Tag: Gämse

  • Nationalpark Rodna-Gebirge: einzigartige Artenvielfalt, atemberaubende Natur

    Nationalpark Rodna-Gebirge: einzigartige Artenvielfalt, atemberaubende Natur

    Auf dem Gebiet des Nationalparks Rodna-Gebirge finden Sie ein breites Spektrum an Naturgebieten mit vielfältigen wissenschaftlichen Bezügen. Diese Gebiete sind auch in Bezug auf Relief, Landschaft, Flora und Fauna sowie für die speläologische Forschung von gro‎ßem Interesse. Der Nationalpark Rodna-Gebirge hat viele Arten von Lebensräumen: Strauchwerk, boreale und alpine Weiden, Bergwiesen, Sümpfe, Moore sowie ein spektakuläres, gut erhaltenes Gletscherrelief. Die Wälder, Weiden und Felsen des Parks beherbergen eine vielfältige und reiche Flora und Fauna. Es gibt auch zahlreiche seltene, für die Karpaten typische Arten sowie Arten, die nur im oben genannten Park zu finden sind. Mit Details dazu die Leiterin der Verwaltung des Nationalparks Rodna-Gebirge, Lucia Mihaela Poll:



    Erwähnenswert ist die Pechnelke, die mit ihrer kleinen rosa Blume eine weltweit einzigartige Art ist. Wir haben mehr als 2.000 Arten von entwickelten Pflanzen, Arten von Gletscherrelikten, geschützte Arten wie den gefleckten Enzian, die Garten-Engel, den breitblättrigen Rhododendron. Wir haben auch die Eibe, die Steinkiefer, wir haben mehr als 600 Arten von Schmetterlingen, 12 Arten von Regenwürmern, aber auch viele Arten von Vögeln wie z.B. das Birkhuhn. Das Areal ist eines der letzten Gebiete Rumäniens, in dem diese Arten zu finden sind — das Auerhuhn, der Steinadler. In den Berggewässern gibt es Fischarten wie den Huchen oder den Donaulachs, die Forelle, die Äsche. Was die Säugetiere betrifft, so haben wir viel Gämsen, wobei die Anzahl der Exemplare deutlich zunimmt. Wir haben Familien von Murmeltieren, Rotwild, Rehwild, Bären, Wölfe, Luchse und Wildkatzen. Obwohl etwa zehn Jagdgebiete Teil des Nationalparks Rodna-Gebirge sind, haben wir robuste Bärenpopulationen, aber wir hatten kein Problem damit, dass Bären Menschen in städtischen Gebieten angreifen. Im Moment sind sie oben in den Bergen, wo sie noch Blaubeeren, Brombeeren, Himbeeren finden können. Wir haben mehr als 100 Exemplare von Bären im Park, wir kennen ihre Höhlen, wir haben mehr als 110 Schafställe, Transhumanz wird Jahr für Jahr praktiziert, zwar befallen Bären im Sommer einige Schafställe, aber sie greifen keine Menschen an.“



    Die Gämse genie‎ßt einen Kultstatus im Hochgebirge der Karpaten. 1933 wurde sie zum Naturdenkmal erklärt. Sie ist ein geschütztes Tier und eine der wertvollsten Arten der rumänischen Fauna. Die Gämsen, der Steinadler, das Rotwild und die Adler beleben die wilde Landschaft der alpinen Hänge der Rodna-Berge. Obwohl die Gämse keine indirekte oder direkte Gefahr für den Menschen darstellt und keinerlei Schaden anrichtet, wurde sie kürzlich in die Liste der zu jagenden Tiere aufgenommen. Die Entscheidung hat die Naturschützer empört, die lautstark den Schutz der Gämsen fordern. Naturpark-Leiterin Mihaela Poll zum Thema:



