höheren Rang globaler Investoren, die viel wichtigere Finanzierungen verwalten und nach Investitionsmöglichkeiten suchen. Wir brauchen weiterhin starke rumänische Unternehmen, die an der heimischen Börse notiert sind. Wir haben bereits gro‎ße Marken an der Börse notiert und wir möchten, dass mehr rumänische Unternehmen die Börse als Finanzierungsplattform nutzen, und wir brauchen mehr Investoren.“



    Die Konsolidierung dieses neuen Status kann nur durch eine Erhöhung der Zahl rumänischer Unternehmen auf dem Markt erreicht werden, was bedeutet, dass rumänische Unternehmen an Wert und Stärke gewinnen und die rumänische Wirtschaft stärken werden. Zunächst werden drei der 370 in Bukarest notierten rumänischen Unternehmen als Akteure der aufstrebenden Märkte indexiert. Nuclearelectrica mit mehrheitlich staatlicher Beteiligung, und Banca Transilvania, das am meisten gehandelte Unternehmen an der Börse, sind zwei der wirtschaftliche Akteure, die für die Berechnung der Indices der aufstrebenden Märkte herangezogen wurden, während Teraplast Bistriţa in der Kategorie der Mikrounternehmen als relevant zählt. Dies sei ein gro‎ßer Fortschritt für die gesamte rumänische Geschäftswelt, so Radu Hanga:



    Dies ist ein gro‎ßer Sprung, nicht nur für uns, die Bukarester Börse, sondern für das gesamte rumänische Ökosystem. Wir können sagen, dass eine Autobahn für uns geöffnet wurde, eine finanzielle Autobahn, die uns Zugang zu weltweit zirkulierendem Kapital verschafft, Kapital, das rumänischen Unternehmen, die unsere Börse nutzen, zur Verfügung stehen wird.“




    Dieser neue Status bietet neue Möglichkeiten für Investitionen, und Experten sagen, dass dies in der gesamten rumänischen Wirtschaft zu spüren sein wird. Wirtschaftsanalyst Aurelian Dochia sagt, dass die Auswirkungen dieses Aufwärtstrends sowohl unmittelbar als auch langfristig, und zwar in dreifacher Hinsicht, spürbar sein werden:



    Die direktesten und sichtbarsten Auswirkungen werden die Unternehmen selbst haben, sie werden höchstwahrscheinlich für ausländische Investoren sichtbarer sein, ihr Aktienkurs wird steigen und sie werden mehr Liquidität haben können. Ein zweiter Effekt wird, so glaube ich, allgemein auf die Börse selbst einwirken, weil dadurch die Aufmerksamkeit der Investoren auf den rumänischen Kapitalmarkt gelenkt wird. Eine dritte Ebene, glaube ich, sind die Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft Rumäniens, die in der Welt immer deutlicher sichtbar wird.“




    Die Beförderung Rumäniens zum Status des aufstrebenden Marktes kann als Äquivalent zum EU-Beitritt gesehen werden, sagt Finanzminister Florin Cîţu, eine plötzliche Öffnung gegenüber einem viel breiteren Markt. In die FTSE-Russell-Liste aufgenommen zu werden, bedeutet, dass der rumänische Markt nur noch einen Schritt von Investitionen in Milliardenhöhe entfernt ist. Investoren suchen ständig Märkte, um Geld zu platzieren, es sind Milliarden im Umlauf, und Rumänien ist jetzt viel näher dran. Der Kapitalmarkt sollte ein Motor der Wirtschaft sein, der auch Versicherungsgesellschaften und Rentenfonds Ressourcen bietet. Nicu Marcu, Leiter der Finanzaufsichtsbehörde, sagte, dass der Finanzmarkt seine Rolle auf regionaler Ebene ausbauen sollte:



    Die Bukarester Börse sollte zu einer regionalen Drehscheibe für die anderen südosteuropäischen Länder werden. Wenn sie dieses Ziel erreicht, könnte sie mit voller Kapazität an der wirtschaftlichen Entwicklung teilhaben, aber das erfordert mehr Liquidität, was wiederum bedeutet, bessere Vermögenswerte und mehr Sicherheit für die Marktteilnehmer anzubieten.“




    Dies eröffne der Börse weitreichende neue Perspektiven und eine grö‎ßere Sichtbarkeit, so der Finanzexperte.

