Tag: Fußballmeisterschaft

  • Wochenrückblick 11.-15.10.2021

    Wochenrückblick 11.-15.10.2021

    Gesundheitskrise – Krankenhäuser können Covid 19-Fälle nicht mehr bewältigen



    Rumänische Ärzte appellierten diese Woche verzweifelt an die Bevölkerung, sich impfen zu lassen und sich an die Gesundheitsschutzma‎ßnahmen zu halten, um die vierte Welle der Coronavirus-Pandemie, die Rumänien immer noch heimsucht, einzudämmen. Als eines der Länder, die derzeit weltweit am stärksten von der hochansteckenden Delta-Variante betroffen sind, liegt Rumänien mit einer Impfrate von nur etwa 30% weit unter dem weltweiten Durchschnitt und ist das zweitletzte Land in der Europäischen Union. Obwohl ihnen Impfstoffe von Pfizer, Moderna, Astra Zeneca und Johnson & Johnson zur Verfügung stehen, die sie über die Mechanismen der Europäischen Gemeinschaft erhalten haben, zögern die Rumänen unerklärlicherweise noch immer, sie zu verwenden, während täglich Hunderte von ihnen an Covid 19 sterben, die Krankenhäuser überfüllt und die Intensivstationen völlig überbelegt sind. Die Presse zeigt Bilder von Patienten, von denen viele auf medizinischen Sauerstoff oder spezielle Pflege angewiesen sind, die in Rettungsstationen oder Krankenhausfluren darauf warten, dass ein Bett frei wird, was oft erst geschieht, wenn andere Patienten sterben. Die Politiker, die in letzter Zeit nicht gerade mit kohärenten Ma‎ßnahmen aufwarten können, schieben sich gegenseitig die Schuld zu und fordern nach einer langen Phase der Selbstgefälligkeit auch Impfungen und öffentliche Verantwortung. Sicher ist, dass Rumänien um europäische medizinische Hilfe gebeten hat, die es seit dieser Woche erhält. Polen, Dänemark und die Europäische Union haben Sauerstoffkonzentratoren geschickt, Italien hat Ampullen mit monoklonalen Antikörpern gespendet, und Ungarn hat begonnen, rumänische Patienten in ernstem Zustand aufzunehmen.



    Politische Krise – Verhandlungen zur Bildung einer neuen Regierung



    In Bukarest überschneidet sich eine politische Krise mit einer Gesundheitskrise. Das Land arbeitet derzeit unter einer Übergangsregierung, die vom Parlament durch einen Misstrauensantrag abgesetzt wurde. Die Woche war geprägt von Verhandlungen und Gesprächen auf der Suche nach einer neuen Mehrheit, nachdem Präsident Klaus Iohannis Dacian Cioloș, den Vorsitzenden der USR (der drittgrö‎ßten politischen Kraft des Landes), mit der Bildung einer neuen Exekutive als Premierminister beauftragt hatte. Die USR ist die Partei, die sich aus der gemeinsamen Mitte-Rechts-Regierung mit der PNL und dem Ungarnverband zurückgezogen hat. Sie begründete dies mit unüberbrückbaren Meinungsverschiedenheiten mit Ministerpräsident Florin Cîțu, dem kürzlich gewählten Vorsitzenden der Liberalen. Dacian Cioloș wurde nominiert, weil er der einzige Vorschlag war, der dem Präsidenten unterbreitet wurde, und sein erklärtes Ziel ist die Wiederherstellung der ursprünglichen Koalition. Grundsätzlich will die USR Reformen, aber sie will Florin Cîțu nicht mehr als Premierminister, während die PNL (die zweitgrö‎ßte politische Kraft des Landes) sagt, sie wolle die Koalition um sich herum neu aufbauen, aber die USR bei jeder Gelegenheit angreift. Die UDMR behauptet ebenfalls, die Koalition wieder aufbauen zu wollen. Die PSD (die über die meisten Abgeordneten verfügt und zusammen mit den Nationalisten der AUR und der USR ma‎ßgeblich zum Sturz der Regierung beigetragen hat) hält an ihrer Position fest, die eine vorübergehende Exekutive aus Technokraten und vorgezogene Wahlen vorsieht. Die AUR ihrerseits sieht in der Ernennung von Dacian Cioloș ein politisches Spiel. Cioloș sagt, er erwäge letztlich eine Minderheitsregierung, die nur aus Mitgliedern der USR besteht.