    Vor 1928 gab es im Rodna-Gebirge zwischen 120 und 160 Exemplare. Während des Zweiten Weltkriegs wurden sie ausgerottet, dann wurde 1964 die Wiederbevölkerung gestartet, wobei Zicklein aus dem Bucegi-Massiv und dem Retezat-Gebirge gebracht wurden. Von diesen Zicklein gab es 1967 acht bis zehn Exemplare, die ausgewildert wurden. Bis 1990 erreichte die Anzahl der Gämsen 320 Exemplare oder mehr, während 2004, als die Verwaltung des Nationalparks Rodna-Gebirge gegründet wurde, nur 36 Exemplare im Frühjahr und 61 im Herbst gesichtet wurden. Dann waren wir es, die mit der Wiederbevölkerung neubegannen. Im Jahr 2004 wurden acht Exemplare aus dem Bucegi- und Retezat-Gebirge mitgebracht. Im Jahr 2019, während der Frühjahrsbewertung, hatten wir mehr als 120 Exemplare von Gämsen, während die Herbstbewertung in einer Woche geplant ist. Aber seien Sie überzeugt, dass es hier Gämsen gibt. Viele Touristen haben sie gesehen. Wir haben gro‎ße Scharen von 50–60 solcher Exemplare. Hier im Nationalpark ist die Jagd verboten, und die Gämse gilt als Naturdenkmal, deshalb versuchen wir, sie zu schützen. Doch wir waren mit Problemen konfrontiert, die mit der Wilderei, aber auch mit Krankheiten zusammenhängen. Die Gämse kann an einem Herzinfarkt sterben, wenn sie Angst bekommt. Nur sehr wenige Menschen wissen das. Aber in letzter Zeit, da es in den Bergen ruhig und friedlich war, konnten sie sich vermehren.“




    Im gesamten Nationalpark Munţii Rodnei gibt es viele Naturschutzgebiete. Am Nordhang befindet sich einer der spektakulärsten Wasserfälle Rumäniens, Cascada Cailor (Pferdewasserfall), der sich auf einer Höhe von 1300 Metern befindet. In Borşa befindet sich auch der Iezer-See, der auch als unergründlicher“ See bekannt ist und sich unter dem Pietrosu-Gipfel auf einer Höhe von 1825 Metern befindet, ein Gletschersee, der von kargen und wilden Gipfeln bewacht wird, die Teil des Wissenschaftsparks Pietrosu Mare sind. Einer der grö‎ßten Gletscherseen Rumäniens ist der Lala-Mare-See, der auf einer Höhe von 1815 Metern liegt. Er ist von Forellen bevölkert und ist umgeben vom breitblättrigen Rhododendron, einer geschützten Art. In den sumpfigen Gebieten in der Nähe finden wir Relikte aus der Eiszeit, etwa Blumenarten wie das Edelwei‎ß oder den gelben Enzian. Zu jeder Jahreszeit ist der Anblick des Rodna-Gebirges reizvoll, wei‎ß Mihaela Poll, Verwaltungsleiterin des Nationalparks:



    In einer Höhe von 1600 Metern haben wir die Narzissen-Lichtung. Seit 2007 beobachten wir ihre Entwicklung genau — von nur wenigen hundert Metern Fläche im vergangenen Jahr überwachen wir jetzt fast 6 Hektar. Touristen kommen im Mai in gro‎ßer Zahl vorbei, um sie zu bewundern. Der Massiv Pietrosul Mare beherbergt einige Gletscherseen, die auf der ganzen Welt einzigartig sind. Pietrosul ist auch der höchste Gipfel der Ostkarpaten, 2303 Meter hoch, wir haben viele Tierarten, Murmeltierfamilien und eine üppige Vegetation. Wir können hier auch Karstquellen, Täler, kalkhaltige Steilhänge, Haine, Weiden, Grasland, Wacholderbüsche, Nadel- oder Laubwälder sowie Mischwälder finden. Nicht nur dieses Massiv, sondern das Rodna-Gebirge in seiner Gesamtheit bietet eine atemberaubende Landschaft. Jede Jahreszeit hat ihre eigene Schönheit.“




    Aufgrund ihrer gro‎ßen wissenschaftlichen Bedeutung sind rund 2300 Hektar des Nationalparks Rodna-Gebirge zu strengen Schutzgebieten erklärt worden, darunter auch Wildgebiete, in denen der Eingriff des Menschen extrem gering war. Mehr als 800 Hektar Altwälder sollen in den Nationalen Katalog der Urwaldgebiete aufgenommen werden.