  • Rumänien auf dem Kapitalmarkt: Rating vom Grenzmarkt zum Schwellenmarkt aufgewertet

    Rumänien auf dem Kapitalmarkt: Rating vom Grenzmarkt zum Schwellenmarkt aufgewertet

    Dies ist der höchste Stand, der seit 2008 verzeichnet wurde, obwohl der damalige Rekordwert von 9,5 Milliarden Euro nicht mehr erreicht wurde. 2018 konzentrierten sich die ausländischen Netto-Direktinvestitionen hauptsächlich auf den Handel, gefolgt von der verarbeitenden Industrie, dem Finanzhandel und den Versicherungen sowie dem Bau- und Immobiliensektor. Die Länderstruktur des Saldos der ausländischen Direktinvestitionen zeigt, dass die Niederlande weiterhin an erster Stelle stehen, gefolgt von Deutschland, Österreich, Italien, Zypern, Frankreich und der Schweiz. Der Wachstumstrend der Auslandsinvestitionen sei ermutigend, sagte Wirtschaftsanalytiker Aurelian Dochia bei Radio Rumänien. Bezogen auf die Einwohnerzahl befindet sich der Wert dieser Investitionen in Rumänien jedoch hinter Ländern wie Ungarn, Polen oder der Tschechischen Republik. Aurelian Dochia:



    Der Zufluss von Direktinvestitionen ist für Rumänien äu‎ßerst wichtig. Natürlich ist es eine Quelle der Entwicklung, aber gleichzeitig muss es aus der Perspektive des Defizits betrachtet werden, das wir in der Handelsbilanz haben. Alle sind besorgt über dieses Defizit der Handelsbilanz, aber solange das Defizit durch Kapitalströme wie ausländische Direktinvestitionen gedeckt ist, sollten wir es als positiven Faktor betrachten, der für die Entwicklung Rumäniens von Vorteil ist. Dies insbesondere wenn sich die Investitionsströme auf Wirtschaftszweige richten, die Aussichten haben, in Zukunft mehr zu produzieren und insbesondere einen höheren Mehrwert zu schaffen. Unter diesem Gesichtspunkt zeigen jedoch die statistischen Daten, die wir jetzt bezüglich ausländischer Direktinvestitionen haben, dass ein Gro‎ßteil davon in Bereiche wie den Handel floss. Dabei handelt es sich offensichtlich um einen Bereich, der mit dem inländischen Markt zusammenhängt, und dieser wird in Zukunft kein Produktionswachstum anbieten, das zur Rückzahlung dieser Kredite und zum Ausgleich der Kapitalströme führt. Für die rumänische Wirtschaft sind diese Investitionsströme jedoch äu‎ßerst wichtig. Die Attraktivität Rumäniens bleibt für ausländische Investoren von Bedeutung, da in vielen Branchen erhebliche Rückstände hinsichtlich der Deckung der internen Nachfrage besteht. Wir haben weiterhin niedrigere Arbeitskosten, obwohl sie in den letzten Jahren sehr schnell gestiegen sind, aber sie bleiben auf einem viel niedrigeren Niveau als auf Märkten wie Deutschland oder Frankreich. Der Prozess einer sehr starken Integration mit den Märkten der Europäischen Union macht Rumänien offensichtlich zum attraktiven Ort, um hier ausländische Investitionen zu tätigen.“




    Die ausländischen Direktinvestitionen werden vor Herausforderungen stehen — insbesondere die Spannungen auf dem Arbeitsmarkt und die Verschärfung der Zwillingsdefizite: Haushalts- und Leistungsbilanzdefizit. Experten gehen jedoch davon aus, dass mittelfristig weiterhin erhebliche ausländische Direktinvestitionen nach Rumänien flie‎ßen werden, vor dem Hintergrund der erheblichen Rückstände, verglichen mit dem europäischen Durchschnitt in Bezug auf die Infrastruktur und des hohen Entwicklungspotenzials der Gesamtproduktivität der Produktionsfaktoren in Rumänien sowie im Vergleich zu den Ländern der Region.



    Das Vertrauen, das die rumänische Wirtschaft unter den Investoren genie‎ßt, spiegelt sich andererseits in der jüngsten Entscheidung einer der grö‎ßten Börsen-Ratingagenturen, FTSE Russel, wider, die die Bukarester Börse vom Status eines Grenzmarktes zum sekundären Schwellenmarkt aufwertete. Durch dieses Rating hat Rumänien nun Zugang zu drei‎ßigfach höheren Investmentfonds als bisher. Laut Lucian Anghel, dem Vorsitzenden des Verwaltungsrates der Bukarester Börse, ist dies keine politische Entscheidung, sondern eine Entscheidung einiger Gremien, an denen internationale Investoren, Treuhandbanken, gro‎ße internationale Broker beteiligt sind, die Hunderte Milliarden von Euro verwalten. Grundsätzlich, so Lucian Anghel, haben diese Investoren vereinbart, dass sie am rumänischen Kapitalmarkt investieren wollen:



    Laut WOOD & Company ist der Wert internationaler Investmentfonds, die in Schwellenländern investieren können, 128-mal höher als der Wert der Fonds, die in Grenzmärkten investieren können. Offensichtlich sind sie nicht verpflichtet, in Rumänien zu investieren, aber zumindest bis jetzt durften sie laut Prospekt nicht in Rumänien investieren. Wir steigen als Kapitalmarkt in eine andere Liga.“



    Es ist der Beginn einer schönen Reise, sagen die Fachleute, aber die Bemühungen um die Modernisierung und Entwicklung der rumänischen Börsen, um den neu erlangten Status zu festigen und sogar weitere Fortschritte zu erzielen, müssen fortgesetzt werden.