    Energiekrise – Strom- und Gaspreise sind explodiert



    Als ob das Wiederaufflammen der Pandemie und die politische Instabilität nicht schon genug wären, müssen sich die Rumänen auch noch mit einem ernsthaften Anstieg der Energiepreise auseinandersetzen, sowohl auf europäischer als auch auf globaler Ebene. Eine zumindest teilweise Rettung könnten die Ma‎ßnahmen sein, die die Europäische Kommission den Mitgliedstaaten in dieser Woche vorgeschlagen hat: eine Soforthilfe für die privaten Haushalte, möglicherweise in Form von Gutscheinen; ein gesetzliches Verbot, diejenigen vom Netz zu trennen, die ihre Rechnungen nicht bezahlt haben; die Möglichkeit, Unternehmen staatliche Beihilfen zu gewähren; spezifische Steuer- und Abgabensenkungen. Es wurde auch die Idee geäu‎ßert, strategische Gasreserven durch gemeinsame Beschaffung zu schaffen, wie bei den Impfstoffen, was aber erst 2022 möglich wäre. Unterdessen wurde in Bukarest eine parlamentarische Untersuchung der steigenden Energiepreise fortgesetzt, bei der auch eine Reihe von Versorgern ins Visier genommen wird, die gegen die einschlägigen Rechtsvorschriften versto‎ßen haben.



    Fu‎ßballmeisterschaft-Qualifikation



    Die rumänische Fu‎ßballnationalmannschaft besiegte am Montagabend in Bukarest in der Vorrundengruppe J der Fu‎ßballweltmeisterschaft 2022 die armenische Mannschaft mit 1:0). Damit gelang Rumänien die Revanche für die 2:3-Niederlage in Eriwan im März. Deutschland, das mit 21 Punkten die Gruppe anführt, hat seine Qualifikation bereits gesichert. An zweiter Stelle liegt Rumänien mit 13 Punkten, Nordmazedonien mit 12 Punkten an dritter Stelle, Armenien mit ebenfalls 12 Punkten an vierter, Island mit 8 Punkten an fünfter und Liechtenstein mit einem Punkt am Ende der Rangliste. Die letzten Gruppenspiele finden im nächsten Monat statt, Rumänien spielt zu Hause gegen Island und auswärts gegen Liechtenstein. Die Gruppensieger sind direkt qualifiziert, die zweitplatzierten Mannschaften und die beiden besten nicht qualifizierten Teams der Liga der Nationen 2020-2021 spielen in Entscheidungsspielen, nach denen drei weitere Mannschaften Tickets für das Endturnier in Katar erhalten.



    Elektronische Sportspiele – Dota 2



    In Bukarest, im Stadion der National Arena, ist der wichtigste Weltwettbewerb der elektronischen Sportarten, Dota 2, in vollem Gange. Die Veranstaltung gipfelt im gro‎ßen Finale am 17. Oktober, bei dem die beiden besten Teams der Welt gegeneinander antreten, von denen 18 anwesend sind. Das Turnier wird nach Angaben der Organisatoren von 100 Millionen Menschen online verfolgt werden. Es gibt auch finanzielle Vorteile für den rumänischen Staat, der eine Steuer in Höhe von 16% des Gesamtpreisgeldes von 40 Millionen Dollar erhalten wird. Im Gegensatz zum Fu‎ßball findet die Spieleweltmeisterschaft wegen der Coronavirus-Pandemie ohne Zuschauer auf den Tribünen statt.