  • Umweltschützer protestieren gegen geplante Lockerung des Jagdgesetzes

    Umweltschützer protestieren gegen geplante Lockerung des Jagdgesetzes

    Der Senat Rumäniens hat vor kurzem einen Gesetzentwurf zur Abänderung des Jagdgesetzes verabschiedet. Infolge der Gesetzesänderung werden ein paar geschützte Tierarten künftig gejagt werden dürfen. Betroffen davon sind die Braunbären, die Kormorane und die Gämsen. Der Braunbär wurde für einen Zeitraum von 5 Jahren in eine Liste von Wildtieren eingetragen, die in manchen Monaten im Laufe des Jahres gejagt werden dürfen. Sowohl die Umweltfreunde wie auch die Zivilgesellschaft erhoben Einwand gegen den Vorschlag. Darüber hinaus wurde auch eine Online-Petition zur Ablehnung des neuen Jagdgesetzes im Abgeordnetenhaus formuliert. Die Petition wurde bereits von mehr als 30.000 Menschen unterzeichnet. Cristian Remus Pap ist Spezialist für gro‎ße Fleischfresser, ökologische Korridore und für die Verwaltung geschützter Gebiete bei WWF Rumänien. Er lieferte uns mehr Einzelheiten zum Thema:



    Bei einem solchen Beschluss müssen konkrete Fachinformationen berücksichtigt werden, wie z.B. die Entwicklung der Bärenpopulation im betreffenden Land. Auch weitere spezielle Werte müssen erwägt werden, um einen gut begründeten Beschluss zu treffen. Bei mangelnder Begründung ist mit Widerstand seitens der Zivilgesellschaft zu rechnen. Der Senat hat auch noch weitere Abänderungen verabschiedet, die aber weniger gefährlich sind. Jede Fangtätigkeit zu wissenschaftlichen Zwecken wird der Jagd gleich gesetzt, was durchaus falsch ist. Letzten Endes wird eine Abschwächung der Gesetzgebung verfolgt. Unsere Bemühungen zur Erhaltung der Tierarten werden unterminiert. Die vorhandenen Daten sind noch unzureichend, um derartige Vorschläge zu unterbreiten. Wir haben immer wieder darauf bestanden, dass es sehr wichtig ist, so viele Informationen wie möglich über die Bärenpopulation und ihre territoriale Verbreitung zu sammeln. Denn nur anhand solcher Daten können gut begründete Management-Entscheidungen getroffen werden. Wird die Gesetzgebung im Hinblick auf den Schutz des Braunbären geschwächt, so ist das ein Verlust für uns bezüglich der Erhaltung der Tierart. Denn der Bär ist eine streng geschützte Tierart, sie wird in allen wichtigen Listen in der Richtlinie über den Lebensraum der Tiere erwähnt. Normalerweise sollten spezielle Schutzgebiete gegründet werden, um die Tierart zu erhalten. Falls der Vorschlag auch in der Abgeordnetenkammer angenommen wird, werden wir viel zu verlieren haben, einschlie‎ßlich aus wirtschaftlicher Sicht.“




    Obwohl die Gämse eine emblematische Tierart für die Karpaten ist und keine Gefahr für die Menschen darstellt, soll laut dem abgeänderten Gesetz während der Jagdsaison 2019–2020 das Erlegen von 609 Gämsen erlaubt werden. Die Entscheidung löste heftige Proteste aus. Die Umweltspezialisten weisen darauf hin, dass die Erlaubnis zur Gämsenjagd auf einen einzigen Grund zurückzuführen sei, nämlich die Sammlung von Trophäen. Die Gämsen-Trophäen seien sehr wertvoll — zwischen 880 und 3000 Euro würde man dafür erhalten. Auch die Kormorane kamen in die Liste der Tierarten, deren Jagd erlaubt ist. Sie würden nämlich eine gro‎ße Gefahr für die Fische darstellen, hei‎ßt die offizielle Begründung



    WWF Rumänien verfasste zusammen mit weiteren 20 Umwelt- und Tierschutzorganisationen einen gemeinsamen Standpunkt, den sie an die zwei Fachausschüsse in der Abgeordnetenkammer schickte. Die gemeinnützigen Organisationen ersuchten dadurch die Fachausschüsse, die Änderungen zum Jagdgesetz abzulehnen, insbesondere die Änderungsvorschläge, die sich auf den Schutz des Braunbären beziehen.