  • 26.05.2019, Update 22.00 Uhr

    26.05.2019, Update 22.00 Uhr

    Die PSD, die wichtigste Partei in der Regierungskoalition in Rumänien liegt laut den ersten Hochrechnungen, mit 25,8 %, gleichauf mit der oppositionellen National Liberalen Partei. Diesen folgt, auf dem 3. Platz die Allianz 2020 der oppositionellen Parteien USR und PLUS, mit 23,9 %. Mit knapp über 5 % könnten auch die Partei Pro-Romania, der Ungarn-Verband und die Volksbewegung, PMP Abgeordnete ins Europäische Parlament entsenden. Der Vorsitzende der PSD, Liviu Dragnea dankte denjenigen, die noch an das Regierungsprogramm glauben und räumte ein, dass die Partei kein erfreuliches Ergebnis erzielt hat. Ministerpräsidentin Viorica Dancila erklärte, die Regierung werde nur dann gehen, wenn es das Vertrauen des Parlaments verliert. Der PNL-Vorsitzende, Ludovic Orban beanspruchte den Sieg bei den Europawahlen in Rumänien für seine Partei. Der Vorsitzende der PLUS, Dacian Ciolos erklärte, die Wahl am Sonntag verdeutliche Rumäniens Wiedergeburt, während Dan Barna, der Vorsitzende der USR, der anderen Partei der Allianz 2020, den Rücktritt der PSD–ALDE-Regierung forderte, wegen der mangelhaften Organisation der Abstimmung. Für Rumänien sind 33 Sitze im Europäischen Parlament vorgesehen. Die Beteiligung an der Europawahl lag in Rumänien, gemä‎ß dem Zentralen Wahlbüro, bei ca. 50 %, also deutlich über der bei der Abstimmung vor 5 Jahren. Für die Rumänen im Ausland wurden 441 Wahllokale eingerichtet, die meisten davon in Italien, Spanien und der benachbarten Republik Moldau. In vielen Wahllokalen im Ausland haben sich seit der Eröffnung der Abstimmung riesige Warteschlangen gebildet, Wähler standen stundenlang Schlange. Diesen zum Trotz hat das Zentrale Wahlbüro entschieden die Abstimmung nicht über 21.00 Uhr hinaus zu verlängern. Gemä‎ß dem Innenministerium wurden keine schwerwiegenden Vergehen verzeichnet. Für die Europawahlen gaben am Sonntag Bürger aus weiteren 20 EU-Staaten ihre Stimmen ab. Die Bürger Gro‎ßbritanniens, der Niederlande, der Tschechischen Republik, Irlands, der Slowakei, Lettlands und Maltas haben bereits für das Europäische Parlament gestimmt.




    Landespräsident, Klaus Iohannis, hat den Rumänen für die hohe Beteiligung an den Wahlen und dem Referendum, den er zeitgleich mit den Wahlen anberaumt hat, gedankt. Mehr als 41 % der Wahlberechtigten haben an dem Referendum teilgenommen, weit über die erforderliche 30 % Hürde hinaus ist. Laut dem Präsidenten, haben die Rumänen deutlich gemacht, dass sie eine faire und politisch unabhängige Justiz wünschen sowie eine gute Regierung. Klaus Iohannis hat Kritik an der mangelhaften Organisation der Wahlen geäu‎ßert und den Rücktritt der Regierung gefordert. Laut Gesetz ist das Referendum gültig, wenn die gültigen Stimmen mindesten 25 % der in den ständigen Wählerverzeichnissen eingetragenen Personen ausmachen. Die Wähler wurden aufgefordert folgenden Fragen mit JA“ oder NEIN“ beantworten: Sind Sie mit dem Verbot von Amnestie und Begnadigung bei Korruptionsdelikten einverstanden?“, und Sind Sie damit einverstanden, die Verabschiedung von Eilverordnungen durch die Regierung im Bereich von Straftaten, Strafen und gerichtlicher Organisation zu verbieten und das Recht zu erweitern, Regierungsverordnungen direkt an das Verfassungsgericht anzufechten?“.