  • Artenschutz: Überbevölkerung ist auch keine Lösung

    Artenschutz: Überbevölkerung ist auch keine Lösung

    Eine Säugetierspezies von vier und eine Vogelspezies von acht sind vom Aussterben bedroht. Darauf lenkte vor vier Jahren der Bericht einiger Spezialisten die Aufmerksamkeit, laut denen die pflanzlichen und tierischen Spezies heute tausendmal schneller erlöschen als vor der Entstehung des Menschen auf Erden. Die Ursache dafür ist die schädigende Tätigkeit des Menschen. Die Situation ist umso ernster, je mehr sich dieses Phänomen beschleunigt. Dieses sei so intensiv, dass Experten über das sechste massive Aussterben“ sprechen, das dem Aussterben der Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren folge. Zahlreiche Säugetierspezies werden in den kommenden fünf Jahrzehnten aussterben, hei‎ßt es in einer Studie, die von dänischen und schwedischen Wissenschaftlern durchgeführt und neulich in der Fachpublikation Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlicht wurde. Die nordischen Wissenschaftler haben bewiesen, dass das sechste Massenaussterben derzeit stattfindet und dass dieses nicht von Naturkatastrophen, sondern vom Menschen verursacht wird. Die Ausrottungen erfolgen in einem so schnellen Rhythmus, dass der Evolutionsvorgang mit diesem Phänomen nicht schritthält, behaupten Forscher.



    Was kann man tun? Gemä‎ß dem optimistischsten Szenario werden die Menschen aufhören, die Tierhabitate zu zerstören und zur Ausrottung der Spezies beizutragen. Aber auch in dem Fall, dass dieses optimistische Szenario wahr wird, würden die Säugetiere drei bis fünf Millionen Jahre benötigen, um sich genug zu vervielfältigen, damit der Evolutionsbaum seine Äste regeneriert, die er laut Schätzungen in den kommenden 50 Jahren verlieren wird. Rumänien zählt zu den Ländern, die dank seiner geografischen Lage und seines Reliefs sich einer reichen Tierwelt erfreut. Der Versuch, diese Speziesvielfalt zu erhalten, hat zur Verabschiedung von Gesetzen geführt, wodurch mehrere Tierarten wie der Bär, der Hirsch oder der Karpatenluchs, die Gämse, das Auerhuhn, der Fuchs, der Echte Marder, der Biber, das Wildschwein und der Wisent geschützt werden.



    Ein übertriebener Artenschutz kann allerdings zur exzessiven Vermehrung führen, die schwer zu bewältigende Situationen hervorrufen kann. Das trifft in Rumänien auch im Falle der Bären zu. Laut offiziellen Angaben gibt es hier rund 6800 Exemplare. Wenn man andere Statistiken in Betracht zieht, belaufe sich die wahre Zahl auf rund 8000 Exemplare, also deutlich über die offizielle Zahl von 6000, für die sich Rumänien vor der Europäischen Kommission verpflichtet hat, diese in den Forstämtern zu pflegen. Universitätsprofessor Mircea Duţu, Präsident der Ökologischen Universität Bukarest, erläutert:



    Immer muss es in der Natur ein Gleichgewicht geben. Wenn dieses Gleichgewicht auseinanderfällt, befinden wir uns in keinem natürlichen Zustand mehr. Wir befinden uns in einem beschädigten Zustand, der für die beiden Partner, in diesem Fall der Mensch und die Biovielfalt, nicht mehr günstig ist. Was diese allgemeine Frage anbelangt, würde ich da anfangen, dass der Bär und sogar der Wolf bei uns in erster Linie ein natürliches und kulturelles Symbol darstellen. Dieses ist die Quelle der lokalen Konflikte und der Medienkampagnen zur Steigerung des Bewusstseins über die Notwendigkeit der Rettung seines natürlichen Habitats. Folglich ist das ein europäisches und internationales Problem aus Sicht der Seltenheit und der Bedrohung des Aussterbens einiger Spezies, einschlie‎ßlich des Bären, und aus dieser Sicht leitet sich die Notwendigkeit seines Schutzes durch den Menschen ab. Folglich haben eine schlechte ökologische Wahrnehmung und die Haltung, die wir in dieser Hinsicht entwickeln müssen, in Rumänien zu einem umgekehrten Problem geführt — die Überbevölkerung mit einer bestimmten Spezies bewirkt die Störung des ökologischen Gleichgewichts. Somit erhalten die anderen Elemente, die in Betracht gezogen müssen, auch einen unterschiedlichen Anteil. Diese sind wirtschaftliche Aspekte, der Schutz der Menschen und die Beseitigung einer Gefahr.“




    Der Bär ist eine Spezies von gemeinschaftlichem Interesse. Um zu überleben, brauchen diese Tiere günstige Artenerhaltungsbedingungen. Allerdings befinden wir uns in Rumänien in einer offenbar absurden Situation, fügt Professor Duţu hinzu. Dies nicht unbedingt infolge eines übertriebenen Artenschutzes, sondern wegen einer Reihe von Faktoren. Somit wurde man in die Situation versetzt, in der diese Spezies sich über ihre natürliche Kapazität hinaus entwickelt hat, die ein derma‎ßen wichtiges Gleichgewicht sichern kann. Universitätsprofessor Mircea Duţu erneut am Mikrophon:



    Wir befinden uns in einer Krise. Seit 2016 hat man nicht mehr die jährlich festgelegte Anzahl von Tieren gejagt, die ein Gleichgewicht innerhalb der Spezies gewährleisten könnte. Wenn sich die Lage weiterhin so entwickelt, ist es sehr wahrscheinlich, dass diese au‎ßer Kontrolle gerät. Folglich benötigt man eine Studie, die den aktuellen Zustand schildern soll, sowie die Ursachen, die zu einem solchen Zustand geführt haben und die Konsequenzen dieses Zustands. Darüber hinaus muss man einen kurz-, mittel- und langfristigen Plan zur Verwaltung dieses Problems erarbeiten, sodass man dieses innerhalb kurzer Zeit löst. Es ist absurd — ganz Europas ist besorgt, dass es keine Bären hat, und Rumänien hat zu viele Bären. Diese werden zu einer Bedrohung für das ökologische Gleichgewicht, für die Wirtschaft und gleichzeitig sogar für die Bevölkerung.“




    In den letzten Jahren machten in einigen Gebieten Rumäniens die Bären ihre Anwesenheit täglich auf den Höfen der Dorfbewohner bemerkbar. Sie verursachten beträchtliche Schäden und verletzten sogar Menschen. Ihre Zahl steigt besorgniserregend und genauso nimmt die Angst der Einwohner vor au‎ßer Kontrolle geratene Tierbestände zu. Die Menschen in den betroffenen Gebieten fordern die Verlagerung der Bären und weitere Ma‎ßnahmen zur Wiederherstellung des Gleichgewichts.

  • Der Naturpark Rodna-Gebirge

    Der Naturpark Rodna-Gebirge

    Der Naturpark Rodna-Gebirge ist das breiteste Naturschutzgebiet im Norden der Ostkarpaten und das wichtigste Reiseziel in der nordrumänischen Maramuresch. Der Park deckt das ganze Rodna-Massiv ab und streckt sich mit einer Gesamtfläche von 46.399 Hektar über zwei Landkreise aus: Maramuresch und Bistriţa-Năsăud. 1979 wurde der nordrumänische Naturpark zum Biosphärenreservat erklärt und später ins Netzwerk der Schutzgebiete Natura 2000“ eingegliedert. Im Umkreis des Naturparks befinden sich die höchsten Gipfel der Ostkarpaten: Pietrosu Mare (2303 Meter) und der Ineu-Gipfel (mit einer Höhe von 2279 Metern). Vom höchsten Gipfel der Ostkarpaten kriegt man einen atemberaubenden Blick hinunter auf felsige Kämme, Gerölle und Bergweiden, die eine einzigartige Pflanzenwelt und eine au‎ßergewöhnlich hohe Biodiversität beherbergen. Bergadler, Murmeltiere und schwarze Ziegen beleben die beeindruckende Landschaft. Um den Gipfel Pietrosu schlängeln sich zahlreiche schmale Pfade, die auf den Berg führen.



    Der Wasserfall der Pferde (Cascada Cailor) stellt zudem eine der schönsten touristischen Attraktionen in der Region dar. Vor Jahrhunderten zog dieser Ort mit seinen breiten Weiden zahlreiche Einheimische an, sie richteten hier bis in den späten Herbst ihre Gestüte ein. Auf dem Ostabhang des Berges Saca befindet sich in 1600 Metern Höhe ein Naturreservat, das sich über 5 Hektar streckt. Die dichten Wälder der Rodna-Berge beherbergen ebenfalls eine beeindruckende Pflanzen- und Tierwelt, sagt die Direktorin des Naturparks, Doina Jauca:



    Die Pflanzenwelt des Naturparks zeichnet sich durch eine hohe Artenvielfalt und einen gro‎ßen Anteil an endemischen Pflanzen, Pflanzen die nur in dieser Umgebung vorkommen, aus. Es gibt zudem über 2.000 Pflanzenarten, die nur in den oberen Bereichen der Gebirge wachsen und unter Naturschutz stehen, einige davon sind das Edelwei‎ß, der punktierte Enzian, die karpatische Akelei, die Bergglöckchen, der Eisenhut, die Schlüsselblume, die Alpenrose. Die Tierwelt ist ebenfalls sehr reich in diesem Naturschutzgebiet, hier leben Karpatenbären, Wölfe, Luchse, Wildkatzen, Gämsen, Marmorkatzen, Karpatenhirsche, Rehböcke. Der Naturpark bietet zudem einen Lebensraum für mehr als 600 Schmetterlingsarten, zahlreiche Fischarten, einige davon sind die Lachsforelle, die Forelle und verschiedene Vogelarten wie der Birkhahn, der Auerhahn, der Bergadler.“




    Die Gämse, die auf dem Wappen des Landkreises steht, ist ein Symbol der Region Maramuresch. Die schönsten Gämsen waren einst im Rodna-Gebirge zu finden. 1899 fiel bei der ersten internationalen Ausstellung der Jagdtrophäen in Wien ein Gämsenkopf Trophäe aus der Maramuresch, Rodna-Gebirge, als die schönste und stärkste Jagdbeute auf. 1910 wurde die Gämsen-Trophäe aus dem Rodna-Gebirge, Piatra Rea, mit einer Länge von 35 cm zum Weltrekord erklärt.



    Die atemberaubende Landschaft im Nationalpark Rodna-Gebirge lockt zahlreiche Touristen an. Sowohl die abenteuerlichen Wanderwege als auch der Badekurort Sângeorz-Băi bringen regelmä‎ßig Touristen aus allen Ecken der Welt in die Maramuresch. In der Umgebung bestehen zudem vielfältige Möglichkeiten für Kulturtourismus: zahlreiche Holzkirchen, beeindruckende Klöster, historische Stätten wie die Trümmer der dominikanischen Basilika aus dem 13. Jahrhundert, Museen und die Memorialhäuser des Schriftstellers Liviu Rebreanu und des Dichters George Coșbuc



    Pferdeliebhaber und Begeisterte des Dorf- und des Ökotourismus sind hier ebenfalls gut aufgehoben. Touristen werden in einer gastfreundlichen Atmosphäre mit traditionellen Speisen in rustikalem und entspannendem Ambiente erwartet. Die Naturpark-Verwaltung hat eine Reihe von Projekten angesto‎ßen, die die Biodiversität erhöhen und bewahren sollen. Doina Jauca mit Einzelheiten:



    Im Zeitraum 2004-2013 haben wir mit EU-Fördergeldern über zwanzig neue Projekte angesto‎ßen. Das wichtigste ist das operationelle Programm »Umwelt«. Wir sind gerade dabei, zwei weitere Projekte umzusetzen, es handelt sich erstens um das Projekt »Managementma‎ßnahmen zur Bewahrung der Biodiversität im Nationalpark Rodna-Gebirge«. Dadurch monitorisieren wir besser die Pflanzen- und Tierwelt. Für das zweite Projekt, »Managementma‎ßnahmen zu einer besseren Informierung im Naturpark Rodna-Gebirge«, haben wir ein Budget von 250.000 Euro zur Verfügung. Im Rahmen des letzteren setzen wir uns zum Ziel, ein modernes Besucherzentrum im Prislop-Pass, der die meisten Touristen anlockt, zu eröffnen. Wir wollen den Besuchern thematische Filme über die Pflanzen- und Tierwelt im Naturschutzpark zur Verfügung stellen, damit sie besser informiert werden, und bieten ihnen zugleich die Möglichkeit, auf Wanderwegen von Reiseführern begleitet zu werden. Wir werden also die unserem Land von der Europäischen Union zur Verfügung gestellten Finanzmittel in der Tat abschöpfen.“




    Die Naturpark-Verwaltung organisiert derzeit 13 zwei- oder dreitägige touristische Programme, die Rundfahrten in der Kutsche oder mit den von Pferden gezogenen Schlitten sowie spannende Wanderungen anbieten. Auf dem Areal des Naturparks gibt es über zwanzig touristische und thematische Routen.



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